DE19854844A1 - Vorrichtung zur Saugluftsteuerung - Google Patents
Vorrichtung zur SaugluftsteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung des an Saugöffnungen eines
Zylinders einer Druckmaschine anliegenden Vakuums gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1 und insbesondere eine Vorrichtung zum Auf- und Absperren von
Saugluftleitungen an Bogenhinterkanten-Sauggreifern umfassenden
Bogenübergabetrommeln von Bogenrotations-Offsetdruckmaschinen.
Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art dienen dazu, das Fördern kleinformatiger
Bedruckstoffbogen auf einem formatvariablen und mit einer für das Maximalformat
konzipierten Saugöffnungsgruppe ausgestatteten Zylinder zu ermöglichen, wobei ein
Ansaugen von Fehlluft durch die von den kleinformatigeren Bedruckstoffbogen nicht
abgedeckten Saugöffnungen vermieden wird. Auf diese Weise werden ein hoher
Energieverbrauch, ein ungünstiger Wirkungsgrad, im Extremfall ein Zusammenbruch
des Vakuums, das Ansaugen größerer Verunreinigungspartikel sowie eine erhöhte
Lärmemission beim Betrieb der Druckmaschine vermieden.
In der DE-OS 21 09 237 ist eine in ihrer Saugbreite einstellbare Saugwalze zum
Ansaugen und Fördern von Bögen oder Zuschnitten aus Papier oder dergleichen
beschrieben, welche dem Verbinden einzelner Gruppen von Sauglöchern mit der
Saugluftquelle dienende fernsteuerbare Ventile umfaßt. Die Ventile sind entweder an
den Steuerköpfen angebracht und von zentraler Stelle aus bedienbar oder an
zentraler Stelle angeordnet und über Rohrleitungen mit mehreren Steuerköpfen
verbunden, aber keinesfalls am Zylinder angebracht. Mit dieser Vorrichtung lassen
sich die Saugbreiten mehrerer Walzen von zentraler Stelle aus innerhalb geringster
Umstellzeiten einstellen. Nachteilig ist hierbei, daß sich der Aufbau des als Scheibe
oder Ring ausgebildeten und verschleißenden Bauteiles des Steuerkopfes mit
zunehmend feinerer Stufung der Unterteilung der Sauglochgruppen verkompliziert
und infolgedessen eine kostenaufwendigere Fertigung bedingt. Die im Stand der
Technik vorgeschlagene Vorrichtung ist bei den genannten Briefumschlagmaschinen
mit grober Stufung der Sauglöcher in drei Sauglochgruppen gut verwendbar, jedoch
nur schlecht bei eine feingestufte größere Anzahl von Sauglöchern bzw.
Saug lochgruppen erfordernden Druckmaschinenzylindern. Als eine besonders
geeignete Möglichkeit der Steuerung der Ventile werden Magnetventile
hervorgehoben. Ungünstig ist hierbei, daß neben dem ohnehin an der Maschine
vorhandenen pneumatischen System ein zweites System installiert wird, wobei das
elektrische System störanfällig ist. Da die Magnetventile vergleichsweise teuer sind,
ist deren Einsatz in großer Anzahl bei dem obengenannten Druckmaschinenzylinder
mit feiner Sauglochstufung wenig vorteilhaft. Die Ventile sind nicht an der Saugwalze
sondern extern angeordnet. Die bevorzugten Magnetventile ließen sich auch
schlecht an der drehbaren Saugwalze anordnen, da die elektrische Ankoppelung
aufwendig wäre. Infolge der externen Ventilanordnung sind die von den Ventilen zu
den nicht durch Bedruckstoff oder dergleichen abgedeckten Saugöffnungen auf der
Mantelfläche der Saugwalze führenden Saugluftkanäle einer Verschmutzungsgefahr
in Form eines Eindringens von Fremdkörpern, z. B. von sich ansammelnden
Papierpartikeln, ausgesetzt.
In der DE-OS 27 54 370 ist eine Staplerwalze beschrieben, deren Saugöffnungen
mit automatisch wirkenden Schließmechanismen versehen sind, die jeweils
diejenigen Saugöffnungen verschließen, welche nicht durch Belegmaterial
abgedeckt sind. Diese Ventile sind pneumatisch betätigt, jedoch nicht steuerbar,
sondern vielmehr selbsttätig schließend und öffnend. Eine pneumatische
Steuereinrichtung zur rotationswinkelabhängigen exakten Taktung der Saugluft ist
hier nicht vorgesehen. Ungünstig hierbei ist, daß die Ventile vergleichsweise
unsicher funktionieren. Die sichere Funktion ist von der Größe des an den
Saugöffnungen anliegenden Vakuums abhängig. Sollen auf einer derart
ausgebildeten Walze verschieden schwere Bedruckstoffe, z. B. dünnes Papier und
Karton, geführt werden, ist oftmals eine Variation der Saugluftstärke erforderlich.
Eine verringerte Saugluftstärke kann zur Folge haben, daß die selbsttätigen Ventile
verzögert oder träger reagieren. Sich in den Ventilen ablagernde Verunreinigungen,
z. B. Papierstaub, kann zudem die Gleitreibungsverhältnisse der geführten
Ventilkörper unvorhersehbar beeinflussen. Das Führen von Bedruckstoff auf einem
Druckmaschinenzylinder erfordert aber eine sehr exakte Taktung der Saugluft und
vor allem eine absolut sichere Funktion der Ventile bei allen Bedruckstoffarten. Dies
ist z. B. besonders wichtig, wenn ein auf einer Trommel mit den Bogen haltenden
Saugöffnungen geführter Bedruckstoffbogen an eine nachfolgende Trommel
übergeben werden soll, wobei der Bogen nicht immer einfach von den saugenden
Saugöffnungen abgezogen werden kann. Infolge sich nicht oder nicht rechtzeitig
öffnender Ventile, z. B. im Bereich einer Ecke eines Bedruckstoffbogens, kann ein
Flattern oder Knittern der nicht festgehaltenen Ecke auftreten. Diese Effekte können
durch Sensoren an der Druckmaschine zudem noch fehlinterpretiert werden. Eine
umgeschlagenen Ecke kann z. B. Als ein Doppelbogen interpretiert werden, wobei
infolgedessen der Sensor einen eventuell nicht notwendigen Maschinenstopp
veranlaßt. Ein regelmäßiges Reinigen, z. B. Ausblasen, der Ventilsitze nach
vergleichsweise kurzen Wartungsintervallen würde die Stillstandszeit der Maschine
erhöhen und den genannten Nachteil nur teilweise abhelfen, da die unsichere
Funktion, wie oben dargelegt, nicht nur verschmutzungsbedingt sondern auch
konstruktionsbedingt vorhanden ist. Konstruktiv aufwendig würde sich die Integration
dieser selbsttätigen Ventile in an sich bekannte Drehsauger gestalten.
In der DE-OS 41 26 643 A1 ist eine Trommel zum Transportieren und Übergeben
von Bogen beschrieben, welche Absperrhähne aufweist, damit die aus
Papierformatgründen nicht benötigten Leitungen abgestellt werden können. Die
Absperrhähne sind an der Trommel angeordnet und nicht steuerbar sondern manuell
betätigbar.
Ausgehend vom Stand der Technik ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung
zur Steuerung der an Saugöffnungen eines Zylinders einer Druckmaschine
anlegbaren Saugluft zu schaffen, welche eine feine Stufung der Saugöffnungen
erleichtert und die ein sicheres Führen verschiedener Bedruckstoffarten
gewährleistet.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
von Anspruch 1 gelöst. Weitere Merkmale sind in den Unteransprüchen enthalten.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Steuerung der an Saugöffnungen eines
Zylinders einer Druckmaschine anlegbaren Saugluft, mit fernsteuerbaren Ventilen,
über welche die Saugöffnungen mit einer Saugluftquelle verbindbar sind, und einer
ersten pneumatischen Steuereinrichtung zur Taktung der Saugluft, zeichnet sich
durch eine zweite pneumatische Steuereinrichtung zur bedruckstoff
formatabhängigen Steuerung der Saugluft aus, sowie dadurch, daß die Ventile am
Zylinder angeordnet und pneumatisch steuerbar sind. Diese Vorrichtung
gewährleistet ein sicheres Führen des Bedruckstoffes auch unter erschwerten
Einsatzbedingungen. Eine feine Stufung der Saugöffnungen ist vergleichsweise
unaufwendig möglich.
Unter Zylinder wird nachfolgend ein Rotationskörper verstanden, mittels welchen der
bahn- oder bogenförmige Bedruckstoff geführt und/oder gefördert wird. Der
Rotationskörper kann als eine Trommel mit im wesentlichen geschlossener und
zylindermantelflächenförmiger Außenkontur, auf welcher der Bedruckstoffbogen von
den Saugöffnungen gehalten aufliegt, ausgebildet sein. Der Querschnitt des
Zylinders in Rotationsachsenrichtung gesehen kann im wesentlichen kreisförmig und
im wesentlichen polygonförmig z. B. rhombisch sein. Die Mantelfläche des Zylinders
kann sich aus zueinander lageverstellbaren Elementen zusammensetzen. Der
mittels des Zylinders geführte und/oder geförderte Bedruckstoff kann zusätzlich zur
Wirkung der Saugöffnungen durch weitere gleich- oder anderswirkende am Zylinder
angeordnete Haltemittel, z. B. Haltefinger oder -zangen und Punkturnadeln, gehalten
werden. Ferner können die Saugöffnungen anstelle der oder zusätzlich zur
Saugluftbeaufschlagung oder alternierend mit Blasluft versorgt werden. Die
Saugöffnungen können ein- oder mehrreihig auf der Umfangsoberfläche des
Zylinders angeordnet sein, wobei sich die Reihe oder Reihen in Umfangsrichtung
des Zylinders bzw. in Bedruckstofftransportrichtung und parallel zur Rotationsachse
des Zylinders bzw. in Querrichtung erstrecken können. Eine
Saugöffnungsanordnung, insbesondere eine sich in Richtung der Zylinderachse
erstreckende Saugöffnungsreihe, kann in Abhängigkeit von der Formatbreite des zu
verarbeitenden Bedruckstoffes variiert oder wahlweise eingestellt werden. Eine
Saugöffnungsanordnung, insbesondere eine sich in Umfangsrichtung erstreckende
Saugöffnungsreihe, kann in Abhängigkeit von der Formatlänge gesteuert werden.
Eine Saugöffnungsreihe kann gesteuert werden, indem die Saugöffnungen der
Reihe, von einem oder beiden Reihenenden - das kann heißen vom linken und/oder
rechten Ende oder vom vorderen und/oder hinteren Ende - ausgehend und sich in
Richtung des jeweils anderen Reihenendes fortsetzend stufenweise bzw. gestaffelt
zu- oder abgeschaltet werden. Von der Bedruckstoffbogenvorderkante oder
Hinterkante nicht abgedeckte Saugöffnungsreihen in Querrichtung und von den
Bedruckstoffbogen- oder Bedruckstoffbahnseitenkanten nicht abgedeckte
Saugöffnungsreihen in Umfangsrichtung lassen sich jeweils über ein einziges Ventil,
dem alle Saugöffnungen der jeweiligen Reihe zugeordnet sind, reihenweise steuern
und deaktivieren. Neben diesen funktionellen Zusammenfassungen mehrerer
Saugöffnungen und Zuordnungen zu einem gemeinsamen Ventil ist es ebenso
möglich, das jedes zweite, dritte usw. Saugöffnung einer Reihe oder mehrerer
Saugöffnungen auf bestimmten Positionen von sich flächig erstreckenden bzw.
matrixförmigen Saugöffnungsanordnungen funktionelle Gruppen bilden, deren
Saugöffnungen gemeinsam bzw. gleichzeitig in und außer Betrieb genommen
werden können. Auf diese Weise kann eine Variation der reihen- oder
flächenbezogenen Gesamtsaugleistung und Haltekraft des Zylinders erfolgen. Die
Saugluftquelle kann als ein Kompressor und als eine mehrere Aggregate oder
Zylinder mit Saugluft versorgende zentrale Saugluftquelle der Druckmaschine
ausgebildet sein. Neben einer Vakuum- bzw. Unterdruckquelle kann eine
Überdruckquelle vorgesehen sein, so daß z. B. ein zeitlich und/oder örtlich
unterschiedliches oder alternierendes Beaufschlagen der Öffnungen mit Blas- und
Saugluft erfolgen kann. Unter einer pneumatischen Steuereinrichtung werden im
Zusammenhang mit der Erfindung Steuereinrichtungen verstanden, deren
Stellstrecke ein pneumatische System, z. B. ein Saugluftsystem ist, wobei die in
diesem System geführte und von der Steuereinrichtung gesteuerte Luft die
ausgangsseitige gesteuerte Stellgröße oder die manipulierbare Variable darstellt. Die
Steuerbetätigung erfolgt mechanisch, d. h. es erfolgt eine manuelle oder
automatisierte und über Stellantriebe erfolgende Verstellung eines oder mehrerer
Teile der pneumatischen Steuereinrichtung. Typische pneumatische
Steuereinrichtungen sind beispielsweise Steuerverteiler, Mehrwegeventile oder
Drehventile. Mit einem an sich bekannten Drehventil, wie z. B. den in der
DE 21 09 237 beschriebenen Steuerköpfen oder der in der DE 31 11 894 C2
beschriebenen Kombination Dichtring- Verschleißscheibe- Walzenkörper kann eine
Taktung der Saugluft erfolgen. Unter Taktung soll eine von der Rotation des
Zylinders abhängige bzw. zu dieser synchronisierte Beaufschlagung bestimmter
Saugöffnungen mit Saugluft, d. h. ein vom Rotationswinkel bzw. von der Phasenlage
des Zylinder abhängiges zeitweises Öffnen und Schließen der luftleitenden
Verbindung zwischen einer Saugöffnung und der dieser zugeordneten
Saugluftquelle verstanden werden. Durch eine Taktung kann z. B. ein an den
Zylinder übergebener und von diesem aufzunehmender Bedruckstoffbogen genau
zum richtigen Zeitpunkt durch die Saugöffnungen festgehalten werden und ein vom
Zylinder abzugebender bzw. zu übergebender Bedruckstoffbogen zum richtigen
Zeitpunkt durch die Saugöffnungen losgelassen werden. Die erfindungsgemäßen
pneumatischen Ventile sind im Gegensatz zur im Stand der Technik beschriebenen
Fernsteuerung von Magnetventilen, die bekanntermaßen elektrisch ferngesteuert
werden, mittels Saug- und/oder Druckluft betätigbar bzw. steuerbar. Im Unterschied
zu den ebenfalls im genannten Stand der Technik beschriebenen im unabgedeckten
Zustand selbsttätig schließenden Ventilen, kann bei den erfindungsgemäßen
Ventilen durch eine entsprechende Einstellung der zweiten pneumatischen
Steuereinrichtung eine gezielte und wahlweise Einflußnahme dahingehend erfolgen,
welche Saugöffnungen deaktiviert und welche aktiviert werden sollen. Bei
Erfordernis kann z. B. die Luftversorgung abgedeckter Saugöffnungen durch die
Ventile zum Zwecke der Verringerung der auf den Bedruckstoff wirkenden
Gesamtsaugleistung abgesperrt oder gedrosselt werden.
Vorzugsweise dient die zweite pneumatische Steuereinrichtung der
formatbreitenabhängigen Steuerung der Saufluft. Jedes der Ventile kann
vorteilhafterweise ein pneumatisch verstellbares Stellelement umfassen. Die Ventile
werden bei einer bevorzugten Ausführungsform durch die zweite pneumatische
Steuereinrichtung gesteuert, wobei das Stellelement durch von der zweiten
pneumatischen Steuereinrichtung gesteuerte Steuerluft pneumatisch verstellbar ist.
Die Erfindung ist bei z. B. im Offsetdruckverfahren arbeitenden Rollen- oder
Bogenrotationsdruckmaschinen einsetzbar und darüber hinausgehend in
bedruckstoffverarbeitenden Maschinen.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnungen anhand bevorzugter
Ausführungsformen beschrieben.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Druckmaschine mit mehreren
erfindungsgemäßen Vorrichtungen und einer Speichertrommel;
Fig. 2 eine schematische Schnittdarstellung der Speichertrommel und
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
Fig. 3 eine detailliertere schematische Darstellung der Drehsauger in einer
Draufsicht;
Fig. 4 eine schematische Darstellung der ersten pneumatischen
Steuereinrichtung in einer teilweise geschnittenen Seitenansicht;
Fig. 5 eine schematische Darstellung der zweiten pneumatischen
Steuereinrichtung in einer Seitenansicht;
Fig. 5 eine schematische Darstellung eines pneumatisch
steuerbaren Ventils;
Fig. 7 eine schematische Darstellung einer weiteren Ausbildung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 8 eine schematische Darstellung eines weiteren pneumatisch
steuerbaren Ventils.
In allen Figuren werden für gleiche oder funktionsgleiche Bauteile in der Regel
dieselben Bezugszeichen verwendet, auch wenn in den Figuren die Bauteile
unterschiedlich zueinander angeordnet sind.
In Fig. 1 ist eine Mehrfarbenbogenoffsetrotationsdruckmaschine 1 mit mehreren
Vorrichtungen 31 zur Steuerung der an Saugöffnungen eines Zylinders der
Druckmaschine anlegbaren Saugluft gezeigt. Die Druckmaschine 1 umfaßt einen
Bogenanleger 2, ein erstes Druckwerk 3, zwei oder mehr weitere Druckwerke 4, 5,
ein letztes Druckwerk 6 und einen Bogenausleger 7. Jedes Druckwerk 3, 4, 5, 6
umfaßt eine Druckeinrichtung 8, mittels welcher die Druckfarbe auf den Bedruckstoff
übertragen wird. Die gezeigten Druckeinrichtungen 8 bestehen aus einem
Druckformzylinder 9, einem Gummituchzylinder 10 und einem
Gegendruckzylinder 11. Zwischen den Druckwerken 3, 4, 5, 6 sind
Bogenübergabeeinrichtungen 12, 13, 14 angeordnet, von denen eine als
Bogenwendeeinrichtungen 13 ausgebildet ist. Die Übergabeeinrichtungen 12, 13,14
bestehen jeweils aus drei Trommeln 15, 16, 17. Die erste Trommel 15 übergibt den
von dem der Übergabeeinrichtung 12; 13; 14 vorgeordneten Druckwerk 3; 4; 5 -
insbesondere vom Gegendruckzylinder 11 - übernommenen Bedruckstoffbogen 18
an die zweite Trommel 16, welche den Bogen 18 an die dritte Trommel übergibt, von
welcher der Bogen 18 an das nachgeordnete Druckwerk 4; 5; 6; - insbesondere an
den Gegendruckzylinder 11 - übergeben wird. Im Ausführungsbeispiel ist eine
Wendeeinrichtung 13 mit einer Bogenübergabetrommel 15, einer
Bogenspeichertrommel 16 und einer Bogenwendetrommel 17 gezeigt. Die
Wendeeinrichtung 13 ist wahlweise in zwei Modi betreibbar. Im ersten Modus
(Schöndruckmodus) wird der im Druckwerk 4 auf der Vorderseite bedruckte Bogen
18 nicht gewendet und so an das der Wendeeinrichtung 13 nachgeordnete
Druckwerk 5 übergeben, daß der Bogen 18 dort ebenfalls auf der Vorderseite
bedruckt wird. Die Wendetrommel 17 übernimmt den Bogen 18 mit ihren
schwenkbaren Zangengreifern 19 im Schöndruckmodus in Bogentransportrichtung
gesehen an dessen Vorderkante 20. Im zweiten Modus (Widerdruckmodus) wird der
im Druckwerk 4 auf der Vorderseite bedruckte Bogen 18 um seine horizontale und
zur Transportrichtung senkrecht verlaufende Achse (Querachse) gewendet und so
an das nachgeordnete Druckwerk 5 übergeben, daß der Bogen 18 dort auf seiner
Rückseite bedruckt wird. Die Wendetrommel 17 übernimmt den Bogen 18 im
Widerdruckmodus an dessen Hinterkante 22. Gleichzeitig geben die Greifer 21 und
die Sauger 23 den Bogen 18 frei. Beim Weiterlaufen der Trommel 17 schwenken die
Greifer 19 der Wendetrommel 17 um ca. 180° um ihre zur Querachse des Bogens 18
parallele Achse. An der Bogenübergabestelle zwischen den Trommeln 16 und 17
weisen die den Bogen erfassenden Zangenöffnungen der Greifer 19 in Drehrichtung
der Trommel 17 gesehen nach vorn. An der Bogenübergabestelle zwischen der
Trommel 17 und dem Gegendruckzylinder 11 weist die Zangenöffnung entgegen der
Drehrichtung der Trommel 17. In Fig. 1 haben die Greifer 19 diese Endlage ungefähr
zur Hälfte erreicht. Die Speichertrommel 16 kann einfachgroß oder mehrfachgroß
sein. Eine mehrfachgroße Speichertrommel 16 führt gleichzeitig mehrere Bögen 18.
Im Ausführungsbeispiel ist eine doppeltgroße Speichertrommel 16 dargestellt,
welche zwei Greiferreihen 21 und zwei Saugerreichen 23 aufweist. Der Bogen 18
wird zeitweise gleichzeitig von den Greifern 21 und den Saugern 23 auf der
Mantelfläche der Trommel 16 gehalten, wobei die Greifer 21 den Bogen 18 an der
Vorderkante festklemmen und halten und die Sauger 23 den Bogen 18 im Bereich
nahe der Hinterkante halten. Der Abstand der einen Bogen 18 führenden Greifer 21
zu den diesen Greifern 21 zugeordneten Saugern 23 ist formateinstellbar, so daß
wahlweise Bögen 18 verschiedener Längen auf die oben beschriebene Art sicher
gehalten werden können. Dazu sind die Sauger 23 an einem zu einem die Greifer 21
tragenden Doppelsegment 25 verdrehbaren Doppelsegment 24 angeordnet. Die
Trommel 16 und 17 sind antriebsmäßig über einen nicht dargestellten Zahnräderzug
und eine in diesen integrierte Kupplung miteinander verbunden. Die reibschlüssige
Kupplung überträgt die Antriebsbewegung von einem mit einer ersten
Kupplungshälfte verbundenen ersten Zahnrad auf ein mit einer zweiten
Kupplungshälfte verbundenes, zweites Zahnrad. Die reibschlüssige Verbindung
zwischen den Kupplungselementen ist lösbar, so daß das erste Zahnrad relativ zum
zweiten Zahnrad stufenlos verdrehbar und eine stufenlose Verstellung der
Phasenlage der Speichertrommel 16 relativ zur Wendetrommel 17 möglich ist. Diese
Verstellmöglichkeit ermöglicht ein wahlweises Zusammenwirken der Greifer 19 mit
den Greifern 21 (Schöndruckmodus) oder mit den Saugern 23 (Widerdruckmodus)
und eine Formateinstellung der Greifer 19 und der Sauger 23 zueinander. Die
Ausbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 31 und der diese umfassenden
Speichertrommel 16 wird anhand noch folgender Figuren detailliert beschrieben. In
der vorliegenden Fig. 1 wird weiterhin gezeigt, daß neben den Trommeln 15 und 16
der Übergabeeinrichtungen 12 und 14 sowie der Wendeeinrichtung 13 weitere
bogenführende Trommeln, Zylinder oder Walzen mit erfindungsgemäßen
Vorrichtungen ausgerüstet sein können. Beispielsweise kann der Anleger 2 eine
Saugwalze 26 mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung enthalten, wobei die
Saugwalze 26 die Vereinzelung der Bögen 18 vom Stapel 27 unterstützt. Der
Ausleger 7 kann beispielsweise eine Bremswalze 28 mit einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung umfassen, wobei die Bremswalze 28 die Geschwindigkeit der von einem
Kettengreifersystem 29 geförderten und auf einen Stapel 30 abzulegenden
Bogen 18 verzögert. Die Trommeln 16 und Walzen 26, 28 weisen in deren
Mantelfläche mündende Saugöffnungen 23 auf und tragen mit diesen verbundene
Ventile 32. Die Saugluftversorgung und die Steuerluftversorgung erfolgt mittels einer
Saugluftquelle 33, welche über luftleitende Leitungen 34, 40 sowie die erste
pneumatische Steuereinrichtung 35 zur Taktung der Luft und die zweite
pneumatische Steuereinrichtung 36 zur formatabhängigen Steuerung der Luft mit
den Saugöffnungen 23 verbindbar ist. Die Druckmaschine 1 und insbesondere die
Saugluftquelle 33 sowie die pneumatischen Steuereinrichtungen 35, 36 werden von
einer elektronischen Steuereinrichtung 37 mit Mikroprozessor in Abhängigkeit
zueinander und von weiteren Betriebsparametern gesteuert.
In Fig. 2 ist die Speichertrommel 16 mit einer im Vergleich zu Fig. 1 modifizierten
Vorrichtung zur Steuerung der Saugluft dargestellt. Auf die Darstellung im
Zusammenhang mit Fig. 1 beschriebener und nicht unmittelbar der
Saugluftsteuerung dienender Teile, wie z. B. der Greifer 21, wurde hier aus Gründen
einer besseren Übersichtlichkeit verzichtet. Dessenungeachtet gehört jede technisch
zweckmäßige Kombination von Merkmalen aus der Fig. 1 mit Merkmalen aus der
Fig. 2 in den Bereich der Erfindung. Dies gilt ebenso für Kombinationen von im
Zusammenhang mit einer der noch folgenden Figuren genannten Merkmalen mit im
Zusammenhang mit einer anderen Figur genannten Merkmalen. Die in den
Seitenwänden 38 der Druckmaschine 1 in Lagern 39 gelagerte und den Bogen 18
tragende Speichertrommel 16 umfaßt eine Reihe als verstellbare Sauger 23a, 23b,
23c, 23d mit in Trommelumfangsrichtung und insbesondere in
Trommelachsenrichtung bewegbaren oder verstellbaren Saugöffnungen 44 bzw.
Mündungen, welche vorzugsweise als die gezeigten Drehsauger 23a bis 23d
ausgebildet sein können. Die Sauger 23a bis 23d sind drehbar in der Trommel 16
gelagert und weisen eine zur Drehachse 45 um den Abstand 46 exzentrisch versetzt
mündende schwenkbare Saugöffnung 44 auf, die den Bogen 18 in Umfangsrichtung
der Trommel 16 und auch in den zueinander entgegengesetzten
Seitenrichtungen 50, 51 von der Bogenmitte nach außen glattziehen, so daß die
Bogenhinterkante zur Gewährleistung einer registerexakten Übernahme durch die
Greifer 19 plan auf der Saugleiste und Trommelmantelfläche aufliegt. Jedem
Sauger 23a bis 23d ist ein an die Saugluftleitung 40 angeschlossenes Ventil 32
zugeordnet, wobei die Saugluftversorgung oder Evakuierung über diese Ventile 32
und die pneumatische Steuereinrichtung 35 mittels der Vakuumquelle 33 erfolgt. Die
Ventile 32 sind über ein- und ausgangsseitige, z. B. rohr-, kanal- oder vorzugsweise
schlauchförmige, Steuerleitungen 41, 42 und die zweite pneumatische
Steuereinrichtung 36 mit der Druckluftquelle 43 luftleitend verbindbar bzw. an diese
ankoppelbar. Die Druckluftquelle 43 ist mit der zweiten pneumatischen
Steuereinrichtung 36 über eine flexible Leitung 47, z. B. einen Schlauch, verbunden,
so daß deren Positionierung 48 und Verstellung 49 behinderungsfrei möglich ist. Die
zweite pneumatische Steuereinrichtung 36 ist zweiteilig ausgebildet und besteht aus
einem verstellbaren und an das mit der Trommel 16 verbundene zweite
Steuerelement 53 an- und abstellbaren ersten Steuerelement 52. Die
Positionierung 48 bzw. das An- und Abkoppeln des verschiebbaren ersten
Steuerelementes 52 erfolgt über einen Antrieb 54, z. B. eines Linearantriebes in
Form des gezeigten Pneumatikzylinders. Das erste Steuerelement 52 ist mit
Drehlagern 55 verdrehbar auf der Kolbenstange 56 gelagert und weist mehrere oder
wie gezeigt eine Aussparung 57 auf, welche vorzugsweise als eine
kreisbogenförmige und exzentrisch um den Abstand 58 zur Rotations- und
Trommelachse 59 versetzt angeordnete und zu dieser Achse 59 koaxial verlaufende
langlochförmige Nut ausgebildet ist. Der Aussparung 57 kann über die Leitung 47
Druckluft zugeführt werden, welche bei der in Fig. 2 strichpunktiert gezeigten
angekoppelten Position des ersten Steuerelementes 52 von der Aussparung 57 über
die mit der Aussparung 57 korrespondierenden und kreisbogenförmig und koaxial
zur Achse 59 angeordneten bzw. gruppierten Mündungsöffnungen 60 am zweiten
Steuerelement 53 in die Steuerleitungen 41,42 hineinströmen kann. Die
Aussparung 57 kann durch ein zueinander relatives Verstellen der
Steuerelemente 52, 53 wahlweise mit einer oder mehreren Mündungsöffnungen 60
in Deckung gebracht werden. Das Verstellen kann beispielsweise durch ein
Verdrehen der Trommel 16 und damit des zweiten Steuerelementes 53 zum ersten
Steuerelement 52 bei einer Bewegungsübertragung vom Antrieb 61 über ein
Getriebe, z. B. über das mit dem Zahnrad 62 kämmende Zahnrad 63, auf die
Trommel 16 erfolgen. Hierbei kann der Antrieb 61 der Druckmaschine vorteilhaft
genützt werden. Ein Verstellen ist auch durch ein Verdrehen des ersten
Steuerelementes 52 zum zweiten Steuerelement 53 über ein Getriebe, z. B. das
hierbei mit dem Zahnrad 64 in Eingriff gebrachte Zahnrad 63, erfolgen. Ein als
Antrieb 61 fungierender Motor ist problemlos in die entsprechende Drehpositionen
elektronisch steuerbar. Weiterhin können die Positionen der Steuerelemente 52, 53
zueinander absichernde Gesperre, z. B. Rastungen, oder ein vom Antrieb 61
angetriebenes Schrittgetriebe vorgesehen sein. Die Steuerung der pneumatisch
schaltbaren Ventile 32 erfolgt in folgenden Schritten: Zuerst werden die
Steuerelemente 52, 53 in eine gewählte Drehwinkellage zueinander, z. B. durch
Drehen der Trommel 16 mit dem Antrieb 61 der Druckmaschine gebracht. Ein
andersgestaltiges Bewegen bzw. Verstellen der Steuerelemente 52, 53 z. B. ein
lineares Verstellen reihig angeordneter Mündungsöffnungen 60 und einer geradlinig
verlaufenden Aussparung 57 ist ebenfalls möglich. Dann wird das erste
Steuerelement 52 aus der ersten Position (vollinig dargestellt) in die zweite Position
(strichpunktiert dargestellt) gebracht. In der gezeigten Lage der Steuerelemente 52,
53 zueinander können die eingangsseitigen Steuerleitungen 42 und somit die
Stellelemente der Ventile 32 aller Sauger 23a-d bei Stillstand der Druckmaschine 1
und Trommel 16 mit Druckluft beaufschlagt werden während die ausgangsseitigen
Steuerleitungen 41 entlüftet sind. Infolge der Druckluftbeaufschlagung werden die in
dieser Figur nicht dargestellten Stellelemente bzw. Ventilkörper aller Ventile 32 z. B.
derart verstellt, daß ein freier Durchfluß der Saugluft von den Saugern 23a-d durch
die Ventile 32 in die Leitung 40 möglich ist, so daß der maximalformatige Bogen 18
auf seiner ganzen Formatbreite sicher gehalten wird. Danach wird das erste
Steuerelement 52 vom zweiten Steuerelement 53 gelöst und die Druckmaschine 1
kann in Betrieb genommen werden, wobei die zuletzt programmierten oder
eingestellten Schaltzustände der z. B. mit einrastenden Stellelementen
ausgebildeten und den aktuellen Schaltzustand selbsthaltenden Ventile 32 erhalten
bleiben. Die erste pneumatische Steuereinrichtung 35 entspricht im Aufbau und
funktionell weitgehend der oben beschriebenen zweiten pneumatischen
Steuereinrichtung 36. Abweichend von letzterer sind das dritte Steuerelement 65
und das vierte Steuerelement 66 ständig, wie gezeigt miteinander gekoppelt, so daß
in entsprechenden Drehwinkelstellungen der Steuerelemente 65, 66 zueinander und
über einen bestimmten Drehwinkel hinweg die Saugluft aus der Saugluftleitung 40
über deren Mündungsöffnung 67 in die über die Leitung 68 mit der Saugluftquelle 33
verbundene und z. B. einzige Aussparung 69 oder in mehrere Aussparungen 69
strömen kann und somit getaktet wird. Die Lagerung 70 kann einstellbar sein, so daß
das dritte Steuerelement 65 und somit die Aussparung 69 in Umfangsrichtung der
Trommel 16 verstellt und die Sauglufttaktung in Bezug auf die Phasenlage
(Drehwinkelposition) der Trommel 16 verändert - d. h. der Beginn und das Ende der
Saugluftbeaufschlagung der Sauger 23a-d variiert - werden kann. Im Unterschied zur
zweiten pneumatischen Steuereinrichtung 36 stehen die Steuerelemente 67, 65 der
ersten pneumatischen Steuereinrichtung 35 immer im Kontakt zueinander. Eine
Modifikation der ersten pneumatischen Steuereinrichtung 35, bei der die kreisförmige
Mündungsöffnung 67 und die kreisbogenförmige Aussparung 69 miteinander
vertauscht angeordnet werden, ist ohne weiteres möglich.
In Fig. 3 ist das Prinzip der Drehsauger 23a-d zum besseren Verständnis in einem
Beispiel dargestellt. Jede Saugergruppe umfaßt zumindest je einen Sauger. Über ein
als Kurvengetriebe ausgebildetes Getriebe 72 wird ein als Hebelgetriebe
ausgebildetes weiteres Getriebe 73 in Abhängigkeit von der Rotation der Trommel
16 und durch den Antrieb der Trommel 16 angetrieben. Auf diese Weise wird eine
taktweise und von der Drehwinkelstellung der Trommel 16 abhängige Bewegung 74
der Mündungsöffnungen des Saugkanales 71 der Sauger 23a-d bewirkt, wobei die
Bewegung 74 eine erste Bewegungskomponente 75a, 75b parallel zur
Trommelachse 59 und eine zweite Bewegungskomponente 76 in Umfangsrichtung
der Trommel 16 und entgegen der Transportrichtung der Bögen aufweist. Die erste
Bewegungskomponente 75a der ersten Saugergruppe 23a, 23b ist zur ersten
Bewegungskomponente 75b der zweiten Saugergruppe 23c, 23d entgegengesetzt
gerichtet, so daß der Bogen 18 von der Bogenmitte her in Richtung der
Außenkanten gestrafft und straffgehalten wird. Aus dieser Halteposition 77 werden
die Sauger 23a-d bzw. deren Mündungen 44 durch die Getriebe 72, 73 wieder in die
Ausgangsposition 78 in Abhängigkeit von der Rotation der Trommel 16
zurückgestellt.
In Fig. 4 ist die erste pneumatische Steuereinrichtung 35 aus Fig. 2 in einer
Seitenansicht dargestellt, in welcher die bereits beschriebenen Details besser
erkennbar sind und in der die Verstellbarkeit 81 der Lufttaktung gezeigt ist. Das dritte
Steuerelement 65 kann um die Achse 59 der Lagerung 70 geschwenkt werden, so
daß die Mündungsöffnung 67 innerhalb eines zur Phasenlage der Trommel 16
veränderbaren Drehwinkelbereiches hinweg mit der Aussparung 69 zusammenwirkt,
wobei in diesem Drehwinkelbereich Luft aus der Mündungsöffnung 67 in die
Aussparung 69 übertritt. Auf diese Weise ist der Beginn und das Ende der
Ansaugphase bezüglich der Trommelrotation in Abhängigkeit von der
Maschinengeschwindigkeit variierbar. Das dritte Steuerelement 65 kann mittels einer
z. B. aus einer Festklemmschraube bestehenden und am Gestell 96 der
Druckmaschine 1 befestigten Festhalteeinrichtung 97 in der eingestellten Position
gehalten werden.
In Fig. 5 ist die zweite pneumatische Steuereinrichtung 36 in einer Seitenansicht
dargestellt. Aus dieser Darstellung ist die Anordnung der in Fig. 2 nicht differenziert
bezeichnete Mündungsöffnungen 60 ersichtlich. Die Mündungsöffnungen 60
umfassen die Öffnungen 79a-d und 80a-d. Die Öffnung 79a ist die Mündung der
dem Ventil 32 des Saugers 23a zugeordneten Steuerleitung 41 und die Öffnung 80a
ist die Mündung der Steuerleitung 42 desselben Ventils 32. In gleicher Weise sind
die Öffnungen 79b, 80b mit dem Ventil 32 des Saugers 23b verbunden sowie die
Öffnungen 79c, 80c dem Sauger 23c und die Öffnungen 79d, 80d dem Sauger 23d
zugeordnet. In der gezeigten Einstellung sind alle vier Ventile 32 gleichzeitig mit der
von der Aussparung 57 in die Öffnungen 80a-d übertretenden und von den
Ventilen 32 über alle Steuerleitungen 42 zugeführten Druckluft versorgbar und
pneumatisch schaltbar oder einstellbar, so daß z. B. alle vier Ventile 32 in die die
Saugluft durchlassende, geöffnete Schaltstellung geschaltete sind. Die Öffnungen
79a-d entlüften in dieser Einstellung die Ventile 32. Das erste Steuerelement 52
kann um z. B. ca. 90° entgegen dem Uhrzeigersinn verdreht werden, so daß die
Aussparung 57 danach mit den Öffnungen 79c, 79d, 80a, 80b korrespondiert. In
dieser Position bleibt die geöffnete Schaltstellung der den Saugern 23a, 23b
zugeordneten Ventile 32 erhalten und die den Saugern 23c, 23d zugeordneten
Ventile 32 werden geschlossen oder gedrosselt. In dieser Stellung dienen die
Öffnungen 79a, 79b, 80c, 80d der Entlüftung. Bei einer abgewandelten
Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß jedem Ventil 32 zwei oder mehrere
Saugöffnungen 23a-d zugeordnet sind. Auf diese Weise können z. B. paarweise
oder gruppenweise zusammengefaßte Saugöffnungen 23a, 23d; 23b, 23c
gleichzeitig mit der Saugluft verbunden oder von dieser abgetrennt werden.
Beispielsweise kann ein gestaffeltes paarweises Absperren von Saugöffnungen 23a-23c
der Saugöffnungsreihe, beginnend an beiden Enden der Saugöffnungsreihe
und sich fortsetzend in Richtung der Mitte der Saugöffnungsreihe erfolgen.
In Fig. 6 ist ein für die in Fig. 2 gezeigte Ausbildung der Erfindung besonders
geeignetes programmierbares Ventil 32 gezeigt, welches die zuletzt eingestellte
Schaltstellung unabhängig von der den Bogen 18 haltenden getakteten oder
kontinuierlich anliegenden Saugluft bis zur Neuprogrammierung der Ventile 32 der
Ventilanordnung von selbst beibehält. Daß als ein verschiebbarer Kolben mit
pneumatisch beaufschlagbaren Stirnflächen 84a, 84b und einer Ringnut
ausgebildete Stellelement des Ventils 32 ist in dem als Bohrung ausgebildeten
Hohlraum 86 des Gehäuses 87 angeordnet und geführt. Die Ringnut 85 gibt den
Luftstrom von der Einlaßöffnung 88 zur Auslaßöffnung 89 in einer der offenen
Schaltstellung (nicht dargestellt) des Ventils 32 entsprechenden ersten Position des
Stellelementes 83 frei. Anstelle des als Ringnut 85 ausgebildeten Durchgangs kann
auch eine Verjüngung des Stellelements 85 oder eine Bohrung durch das
Stellelement 85 vorgesehen sein. In der gezeigten zweiten Position (geschlossene
Schaltstellung) gibt das pneumatisch verstellbare Stellelement 83 einen zur ersten
Position verschieden großen Luftdurchfluß von der Einlaßöffnung 88 zur
Auslaßöffnung 89 frei, indem z. B. wie gezeigt beide Öffnungen 88, 89 von der
Kolbenumfangsfläche zugedeckt bzw. vollständig versperrt werden, so daß kein
wesentlicher Saugluftdurchfluß mehr möglich ist. Durch einen oder mehrere
Festhalteeinrichtungen 90, z. B. eine Rastung mit einer Kugel 91 oder einen anderen
Blockierkörper und einer Druckfeder 92, kann das Stellelement 83 in den Positionen
gehalten werden. Die Kugel 91 kann auf eine Stirnfläche 84a des Stellelementes 83
letzteres blockierend wirken, wobei das Stellelement 83 mit der jeweils anderen
Stirnfläche 84b an der Gehäusewand 94 anliegt. Die Kugel 91 kann aber auch in
z. B. nutenförmiger Aussparungen 93 eingreifen, wodurch mehr als zwei Positionen
des Stellelementes 83 realisierbar sind. Durch eine Saugluftbeaufschlagung oder
vorzugsweise Druckluftbeaufschlagung der Stirnflächen 84a, 84b über die
Steuerleitungen 41, 42 ist das Stellelement 83 die Wirkung der Rastung
überwindend, z. B. gegen die Wirkung der Feder 92 und der dabei in die Bohrung 95
zurückgedrückten Kugel 91, in beide Richtungen verschiebbar.
In Fig. 7 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung gezeigt, bei
welcher mehrere Sauger 23, 23a gruppenweise zusammengefaßt und über das
Leitungssystem 99 gemeinsam mit Saugluft versorgbar sind. Ein An- und Abkoppeln
der fortwährend miteinander verbundenen und zueinander verstellbaren
Steuerelemente 52, 53 ist bei dieser Ausführungsform nicht erforderlich. Günstig
hierbei ist, daß die Saugluft 98 (Fig. 8) zum Halten der Bogen 18 aus der an der
Druckmaschine ohnehin vorhandenen Saugluftquelle 33 zusätzlich als Steuerluft 102
(Fig. 8) zur Steuerung der Ventile 32 genutzt wird. Die von der ersten pneumatischen
Steuereinrichtung 35 getaktete Luft wird den Ventilen 32 als getaktete Saugluft 98
und zu dieser taktversetzt getaktete Steuerluft 102 zugeführt, d. h. genaugenommen
von den Ventilen 32 abgeführt, da der äußere Luftdruck die Bogen 18 auf der
Trommel 16 hält. Die über die Verbindungsleitung 101 mit der ersten pneumatischen
Steuereinrichtung 35 verbundene zweite pneumatische Steuereinrichtung 36 verteilt
die Steuerluft 102 entsprechend der gewählten Einstellung auf die Ventile 32. In
Fig. 7 ist zu erkennen, daß hier die kreisbogenförmigen Aussparungen 103, 104 dem
mit der Trommel 16 mitdrehenden vierten Steuerelement 66 und die
Mündungsöffnung 105 der Leitung 68 zur Saugluftquelle 33 dem dritten
Steuerelement 65 zugeordnet sind. Die nicht miteinander verbunden bzw.
voneinander getrennten Aussparungen 103, 104 sind so angeordnet, daß bei
Rotation der Trommel 16 ein wechselweiser Luftdurchfluß erfolgt, wobei zum einen
die Steuerluft 102 von der Aussparung 103 in die Öffnung 105 geleitet wird
währenddessen die Saugluft 98 nicht an den Ventilen anliegt, und wobei zeitlich
dazu alternierend die Saugluft 98 von der Aussparung 104 in die Öffnung 105
geleitet wird, während dessen die Steuerluftleitungen 41, 42 entlüftet werden. Das in
der Verbindungsleitung 101 angeordnete Rückschlagventil 100 mit Feder sperrt den
Luftdurchfluß von der ersten pneumatischen Steuereinrichtung 35 zur zweiten
pneumatischen Steuereinrichtung 36 und gibt den Luftdurchfluß in der
Gegenrichtung frei. Auf diese Weise kann eine Lagesicherung der Stellelemente 83
erreicht und ein Klappern dieser infolge der zeitweiligen Entlüftungsphase der
Steuerleitungen 41, 42 vermieden werden. Bei der vorstehend beschriebenen
Ausführungsform sind keine als abgesetzte Stufenkolben ausgebildete
Stellelemente 83 erforderlich, können jedoch verwendet werden. Die
Stellelemente 83 können als einfach zylinderförmige Kolben ausgebildet sein. Bei
einer weiteren Ausführungsform kann die Ansteuerung der Ventile 32 mit der als
Steuerluft 102 wirkenden Saugluft 98 und die Beaufschlagung der Saugöffnungen
23, 23a mit der Saugluft 98 zeitgleich, d. h. nicht mit versetzter Taktung, erfolgen.
Bei dieser Ausführungsform entfällt die Ausnehmung 104 und sind die
Saugluftleitungen 40 an die Ausnehmung 103 angeschlossen. Hierbei sind jedoch
als abgesetzte Stufenkolben ausgebildete Stellelemente 83, wie in Fig. 8 gezeigt,
erforderlich. Diese Ausbildung gewährleistet eine sichere Fixierung der
Stellelemente 83 in der geöffneten Ventilstellung bei an den Saugöffnungen 23, 23a
anliegender Saugluft 98. Letztere wirkt auf die kleinflächige Stirnseite der
Stellelemente 83, währenddessen die Stellelemente 83 festhaltende Steuerluft 102
auf die großflächige Stirnseite wirkt.
In Fig. 8 ist eine für die erfindungsgemäße Vorrichtung aus Fig. 7 bevorzugte
Ausführungsform der Ventile 32 gezeigt. Diese Ventile 32 halten den aktuellen
Schaltzustand im Vergleich zu den in Fig. 6 gezeigten programmierbaren Ventilen 32
nur kurzzeitig, wobei in Abhängigkeit von der Rotation der Trommel 16, z. B. einmal
pro Trommelumdrehung, eine Erneuerung bzw. ein Wiederherstellen des gewählten
Schaltzustandes mehrfach erfolgt. Sollen beispielsweise die nicht durch den
Bogen 18 abgedeckten Saugöffnungen 23a deaktiviert werden, dann wird das den
Saugöffnungen 23a zugeordnete Ventil 32 über dessen mit der Aussparung 57 der
Einstellung entsprechend luftleitend verbundene Steuerleitung 42 außerhalb des
Ansaugtaktes angesteuert, so daß die Stellelemente 83 an die Wand 107 gesaugt
und durch Reibschluß und/oder das Rückschlagventil 100 auch während des
Ansaugtaktes an der Wand 107 gehalten werden. Gegebenenfalls können die
Stellelemente 83 mit elastischen Dichtungen, z. B. Kunststoffringen versehen sein,
deren erhöhte Reibung an den Führungsflächen des Hohlraumes 86 eine zusätzliche
Lagesicherung bewirkt. Die Stellelemente 83 der Ventile 32 der aktiven Sauger 23
werden gleichzeitig an der gegenüberliegenden Wand 106 gehalten, indem die
Stellelemente 83 über die Steuerleitungen 41 der den jeweils aktiven Saugern 23
zugeordneten Ventile 32 mit Saugluft beaufschlagt werden. Die Aussparung 57
korrespondiert somit gleichzeitig mit den Mündungsöffnungen 60 der Steuerleitungen
41 der geöffneten Ventile 32 und der Steuerleitungen 42 der geschlossenen Ventile
32. Die beiden genannten Schaltpositionen des Ventils 32 sind in Fig. 8
strichpunktiert als erste Position 108 und vollinig als zweite Position 109 des
Stellelements 83 dargestellt.
1
Druckmaschine
2
Anleger
3
,
4
,
5
,
6
Druckwerk
7
Ausleger
8
Druckeinrichtung
9
Druckformzylinder
10
Gummituchzylinder
11
Gegendruckzylinder
12
Übergabeeinrichtung
13
Wendeeinrichtung
14
Übergabeeinrichtung
15
Übergabetrommel
16
Speichertrommel
17
Wendetrommel
18
Bogen
19
Greifer
20
Vorderkante
21
Greifer
22
Hinterkante
23
,
23
a-d Sauger
24
,
25
Segment
26
Saugwalze
27
Anlegerstapel
28
Bremswalze
29
Kettengreifersystem
30
Auslegerstapel
31
Saugluftsteuervorrichtung
32
Ventil
33
Saugluftquelle
34
Leitung
35
,
36
pneumatische Steuereinrichtung
37
elektronische Steuereinrichtung
38
Wand
39
Lager
40
Saugluftleitung
41
,
42
Steuerleitung
43
Druckluftquelle
44
Saugöffnung
45
Drehachse
46
Abstand
47
flexible Leitung
48
Positionierung
49
Verstellung
50
,
51
Richtung
52
,
53
Steuerelemente
54
Antrieb
55
Lager
56
Kolbenstange
57
Aussparung
58
Abstand
59
Achse
60
Öffnung
61
Antrieb
62
,
63
,
64
Zahnrad
65
,
66
Steuerelemente
67
Mündungsöffnung
68
Leitung
69
Aussparung
70
Lagerung
71
Kanal
72
,
73
Getriebe
74
Bewegung
75
a,
75
b,
76
Komponente
77
,
78
Position
79
a-d,
80
a-d Öffnung
81
Verstellung
82
Hebel
83
Stellelement
84
a,
84
b Fläche
85
Durchlaß
86
Hohlraum
87
Gehäuse
88
,
89
Öffnung
90
Festhalteeinrichtung
91
Kugel
92
Feder
93
Aussparung
94
Wand
95
Bohrung
96
Gestell
97
Festhalteeinrichtung
98
Saugluft
99
Leitungssystem
100
Rückschlagventil
101
Leitung
102
Steuerluft
103
,
104
Aussparung
105
Öffnung
106
,
107
Fläche
108
,
109
Positionen
Claims (13)
1. Vorrichtung (31) zur Steuerung der an Saugöffnungen (44) eines Zylinders (15, 16,
17, 26, 28) einer Druckmaschine (1) anlegbaren Saugluft (98), mit
- - steuerbaren Ventilen (32), über welche die Saugöffnungen (44) mit einer Saugluftquelle (33) verbindbar sind und
- - einer ersten pneumatischen Steuereinrichtung (35) zur Taktung der
Saugluft (98),
gekennzeichnet durch eine zweite pneumatische Steuereinrichtung (36) zur bedruckstofformatabhängigen Steuerung der Saugluft (98) sowie dadurch, daß die Ventile (32) pneumatisch steuerbar und am Zylinder (15, 16, 17, 26, 28) angeordnet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite pneumatische Steuereinrichtung (36) der formatbreitenabhängigen
Steuerung der Saugluft (98) dient.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes der Ventile (32) ein pneumatisch verstellbares Stellelement (83) umfaßt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ventile (32) durch die zweite pneumatische Steuereinrichtung (36)
gesteuert werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellelement (83) durch von der zweiten pneumatischen
Steuereinrichtung (36) gesteuerte Steuerluft (102) pneumatisch verstellbar ist.
6 Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Steuerluft (102) die Saugluft (98) der Saugluftquelle (33) genutzt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - jedes Ventil (32) einen von einem Gehäuse (87) umschlossenen Hohlraum (86) aufweist, das Stellelement (83) in dem Hohlraum (86) angeordnet sowie in eine erste Position (108) und eine zweite Position (109) stellbar ist,
- - eine erste Leitung (71) eine Einlaßöffnung (88) bildend und eine zweite Leitung (40) eine Auslaßöffnung (89) bildend in den Hohlraum (86) münden und
- - das Stellelement (83) in der ersten Position (108) einen zur zweiten Position (109) verschieden großen Luftdurchfluß von der Einlaßöffnung (88) zur Auslaßöffnung (89) freigibt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Ventile (33) mit der zweiten pneumatischen Steuereinrichtung (36) luftleitend verbunden sind und
- - die zweite pneumatische Steuereinrichtung (36) über eine Verbindungsleitung (101) mit der ersten pneumatischen Steuereinrichtung (35) verbunden ist und mit der Saugluftquelle (33) luftleitend verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Verbindungsleitung (101) ein Rückschlagventil (100) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die zweite pneumatische Steuereinrichtung (36) zwei zueinander verstellbare Steuerelemente (52, 53) umfaßt,
- - das erste Steuerelement (52) eine Aussparung (57) aufweist,
- - in das zweite Steuerelement (53) die Steuerleitungen (41, 42) Mündungsöffnungen (60) bildend münden und
- - in Abhängigkeit von der Verstellung der Steuerelemente (52, 53) die Aussparung (57) verschiedene Mündungsöffnungen (60) zuordenbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Zylinder (15, 16, 17, 26, 28) eine Bogentransfertrommel (15, 16, 17) einer
Wendeeinrichtung (13) der als Schön- und Widerdruckmaschine (Perfektor)
ausgebildeten Druckmaschine (1) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Saugöffnungen (44) als eine Bogenhinterkante erfassende und den
Bedruckstoffbogen straffende Drehsauger (44, 45) ausgebildet sind.
13. Druckmaschine (1) mit einer Vorrichtung (31) nach einem der Ansprüche 1 bis 12.
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ID=7853419
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