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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Spannvorrichtung der im Oberbegriff
des Patentanspruchs 1 genannten Art.
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Diese
Spannvorrichtung ist insbesondere für die Reproduktion oder Vervielfältigung
von Schlüsseln
geeignet, die als Flachschlüssel
bekannt sind, und die einen flachen Schaft aufweisen, dessen Schloßgeheimnis
grundlegend in den ebenen Flächen
des Schlüssels
ausgebildet ist, im Gegensatz zu bekannten Schlüsseln, die eine Kantenverzahnung
aufweisen, die zwar ebenfalls einen ebenen Schaft aufweisen, wobei
jedoch das grundlegende Schloßgeheimnis
in der Kante des Schaftes ausgebildet ist. In gleicher Weise ist
die neuartige Spannvorrichtung in vorteilhafter Weise auf Schlüssel mit Schäften anwendbar,
die Querschnitte aufweisen, die nicht eben sind und eine kompliziertere
Bearbeitung für
das Schloßgeheimnis
erfordern (beispielsweise mit einem kreisförmigen hohlen Querschnitt, mit
einem doppel-T-förmigen
Querschnitt, einem vieleckigen Querschnitt usw.).
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Üblicherweise
sind Maschinen zur Reproduktion von Schlüsseln mit einem Satz von zwei Spannvorrichtungen
ausgerüstet,
von denen eine zum Einspannen des Originalschlüssels, der kopiert oder reproduziert
werden soll, und die andere zum Einspannen eines Schlüsselrohlinges
dient, in den das Schloßgeheimnis
des Originalschlüssels
eingearbeitet werden soll. Entsprechend ist das Ziel der Erfindung
sowohl auf die eine als auch auf die andere dieser Spannvorrichtungen
der Maschinen anwendbar.
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Die
bereits erwähnten
Schlüssel
mit Kantenverzahnungen weisen einen hohen Grad an Normung auf und
ergeben keine Probleme bei den vorhandenen Konstruktionen von Maschinen
zur Reproduktion von Schlüsseln.
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Wenn
jedoch die genannten Schlüssel
mit flachem Schaft, bei denen das Schloßgeheimnis in den ebenen Flächen ausgebildet
ist (Flachschlüssel) oder
Schlüssel
mit hohlem kreisförmigem
Schaft, mit doppel-T-förmigem
Querschnitt usw. reproduziert werden sollen, so erfordert dies eine
große
Vielseitigkeit der vorhandenen Konfigurationen (die selten genormt
sind), so daß die
vorhandenen Maschinen zur Reproduktion über einen Satz von unterschiedlichen Spannvorrichtungen
verfügen
müssen,
von denen die entsprechenden jeweils entsprechend der Konfiguration
des zu reproduzierenden Schlüssels
eingebaut werden müssen.
Hierbei besteht jede Spannvorrichtung aus zwei einzelnen Teilen,
von denen der eine beweglich und der andere fest ist, zwischen denen
der entsprechende Schlüssel
(Originalschlüssel oder
Rohling) über
zwei querverlaufende Spannkanten der Teile eingespannt werden muss,
die gegeneinander gepreßt
werden, und die zu diesem Zweck mit unterschiedlichen Profilen gemäß dem Schaft des
zu reproduzierenden Schlüssels
versehen sind.
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Aus
dieser Tatsache ergibt sich einerseits die Notwendigkeit, daß man über einen
Satz von Spannvorrichtungen für
die verschiedenen Arten von zu reproduzierenden Schlüsseln verfügen muss.
Andererseits ist ein Ersatz einer Art von Spannvorrichtung durch
eine andere jedesmal dann erforderlich, wenn der zu reproduzierende
Schlüssel
nicht mit der Spannvorrichtung kompatibel ist, die zu diesem Zeitpunkt
in der Maschine eingebaut ist.
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Aus
dem
DE-85 06 063 U1 ist
eine Spannvorrichtung von Schlüsselfräsmaschinen
für Schlüsselrohlinge
bekannt, die zwei Spannbacken aufweist, die um parallel zueinander
verlaufende Schwenkachsen schwenkbar an einem Grundkörper gelagert
und mittels einer Spannschraube gegen ein zwischen den Spannbacken
angeordnetes Widerlager spannbar sind. Die Spannbacken sind zum
klemmenden Ergreifen und Einspannen eines Rohlings gegen entsprechend
geformte Widerlagerbereiche des Widerlagers ausgebildet, so dass
eine an der Schmalseite des Schlüsselrohlings
angeordnete Kante bearbeitet werden kann. Eine Bearbeitung der Breitseite
des Schlüsselrohlings
ist hiebei nicht vorgesehen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Ausgestaltung
der Spannvorrichtung zu schaffen, die sowohl einen einfachen Aufbau
als auch eine vorteilhafte Anwendung aufweist.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltung und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Die
erfindungsgemäße Spannvorrichtung
ist durch einen beweglichen Teil gebildet, der zwischen zwei festen
Teilen, nämlich
einem ersten und einem zweiten Teil angeordnet ist, wobei dieser
bewegliche Teil senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung zwei gegenüberliegende
Preßkanten,
nämlich
eine erste und eine zweite Preßkante
aufweist, die in dieser Bewegungsrichtung jeweils jeweiligen dritten
und vierten Preßkanten
gegenüberliegen,
wobei die ersten und zweiten Preßkanten mit jeweiligen Preß- profilformen versehen
sind, die voneinander verschieden sind, und die betriebsmäßig reziprok
zu anderen Preßprofilformen
sind, die in den entsprechenden gegenüberliegenden dritten und vierten
Preßkanten
ausgebildet sind, wobei der bewegliche Teil auf eine Gewindespindel
aufgeschraubt ist, die sich zwischen den ersten und zweiten festen
Teilen erstreckt.
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Durch
diese neuartige Konstruktion der Spannvorrichtung vereinigt diese
jeweils zwei Spannvorrichtungen, weil der bewegliche Teil mit dem
einen oder den anderen der festen Teile zusammenwirken kann, die
in jeder der neuartigen Spannvorrichtungen vorgesehen sind.
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Gemäß der Erfindung
weist der bewegliche Teil auf seinen beiden querverlaufenden Seiten
jeweilige Preßkanten
auf, die jeweils eine unterschiedliche Form entsprechend der Preßkante des
gegenüberliegenden
festen Teils aufweisen, was zu dem wesentlichen Vorteil führt, daß eine Maschine
zur Reproduktion von Schlüsseln,
die mit den neuen Spannvorrichtungen versehen ist, automatisch eine
um die Hälfte
verringerte Anzahl von Spann vorrichtungen oder austauschbaren Spannbacken
benötigt,
verglichen mit bekannten Maschinen.
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Hieraus
ergibt sich eine wesentliche Einsparung der Materialkosten für die Bauteile,
die einen hohen Preis aufweisen. Weiterhin werden die Arbeitsvorgänge zum
Ersatz der Spannvorrichtungen eingespart, was zusätzlich zu
der Zeiteinsparung eine wesentlich bequemere Handhabung ergibt und
bessere Dienste für
den Kunden ermöglicht.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich eine sehr einfache Konstruktion
ergibt, die mit üblichen
Maschinen zur Reproduktion von Schlüsseln kompatibel ist, so daß in diesen üblichen Maschinen
die vorhandenen Spannvorrichtungen durch die Spannvorrichtungen
gemäß der Erfindung ersetzt
werden können.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen
noch näher
erläutert.
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In
der Zeichnung zeigen:
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1 eine
Maschine zur Reproduktion von Schlüsseln, die mit Spannvorrichtungen
gemäß der Erfindung
versehen ist, bei Betrachtung von der Vorderseite aus,
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2 eine
vergrößerte Ansicht
der mit dem Kreis II in 1 umgebenen
Einzelheit, neben der eine teilweise Vergrößerung dargestellt ist, die
einer der Spannvorrichtungen entspricht,
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3 und 5 eine
Draufsicht auf eine der Spannvorrichtungen gemäß der Erfindung mit zwei unterschiedlichen
Flachschlüsseln,
einem ersten (11) und einem zweiten (12), die
zwischen dem beweglichen Teil 1 und dem ersten festen Teil
(2) angeordnet sind,
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4 und 6 entsprechende
Vorderansichten der Spannvorrichtungen nach den 3 und 5,
in denen der Schnitt des ebenen Schaftes der jeweiligen ersten (11)
und zweiten (12) Flachschlüssel gezeigt ist,
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7 und 9 den 3 und 5 entsprechende
Ansichten, in denen ein Hohlschlüssel (13)
und ein Doppel-T- förmiger Schlüssel (14)
jeweils zwischen dem beweglichen Teil (1) und dem zweiten
festen Teil (3) eingeklemmt sind,
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8 und 10 den 4 und 6 entsprechende
Vorderansichten, die sich jedoch auf die 7 bzw. 9 beziehen,
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11 eine
Seitenansicht, die dem Doppel-T-förmigen Schlüssel (14) nach 9 entspricht.
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In
den Zeichnungen ist eine Ausführungsform
der neuartigen Spannvorrichtung für Maschinen zur Reproduktion
oder Vervielfältigung
von Schlüsseln
in 1 gezeigt, die speziell für Flachschlüssel 11, 12 (3 bis 6)
sowie für
Schlüssel
mit speziellen Schäften
bestimmt ist, beispielsweise Hohlschlüssel 13 (7 und 8),
Schlüssel
mit Doppel-T-förmigem
Querschnitt 14 (9 bis 11) und
andere.
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Gemäß der Erfindung
besteht das neuartige Konzept der Spannvorrichtung darin, daß an jeder Arbeitsposition
der Maschine (eine für
den Originalschlüssel
und die andere für
den Rohschlüssel)
eine Art von Doppel-Spannvorrichtung vorgesehen ist, die durch einen
beweglichen Teil 1 gebildet ist, der zwischen zwei festen
Teilen, nämlich
einem ersten Teil 2 und einem zweiten Teil 3 angeordnet
ist. Der bewegliche Teil 1 weist senkrecht zu seiner Bewegungsrichtung
entgegengesetzt gerichtete Preßkanten,
nämlich
eine erste Preßkante 4 und
eine zweite Preßkante 5 auf,
die in dieser Bewegungsrichtung jeweils jeweiligen dritten (6)
bzw. vierten (7) Preßkanten
der festen Teile 2, 3 gegenübergestellt werden können, wobei
die ersten und zweiten Preßkanten 4, 5 mit
jeweiligen Preßprofilformen
versehen sind, die voneinander verschieden sind, und die betriebsmäßig reziprok
zu den anderen Preßprofilformen
sind, die in den entsprechenden gegenüberliegenden der dritten (6)
und vierten Preßkanten
angeordnet sind, wobei der bewegliche Teil 1 auf eine Gewindespindel 8 aufgeschraubt
ist, die sich zwischen den ersten und zweiten festen Teilen 2, 3 erstreckt.
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Gemäß der Erfindung
ist weiterhin vorgesehen, daß in
einer der beiden dritten (6) und vierten (7) Preßkanten
des ersten (2) bzw. zweiten (3) festen Teils eine
winkelförmige
Kerbe (9) ausgebildet ist, die mit der entsprechenden gegenüberliegenden
ersten (4) bzw. zweiten (5) Preßkante des
beweglichen Teils (1) zusammenwirkt, das sich in einer
Zwischenstellung seiner Betriebsbewegungsbahn befindet. Hierbei
bilden die Kantenflächen
der Kerbe (9) und die entsprechende Preßkante (4) bzw. (5)
drei tangentiale Ebenen, die einen Kreis mit einem Durchmesser gleich
dem Umfang eines Hohlschlüssels 13 umschreiben.
Die winkel- förmige Kerbe 9 kann
in ihrer Spitze durch eine winkelhalbierende Nut 10 fortgesetzt
sein, die sich in der Bewegungsrichtung des beweglichen Teils 1 erstreckt
und die hinsichtlich ihrer Tiefe und Breite entsprechend eines radialen
Flügels dimensioniert
ist, den der Hohlschlüssel 13 zum
geführten
Einsetzen in das Schloß aufweist.
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Weiterhin
können
beispielsweise die Preßkanten
(5) und (7) ein derartiges Profil aufweisen, daß sie das
Einspannen des Schaftes eines Schlüssels (14) mit Doppel-T-förmigem Schaft
ermöglichen, wie
dies in den 9 und 10 gezeigt
ist.
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Entsprechende
Preßkantenprofile
können zusätzlich das
Einspannen weiterer Sonderformen von Schäften von Schlüsseln ermöglichen, wobei entsprechende
Kombinationen von Ausnehmungen und/oder Vorsprüngen in den jeweils miteinander
zusammenwirkenden Preßkanten
des beweglichen Teils und eines der festen Teile vorgesehen sind. Jede
Preßkante
kann hierbei mehrere, an unterschied liche Schlüsseltypen angepaßte, Preßflächenteile
aufweisen.
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Dieses
neuartige Konzept der Spannvorrichtung ergibt eine große Vielseitigkeit
der Anwendung, für
die Beispiele in den 3 bis 10 angegeben sind,
aus denen zu erkennen ist, wie der bewegliche Teil 1 mit
dem ersten festen Teil 2 zusammenwirkt (3 bis 6)
um mit ersten (11) und zweiten (12) Arten von
Flachschlüsseln
zusammenzuwirken, oder mit dem zweiten festem Teil zusammenwirkt,
um (7 bis 10) mit einem Hohlschlüssel 13 oder mit
einem Doppel-T-förmigen
Schlüssel
(14) gemäß 11 zusammenzuwirken.
Hieraus ergeben sich die bereits beschriebenen Vorteile zumindest
einer Halbierung des Vorates an verschiedenen Spannvorrichtungen
für jede
Maschine und der Auswechslung der Spannvorrichtungen, wodurch die
Arbeit bequemer wird und dem Kunden bessere Dienste erwiesen werden.
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In
diesen Figuren werden die folgenden Bezugsziffern verwendet:
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- 1
- beweglicher
Teil
- 2
- erster
fester Teil
- 3
- zweiter
fester Teil
- 4
- erste
Preßkante
- 5
- zweite
Preßkante
- 6
- dritte
Preßkante
- 7
- vierte
Preßkante
- 8
- Gewindespindel
- 9
- abgewinkelte
Kerbe
- 10
- winkelhalbierende
Nut
- 11
- erster
Flachschlüssel
- 12
- zweiter
Flachschlüssel
- 13
- Hohlschlüssel
- 14
- Doppel-T-förmiger Schlüssel