DE19847465A1 - Verfahren zur Verwendung eines Kompensatorhahnes und Kompensatorhahn mit einer Einrichtung zum Verstellen der Lage des Kompensators - Google Patents
Verfahren zur Verwendung eines Kompensatorhahnes und Kompensatorhahn mit einer Einrichtung zum Verstellen der Lage des KompensatorsInfo
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Abstract
Um vor allem bei automatischen Getränkezapfanlagen schnell und mit geringer Schaumbildung zu zapfen, wird ein Kompensator eines Kompensatorhahnes zunächst in eine Position mit einem engen Spalt zwischen Kompensator und Kompensatorhülse gestellt und anschließend wird der Hahn geöffnet. Danach wird der Kompensator in eine Position mit einem größeren Spalt verstellt und nach Durchfluß der vorbestimmten Getränkemenge wird der Hahn wieder geschlossen. DOLLAR A Insbesondere für dieses Verfahren eignet sich ein Kompensatorhahn mit einer automatischen Verstelleinrichtung zum Verstellen der Lage des Kompensators.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verwendung eines
Kompensatorhahnes und einen Kompensatorhahn mit einer Einrichtung zum
Verstellen der Lage des Kompensators.
Kompensatorhahnen sind weit verbreitet und werden zum Zapfen von
kohlensäurehaltigen Getränken verwendet. Der Kompensator dient hierbei
dazu, den Druck des Getränkes kurz vor dem Verlassen des Hahnes zu
reduzieren, um ein zu starkes Schäumen des Getränkes zu verhindern. Je
nachdem, mit welchem Druck das Getränk am Hahn ansteht, ist eine
spezielle Kompensatorposition dazu geeignet, eine möglichst große
Durchflußgeschwindigkeit bei minimaler Schaumbildung zu erreichen. Da
Druck und Temperatur des am Kompensatorhahn anstehenden Getränkes
sich manchmal verändern, hat ein Kompensatorhahn üblicherweise eine
mechanische Verstelleinrichtung, um die Position des Kompensators zu
verändern. Dadurch wird ein zwischen der Kompensatorhülse und dem
Kompensator gebildeter Spalt vergrößert oder verkleinert, um den
Druckabbau am Kompensator zu variieren. Üblicherweise wird mit etwas
Geschick eine optimale Kompensatorstellung eingestellt, die während der
Zapfvorgänge nicht verändert wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Verwendung eines Kompensatorhahnes und einen neuen Kompensatorhahn
vorzuschlagen, mit denen schnell mit wenig Schaum gezapft werden kann.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig dadurch gelöst, daß der Kompensator
in eine Position mit einem engen Spalt gestellt wird, der Hahn geöffnet
wird, der Kompensator in eine Position mit einem größeren Spalt verstellt
wird und der Hahn geschlossen wird.
Bei diesem Verfahren wird bei jedem Zapfvorgang die Kompensator
position so verändert, daß beim Zapfbeginn durch den engen Spalt ein
hoher Druckabbau entsteht und somit nur ein geringer Durchfluß. Sobald
das Getränk jedoch schaumfrei fliesst, wird der Spalt am Kompensator
vergrößert, um den Durchfluß zu erhöhen. Vorzugsweise wird vor dem
Schließen des Hahnes der Kompensator wieder in eine Position mit einem
engen Spalt gestellt und anschließend wird der Hahn geschlossen. Dadurch
wird der Zapfvorgang mit geringem Volumenstrom begonnen und schnell
auf einen maximal möglichen Volumenstrom gesteigert, um ein Glas
möglichst schnell zu befüllen, ohne zuviel Schaum zu erzeugen.
Da es vorteilhaft sein kann, bei kleineren zu zapfenden Gesamt
durchflußmengen den Kompensator nicht vollständig zu öffnen, wird
vorgeschlagen, daß eine Gesamtdurchflußmenge vorgegeben und je nach
Gesamtdurchflußmenge die Kompensatorposition festgelegt wird. Wenn
beispielsweise ein Glas mit nur 0,2 Litern gefüllt werden soll, wird an
einer Zapfanlage die Gesamtdurchflußmenge 0,2 Liter eingestellt und
gleichzeitig wird entsprechend einer vorgegebenen Relation die maximale
Kompensatorspaltöffnung auf einen bestimmten Wert begrenzt. Soll
hingegen ein Glas mit beispielsweise einem Liter Getränk gefüllt werden,
wird der Kompensator möglichst weit geöffnet.
Vorteilhaft ist es, wenn bei geöffnetem Hahn der Durchfluß gemessen wird
und bei vorbestimmten Durchflußmengen der Kompensator verstellt und
der Hahn geschlossen wird. Dies erlaubt es, mit hoher Geschwindigkeit ein
Glas mit definierter Menge zu befüllen. Die beim automatischen Zapfen
notwendige Durchflußmesseinrichtung liefert hierbei nicht nur das Signal
zum Schließen des Hahnes, sondern auch ein Signal zur Verstellung des
Kompensators.
Eine etwas aufwendigere Steuerung sieht vor, daß bei geöffnetem Hahn der
Durchfluß und die Zeit gemessen werden und bei vorbestimmten Werten
oder Werterelationen der Kompensator verstellt und der Hahn geschlossen
wird. Durch die Messung von Durchflußmenge pro Zeit kann auf den am
Hahn anliegenden Druck zurückgeschlossen werden, um je nach spezieller
Situation die optimalen Zeitpunkte und Geschwindigkeiten zur Verstellung
des Kompensators festzulegen.
Selbstverständlich können auch noch weitere Werte wie beispielsweise die
Getränketemperatur zur individuellen Festlegung der Kompensator
bewegung gemessen werden.
Insbesondere zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet
sich ein Kompensatorhahn mit einer Einrichtung zum Verstellen der Lage
des Kompensators, bei dem die Einrichtung eine automatische
Verstelleinrichtung aufweist.
Während bekannte Kompensatorhahnen nur eine manuelle Verstell
einrichtung aufweisen, erschließt die Verwendung einer automatischen
Verstelleinrichtung neue Möglichkeiten zum Umgang mit dem
Kompensatorhahn.
Zunächst kann die Stellung des Kompensators durch vorher gemessene
Werte wie beispielsweise Getränkedruck, Getränketemperatur und
möglicherweise auch gewünschte Zapfmenge automatisch eingestellt
werden. Ein manuelles Verstellen des Kompensators erübrigt sich dadurch,
wobei dies nicht ausschließen soll, daß der Kompensator neben seiner
automatischen Verstellbarkeit zusätzlich auch eine manuelle
Verstellmöglichkeit aufweisen kann.
Darüber hinaus erschließt die automatische Verstellbarkeit jedoch das
Varrieren der Kompensatorposition während eines Zapfvorganges, da die
Kompensatorposition schneller und vor allem reproduzierbar verändert
werden kann.
Die Kompensatorposition kann unter anderem pneumatisch oder
hydraulisch verstellt werden. Besonders vorteilhaft ist jedoch die
Verwendung eines elektrischen Antriebs, da dieser einen schnellen
Verstellvorgang mit höchster Genauigkeit der Position bewirken kann.
Außerdem ist es von Vorteil, wenn die Geschwindigkeit der
Verstelleinrichtung variierbar ist. Dies erlaubt eine optimale Anpassung der
Kompensatorverstellung an unterschiedlichste Zapfsituationen.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel sieht vor, daß die automatische
Verstelleinrichtung eine Positionsableseeinrichtung aufweist. Eine derartige
Positionsableseeinrichtung ist beispielsweise ein Resolver oder ein
Drehpotentiometer. Während ein Resolver pro Umdrehung mehrere
Impulse abgibt und somit eine genaue Messung der geleisteten
Motorumdrehungen ermöglicht, liefert ein Drehpotentiometer einen
analogen Wert, der sich mit der Position des Kompensators verändert. Die
mit der Positionsableseeinrichtung gemessenen Werte dienen dazu, die
Steuerung zu kontrollieren.
Um je nach Situation die optimale Kompensatorstellung festzulegen und
während des Zapfvorganges die Kompensatorstellung zu steuern wird
vorgeschlagen, daß die automatische Verstelleinrichtung von einem
Rechner gesteuert wird. Dies ermöglicht es, den Kompensator optimal und
reproduzierbar einzustellen.
Der beschriebene Kompensatorhahn ist besonders für automatische
Zapfanlagen geeignet, bei denen der Hahn eine Einrichtung zum
automatischen Öffnen und Schließen aufweist. Bei derartigen Anlagen weist
der Hahn einen Durchflußmesser auf und die Einrichtung zum
automatischen Öffnen und Schließen wird von einem Rechner gesteuert.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und
wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Darstellung eines Kompensator
hahnes mit einem Kompensator in geschlossener Stellung und
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Darstellung eines Kompensator
hahnes mit einem Kompensator in geöffneter Stellung.
Der in Fig. 1 gezeigte Kompensatorhahn 1 weist einen Getränkeeinlass 2
und einen Getränkeauslass 3 auf. Dazwischen liegt ein Kompensator 4, der
von einer Kompensatorhülse 5 umgeben ist. Um die Kompensatorhülse 5
ist eine Verkleidung 6 angeordnet und darum sind konzentrisch weitere
Elemente 7, 8 und 9 angebracht, die in bekannter Art und Weise dazu
dienen, den Kompensatorhahn an einem Getränkeanlagengehäuse zu
befestigen.
Der Kompensator 4 ist mittels Abstandshaltern 10 konzentrisch in der
Kompensatorhülse 5 so angeordnet, daß zwischen dem Kompensator 4 der
Kompensatorhülse 5 ein Spalt 11 entsteht. Der Kompensator 4 ist in
Richtung des Pfeiles 12 innerhalb der Kompensatorhülse relativ zur Hülse
beweglich und dabei vergrößert sich der Spalt 11 im Bereich zwischen
einem konischen Kompensatorteil 13 und einem konischen Hülsen
bereich 14.
Durch das vom Getränkeeinlass 2 zum Getränkeauslass 3 fließende Getränk
wird der Kompensator zum Getränkeauslass hin gegen einen Steuernocken
15 gedrückt. Der Vergleich der Fig. 1 und 2 zeigt, daß der
Steuernocken 15 so verstellbar ist, daß der Kompensator 4 in Richtung des
Pfeiles 12 beweglich ist. Die Fig. 1 zeigt eine Position mit ausgefahrenem
Steuernocken 15, in der der Spalt 11 zwischen dem konischen Teil 13 des
Kompensators 4 und dem konischen Teil 14 der Kompensatorhülse 5 nur
einen minimalen Durchlass bildet. Die Position des Kompensators 4 bei
zurückgefahrenem Steuernocken 15 zeigt Fig. 2. In diesem Fall ist der
Kompensator 4 bis zu einem Gehäuseteil 16 in Richtung zum Getränke
auslass 3 versetzt, so daß der Spalt 11 einen maximalen Geränkedurchlass
zwischen dem Kompensator 4 und der Kompensatorhülse 5 ermöglicht.
Der Steuernocken 15 wird über ein Getriebe 17 durch einen Motor 18
bewegt. Gleichzeitig wird über den Resolver 19, der die Funktion einer
Positionsableseeinrichtung übernimmt, die Stellung des Kompensators 4 an
eine Steuereinrichtung (nicht gezeigt) gemeldet.
Dieser Aufbau ermöglicht es, die Position des Kompensators 4 innerhalb
des Getränkehahnes 1 automatisch an beliebiger Stelle festzulegen und zu
variieren. Eine Kontrolle der Position des Kompensators 4 wird über den
Resolver 19 erreicht.
Eine bevorzugte Anwendung des Kompensatorhahnes 1 liegt im Einbau in
eine automatische Getränkezapfanlage. Automatische Zapfanlagen geben
auf Knopfdruck eine vorbestimmte Getränkemenge ab, so daß der Bediener
nicht mehr darauf achten muß, daß das zu füllende Glas bis zum Eichstrich
gefüllt ist. Sofern jedoch zuviel Schaum erzeugt wird, fließt ein Teil des
Getränkeschaumes über den Glasrand über, so daß nur noch ein Teil der
gezapften Getränkemenge im Glas verbleibt. Um dies zu vermeiden, wird
am Anfang des Getränkezapfens der Kompensator 13 in eine Position
gemäß Fig. 1 mit minimalem Spaltdurchlass 11 gestellt. Anschließend
wird der Getränkehahn mittels des Hebels 20 geöffnet, so daß das Getränk
langsam im engen Spalt 11 abgebremst wird und den Hahn durch den Aus
lass 3 verläßt. Im Kompensatorspalt 11 wird der Getränkedruck stark
abgebaut, so daß das Getränk mit geringer Geschwindigkeit in das Glas
fließt.
Anschließend wird mittels das Motors 18 und des Getriebes 17 der
Steuernocken 15 zurückgefahren, so daß sich in Folge des Getränkedruckes
der Spalt 11 am Kompensator vergrößert. Dadurch fließt eine größere
Getränkemenge pro Zeiteinheit durch den Hahn 1, so daß sich das Glas
(nicht gezeigt) am Getränkeauslass 3 schnell füllt.
Gleichzeitig wird die durchgeflossene Getränkemenge gemessen und kurz
vor Erreichen des vorbestimmten Getränkevolumens wird mittels des
Motors 18 der Steuernocken 15 wieder ausgefahren, so daß der Spalt 11
am Kompensator 4 wieder verringert wird. Wenn die vorbestimmte
Getränkemenge schließlich durchgeflossen ist, wird der Hahn 1 automatisch
geschlossen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Verwendung eines Kompensatorhahnes (1), dadurch
gekennzeichnet, daß
- - der Kompensator (4) in eine Position mit einem engen Spalt gestellt wird,
- - der Kompensatorhahn geöffnet wird,
- - der Kompensator (4) in eine Position mit einem größeren Spalt verstellt wird und
- - der Kompensatorhahn geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
schließen des Hahnes der Kompensator (4) in eine Position mit
einem engen Spalt (11) gestellt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Gesamtdurchflußmenge vorgegeben und je
nach Gesamtdurchflußmenge die Kompensatorposition festgelegt
wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei geöffnetem Kompensatorhahn (1) der
Durchfluß gemessen wird und bei vorbestimmten Durchflußmengen
der Kompensator (4) verstellt und der Kompensatorhahn (1)
geschlossen wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß bei geöffnetem Hahn (1) der Durchfluß und die
Zeit gemessen werden und bei vorbestimmten Werten oder Werte
relationen der Kompensator (4) verstellt und der Kompensator
hahn (1) geschlossen wird.
6. Kompensatorhahn (i) mit einer Einrichtung (15, 17, 18) zum
Verstellen der Lage des Kompensators (4), dadurch gekennzeichnet,
daß die Einrichtung (15, 17, 18) eine automatische Verstell
einrichtung aufweist.
7. Kompensatorhahn nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die automatische Verstelleinrichtung (15, 17, 18) einen elektrischen
Antrieb (18) aufweist.
8. Kompensatorhahn nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Geschwindigkeit der Verstelleinrichtung (15, 17, 18)
variierbar ist.
9. Kompensatorhahn nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die automatische Verstelleinrichtung (15, 17,
18) eine Positionsableseeinrichtung (19) aufweist.
10. Kompensatorhahn nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die automatische Verstelleinrichtung (15, 17,
18) von einem Rechner steuerbar ist.
11. Kompensatorhahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kompensatorhahn (1) eine Ein
richtung zum automatischen Öffnen und Schließen aufweist.
12. Kompensatorhahn nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kompensatorhahn (1) einen Durchflußmesser aufweist und die
Einrichtung zum automatischen Öffnen und Schließen von einem
Rechner steuerbar ist.
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