-
Die
Erfindung betrifft eine Öffnungsvorrichtung
für ein
bewegliches Karosserieteil eines Kraftfahrzeugs mit einem Schloß der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
-
Eine
derartige Öffnungsvorrichtung
ist bereits aus der
DE
30 17 890 A1 als bekannt zu entnehmen, deren Schloß an einer
Innenschale einer Kraftwagentür
angeordnet und durch eine Außengriffanordnung
zu betätigen
ist. Auf Höhe
der an einer Außenschale
des Karosserieteils befestigten Außengriffanordnung ist an der
dieser zugewandten Seite der Innenschale eine deformationssteife
Stützanordnung vorgesehen,
die zur Außengriffanordnung
hin abragt. Diese deformationssteife Stützanordnung ist dabei im wesentlichen
von einem Gehäuse
des Türschlosses
gebildet, an welchem zwei in Richtung der Außenschale abragende Arme schwenkgelagert
sind. Jeder der beiden Arme wirkt dabei im Kollisionsfall mit einem
zugehörigen
Abstützelement
zusammen, welche innenseitig an der Außenschale des Karosserieteils
befestigt sind.
-
Die
beiden Arme der Stützanordnung
stützen
sich im Kollisionsfall am jeweils zugehörigen Abstützelement an der Außenschale
des Karosserieteils ab, um zugehörige
Klinkenhebel – gegen
eine Verdrehung sichernd – in
einer verriegelten Stellung zu halten. Hierdurch wird verhindert,
daß das
Türschloß im Kollisionsfall
aufgrund der auftretenden Deformationskräfte selbsttätig geöffnet wird.
-
Aus
der nicht vorveröffentlichten
DE 198 45 393 A1 ist
ebenfalls eine Öffnungsvorrichtung
für eine
Fahrzeugtür
als bekannt zu entnehmen, bei der eine Außengriffanordnung zur Betätigung eines
Türschlosses
an einer Außenschale
der Kraftwagentür befestigt
ist. Zwischen einem innenseitig an der Außenschale angeordneten Lagerteil
der Außengriffanordnung
ist auf gleicher Höhe
eine deformationssteife Stützanordnung
vorgesehen, über
welche das Lagerteil der Außengriffanordnung
an der Innenschale der Kraftwagentür abgestützt ist. Die deformationssteife
Stützanordnung
umfaßt
dabei im wesentlichen eine Torsionsstütze, die mit ihrem einen Ende
an der Türinnenschale
und mit ihrem anderen Ende am Lagerteil der Außengriffanordnung abgestützt ist.
-
Weiter
ist aus der
JP 10 181
350 A eine Öffnungsvorrichtung
für eine
Kraftwagentür
als bekannt zu entnehmen, bei der eine Schloßsteuereinheit an der Innenschale
der Tür
und ein Außengriff
im Bereich der Außenschale
der Tür
angeordnet ist. Dabei ist der Außengriff um eine Schwenkachse
im Bereich der Außenschale
schwenkbeweglich gelagert. Die Schloßsteuereinheit, die an der
Innenschale angeordnet ist, umfaßt einen Stützflansch, der zum Außengriff
hin abragt und mit einem Stütznocken
des Außengriffs
bei einer Türdeformation
zusammenwirkt. Dadurch wird eine nennenswerte Türdeformation vermieden, da
der Stütznocken
und der Stützflansch
eine gegenseitige Verblockung erzielen.
-
Schließlich ist
aus der
US 5 553 910 eine Kraftfahrzeugtür bekannt,
bei der Deformationen der Außenschale
im Bereich eines Außengriffs
zu vermeiden sind, indem eine Versteifungseinheit an der Außenschale
befestigt ist.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Öffnungsvorrichtung der eingangs
genannten Art so zu verbessern, daß die deformationssteife Stützanordnung
bzw. das mit dieser zusammenwirkende Abstützelement in einem wesentlich
größeren Bereich innerhalb
des beweglichen Karosserieteils angeordnet werden können.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Öffnungsvorrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit
zweckmäßigen und
nichttrivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Patentansprüchen beschrieben.
-
Bei
der Öffnungsvorrichtung
nach der Erfindung ist das Abstützelement
einem innenseitig an der Außenschale
angeordneten Lagerteil der Außengriffanordnung
zugeordnet, wobei zwischen dem Abstützelement und der Stützanordnung
ein Zwischenraum für
eine Seitenscheibe des Karosserieteils belassen ist. Hierdurch können die
durch den Zwischenraum für
die Seitenscheibe voneinander getrennten Bauteile – das an
der Außenschale
befestigte Abstützelement
und die an der Innenschale befestigte Stützanordnung – in einem
erheblich größeren Bereich
im Inneren des beweglichen Karosserieteils – nämlich auch dort, wo eine Seitenscheibe
verlaufen soll – angeordnet
werden. Hierdurch kann eine erheblich größere gestalterische Freiheit
bei der Anordnung des Außengriffs
bzw. des innenseitig an der Außenschale angeordneten
Lagerteils sowie der mit diesem zusammenwirkenden Stützanordnung
erzielt werden, ohne daß dabei
Rücksicht
auf den Verlauf der Seitenscheibe innerhalb des beweglichen Karosserieteils genommen
werden müßte.
-
Der
maximal mögliche
Verformungsweg für die
Außengriffanordnung
muß dabei
so gewählt
sein, daß die
angekoppelte Hebelmechanik zur Betätigung des Türschlosses
durch die entsprechende Verformungsbewegung nur so weit bewegt wird,
daß das Türschloß noch nicht
ausgelöst
wird. Durch die geeignete Wahl des Zwischenraumes zwischen der Stützanordnung
und dem Abstützelement
kann dabei ein relativ geringer Deformationsweg bei einer entspre chenden
Aufprallbelastung zwischen der Außengriffanordnung und der Stützanordnung
erreicht werden.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung weist die Stützanordnung
eine stirnseitige Anschlagfläche
auf, die derart schräg
nach unten und nach innen ausgerichtet ist, daß im Kollisionsfall auf das
Lagerteil der Außengriffanordnung
und damit auf die Außenschale
eine Bewegungskomponente nach unten ausgeübt wird. Diese Ausgestaltung
geht von der Erkenntnis aus, daß bei
einer durch eine Kollision verursachten Intrusion der Außenschale
die Außenschale
zusätzlich
zu der in Kollisionsrichtung entstehenden Komponente nach oben wandert,
wodurch zusätzlich
eine Auslösung
des Schlosses auftreten kann. Durch die beschriebene Ausgestaltung
weist die Stützanordnung
eine nach unten abkippende Winkellage auf, die auf die Außengriffanordnung
eine Kraft- und Verschiebekomponente nach unten erzeugt.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist die Anschlagfläche der
Stützanordnung
in Fahrzeughochrichtung nach oben durch eine Abweiskante begrenzt,
die zur Außenschale
hin abragt. Dadurch wird verhindert, daß der mit der Anschlagfläche in Berührung gelangende
Abschnitt der Außengriffanordnung unbeabsichtigt
nach oben abgleitet.
-
In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Anschlagfläche der
Stützanordnung
einerseits und eine Stirnfläche
des Abstützelementes
andererseits derart mit korrespondierenden Profilierungen versehen,
daß im
Kollisionsfall die Profilierungen sich formschlüssig ineinander verzahnen.
Dadurch wird zuverlässig
vermieden, daß auch
bei starken Aufprallbelastungen und starken Intrusionen der Außenschale
auch die Außengriffanordnung
selbst in entsprechend starker Form verschoben wird.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen sowie
aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die anhand der Zeichnungen dargestellt sind.
-
1 zeigt
in einer Draufsicht von oben einen Teil einer fahrerseitigen Kraftfahrzeugtür für einen
Personenkraftwagen im Rohbau,
-
2 schematisch
einen Ausschnitt der Kraftfahrzeugtür nach 1 auf Höhe der Schnittlinie
II-II in 1,
-
3 den
Ausschnitt der Fahrzeugtür
nach 2 im deformierten Zustand, und
-
4 einen
Ausschnitt einer weiteren Kraftfahrzeugtür ähnlich 1, bei der
die Außengriffanordnung
im Deformationsfall an einem profilierten Stützblock zur Anlage kommt.
-
Eine
fahrerseitige Kraftfahrzeugtür 1 eines Personenkraftwagens
weist im Rohbau, das heißt ohne
Innenverkleidungsteile, ohne Funktionsaggregate und Funktionsteile
innerhalb der Fahrzeugtür, eine
vorzugsweise als Blechteil gestaltete Innenschale 2 auf,
die in grundsätzlich
bekannter Weise mit einer ebenfalls vorzugsweise als Blechteil gestalteten,
die Karosserieaußenhaut
der Fahrzeugtür
bildenden Außenschale 3 verbunden
ist. Die Innenschale 2 und die Außenschale 3 belassen
zwischen sich einen Hohlraum, der unter anderem für eine nicht
näher dargestellte
Führungsanordnung
zum Heben und Senken einer Seitenscheibe 4 ausgebildet
ist. Im Bereich einer rückseitigen
Stirnseite 5 der Innenschale 2 ist in nicht näher dargestellter,
jedoch bekannter Weise ein Türschloß positioniert,
das mit einem Schloßbügel oder
-bolzen an einem Türrahmen
der Fahrgastzelle des Personenkraftwagens zusammenwirkt.
-
Die
Außenschale 3 weist
eine Griffmulde auf, in der eine Außengriffanordnung positioniert
ist. Die Außengriffanordnung
weist einen nicht dargestellten, schwenk- und/oder ziehbeweglichen
Türgriff
auf, der an einem als Lagerteil dienenden Lagerbügel 6 gelagert ist.
Der Lagerbügel 6 ist
auf Höhe
der Griffmulde der Außenschale 3 auf
der Innenseite der Außenschale 3 angeordnet und
fest mit der Außenschale 3 verbunden.
Der nicht näher
dargestellte Türgriff
ist über
eine Hebelmechanik und insbesondere über einen Schloßbetätigungshebel
mit einem Auslösemechanismus
des Türschlosses
verbunden, wobei eine Ziehbewegung des Türgriffes nach außen ein Öffnen des
Türschlosses
und damit ein Öffnen
der Kraftfahrzeugtür 1 bewirkt,
wenn das Türschloß sich in
seinem entriegelten Zustand befindet.
-
Um
zu verhindern, daß bei
einem Seitenaufprall auf die Kraftfahrzeugtür 1 eine entsprechende Intrusion
der Außenschale 3 zu
einer starken Intrusion der Außengriffanordnung
und einer ungewollten Bewegungsübertragung
auf den Auslösemechanismus
des Türschlosses
führt,
ist der Außengriffanordnung
und insbesondere dem Lagerbügel 6 ein
Stützblock 8 als
Stützanordnung
an der Innenseite der Innenschale 2 zugeordnet. Der Stützblock 8 ist
deformationssteif gestaltet und gemäß den 2 und 3 stabil
an der Innenschale 2 abgestützt. Der Stützblock 8 ragt von
der nach außen
gewandten Innenseite der Innenschale 2 in Fahrzeugquerrichtung zur
Außenschale 3 hin
nach außen
ab. Der Stützblock 8 ist
auf Höhe
eines korrespondierenden Abstützelementes 7 des
Lagerbügels 6 der
Außengriffanordnung
positioniert, wobei das Abstützelement 7 als
einstückig
vom Lagerbügel 6 etwa
in Fahrzeugquerrichtung nach innen abragender Stützfortsatz gestaltet ist. Das
Abstützelement 7 und
der Stützblock 8 ragen
zur Türmitte
hin aufeinander zu und belassen zwischen sich im undeformierten
Zustand der Kraftfahrzeugtür
einen Zwischenraum, der für
die Hindurchbewegung der Seitenscheibe 4 ausreichend groß gestaltet
ist.
-
Der
Stützblock 8 weist – dem Abstützelement 7 und
damit dem Lagerbügel 6 zugewandt – eine stirnseitige
Anschlagfläche 9 auf,
die gegenüber
einer Vertikalen um einen gewissen Betrag gekippt ist, so daß sie schräg nach unten
und in Fahrzeugquerrichtung nach innen ausgerichtet ist. Die Anschlagfläche 9 bildet
somit eine schiefe Ebene beim Auftreffen des Abstützelementes 7 aufgrund
einer Intrusion der Außenschale 3 (3),
so daß die
entsprechend nach unten abkippende Winkellage der Anschlagfläche 9 und
des Stützblockes 8 auf
das Abstützelement 7 eine
Verschiebekomponente in Fahrzeughochrichtung nach unten bewirkt.
Um zu verhindern, daß trotz der
Schrägstellung
der Anschlagfläche 9 der
Lagerbügel 6 und
das Abstützelement 7 nach
oben abgleiten, ist zudem die Anschlagfläche 9 nach oben durch eine
Abweiskante 10 begrenzt, die stegartig vom Stützblock 8 aus
zur Außenschale 3 hin
abragt.
-
Die
Schrägstellung
der Anschlagfläche 9 sowie
das Vorsehen der Abweiskante 10 wurden vorgenommen, da
erkannt wurde, daß bei
einer ungehinderten Intrusion der Außenschale 3 die Karosserieaußenhaut,
das heißt
die Außenschale 3 einschließlich der
Bordkante der Kraftfahrzeugtür
nach oben wandern, wodurch auch die Verlagerung nach oben eine starke
Relativbewegung bezüglich
des Türschlosses
bewirken kann, die zu einem Auslösen
des Türschlosses
führt.
Die schräggestellte
Anschlagfläche 9 und
die Abweiskante 10 verhindern ein solches Abgleiten nach
oben. Dadurch wird zuverlässig
eine Bewegung des Schloßbetätigungshebels
verhindert, die zu einer Auslösung
des Türschlosses
führen könnte.
-
Beim
Ausführungsbeispiel
nach 4 ist in einer Fahrzeugseitentür auf Höhe einer Außengriffanordnung zwischen
einer Innenschale 2a und einer Außenschale 3a ebenfalls
ein Stützblock 8a vorgesehen,
dem an einem Lagerbügel 6a der
Außengriffanordnung
ein korrespondierendes Abstützelement 7a zugeordnet
ist. Bis auf die nachfolgend beschriebenen Unterschiede entspricht
die Stützeinheit
zum Abstützen
der Außengriffanordnung
gegen eine zu starke Intrusion nach innen dem zuvor anhand der 1 bis 3 beschriebenen
Ausführungsbeispiel,
wobei funktionsgleiche Teile auch mit den gleichen Bezugszeichen
unter Hinzufügung
des Buchstabens „a" versehen sind. Zur
weiteren Erläuterung
wird daher auch auf die Beschreibung zu dem Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 verwiesen.
Beim Ausführungsbeispiel
nach 4 sind der Stützblock 8a einerseits
und das Abstützelement 7a andererseits zusätzlich mit
Profilierungen 11, 12 versehen, die derart korrespondierend
zueinander gestaltet sind, daß bei
einem Intrusionsfall ineinandergreifende Verzahnungen entstehen.
Da durch wird bei einem entsprechenden Intrusionsfall eine formschlüssige Sicherung
des Abstützelementes 7a am
Stützblock 8a erzielt,
so daß kein
Abgleiten nach oben oder unten mehr möglich ist. Ergänzend ist
den zahnartigen Profilierungen 11 am oberen Randbereich
des Stützblockes 8a zusätzlich eine
Abweiskante 10a zugeordnet, um in jedem Fall eine Bewegung
des Abstützelementes 7a und
des Lagerbügels 6a über den
Stützblock 8a nach
oben hinaus zu verhindern.