Die Erfindung betrifft ein Getriebe, wie Zahnräderwechselgetriebe, mit
zumindest zwei Wellen, wie einer Eingangswelle, einer Ausgangswelle und
gegebenenfalls einer Vorgelegewelle, mit einer Mehrzahl von Zahnradpaaren,
mit mittels Kupplungen mit einer ersten Welle drehfest verbindbaren
Zahnrädern, wie Losrädern, und mit mit einer Welle drehfest angeordneten
Zahnrädern, wie Gangrädern, mit einer eingangsseitig angeordneten
schaltbaren Anfahrkupplung.
Solche Getriebe sind in Kraftfahrzeugen allgemein bekannt. Sie weisen den
Nachteil auf, daß sie nicht lastschaltfähig sind, das heißt, daß es jeweils eine
Zugkraftunterbrechung bei einem Schaltvorgang zum Ändern der
Getriebeübersetzung gibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Getriebe der oben genannten Art zu schaffen,
das lastschaltfähig ist und gleichzeitig von den verwendeten Bauelementen
einfach aufgebaut ist.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zumindest eine der
Kupplungen als Kupplung mit höherem übertragbarem Drehmoment, wie
Lastschaltkupplung, ausgebildet ist und die Anfahrkupplung und die
Lastschaltkupplung zumindest von einer Betätigungseinheit betätigbar sind.
Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn die Lastschaltkupplung dann
einrückbar ist, wenn die Anfahrkupplung zumindest teilweise eingerückt ist.
Ebenfalls ist es zweckmäßig, wenn die Lastschaltkupplung dann einrückbar ist,
wenn die Anfahrkupplung bereits eingerückt ist. Ein rücken heißt in diesem
Zusammenhang, daß das von der Kupplung übertragbare Drehmoment erhöht
wird.
Vorteilhaft ist es, wenn zumindest ein Losrad mittels einer ersten Kupplung
und/oder einer Lastschaltkupplung mit einer Welle verbindbar ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn zwei der Losräder mittels einer ersten
Kupplung und/oder einer Lastschaltkupplung mit einer Welle verbindbar sind.
Ebenso ist es zweckmäßig, wenn das Losrad des höchsten Ganges mit einer
Kupplung und/oder einer Lastschaltkupplung mit einer Welle verbindbar sind.
Auch ist es bei einem weiteren Ausführungsbeispiel vorteilhaft, wenn die
Kupplung zur Verbindung zumindest eines Losrades mit einer Welle eine
formschlüssige Kupplung ist.
Zweckmäßig ist es auch, wenn die Kupplung zur Verbindung zumindest eines
Losrades mit einer Welle eine reibschlüssige Kupplung ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Kupplung zur Verbindung zumindest eines
Losrades mit einer Welle eine zwischen geschaltete Synchronisiereinrichtung
aufweist.
Auch ist es zweckmäßig, wenn die Lastschaltkupplung eine reibschlüssige
Kupplung ist. Besonders zweckmäßig ist es, wenn die Anfahrkupplung eine
reibschlüssige Kupplung ist.
Vorteilhaft ist, wenn die Anfahrkupplung in einem Raumbereich einer
Kupplungsglocke angeordnet ist.
Auch ist es zweckmäßig, wenn zumindest eine Lastschaltkupplung in einem
Raumbereich einer Kupplungsglocke angeordnet ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Anfahrkupplung und zumindest eine
Lastschaltkupplung eine Trockenreibungskupplung ist.
Ebenfalls ist es zweckmäßig, wenn die Anfahrkupplung innerhalb des
Getriebegehäuses angeordnet ist.
Auch ist es zweckmäßig, wenn zumindest eine Lastschaltkupplung innerhalb des
Getriebegehäuses angeordnet ist.
Auch ist es vorteilhaft, wenn die Anfahrkupplung und/oder zumindest eine
Lastschaltkupplung eine Reibungskupplung ist.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die Anfahrkupplung ein hydrodynamischer
Drehmomentwandler mit/ohne Wandlerüberbrückungskupplung ist.
In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es zweckmäßig, wenn der
Betätigungsaktor zur Betätigung von Anfahrkupplung und zumindest einer
Lastschaltkupplung ein druckmittelbetätigter Aktor mit einer
Druckmittelversorgung und zumindest einem Ventil ist, das die
Druckmittelzuführung zu jeweils einem Nehmerzylinder an den beiden
Kupplungen steuert.
Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Gedanken ist es zweckmäßig, wenn
der Betätigungsaktor zur Betätigung von Anfahrkupplung und zumindest einer
Lastschaltkupplung ein elektromotorisch angetriebener Aktor gegebenenfalls mit
einem einem Elektromotor oder Elektromagnet nachgeschalteten Übersetzungs- oder
Untersetzungsgetriebe ist.
Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Gedanken ist es zweckmäßig, wenn
der Betätigungsaktor zur Betätigung von Kupplungen zum Gangwechsel ein
druckmittelbetätigter Aktor mit einer Druckmittelversorgung und zumindest
einem Ventil ist, das die Druckmittelzuführung zu jeweils einem Nehmerzylinder
an den Kupplungen steuert.
Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Gedanken ist es zweckmäßig, wenn
der Betätigungsaktor zur Betätigung von Kupplungen elektromotorisch
angetriebener Aktor gegebenenfalls mit einem einem Elektromotor oder
Elektromagnet nachgeschalteten Übersetzungs- oder Untersetzungsgetriebe ist.
Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Gedanken ist es zweckmäßig, wenn
das Getriebe eine Elektromaschine aufweist, die als Starter des Antriebsmotors
des Fahrzeuges und/oder als Generator zur Erzeugung elektrischer Energie aus
kinetischer Energie und dessen Rückführung dient.
Vorteilhaft ist, wenn die elektrische Maschine über ein Gangrad des Getriebes
antreibbar ist oder dieses antreibt.
Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Gedanken ist es zweckmäßig, wenn
die elektrische Maschine über ein Schwungrad des Fahrzeugantriebsmotors
antreibbar ist oder diesen antreibt.
Nach einem weiteren erfindungsgemäßen Gedanken ist es zweckmäßig, wenn
die elektrische Maschine über die Eingangswelle des Getriebes antreibbar ist
oder diese antreibt.
Zweckmäßig ist, wenn die elektrische Maschine einen Stator und einen Rotor
aufweist, wobei Stator und Rotor koaxial zur Getriebeeingangswelle angeordnet
sind.
Zweckmäßig ist, wenn die elektrische Maschine einen Stator und einen Rotor
aufweist, wobei Stator und Rotor relativ zu einer Achse angeordnet sind, wobei
die Achse im wesentlichen parallel zur Getriebeeingangswelle angeordnet und
ausgerichtet ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die elektrische Maschine einen Stator und
einen Rotor aufweist, wobei Stator und Rotor koaxial zur Getriebeeingangswelle
angeordnet sind und der Rotor mit einem Schwungrad oder einem mit der
Getriebeeingangswelle verbundenen Element drehfest verbunden ist.
Die Erfindung sei anhand der Figuren erläutert, dabei zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Getriebes,
Fig. 2 ein Diagramm,
Fig. 3a ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 3b ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 4a ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 4b ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 5a eine schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 5b eine schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 6 eine schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 7a eine schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 7b eine schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 8 ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 8a ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 9 ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 9a ein Ausschnitt einer schematischen Darstellung eines Getriebes,
Fig. 10 ein Getriebe,
Fig. 11a ein Ausschnitt eines Getriebes,
Fig. 11b ein Ausschnitt eines Getriebes,
Fig. 11c ein Ausschnitt eines Getriebes,
Fig. 12 ein Getriebe,
Fig. 13a bis Fig. 17b Diagramme zur zeitlichen Darstellung von Drehmomenten und
Drehzahlen,
Fig. 18 ein schematisches Getriebe,
Fig. 19 bis Fig. 27 Diagramme,
Fig. 28 ein Blockschaltbild,
Fig. 29 ein Blockschaltbild,
Fig. 30 bis Fig. 33 Diagramme,
Fig. 34 ein Blockschaltbild,
Fig. 35 ein Blockschaltbild,
Fig. 36 bis Fig. 39 Diagramme,
Fig. 40 ein Blockschaltbild,
Fig. 41 bis Fig. 43 Diagramme,
Fig. 44 ein Blockschaltbild,
Fig. 45 bis Fig. 49 Diagramme,
Fig. 50a bis Fig. 50f schematische Anordnungen im Schnitt,
Fig. 51 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeuges,
Fig. 52 bis 56 weitere schematische Darstellungen von Ausführungsformen
eines erfindungsgemäßen Getriebes
und
Fig. 54a und 55a zu den Ausführungsformen der Fig. 54 und 55
gehörige Diagramme der Momentenentübertragung
der Anfahr- beziehungsweise Lastschaltkupplung in
Abhängigkeit vom Ausrückweg.
Die Fig. 1 zeigt schematisch ein Getriebe 1 eines Kraftfahrzeuges, welches
einer Antriebseinheit 2, wie Motor oder Brennkraftmaschine, und einer Anfahr- oder
Schaltkupplung 3, wie beispielsweise eine Reibungskupplung,
nachgeordnet ist. Das Getriebe 1 weist eine Eingangswelle 4, eine
Vorgelegewelle 5 und gegebenenfalls eine zusätzliche Ausgangswelle 6 auf,
wobei im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 die Vorgelegewelle gleich der
Ausgangswelle ist. In einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
ist es vorteilhaft, wenn eine zusätzliche Ausgangswelle 6 zur Eingangswelle 4
und zur Vorgelegewelle 5 vorgesehen ist.
Zwischen Motor 2 und Getriebe 1 ist ein Schwungrad 10 angeordnet, auf
welchem die Reibungskupplung 3 mit Druckplatte und Kupplungsdeckel
angeordnet ist. Ebenso kann statt des starren Schwungrades 10 ein
Zweimassenschwungrad vorgesehen sein, welches zwei relativ zueinander
verdrehbar gelagerte Schwungmassen aufweist, die entgegen Rückstellkräften
beispielsweise von zwischen den Schwungmassen angeordneten Kraftspeichern
verdrehbar sind.
Zwischen Kupplungsmitnehmerscheibe 3a und Getriebeeingangswelle 4 ist ein
Drehschwingungsdämpfer 11 angeordnet. Dieser weist zumindest zwei relativ
zueinander verdrehbar gelagerte scheibenförmige Bauteile 11a, 11b auf, die
entgegen Rückstellkräften beispielsweise von zwischen den Bauteilen
angeordneten Kraftspeichern 12 verdrehbar sind. Radial außen an der
Mitnehmerscheibe sind vorzugsweise Reibbeläge angeordnet.
Die Wellen, wie Eingangswelle, Ausgangswelle und gegebenenfalls
Vorgelegewelle sind mittels Lager innerhalb eines Getriebegehäuses drehbar
gelagert und in radialer Richtung zentriert und gegebenenfalls in axialer Richtung
gelagert. Diese Lager sind jedoch nicht explizit dargestellt.
Die Eingangswelle 4 und die Ausgangswelle 5 sind im wesentlichen parallel
zueinander ausgerichtet angeordnet. In einem anderen Ausführungsbeispiel
kann die Ausgangswelle auch koaxial zur Eingangswelle angeordnet sein, wobei
diese ebenfalls innerhalb des Getriebegehäuses gelagert und zentriert sein
kann.
Die Anfahr- oder Schaltkupplung 3 ist in einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel
beispielsweise als naß laufende Reibungskupplung beispielsweise innerhalb des
Getriebegehäuses angeordnet. In einem weiteren vorteilhaften
Ausführungsbeispiel ist die Kupplung 3 beispielsweise als
Trockenreibungskupplung beispielsweise innerhalb einer Kupplungsglocke
zwischen Motor 2 und Getriebe 1 angeordnet.
Mit der Eingangswelle 4 des Getriebes 1 sind die Gangräder 20, 21, 22, 23, 24
und 25 axial fest und drehfest verbunden. Die Gangräder 20 bis 25 kämmen
Zahnräder 30, 31, 32, 33, 34 und 35, wie Losräder, die auf der Vorgelegewelle 5
verdrehbar und mittels Kupplungen mit der Welle 5 drehfest verbindbar sind.
Zwischen Zahnrad 25 und Zahnrad 35 ist das Zwischenzahnrad 36 zur
Drehrichtungsumkehr angeordnet. Die Zahnradpaarung 25, 35, 36 stellt somit die
Paarung für den Rückwärtsgang R dar. Die Zahnradpaarung 24, 34 stellt die
Paarung für den ersten Gang dar. Die Zahnradpaarung 23, 33 stellt die Paarung
für den zweiten Gang dar. Die Zahnradpaarung 22, 32 stellt die Paarung für den
dritten Gang dar. Die Zahnradpaarung 21, 31 stellt die Paarung für den vierten
Gang dar. Die Zahnradpaarung 20, 30 stellt die Paarung für den fünften Gang
dar. Die Losräder 30 bis 35 können in einem weiteren vorteilhaften
Ausführungsbeispiel auch auf der Eingangswelle angeordnet sein und die
Gangräder auf der Vorgelegewelle. In einem weiteren Ausführungsbeispiel
können auf jeder Welle sowohl Los- als auch Gangräder vorgesehen sein.
Die Zahnräder 30, 31 sind unter axialer Verlagerung der Kupplung 40, wie
Schiebemuffe, mit der Vorgelegewelle 5 drehfest formschlüssig verbindbar.
Gleiches gilt für die Zahnräder 32, 33 welche unter axialer Verlagerung der
Schiebemuffe 41 mit der Vorgelegewelle 5 drehfest formschlüssig verbindbar
sind. Dies gilt auch für die Zahnräder 34, 35, welche unter axialer Verlagerung
der Schiebemuffe 42 mit der Ausgangswelle 5 formschlüssig verbindbar sind.
Dabei kann nur jeweils ein Zahnrad mittels einer Schiebemuffe mit der Welle
verbunden werden, da die Schiebemuffen durch die axiale Verlagerung in die
eine oder in die andere axiale Richtung eine formschlüssige Verbindung
zwischen Welle und Zahnrad erzeugen kann und die Schiebemuffen jeweils
zwischen zwei Zahnrädern angeordnet ist.
Das Getriebe 1 weist, wie dargestellt, drei Baugruppen auf, die durch jeweils
zwei Zahnradpaare und eine dazwischen angeordnete Kupplung, wie
Schiebemuffe, gebildet sind. Die eine Baugruppe A ist durch die Zahnradpaare
20, 30 und 21, 31 und die Schiebemuffe 40 gebildet. Die zweite Baugruppe B ist
durch die Zahnradpaare 22, 32 und 23, 33 und die Schiebemuffe 41 gebildet. Die
dritte Baugruppe C ist durch die Zahnradpaare 24, 34 und 25, 35, 36 und die
Schiebemuffe 42 gebildet.
Die Kupplungen 40, 41 und/oder 42 können vorteilhaft als formschlüssige
Kupplungen, wie Klauenkupplungen, gebildet sein. Ebenso können sie in einem
weiteren Ausführungsbeispiel als reibschlüssige Kupplungen mit konischen oder
ebenen kreisringförmigen Reibflächen mit einer oder mehr als einer Reibfläche,
wie als Lamellenkupplung, ausgebildet sein. Weiterhin können sie in einem
anderen Ausführungsbeispiel mit einer Synchronisiereinrichtung mit einem oder
mehr als einem Synchronisierring 50 ausgebildet sein. Ebenso können auch
Kombinationen von reibschlüssigen und formschlüssigen Kupplungen
ausgebildet sein.
Wie zu erkennen ist, bilden die Zahnradpaare des ersten und Rückwärtsganges
die erste Baugruppe und die Zahnradpaare des zweiten und dritten Ganges die
zweite Baugruppe und die Zahnradpaare des vierten und fünften Ganges die
dritte Baugruppe. Es können auch andere erfindungsgemäße Baugruppen
zusammengestellt werden.
Die Schiebemuffen 40, 41 und 42 zur Schaltung der Gänge des Getriebes 1
werden durch die Betätigungseinheiten 60, 61, 62 betätigt, wie axial verlagert,
wobei zwischen den Betätigungseinheiten und den Schiebemuffen jeweils eine
Verbindung, wie ein Gestänge, eine hydrostatische Strecke oder ein Seilzug
oder ein Bowdenzug oder eine Schaltwelle vorgesehen ist. Die
Betätigungseinheit kann einen elektromotorischen, einen elektromagnetischen
und/oder einen druckmittelbetätigten Antrieb, wie beispielsweise eine
Hydraulikeinheit, vorsehen. Diesbezüglich verweisen wir auf die DE 44 26 260,
DE 195 04 847, DE 196 27 980, DE 196 37 001. Die vorliegende Erfindung
bezieht sich weiterhin auf diese älteren Patentanmeldungen, deren Inhalt hiermit
ausdrücklich zum Offenbarungsinhalt der vorliegenden Patentanmeldung gehört.
In zumindest einer Verbindung zwischen Betätigungseinheit und Schiebemuffe
kann eine Übersetzung i vorgesehen sein.
Entsprechende erfindungsgemäße Getriebe könne auch beispielsweise mit
einem Vierganggetriebe mit Rückwärtsgang (vier Vorwärtsfahrgänge) oder mit
einem Sechsganggetriebe mit Rückwärtsgang (sechs Vorwärtsfahrgänge) ohne
Beschränkung der Allgemeinheit ausgebildet werden.
Zur Detektion der Getriebeausgangsdrehzahl, der Drehzahl der Welle 5 ist ein
Drehzahlsensor 70 vorgesehen. Zur Detektion der Getriebeeingangsdrehzahl,
der Drehzahl der Welle 4 kann weiterhin ein zusätzlicher Drehzahlsensor
vorgesehen sein. Zur Detektion der Motordrehzahl ist ein Drehzahlsensor 71
vorgesehen. Zur Steuerung der Betätigung von Anfahr/Schaltkupplung und der
Kupplungen zur Getriebeübersetzungsänderung ist eine elektronische
Steuereinheit vorgesehen, die mit Speicher und Computereinheit versehen ist
und anhand der eingehenden Signale Steuersignale generiert zur Ansteuerung
der Betätigungseinheiten. Die Drehzahlen von Wellen können auch anhand
gemessener Drehzahlen von anderen Wellen mit der gegebenen Übersetzung
berechnet werden.
Mit einem der Zahnräder 30 bis 34 ist eine Kupplung 80, wie Lastschaltkupplung,
verbunden, die das Zahnrad mit der Welle 5 verbindet, wenn sie eingerückt ist.
Die Kupplung 80 ist über den Betätigungsaktor 65 über die Verbindung 65b
betätigbar, wie einrückbar und ausrückbar. Die Kupplung 80 wird mit dem
vorteilhaft mit dem gleichen Betätigungsaktor oder einem separaten Aktor
betätigt, wie die Anfahr- oder Schaltkupplung 3, die mittels des
Betätigungsaktors 65 mittels der Verbindung 65a ein- und ausrückbar ist.
Vorteilhaft ist es, wenn die Kupplung 80 an dem axialen Ende der Welle 5
angeordnet ist, die der Kupplung 3 benachbart ist. In einem weiteren
vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist es zweckmäßig, wenn die Kupplung 80 an
dem axialen Ende der Welle 5 angeordnet ist, die der Kupplung 3
entgegengesetzt ist.
Ein weiteres vorteilhaftes Merkmal des Getriebes ist, daß über ein Zahnrad des
Getriebes, wie beispielsweise Zahnrad 20 bis 24 eine Elektromaschine, wie
Starter, Generator oder auch Startergenerator 90 des Antriebsmotors die Welle
4 antreiben kann. Ebenso kann damit ein Elektrogenerator, wie Lichtmaschine,
angetrieben werden. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Starter und der
Generator zu einer kombinierten Elektromaschine, wie Starter-Generator,
zusammen gefaßt ist. Die Elektromaschine kann somit den Antriebsmotor
starten, in einem weiteren Betriebsmodus jedoch auch Drehmoment an den
Abtrieb des Getriebes geben und somit eine Antriebsunterstützung zu dem
Antriebsmotor liefern. In geeigneter Weise kann die Elektromaschine bei
geringen Drehmoment- oder Leistungsanforderungen auch alleine zum Antrieb
des Fahrzeuges zumindest kurzfristig oder kurzzeitig verwendet werden. In
einem weiteren Ausführungsbeispiel oder Anwendungsbeispiel der Erfindung
kann die Elektromaschine dazu verwendet werden, um aus der kinetischen
Energie des Fahrzeuges einen Teil der Energie in elektrische Energie
umzuwandeln und beispielsweise in einer Batterie zu speichern. Dies kann
beispielsweise im Schubbetrieb des Motors 2 beispielsweise bei Bergabfahrten
und/oder bei Bremsvorgängen des Fahrzeuges erfolgen. Ein Fahrzeug mit
einem erfindungsgemäßen Getriebe kann dadurch in vorteilhafter Art den
Treibstoffverbrauch und die Schadstoffemission senken. Die Elektromaschine
kann auch bei Schaltvorgängen ein Momentenniveau anheben.
Die Elektromaschine 90 kann gemäß Fig. 1 beispielsweise von einem Zahnrad
angetrieben werden und parallel zu der Getriebeeingangswelle oder der
Getriebeausgangswelle angeordnet sein. Zwischen einem Gangrad
beispielsweise 20 und dem Antriebsritzel 91 der Elektromaschine 90 kann ein
Zwischenzahnrad 92 vorgesehen sein. Auch kann die Elektromaschine mittels
Riemen oder Kette angetrieben werden. Zur Übersetzung und Antrieb von/zu der
Elektromaschine kann ein stufenlos einstellbares Getriebe, ein Stufengetriebe,
ein umschaltbares oder ein fest eingestelltes Getriebe dienen.
Weiterhin kann die Elektromaschine auch koaxial zu der Getriebeeingangswelle
angeordnet sein.
Bei der Erfindung handelt es sich um ein lastschaltendes oder lastschaltfähiges
Getriebe 1. Die Lastschaltung wird dadurch erreicht oder durchgeführt, daß der
Verbrennungsmotor 2 inklusive Eingangswelle 4 mittels einer Lastschaltkupplung
80 gegen den Abtriebstrang des Fahrzeuges gebremst wird. Die kinetische
Energie des Motors 2 wird somit teilweise in kinetische Energie des Fahrzeugs
umgewandelt.
Erfindungsgemäß ist zumindest ein Kupplungsbetätigungsaktor vorgesehen,
der sowohl die Anfahrkupplung oder Schaltkupplung 3 als auch die
Lastschaltkupplung 80 betätigt. Vorteilhaft ist dabei, daß die Anfahrkupplung 3
zumindest teilweise geschlossen ist, während die Lastschaltkupplung betätigt
wird. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist es zweckmäßig, wenn die
Anfahrkupplung bereits vollständig geschlossen ist.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist besonders vorteilhaft aufgrund
einfacher Getriebestrukturen und der geringen Anzahl von Betätigungsaktoren.
Vorteile dieses Getriebes sind: hoher Schaltkomfort durch die zumindest
nahezu unterbrechungsfreie Lastschaltung, geringe Baulänge durch
gegebenenfalls teilweisen Entfall von Synchronisierungen, geringes Gewicht,
hoher Wirkungsgrad.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die kinetische Energie des Motors
beim Schaltvorgang, nicht durch Bremsen vernichtet, sondern als
Antriebsmoment anteilig genutzt. Der Motor wird also gegen den Abtriebstrang
gebremst. Hierdurch ist keine Zugkraftunterbrechung mehr gegeben.
Dies ist besonders vorteilhaft bei Zug-Hochschaltungen. Vorteilhaft ist dies
auch bei Schub-Rückschaltungen, da hier die kinetische Energie des
Fahrzeugs für das Anheben der Motordrehzahl genutzt wird.
Das Lastschaltgetriebe 1 ist ein Vorgelegegetriebe mit Stirnrädern. Eine
Reibungskupplung 3 zwischen Motor 2 und Eingangswelle 4 dient als
Anfahrkupplung. Ein Feder/Dämpfersystem 11 als
Torsionsschwingungsdämpfungseinrichtung ist vorzugsweise in die
Kupplungsscheibe integriert. Diese Einrichtung kann jedoch auch in ein Zwei-
Massen-Schwungrad integriert sein.
Die Losräder können auf der Eingangswelle oder Vorgelegewelle mit dieser
über Kupplungen oder Schiebemuffen verbindbar angeordnet sein. Die
Losräder können durch Schaltkupplungen mit der Welle verbunden werden;
Schiebemuffen verbinden die Vorgelegwelle 5 mit den Losrädern durch
beispielsweise Klauenkupplungen. Die formschlüssige Kupplung von Gang 1
oder R kann mit einer Reibkupplung, wie Synchronisierung, kombiniert sein,
siehe den Synchronring 50 für Gang 1 und R. Die Kupplungen 40, 41, 42
werden durch mindestens einen Betätigungsaktor betätigt.
Eine leistungsfähige Reibkupplung 80, wie Lastschaltkupplung, verbindet das
Losrad 30 eines hohen Ganges, wie beispielsweise des fünften Ganges, mit
der Welle 5. Ein Kupplungsbetätigungsaktor 65 betätigt sowohl die
Lastschaltkupplung 80 als auch die Anfahrkupplung 3. Der Betätigungsweg
des Kupplungsbetätigungsaktors ist derart aufgeteilt, daß die
Lastschaltkupplung 80 erst dann geschlossen werden kann, wenn die
Anfahrkupplung 3 geschlossen wurde.
Das System umfaßt weiterhin eine elektronische Steuereinheit mit
Mikroprozessor zur elektronischen Steuerung des Getriebes und der
Kupplungen, eine Drehzahlerfassung, eine elektronische
Drosselklappensteuerung oder Motorbefüllung und ein elektronisches
Motorsteuerungssystem für den Verbrennungsmotor, ein manuell betätigbares
Element zur Gangwahl, wie Hebel, Schalter oder ähnliches zur manuellen
und/oder automatisierten Gangwahl, eine Anzeige im Fahrzeuginnenraum zur
Ganganzeige.
Eine Elektromaschine, welche als Starter, Generator und gegebenenfalls als
Retarter und Zusatzantrieb genutzt werden kann, kann weiterhin vorteilhaft
vorgesehen sein.
Für einen Anfahrvorgang wird ein niedriger Gang (Gang 1 oder 2) im Getriebe
eingelegt. Die Anfahrkupplung 3 schließt durch die Betätigung des
Betätigungsaktors 65, während der Motor 2 unter Gaspedalbetätigung
Drehmoment aufbaut, um das Fahrzeug zu beschleunigen. Der Anfahrvorgang
ist abgeschlossen wenn die Anfahrkupplung haftet. Das Motormoment wird
nun über die geschlossene Kupplung und den eingelegten Gang auf die
Abtriebswelle 5 übertragen.
Der Schaltvorgang wird in jedem Fall durch den Schaltwunsch des Fahrers
oder der automatischen Steuerung eingeleitet.
Bei Zug-Hochschaltung beginnt der Kupplungsbetätigungsaktor die
Lastschaltkupplung 80 kontrolliert zu schließen, während die Anfahrkupplung 3
geschlossen bleibt. Je mehr Drehmoment die Lastschaltkupplung 80 überträgt,
desto weniger Drehmoment belastet die Kupplung 40, 41 oder 42 des
eingelegten (alten) Ganges. Ist das Drehmoment der Kupplung des alten
eingelegten Ganges im wesentlichen auf Null abgesunken so wird die
Kupplung des alten Ganges geöffnet. Durch das übertragene Drehmoment der
reibenden Lastschaltkupplung 80 wird der Verbrennungsmotor inklusive
Eingangswelle in der Drehzahl abgesenkt, das heißt die kinetische Energie des
Motors wird reduziert. Das Drehmoment der reibenden Lastschaltkupplung 80
wird am Abtriebstrang abgestützt und gibt somit einen Teil der kinetischen
Energie des Verbrennungsmotors 2 an das Fahrzeug ab. Das Drehmoment am
Abtriebstrang bleibt also während der Synchronisierung erhalten, das Getriebe
ist lastschaltend.
Hat die Kupplung 40, 41 oder 42 des einzulegenden neuen Ganges die
Synchrondrehzahl erreicht, so wird diese durch eine Aktorbetätigung
geschlossen. Gleichzeitig wird die Lastschaltkupplung 80 geöffnet. Der neue
Gang ist eingelegt und der Schaltvorgang abgeschlossen.
Kurz vor Erreichen der Synchrondrehzahl werden Kupplungsmoment und
Motormoment derart gesteuert, daß der Verbrennungsmotor nur noch gering
und bei Synchrondrehzahl im wesentlichen nicht mehr beschleunigt wird. Nun
wird die Kupplung des neuen Ganges geschlossen. Ist die Schaltkupplung
geschlossen, wird die Lastschaltkupplung geöffnet.
Die Lastschaltkupplung 80 ist vorzugsweise am Losrad des höchsten Ganges
integriert, kann aber auch an einem Losrad eines niedrigeren Ganges
eingesetzt werden. Hierdurch sind die Schaltungen in höheren Gängen nicht
mehr lastschaltfähig. Dafür weisen die Schaltungen in kleineren Gängen (Gang
neu <= Gang mit Lastschaltkupplung) geringere Zugkrafteinbrüche auf.
Das Moment des Motors wird angehoben. Gleichzeitig übernimmt die
Lastschaltkupplung Drehmoment, so daß die Schaltkupplung des alten
Ganges geöffnet werden kann. Anschließend kann das Drehmoment der
Lastschaltkupplung reduziert und der Motor beschleunigt werden. Kurz vor
Erreichen der Synchrondrehzahl schließt wieder die Lastschaltkupplung, der
Motor wird gebremst und bei Synchrondrehzahl wird der neue Gang eingelegt.
Nun öffnet die Lastschaltkupplung und der neue Gang übernimmt das
Motormoment.
Bei Rückschaltungen muß die Motordrehzahl angehoben werden. Hierzu wird
die Eigendynamik genutzt um die kinetische Energie des Motors anzuheben.
Das Drehmoment des Motors wird kontrolliert reduziert. Ist das Drehmoment
des alten Ganges im wesentlichen auf Null abgesunken, so wird die Kupplung
40, 41 oder 42 des alten Ganges geöffnet. Nun wird das Drehmoment des
Motors angehoben und der Motor mit Eingangswelle beschleunigt. Hat der
Motor die Synchrondrehzahl zum neuen Gang erreicht, wird das Motormoment
kurz zurück genommen und die Kupplung 40, 41 oder 42 des neuen Ganges
geschlossen. Nun wird das Motormoment wieder kontrolliert entsprechend
Fahrerwunsch eingestellt.
Zug-Rückschaltung können mit der Lastschaltkupplung 80 am hohen Gang
komfortabler gestaltet werden, in dem ein Teil des Motormomentes welches
zum Beschleunigen des Verbrennungsmotors gedacht ist am Antriebsstrang
abgestützt wird. Hierdurch wird zwar der Synchronvorgang verlängert, jedoch
bricht das Moment nicht völlig auf Null ein.
Hat das Getriebe eine zweite Lastschaltkupplung bei kleinstem Gang, kann bei
Schub-Rückschaltung die Kupplung den Verbrennungsmotor gegen den
Abtriebstrang hoch beschleunigen. Das Fahrzeug wird dann während der
Synchronisierung gebremst, da die Energie des Fahrzeugs in den Motor
abgezweigt wird. Somit ist dann die Schub-Rückschaltung ebenfalls
lastschaltend. Statt einer Lastschaltkupplung könnte am kleinsten oder am
Rückwartsgang, eine leistungsfähige Sperrsynchronisierung, wie
Doppelkonussynchronisierung, genutzt werden.
Fig. 2 zeigt eine Kennlinie, in welcher das von der Anfahrkupplung 3 und der
Lastschaltkupplung 80 übertragbare Drehmoment Ma und Ml als Funktion des
Betätigungsweges s des Betätigungsaktors 65 dargestellt ist.
Die übertragbaren Drehmomente der Kupplungen 3, 80 sind eine Funktion des
Betätigungsweges. Im ersten Bereich ist das übertragbare Drehmoment der
Lastschaltkupplung null und das übertragbare Drehmoment Ma der
Anfahrkupplung steigt an. Wenn die Anfahrkupplung 3 im wesentlichen
geschlossen ist und das übertragbare Drehmoment unabhängig vom
Betätigungsweg ist, kann die Lastschaltkupplung 80 geschlossen werden, so
daß eine ansteigende Charakteristik von Ml resultiert.
Die Fig. 3a und 3b zeigen ausschnittweise Ausführungsbeispiele, in
welchen erfindungsgemäße Änderungen gegenüber dem Ausführungsbeispiel
der Fig. 1 dargestellt sind. Die in den Fig. 3a und 3b nicht dargestellten
Merkmale des Getriebes der Fig. 1 sind mit diesen vergleichbar.
In Fig. 3a werden zwei Betätigungsaktoren zur Wahl des eingelegten Ganges
verwendet. Die Betätigungsaktoren wählen und betätigen die gewünschte
Schiebemuffe oder Kupplung 40, 41 oder 42 und betätigen diese
Schiebemuffe in die gewünschte Richtung um eine Kopplung zwischen Welle 5
und einem Zahnrad 30 bis 35 zu erreichen. Dabei ist zwischen den
Betätigungsaktoren 101 und 102 ein Mechanismus, wie eine zentrale
Schaltwelle oder mehrere Wellen oder Stangen, vorgesehen, der das
Wählen der Schiebemuffe und eine axiale Verlagerung der Schiebemuffe
mittels der Betätigungsaktoren erlauben. Bei einer zentralen Schaltwelle kann
beispielsweise ein Drehen der Welle eine Auswahl der Schiebemuffe
durchführen und durch ein Ziehen oder Drücken der Welle die axiale
Betätigung erfolgen. Ebenso kann dies in umgekehrtem Betätigungssinn
erfolgen. Bei einem Ausführungsbeispiel mit zumindest zwei Schaltstangen
kann der eine Betätigungsaktor die Auswahl der zu betätigenden Stange und
somit der zu betätigenden Schiebemuffe durchführen und der andere
Betätigungsaktor kann ein Ziehen oder Drücken der ausgewählten Stange
durchführen.
Bei einem Ausführungsbeispiel mit zumindest zwei Schaltwellen kann der eine
Betätigungsaktor durch ein Verdrehen der zu betätigenden Welle eine Auswahl
der Schiebemuffe durchführen und der andere Betätigungsaktor kann durch
ein Verdrehen der zweiten Welle eine axiale Verlagerung der ausgewählten
Schiebemuffe bewirken.
In Fig. 3b wird ein Betätigungsaktor 105 zur Wahl des eingelegten Ganges
verwendet. Der Betätigungsaktor wählt und betätigt die gewünschte
Schiebemuffe oder Kupplung 40, 41 oder 42 und betätigt diese Schiebemuffe
in die gewünschte Richtung um eine Kopplung zwischen Welle 5 und einem
Zahnrad 30 bis 35 zu erreichen. Dabei ist zwischen dem Betätigungsaktor 105
und den Schiebemuffen ein Mechanismus 120, wie beispielsweise eine
Schaltwalze, vorgesehen, der das Wählen der Schiebemuffe und eine axiale
Verlagerung der Schiebemuffe mittels des Betätigungsaktors erlaubt. Bei einer
Schaltwalze sind an einer verdrehbaren Walze am Außenmantel Nuten
eingebracht, in die Stifte der Schiebemuffen eingreifen, wobei unter
Verdrehung der Walze sich die Schiebemuffen entsprechend der Nuten axial
verlagern und die Gänge seriell schalten.
Die Fig. 4a zeigt ausschnittweise ein Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Getriebes, bei welchem die Losräder 230, 231 der Gänge
vier und fünf auf der Welle 204, wie Antriebswelle oder Eingangswelle, drehbar
angeordnet sind und mittels der Schiebemuffe oder Kupplung 240 mit der
Welle drehfest verbindbar sind, wenn diese axial verlagert wird. Ebenso ist die
Lastschaltkupplung 280 auf der Antriebswelle angeordnet. Die Gangräder 220
und 221 der Gänge vier und fünf sind auf der Abtriebswelle oder
Vorgelegewelle angeordnet und mit dieser drehfest verbunden. Die Losräder
32 bis 35 sind auf der Welle 205 angeordnet, die entsprechenden Gangräder
auf der Welle 204.
Die Synchronisierung des ersten Ganges, wie zwischen dem Zahnrad 34 und
der Schiebemuffe 42 ist als Mehrfachkonussynchronisierung 250, wie
Doppelkonus, ausgebildet.
Die elektrische Maschine 290, wie Starter-Generator oder Starter (Anlasser)
oder Generator (Lichtmaschine) treibt in dem Ausführungsbeispiel ein Gangrad
des dritten Ganges an. Sie kann auch ein Gangrad eines anderen Ganges
antreiben.
Die Fig. 4b zeigt einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Getriebes, bei
dem der Rückwärtsgang R mittels des Gangrades 225, das drehfest auf der
Eingangswelle angeordnet ist und dem axial verlagerbaren Zwischenzahnrad
237 und einer Verzahnung an der mit der Ausgangswelle drehfesten
Schiebemuffe 238 betätigt wird. Zum Einlegen der Rückwärtsganges wird das
axial verlagerbare Zwischenzahnrad 237 mittels eines Betätigungsaktors 295
axial verlagert, so daß eine formschlüssige Verbindung zwischen 225, 237 und
238 vorliegt.
Die Fig. 5a und 5b zeigen Ausführungsbeispiele eines erfindungsgemäßen
Getriebes, bei welchem ein der Abtriebswelle 205 nachgeschaltetes Differential
299, 298 dargestellt ist. In der Fig. 5a ist das Differential 299 der
Abtriebswelle oder Vorgelegewelle 205 an dem axialen Endbereich im
Drehmomentfluß nachgeordnet, die dem Antriebsmotor und der
Anfahrkupplung entgegengesetzt ist. In der Fig. 5b ist das Differential 298 der
Abtriebswelle oder Vorgelegewelle 205 an dem axialen Endbereich im
Drehmomentfluß nachgeordnet, die dem Antriebsmotor 2 und der
Anfahrkupplung benachbart ist.
Die Fig. 6 zeigt in einem Ausführungsbeispiel ein Getriebe 300, das im
wesentlichen die konstruktiven Grundzüge des Getriebes 1 der Fig. 1
aufweist, wobei zur Betätigung der Kupplungen oder Schiebemuffen zum
Schalten der Gänge zwei Betätigungsaktoren 360, 361 wie in Fig. 3a gezeigt
verwendet werden. Diese schalten oder betätigen die Kupplungen oder
Schiebemuffen 340, 341, 342 über einen Mechanismus 350, der
beispielsweise eine Auswahl zwischen den Schiebemuffen mittels einem Aktor
360 und eine Betätigung der ausgewählten Schiebemuffe mittels des anderen
Aktors 361 durchführt.
Mit dem Losrad 330 des fünften Ganges ist eine Lastschaltkupplung 310, wie
beispielsweise Reibungskupplung, verbunden, die das Losrad 330 mit der
Welle 305 drehfest verbindet, wenn sie eingerückt wird. Weiterhin ist mit dem
Losrad 335 des ersten Ganges eine zweite Lastschaltkupplung 320, wie
beispielsweise Reibungskupplung, verbunden, die das Losrad 335 mit der
Welle 305 drehfest verbindet, wenn sie eingerückt wird. Somit können
entweder die Kupplung 310 oder die Kupplung 320 zur Lastschaltfähigkeit also
zur zugkraftunterbrechungsfreien Gangschaltung eingerückt werden, wie dies
bereits oben beschreiben ist. Zur Betätigung der Kupplungen 310 und 320
stehen Betätigungsaktoren 362 und 363 mit Übertragungsgliedern 362a und
363a zur Verfügung. Als Übertragungsglieder dienen Gestänge, Bowdenzüge,
Hydraulikverbindungen mit Geber- und Nehmerzylinder oder ähnliches. Als
Aktoren können elektromotorisch angetriebene Aktoren mit Über- oder
Untersetzungsgetriebe eingesetzt werden. Ebenso ist es vorteilhaft, wenn in
einem anderen Ausführungsbeispiel hydraulisch betätigte Aktoren verwendet
werden.
Die Fig. 7a und 7b zeigen Ausführungsbeispiele erfindungsgemäßer
Getriebe 400, bei welchen die Anfahrkupplung 403 innerhalb einer
Kupplungsglocke eines Getriebes 400 aber außerhalb des eigentlichen
abgeschlossenen Getriebegehäuses 401 angeordnet ist. Dabei ist die
Kupplungsglocke ein halboffener Raum 402, der durch ein am Getriebe
angeordnetes Kupplungsglockengehäuse teilweise begrenzt wird, wobei diese
Kupplungsglocke am Motor des Fahrzeuges befestigt wird und somit die
Kupplungsglocke zumindest bis auf geringfügige Öffnungen abgeschlossen ist.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7a ist die Lastschaltkupplung 480 zur
Verbindung des Losrades 430 mit der Welle 404 innerhalb der
Kupplungsglocke, im Raumbereich 402, angeordnet. Die Verbindung zu dem
Losrad erfolgt über eine Hohlwelle, die durch ein Öffnung in der
Gehäusewandung tritt, wobei durch die Hohlwelle ebenfalls die Welle 404
durch die Gehäusewandung tritt. Die beiden Kupplungen 403 und 480 sind in
dem Kupplungsglockenraum 402 angeordnet und können vorteilhaft als
Reibungskupplungen, wie Trockenreibungskupplungen, ausgebildet sein. Die
Welle 404 und die Hohlwelle zwischen Kupplung 480 und dem Losrad 430 sind
vorteilhaft mittels Lagermitteln 450 gehäuseseitig gelagert.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 7b ist die Lastschaltkupplung 480 zur
Verbindung des Losrades 430 mit der Welle 404 innerhalb des
Getriebegehäuses, im Raumbereich 400a, angeordnet. Die Verbindung zu
dem Losrad erfolgt über eine Hohlwelle. Die Kupplung 403 ist in dem
Kupplungsglockenraum 402 angeordnet und kann vorteilhaft als
Reibungskupplung, wie Trockenreibungskupplung, ausgebildet sein. Die
Lastschaltkupplung 480 ist innerhalb des Getriebegehäuses angeordnet und
kann vorteilhaft eine naß laufende Reibungskupplung, wie Lamellenkupplung
sein. Die Welle 404 ist vorteilhaft mittels Lagermitteln 450 gehäuseseitig
gelagert.
Die Lastschaltkupplung 80, 480 kann in unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen mit jeweils einem anderen Losrad eines anderen
Ganges und der entsprechenden Welle verbunden sein. Vorzugsweise ist sie
mit dem Losrad des höchsten Gangs verbunden.
Ist die Lastschaltkupplung 80 am Losrad 30 des höchsten Ganges angeordnet
oder mit diesem verbunden, so können bei Zug-Hochschaltung alle Gänge
unter Last geschaltet werden. Ist die Lastschaltkupplung am Losrad eines
niedrigeren Ganges (wie beispielsweise 4. oder 3. Gang) angebracht, so
können die diesbezüglich höheren Gänge nicht mehr unter Last geschaltet
werden. Jedoch ergibt sich der Vorteil, daß der Zugkrafteinbruch der
lastschaltenden Gänge geringer ausfällt. Die Lastschaltkupplung 80 kann wie
jedes Losrad auf der Eingangswelle 4 oder der Vorgelegewelle 5 angeordnet
sein. Vorzugsweise ist sie jedoch auf der Eingangswelle 4 angeordnet. In
einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel ist die Lastschaltkupplung
auf der Vorgelegewelle angeordnet.
Vorzugsweise ist die Lastschaltkupplung 80 räumlich nahe der
Kupplungsglocke im Getriebegehäuse angeordnet oder sogar direkt am
Drehlager der Eingangswelle angeordnet.
Die Lastschaltkupplung kann im beölten Raum des Getriebes oder in der
Kupplungsglocke angeordnet sein.
Die Reihenfolge bzw. Anordnung der Gänge ist frei wählbar, da man aufgrund
der automatisierten Betätigung des Getriebes keine Gangfolge wie bei
Handschaltgetrieben benötigt. Dies kann vorteilhaft bedeuten, daß die jeweils
zwei Gänge, die mit einer Schiebemuffe geschaltet werden, auch nicht
benachbarte Gänge sein müssen, wie dies bei Handschaltgetrieben der Fall
ist.
Für lastschaltende Schub-Rückschaltungen sind prinzipiell auch
leistungsfähige Sperrsynchronisierungen zum Schalten des ersten Ganges
wirkungsmäßig zwischen Schiebemuffe und Losrad einsetzbar. Bei solchen
Systemen erbringt die Sperrsynchronisierung einen Teil des Drehmomentes,
der Verbrennungsmotor den anderen Teil des Drehmomentes zur
Synchronisierung der Eingangswelle und des Verbrennungsmotors auf. Somit
ist die Zugkraft aber nicht völlig unterbrochen, sondern ein Teil des
Drehmomentes wirkt auf den Antriebsstrang des Fahrzeuges mit der
Kardanwelle und den angetriebenen Rädern.
Die Lastschaltkupplung kann vorteilhaft als eine der folgenden Kupplungen
ausgebildet werden:
- - Naß laufende Kupplung
- - Trocken laufende Kupplung
- - Scheibenkupplung
- - Konuskupplung mit konischer/konischen Reibfläche/n
- - eine Reibfläche
- - zwei Reibflächen
- - mehrere Reibflächen (wie beispielsweise Lamellenkupplung).
Die Kupplungen oder Schiebemuffen zum verbinden der Losräder mit der
Welle können vorteilhaft wie folgt ausgebildet sein:
- - formschlüssige Kupplung, wie Klauenkupplung,
- - reibschlüssige Kupplung.
Um den Wirkungsgrad des Getriebes zu optimieren ist es besonders
vorteilhaft, wenn die Kupplungen oder Schiebemuffen zur Verbindung von
Welle und Losrad im wesentlichen ohne äußeren zusätzlichen Energieaufwand
geschlossen zu halten. Diesbezüglich können formschlüssige Kupplungen
eingesetzt werden. Um eine reibschlüssige Kupplung ohne Energieaufwand
geschlossen zu halten, können vorteilhaft kraft- oder energiespeichernde
Elemente, wie beispielsweise Federn, vorgesehen sein, die die Reibflächen
gegeneinander beaufschlagen. Ebenso können Ziehkeilgetriebe oder
federbeaufschlagte Reibkupplungen verwendet werden.
Die Verzahnung des Formschlusses bei formschlüssigen Kupplungen kann
verschieden ausgeführt sein, wie beispielsweise: glatt mit Rundung, konvexe
Klaue, Berliet-Klaue oder Abweisklaue.
Es kann vorteilhaft sein, den Ersten- und/oder den Rückwärtsgang mit einer
Synchronisierung mit Synchronisierringen auszustatten. In einem weiteren
Ausführungsbeispiel kann es zweckmäßig sein, wenn zumindest einzelne
Gänge mit einer Synchronisierung mit Synchronisierringen ausgestattet sind.
Die Losräder 30 bis 35 und Kupplungen 40 bis 42 können bei Getrieben mit
Vorgelegewelle unterschiedlich angeordnet werden. Das Losrad eines jeden
Ganges kann entweder auf der Eingangswelle oder auf der Vorgelegewelle
angeordnet sein. Somit kann auch die Lastschaltkupplung in unterschiedlichen
Ausführungsbeispielen auf der einen oder der anderen Welle angeordnet sein.
Das Getriebe kann derart ausgelegt sein, daß es beispielsweise als
Vierganggetriebe, Fünfganggetriebe oder auch Sechsganggetriebe oder als
anderes Mehrgangschaltgetriebe ausgebildet ist.
Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel des erfinderischen Getriebes kann
vorteilhaft in Front-Quer-Anordnung in dem Fahrzeug angeordnet werden. Ein
anderes Ausführungsbeispiel kann eine vorteilhafte Front-Längs-Anordnung
vorsehen, wobei es auch für andere vorteilhafte Triebstrangstrukturen
vorsehbar ist.
Die Betätigungsaktoren 60, 61, 62, 65, 101, 102, 105 und/oder 363 können in
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen vorteilhaft mit Elektromotoren mit
einer rotatorischen Ausgangsbewegung eines Ausgangselementes,
Elektromotoren mit linearer Ausgangsbewegung, wie beispielsweise auch
Linearmagnet, hydraulische Drehaktoren (wie beispielsweise Zahnradpumpe,
Flügelzellenpumpe, etc.), hydraulische Linearaktoren (wie Kol
ben-/Zylindereinheiten etc.), pneumatische Drehaktoren (Flügelzellenpumpe, etc.),
pneumatische Linearaktoren (Kolben, etc.), piezoelektrische Aktoren, und
thermomechanische Aktoren ausgebildet sein.
Zwischen den Motoren und den Betätigungselementen kann der
Betätigungsaktor Übersetzungsgetriebe aufweisen, wie beispielsweise
mechanische Getriebe nach der folgenden Art: Hebel, Keil, Kurvengetriebe,
Spindel, Schnecke, Stirnrad, Planetensatz, etc., hydraulische Getriebe,
pneumatische Getriebe (Geber-/Nehmerzylinder oder allgemein
Druckmittelgetriebe.
Zur Anlenkung des angesteuerten Elementes kann je nach
Ausführungsbeispiel eine der folgenden Formen der Übertragungsstrecke
vorteilhaft verwendet werden. Nachstellbare oder selbsteinstellende
Übertragungsstrecken können eingesetzt werden, wie mechanische Strecken
wie Hebel, Seilzug, Stange, Schieber, Keil, Kurvengetriebe etc.,
hydrostatische Strecke, wie Geber-/Nehmerzylinder mit/ohne
Schnüffelbohrung, hydrodynamische Strecke, pneumatische Strecke.
Die Betätigungsaktoren zur Betätigung des Gangwechsels und der Auswahl
des nachfolgenden Ganges können auch durch Zwischengetriebe 110
zusammengefaßt werden. So ist es möglich mehr Gangpaare zu schalten als
Aktoren gegeben sind. Beispiele hierfür sind Verteilergetriebe entsprechend
des H-Schaltbildes oder eine Schaltwalze, welche beliebig viele Gänge mit
einem Aktor schaltet.
Die Kupplung, wie Anfahrkupplung 3 oder Lastschaltkupplung 80, kann als
konventionelle gedrückte oder gezogene Kupplung ausgebildet sein, die durch
einen Federvorspannung eines Kraftspeichers in einem nicht betätigten
Zustand von dem Kraftspeicher eingerückt gehalten wird. Weiterhin kann die
Kupplung eine kraftreduzierte, selbstnachstellende Kupplung sein, die einen
Verschleiß beispielsweise der Reibbeläge selbsttätig ausgleicht. Die Kupplung
kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel auch eine zugedrückte Kupplung
sein, die mittels des Aktors zumindest teilweise oder mit einer Teilkraft betätigt
werden muß, damit sie eingerückt ist.
Vorteilhaft ist ein Torsionsschwingungsdämpfer im Antriebsstrang beispielsweise
mit einer Feder-Dämpfer-Einheit 11 zwischen Anfahr-/Schaltkupplung und Motor.
Dieser Dämpfer kann in die Kupplungsscheibe oder in ein
Zweimassenschwungrad integriert sein.
Die Sensoren 70, 71, wie Drehzahlsensoren, detektieren die Drehzahlen von
Motor und Getriebe. Wobei die Abtriebsdrehzahl auch aus den Raddrehzahlen
zurückgerechnet werden kann. Weiterhin kann es zweckmäßig sein, wenn ein
Drehzahlsensor an der Eingangswelle angeordnet ist.
Weiterhin kann zum erfindungsgemäßen Getriebe eines Kraftfahrzeuges
weiterhin erfindungsgemäß gehören:
- - Steuereinheit mit Mikroprozessor mit Signalverarbeitung, Elektronik,
Steuerlogik, Signalverstärkern, Datenbus-Systemen etc.
- - Anzeigesysteme wie Warnlampe, Warntongeber, Ganganzeige etc.
- - Bedienelement wie Schaltknauf, Schalter, etc.
- - Programme mit Wahlelement zur Auswahl von: Automatik, manuelle
Gangwahl, Winter, Sport, Fahrererkennung etc.
- - Elektronische Motorsteuerung mit elektronischer Kraftstoffzufuhrsteuerung,
wie E-Gas, am Verbrennungsmotor (elektromotorisch, elektronisch, etc.)
- - Sensorik zur Detektion der Motordrehzahl, Raddrehzahl,
Türöffnungserkennung, Motorhaubenöffnungserkennung, etc.
- - Daten- und Steuersignalkommunikation zwischen Getriebesteuergerät und
Motorsteuergerät des Verbrennungsmotors.
Bei einem oben genannten Getriebe kann eine Elektromaschine, wie Starter,
wie Anlasser, Generator, wie Lichtmaschine, Starter-Generator,
Retarter/Zusatzantrieb integrieren. Hierbei handelt es sich vorteilhaft um eine
Elektromaschine die folgende Funktionen erfüllt, wie Starten des
Verbrennungsmotors und Erzeugen des elektrischen Stromes für das Bordnetz
des Kraftfahrzeuges und gegebenenfalls als elektrische Bremse mit
Energierückgewinnung, wobei überschüssige elektrische Energie wieder dem
Antrieb zugeführt wird. Vorteilhaft kann die Elektromaschine auch für die
Synchronisierung des Getriebes unterstützend wirken und kann ebenso
vorteilhaft eingesetzt werden, um bei stehendem Fahrzeug die Eingangswelle
des Getriebes auf Drehzahl Null abzubremsen. Dadurch können in einzelnen
Ausführungsbeispielen die Synchronringe im 1. bzw. Rückwärtsgang
eingespart werden. Auch um Drehmomentrückgänge während Schaltphasen
zu glätten, ist die Elektromaschine vorteilhaft gezielt ansteuerbar um in diesen
Phasen Drehmoment zur Verfügung zu stellen.
Die Elektromaschine kann auf der Motorseite, das heißt am Schwungrad, wie
auch am Primär- oder Sekundärschwungrad eines Zweimassenschwungrades
angreifen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist es vorteilhaft, wenn die
Elektromaschine auf die Getriebeeingangswelle wirkt oder an dieser angreift,
wobei diese sowohl koaxial als auch achsversetzt angeordnet sein kann. Die
Elektromaschine kann den Verbrennungsmotor oder die Eingangswelle direkt
oder über ein Zwischengetriebe antreiben. Dieses Zwischengetriebe kann eine
konstante oder variable Übersetzung haben. Es kann zwischen mehreren
konstanten Übersetzungen umgeschaltet werden, oder die Übersetzung
stufenlos eingestellt werden. Eine Übersetzung kann beispielsweise
fliehkraftgesteuert oder mittels eines Aktors erfolgen.
Die Drehbewegung der Elektromaschine kann auf die Motorwelle oder
Eingangswelle des Getriebes durch die folgenden Übertragungsmittel
übertragen werden:
- - Verzahnungen (Strinrad, Kegelverzahnung etc.)
- - Umschlingungsgetriebe (Ketten, Keilriemen, Zahnriemen etc.)
- - Hydraulische Getriebe (Pumpe/Motor etc.)
- - Reibgetriebe, wie Reibradgetriebe, Toroidgetriebe oder Kugelplanetgetriebe.
Der Startvorgang kann dabei unter anderem auf zweierlei Arten erfolgen.
Entweder die Elektromaschine beschleunigt den Verbrennungsmotor direkt,
oder die Elektromaschine wird zu erst alleine angetrieben und triebt dann
ausgehend von der höheren Drehzahl den Verbrennungsmotor an, weil
beispielsweise eine Reibkupplung geschlossen wurde. Ein solcher Motorstart
bietet sich über die Anfahrkupplung an, nachdem die Elektromaschine zuvor
die Eingangswelle des Getriebes beschleunigt hat.
Die Fig. 8 zeigt ein erfindungsgemäßes Getriebe 500 in einem Ausschnitt.
Dabei ist die Anfahrkupplung 504 auf einem mit der Motorabtriebswelle 501
drehfest verbundenen Schwungrad 502 aufgenommen. Die Kupplung besteht
dabei aus einem Kupplungsdeckel 505, einer Anpreßplatte 506, sowie einer
Tellerfeder 507 und einer deckelseitigen ringförmigen Auflage 508, wie
Abstützring, und einer Tellerfeder 509, die die Tellerfeder 507 gegen die
Auflage oder den Abstützring in axialer Richtung beaufschlagt. Die Tellerfeder
stützt sich dabei radial außen an einem kreisringförmigen Nocken der
Anpreßplatte ab und radial innen an dem ringförmigen Element 508. Das
Element 508 kann mehrteilig ausgebildet sein, wobei die zumindest zwei Teile
unter Relativverdrehung eine Nachstellung des Anlagebereiches der
Tellerfeder in axialer Richtung bewirken.
Weiterhin ist eine Kupplungsscheibe 520 dargestellt, die im wesentlichen aus
einer Mitnehmerscheibe 521 und einer Gegenscheibe 522 besteht, die als
kreisringförmige scheibenartige Bauteile gebildet sind, die radial außen
miteinander beabstandet verbunden sind. Zwischen Mitnehmer und
Gegenscheibe ragt ein Flansch 523 von radial hinein, wobei wirkungsmäßig
zwischen Mitnehmer- und Gegenscheibe einerseits und Flansch 523
andererseits Kraftspeicher 524 angeordnet sind. Mitnehmer- und
Gegenscheibe einerseits und Flansch andererseits sind relativ zueinander
entgegen der Rückstellkraft der Kraftspeicher 524 verdrehbar angeordnet. Der
Flansch ist radial innen mit einer Nabe 525 über eine Keilwellenverzahnung
drehfest verbunden. Die Mitnehmerscheibe 521 weist radial außen einen
ringförmigen Bereich auf, der aus zwei Reibbelägen 526 mit dazwischen
geschalteter Belagfederung mittels Federsegmenten besteht. Die Reibbeläge
treten in Reibkontakt mit den entsprechenden Reibflächen von Schwungrad
502 und Druckplatte 506 der Kupplung 504.
Zur Betätigung der Kupplung steht ein Kupplungsbetätigungshebel 530 zur
Verfügung, der um die Achse 531 verschwenkbar gelagert ist. Radial innen ist
der Hebel 530 in einer im Schnitt u-förmigen Aufnahme 531 aufgenommen, die
ihrerseits von einem axial verlagerbaren hohlzylinderförmigen Träger 532
getragen wird. Die Aufnahme kann kreisringförmig ausgebildet sein. Das
hohlzylindrische Träger 532 trägt an seinem einen axialen Endbereich den
Lageraußenring des Ausrücklagers 535, wobei dieser den Lageraußenring
radial außen umgreift. Der Lagerinnenring trägt in einer axialen Richtung einen
Anschlagbereich zur Betätigung der Tellerfederzungen der Tellerfeder zum
Ein- oder Ausrücken der Kupplung 504. Wird der Hebel in der Fig. 8 in
Uhrzeigerrichtung verdreht, wird die Kupplung ausgerückt. Der Träger 532
wird von einer Führung 599 geführt. Weiterhin ist eine Axialstütze 598 und ein
Sprengring 597 für eine Axialstütze 598 vorgesehen.
Die Nabe 525 steht mittels einer Keilwellenverzahnung mit der
Getriebeeingangswelle 503 in drehfester Verbindung.
Das Getriebe 500 weist ein Getriebegehäuse 500a auf, das unter anderem die
Kupplungsglocke von dem Innenraum des Getriebes trennt. Die Wandung des
Getriebes weist eine Öffnung auf, durch die Getriebeeingangswelle 503 tritt.
Auf der Getriebeeingangswelle 503 ist das Losrad 560 mittels der Lager 562
verdrehbar gelagert und zentriert. Gleichzeitig ist das Losrad 560 mittels des
Lagers 563 gehäuseseitig gelagert, wobei ein axialer hülsenförmiger Fortsatz
560a das Lager 563 radial außen aufnimmt und das Lager 562a radial innen
aufnimmt und ein hülsenförmiger Fortsatz 560b das Lager 562b radial innen
aufnimmt. Die Dichtung 570 ist zwischen Gehäuse 500a und Element 560a
das Lager übergreifend abdichtend angeordnet. Die Dichtung 571 ist zwischen
Getriebeeingangswelle 503 und Element 560a abdichtend angeordnet. Die
Dichtung kann auch zwischen Gehäuse und Führung aufgenommen sein.
Das Losrad 560 kämmt mit seiner radial außen liegenden Verzahnung die
Verzahnung des Gangrads 561. Mit der Getriebeeingangswelle 503 ist ein
Steg 550 drehfest und axial fest verbunden. Der Steg ist radial innen mittels
Verzahnung und Gegenverzahnung 552c der Welle 503 mit dieser drehfest
verbunden, wobei die axiale Sicherung mittels zweier Sprengringe, die in
ringförmige Aussparung der Welle aufgenommen sind, oder Sicherungsringe
552a, 552b erfolgt. Der Steg 550 weist radial außen eine Verzahnung 550a auf,
in der die Schiebemuffe 551 mit ihrer Innenverzahnung 551a axial
verschiebbar aber drehfest aufgenommen ist.
Das Losrad weist an seinem axial einen, der Gehäusewandung
gegenüberliegenden Endbereich radial außen eine Verzahnung 560c auf, in
die die Schiebemuffe 551 formschlüssig eingreift, wenn diese in Richtung auf
das Losrad axial verlagert wird. Durch diese formschlüssige Verbindung
zwischen Schiebemuffe und Losrad erfolgt eine formschlüssige Verbindung
zwischen Welle 503 und dem Gangrad 561 über das Losrad 560. Die axiale
Verlagerung der Schiebemuffe 551 erfolgt mittels des Hebels, wie Schaltgabel,
570, der in eine im wesentlichen u-förmige Aufnahme radial außen an der
Schiebemuffe formschlüssig eingreift. Zur axialen Verlagerung wird die
Schiebemuffe mittels des Hebels gesteuert, wobei dazu der Aktor 571 von
einer Steuereinheit angesteuert wird.
Zur Verschwenkung des Hebels 530 dient der Aktor 580.
Zur reibschlüssigen Verbindung zwischen Steg 550 und Losrad ist weiterhin
eine Lastschaltkupplung 590 vorgesehen. Diese Lastschaltkupplung 590 ist
derart als Reibungskupplung oder Lamellenkupplung ausgebildet, daß die
zumindest einzelne Lamellen 592 sich radial außen an einem sich in axialer
Richtung erstreckenden Arm des Stegs 550 drehfest abstützen und wiederum
andere einzelne Lamellen 591 sich radial innen an dem sich in axialer Richtung
erstreckenden Arm des Losrades 560 drehfest abstützen, wobei diese
Lamellen in abwechselnder Reihenfolge angeordnet sind. Dazu weisen die
Lamellen einen Reibbelagträger auf, auf dem gegebenenfalls beidseitig
Reibbeläge angeordnet sind, die zum einen radial außen und zum anderen
radial innen Aufnahmen oder Ausbuchtungen oder hervorstehende Elemente
aufweisen, die mit Aufnahmen oder hervorragenden Elementen des Stegs
oder des Losrads formschlüssig ineinander greifen. Wird der Hebel 530 in
Gegenuhrzeigerrichtung betätigt, so stößt die eine axiale Seitenfläche des
Lagerinnenrings, die von der Kupplung weg weist, gegen die Seitenfläche des
Arms 560a und verschiebt diesen in axialer Richtung, so daß die Lamellen
gegeneinander beaufschlagt werden und in reibschlüssiger Verbindung
Losrad und Welle miteinander verbinden.
Die Fig. 8a zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfinderischen Getriebes, bei
welchem die Betätigung der Lamellenkupplung mittels des Hebels nicht über
eine Hohlwelle 560a sondern über durch Öffnungen in der Wandung 500a
hindurch greifende Stifte erfolgt. Dazu ist der Aufnahmebereich 531 des
Hebels 530 mit einem scheibenförmigen Element 601 verbunden, das
wiederum in formschlüssiger Verbindung mit zumindest einzelnen Bolzen 602
steht. Dazu sind die Bolzen mit der Scheibe vernietet. In einem anderen
Ausführungsbeispiel sind Scheibe 601 und Bolzen 602 verschweißt oder
verschraubt. In der Welle 503 sind Bohrungen 596 vorgesehen. Weiterhin ist
es Kraftspeicher 595 vorgesehen, wie eine Feder.
An den Endbereichen der Bolzen innerhalb des Getriebegehäuses 500a, ist
ein Axiallager 610 angeordnet, das sich mittels Wälzkörper 611 gegen das
Losrad 560 axial abstützt, so daß bei einer Betätigung der Lamellenkupplung
590 die Axialkraft ausgehend von dem Hebel 530 über die Scheibe 601 auf
die Bolzen 602, über das Axiallager 611 auf das Losrad 560 und von dort auf
das Lamellenpaket erfolgt.
Die Fig. 9 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel zur
druckmittelbetätigten, wie hydraulischen, Betätigung der Anfahrkupplung und
der Lastschaltkupplung. Ein Aktor mit beispielsweise einem elektromotorischen
antrieb mit einem nachgeordneten Getriebe mit einer Schubstange 702 betätigt
einen Kolben 703 eines Geberzylinders 704. Der Kolben 703 ist innerhalb
eines Raumbereiches 705 des Geberzylinders 704 axial verfahrbar. Der
Kolben 703 teilt den Raumbereich 705 in einen axial vor dem Kolben liegenden
Raumbereich 706 und in einen axial hinter dem Kolben liegenden
Raumbereich 707 auf. Der Raumbereich 706 ist mittels der Fluidverbindung
710, wie Hydraulikleitung, mit einem Nehmerzylinder 720 verbunden. Der
Raumbereich 707 ist mittels der Fluidverbindung 711, wie Hydraulikleitung, mit
einem Nehmerzylinder 730 verbunden.
Wird der Kolben 703 über die Schnüffelbohrung 712 hinaus in axialer Richtung
auf die Hydraulikleitung 710 hin bewegt, schließt die Dichtung den
Raumbereich 706 ab und unter weiterer axialer Verlagerung des Kolbens 703
wird der Nehmerzylinderkolben 721 in axialer Richtung verlagert, so daß
mittels der Stößelstange 722 ein Ausrückhebel der Anfahrkupplung betätigbar
ist und die Kupplung derart ausrückbar ist. Unter axialer Verlagerung des
Kolbens 721 in die entgegengesetzte Richtung wird die Kupplung dann wieder
eingerückt. Der Nehmerzylinder weist zwischen dem Kolben und der einen
axialen Seitenwand einen Kraftspeicher 723 auf, der ein Rückholen des
Kolbens 721 bei ausgerückter Kupplung aufgrund seiner Rückstellkraft
unterstützt. Wird der Kolben wieder über die Schnüffelbohrung 712 hinaus
zurückgefahren, wird der Raumbereich 706 wieder drucklos geschaltet, da er
mit dem Ausgleichsbehälter 740 verbunden wird.
Wird der Kolben 703 über die Schnüffelbohrung 713 hinaus in axialer Richtung
auf die Hydraulikleitung 711 hin bewegt, schließt die Dichtung 708 den
Raumbereich 707 ab und unter weiterer axialer Verlagerung des Kolbens 703
wird der Nehmerzylinderkolben 731 in axialer Richtung verlagert, so daß
mittels der Stößelstange 732 ein Ausrückhebel der Lastschaltkupplung
betätigbar ist und die Kupplung derart ausrückbar ist. Unter axialer
Verlagerung des Kolbens 731 in die entgegengesetzte Richtung wird die
Kupplung dann wieder eingerückt. Der Nehmerzylinder weist zwischen dem
Kolben und der einen axialen Seitenwand einen Kraftspeicher 733 auf, der ein
Rückholen des Kolbens 731 bei ausgerückter Kupplung aufgrund seiner
Rückstellkraft unterstützt. Wird der Kolben wieder über die Schnüffelbohrung
713 hinaus zurückgefahren (in Richtung auf 710), wird der Raumbereich 707
wieder drucklos geschaltet, da er mit dem Ausgleichsbehälter 740 verbunden
wird.
Die Fig. 9a zeigt ein Ausführungsbeispiel, in welchem die Nehmerzylinder 720
und 730 innerhalb des Getriebes angeordnet sind. Der Nehmerzylinder 720 ist
in einer Aufnahme der Gehäusewandung 500a aufgenommen, wobei
Kolbenstange durch eine Öffnung im Gehäuse durch dieses hindurch ragt und
den Ausrückhebel 530, der im Lager 531 drehbar gelagert ist, betätigt, indem
die Kolbenstange gegen den Hebel 530 beaufschlagt wird. Zur
Druckmittelversorgung ist die Fluidleitung 710, wie Hydraulikleitung, mit dem
Geberzylinder verbunden.
Die Fig. 9a zeigt weiterhin ein Ausführungsbeispiel, in welchem der
Nehmerzylinder 730 als Faltenbalgnehmerzylinder ausgebildet ist, der
innerhalb des Getriebes an der Gehäusewandung 500a angeordnet sind. Die
Hydraulikleitung 711 tritt von außen durch eine Öffnung der Wandung 500a
hindurch und versorgt den Raumbereich innerhalb des Faltenbalgs 801 mit
Druckmittel. Der Faltenbalg ist dazu als kreisringförmiger Balg ausgebildet, der
an seinem der Lamellenkupplung nahe liegenden Endbereich das Axiallager
611 zur Beaufschlagung des Losrades 560 und somit zur Beaufschlagung der
Lamellenkupplung 590 trägt.
Der Nehmerzylinder 720 ist in einer Aufnahme der Gehäusewandung 500a
aufgenommen, wobei Kolbenstange durch eine Öffnung im Gehäuse durch
dieses hindurch ragt und den Ausrückhebel 530, der im Lager 531 drehbar
gelagert ist, betätigt, indem die Kolbenstange gegen den Hebel 530
beaufschlagt wird. Zur Druckmittelversorgung ist die Fluidleitung 710, wie
Hydraulikleitung, mit dem Geberzylinder verbunden.
Ein weiterer erfinderischer Gedanke bezieht sich auf Getriebe, wie
Zahnräderwechselgetriebe, mit einer Eingangswelle und einer Ausgangswelle
und gegebenenfalls einer Vorgelegewelle, mit einer Mehrzahl von
Zahnradpaaren mit einem ersten und einem zweiten Zahnrad, von welchen das
erstes Zahnrad mit einer ersten Welle drehfest verbunden ist und das zweites
Zahnrad mit einer zweiten Welle mittels einer Schiebemuffe formschlüssig
verbindbar ist, wobei dadurch eine Getriebeübersetzung schaltbar ist, jeweils
zwei Zahnradpaare sind mit einer dazwischen angeordneten Schiebemuffe als
Baugruppe angeordnet, die Zahnradpaare sind derart ausgestaltet, daß sie
jeweils eine unterschiedliche Übersetzung von einer Vielzahl von Übersetzungen
zwischen Eingangswelle und Ausgangswelle im geschalteten Zustand bewirken.
Weiterhin bezieht sich ein weitere erfinderischer Gedanke auf ein Getriebe, wie
Zahnräderwechselgetriebe, mit einer Eingangswelle und einer Ausgangswelle
und gegebenenfalls einer Vorgelegewelle, mit einer Mehrzahl von
Zahnradpaaren mit einem ersten und einem zweiten Zahnrad, von welchen das
erstes Zahnrad mit einer ersten Welle drehfest verbunden ist und das zweites
Zahnrad mit einer zweiten Welle mittels einer Schiebemuffe formschlüssig
verbindbar ist, wobei dadurch eine Getriebeübersetzung schaltbar ist, jeweils
zwei Zahnradpaare sind mit einer dazwischen angeordneten Schiebemuffe als
Baugruppe angeordnet, die Zahnradpaare sind derart ausgestaltet, daß sie
jeweils eine unterschiedliche Übersetzung von einer Vielzahl von Übersetzungen
zwischen Eingangswelle und Ausgangswelle im geschalteten Zustand bewirken,
dadurch gekennzeichnet, daß bei zumindest einzelnen Baugruppen die beiden
Zahnradpaare einer Baugruppe jeweils eine Übersetzung aufweisen, die in einer
aufsteigenden Aneinanderreihung der Übersetzungen des Getriebes nicht
aufeinander folgen.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Getriebe, wie Zahnräderwechselgetriebe, mit
einer Eingangswelle und einer Ausgangswelle und gegebenenfalls einer
Vorgelegewelle, mit einer Mehrzahl von Zahnradpaaren mit einem ersten und
einem zweiten Zahnrad, von welchen das erste Zahnrad mit einer ersten Welle
drehfest verbunden ist und jeweils das zweite Zahnrad mit einer zweiten Welle
mittels einer Schiebemuffe formschlüssig verbindbar ist, wobei dadurch eine
Getriebeübersetzung schaltbar ist, jeweils zwei Zahnradpaare sind mit einer
dazwischen angeordneten Schiebemuffe als Baugruppe angeordnet, die
Zahnradpaare sind derart ausgestaltet, daß sie jeweils eine unterschiedliche
Übersetzung von einer Vielzahl von Übersetzungen zwischen Eingangswelle und
Ausgangswelle im geschalteten Zustand bewirken.
Solche Getriebe sind in Kraftfahrzeugen allgemein bekannt. Diese Getriebe
weisen diskrete Getriebeübersetzungen zwischen Eingang und Ausgang auf, die
geschaltet werden können, wobei die Übersetzungen oder Gangstufen in einer
aufsteigenden Reihenfolge (Gänge eins bis fünf oder sechs und Rückwärtsgang)
sortierbar sind. Der erste Gang dient in der Regel zum Anfahren und Rangieren
des Fahrzeuges, die höheren Gänge dienen der Fahrt des Fahrzeuges mit einer
sogenannten langen Übersetzung also beispielsweise bei höheren
Fahrzeuggeschwindigkeiten. Diesen Getriebe sind derart aufgebaut, daß
Baugruppen gebildet sind von zwei Zahnradpaaren und einer Schiebemuffe
zwischen diesen Zahnradpaaren, wobei die jeweiligen Zahnradpaare eine
unterschiedliche, aber in der Reihenfolge der Übersetzungen benachbarte
Übersetzung aufweisen. So ist beispielsweise das Zahnradpaar des ersten
Ganges mit dem Zahnradpaar des zweiten Ganges mit einer dazwischen
liegenden Schiebemuffe zu einer Baugruppe zusammengefaßt. Das Schalten
von dem ersten Gang in den zweiten Gang erfolgt durch die Verlagerung der
Schiebemuffe von der Seite des Zahnradpaares des ersten Ganges zur Seite
des Zahnradpaares des zweiten Ganges. Wird ein anderer Gang geschaltet,
wird die Schiebemuffe zwischen den Zahnradpaaren des ersten und zweiten
Ganges in die Mittelstellung gebracht und eine andere Schiebemuffe,
beispielsweise des Dritten und vierten Ganges betätigt. Dies erfolgt in der
Regel bei Handschaltgetrieben mittels der Schalt- und Wählbewegung eines
Schalthebels, wobei bei, Schalten von dem ersten Gang in den zweiten Gang die
Verschiebung der Schiebemuffe durch eine Längsbewegung des Schalthebels in
der Schaltgasse der Gänge 1-2 erfolgt.
Insbesondere bei automatisiert betätigbaren Getrieben, bei welchen die
Verschiebung der Schiebemuffen mittels einer Betätigungseinheit mit Antrieb
gesteuert erfolgt, aber auch bei manuell schaltbaren Getrieben, ist bei den
obigen Getrieben eine automatisierte Betätigung mit einer relativ geringen
Schaltgeschwindigkeit verbunden, da das Herausnehmen beispielsweise des
ersten Ganges und das Einlegen beispielsweise des zweiten Ganges seriell
erfolgen muß. Bei automatisierten Getrieben kann die Wahl der Gänge oder
Übersetzungen vom Fahrer erfolgen und über einen Geber, der vom Fahrer
betätigbar ist an die Steuereinheit weitergegeben werden oder automatisiert
durch ein in der Steuereinheit implementiertes Programm oder Verfahren
erfolgen, wobei Motormoment-, Getriebedrehzahl- oder Motordrehzahl
kennlinien implementiert sind, die bei Erreichen eines Schwellenwertes des
Motormomentes, der Getriebedrehzahl und/oder der Motordrehzahl ein Signal
erzeugt, das einen Gangwechsel einleitet und durchführt.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde ein Getriebe der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei welchen die Schaltgeschwindigkeit deutlich
erhöht werden kann. Dies hat den Vorteil, daß bei Getrieben mit
Zugkraftunterbrechung die Zeiten der Zugkraftunterbrechung möglichst reduziert
werden und diese Zugkraftunterbrechung für den Fahrer des Fahrzeuges nicht
als unkomfortabel erscheinen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei zumindest
einzelnen Baugruppen die beiden Zahnradpaare einer Baugruppe jeweils eine
Übersetzung aufweisen, die in einer ab- oder aufsteigenden Aneinanderreihung
der Übersetzungen des Getriebes nicht aufeinander folgen. Unter einer
Aneinanderreihung ist die Reihenfolge 1, 2, 3, 4, 5, (6) der Vorwärtsfahrgänge zu
verstehen, wobei eine ab- oder aufsteigende Reihenfolge die Reihenfolge der
Gänge oder Übersetzungen festlegt.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn zumindest einzelne der Baugruppen
vorgesehen sind, die Zahnradpaare aufweisen die von einer Schiebemuffe
schaltbar sind, die eine Übersetzung aufweisen, die in einer aufsteigenden
Aneinanderreihung der Übersetzungen nicht aufeinander folgen.
Ebenso ist es zweckmäßig, wenn in einer Baugruppe das Zahnradpaar zur
Schaltung des ersten Ganges mit einem Zahnradpaar zur Schaltung eines der
Gänge drei bis sechs oder des Rückwärtsganges R zusammengefaßt ist.
Auch ist es zweckmäßig, wenn in einer Baugruppe das Zahnradpaar zur
Schaltung des zweiten Ganges mit einem Zahnradpaar zur Schaltung eines der
Gänge vier bis sechs oder des Rückwärtsganges zusammengefaßt ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn in einer Baugruppe das Zahnradpaar zur
Schaltung des dritten Ganges mit einem Zahnradpaar zur Schaltung eines der
Gänge eins, fünf sechs oder des Rückwärtsganges zusammengefaßt ist.
Es ist vorteilhaft, wenn in einer Baugruppe das Zahnradpaar zur Schaltung des
vierten Ganges mit einem Zahnradpaar zur Schaltung eines der Gänge eins,
zwei, sechs oder des Rückwärtsganges zusammengefaßt ist.
Zweckmäßig ist es, wenn in einer Baugruppe das Zahnradpaar zur Schaltung
des fünften Ganges mit einem Zahnradpaar zur Schaltung eines der Gänge eins,
zwei, drei oder des Rückwärtsganges zusammengefaßt ist.
Weiterhin ist es zweckmäßig, wenn die Schiebemuffen der einzelnen
Baugruppen mittels zumindest eines Betätigungsmittels betätigt werden.
Vorteilhaft ist es, wenn das zumindest eine Betätigungsmittel mit einer
Handhabe verbunden ist und die Getriebeübersetzung manuell mittels der
Handhabe durchführbar ist.
Zweckmäßig ist es, wenn das zumindest eine Betätigungsmittel mit einer
Betätigungseinheit mit Antrieb verbunden ist und die Getriebeübersetzung
automatisiert von der Betätigungseinheit steuerbar ist.
Die Fig. 10 zeigt schematisch ein Getriebe 1001 eines Kraftfahrzeuges,
welches einer Antriebseinheit 1002, wie Motor oder Brennkraftmaschine, und
einer Kupplung 1003, wie Reibungskupplung, nachgeordnet ist. Das Getriebe
weist eine Eingangswelle 1004 und eine Ausgangswelle 1005 auf. Die
Eingangswelle 1004 ist mittels des Lagers 1010 innerhalb des Getriebegehäuses
1a drehbar gelagert und in radialer Richtung zentriert und gegebenenfalls in
axialer Richtung gelagert.
Die Eingangswelle 1004 und die Ausgangswelle 1005 sind im wesentlichen
koaxial angeordnet, wobei die Ausgangswelle im wesentlichen in der
Verlängerung der Eingangswelle angeordnet ist. Die Ausgangswelle ist ebenfalls
innerhalb des Getriebegehäuses gelagert und zentriert.
Das Getriebe 1001 verfügt weiterhin über eine Vorgelegewelle 1006. die
Vorgelegewelle 1006 steht über das Zahnradpaar 1007, 1008 in
Antriebsverbindung mit der Eingangswelle 1004. Dabei ist das Zahnrad 1007 mit
der Eingangswelle drehfest verbunden und das Zahnrad 1008 mit der
Vorgelegewelle 1006.
Die Zahnräder 1011, 1012 und 1013, 1014 sind mit der Ausgangswelle 1005
drehfest verbunden. Die Zahnräder 1015, 1016 sind mit der Vorgelegewelle 1006
drehfest verbunden. Die Zahnräder 1017, 1018 und 1019, 1020 sind auf der
Vorgelegewelle 1006 drehbar aufgenommen. Ebenso sind die Zahnräder
1021, 1022 auf der Ausgangswelle 1005 drehbar aufgenommen.
Die Zahnräder 1017, 1018 sind unter axialer Verlagerung der Schiebemuffe
1030 mit der Vorgelegewelle 1006 formschlüssig verbindbar. Gleiches gilt für die
Zahnräder 1019, 1020, welche unter axialer Verlagerung der Schiebemuffe 1032
mit der Vorgelegewelle 1006 formschlüssig verbindbar sind. Dies gilt auch für die
Zahnräder 1021, 1022, welche unter axialer Verlagerung der Schiebemuffe 1031
mit der Ausgangswelle 1005 formschlüssig verbindbar sind. Dabei kann nur
jeweils ein Zahnrad mit einer Schiebemuffe gleichzeitig verbindbar sein, da die
Schiebemuffe nur durch die axiale Verlagerung eine formschlüssige Verbindung
zwischen Welle und Zahnrad erzeugt und die Schiebemuffe zwischen den
Zahnrädern angeordnet ist. Im Betrieb des Getriebes ist es in der Regel so, daß
immer nur maximal eine formschlüssige Verbindung zwischen einer
Schiebemuffe und einem Zahnrad besteht, da dadurch eine feste Übersetzung
zwischen der Ausgangswelle und der Vorgelegewelle geschaltet wird.
Das Getriebe 1001 weist wie dargestellt drei Baugruppen auf, die durch zwei
Zahnradpaare und eine dazwischen angeordnete Schiebemuffe gebildet sind.
Die eine Baugruppe A ist durch die Zahnradpaare 1011, 1017 und 1012, 1018
und die Schiebemuffe 1030 gebildet. Die zweite Baugruppe B ist durch die
Zahnradpaare 1015, 1021 und 1016, 1022 und die Schiebemuffe 1031 gebildet.
Die dritte Baugruppe C ist durch die Zahnradpaare 1013, 1019 und 1014, 1020
und die Schiebemuffe 1032 gebildet.
Dabei bilden die Zahnräder 1011, 1017 beziehungsweise diese Zahnradpaarung
die Übersetzung des ersten Ganges, die Zahnräder 1021, 1015 die Übersetzung
des zweiten Ganges, die Zahnräder 1012, 1018 die Übersetzung des dritten
Ganges, die Zahnräder 1022, 1016 die Übersetzung des vierten Ganges, die
Zahnräder 1013, 1019 die Übersetzung des fünften Ganges und die Zahnräder
1014, 1020 mit dem Zwischenzahnrad 1040 die Übersetzung des
Rückwärtsganges R.
Wie zu erkennen ist, bilden die Zahnradpaare des ersten und dritten Ganges
erfindungsgemäß die erste Baugruppe und die Zahnradpaare des zweiten und
vierten Ganges erfindungsgemäß die zweite Baugruppe. Dabei bilden also
Zahnradpaare von nicht benachbarten Gängen, in aufsteigender Reihenfolge der
Gänge betrachtet, je eine Baugruppe mit der entsprechenden Schiebemuffe.
Die Schiebemuffen 1030, 1031, 1032 zur Schaltung der Gänge des Getriebes
1001 werden durch die Betätigungseinheit 1051 betätigt, wie axial verlagert,
wobei zwischen Betätigungseinheit 1051 und den Schiebemuffen jeweils eine
Verbindung 1050, wie ein Gestänge oder ein Seilzug oder ein Bowdenzug oder
eine Schaltwelle vorgesehen ist. Die Betätigungseinheit kann einen Elektromotor
und/oder einen druckmittelbetätigten Antrieb, wie beispielsweise eine
Hydraulikeinheit, vorsehen.
Die Anordnung der Gänge 1, 3 und 2, 4 und 5, R als jeweils eine Baugruppe ist
eine mögliche erfindungsgemäße Anordnung der Gänge des Fünfganggetriebes
(fünf Vorwärtsfahrgänge) mit Rückwärtsgang R. Weitere mögliche Anordnungen
sind in der folgenden Tabelle aufgeführt, wobei bei den in der Tabelle
aufgeführten Ausführungsbeispielen jeweils zwei Baugruppen vorhanden sind,
welche eine Anordnung von Gängen in nicht aufeinanderfolgender Reihenfolge
vorsehen.
Weitere mögliche erfindungsgemäße Anordnungen sind in der folgenden Tabelle
aufgeführt, wobei bei den in der Tabelle aufgeführten Ausführungsbeispielen
jeweils eine Baugruppen vorhanden ist, welche eine Anordnung von Gängen in
nicht aufeinanderfolgender Reihenfolge vorsieht.
Entsprechende erfindungsgemäße Getriebe könne auch beispielsweise mit
einem Vierganggetriebe mit Rückwärtsgang (vier Vorwärtsfahrgänge) oder mit
einem Sechsganggetriebe mit Rückwärtsgang (sechs Vorwärtsfahrgänge)
ohne Beschränkung der Allgemeinheit ausgebildet werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung von Getrieben kann eine zeitliche
Überschneidung von einzelnen Gangeinlege- und Gangherausnahmeschritten
erfolgen. Es können also zumindest teilweise Betätigungen zeitlich parallel
durchgeführt werden.
Die Fig. 11a zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform, bei welcher die
Elektromaschine 1101 parallel zur Getriebeeingangswelle 1102 angeordnet ist
und über ein Zwischenzahnrad 1103 mit oder ohne Getriebe 1104 oder auch
direkt das Schwungrad 1105 des Verbrennungsmotors 1106 antreiben kann
oder mit diesem in Antriebsverbindung steht. Das Getriebe kann dabei
zwischen Welle der Elektromaschine und dem Antriebsritzel der
Elektromaschine geschaltet sein. Weiterhin ist eine Kupplung 1107 mit
Dämpfer 1108 zu erkennen, sowie ein Betätigungsaktor 1109.
Die Fig. 11b zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform, bei welcher die
Elektromaschine 1111 koaxial zur Motorabtriebswelle 1110 und/oder
Getriebeeingangswelle 1102 angeordnet ist und das Schwungrad 1105 des
Verbrennungsmotors 1106 antreiben kann oder mit diesem in
Antriebsverbindung steht. Weiterhin ist eine Kupplung 1107 mit Dämpfer 1108
zu erkennen, sowie ein Betätigungsaktor 1109. Die Elektromaschine 1111
besteht dabei aus einem Stator 1112, der gehäusefest angeordnet ist und
einem Rotor 1113, der an einer motorseitigen Wandung des Schwungrades
angeordnet ist. In einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel
der Erfindung kann der Rotor auch radial außen am Schwungrad befestigt und
angeordnet sein.
Die Fig. 11c zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform, bei welcher die
Elektromaschine 1120 koaxial zur Motorabtriebswelle 1110 und/oder
Getriebeeingangswelle 1102 angeordnet ist und das Schwungrad 1105 des
Verbrennungsmotors 1106 oder die Eingangswelle 1110 antreiben kann oder
mit diesem in Antriebsverbindung steht. Weiterhin ist eine Kupplung 1107 mit
Dämpfer 1108 zu erkennen, sowie ein Betätigungsaktor 1109. Die
Elektromaschine 1120 besteht dabei aus einem Stator 1121, der gehäusefest
angeordnet ist und einem Rotor 1122, der mit der Getriebeeingangswelle
drehfest verbunden ist. Dies kann beispielsweise mittels des
Dämpferausgangsteile erfolgen. In einem weiteren erfindungsgemäßen
Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der Rotor auch radial außen am
Schwungrad befestigt und angeordnet sein.
Die Fig. 12 zeigt ein Getriebe 1200 mit Lastschaltkupplung 1201 zur
Betätigung oder zum Einlegen des 1-ten oder 5-ten Ganges, vorzugsweise des
höchsten Ganges oder zweier Gänge. Die Lastschaltkupplung 1201 verbindet
somit den Antriebsmotor über die Getriebeeingangswelle 1202 mit der
Abtriebswelle 1203. Die Lastschaltkupplung ist vorzugsweise als Reibkupplung
ausgebildet.
Bei Fahrzeugen ist es zur Sicherstellung einer Parksperre gegen ein
unbeabsichtigtes Wegrollen des Fahrzeuges an einer Steigung oder am
Gefälle vorteilhaft, wenn diese Parksperre kostengünstig realisiert werden
kann.
Das Getriebe der Fig. 12 ermöglicht eine solche Parksperre sicher, wenn ein
Gang im Getriebe eingelegt wird, wobei die Zahnradgruppe des Ganges nicht
mit der Lastschaltkupplung verbunden ist. Beispielsweise ist der 2. Gang
eingelegt mit der Schaltung der Gruppe Losrad 1210 und Gangrad 1211.
Dabei ist das Losrad 1210 mittels der Kupplung, wie formschlüssige Kupplung,
1213 mit der Welle 1214 verbunden. Wird anschließend die reibschlüssige
Lastschaltkupplung 1201 eingerückt, wird der 1. Gang oder ein anderer Gang
mit Lastschaltkupplung ebenfalls geschaltet und das Getriebe wird blockiert
und der Abtrieb wird verriegelt.
In den vorhergehenden Figuren ist der Aufbau eines erfindungsgemäßen
lastschaltenden Getriebes beschrieben.
Durch die Integration einer Elektromaschine in ein derartiges lastschaltendes
Getriebe mit Lastschaltkupplung gegen den Abtrieb können die oben
beschriebenen Vorteile erzielt werden. Besonders vorteilhaft ist der
unterstützende Einsatz der Elektromaschine während den Schaltvorgängen
und als Generator zur Rückspeisung kinetischer Energie in elektrische Energie.
Mittels der Elektromaschine kann die mit einem Gangwechsel verbundene
Zugkraftreduktion, selbst bei Vollastschaltungen, vollständig kompensiert
werden. Des weiteren kann die Elektromaschine, insbesondere bei
Teillastschaltungen, parallel zur Lastschaltkupplung zur Momentensteuerung
des Abtriebsmomentes eingesetzt werden. Hierdurch sind Momentenverläufe
in Schaltvorgängen realisierbar, die Momentenverläufe als Funktion der
Drehzahl bei stufenlos einstellbaren Getrieben, wie CVT-Getrieben ähnlich
sind. Zusätzlich kann die Elektromaschine unterstützend bei den kritischen
Phasen eines Gangwechsel eingreifen, indem sie durch gesteuerte
Momentenübertragung auf den Abtrieb die Momentenfreiheit der zu öffnenden
Schaltkupplung sicher stellt. Der Synchronisationsvorgang des Getriebes kann
ebenfalls durch den Einsatz der Elektromaschine aktiv verkürzt werden.
Das den Beschreibungen zu Grunde liegende Anordnungsschema des
Lastschaltgetriebes mit integrierter Elektromaschine ist in Fig. 12 dargestellt.
Es handelt sich um ein Vorgelegegetriebe mit einer Lastschaltkupplung 1201
die sowohl den ersten als auch den fünften Gang gegen den Abtrieb abstützen
kann, je nach dem, in welcher Richtung die Kupplung 1201 geschaltet ist. Die
Elektromaschine 1220 wirkt, je nach Ausführung, mit oder ohne Übersetzung
auf die Getriebeeingangswelle, beispielsweise über eine Zahnradstufe oder
einen Riemen oder eine andere Antriebsanordnung.
Vorteilhaft ist es, wenn die von der Elektromaschine 1220 auf den
Getriebeeingang abgegebene Leistung kurzzeitig die Leistung des
Verbrennungsmotor übersteigen kann, jedoch langfristig bedeutend weniger
Leistung von der Elektromaschine übertragbar ist. In anderen
Ausführungsvarianten ist es zweckmäßig, wenn die Elektromaschine eine
geringere Leistung aufbringt als der Verbrennungsmotor.
Bezieht man den Elektromotor 1220 in den Schaltvorgang mit ein, so lassen
sich Zug-Hochschaltungen im wesentlichen vollständig ohne
Zugkraftunterbrechung ausführen. Die Beschleunigung des Fahrzeugs
während der Gangwechselphasen wird dabei von der Lastschaltkupplung
1201, die während der Synchronisation des Getriebes Moment auf den Abtrieb
überträgt, aufrecht gehalten. Da sich die Lastschaltkupplung am 5. Fahrgang
des Getriebes befindet, fällt das Abtriebsmoment in den Phasen "alten
Fahrgang heraus nehmen" und "neuen Fahrgang einlegen" bei
Vollastschaltungen gemäß dem Übersetzungsverhältnis zwischen der
Schaltkupplung des aktuellen Gangs und der Lastschaltkupplung ab. Bezogen
auf das Momentenniveau nach einer (1 → 2) Schaltung entspricht dies einer
Zugkraftreduktion auf 40%. Um diese Zugkraftreduktion vollständig
abzubauen, steht das Moment des Elektromotors zur Verfügung, welcher
parallel zum Verbrennungsmotor auf die Getriebeeingangswelle wirkt.
Nachfolgend werden die Schaltungsphasen einer (1 → 2) Zug-Hochschaltung
unter Vollast mit Einsatz der Elektromaschine diskutiert. Die zugehörigen
Momenten- und Drehzahlverläufe sind in den Fig. 13a und 13b dargestellt.
Die Anfahrkupplung 1230 bleibt während des kompletten Schaltvorgangs
geschlossen.
In den Fig. 13a und 13b sind Verläufe von Drehmomenten M und
Drehzahlen n als Funktion der Zeit dargestellt. Dabei wird zwischen einzelnen
Zeitbereichen a, b, c, d, e, f, g, h, i, j unterschieden, die in der Folge diskutiert
werden.
Bereich a
Zustand vor der Schaltung. Die Schaltkupplung des ersten Fahrgangs ist
geschlossen und überträgt das maximale Motormoment auf den Abtrieb. Das
Abtriebsmoment ergibt sich gemäß Mab = Mmot.iSK1 für ein vereinfachtes
Modell.
Unter Berücksichtigung von Massenbeschleunigungen ergibt sich:
mit den Massenträgheitsmomenten aus der Menge der folgenden Auflistung Ji
= (Jmot; JKu; JKS; JE-Masch; JEin; JAus; JSR. . .)
und den Drehzahlen der folgenden Menge ωi = (ωmot; ωKu; ωKS; ωE-Masch;
ωEin; ωAus; ωSR; . . .), wobei die Indizes wie folgt gelten: Mot = Motor, Ku =
Kupplung, KS = Kupplungsscheibe, E-Masch = Elektromaschine, Ein =
Getriebeeingangswelle, Aus = Getriebeausgangswelle und SR = Schwungrad.
Die Berücksichtigung de 99999 00070 552 001000280000000200012000285919988800040 0002019859458 00004 99880r Massenträgheitsmomente äußert sich somit in dem
letzten Summenterm der obigen Formel. Bei den folgenden Formeln für
Drehzahlen und/oder Drehmomente ist eine solche Berücksichtigung nicht
erfolgt. Sie gilt jedoch wie oben dargestellt und ist auch auf diese Formeln zu
übernehmen.
Bereich b
Hier wird der Schaltvorgang eingeleitet. Die Lastschaltkupplung 1201 am
fünften Fahrgang wird kontrolliert soweit geschlossen, daß sich ein
Momentenniveau am Abtrieb einstellt, daß jenem nach der Schaltung
entspricht
Nach den Gleichungen für den Reib- und
Formschluß des lastschaltenden Getriebes beläuft sich dann das von der
Lastschaltkupplung übertragene Moment auf
MGE bezeichnet dabei das auf den Getriebeeingang wirkende Moment.
Bereich c, d
Um die Schaltkupplung des eingelegten Gangs öffnen zu können, muß das
gesamte Moment der Getriebeeingangswelle (MGE) von der
Lastschaltkupplung auf den Abtrieb übertragen werden. Die
Lastschaltkupplung wird also zumindest teilweise geschlossen und der
Momentenstrom geht von der Schaltkupplung SK1 auf die Lastschaltkupplung
(Lastschaltkupplung) über. Da iLSK < iSK2 bedingt dies eine Reduktion des
Abtriebsmomentes auf den Wert Mab = MGE.iLSK. Durch den Einsatz der
Elektromaschine in dieser Schaltungsphase kann die Zugkraftreduktion
kompensiert werden. Das Moment der Elektromaschine wird hierzu kurzzeitig
angehoben, so daß sich ein Momentenniveau MGE = MV_Mot + ME_Mot an der
Getriebeeingangswelle 1202 einstellt. Das Momentenniveau kann derart
gewählt werden, daß sich ein konstantes Abtriebsmoment ergibt. Da jetzt der
Momentenstrom ausschließlich über die Lastschaltkupplung verläuft, ist die
Schaltkupplung des aktuellen Ganges momentenfrei und kann geöffnet
werden.
Bereich e, f
Bei einer Zug-Hochschaltung muß der Verbrennungsmotor und der
Getriebeeingang auf eine geringere Drehzahl abgebremst werden, um die
Schaltkupplung des neu einzulegenden Gangs bei Synchrondrehzahl
schließen zu können. Der Synchronisationsvorgang wird mit Hilfe der
Lastschaltkupplung und einem unterstützenden Motoreingriff stark
beschleunigt. Die Lastschaltkupplung ist weiterhin geschlossen und überträgt
Moment auf den Abtrieb. Der Verbrennungsmotor wird in den Schubzustand
überführt wodurch Motor und Getriebeeingang mit der Summe aus
Motormoment und Lastschaltkupplung-Moment abgebremst werden. Das
Moment des Elektromotors wird in dieser Phase ebenfalls auf Null reduziert.
In einer weiteren erfindungsgemäßen Variante kann die aktive Abbremsung
des Verbrennungsmotors und der Getriebeeingangswelle auch durch die
Elektromaschine erfolgen. In diesem Fall würde die Elektromaschine als
Generator wirken und die kinetische Energie von Verbrennungsmotor und
Getriebeeingang in elektrischen Strom umwandeln. Der
Synchronisationsvorgang wird hierdurch aktiv verkürzt. Eine solche Strategie
ist in den Fig. 14a und 14b dargestellt.
Bereich g, h
Kurz vor Erreichen der Zieldrehzahl wird das Motormoment entsprechend dem
Fahrerwunschmoment anhand der Gaspedalbetätigung auf den
entsprechenden Wert oder den Maximalwert angehoben. Da weiterhin der
Momentenstrom über die Lastschaltkupplung am fünften Gang erfolgt, muß,
um ein konstantes Abtriebsmoment sicher zu stellen, der Elektromotor parallel
zum Verbrennungsmotor Moment auf den Abtrieb übertragen. Da das gesamte
Moment der Getriebeeingangswelle über die Lastschaltkupplung auf den
Abtrieb übertragen wird, ist die Schaltkupplung des neu einzulegenden Gangs
momentenfrei und kann bei Synchrondrehzahl geschlossen werden. Die
Steuerung der Drehzahl von Motor und Getriebeeingang kann dabei
komfortabel über den Elektromotor erfolgen.
Bereich i, j
Ist die Schaltkupplung des einzulegenden Ganges geschlossen, so wird das
Moment des Elektromotors zurück genommen und die Lastschaltkupplung
geöffnet. Der Momentenstrom geht dann stetig von der Lastschaltkupplung auf
die Schaltkupplung über und der Schaltvorgang ist abgeschlossen.
Vollast Zug-Rückschaltungen können ebenfalls mit Hilfe eines unterstützenden
Elektromotor Eingriffs vollständig oder teilweise ohne Zugkraftreduktion
ausgeführt werden. Der Elektromotor überträgt hierbei parallel zum
Verbrennungsmotor Moment auf den Getriebeeingang. Dieses Moment wird
dann einerseits für die Beschleunigung des Verbrennungsmotor samt
Getriebeeingangswelle auf Synchrondrehzahl verwendet und andererseits,
über die Lastschaltkupplung und den fünften Fahrgang am Abtrieb abgestützt.
Die Schaltung kann komplett ohne Motoreingriff oder Ansteuerung der
Anfahrkupplung erfolgen. Eine unterstützende Ansteuerung des
Verbrennungsmotors oder der Anfahrkupplung ist möglich. Die Momenten- und
Drehzahlverläufe der nachfolgend beschriebenen Schaltstrategien sind in den
Fig. 15a, 15b und 16a, 16b dargestellt.
Bereich a
Zustand vor der Schaltung. Die Schaltkupplung SK3 überträgt das maximale
Motormoment auf den Abtrieb. Das Abtriebsmoment ist durch
Mab = MV_Mot.iSK3 gegeben.
Bereich b, c
Jetzt wird der Schaltvorgang eingeleitet. Hierzu wird die Lastschaltkupplung am
fünften Gang geschlossen und die Schaltkupplung des aktuellen Gangs
entlastet. Damit das Abtriebsmoment in dieser Phase nicht einbricht, muß
parallel zum Verbrennungsmotor Moment vom Elektromotor auf die
Getriebeeingangswelle übertragen werden. Bei vollständig geschlossener
Lastschaltkupplung muß das Moment des Elektromotors auf
angehoben werden, damit eine Zugkraftreduktion
unterbleibt. Überträgt die Lastschaltkupplung das vollständige Moment auf den
Abtrieb, ist die aktuelle Schaltkupplung momentenfrei und kann geöffnet
werden.
Bereich d-g
Bei einer Zug-Rückschaltung ist der Getriebeeingang samt Verbrennungsmotor
auf eine höhere Synchrondrehzahl zu beschleunigen. Da der Motor bereits
sein maximales Moment zur Verfügung stellt (Vollastschaltung), kann die zur
Synchronisation benötigte Energie nur von dem Elektromotor aufgebracht
werden (vorausgesetzt das von der Lastschaltkupplung auf den Abtrieb
übertragene Moment soll konstant bleiben). Das Moment des Elektromotors
wird also angehoben und der Getriebeeingang samt Verbrennungsmotor auf
eine höhere Drehzahl beschleunigt. Die Lastschaltkupplung schlupft und
überträgt derweil ein Moment auf dem Abtrieb, das dem Niveau vor der
Schaltung entspricht.
Vor Erreichen der Synchrondrehzahl wird das Moment des Elektromotors
reduziert, um einerseits Momentenfreiheit der zu schließenden Schaltkupplung
sicher zu stellen und andererseits den Synchrondrehzahlbereich sicher und
komfortabel einstellen zu können. Sind beide Randbedingungen erfüllt, wird
die Schaltkupplung SK2 geschlossen.
Bereich h, i
Jetzt wird die Lastschaltkupplung geöffnet und der Momentenstrom geht auf
die Schaltkupplung SK2 über. Parallel dazu wird das Moment des
Elektromotors auf Null reduziert und der Schaltvorgang ist abgeschlossen.
Oben wurden Schaltvorgänge unter Vollast diskutiert. Dabei wurde gezeigt, wie
ein Elektromotor, der parallel zum Verbrennungsmotor Moment auf die
Getriebeeingangswelle überträgt, die Zugkraftreduktion in Schaltungsphasen
kompensiert. Die Möglichkeit das auf den Getriebeeingang wirkende Moment
schnell und exakt durch den Elektromotor beeinflussen zu können, bietet die
Möglichkeit den Verlauf des Abtriebsmomentes in Schaltvorgängen variabel zu
gestalten. Hierdurch sind Momentenverläufe in Teillastschaltungen realisierbar,
die denen eines CVT-Getriebes ähneln. Diese Möglichkeit der
Momentensteuerung bietet sich bevorzugt bei automatisierten
Teillastschaltungen an. Da der Elektromotor nicht nur zusätzliches Moment auf
den Getriebeeingang übertragen kann, sondern gleichfalls den
Getriebeeingang bremsen kann, kann der Momentenverlauf insgesamt
geglättet werden.
In den Fig. 17a, 17b sind die Momentenverläufe einer (1 → 2) Teillast Zug-
Hochschaltung dargestellt, die mit Hilfe eines Elektromotors und einer
Lastschaltkupplung derart gestaltet wurden, daß sich ein kontinuierlicher
Übergang zwischen den Abtriebsmomenten vor und nach der Gangschaltung
einstellt. Der Vergleich zwischen der Teillast Zug-Hochschaltung ohne
Elektromotor Eingriff (grau gezeichneter Momentenverlauf) und mit
Elektromotor Eingriff (schwarz gezeichneter Momentenverlauf) veranschaulicht
die "glättende" Wirkung der Elektromaschine auf den Verlauf des
Abtriebsmomentes.
Der Eingriff des Elektromotors in den Schaltungsablauf umfaßt hierbei sowohl
die Abbremsung (Phasen b, c) als auch die Beschleunigung der
Getriebeeingangswelle (Phasen e, f). Ein Eingriff in die Motorsteuerung oder
eine Ansteuerung der Anfahrkupplung ist für die dargestellte Schaltstrategie
nicht erforderlich. Die bei dem Bremsvorgang der Getriebeeingangswelle zu
Beginn der Schaltung frei werdende kinetische Energie wird dabei in der
Elektromaschine, die dann als Generator wirkt, in elektrische Energie
umgewandelt, zwischen gespeichert und zum Ende der Schaltung dem
Getriebeeingang erneut zugeführt.
Die Funktionen der Elektromaschine während Schaltvorgängen:
- - Zusätzliches Moment auf den Getriebeeingang übertragen (also die
Getriebeeingangswelle sowohl beschleunigen als auch abbremsen,
Zugkraftreduktion in Schaltphasen)
- - Energie umverteilen (die zu Beginn einer Schaltung dem Getriebeeingang
entzogene kinetische Energie zwischen speichern und zum Ende wieder
einspeisen, CVT-Charakteristik im Momentenverlauf erzeugen)
- - Momentenfreiheit der zu betätigenden Schaltkupplungen des Getriebes
herstellen
- - Die Drehzahl des Getriebeeingangs steuern und regeln (synchronisieren).
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Getriebe, wie Lastschaltgetriebe, bei
welchem ein Zugkrafteinbruch oder eine Zugkraftunterbrechung dadurch
aufgefüllt wird, daß der Verbrennungsmotor aktiv durch eine
Lastschaltkupplung gegen den Antriebsstrang gekuppelt wird und dadurch
gebremst wird.
Das in der Fig. 18 dargestellte Getriebe zeigt schematisch ein Getriebe mit
zwei Massen mit entsprechenden Massenträgheitsmomenten, die Motormasse
Jmot 1301 und die auf den Abtrieb reduzierte Fahrzeugmasse Jab 1302.
Außerdem sind zwei Übersetzungen (iSK1 und iSK2) zwischen denen mit Hilfe
zweier formschlüssigen Schaltkupplungen 1303 und 1304 (SK1 und SK2) hin
und her geschaltet werden kann und eine Lastschaltkupplung 1305 (LSK) in
Form einer Reibungskupplung dargestellt, welche an einem höheren Gang
(iLSK), beispielsweise dem 5. Gang, wirkt. Zwischen Motormasse 1301 und der
Eingangswelle 1306 ist eine Kupplung, wie Anfahrkupplung 1307 (AK)
angeordnet. Die Übersetzungen der Gänge iSK1 und iSK2 sind mittels
Zahnradpaaren 1310, 1311, 1312, 1313 realisiert, wobei jeweils ein Zahnrad als
Gangrad und ein Zahnrad als Losrad angeordnet ist. Dabei sind
beispielsweise die Gangräder 1310 und 1312 mit der Getriebeeingangswelle
verbunden und die Losräder 1311 und 1313 mit einer Vorgelegewelle oder
Ausgangswelle 1314. Die Lastschaltkupplung verbindet die
Getriebeeingangswelle mit der Ausgangswelle über ein Zahnradpaar
1320, 1321.
In den folgenden Fig. 19 bis 23 werden Schaltabläufe für Zug-
Hochschaltungen beispielsweise unter Vollast dargestellt. Die Figuren zeigen
Diagramme von Drehmomentenverläufen M als Funktion der Zeit t, zeitliche
Entwicklungen von Drehzahlen n und die Kupplungszustände für eine Zug-
Hochschaltung unter Vollast. Die Momente M sind dabei zur Vereinfachung auf
das maximale Motormoment und die Drehzahlen auf die Abtriebsdrehzahl
normiert. Im folgenden wird die Fig. 19 und darin dargestellte Drehmoment- und
Drehzahlverläufe dargestellt.
Der Bereich a zeigt den Zustand vor der Schaltung. In diesem Schritt ist das
Motormoment maximal (Mmot = 1). Somit ergibt sich für den alten Gang
beispielsweise ein Abtriebsmoment von Mmot.i1, im vorliegenden
Ausführungsbeispiel in der Größenordnung von 3.5, welches dann von der
Schaltkupplung SK1 1303 übertragen wird. Die Lastschaltkupplung 1305 ist
geöffnet und überträgt kein Drehmoment. Entsprechend gibt das kleine
symbolische Teilbild den Drehmomentübertragungspfad über die Kupplung
SK1 an.
Der Bereich b zeigt den Verlauf zu Beginn der Schaltung. In diesem Schritt
wird die Lastschaltkupplung 1305 zumindest langsam geschlossen. Die
Anfahrkupplung 1307 bleibt geschlossen. Bei zunehmendem Moment der
Lastschaltkupplung 1305 nimmt das Moment an der Schaltkupplung 1303 ab.
Es gilt: Mmot = MLSK + MSK1/iSK1.
Überträgt die Lastschaltkupplung so viel Moment, daß die Schaltkupplung kein
Moment mehr überträgt ergeben sich folgende Gleichungen:
MLSK = Mmot für MSK1 = 0
Mab = MLSK.iLSK = Mmot.iLSK für MSK1 = 0.
Zu diesem Zeitpunkt kann der alte Gang, gebildet mit den Zahnrädern und der
Kupplung 1310, 1311, 1303, herausgenommen werden und die Kupplung 1303
geöffnet werden.
Die obigen Gleichungen zeigen, daß es zweckmäßig ist, wenn das
Abtriebsmoment auf den Wert Mmot.iLSK abfällt. Die Gleichungen zeigt auch,
daß mit dem Motormoment MMot das Momentenniveau beeinflußt werden kann.
Es ist zweckmäßig, wenn das Motormoment MMot zu diesem Zeitpunkt so groß
wie möglich ist, unter der Voraussetzung der Vollast.
Im Bereich c beginnt als nächster Steuerungsschritt die Motorsynchronisation.
Da kein Formschluß mehr zwischen Motor und Abtrieb gegeben ist, kann die
Drehzahl des Motors durch anliegende Momente gesteuert werden. Zwei
Momente stehen zur Steuerung der Motordrehzahl zur Verfügung. Zum einen
das Motormoment selbst, und zum anderen das Moment der
Lastschaltkupplung. Das Moment der Lastschaltkupplung ist vorteilhaft eine
komfortbestimmende Größe, da es proportional dem Abtriebsmoment ist.
In Schritt c wird das Drehmoment der Lastschaltkupplung LSK so weit
angehoben, daß das Abtriebsmoment im wesentlichen etwa jenes Niveau
erreicht, welches sich nach dem Schaltvorgang einstellt. Nach der Schaltung
wird unter Vollast ein Abtriebsmoment von beispielsweise Mab = Mmotmax.iSK2 = 2
erreicht. Um dieses Abtriebsmoment zu erreichen ist es zweckmäßig, wenn
das Drehmoment der Lastschaltkupplung 1305 auf Mmot_max.ϕ2-L angehoben
wird:
Das erfindungsgemäße Zahlenbeispiel ergibt ein 2.5faches Motormoment.
Das Drehmoment der Lastschaltkupplung bremst den Motor 1301. Um diesen
Vorgang schnellstmöglich abzuschließen kann im Bereich c das Motormoment
vorteilhaft zurückgenommen werden, wie auf ein maximales Schubmoment.
Somit addieren sich die beiden Momente und bremsen den Motor ab. Die
Drehzahl von Motor 1301, Eingangswelle 1306 und mit ihr verbundene
Radsätze sinkt.
Im nächsten Schritt der Steuerung wird im Bereich d das neue Niveau des
Abtriebmomentes mit beispielsweise MLSK = Mmot_max.ϕ2-L erreicht und
beibehalten, auch der Motor bremst beispielsweise mit seinem maximalen
Schleppmoment, der Synchronisiervorgang wird fortgesetzt.
Im nächsten Schritt der Steuerung wird im Bereich e kurz vor Erreichen der
Synchrondrehzahl das Motormoment MMot wieder angehoben. Hierdurch
verringert sich die Drehbeschleunigung. Durch die geringere
Drehbeschleunigung des Motors ist es leichter, die Drehzahl, genauer gesagt
den Drehzahlbereich, zu treffen, um den Gang sicher einlegen zu können.
Im nächsten Schritt der Steuerung verharrt der Motor im Bereich f, bis
zumindest nahezu Drehzahlgleichheit zwischen Eingangsteil und Ausgangsteil
der Schaltkupplung SK2 erreicht ist. Bei Drehzahlgleichheit wird die
Schaltkupplung SK2 eingerückt oder geschlossen.
Im nächsten Schritt der Steuerung wird im Bereich g die Lastschaltkupplung
1305 geöffnet. Vor dem Öffnen der Lastschaltkupplung ist die Schaltkupplung
SK2 geschlossen. Da die Lastschaltkupplung immer noch reibt bricht das
Abtriebsmoment zumindest teilweise ein. In besonderen Fällen kann
beispielsweise bei Vollast sogar ein Richtungswechsel des Drehmomentes
erfolgen. Diese Momentenänderung oder ein Momentensprung ist auf die
Systemänderung oder einen Systemsprung von reinem Reibschluß auf die
Kombination Reibschluß mit Formschluß zurückzuführen.
Vorteilhaft ist es bei einem erfindungsgemäßen Getriebe, wenn die
Lastschaltkupplung in diesem Zustand geöffnet wird. Die Lastschaltkupplung
wird in vorteilhafter Weise schnell geöffnet. Bei einem anderen vorteilhaften
Ausführungsbeispiel kann es zweckmäßig sein, wenn die Lastschaltkupplung
nicht vollständig aber auf eine Einrückposition mit geringerem von der
Kupplung übertragbarem Drehmoment eingestellt wird.
Im nächsten Schritt der Steuerung, im Bereich h, zeigt Fig. 19 den Zustand
nach der Schaltung. Das Motormoment MMot ist maximal (Mmot = 1), somit ergibt
sich für den neuen Gang ein Abtriebsmoment von beispielsweise Mmot.i2 = 2,
welches dann von der Schaltkupplung SK2 übertragen wird.
Die Fig. 20 zeigt einen zeitlichen Ablauf eines Schaltvorganges mit einem
Einspuren bei einer Drehzahldifferenz an der Schaltkupplung von ΔSK = 0 und,
einer Winkelbeschleunigung von αmot = 0 und bei einem Motormoment von
Mot = max. Die zu dieser Figur nicht beschriebenen Schritte oder Bereiche
entsprechen im wesentlichen den Schritten oder Bereichen der Fig. 19.
Das Diagramm zeigt, wie sich das System beim Einspuren der Schaltkupplung
verhält, wenn Drehzahlgleichheit oder Beschleunigungsgleichheit an der
Schaltkupplung gegeben ist und der Motor nicht beschleunigt wird. Am Motor
liegt in diesem Falle maximales Motormoment und ein ebenso großes
Lastschaltmoment, also ein Moment das von der Lastschaltkupplung
übertragen wird, an. Vor dem Einlegen des neuen Ganges wird das von der
Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment nicht beibehalten sondern so
weit zurückgenommen, daß das Motormoment gleich dem Moment der
Lastschaltkupplung ist. Der Motor wird in einer solchen Situation nicht mehr
beschleunigt oder so schnell wie der Abtrieb beschleunigt und der Gang kann
eingelegt werden. Abschließend kann die Lastschaltkupplung geöffnet werden.
In einem Steuerungsschritt im Bereich e wird das Motormoment angehoben,
um die Motorbeschleunigung zu verringern.
In einem weiteren Steuerungsschritt im Bereich f wird das Motormoment
beibehalten, bis die Drehzahl des Motors oder von Eingang und Ausgang der
Kupplung SK2 einen Drehzahlbereich zum Einlegen des Ganges erreicht
haben.
In einem weiteren Steuerungsschritt im Bereich g wird kurz vor Erreichen der
Synchrondrehzahl die Lastschaltkupplung so weit geöffnet, daß das Moment
der Lastschaltkupplung dem Motormoment gleicht oder dieses aufhebt. Der
Motor ändert also seine Drehzahl nicht mehr. Unter dieser Bedingung kann der
Gang ohne Momentensprung eingelegt werden.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich h wird der Motor nicht mehr
beschleunigt und der neue Gang wird eingelegt. Der Vorteil dieses Verfahrens
liegt darin, daß durch das Einlegen des Ganges kein Momentenstoß mehr
induziert wird. Der Übergang vom reibenden System (LSK) zum reibenden +
formschlüssigen System (LSK + SK2) geht glatt ineinander über. Ein
Systemsprung ergibt sich nicht.
Im Bereich i wird als weiterer Steuerungsschritt die Lastschaltkupplung
vollständig geöffnet bis nur noch die Schaltkupplung SK2 das Motormoment
überträgt. Hierdurch steigt das Moment an der Schaltkupplung auf das
Abtriebsmoment an.
Im Bereich j wird als weitere Steuerungsschritt der Schaltvorgang
abgeschlossen und das Motormoment bestimmt das Abtriebsmoment MAb.
Die Fig. 21 zeigt einen zeitlichen Ablauf eines Schaltvorganges mit einem
Einspuren bei einer Drehzahldifferenz oder Drehmomentdifferenz an der
Schaltkupplung von ΔSK = 0 und, einer Winkelbeschleunigung von αmot = 0 und
bei einem Motormoment von Mot = max. Die zu dieser Figur nicht
beschriebenen Schritte oder Bereiche entsprechen im wesentlichen den
Schritten oder Bereichen der Fig. 19. In diesem Ausführungsbeispiel wird vor
Einlegen des neuen Ganges die Lastschaltkupplung vollständig geöffnet.
Wird auch das Moment des Motors auf einen geringen Wert oder auf Null
reduziert, so wird der Motor nicht mehr beschleunigt und der Gang kann
eingelegt werden. Abschließend wird das Moment des Motors auf das
gewünschte Abtriebsmoment angehoben.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich e wird das Motormoment angehoben
um die Motorbeschleunigung zu verringern.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich f wird das Motormoment
beibehalten, bis der Drehzahlbereich zum Einlegen des Ganges erreicht ist.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich g wird kurz vor Erreichen der
Synchrondrehzahl zwischen Eingang und Ausgang der SK2 die
Lastschaltkupplung geöffnet. Gleichzeitig wird auch das Motormoment so weit
reduziert, daß der Motor im wesentlichen nicht mehr beschleunigt. Unter dieser
Bedingung kann der Gang im wesentlichen ohne Momentensprung eingelegt
werden.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich h wird der Motor im wesentlichen
nicht mehr beschleunigt und der neue Gang wird eingelegt. Der Vorteil dieses
Verfahrens liegt darin, daß durch das Einlegen des Ganges im wesentlichen
kein Momentenstoß mehr induziert wird.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich i wird das Motormoment auf das
gewünschte Abtriebsmoment angehoben.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich j wird der Schaltvorgang
abgeschlossen und das Motormoment bestimmt das Abtriebmoment.
Die Fig. 22 zeigt einen zeitlichen Ablauf eines Schaltvorganges mit einem
schnellen Ausspuren. Die zu dieser Figur nicht beschriebenen Schritte oder
Bereiche entsprechen im wesentlichen den Schritten oder Bereichen der Fig.
19 oder der anderen Fig. 20 und 21. Diese Figur zeigt eine
Steuerungsvariante auf, bei welcher durch schnelles Schließen der
Lastschaltkupplung der Zugkrafteinbruch beim Herausnehmen des Ganges
zeitlich verkürzt werden kann. Wird der Zugkrafteinbruch stark verkürzt, so wird
der Fahrer den Einbruch wahrscheinlich nicht bemerken, es kann das Gefühl
entstehen, daß die Schaltung Zugkraftunterbrechungsfrei ist.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich a wird der Zustand vor der
Schaltung gezeigt. Das Motormoment ist maximal (Mmot = 1), somit ergibt sich
für den alten Gang ein Abtriebsmoment von beispielsweise Mmot.i1 = 3.5,
welches dann von der Schaltkupplung SK1 übertragen wird.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich b beginnt die Schaltung. Die
Lastschaltkupplung LSK wird langsam geschlossen. Die Anfahrkupplung AK
1307 bleibt geschlossen. Das Moment wird so weit reduziert, bis das
Momentenniveau dem Momentenwert des neuen Ganges entspricht. Dies
kann einstufig oder auch mehrstufig in mehreren Schritten erfolgen. In der
Fig. 22 wird der Abbau im Bereich b zuerst mit einer festen Steigung des
Momentes durchgeführt, bis zu einem späteren Zeitpunkt der Abbau mit einer
anderen betragsmäßig größeren Steigung erfolgt.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich c wird das Moment der
Lastschaltkupplung kontinuierlich oder stetig angehoben, so daß die
Schaltkupplung SK1 kein Moment mehr überträgt. Es kann der alte Gang
herausgenommen werden.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich d beginnt die Motorsynchronisation.
Die Lastschaltkupplung LSK wird eingerückt. Das Moment das von der
Lastschaltkupplung übertragen wird, das Lastschaltmoment, wird so weit
angehoben bis das Abtriebsmoment jenes Niveau erreicht, welches sich nach
dem Schaltvorgang einstellt. Nach der Schaltung wird unter Vollast oder unter
einer geringeren Lastbedingung beispielsweise ein Abtriebsmoment von
Mab = Mmotmax.iSK2 = 2 erreicht. Um dieses Abtriebsmoment zu erreichen muß die
Lastschaltkupplung bezüglich ihres Moment erhöht werden oder die Kupplung
weiter eingerückt werden. Das Zahlenbeispiel ergibt 2.5faches Motormoment.
Das Lastschaltmoment bremst den Antriebsmotor. Um diesen Vorgang zu
beschleunigen wird im Bereich c das Motormoment zurückgenommen auf
maximales Schubmoment. Somit addieren sich die beiden Momente und
bremsen den Motor ab. Die Drehzahl von Motor, Eingangswelle und mit ihr
verbundene Radsätzen fällt ab.
Die Fig. 23 zeigt einen zeitlichen Ablauf eines Schaltvorganges einer Zug-
Hoch-Schaltung im Teillastbereich. Die zu dieser Figur nicht beschriebenen
Schritte oder Bereiche entsprechen im wesentlichen den Schritten oder
Bereichen der Fig. 19 oder der anderen Fig. 20 bis 22. Diese Figur zeigt
Schaltabläufe für Zug-Hochschaltungen unter Teillast auf.
Der erste Schritt zeigt in dem Bereich a den Zustand vor der Schaltung. Das
Motormoment ist auf Teillast, beispielsweise Mmot = 0.3, somit ergibt sich für den
alten Gang ein Abtriebsmoment von beispielsweise Mab = Mmot.i1 = 1.05, welches
dann von der Schaltkupplung 1 übertragen wird.
Im nächsten Steuerungsschritt im Bereich b beginnt die Schaltung. Gleichzeitig
werden das Lastschaltmoment und das Motormoment angehoben.
Im nächsten Schritt der Steuerung im Bereich c beginnt die
Motorsynchronisation. Das Moment der Lastschaltkupplung wird langsam
gesenkt, bis das Abtriebsmoment das Niveau erreicht, welches sich nach dem
Schaltvorgang einstellt. Nach der Schaltung wird bei beispielsweise 30%
Teillast ein Abtriebsmoment von beispielsweise Mab = Mmot.iSK2 = 0.6 erreicht.
Im nächsten Schritt im Bereich d wird kurz vor Erreichen der Synchrondrehzahl
das Motormoment so weit angehoben, bis bei Drehzahlgleichheit ein
Gleichgewichtszustand zwischen Motormoment und Lastschaltkupplung
erreicht ist.
In den Bereichen d und e wird die Schaltkupplung SK2 geschlossen. Es tritt im
wesentlichen kein Momentensprung auf, da sich aufgrund des
Momentengleichgewichtes am Verbrennungsmotor das Abtriebsmoment bei
Reibschluß und Reib + Formschluß im wesentlichen gleich ist.
Im Bereich e wird die Lastschaltkupplung geöffnet und das Motormoment auf
das nach der Schaltung gewünschte Momentenniveau, beispielsweise
Mmot = 30%, reduziert. Wenn dann die Lastschaltkupplung geöffnet ist, ist der
Schaltvorgang beendet.
Im Bereich f ist der Schaltvorgang abgeschlossen.
Die Fig. 24 bis 49 zeigen in Diagrammen und Blockschaltbildern die
Vorgehensweise bei erfindungsgemäßen Schaltvorgängen. Dabei sind in den
Diagrammen Drehmomente M, Drehzahlen n und der
Kupplungseinrückzustand als Funktion der Zeit t dargestellt. Die Indizierung
von M und n ist wie folgt: Mot steht für Drehmoment und Drehzahl des Motors,
SK1 der Schaltkupplung SK1, SK2 der Schaltkupplung SK2, ab des Abtriebs
(Abtriebswelle) und LSK für die Lastschaltkupplung LSK. Die Abkürzungen
sind gemäß der Fig. 18 verwendet.
Die Schaltstrategien werden mittels einer erfindungsgemäßen Steuerung des
Schaltvorgangs durch den kombinierten Einsatz von Anfahr- und
Lastschaltkupplung sowie der Steuerung des Motormoments, beispielsweise
durch einen Motoreingriff mittels Motorsteuerung realisiert. Hierdurch können
variable Drehmomentverläufe während der Schaltphasen realisiert werden und
dadurch flexibel auf sich ändernde Fahrsituationen reagiert werden. Dies
erzielt einen komfortablen Schaltablauf.
Gezeigt wird, daß bei einem erfindungsgemäßen Getriebe mit
Lastschaltkupplung (LSK) beispielsweise am höchsten Fahrgang des
Getriebes unter Vollast, Zug-Hoch- und Zug-Rückschaltungen mit stark
verminderter Zugkraftunterbrechung steuerbar sind. Befindet sich eine
(zweite) LSK beispielsweise am kleinsten Fahrgang des Getriebes, so können
Schub-Rück- und Schub-Hochschaltungen zumindest im wesentlichen ohne
Zugkraftunterbrechung gestaltet werden.
Schaltstrategien, die an die jeweilige Fahrsituation bzw. den Fahrerwunsch
angepaßt sind, können durch die kombinierte Ansteuerung von Motor,
Lastschaltkupplung und Anfahrkupplung realisiert werden.
In der Fig. 24 wird ein Ablauf einer Zug-Hochschaltungen unter Vollast
dargestellt, eine Zug-Hochschaltung (Gang 1 nach Gang 2) ohne
Lastschaltkupplung bei maximalem Motormoment Mmot = max. Zug-
Hochschaltungen können in Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrsituation
einen kritischen Schaltungstyp darstellen. Insbesondere bei Überholvorgängen
oder Bergfahrten ist die mit einer Schaltung verbundene
Zugkraftunterbrechung als kritisch zu bewerten. Um das Potential eines
Lastschaltgetriebes (LSG) mit Lastschaltkupplung (LSK) aufzuzeigen, wird
zunächst eine Zug-Hochschaltung ohne Einsatz der Lastschaltkupplung
beschrieben. Die Momenten- und Drehzahlverläufe sind in Fig. 24 dargestellt.
Im Bereich a ist der Zustand vor der Schaltung dargestellt. Das Motormoment
ist beispielsweise maximal (Vollastschaltung, Mmot = 1) und es ergibt sich für den
alten Gang ein Abtriebsmoment von beispielsweise Mab = iSK1.Mmot = 3,5,
welches dann von der Schaltkupplung SK1 auf den Abtrieb übertragen wird. Im
Bereich b beginnt die Schaltung. Das Motormoment wird auf Null reduziert, um
Momentenfreiheit während des Auskuppeln des aktuellen Fahrgangs sicher zu
stellen. Die Anfahrkupplung bleibt dabei geschlossen. Da weiterhin
Formschluß zwischen Motor und Abtrieb besteht, die Schaltkupplung SK1 ist
geschlossen, fällt das Abtriebsmoment entsprechend dem Motormoment mit
Mmot.iSK1 auf Null ab. Im Bereich c ist das Motormoment auf Null gesunken,
so kann der alte Gang, beispielsweise der 1. Gang heraus genommen werden
und die Motorsynchronisation kann beginnen. Da nun kein Formschluß mehr
zwischen Motor und Abtrieb gegeben ist, kann die Drehzahl des Motors allein
durch das anliegende Motormoment mittels der Motorsteuerung gesteuert
werden.
Im Bereich d wird die Getriebeeingangswelle gebremst. Bei einer Zug-
Hochschaltung ist die zu erreichende Synchrondrehzahl kleiner als die
Drehzahl vor der Schaltung. Folglich muß die Getriebeeingangswelle
abgebremst werden. Hierzu steht in diesem Fall nur das maximale
Schleppmoment des Verbrennungsmotor (in der Größenordnung von ca. 30
Nm je nach Motor) zur Verfügung. Im Bereich e wird die Motorsynchronisation
fortgesetzt. Da der Motor für die Beschleunigung des Getriebeeingangs
benötigt wird, steht kein Abtriebsmoment für das Fahrzeugs zur Verfügung.
Die Zugkraft des Fahrzeugs ist unterbrochen. Im Bereich f, also kurz vor
Erreichen der Synchrondrehzahl wird das Motormoment von seinem negativen
Wert des Schleppmoments auf Null angehoben. Die Motorbeschleunigung fällt
auf Null ab und der Drehzahlbereich, in dem der neue Fahrgang sicher
eingelegt werden kann, wird schneller und einfacher erreicht und sichergestellt.
Im Bereich g ist die Drehzahlgleichheit zwischen der Eingangsdrehzahl und der
Ausgangsdrehzahl der Schaltkupplung SK2 hergestellt und die
Schaltkupplung SK2 ist momentenfrei. Der neue Gang kann sicher eingelegt
werden. In den Bereichen h und i wird das Motormoment entsprechend dem
Fahrerwunschmoment, gemäß des Grades der Gaspedalbetätigung, auf
seinen Maximalwert angehoben. Da der Formschluß zwischen Motor und
Abtrieb wieder hergestellt ist, verläuft das Abtriebsmoment beispielsweise
entsprechend Mab = iSK2.Mmot = 2 und die Schaltung ist beendet. Die hier
vorgestellten Schaltstrategien beschreiben Schaltvorgänge bei geschlossener
Anfahrkupplung, siehe Fig. 24 unten vorletztes Teilbild. Für einen erhöhten
Komfort der Schaltung in den Phasen "Gangherausnehmen" und
"Gangeinlegen" ist es vorteilhaft, wenn die Momentenfreiheit der jeweiligen
Schaltkupplung gewährleistet ist. Diese wird bei Schaltungen ohne LSK allein
durch eine Steuerung des Motormomentes realisiert. Dabei wird eine
entsprechend genaue Regelung des Motormomentes vorausgesetzt. Die
Momentenfreiheit der Schaltkupplung bei Schaltvorgängen kann, wie bei
konventionellen Schaltgetrieben, sicher auch über die Betätigung der
Anfahrkupplung erfolgen. Hierzu wird die Anfahrkupplung, während der alte
Gang heraus genommen und der neue Fahrgang eingelegt wird, kurz geöffnet.
Siehe hierzu Fig. 24 unten. Die Fig. 25 zeigt den zeitlichen Ablauf einer Zug-
Hochschaltung beispielsweise von Gang 1 nach Gang 2 mit einer
Lastschaltkupplung LSK am 5. Gang bei einem maximalen Motormoment
Mmot = max. Die im vorangegangenem Kapitel beschriebene
Zugkraftunterbrechung bei der Synchronisation des Getriebes kann durch den
Einsatz einer Lastschaltkupplung, die am höchsten Fahrgang (Overdrive)
angebracht ist und den Getriebeeingang aktiv gegen den Abtrieb bremst,
zumindest vermindert werden. Bei Zug-Hochschaltungen, die in extremen
Fahrsituationen (Bergfahrt, Überholvorgang) unter Vollast durchgeführt
werden, ist ein lang andauernder Einbruch der Fahrzeugbeschleunigung
während des Schaltvorgangs zu vermeiden. Der Komfort der Schaltung
(Geräuschentwicklung, Fahrzeugschwingungen etc.) spielen bei einem solchen
Schaltvorgang eine bezüglich Akzeptanz eine Rolle. Mit Hilfe einer schnellen
Reduktion des Motormomentes und darauf folgendem Schließen der LSK,
kann erreicht werden, daß nur für einen minimal Zeitraum eine vollständige
Reduktion der Zugkraft des Fahrzeugs auftritt. Im Bereich a ist der Zustand
vor der Schaltung dargestellt. Das Motormoment ist maximal (Mmot = 1) und es
ergibt sich für den alten Gang ein Abtriebsmoment von beispielsweise
Mab = iSK1.Mmot = 3,5, welches dann von der Schaltkupplung SK1 auf den
Abtrieb übertragen wird. Im Bereich b wird das Motormoment auf Null
reduziert, um die Schaltkupplung SK1 bei Momentenfreiheit öffnen zu können.
In den Bereichen c und d ist der alte Fahrgang herausgenommen. Es ist
vorteilhaft, den Getriebeeingang schnellstmöglich auf die neue
Synchrondrehzahl abzubremsen. Hierzu können nun zwei Effekte verwendet
werden. Zum einen wird der Motor bei geschlossener Anfahrkupplung in den
maximalen Schubzustand versetzt. Des weiteren wird die LSK soweit
geschlossen, daß ein Moment entsprechend dem Momentenniveau nach der
Schaltung auf den Abtrieb übertragen wird. Das Getriebe und der Motor
werden dadurch schnellstmöglich abgebremst und gleichzeitig Moment auf den
Abtrieb übertragen. In dieser Phase ist das Abtriebsmoment durch
Mab = iLSK.MLSK bestimmt. Im Bereich wird kurz vor Erreichen der
Zieldrehzahl das Motormoment vorteilhaft schnellstmöglich auf Null angehoben
und die LSK gleichzeitig vollständig geöffnet. Hierdurch ist zum einen
Momentenfreiheit an der einzulegenden Schaltkupplung (SK2) sichergestellt
und zum zweiten wird die Beschleunigung des Motors auf Null reduziert,
wodurch die Zielsynchrondrehzahl genauer und leichter erreicht werden kann.
In den Bereichen f und g ist die Momentenfreiheit hergestellt und die neue
Zieldrehzahl in bezug auf die Schaltkupplung SK2 erreicht, die
Schaltkupplung SK2 kann geschlossen werden und somit der neue Fahrgang
eingelegt werden. Anschließend wird das Motormoment entsprechend dem
Fahrerwunschmoment angehoben und der Schaltvorgang ist beendet. Die
Fig. 26 ist eine weitere vorteilhafte erfindungsgemäße Variante dargestellt,
die eine geringe Zugkraftunterbrechung erlaubt. Die kombinierte Steuerung
von Motormoment und von der LSK übertragbarem Drehmoment eröffnet die
Möglichkeit, den Verlauf des Abtriebsmomentes sowie die
Synchronisationszeit aktiv zu beeinflussen. Nachfolgend wird eine
Schaltstrategie für eine Zug-Hochschaltung unter Vollast mit einer geringen
oder gegebenenfalls minimalen Zugkraftunterbrechung vorgestellt.
Im Bereich a ist ein Zustand vor der Schaltung dargestellt. Das Motormoment
ist maximal (Mmot = 1) und es ergibt sich für den alten Gang ein Abtriebsmoment
von beispielsweise Mab = iSK1.Mmot = 3,5. Gemäß eines weiteren
Ausführungsbeispieles ist das maximale Motormoment keine Beschränkung
der Allgemeinheit. Entsprechende Schaltvorgänge können auch bei
geringerem Motormoment durchgeführt werden.
Bereich b wird der Schaltvorgang eingeleitet. Die Lastschaltkupplung LSK wird
langsam eingerückt geschlossen. Die Anfahrkupplung AK bleibt geschlossen.
Das Abtriebsmoment kann durch das von der Lastschaltkupplung übertragene
Drehmoment gesteuert werden und wird auf das Momentenniveau des neu
einzulegenden Gangs reduziert. Im Bereich c wird das übertragbare
Drehmoment der Lastschaltkupplung LSK auf den Wert des Motormoments
angehoben, so daß die Schaltkupplung SK1 kein Moment mehr überträgt. Im
Bereich d ist die Momentengleichheit hergestellt, der Gang kann
herausgenommen werden. Im Bereich e beginnt die Motorsynchronisation.
Das Motormoment Mmot wird auf das maximale Schleppmoment reduziert und
das Moment an der Lastschaltkupplung MLSK so geregelt, daß sich ein
Abtriebsmoment einstellt, das dem Momentenniveau nach der Schaltung
entspricht. Somit ergibt sich mit Mab = Mab_nach_Schaltung das einzustellende
Lastschaltmoment zu
Im Bereich f überträgt die Lastschaltkupplung LSK ein Drehmoment auf den
Abtrieb, welches sich nach dem Gangwechsel einstellen wird. Gleichzeitig wird
der Getriebeeingang mit der Summe aus Motormoment und Moment an der
Lastschaltkupplung auf die neue Synchrondrehzahl verzögert. Dies kann zur
Verkürzung der Synchronisationszeit vorteilhaft eingesetzt werden. Im Bereich
g wird kurz vor Erreichen der Zieldrehzahl das Motormoment entsprechend
dem Fahrerwunschmoment (maximales Motormoment) angehoben und das
Moment der Lastschaltkupplung LSK auf gleiches Niveau abgesenkt.
Hierdurch ist zum einen Momentenfreiheit an der einzulegenden
Schaltkupplung (SK2) sichergestellt und zum zweiten wird die Beschleunigung
des Motors zumindest nahezu auf Null oder die Beschleunigung der beiden
Hälften der einzulegenden Kupplung nahezu gleich sind reduziert, wodurch die
Zielsynchrondrehzahl leichter eingeregelt werden kann.
Im Bereich h ist die Momentengleichheit hergestellt und die neue Zieldrehzahl
erreicht. Die Schaltkupplung SK2 kann geschlossen werden und der neue
Fahrgang ist eingelegt. Das System geht über von Reibschluß mit
Mab = iLSK.MLSK in ein System mit Reib- und Formschluß mit
Mab = iLSK.MLSK + MSK2. Da MSK2 = 0, ist dieser Übergang stetig. In den
Bereichen i und j wird das Drehmoment der Lastschaltkupplung
schnellstmöglich auf 0 reduziert und das übertragene Moment geht
beispielsweise auf Mab = iSK2.Mmot = 2 über.
Die hier vorgestellten Schaltstrategien beschreiben Zug-Hochschaltungen bei
geschlossener Anfahrkupplung. Der Komfort der Schaltung in den Phasen
"Gang-herausnehmen" und "Gangeinlegen" setzt dabei die Momentenfreiheit
oder bei gleicher Beschleunigung von Motordrehzahl und Abtriebsdrehzahl bei
Erreichen der Synchrondrehzahl der jeweiligen Schaltkupplung voraus. Diese
wird bei Schaltungen ohne LSK durch eine Zurücknahme des Motormomentes
realisiert.
Beim Einsatz der LSK findet ein Übergang des Momentenstroms von der
Schalt- zur Lastschaltkupplung statt. Die Güte der Momentenregelung ist bei
beiden Strategien der Komfort bestimmende Faktor. Durch die Betätigung der
Anfahrkupplung während dieser Schaltungsphasen, kann der Schaltkomfort
gesteigert werden.
Die Fig. 27 zeigt eine erfindungsgemäße Variante mit einem weichen
Momentenverlauf. Die Steuerung der Momentenführung während des
Synchronisationsvorganges bietet die Möglichkeit, auch den Komfort des
Schaltvorgangs aktiv zu beeinflussen. Die in Fig. 27 gezeigte zeitliche
Entwicklung von Momentenverläufen für eine Zug-Hochschaltung unter Vollast,
stellt eine erfindungsgemäße Alternative zur Erreichung eines komfortablen
Schaltablaufes dar, bei welchen Sprünge in der Momentführung vermieden
werden. Die Abläufe in den einzelnen Phasen sind nahezu identisch mit der
vorher beschriebenen Strategie gemäß Fig. 26. Der wesentliche Unterschied
ist die langsamere und stetige Erhöhung des Drehmomentes der
Lastschaltkupplung LSK, die im Ausführungsbeispiel zweistufig oder auch
mehrstufig gesteuert wird und gemäß Fig. 27 linear oder andersartig monoton
steigend gesteuert wird. Der Anstieg erfolgt über einen längeren Zeitraum, so
daß ein sanfteres Schaltgefühl resultiert.
Die Fig. 28 zeigt ein Blockschaltbild 1400 zur Erläuterung einer Zug-
Hochschaltung beispielsweise bei Vollast. In Block 1401 wird der
Schaltvorgang mittels eines Schaltabsichtssignales ausgelöst. Dieses kann
beispielsweise durch eine vom Fahrer des Fahrzeuges ausgelöste Betätigung
oder automatisiert von einem Steuerprogramm erfolgen. In Block 1402 wird
die Lastschaltkupplung LSK soweit geschlossen oder das von ihr übertragbare
Drehmoment so weit erhöht, daß das gesamte an liegende Motormoment von
der LSK übertragbar ist. In Block 1403 wird abgefragt, ob das an der
Schaltkupplung SK1 anliegende Drehmoment MSK1 etwa auf Null abgefallen
ist. Ist dies der Fall, wird in 1404 die Schaltkupplung SK1 geöffnet. Andernfalls
wird die LSK bei 1402 weiter geschlossen.
In Block 1405 wird das Motormoment reduziert. Diese Reduzierung kann
vorzugsweise auf den Wert des maximalen Schleppmomentes erfolgen oder
auf einen anderen reduzierten Wert. Ebenfalls wird das von der
Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen Wert gemäß
einer Schaltstrategie eingestellt. In Block 1406 wird abgefragt, ob die
Motordrehzahl nmot größer ist als ein vorgebbarer Grenzwert. Ist dies nicht der
Fall, wird bei 1405 fortgefahren. Ist dies der Fall, wird bei 1407 das
Motormoment Mmot auf einen erhöhten Wert, wie beispielsweise den
Maximalwert erhöht. Auch wird in Block 1407 das von der Lastschaltkupplung
übertragbare Drehmoment auf einen erhöhten Wert, wie den des
Motormomentes erhöht. In Block 1408 wird abgefragt, ob die Motordrehzahl
nmot eine Zieldrehzahl nsync erreicht hat und ob die Differenz der zeitlichen
Ableitungen der motorseitigen Drehzahl und der abtriebsseitigen Drehzahl an
der Schaltkupplung des neuen Gangs betragsmäßig kleiner als eine
vorgebbare Konstante vorzugsweise kleiner als 1 sind. Ist dies der Fall, wird
bei 1409 die Schaltkupplung SK2 des neu einzulegenden Ganges eingerückt,
bei 1410 die Lastschaltkupplung geöffnet und bei 1411 der Schaltvorgang
beendet. Anderenfalls wird bei 1407 fortgefahren.
Die Fig. 29 zeigt ein Blockschaltbild 1450 zur Erläuterung einer Zug-
Hochschaltung beispielsweise bei Teillast. In Block 1451 wird der
Schaltvorgang mittels eines Schaltabsichtssignales ausgelöst. Dieses kann
beispielsweise durch eine vom Fahrer des Fahrzeuges ausgelöste Betätigung
oder automatisiert von einem Steuerprogramm erfolgen. In Block 1452 wird
die Lastschaltkupplung LSK soweit geschlossen oder das von ihr übertragbare
Drehmoment so weit erhöht, daß das gesamte anliegende Motormoment von
der LSK übertragbar ist. In Block 1453 wird abgefragt, ob das an der
Schaltkupplung SK1 anliegende Drehmoment MSK1 etwa auf Null abgefallen
ist. Ist dies der Fall, wird in 1454 die Schaltkupplung SK1 geöffnet. Andernfalls
wird die LSK bei 1452 weiter geschlossen. In Block 1455 wird das
Motormoment reduziert. Diese Reduzierung kann vorzugsweise auf den Wert
des maximalen Schleppmomentes erfolgen oder auf einen anderen
reduzierten Wert. Ebenfalls wird das von der Lastschaltkupplung übertragbare
Drehmoment MLSK auf einen Wert gemäß einer Schaltstrategie eingestellt. In
Block 1456 wird abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot größer ist als ein
vorgebbarer Grenzwert. Ist dies nicht der Fall, wird bei 1455 fortgefahren. Ist
dies der Fall, wird bei 1407 das Motormoment Mmot auf einen erhöhten Wert
angehoben. Auch wird in Block 1557 das von der Lastschaltkupplung
übertragbare Drehmoment auf einen erhöhten Wert, wie den des
Motormomentes erhöht. In Block 1458 wird abgefragt, ob die Motordrehzahl
nmot eine Zieldrehzahl nsync erreicht hat und ob die Differenz der zeitlichen
Ableitungen der Motordrehzahl und der Abtriebsdrehzahl betragsmäßig kleiner
als eine vorgebbare Konstante vorzugsweise kleiner als 1 sind. Ist dies der
Fall, wird bei 1459 die Schaltkupplung SK2 des neu einzulegenden Ganges
eingerückt, bei 1460 die Lastschaltkupplung geöffnet und bei 1461 der
Schaltvorgang beendet. Anderenfalls wird bei 1457 fortgefahren.
Es folgt ein Vergleich der Zug-Hochschaltung mit und ohne die Betätigung
einer Lastschaltkupplung gemäß der Fig. 18. Dabei ist die Fig. 18 derart
gestaltet, daß für die Erläuterung nicht benötigte Gangstufen und deren
Elemente nicht dargestellt sind. Dies ist aber keine Beschränkung der
Allgemeinheit. Als Synchronisationshilfe kann erfindungsgemäß eine
Elektromaschine oder ein Elektromotor beispielsweise als Starter-Generator
verwendet werden. Auch kann mittels einer erfindungsgemäßen Betätigung
einer Lastschaltkupplung eine Synchronisationshilfe erreicht werden. Die
Lastschaltkupplung stellt ein erfindungsgemäßes Mittel dar, um einerseits den
Synchronisationsvorgang deutlich zu beschleunigen und andererseits den
Zugkrafteinbruch während der Synchronisationsphase zu reduzieren. Die
Synchronisationszeit kann durch das Motormoment und das Moment der
Lastschaltkupplung gesteuert werden.
In den folgenden Figuren werden Schaltabläufe für Zug-Rückschaltungen unter
Vollast dargestellt und erläutert. Die Fig. 30 zeigt in einem Diagramm als
zeitliche Darstellung eine Zug-Rückschaltung vom 2. Gang zum 1. Gang) ohne
die Betätigung einer Lastschaltkupplung LSK bei maximalem Motormoment
Mmot = max. Das Diagramm der Fig. 30 zeigt die Momentenverläufe, die
Drehzahlen und die Kupplungszustände für eine Zug-Rückschaltung unter
Vollast, wobei die bereits oben beschriebenen Indizes verwendet werden. Die
Momente sind auf das maximale Motormoment und die Drehzahlen auf die
Abtriebsdrehzahl normiert.
Im Bereich a ist der Zustand vor der Schaltung dargestellt. Das Motormoment
Mmot ist maximal (Mmot = 1 normiert) und es ergibt sich für den alten Gang ein
Abtriebsmoment von beispielsweise Mab = iSK2.Mmot = 2. Im Bereich b
beginnt die Schaltung. Das Motormoment wird auf Null reduziert, um
Momentenfreiheit während des Schaltvorgangs sicherzustellen. Die
Anfahrkupplung AK bleibt dabei geschlossen. Da weiterhin Formschluß
zwischen Motor und Abtrieb besteht (Schaltkupplung SK2 ist ebenfalls
geschlossen), fällt das Abtriebsmoment entsprechend dem Motormoment mit
Mmot.iSK2 ab. Im Bereich c ist das Motormoment auf Null gesunken, kann der
alte Gang heraus genommen werden, das heißt die Schaltkupplung SK2 wird
ausgerückt. Im Bereich d beginnt die Motorsynchronisation. Da nun kein
Formschluß mehr zwischen Motor und Abtrieb gegeben ist, kann die Drehzahl
des Motors nmot durch das anliegende Motormoment Mmot gesteuert werden.
Um eine kurze Synchronisationszeit zu gewährleisten, kann das Motormoment
auf seinen Maximalwert angehoben werden.
Im Bereich e ist das Motormoment maximal und beschleunigt den
Getriebeeingang auf Synchrondrehzahl des neu einzulegenden Ganges. Bei
dieser Strategie steht während der Synchronisationsphase kein Moment für die
Beschleunigung des Fahrzeugs zur Verfügung, das bedeutet, daß eine
Zugkraftunterbrechung resultiert. Im Bereich f ist die Motordrehzahl und damit
die Getriebeeingangsdrehzahl auf die Zieldrehzahl des einzulegenden Ganges
angestiegen. Das Motormoment wird abgebaut. Diese Momentenreduktion
kann bereits vor oder bei dem Erreichen der Zieldrehzahl der
Getriebeeingangswelle eingeleitet werden. Hierdurch verringert sich die
Drehbeschleunigung des Motors und es ist leichter den
Synchrondrehzahlbereich zu treffen, um den neuen Gang sicher einlegen zu
können.
Im Bereich g wird bei Drehzahlgleichheit oder gleicher Drehbeschleunigung
die Schaltkupplung SK1 geschlossen und der Formschluß zwischen Motor und
Abtrieb ist erneut hergestellt. In den Bereichen h und i wird das Motormoment
entsprechend dem Fahrerwunschmoment gemäß der Gaspedalbetätigung
angehoben. Das Abtriebsmoment ist dabei durch Mab = iSK1.Mmot bestimmt.
Die Fig. 31 zeigt in einem zeitlichen Ablauf eine Zug-Rückschaltung von
einem 2. Gang zum 1. Gang mit der Betätigung einer Lastschaltkupplung LSK
am 5. Gang bei maximalem Motormoment Mmot = max. Es wird gezeigt wie
sich das Getriebe während des Rückschaltvorgangs verhält, wenn mit Hilfe
einer Lastschaltkupplung die Zugkraftunterbrechung in der
Synchronisationsphase teilweise kompensiert wird. Die kombinierte Steuerung
des Motormomentes beispielsweise über einen Motoreingriff mittels der
Motorsteuerung zur Erhöhung/Reduzierung des Motormoments oder der
Motordrehzahl und des von der Lastschaltkupplung übertragenen Momentes
erlauben es, auch bei diesem Schaltungstyp den Momentenverlauf während
des Schaltvorgangs vorteilhaft variabel zu gestalten. Hierdurch sind
unterschiedliche Schaltstrategien realisierbar.
Die Fig. 31 zeigt eine Schaltstrategie oder einen Ablauf eines
Schaltvorganges mit einem schnellen Lasteinbruch.
Im Bereich a ist Zustand vor der Schaltung dargestellt. Das Motormoment ist
maximal (Mmot = 1). Im Bereich b wird der Schaltvorgang eingeleitet, indem bei
geschlossener Anfahrkupplung das Motormoment auf ein Niveau gesenkt wird,
welches während der Synchronisationsphase von der LSK bereit gestellt
werden kann. Im Bereich c wird um den aktuellen Gang heraus nehmen zu
können, die Schaltkupplung SK2 momentenfrei oder beschleunigungsfrei
bezüglich Drehzahldifferenzen zwischen An- und Abtrieb gestellt. Dies wird in
dieser Schaltungsvariante durch eine schnellstmögliche Reduktion des
Motormomentes auf Null realisiert. Ist dies erreicht, kann die aktuelle
Schaltkupplung SK2 geöffnet werden. Das Abtriebsmoment folgt in dieser
Variante dem Motormoment und erfährt ebenfalls einen Nulldurchgang.
In den Bereichen d und e beginnt die Synchronisation des Getriebes. Da der
Getriebeeingang auf eine höhere Drehzahl zu beschleunigen ist, wird das
Motormoment gegebenenfalls auf seinen Maximalwert angehoben. Um parallel
hierzu ein Drehmoment für die Beschleunigung des Fahrzeugs bereit zu
stellen, wird die Lastschaltkupplung LSK teilweise geschlossen. Das vom
Motor bereit gestellte Moment wird also einerseits für die Beschleunigung des
Motors selbst mit der Getriebeeingangswelle verwendet und andererseits für
die Beschleunigung des Fahrzeugs eingesetzt. Das von der LSK übertragene
Momentenniveau regelt hierbei das Verzweigungsverhältnis des
Motormomentes. In den Bereichen f und g wird zumindest kurz vor Erreichen
der Synchrondrehzahl das Motormoment und das von der Lastschaltkupplung
LSK übertragene Moment auf Null reduziert. Hierdurch fällt die
Motorbeschleunigung ab und der Synchrondrehzahlbereich kann leichter
getroffen werden. Da das Abtriebsmoment während der Synchronisation dem
von der LSK übertragenen Moment folgt, zeigt die Fahrzeugbeschleunigung
ebenfalls einen Nulldurchgang. Ist die Synchrondrehzahl erreicht und die
Momentenfreiheit der zu schließenden Schaltkupplung SK1 sicher gestellt,
kann der neue Fahrgang eingelegt werden. Anschließend wird das
Motormoment schnellstmöglich soweit angehoben, daß sich ein
Abtriebsmoment einstellt, das dem Momentenniveau während der
Synchronisationsphase entspricht. In den Bereichen h und i, nachdem der
neue Fahrgang eingelegt ist, wird das Motormoment entsprechend dem
Fahrerwunschmoment angehoben und der Schaltvorgang ist abgeschlossen.
In der Fig. 32 wird eine Zug-Rückschaltung ohne Motoreingriff als zeitlichen
Verlauf dargestellt. Es wird eine Zug-Rückschaltung vorgestellt, die vollständig
ohne Steuerung des Motormomentes während des Schaltvorgangs
durchgeführt werden kann. Obwohl das Motormoment auf seinem Maximalwert
verbleibt, kann ein unerwünschtes Hochdrehen des Motors vermieden werden.
Im Bereich a ist der Zustand vor der Schaltung dargestellt. Das Motormoment
ist maximal (Mmot = 1). Im Bereich b beginnt die Schaltung. Die
Lastschaltkupplung LSK wird geschlossen. Die Anfahrkupplung AK bleibt
während des Schaltvorgangs geschlossen. Bei zunehmendem Moment an der
Lastschaltkupplung nimmt das Moment an der Schaltkupplung SK2 ab.
Überträgt die Lastschaltkupplung das gesamte Motormoment, so ist die
Schaltkupplung SK2 momentenfrei. Im Bereich c ist die Momentenfreiheit
hergestellt. Entsprechend kann der alte Gang herausgenommen werden. Das
Abtriebsmoment ist zu diesem Zeitpunkt auf Mab = iLSK.Mmot abgefallen.
In den Bereichen d und e ist der weitere Ablauf dargestellt. Da es sich um eine
Zug-Rückschaltung handelt, muß der Getriebeeingang auf eine höhere
Drehzahl beschleunigt werden, bevor der neue Gang eingelegt werden kann.
Die Differenz zwischen Motormoment und dem Moment an der
Lastschaltkupplung, steht für die Beschleunigung des Motor auf eine höhere
Drehzahl zur Verfügung. Das Moment der Lastschaltkupplung wird
entsprechend reduziert, um den Motor zu beschleunigen. Das Abtriebsmoment
folgt in dieser Phase dem Moment der Lastschaltkupplung. Mit Hilfe des
Momentenniveaus an der Lastschaltkupplung kann also die
Synchronisationszeit gesteuert werden. In den Bereichen f und g wird
zumindest kurz vor Erreichen der Zieldrehzahl das Moment der
Lastschaltkupplung auf das maximale Motormoment angehoben. Hierdurch
fällt die Motorbeschleunigung auf Null ab und der Drehzahlbereich in dem der
neue Fahrgang eingelegt werden kann, wird leichter getroffen. Die
Momentengleichheit ist ein vorteilhaftes Merkmal um den neuen Gang ohne
Momentenstoß einlegen zu können. Ist die Zieldrehzahl erreicht und
Momentengleichheit gegeben, so wird die Schaltkupplung SK1 geschlossen
und der Formschluß ist erneut hergestellt. Im Bereich h wird das Moment der
Schaltkupplung reduziert. Das zu übertragende Abtriebsmoment geht dabei
stetig von der Lastschaltkupplung auf die Schaltkupplung SK1 über. Im Bereich
i ist der Zustand nach der Schaltung dargestellt. Das Abtriebsmoment
berechnet sich zu Mab = iSK1.Mmot.
Die Fig. 33 zeigt ein Verfahrensablauf einer kombinierten Ansteuerung von
Motormoment und von der Lastschaltkupplung übertragenem Moment. Die
Schaltvorgänge des hier vorgestellten Getriebes sind bevorzugt durchführbar
bei Momentenfreiheit der im Kraftfluß stehenden Schaltkupplungen in den
Phasen Gang herausnehmen und Gang einlegen. Diese Momentenfreiheit
kann durch erfindungsgemäße Vorgehensweisen sicher gestellt werden. Die
Momentenfreiheit der Schaltkupplung setzt voraus, daß sich das Motormoment
und das Moment an der LSK auf gleichem Niveau befinden. Dieses
Momentenniveau bestimmt gleichzeitig das Abtriebsmoment des Fahrzeugs in
diesen Schaltungsphasen.
In Fig. 33 ist der Verlauf einer Zug-Rückschaltung gezeigt, in der sowohl das
Motormoment, als auch das Moment an der LSK gesteuert wird, um die
Momentenfreiheit zu realisieren. Das Niveau, auf dem die Momentengleichheit
dargestellt wird, ist hierbei in einem weiten Bereich erfindungsgemäß wählbar.
Die Momentenverläufe in den einzelnen Phasen entsprechen dabei den vorher
beschriebenen Varianten einer Zug-Rückschaltung mit Lastschaltkupplung.
Der Unterschied ist unter anderem, daß das Moment der Lastschaltkupplung
im mittleren Zeitbereich e gegenüber den anderen Zeitbereichen angehoben
ist, wogegen dieses Moment in Fig. 32 etwas abgesenkt ist. Der Einsatz einer
Lastschaltkupplung während einer Zug-Rückschaltung kann den
Schaltkomfort erhöhen, da ein Zugkrafteinbruch während der
Synchronisationsphase zumindest teilweise, bei Teillastschaltungen
vollständig, kompensiert werden kann. Da hierbei das Motormoment einerseits
zur Beschleunigung des Getriebeeingangs und andererseits für die
Beschleunigung des Fahrzeugs eingesetzt wird, ist eine Verlängerung der
Synchronisierung die Folge. Die Synchronisationszeit kann jedoch hierbei
durch das Moment der Lastschaltkupplung gesteuert werden.
Durch eine zusätzliche Betätigung der Anfahrkupplung können
Momentenstöße, die etwa bei Toleranzen in der Steuerung des
Motormomentes während des Schaltvorgangs auftreten können, eliminiert
werden.
Die Fig. 34 zeigt ein Blockschaltbild 1500 zur Erläuterung einer Zug-
Rückschaltung beispielsweise bei Vollast. In Block 1501 wird der
Schaltvorgang mittels eines Schaltabsichtssignales ausgelöst. Dieses kann
beispielsweise durch eine vom Fahrer des Fahrzeuges ausgelöste Betätigung
oder automatisiert von einem Steuerprogramm erfolgen. In Block 1502 wird
die Lastschaltkupplung LSK soweit geschlossen oder das von ihr übertragbare
Drehmoment so weit erhöht, daß das gesamte anliegende Motormoment von
der LSK übertragbar ist. In Block 1503 wird abgefragt, ob das an der
Schaltkupplung SK2 anliegende Drehmoment MSK2 etwa auf Null abgefallen
ist. Ist dies der Fall, wird in 1504 die Schaltkupplung SK2 geöffnet. Andernfalls
wird die LSK bei 1502 weiter geschlossen.
In Block 1505 wird das Motormoment auf Maximalwert belassen. Ebenfalls
wird das von der Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen
Wert kleiner als das Motormoment eingestellt. In Block 1506 wird abgefragt, ob
die Motordrehzahl nmot größer ist als ein vorgebbarer Grenzwert nGrenze_1. Ist
dies nicht der Fall, wird bei 1505 fortgefahren. Ist dies der Fall, wird bei 1507
das von der Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen
erhöhten Wert, wie beispielsweise den Maximalwert erhöht. In Block 1508 wird
abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot eine Zieldrehzahl nsync erreicht hat und ob
die Differenz der zeitlichen Ableitungen der motorseitigen Drehzahl und der
abtriebsseitigen Drehzahl der Schaltkupplung des neuen Gangs betragsmäßig
kleiner als eine vorgebbare Konstante c2 ist. Ist dies der Fall, wird bei 1509 die
Schaltkupplung SK1 des neu einzulegenden Ganges eingerückt, bei 1510 die
Lastschaltkupplung geöffnet und bei 1511 der Schaltvorgang beendet.
Anderenfalls wird bei 1507 fortgefahren.
Die Fig. 35 zeigt ein Blockschaltbild 1550 zur Erläuterung einer Zug-
Rückschaltung beispielsweise bei Vollast. In Block 1551 wird der
Schaltvorgang mittels eines Schaltabsichtssignales ausgelöst. Dieses kann
beispielsweise durch eine vom Fahrer des Fahrzeuges ausgelöste Betätigung
oder automatisiert von einem Steuerprogramm erfolgen. In Block 1552 wird
die Lastschaltkupplung LSK soweit geschlossen oder das von ihr übertragbare
Drehmoment so weit erhöht, daß das aktuelle Motormoment von der LSK
übertragbar ist. In Block 1553 wird abgefragt, ob das an der Schaltkupplung
SK2 anliegende Drehmoment MSK2 etwa auf Null abgefallen ist. Ist dies der
Fall, wird in 1554 die Schaltkupplung SK2 geöffnet. Andernfalls wird die LSK
bei 1552 weiter geschlossen.
In Block 1555 wird das Motormoment auf Maximalwert belassen. Ebenfalls
wird das von der Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen
Wert kleiner als das Motormoment eingestellt. In Block 1556 wird abgefragt, ob
die Motordrehzahl nmot größer ist als ein vorgebbarer Grenzwert nGrenze_1. Ist
dies nicht der Fall, wird bei 1555 fortgefahren. Ist dies der Fall, wird bei 1557
das von der Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen
erhöhten Wert, wie beispielsweise den Maximalwert erhöht. In Block 1558 wird
abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot eine Zieldrehzahl nsync erreicht hat und ob
die Differenz der zeitlichen Ableitungen der motorseitigen Drehzahl und der
abtriebsseitigen Drehzahl betragsmäßig kleiner als eine vorgebbare Konstante
c2 ist. Ist dies der Fall, wird bei 1559 die Schaltkupplung SK1 des neu
einzulegenden Ganges eingerückt, bei 1560 die Lastschaltkupplung geöffnet
und bei 1561 der Schaltvorgang beendet. Anderenfalls wird bei 1557
fortgefahren.
Im Folgenden werden Schaltabläufe für Schub-Rückschaltungen dargestellt,
und mit Hilfe von Gleichungen und deren Anwendung an den dargestellten
Schaltabläufen erläutert. Diese Schaltungen können nur dann sinnvoll
lastschaltend vollzogen werden, wenn sich eine (gegebenenfalls zweite)
Lastschaltkupplung an dem kleinsten Gang des Getriebes befindet. Erneut
sollen Schaltungen mit und ohne LSK verglichen werden.
Die Fig. 36 zeigt den zeitlichen Ablauf einer Schub-Rückschaltung vom 2.
Gang zum 1. Gang ohne Lastschaltkupplung. Im Bereich a ist der Zustand vor
der Schaltung dargestellt. Der Motor befindet sich im Schubzustand und stellt
sein maximales Schleppmoment von etwa 30 Nm je nach Motor für die
Beschleunigung oder Abbremsung des Fahrzeugs zur Verfügung. Die
Schaltkupplung SK2 ist geschlossen und überträgt das Motormoment auf den
Abtrieb. Im Bereich b wird die Einleitung des Schaltvorgangs durchgeführt. Es
wird das Motormoment auf Null angehoben, um Momentenfreiheit für das
Öffnen der Schaltkupplung zu garantieren. Da weiterhin Formschluß vorliegt
und die Anfahrkupplung geschlossen ist, folgt das Abtriebsmoment dem
Motormoment. Im Bereich c ist die Schaltkupplung momentenfrei, so kann der
Gang herausgenommen werden. In den Bereichen d und e beginnt die
Motorsynchronisation. Das Motormoment wird schnellstmöglich auf maximalen
Wert angehoben, um den Getriebeeingang auf die neue Synchrondrehzahl zu
beschleunigen. Während dieser Zeit wird kein Motormoment auf den Abtrieb
übertragen, es folgt eine Zugkraftunterbrechung.
Im Bereich f wird kurz vor Erreichen der Zieldrehzahl das Motormoment zurück
genommen, um den Schließvorgang der Schaltkupplung SK1 bei
Drehzahlgleichheit und Momentenfreiheit oder Beschleunigungsgleichheit
komfortabel durchzuführen. Im Bereich g ist das Motormoment auf Null
reduziert und Drehzahlgleichheit hergestellt. Die Schaltkupplung SK1 kann
geschlossen werden. In den Bereichen h und i geht der Motor wieder in den
Schleppzustand über. Das Abtriebsmoment ist nun durch das Motormoment
und die Übersetzung des neu eingelegten Fahrganges bestimmt.
Der Komfort von Schub-Rückschaltungen in den Phasen des
Gangherausnehmens und des Gangeinlegens kann ebenfalls durch die
Betätigung der Anfahrkupplung gesteigert werden. Hierzu wird die Kupplung
während der Zurücknahme des Motormomentes geöffnet und nach dem
Auskuppeln des alten Fahrgangs bzw. dem Einlegen des neuen Fahrgangs
geschlossen. Dies bewirkt eine erfindungsgemäße Momentenfreiheit bei
Betätigung der Schaltkupplungen und verhindert somit Momentenstöße, die
den Schaltkomfort beeinträchtigen und das Getriebe beschädigen könnten.
Im Folgenden wird eine Schub-Rückschaltung von Gang 2 nach Gang 1 mit
Lastschaltkupplung am 1. Gang beschrieben. Hier wird beschrieben, wie eine
Schub-Rückschaltung unter Einsatz einer Lastschaltkupplung LSK
komfortabel und bei erfindungsgemäßer Steuerungsstrategie, vollständig ohne
Zugkraftunterbrechung durchgeführt werden kann. Vorteilhaft ist dafür ist eine
(gegebenenfalls zweite) Lastschaltkupplung LSK am kleinsten Fahrgang oder
an einem kleinen Fahrgang des Getriebes. Schub-Rückschaltungen können
ebenfalls durch die kombinierte Steuerung von Motormoment und
Drehmoment der Lastschaltkupplung die Momentenverläufe während des
Schaltvorgangs aktiv beeinflußt werden und hierdurch unterschiedliche
Schaltstrategien realisiert werden.
Die Fig. 37 zeigt ein Diagramm nach einem Steuerungsverfahren mit einem
schnellen Lasteinbruch. Im Bereich a ist der Zustand vor der Schaltung
dargestellt. Der Motor befindet sich im Schubzustand und stellt sein maximales
Schleppmoment für die Beschleunigung oder Abbremsung des Fahrzeugs zur
Verfügung. Die Schaltkupplung SK2 ist geschlossen und überträgt das
Motormoment auf den Abtrieb. Im Bereich b erfolgt die Einleitung des
Gangwechsels. Um den alten Fahrgang auskuppeln zu können, wird das
Motormoment auf Null angehoben und der aktuelle Fahrgang bei Erreichen
des Nullniveaus ausgekuppelt. Das Abtriebsmoment folgt hierbei dem
Motormoment und geht ebenfalls gegen Null. In den Bereichen c und d wird,
da der Getriebeeingang auf eine höhere Drehzahl zu beschleunigen ist, die
Lastschaltkupplung geschlossen und dadurch der Motor und der
Getriebeeingang auf eine höhere Drehzahl angehoben. Das von der
Lastschaltkupplung LSK übertragene Moment wird dabei entsprechend dem
Abtriebsmoment im neu einzulegenden Fahrgang eingestellt. Hierzu wird die
LSK vollständig geschlossen, da sie sich am ersten Fahrgang des Getriebes
befindet.
In den Bereichen e und f wird vor Erreichen der Synchrondrehzahl die
Lastschaltkupplung geöffnet und das Motormoment sowie das Abtriebsmoment
fällt hierdurch auf Null ab. Die Motorbeschleunigung wird auf Null reduziert
oder Beschleunigungsgleichheit eingestellt und der Synchrondrehzahlbereich
leichter erreicht. Ist die Synchrondrehzahl erreicht und das Motormoment auf
Null reduziert, kann der neue Fahrgang durch ein Schließen der
Schaltkupplung SK1 eingelegt werden. Der Motor fällt anschließend in den
Schubzustand zurück und das Abtriebsmoment ergibt sich entsprechend dem
neuen Übersetzungsverhältnis. Bei g ist der Schaltvorgang abgeschlossen.
Die Fig. 38 zeigt einen Ablauf mit einer vollständigen Auffüllung der
Zugkraftunterbrechung ohne unterstützendem Motoreingriff. Durch eine
geeignete Strategie kann bei einer Schub-Rückschaltung die
Zugkraftunterbrechung während der Synchronisationsphase des Getriebes
zumindest nahezu vollständig vermieden werden, sofern sich eine LSK am 1.
Fahrgang des Getriebes befindet. Befindet sich diese Kupplung an einem
anderen Gang, so kann der Einbruch zumindest teilweise reduziert werden.
Nachfolgend werden die Phasen einer Schaltungsstrategie diskutiert, die auf
der Ansteuerung der LSK beruht. Der Motor verbleibt in seinem maximalem
Schubzustand.
Im Bereich a ist der Zustand vor der Schaltung gezeigt. Der Motor befindet sich
im Schubzustand und stellt sein maximales Schubmoment für die
Beschleunigung oder Abbremsung des Fahrzeugs zur Verfügung. Die
Schaltkupplung SK2 ist geschlossen und überträgt das Motormoment auf den
Abtrieb. Im Bereich b erfolgt die Einleitung des Schaltvorgangs. Die
Lastschaltkupplung LSK, die sich am 1. Gang des Getriebes befindet, wird
geschlossen. Mit zunehmendem Moment, das von der Lastschaltkupplung
übertragen wird, nimmt das Moment an der Schaltkupplung SK2 ab.
Überträgt die LSK das gesamte Motormoment, so ist die Schaltkupplung
momentenfrei und der alte Fahrgang kann heraus genommen werden. Das
Abtriebsmoment fällt dabei auf ein Momentenniveau, das dem Niveau nach der
Schaltung entspricht. In den Bereichen c und d wird, um den neuen Fahrgang
einlegen zu können, der Motor auf eine höhere Drehzahl beschleunigt werden.
Da bei dieser Strategie auf einen Motoreingriff zur aktiven Beschleunigung
verzichtet werden kann, wird die hierzu benötigte Energie der kinetischen
Energie des Fahrzeuges entzogen. Die Lastschaltkupplung LSK wird weiter
geschlossen. Dadurch fällt das Abtriebsmoment weiter ab und der Motor und
die Getriebeeingangswelle werden mit der Differenz aus Motormoment und
dem Moment an der LSK beschleunigt.
In den Bereichen e und f ist die Zieldrehzahl erreicht und es wird das Moment
der LSK auf das Momentenniveau des Motors angehoben. Da sich die
Lastschaltkupplung LSK am einzulegenden ersten Gang befindet, stellt sich
hierdurch ein Abtriebsmoment ein, das dem nach der 2 → 1 Schaltung
entspricht. Nachfolgend kann die LSK geschlossen bleiben oder die
Schaltkupplung des ersten Fahrgangs wird eingelegt und die LSK
anschließend geöffnet. Dann geht der Momentenfluß von der LSK auf die SK1
über.
Die Fig. 39 zeigt in einem Diagramm eine Auffüllung der
Zugkraftunterbrechung mit unterstützendem Motoreingriff. Die Fig. 38 zeigt,
daß eine Schub-Rückschaltung vollständig ohne Zugkraftunterbrechung
durchgeführt werden kann. Bei der vorgestellten Variante fällt das
Abtriebsmoment während der Synchronisationsphase des Motors auf ein
Niveau, das tiefer liegt als jenes nach der Schaltung. Läßt man einen
Motoreingriff während der Schub-Rückschaltung zu, so kann eine Reduktion
des Bremsmomentes des Fahrzeug während der Synchronisation erreicht
werden. In Fig. 39 sind die Moment- und Drehzahlverläufe einer Schub-
Rückschaltung dargestellt, die zur Erhöhung der Motordrehzahl einen aktiven
Motoreingriff im mittleren Zeitbereich mit einem positiven Motormoment
einsetzt. Das Abtriebsmoment während der Schaltung kann dabei so gestaltet
werden, daß sich ein kontinuierlicher Verlauf des Abtriebsmoment ohne
Zugkraftreduktion oder Zugkrafterhöhung einstellt.
Die Fig. 40 zeigt ein Blockschaltbild 1600 zur Erläuterung einer Schub-
Rückschaltung. In Block 1601 wird der Schaltvorgang mittels eines
Schaltabsichtssignales ausgelöst. Dieses kann beispielsweise durch eine vom
Fahrer des Fahrzeuges ausgelöste Betätigung oder automatisiert von einem
Steuerprogramm erfolgen. In Block 1602 wird das Motormoment erhöht und
die Lastschaltkupplung LSK soweit geschlossen oder das von ihr übertragbare
Drehmoment so weit erhöht, daß am Abtrieb das Drehmoment konstant bleibt.
In Block 1603 wird abgefragt, ob das an der Schaltkupplung SK2 anliegende
Drehmoment MSK2 etwa auf Null abgefallen ist. Ist dies der Fall, wird in 1604
die Schaltkupplung SK2 geöffnet. Andernfalls wird bei 1602 fortgefahren.
In Block 1605 wird das Motormoment erhöht. Ebenfalls wird das von der
Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen erhöhten Wert
eingestellt. In Block 1606 wird abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot größer ist
als ein vorgebbarer Grenzwert nGrenze_1. Ist dies nicht der Fall, wird bei 1605
fortgefahren. Ist dies der Fall, wird bei 1607 das Motormoment auf das
Schubmoment eingestellt und das von der Lastschaltkupplung übertragbare
Drehmoment MLSK auf den Motormomentwert eingestellt. In Block 1608 wird
abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot eine Zieldrehzahl nsync erreicht hat und ob
die Differenz der zeitlichen Ableitungen der motorseitiger Drehzahl und der
abtriebsseitigen Drehzahl betragsmäßig kleiner als eine vorgebbare Konstante
c2 ist. Ist dies der Fall, wird bei 1609 die Schaltkupplung SK1 des neu
einzulegenden Ganges eingerückt, bei 1610 die Lastschaltkupplung geöffnet
und bei 1611 der Schaltvorgang beendet. Anderenfalls wird bei 1607
fortgefahren.
Im Folgenden wird der Schaltablauf von Schub-Hochschaltung dargestellt. Die
Fig. 41 zeigt eine Schub-Hochschaltung vom 1. Gang zum 2. Gang ohne
Lastschaltkupplung. Im Bereich a ist der Zustand vor der Schaltung gezeigt.
Der Motor befindet sich im Schubzustand und stellt sein maximales
Schubmoment für die Beschleunigung (Abbremsung) des Fahrzeugs zur
Verfügung. Die Schaltkupplung SK1 ist geschlossen und überträgt das
Motormoment auf den Abtrieb. Im Bereich b wird die Einleitung des
Schaltvorgangs durchgeführt. Hier wird das Motormoment auf Null angehoben,
um Momentenfreiheit für das Öffnen der Schaltkupplung zu erreichen. Da
weiterhin Formschluß vorliegt und die Anfahrkupplung geschlossen ist, folgt
das Abtriebsmoment dem Motormoment. Im Bereich c ist die Schaltkupplung
momentenfrei, es kann der Gang herausgenommen werden. Im Bereich d
beginnt die Motorsynchronisation. Das Motormoment wird schnellstmöglich auf
ein reduziertes oder sein maximales Schleppmoment abgesenkt, um den
Getriebeeingang auf die neue Synchrondrehzahl zu beschleunigen. Während
dieser Zeit wird kein Motormoment auf den Abtrieb übertragen, es folgt eine
Zugkraftunterbrechung. In den Bereichen e und f beschleunigt das
Motormoment den Getriebeeingang auf die neue Zieldrehzahl. Kurz vor
Erreichen der Zieldrehzahl wird das Motormoment zurückgenommen, um den
Schließvorgang der Schaltkupplung SK2 bei Drehzahlgleichheit und
Momentenfreiheit komfortabel durchführen zu können. Im Bereich g ist das
Motormoment auf Null reduziert und Drehzahlgleichheit und
Drehbeschleunigungsgleichheit hergestellt. Die Schaltkupplung SK2 kann
geschlossen werden. In den Bereichen h und i geht der Motor geht wieder in
den Schleppzustand über und fällt auf sein maximales Schleppmoment ab.
Das Abtriebsmoment ist nun durch das Motormoment und die Übersetzung
des neu eingelegten Fahrganges bestimmt.
Nachfolgend wird beschrieben, wie eine Schub-Hochschaltung beispielsweise
vom erste Gang zum zweiten Gang mit einer LSK am 1. Fahrgang vollständig
ohne Zugkraftunterbrechung ausgeführt werden kann. Erneut werden
Schaltstrategien, die mit und ohne Eingriff in die Motorsteuerung ablaufen,
vorgestellt.
Die Fig. 42 zeigt in einem Diagramm einen Ablauf eines Schaltvorganges mit
Zugkraftreduktion ohne Motoreingriff. Im Bereich a ist der Zustand vor der
Schaltung dargestellt. Der Motor befindet sich im Schubzustand und stellt sein
maximales Schubmoment für die Beschleunigung (Abbremsung) des
Fahrzeugs zur Verfügung. Die Schaltkupplung SK1 ist geschlossen und
überträgt das Motormoment auf den Abtrieb. In den Bereichen b und c erfolgt
die Einleitung des Schaltvorgangs. Die Lastschaltkupplung, die sich am ersten
Fahrgang des Getriebes befindet, wird parallel zur Schaltkupplung SK1
geschlossen. Ist die LSK vollständig geschlossen so kann die Schaltkupplung
geöffnet werden, ohne daß sich das Momentenniveau am Abtrieb ändert. In
den Bereichen d und e beginnt die Motorsynchronisation. Die Drehzahl des
Motors wird abgesenkt. Um dies zu erreichen, wird das Moment der LSK nun
stetig soweit reduziert, daß sich ein Abtriebsmoment einstellt, das dem
Momentenniveau nach der Schaltung entspricht. Das Bremsmoment, welches
von dem Motor auf den Abtrieb übertragen wird, fällt hierdurch ebenfalls ab, da
ein Teil des maximalen Schleppmomentes des Motors für die Reduzierung der
Motordrehzahl verwendet wird. In den Bereichen f und g ist die
Synchrondrehzahl des neu einzulegenden Gangs erreicht. Das Moment der
LSK wird auf das Motormoment angehoben. Anschließend wird die
Schaltkupplung des neuen Ganges (SK2) geschlossen. Das Abtriebsmoment
durchläuft in dieser Phase ein Maximum, da die Schaltung ohne Eingriff in das
Motormoment durchgeführt wird und das Abtriebsmoment dem Moment der
LSK folgt. In den Bereichen h und i wird die LSK geöffnet und das Moment
geht von LSK auf die Schaltkupplung SK2 über. Der Schaltvorgang ist
beendet.
Die Fig. 43 zeigt eine Darstellung eines Ablaufes einer Schaltung mit
Zugkraftreduktion mit Motoreingriff. Die Momentenverläufe in den einzelnen
Phasen sind analog zu den vorher beschriebenen. Bei dieser Variante werden
jedoch während den Phasen f bis g das Motormoment und das Moment der
Lastschaltkupplung so gesteuert, daß sich das Abtriebsmoment nicht oder
nicht wesentlich ändert. Ein stetiger Übergang ohne Zugkraftüberhöhung stellt
sich ein.
Die Fig. 44 zeigt ein Blockschaltbild 1700 zur Erläuterung einer Schub-
Hochschaltung. In Block 1601 wird der Schaltvorgang mittels eines
Schaltabsichtssignales ausgelöst. Dieses kann beispielsweise durch eine vom
Fahrer des Fahrzeuges ausgelöste Betätigung oder automatisiert von einem
Steuerprogramm erfolgen. In Block 1702 wird das Motormoment im
maximalen Schubzustand belassen und die Lastschaltkupplung LSK soweit
geschlossen oder das von ihr übertragbare Drehmoment so weit erhöht, daß
am Abtrieb das Drehmoment konstant bleibt. In Block 1703 wird abgefragt, ob
das an der Schaltkupplung SK1 anliegende Drehmoment MSK1 etwa auf Null
abgefallen ist. Ist dies der Fall, wird in 1704 die Schaltkupplung SK1 geöffnet.
Andernfalls wird bei 1702 fortgefahren.
In Block 1705 bleibt das Motormoment im maximalen Schubzustand. Ebenfalls
wird das von der Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen
erhöhten Wert eingestellt. In Block 1706 wird abgefragt, ob die Motordrehzahl
nmot kleiner ist als ein vorgebbarer Grenzwert nGrenze_1. Ist dies nicht der Fall,
wird bei 1705 fortgefahren. Ist dies der Fall, wird bei 1707 das Motormoment
auf das maximale Schubmoment eingestellt und das von der
Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf den Motormomentwert
eingestellt. In Block 1708 wird abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot eine
Zieldrehzahl nsync erreicht hat und ob die Differenz der zeitlichen Ableitungen
der Motordrehzahl und der Abtriebsdrehzahl betragsmäßig kleiner als eine
vorgebbare Konstante c2 ist. Ist dies der Fall, wird bei 1709 die
Schaltkupplung SK2 des neu einzulegenden Ganges eingerückt, bei 1710 die
Lastschaltkupplung geöffnet und bei 1711 der Schaltvorgang beendet.
Anderenfalls wird bei 1707 fortgefahren.
Die Fig. 45 zeigt eine Zug-Hochschaltung beispielsweise vom ersten Gang zu
dem zweiten Gang mit einer Betätigung einer Lastschaltkupplung und einer
Berücksichtigung eines Fahrerwunschmomentes anhand der
Gaspedalbetätigung. Im Bereich a ist der Zustand vor der Schaltung
dargestellt. Das Motormoment ist maximal (Mmot = 1) und es ergibt sich für den
alten Gang ein Abtriebsmoment das von der Schaltkupplung SK1 auf den
Abtrieb übertragen wird. Im Bereich b wird der Schaltvorgang eingeleitet. Die
Lastschaltkupplung wird langsam geschlossen, um das von der
Schaltkupplung übertragene Moment auf Null zu reduzieren. Ist die
Schaltkupplung SK1 momentenfrei, kann der Fahrgang herausgenommen
werden. In den Bereichen c und d wird um den Getriebeeingang für das
Erreichen der Synchrondrehzahl abzubremsen, das Motormoment auf
maximales Schubmoment zurückgenommen. Das Moment der
Lastschaltkupplung wird entsprechend dem aktuellen Fahrerwunschmoment
soweit angehoben, daß sich ein Abtriebsmoment entsprechend dem
Momentenniveau nach der Schaltung einstellt. Im Bereich e wird der
Synchronisationsprozeß fortgesetzt. Während dessen agiert der Fahrer und
reduziert durch die Gaspedalstellung das einzustellende Abtriebsmoment
beispielsweise auf die Hälfte des maximalen Motormomentes. Um auf die
Aktion des Fahrers zu reagieren, wird die Lastschaltkupplung auf das neu
bestimmte Momentenniveau gebracht. Ein dem Fahrerwunsch entsprechendes
Abtriebsmoment stellt sich ein. Das Motormoment verharrt in dieser Phase
weiterhin auf seinem maximalen Schleppmoment und der Getriebeeingang
wird weiter abgebremst. Im Bereich f wird kurz vor Erreichen der Zieldrehzahl
das Motormoment entsprechend dem neu eingestellten Fahrerwunschmoment
angehoben und das Moment der Lastschaltkupplung auf eben dieses Niveau
abgesenkt. Hierdurch ist zum einen Momentenfreiheit an der einzulegenden
Schaltkupplung SK2 sichergestellt und zum zweiten wird die Beschleunigung
des Motors zumindest nahezu auf Null reduziert, wodurch die
Zielsynchrondrehzahl leichter getroffen werden kann. Im Bereich g ist
Momentengleichheit hergestellt und die neue Zieldrehzahl erreicht. Es kann die
Schaltkupplung SK2 geschlossen werden und der neue Fahrgang ist
eingelegt. Das System geht über von Reibschluß in ein System mit Reib- und
Formschluß.
In den Bereichen h und i wird das Motormoment der Lastschaltkupplung
schnell auf Null reduziert.
Die Fig. 40 zeigt ein Blockschaltbild 1600 zur Erläuterung einer Schub-
Rückschaltung. In Block 1601 wird der Schaltvorgang mittels eines
Schaltabsichtssignales ausgelöst. Dieses kann beispielsweise durch eine vom
Fahrer des Fahrzeuges ausgelöste Betätigung oder automatisiert von einem
Steuerprogramm erfolgen. In Block 1602 wird das Motormoment erhöht und
die Lastschaltkupplung LSK soweit geschlossen oder das von ihr übertragbare
Drehmoment so weit erhöht, daß am Abtrieb das Drehmoment konstant bleibt.
In Block 1603 wird abgefragt, ob das an der Schaltkupplung SK2 anliegende
Drehmoment MSK2 etwa auf Null abgefallen ist. Ist dies der Fall, wird in 1604
die Schaltkupplung SK2 geöffnet. Andernfalls wird bei 1602 fortgefahren.
In Block 1605 wird das Motormoment erhöht. Ebenfalls wird das von der
Lastschaltkupplung übertragbare Drehmoment MLSK auf einen erhöhten Wert
eingestellt. In Block 1606 wird abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot größer ist
als ein vorgebbarer Grenzwert nGrenze_1. Ist dies nicht der Fall, wird bei 1605
fortgefahren. Ist dies der Fall, wird bei 1607 das Motormoment auf das
Schubmoment eingestellt und das von der Lastschaltkupplung übertragbare
Drehmoment MLSK auf den Motormomentwert eingestellt. In Block 1608 wird
abgefragt, ob die Motordrehzahl nmot eine Zieldrehzahl nsync erreicht hat und ob
die Differenz der zeitlichen Ableitungen der Motordrehzahl und der
Abtriebsdrehzahl betragsmäßig kleiner als eine vorgebbare Konstante c2 ist.
Ist dies der Fall, wird bei 1609 die Schaltkupplung SK1 des neu einzulegenden
Ganges eingerückt, bei 1610 die Lastschaltkupplung geöffnet und bei 1611 der
Schaltvorgang beendet. Anderenfalls wird bei 1607 fortgefahren.
In den Fig. 46 und 47 sind Zug-Rückschaltung beispielsweise als 3 → 1-
Schaltung ohne Lastschaltkupplung als sequentielles Schalten dargestellt. In
einigen Fahrsituationen ist es wünschenswert die einzelnen Gangstufen des
Schaltgetriebes nicht sequentiell zu durchlaufen, sondern in definierten
Sprüngen zwischen den Gängen zu wechseln, etwa bei extremen Zug/Schub-
Rückschaltungen. Der Schaltvorgang einer 3 → 1 Zug-Rückschaltung mit
Überspringen des 2. Fahrgangs soll hierzu stellvertretend diskutiert werden.
Im Bereich a befindet sich das Fahrzeug im 3. Fahrgang und die
Schaltkupplung SK3, die Kupplung des dritten Gangs, überträgt das
Motormoment auf den Abtrieb. Bereich b wird der Schaltvorgang eingeleitet
und das Motormoment wird auf Null reduziert. Ist Momentenfreiheit an der
Schaltkupplung sicher gestellt, kann der 3. Fahrgang herausgenommen
werden. Im Bereich c muß der Getriebeeingang auf eine höhere Drehzahl
beschleunigt werden. Je nach Fahrsituation und Fahrerwunsch ist dann zu
entscheiden, ob der Synchronisationsvorgang schnellstmöglich (mit
vollständiger Zugkraftunterbrechung während der Synchronisation) oder
zeitlich verlängert (mit teilweiser Zugkraftunterbrechung während der
Synchronisation) durchgeführt werden soll. In dem hier vorgestellten Beispiel
wird eine schnellstmögliche Synchronisation vorausgesetzt. Das Motormoment
wird dazu auf seinen Maximalwert angehoben und die Lastschaltkupplung
bleibt während des gesamten Schaltvorgangs geöffnet. In den Bereichen d
bis h wird der Synchronisationsprozeß fortgesetzt. Je nach konstruktiver
Ausführung des Lastschaltkupplung kann es erforderlich sein auch bei einer
3 → 1-Rückschaltung den 2. Fahrgang kurzzeitig einlegen zu müssen. Hierzu
bieten sich ebenfalls erfindungsgemäße Strategien an. Eine Möglichkeit
besteht darin, das Motormoment bei Erreichen der Zieldrehzahl des 2.
Fahrgangs auf Null zu reduzieren, die Schaltkupplung SK2 kurzzeitig zu
schließen und anschließend bei erneut geöffneter Schaltkupplung SK2 das
Motormoment auf seinen Maximalwert anzuheben.
Diese Strategie würde eine zeitliche Verlängerung des
Synchronisationsvorgangs nach sich ziehen, da bei der Reduktion des
Motormomentes auf Null und die anschließende Beschleunigung des Motors
Zeit beansprucht. Eine weitere erfindungsgemäße Strategie besteht darin, die
Anfahrkupplung vor Erreichen der Zieldrehzahl des 2. Gangs zu öffnen. Dies
garantiert ebenfalls die notwendige Momentenfreiheit für das temporäre
Schließen der Schaltkupplung SK2. Gleichzeitig kann der Motor in einem
Beschleunigtem Zustand verharren und nach dem Schließen der
Anfahrkupplung den Getriebeeingang effizient beschleunigen. In den
Bereichen i bis k ist die Zieldrehzahl des 1. Fahrgangs nahezu erreicht, bieten
sich erneut erfindungsgemäße Strategien um ein komfortables und schnelles
Einlegen des 1. Gangs zu vollziehen. Eine Ausführungsvariante besteht darin,
das Motormoment vor Erreichen der Zieldrehzahl auf Null zu reduzieren, um
einen Momentenstoß beim Schließen der Schaltkupplung SK1 zu vermeiden
und den Synchrondrehzahlbereich sicher zu treffen. Nachdem der neue
Fahrgang eingelegt ist, wird dann das Motormoment entsprechend dem
Fahrerwunschmoment angehoben.
Eine weitere Variante ergibt sich erneut aus der Ansteuerung der
Anfahrkupplung. Mit der Anfahrkupplung kann das vom Motor auf den
Getriebeeingang übertragene Moment stufenlos gesteuert werden. Vor
Erreichen der Zieldrehzahl für den 1. Fahrgang kann nun die Anfahrkupplung
geöffnet werden um die Beschleunigung des Getriebeeingangs zu reduzieren
und den Drehzahlbereich in dem der neue Gang sicher eingelegt werden kann
leichter zu treffen. Das Motormoment muß hierzu nicht zurückgenommen
werden. Ist dieser Drehzahlbereich erreicht, wird die Anfahrkupplung
vollständig geöffnet und somit ein komfortables Schließen der Schaltkupplung
SK1 ermöglicht. Nachdem der Fahrgang eingelegt ist, wird dann die
Anfahrkupplung geschlossen und das Motormoment auf den Abtrieb
übertragen.
Die Fig. 48 zeigt den Verlauf einer Zug-Hochschaltung vom 4. Gang zum 5.
Gang mit einer Ansteuerung einer Lastschaltkupplung am 5. Gang. Ein solcher
Schaltvorgang läßt sich mit einem lastschaltenden Getriebe nahezu vollständig
ohne Reduktion der Zugkraft gestalten. Die Beschreibung der einzelnen
Phasen der Schaltung ist analog zu den bereits vorgestellten Zug-
Hochschaltungen mit LSK am 5. Fahrgang. Zu bemerken ist, daß nachdem die
Zielsynchrondrehzahl des 5. Gangs erreicht ist, das Fahrzeug mit vollständig
geschlossener LSK betrieben werden kann oder eine parallel zur LSK
angeordnete Schaltkupplung geschlossen wird und beim anschließenden
Öffnen der LSK der Momentenstrom stetig von der LSK auf die SK über geht.
Die Fig. 49 stellt eine Schub-Rückschaltung vom 3. Gang zum 2. Gang mit
einer Lastschaltkupplung am 1. Gang dar. Die dargestellte Schaltungsstrategie
beinhaltet die Steuerung von Motormoment und dem Moment der LSK, so daß
ein stetiger Übergang des Abtriebsmomentes realisiert werden kann. Die
Beschreibung der einzelnen Schaltungsphasen ist analog zu den bereits
beschriebenen Schub-Rückschaltungen mit LSK am 1. Fahrgang.
Die Fig. 50a bis 50f zeigen Anordnungsmöglichkeiten einer
Elektromaschine. In Fig. 50a ist die Elektromaschine 2000 mittels einer
Zahnradstufe 2001, 2002 mit der Welle 2003 verbunden.
In Fig. 50b ist die Elektromaschine 2010 mittels einer zweistufigen
Zahnradstufe 2011, 2012, 2013 und 2014 mit der Welle 2015 verbunden.
In Fig. 50c ist die Elektromaschine 2020 derart angeordnet, daß der Rotor mit
der Welle 2021 direkt und koaxial angeordnet ist.
In Fig. 50d ist die Elektromaschine 2030 derart angeordnet, daß die
Abtriebswelle der Elektromaschine mit einem Sonnenrad 2031, ein Hohlrad
2032 eines Planetengetriebes mit einem Gehäuse verbindbar ist und der
Planetenträger 2033 mit der Welle 2034 verbindbar ist.
In Fig. 50e ist die Elektromaschine 2040 mittels eines stufenlos einstellbaren
Getriebes 2041 mit der Welle 2042 verbindbar. In Fig. 50f ist die
Elektromaschine 2050 mittels eines schaltbaren Stufengetriebes 2051 mit der
Welle 2052 verbindbar.
Die Fig. 51 zeigt eine schematische Darstellung eines Antriebsstranges eines
Kraftfahrzeuges 2100. Das Fahrzeug 2100 weist einen Antriebsmotor 2101,
wie Verbrennungsmotor, auf mit steuerbaren Ventilen 2102, einer
Drosselklappe 2103 mit einer Drosselklappenaktorik, mit einer Einspritzanlage
2104 und einem Abgaskatalysator 2105 mit Lambda-Sonde 2106 und mit einem
Drehzahlsensor 2107.
Zwischen Motor 2101 und Getriebe 2110 ist eine Anfahrkupplung 2120
angeordnet. Die Kupplung 2110 weist einen Kupplungsbetätigungsaktor 2121
mit Übersetzung 2122 auf. Das Getriebe 2110 weist eine Eingangswelle 2112
und eine Ausgangswelle 2111 auf. Weiterhin weist das Getriebe 2110
Schaltkupplungen 2113, 2114 und 2115 zum Schalten der Vorwärtsgänge und
des Rückwärtsganges auf. Weiterhin ist eine Lastschaltkupplung 2116 der
oben beschriebenen Art vorgesehen. Die Lastschaltkupplung wird mittels des
Aktors 2117 betätigt, wobei zwischen Aktor und Kupplung eine Übersetzung
vorgesehen ist.
Es ist weiterhin eine Elektromaschine 2130 vorgesehen, die mit der
Getriebeeingangswelle 2112 über einen Zahnradsatz 2131 verbunden ist. Der
Drehzahlsensor 2132 detektiert die Drehzahl der Elektromaschine.
Zur Getriebebetätigung ist die Getriebeaktorik 2140 vorgesehen, die die
Aktoren 2141, 2142 und 2143 aufweist, die jeweils eine Übersetzung 2144 bis
2146 nachgeschaltet haben können.
Weiterhin weist das Fahrzeug den Antriebsstrang 2150 mit Bremse 2151,
Differential 2152, Drehzahlsensor 2153 und Rad 2154 auf.
Zur Speisung und elektrischen Versorgung ist eine Batterie 2160 und ein
elektrischer, wie kapazitiver, Speicher 2161 vorgesehen. Zur
Fahrzeugbedienung ist ein Handbremshebel 2170, ein Gaspedal 2171, ein
Fußbremspedal 2172 und ein Klimakompressor 2173 vorgesehen.
Die Steuerung wird über ein Gesamtsteuergerät 2180 mit der Motorsteuerung
2181, der Kupplungssteuerung 2182, der Steuerung der Elektromaschine
2183, der Getriebesteuerung 2184 und der Steuerung der Bremssysteme mit
Antiblockiersystem (ABS) 2185 und Steuerung der Batterie und
Leistungselektronik durchgeführt.
Mit 2190 sind die Signalleitungen, wie beispielsweise Datenbus (CAN)
bezeichnet und mit 2191 die Leistungsflüsse.
Fig. 52 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Getriebes 2200 als
Sechsganggetriebe mit einem Rückwärtsgang und einer von dem Aktor 2265b
geschalteten Lastschaltkupplung 2280, die in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel den vierten Gang 4 - gebildet durch die Gangräder 2220,
2230 - mit der Eingangswelle 2204 im eingerückten Zustand verbindet. Die
Gänge mit einer größeren Übersetzung 5, 6 sind in dem gezeigten
Ausführungsbeispiel nicht unter Last schaltbar, es versteht sich, daß in einem
entsprechenden Ausführungsbeispiel eine alternative Verbindung des Gangs 5
oder 6 mit der Lastschaltkupplung vorgesehen sein kann, wodurch die letzten
beiden Gänge 5, 6 ebenfalls unter Last schaltbar sind, jedoch bereits zuvor
diskutierte Zugeständnisse an das Lastschaltverhalten bei kleinen Gängen
gemacht werden müssen.
Die Kurbelwelle 2202a des Motors 2202, deren Drehzahl mittels eines
Drehzahlgebers 2271 überwacht wird, ist mit der Eingangswelle 2204 des
Getriebes 2200 drehfest verbunden, vorzugsweise verschraubt. Zur Dämpfung
von Drehungleichförmigkeiten und/oder zum Ausgleich eines eventuell
auftretenden Achsversatzes ist ein an sich bekannter
Torsionsschwingungsdämpfer 2203a im Kraftfluß zwischen den beiden Wellen
2202a, 2204 angeordnet. Auch kann die Eingangswelle 2204 eine erhöhte
Masse aufweisen, die relativ gegen die Schwungmasse der Kurbelwelle 2202a
entgegen der Wirkung von in Umfangsrichtung wirksamen Energiespeichern
verdrehbar sein und damit ein Zweimassenschwungrad an der Stelle des
Torsionsschwingungsdämpfers 2203a vorgesehen sein kann.
In Baueinheit mit dem Torsionsschwingungsdämpfer 2203a oder räumlich
getrennt von diesem ist die Anfahrkupplung 2203, die ebenfalls einen
Torsionsschwingungsdämpfer 2211 aufweisen kann und vom Aktor 2265a
angesteuert wird, im Kraftfluß zwischen der Eingangswelle 2202a
beziehungsweise Getriebeeingangswelle 2204 und einer auf der
Eingangswelle 2204 gelagerten Hohlwelle 2206 angeordnet, wobei auf der
Hohlwelle 2206 die Gangräder 2224 für den ersten Gang 1 und 2225 für den
Rückwärtsgang R, der auch zusammen mit dem Gang 4 und der
entsprechenden Gangwechseleinrichtung mit Schiebehülse und Aktor auf der
Eingangswelle 2204 verdrehbar vorgesehen sein kann, drehfest aufgenommen
sind, die mit den korrespondierenden, auf der Ausgangswelle 2205 verdrehbar
angeordneten Losrädern 2234, 2235 - im Falle des Rückwärtsgangs R unter
Zwischenschaltung des Zahnrads 2236 zur Drehrichtungsumkehr - kämmen.
Im weiteren axialen Verlauf der Eingangswelle 2204 von der Anfahrkupplung
2203 am kurbelwellenseitigen und der Lastschaltkupplung 2280 vorzugsweise
am anderen Ende der Eingangswelle schließen sich drehfest auf der
Eingangswelle 2204 angeordnete Zahnräder 2223, 2222 an, die mit Losrädern
2233, 2232 zur Bildung der Gänge 2, 3 kämmen. Danach folgen zwei
verdrehbar angeordnete Zahnräder 2221, 2221a mit den dazu
komplementären drehfest auf der Ausgangswelle angeordneten Zahnrädern
2231, 2231 a zur Bildung der Gänge 5, 6, wobei axial zwischen den Zahnrädern
2221, 2221a ein drehfestes Zahnrad 2241 angeordnet ist, mit dem jeweils ein
Zahnrad 2221, 2221a im Wechsel mittels der Schiebehülse 2241a verbunden
und damit ein Formschluß zwischen dem entsprechenden Zahnrad 2231,
2231a und der Eingangswelle 2204 gebildet werden kann. Die Schiebehülse
2241a wird dabei vom Aktor 2261 axial nach dem von der - nicht gezeig
ten - Steuereinheit vorgegebenen Schaltwunsch verschoben.
In entsprechender Weise wird ein Formschluß zwischen der Abtriebswelle
2205, den drehfest auf der Abtriebswelle 2205 angeordneten Gangrädern
2240, 2242 und den Zahnrädern 2233, 2232 für die 24496 00070 552 001000280000000200012000285912438500040 0002019859458 00004 24377 Gänge 2, 3
beziehungsweise für die Gangräder 2234, 2235 für die Gänge 1, R gebildet,
wobei die Schiebemuffen 2240a, 2242a entsprechend von den Aktoren 2262
beziehungsweise 2260 betätigt werden. Dabei ist zur Synchronisation des
ersten Ganges 1 und des Rückwärtsgangs R eine Synchronisiereinrichtung
2250 vorgesehen.
Zusätzlich kann in das Getriebe 2200 ein Elektromotor 2290 mit einer einen
Kraftschluß bildenden Anbindung 2291, beispielsweise wie in den Fig.
50a-50f gezeigt vorgesehen sein, wobei der Elektromotor 2290 im gezeigten
Ausführungsbeispiel mit dem Zahnrad 2223 des zweiten Gangs verbunden ist.
Es versteht sich, daß er an beliebiger Stelle in den Kraftfluß des
Antriebsstranges integriert werden kann.
Die Drehzahlgeber 2270, 2271 übermitteln die aktuelle Drehzahl der
Getriebeeingangswelle 2204 beziehungsweise der Getriebeausgangswelle
2202 an die Steuereinheit.
Die Funktion des Getriebes 2200 ist nach Fig. 52 wie folgt:
Bei geöffneter Anfahrkupplung 2203 wird mittels des Aktors 2260 und der
Schiebemuffe 2242a ein Formschluß zwischen einem der Gangräder 2234,
2235 und damit von der Eingangswelle 2204 zur Ausgangswelle 2205 ein
Kraftschluß gebildet, sobald die Anfahrkupplung 2203 eingerückt wird, und ein
Anfahrgang 1 oder R eingelegt. Durch Schließen der Anfahrkupplung 2203
wird das Fahrzeug angefahren.
Im Falle des eingelegten Ganges 1 und einem Schaltwunsch in den zweiten
Gang 2 wird die Lastschaltkupplung 2280 eingerückt, bei Momentengleichheit
zwischen Anfahrkupplung 2203 und Lastschaltkupplung 2280 kann die
Anfahrkupplung 2280 ausgerückt werden, dann die Schiebehülse 2242a bei
Momentenfreiheit in Neutralstellung verschoben - diese kann aber auch
unverändert belassen werden - und anschließend die Anfahrkupplung 2203
geschlossen, wodurch ein Drehmoment des Motors 2202 über das
Zahnradpaar 2220, 2230 von der Eingangswelle 2204 in die Abtriebswelle
2205 eingeleitet und eine Zugkraftunterbrechung während des Schaltvorgangs
vermieden wird. Die Schiebehülse 2242a kann durch den Aktor 2260 in eine
Neutralstellung verschoben werden oder mit dem Gangrad verbleiben und
durch Absenken der Motordrehzahl, beispielsweise durch Rücknahme der
Drosselklappenöffnung durchläuft das Losrad 2233 des zweiten Gangs 2 die
Synchrondrehzahl mit gleicher Beschleunigung an der als Schaltkupplung
wirkenden Schiebehülse 2240a und der Aktor 2262 stellt den Formschluß
zwischen Losrad 2233 und dem Zahnrad 2240 her. Danach wird die
Lastschaltkupplung 2280 wieder ausgerückt.
Nach derselben Prozedur wird der Gang 3 geschaltet. Beim Schalten von 3 → 4
wird zuerst die Lastschaltkupplung 2280 betätigt und bei Erreichen der
Synchrondrehzahl durch den Aktor 2262 die Schiebehülse 2240a in
Neutralstellung, das heißt in eine Position, in dem kein Formschluß zu den
Zahnrädern 2233, 2232 erfolgt, bewegt und die Lastschaltkupplung 2280
eingerückt. Die Anfahrkupplung 2203 bleibt geöffnet.
Die Gänge 5, 6 werden in an sich bekannter Weise mit Zugkraftunterbrechung
eingelegt. Beim Schalten vom vierten in den fünften Gang wird zunächst die
Lastschaltkupplung 2280 geöffnet, der Motor 2202 synchronisiert anschließend
die Getriebeeingangswelle 2204 auf die neue Synchrondrehzahl vorzugsweise
durch Rücknahme der Drosselklappenöffnung, dann wird die Schiebehülse
2241a durch den Aktor 2261 in die entsprechende Richtung zur Bildung des
Formschlusses des Zahnrads 2241 mit dem 2221 verschoben. Der sechste
Gang wird durch Verschieben der Schiebehülse in Richtung Losrad 2221a
durch Bildung des Formschlusses geschaltet, wobei eine Synchronisation über
die Motordrehzahl erfolgt.
Das Zurückschalten aus den Gängen 5 → 4, 6 → 5 erfolgt in umgekehrter
Reihenfolge, wie an sich bekannt. In Gang 6 wird die Schiebehülse 2241a zum
Formschluß mit Zahnrad 2221 verschoben. Zum Einlegen des vierten Gangs 4,
die Schiebehülse 2241a in Neutralstellung verschoben und die
Lastschaltkupplung 2280 geschlossen.
Im weiteren Verlauf wird bei Schubrückschaltungen, wobei in der Steuerung
des Getriebes 2200 zwischen Schub- und Zugrückschaltungen unterscheiden
wird und die Zugrückschaltungen genau in umgekehrter Reihenfolge zum
soeben beschriebenen Hochschalten erfolgen, der dritte Gang 3 eingelegt,
indem zuerst zur Unterstützung der Schubkraft der erste Gang 1 durch
Ein rücken der Anfahrkupplung 2203 zugeschaltet, die Lastschaltkupplung
2280 ausgerückt, bei der Synchronisationsdrehzahl und Gleichheit der
Beschleunigung an der Schiebehülse 2240a mittels der Schiebehülse 2240a
ein Formschluß zwischen den Zahnrädern 2240, 2232 mittels des Aktors 2262
hergestellt und abschließend die Anfahrkupplung 2203 wieder ausgerückt wird.
Entsprechend erfolgt die Schaltung unter Schub vom dritten in den zweiten
Gang, indem bei reibender beziehungsweise schlupfender Anfahrkupplung
2203 die Schiebehülse 2240a vom Zahnrad 2232 auf das Zahnrad 2233 bei
der entsprechenden Synchronisationsdrehzahl axial verlagert wird. Die
Rückschaltung in den ersten Gang 1 erfolgt durch Schließen der
Anfahrkupplung und Verschieben der Schiebemuffe 2240 in Neutralstellung.
Fig. 53 zeigt ein dem in Fig. 52 dargestellten Getriebe 2200 ähnliches
Ausführungsbeispiel eines Getriebes 2300, bei dem die Lastschaltkupplung
2380 im Gegensatz zur Lastschaltkupplung 2280 der Fig. 52 nicht als beölte,
also vorzugsweise als Lamellenkupplung ausgeführte, sondern als
Trockenkupplung, vorzugsweise mit Reibbelägen, ausgeführt ist. Hierzu wird
die Lastschaltkupplung 2380 räumlich aus dem - nicht dargestellten - Ge
triebegehäuse in die ebenfalls nicht näher dargestellte Getriebeglocke
verlagert, ohne dabei die prinzipielle Funktion der Anordnung des Getriebes
2280 zu ändern. Die Lastschaltkupplung 2380 kann dabei in das
Kupplungsgehäuse der Anfahrkupplung 2303 integriert sein und eine
Doppelkupplung mit zwei gegen axiale Verspanneinrichtungen wie
beispielsweise Tellerfedern mittels den Aktoren 2365a, 2365b ausrückbar
verspannt sein. Des weiteren kann - wie bei der beölten Lastschaltkupplung
auch möglich - die Lastschaltkupplung 2380 mit einer im Kraftfluß zwischen
der Kurbelwelle 2302a und dem Zahnradpaar 2320, 2330 für den vierten Gang
wirksamen Dämpfungseinrichtung 2380a vorgesehen sein. Der vierte Gang 4
ist zusammen mit der Lastschaltkupplung 2380 axial in Richtung Kurbelwelle
2302a verlagert, das drehfest mit der Lastschaltkupplung 2380 verbundene
Gangrad 2320 des vierten Gangs 4 ist mittels eines hohlwellenartigen
Ansatzes 2320a, der durch das Getriebegehäuse in das Getriebe 2300
hindurchgeführt ist, auf der Hohlwelle 2306 für die Gangräder 2324, 2325 des
ersten Gangs 1 und der Rückwärtsgangs R gelagert. Durch die
Zusammenfassung der Kupplungen 2303, 2380 kann das Getriebe 2300
kompakter, das heißt in einer Form mit einem geringeren axialen Bauraum
ausgestaltet und daher besser für einen Frontquereinbau im Fahrzeug
vorgesehen werden.
Fig. 54 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Getriebes 2400, das den in den
Fig. 52, 53 beschriebenen Ausführungsbeispielen ähnlich ist. Dort
beschriebene Merkmale und Eigenschaften gelten bis auf die nachfolgend
beschriebenen Unterscheidungen auch auf dieses Getriebe 2400.
Das Getriebe 2400 weist zwei Kupplungen 2403, 2480 auf, die
vorteilhafterweise in einem Kupplungsgehäuse als zugedrückte
Trockenkupplungen in der Getriebeglocke untergebracht sind.
Die Kupplungen 2403, 2480 werden von einem Aktor 2465 angesteuert, die
Ansteuerlogik ist in Fig. 54a als Diagramm, in dem das von den Kupplungen
2403, 2480 übertragene Moment M in Abhängigkeit vom Aktorweg x
aufgetragen ist. Beim Aktorweg x = 0 ist die Kupplung 2403 vollständig
eingerückt und überträgt das maximal übertragbare Moment M0. Mit
zunehmendem Aktorweg x wird sie ausgerückt und schlupft, bis sie bei x0
vollständig ausgerückt ist. An diesem Punkt ist die Kupplung 2280 ebenfalls
vollständig ausgerückt und wird mit zunehmendem Aktorweg x entsprechend
bis zum vollständigen Reibschluß eingerückt. Die beiden Kupplungen 2403,
2280 sind also ausgehend von der Aktorstellung x0 getrennt durch die Richtung
des Aktorwegs x ansteuerbar.
Die erste Kupplung 2403 wirkt auf die Gänge 1 und R, die mittels dem
drehfest auf der Abtriebswelle 2405 angeordneten Zahnrad 2442, der
Schiebehülse 2442a und der Synchronisiereinrichtung 2450 wahlweise mit der
Antriebswelle 2405 formschlüssig oder reibschlüssig verbindbar sind, wobei die
Schiebehülse 2442a durch den Aktor 2460 axial verlagert wird und ein
Getriebe i zwischen dem Aktor 2460 und der Schiebehülse 2442a vorgesehen
sein kann. Weiterhin kann mittels der Schiebehülse 2443a ein drehfest auf
der Hohlwelle 2406 angeordnetes Zahnrad 2443b mit einem auf der
Eingangswelle 2404, die drehfest unter Zwischenschaltung der
Dämpfungseinrichtung 2403a mit der Kurbelwelle 2402a verbunden ist,
drehfest angeordneten Zahnrad 2443 verbunden und somit ein Kraftschluß
zwischen Hohlwelle 2406 und Eingangswelle 2404 gebildet werden. Die Gänge
2 und 3 sowie 5 und 6 können jeweils - wie bereits in den Fig. 52, 53
beschrieben - mittels den entsprechenden Schiebehülsen angewählt werden
und sind auf der Eingangswelle 2404 und der Abtriebswelle 2405 angeordnet.
Der Schaltvorgang dieses Getriebes ergibt sich nach Fig. 54 wie folgt:
Der erste Gang 1 oder der Rückwärtsgang R wird durch Betätigung der
Schiebehülse 2442a ausgewählt und das Anfahren des Fahrzeugs erfolgt
durch Schließen der ersten Kupplung 2403.
Bei Erreichen der Synchrondrehzahl zwischen der Kupplung 2403 und der
Eingangswelle 2404 wird durch die Schiebehülse 2443a ein Formschluß
gebildet, so daß bei einer Zughochschaltung in Gang 2 die Kupplung 2403
ohne Unterbrechung des Kraftflusses über Gang 1 ausgerückt werden kann.
Anschließend wird durch Ein rücken der Kupplung 2480 am vierten Gang 4 ein
Übertragungsmoment aufgebaut werden und die Schiebehülse 2443a bei
Abfallen des an dem Formschluß anliegenden Übertragungsmoments auf Null
in Neutralstellung verschoben werden. Die Schiebehülse 2440a stellt dann
einen Formschluß zur Abtriebswelle 2405 her, wenn die
Synchronisationsdrehzahl mit der Eingangswelle 2404 erreicht ist, wobei die
Drehzahl der Eingangswelle mittels der Motordrehzahl variiert werden kann.
Der Aktor 2465 wird dann in Mittelstellung x0 zurückgefahren und damit die
Kupplung 2480 ausgerückt.
Zur Zugschaltung von Gang 2 nach Gang 3 wird die Kupplung 2480 eingerückt
und bei Synchronisierbedingungen mittels der Schiebehülse 2440a ein
Formschluß über den Gang 3 zwischen Eingangswelle 2404 und Abtriebswelle
2405 hergestellt und anschließend die Kupplung 2480 wieder ausgerückt.
Der vierte Gang 4 wird durch Schließen der Kupplung 2480 eingelegt,
nachdem die Schiebehülse 2440a in die Neutralposition, in der weder ein
Formschluß zu Gang 2 noch zu Gang 3 vorgesehen ist, verlagert wurde.
Die Gänge 5, 6 werden nach dem Schließen der Verbindung zwischen
Hohlwelle 2406 und Eingangswelle 2404 durch die Schiebehülse 2443a in an
sich bekannter Weise mit Zugkraftunterbrechung und Synchronisierung über
die Motordrehzahl ein- und ausgerückt.
Für Schubrückschaltungen gilt folgender Ablauf:
Nach dem Lösen der Verbindung zwischen Eingangswelle 2403 und Hohlwelle
2406 kann durch Schließen der Kupplung 2480 der vierte Gang 4 eingelegt
werden, nachdem die Schiebehülse 2441a in Neutralposition verlagert wurde.
Die nächste Abwärtsschaltstufe im Schubbetrieb von Gang 4 nach Gang 3
erfolgt durch Öffnen der Kupplung 2480 und Benutzen des ersten Gangs 1 als
Schubkraftunterstützung, indem die erste Kupplung 2403 geschlossen wird,
währenddessen bei der Synchronisationsdrehzahl der dritte Gang 3 eingerückt
wird und anschließend die erste Kupplung 2403 geöffnet wird. In den zweiten
Gang 2 wird entsprechend unter Benutzung des ersten Gangs 1 als
Schubkraftunterstützung zur Abbremsung des Fahrzeugs während des
Schaltvorgangs geschaltet. Der erste Gang wird durch eine Aktorbewegung
des Aktors 2465 vom Maximalweg zu Minimalweg geschaltet, während die
Schiebehülse 2440a in Neutralstellung gebracht wird. Die Schiebehülsen
2443a, 2400a und 2441a können vorzugsweise von zwei Aktoren 2461, 2462
über ein Getriebe i betätigt werden.
Im Ausführungsbeispiel eines Getriebes 2500 in Fig. 55 sind ebenfalls zwei
von einem Aktor 2565 angesteuerte Kupplungen 2503, 2580 vorgesehen, die
allerdings eine zum Getriebe 2400 in Fig. 54 geänderte Schaltlogik
aufweisen, die im Fig. 55a als Diagramm des übertragenen Moments M als
Funktion des Aktorweges x dargestellt ist. Die Kupplungen 2503, 2580 werden
dabei sequentiell entlang des zunehmenden Aktorweges x eingerückt. Die
Kupplung 2503 ist jedoch schon vollständig eingerückt und überträgt das volle
Reibmoment, wenn die Kupplung 2580 sich am Greifpunkt befindet. Es lassen
sich daher die Zustände "beide Kupplungen ausgerückt", "Kupplung 2503
eingerückt" und "beide Kupplungen eingerückt" unterscheiden.
Die Kupplung 2580 verbindet im eingerückten Zustand die Kurbelwelle 2502a
mit der Hohlwelle 2506, die von der Kupplungsglocke ins Getriebe geführt ist
und auf der Eingangswelle 2504 gelagert ist. Mit der Hohlwelle 2506 ist die
Eingangswelle 2504 über die Schiebehülse 2543a und die Abtriebswelle 2505
über das Gangradpaar 2520, 2530 des vierten Gangs 4 verbunden, wobei der
vierte Gang 4 an die Hohlwelle 2506 über die Schiebehülse 2544a mittels einer
entsprechenden Synchronisiereinrichtung 2554 ankoppelbar ist, sowie der
Rückwärtsgang mittels der Schiebehülse 2546a drehfest verbindbar. Die
Schiebehülsen werden - wie zuvor beschrieben - von entsprechenden Aktoren,
die über entsprechende Zwischengetriebe i miteinander verknüpft und/oder
übersetzt sein können, beschaltet. Gang 1 ist mittels der Schiebehülse 2547a
mit der Abtriebswelle 2505 koppelbar. Die Gänge 2 und 3 sind über die
Schiebehülse 2540a alternativ mit der Abtriebswelle 2505 und die Gänge 5
und 6 alternativ über die Schiebehülse 2541a mit der Eingangswelle 2504 zur
Bildung der entsprechenden Übersetzung zwischen Antrieb und Abtrieb des
Getriebes koppelbar.
Die Funktionsweise dieser Ausführungsform sieht ebenfalls ein Anfahren im
ersten Gang 1 oder Rückwärtsgang R mit der ersten Kupplung 2503 vor.
Hierzu wird die entsprechende Schiebehülse 2546a, 2547a betätigt und die
Kupplung 2503 eingerückt.
Zum Schalten unter Zug in den Gang 2 wird der Aktor 2565 weiter ausgelenkt
und damit die zweite Kupplung 2580 und die Schiebehülse 2544a für den
vierten Gang 4 zur Zugkraftunterstützung und Synchronisation eingerückt,
während die Zugkraft durch Verschieben der Schiebehülse 2547a am ersten
Gang 1 abgebaut und durch den Formschluß mittels der Schiebehülse 2540a
zwischen Eingangswelle 2504 und Abtriebswelle 2505 am Gang 2 wieder
aufgebaut wird. Anschließend wird die Kupplung 2580 wieder ausgerückt,
wodurch der Gang 4 kein Moment mehr übertragen kann. Dieser Vorgang wird
beim folgenden Hochschaltvorgang zum Wechsel der Schiebehülse auf den
Gang 3 wiederholt. Beim Schalten auf den Gang 4 wird die Kupplung 2580
eingerückt und die Schiebehülse 2540a in Neutralstellung verschoben. Die
Gänge 5 und 6 werden ohne Zugkraftunterstützung eingelegt. Die
Schiebehülse 2541a bildet dabei mit dem Gangrad der gewünschten
Übersetzung einen Formschluß.
Zum abwärts schalten in den Gang 4 wird die Schiebehülse 2541a in
Neutralstellung gebracht und die Schiebehülse 2544a mit dem vierten Gang 4
verbunden.
Analog zu den insbesondere in den Fig. 52-54 beschriebenen
Ausführungsbeispielen wird ebenfalls der Gang 1 als Schubkraftunterstützung
während des Schaltvorgangs benutzt. Anhand des Beispiels der
Rückschaltung von Gang 4 nach Gang 3 wird dies beispielhaft auf das
vorliegende Ausführungsbeispiel angewandt. Hier wird zuerst mittels der
Schiebehülse 2543a der vierte Gang mit der Eingangswelle 2504 verbunden
und beide Kupplungen 2503, 2580 geöffnet, dann wird der Gang 1 mittels der
Schiebehülse 2547a eingelegt und der Gang 3 mittels der Schiebehülse 2540a
bei Synchronisationsdrehzahl und Beschleunigungsgleichheit eingelegt, die
Verbindung der Eingangswelle 2504 zur Hohlwelle 2506 mittels der
Schiebehülse getrennt und die Kupplung 2503 ausgerückt.
Fig. 56 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Getriebes 2600, das ohne eine
zweite Reibungskupplung auskommt und dennoch eine Zug- und
Schubkraftunterstützung aufweist. Dabei ist die Reibungskupplung 2603
zugleich Anfahr- und Lastschaltkupplung. Für den Hochschaltvorgang wird -
wie in den vorangegangenen Ausführungsbeispielen - ein hoher Gang,
beispielsweise hier Gang 4 als Zugkraftunterstützung sowie ein kleiner Gang
zur Schubkraftunterstützung - hier beispielsweise Gang 1 während des
Schaltvorgangs zwischengeschaltet.
Angefahren wird im Gang 1, indem die Schiebehülse 2647a einen Formschluß
mit der Kupplung 2603 über die Hohlwelle 2606 ausbildet und indem die
Kupplung 2603 geschlossen wird. Zur Schaltung in den zweiten Gang 2 wird
über die Schiebemuffe 2643a bei eingerückter Kupplung 2603 die mit der
Kurbelwelle 2602a direkt verbundene Eingangswelle 2604 mit dem ersten
Gang 1 verbunden, so daß das Motormoment auf diesem Weg über den
ersten Gang 1 zur Ausgangswelle 2605 übertragen wird und die Schiebemuffe
2647a einen Formschluß mit dem vierten Gang bilden kann, der über die
eingerückte Kupplung 2603 das Motordrehmoment an die Abtriebswelle 2605
abgibt, bis mittels der Schiebehülse 2640a der zweite Gang 2 mittels der
Motordrehzahl synchronisiert eingelegt ist und der vierte Gang durch
Bedienung der Kupplung 2603 wieder desaktiviert werden kann. Entsprechend
erfolgt ein Gangwechsel von 2 → 3. Der vierte Gang wird durch Einrücken der
Kupplung 2603 und gleichzeitigem Verschieben der Schiebehülse 2640a in
Neutralstellung eingelegt. Gang 5 und 6 werden nach Ausrücken der Kupplung
2603 über die Motordrehzahl synchronisiert ein- und ausgerückt.
Die Rückschaltvorgänge mittels Nutzung des ersten Gangs 1 werden
beispielhaft an der Schaltung 3 → 2 erläutert. Über die Schiebehülse 2647a
wird bei ausgerückter Kupplung 2603 der erste Gang 1 aktiviert. Die
Kupplung 2603 wird geschlossen und dadurch Drehmoment über Gang 1 an
der Abtriebswelle aufgebaut. Bei der Synchrondrehzahl wird die Schiebehülse
2640a betätigt und der Gang 2 eingelegt und anschließend die Kupplung 2603
zur Freischaltung des ersten Gangs wieder ausgerückt.
Die mit der Anmeldung eingereichten Patentansprüche sind Formulierungsvor
schläge ohne Präjudiz für die Erzielung weitergehenden Patentschutzes. Die
Anmelderin behält sich vor, noch weitere, bisher nur in der Beschreibung
und/oder Zeichnungen offenbarte Merkmale zu beanspruchen.
In Unteransprüchen verwendete Rückbeziehungen weisen auf die weitere
Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches durch die Merkmale des
jeweiligen Unteranspruches hin; sie sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rück
bezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Die Gegenstände dieser Unteransprüche bilden jedoch auch selbständige
Erfindungen, die eine von den Gegenständen der vorhergehenden Unter
ansprüche unabhängige Gestaltung aufweisen.
Die Erfindung ist auch nicht auf das (die) Ausführungsbeispiel(e) der Beschrei
bung beschränkt. Vielmehr sind im Rahmen der Erfindung zahlreiche Abände
rungen und Modifikationen möglich, insbesondere solche Varianten, Elemente
und Kombinationen und/oder Materialien, die zum Beispiel durch Kombination
oder Abwandlung von einzelnen in Verbindung mit den in der allgemeinen
Beschreibung und Ausführungsformen sowie den Ansprüchen beschriebenen
und in den Zeichnungen enthaltenen Merkmalen bzw. Elementen oder Verfah
rensschritten erfinderisch sind und durch kombinierbare Merkmale zu einem
neuen Gegenstand oder zu neuen Verfahrensschritten bzw. Verfahrensschritt
folgen führen, auch soweit sie Herstell-, Prüf- und Arbeitsverfahren betreffen.