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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Teleskopspritzvorrichtung nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Teleskopspritzvorrichtungen
werden in Scheibenwaschanlagen insbesondere für Scheinwerfer bei Fahrzeugen
eingesetzt. Sie beinhalten einen Wasserbehälter, Spritzdüsen und
eine Pumpe, die Wasser mit Druck aus dem Wasserbehälter zu den
Spritzdüsen
fördert.
Unter Umständen
sind dem Wasser Reinigungs- und Antigefriermittel zugemischt. Der
Förderdruck
der Pumpe ist auf die Spritzdüsen
abgestimmt und die Spritzdüsen
sind so ausgerichtet, daß sie
das Wasser großflächig über den Wischbereich
der Scheibenwischer verteilen.
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Bei
auf dem Stoßfänger fest
montierten Anlagen zur Scheinwerferreinigung wird bei starkem Wind
oder erhöhter
Fahrgeschwindigkeit der Spritzkegel verweht und an die Scheibe angepreßt, so daß nur ein
kleiner, unzureichender Bereich der Scheibe benetzt wird. Richtet
man die Spritzdüse
so aus, daß bei
erhöhter
Geschwindigkeit ein ausreichender Bereich mit Wasser benetzt wird,
besteht bei gleichem Spritzdruck und niedrigerer Geschwindigkeit
oder im Stillstand des Fahrzeugs die Gefahr, dass Wasser über die
Scheibe hinweg gespritzt wird und Passanten trifft. Diese Gefahr
besteht besonders bei kleinen Flächen,
z. B. bei Scheinwerfern. Zum einen werden dadurch die Passanten
belästigt,
zum anderen wird die Wirksamkeit der Reinigungsanlage stark herabgesetzt
und die Umwelt unnütz
durch Reinigungsmittel sowie Antigefriermittel belastet.
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Es
werden daher immer häufiger
Teleskopspritzvorrichtungen eingesetzt, bei denen eine Spritzdüse am Ende
eines Spritzrohrs aus einem Zylindergehäuse herausgefahren wird, sobald
die Waschanlage betätigt
wird. Die Spritzdüse
erreicht so eine optimale Spritzposition, wodurch die genannten
Nachteile weitgehend vermieden werden. Hierzu ist das Spritzrohr
mit einem Kolben verbunden und in dem Zylindergehäuse axial
verschiebbar geführt.
Wird die Scheibenwaschanlage betätigt,
wirkt der Betätigungsdruck
einer Wasserpumpe auf den Kolben und schiebt das Spritzrohr mit
der Spritzdüse
in die Arbeitsposition. Eine Rückstellfeder,
die als Druckfeder das Spritzrohr umgibt, wirkt in der Gegenrichtung
und stellt den Kolben und das Spritzrohr nach dem Waschvorgang wieder
in die Ausgangsposition. Die Druckfeder trägt aufgrund ihres Durchmessers
und ihrer Blocklänge
wesentlich zum radialen und axialen Bauraum bei.
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Der
Kolben begrenzt eine Druckkammer im Zylindergehäuse und ist am Umfang zum Zylindergehäuse hin
abgedichtet. Eine Teleskopspritzvorrichtung mit einigen der Merkmale
aus dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist in einer älteren Patentanmeldung
DE 198 00 013 A1 beschrieben,
bei der der Kolben mittels gummielastischer Dichtungsringe abgedichtet ist
und das Spritzrohr im Zylindergehäuse führt. Die Dichtungsringe haben
eine relativ hohe Reibung, sind anfällig für Verschmutzungen und können eine Dichtheit
während
der gesamten Lebensdauer der Scheibenwaschanlage nicht gewährleisten.
Rollmembrane dichten sicherer ab und haben eine geringere Reibung.
Werden sie eingesetzt, wird das Spritzrohr im Bereich seines Austritts
aus dem Zylindergehäuse
auf einer relativ kurzen axialen Erstreckung geführt. Radiale Kräfte, die
durch Wind oder beim Aufstoßen
einer Abdeckklappe auftreten können,
verursachen wegen des kurzen Führungslagers hohe
Reibkräfte,
die einen großen
Verschleiß der Spritzrohrführung und
eine ruckartige Verstellung zur Folge haben. Im schlimmsten Fall
verklemmt das Spritzrohr und es kann seine Arbeitsposition nicht
erreicht oder in die Ausgangslage zurückgestellt werden.
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Eine
gattungsgemäße Teleskopspritzvorrichtung
ist aus der
DE 24 18
140 A1 bekannt. Bei der aus dieser Druckschrift gekannten
Teleskopspritzvorrichtung ist die Rückholfeder als ein Gummiband
ausgebildet.
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Eine
andersartige Spritzvorrichtung zur Reinigung von Fahrzeugscheinwerfers
ist aus der
FR 2 675
445 A1 bekannt. Der Aufbau der bekannten Spritzvorrichtung
weicht von dem der gattungsgemäßen Teleskopspritzvorrichtung
ab. Insbesondere ist die bekannte Spritzeinrichtung nicht teleskopierbar, sondern
umfasst zwei durch einen Faltenbalg miteinander verbundene und relativ
zueinander bewegbare Komponenten auf. Dabei ist eine der Komponenten an
der Fahrzeugkarosserie befestigt und die andere Komponente, welche
die Düsenöffnung umfasst,
bewegbar. In einer ausgefahrenen Stellung der Spritzvorrichtung
ist der Abstand zwischen den Komponenten größer als in einer eingefahrenen
Stellung. Die beiden Komponenten werden mittels einer Zugfeder in
der eingefahrenen Stellung gehalten.
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Ausgehend
von dem beschriebenen Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, den Aufbau und die Funktionsweise der bekannten
Teleskopspritzvorrichtungen zu vereinfachen und deren Baugröße zu verringern.
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Zur
Lösung
dieser Aufgabe wird eine Teleskopspritzvorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 vorgeschlagen.
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Vorteile der Erfindung
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Nach
der Erfindung dient als Rückstellfeder eine
schraubenförmige
Zugfeder. Sie greift in den Spritzkanal und das Spritzrohr ein und
ist mit einem Ende auf der Seite eines Wasseranschlusses mit einer
Gehäusewand,
vorzugsweise der Stirnwand, eines Zylindergehäuses und mit dem anderen Ende
mit dem Spritzrohr verbunden. Dadurch kann die sonst üblicherweise
das Spritzrohr umgebende Druckfeder entfallen. Das Zylindergehäuse kann
in diesem Bereich radial schlanker ausgeführt werden. Ferner beeinflusst
die Blocklänge
der Rückstellfeder
nicht die Länge
der Teleskopspritzvorrichtung.
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Die
Zugfeder kann mit geringem radialen Spiel zum Spritzrohr und Spritzkanal
ausgeführt
werden und so eine zusätzliche
Führungsfunktion übernehmen.
Die kurze Führung
im Bereich des Austritts des Spritzrohrs aus dem Zylindergehäuse wird
dadurch entlastet, so dass ruckartige Bewegungen beim Verstellen
des Spritzrohrs, ein Verklemmen und ein Verschleiß an der
Längsführung vermieden
werden.
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Zeichnung
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Weitere
Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele
der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die
Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination.
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Es
zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Teleskopspritzvorrichtung
mit einem Spritzrohr in seiner Ausgangsstellung,
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2 einen
Querschnitt entsprechend der Linie II-II in 1,
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3 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Teleskopspritzvorrichtung
mit einem Spritzrohr in einer Zwischenposition und
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4 einen
Längsschnitt
durch eine erfindungsgemäße Teleskopspritzvorrichtung
mit einem Spritzrohr in einer Arbeitsposition.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Wesentlicher
Bestandteil einer Teleskopspritzvorrichtung 10 ist ein
Spritzrohr 12, in dessen obere Ende eine nicht näher dargestellte
Spritzdüse eingesetzt
wird. Das Spritzrohr 12 besitzt an seinem Umfang Führungsstege 34,
mit denen es in einem Führungsteil 38 eines
Oberteils 14 eines Zylindergehäuses geführt ist. An seinem unteren
Ende ist das Spritzrohr 12 mit einem Kolben 20 verbunden.
Dieser ist gegenüber
dem Zylindergehäuse 14, 16 durch eine
Rollmembran 22 abgedichtet, die einerseits zwischen dem
Oberteil 14 und einem Unterteil 16 des Zylindergehäuses festgehalten
und anderseits mit dem Kolben 20 verbunden ist. Die Rollmembran 22 wird
an einer Führungshülse 24 geführt.
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Der
Kolben 20 begrenzt einen Druckraum 30, der über einen
Wasseranschluß 18 mit
einem Betätigungsdruck
einer nicht dargestellten Wasserpumpe beaufschlagt wird, wenn die
Waschanlage betätigt wird.
Der Betätigungsdruck
verschiebt den Kolben 20 mit dem Spritzrohr 12 nach
außen.
Erreicht die Spritzdüse
ihre Arbeitsposition wird gleichzeitig Wasser über einen Spritzkanal 32 im
Kolben 20 und dem Spritzrohr 12 zur Spritzdüse gefördert. In 1 ist eine
Ausgangsposition, in 3 eine Zwischenposition und
in 4 eine Arbeitsposition als Endstellung des Spritzrohrs 12 dargestellt.
Eine Zugfeder 28, die als Rückstellfeder auf den Kolben 20 wirkt,
ist an einem Ende über
einen Querstift 40 im Spritzrohr 12 befestigt
und mit dem anderen Ende mit einer Stirnwand 26 des Zylindergehäuses 14, 16 verbunden.
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In
der Arbeitsposition (4), wenn das Spritzrohr 12 vollständig ausgefahren
ist, taucht die Führungshülse 24 in
einen verengten Bereich 36 des Oberteils 14 des
Zylindergehäuses ein
und unterstützt
somit die Führung
des Spritzrohrs 12. In der Zwischenposition (3),
wenn das Spritzrohr 12 bereits zu einem beträchtlichen
Teil aus dem Oberteil 14 des Zylindergehäuses herausgefahren
und den Querkräften
ausgesetzt ist, wird das Spritzrohr 12 zusätzlich zu
den Führungsstegen 34 und
dem Führungsteil 38 durch
die Zugfeder 28 geführt,
die mit einem geringen Spiel in dem Spritzkanal 32 und
dem Spritzrohr 12 angeordnet ist. Zusätzlicher Bauraum wird dadurch
nicht beansprucht.
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- 10
- Teleskopspritzvorrichtung
- 12
- Spritzrohr
- 14
- Zylindergehäuse Oberteil
- 16
- Zylindergehäuse Unterteil
- 18
- Wasseranschluß
- 20
- Kolben
- 22
- Rollmembran
- 24
- Führungshülse
- 26
- Stirnwand
- 28
- Zugfeder
- 30
- Druckraum
- 32
- Spritzkanal
- 34
- Führungssteg
- 36
- verengter
Bereich
- 38
- Führungsteil
- 40
- Querstift