DE2324613C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Gaszählern - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von GaszählernInfo
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Description
45
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prüfen von Gaszählern, insbesondere
zum Justieren bzw. Aussortieren noch justierbarer Prüflinge. Vorrichtungen zum Prüfen von Gaszählern,
sogenannte Prüfbänke, sind bekannt. Auf Grund der jeweiligen Prüfvorschriften sind die Prüfungen sehr
zeitraubend, was in Anbetracht der neuen EWG-Be-Stimmungen zu einer außerordentlichen Mehrbelastung
der Gaszählerhersteller und der Versorgungsbetriebe führen wrd.
Bisher was es nämlich üblich, alle Gaszähler beim Nacheichen an den gesetzlich vorgeschriebenen Meßpunkten
zu prüfen, um festzustellen, ob die Gaszähler die amtlichen Fehlergrenzen einhalten. War dies nicht
der Fall, so mußten die Zähler entweder nachjustiert oder als unbrauchbar aussortiert werden. Dieses
Verfahren ist aber wegen der langen Prüfzeit in Anbetracht der großen Mengen anfallender Zähler in
Folge der gesetzlich eingeführten Nacheichpflicht sehr unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit deren
Hilfe nicht nur die Prüfzeit abgekürzt werden kann, sondern es auch möglich ist, die noch justierbaren
Geräte von den völlig ungeeigneten Geräten zu trennen.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor, daß eine Kurzzeitprüfung bei lediglich einem BcIastungspunkt,
und zwar einem mittleren Punkt zwischen 0,2 CW und CW durchgeführt wird und das Ergebnis
mit dem typischen Fehlerwert der Geräteart des Prüflings an diesem Belastungspunkt verglichen wird.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß Gasgeräte einer bestimmten Bauart eine charakteristische
Fehlerkurve besitzen, die bei allen Geräten im wesentlichen gleich ist. Aus diesem Grund genügt eine
einzige Prüfung an einem bestimmten Belastungspunkt, um festzustellen, ob sich die Fehlerkurve des geprüften
Gerätes mit der charakteristischen Fehlerkurve deckt oder parallel zu dieser verläuft. Falls sie parallel zu der
charakteristischen Fehlerkurve liegt, ist der Abstand wiederum ein Maß für den besonderen Fehler des
geprüften Gerätes, der gegebenenfalls beseitigt werden kann, wenn der Abstand nicht zu groß ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich vor allem zum Aussortieren der zur Nachprüfung bestimmten
Gaszähler, weil sich innerhalb kürzester Zeil ermitteln läßt, ob sich ein Gaszähler überhaupt noch
innernalb der gesetzlich vorgeschriebenen Grenzen justieren läßt. Für nicht mehr justierbare Zähler erübrigt
sich dann eine ausführliche Prüfung.
In Weiterbildung der Erfindung wird ferner vorgeschlagen,
daß die Kurzzeitprüfung genau zwei Umdrehungen der Meßwerkswelle umfaßt.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ausgegangen von einer Vorrichtung zum Prüfen von Durchflußmessern
mit in Reihe geschaltetem Normalgerät und Prüfling, bei der dem Normalgerät eine sehr empfindliche
Ablesevorrichtung und dem Prüfling eine die Ablesevorrichtung des Zählwerks steuernde Abtastvorrichtung
zugeordnet ist und eine elektronische Einrichtung vorgesehen ist, die den durch das Normalgerät
geflossenen Volumenstrom mit dem Soll-Wert entsprechend der Umdrehungen der Meßwerkswelle des
Prüflings vergleicht und das Ergebnis unmittelbar bzw. den Fehler anzeigt. Solche Vorrichtungen zum Prüfen
von Durchflußmessern, ζ. Β. Wasserzählern sind bekannt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird bei einer solchen Vorrichtung gemäß der
Erfindung vorgeschlagen, daß als Abtastvorrichtung eine fotoelektrisch bzw. lichtelektronisch arbeitende
Einrichtung dient, die auf Grund einer vorgewählten Stellung eines markierten Zahnes des auf der Meßwerkswelle
sitzenden Justierrades des Gaszählers Steuerimpulse abgibt.
Voraussetzung hierfür ist allerdings, daß in der Zählwerkskappe ein Sichtfenster derart angeordnet ist,
daß das auf der Meßwerkswelle sitzende Zahnrad bzw. sein markierter Zahn während einer Umdrehungzumindest
zeitweise und ein Teil des von dem ersten Justierrad angetriebenen zweiten Justierrades sichtbar
sind.
Weitere Vorteile ergeben sich schließlich, wenn in Weiterbildung der Erfindung jeweils zwei in Reihe
liegende Einbauplätze für die Prüflinge in der Prüfvorrichtung angeordnet sind, um in einem Arbeitsgang
eine Dichtheitsprüfung des einen Prüflines und
eine Kurzzeitprüfung des anderen Prüflings durchzuführen.
Als Normal- bzw. Vergleichsgerät können Gaszähler üblicher Bauart gewählt werden, die absolut dicht sind
und gute Druckverluste sowie eine nur kleine Fehlerspanne aufweisen. Der Einbau und die Verwendung
der sehr teuren Normalgeräte ist daher zumindest bei einer Aussortierprüfung nicht notwendig.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand von Ausführungsbeispielen, die in der Zeichnung dargestellt
sind, näher erläutert. Dabei zeigt
Fig- 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung,
Fig.2 eine Ansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels
mit zwei Cinbauplätzen,
Fig.3 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig.2,
Fig.4 eine Ansicht eines Zählwerks mit einem Sichtfenster in der Zählwerkskappe und
Fig.5 eine Seitenansicht des Zählwerks gemäß
Fig. 4.
Die Prüfvorrichtung 1 gemäß Fig. 1 umfaßt ein nicht
dargestelltes Gebläse, ein Normalgerät, von dem lediglich die Ablesevorrichtung 2 dargestellt ist sowie
eine Spannvorrichtung 3, mit deren Hilfe der Prüfling 4 angehoben und gegen Anschlußrohrleitungen 5 und 6
gedrückt wird. An das Rohrleitungssystem ist ferner ein Manometer 7 angeschlossen, das den Druckabfall in
dem Prüfling anzeigt. Eine weitere elektrische Anzeigeeinrichtung liefert unmittelbar einen Fchlerwert, der
sich aus detn Vergleich des Soll-Wertes nach beispielsweise zwei Umdrehungen der Meßwerkswelle 9 des
Zählwerks 10 gemäß den Fig.4 und 5 und dem tatsächlichen Volumenstrom ergibt, der durch das
Normalgerät geflossen ist und von der Ablesevonichtung 2 angegeben wird. Die dem Normalgerät
zugeordnete Ablesevorrichtung 2 weist eine sehr empfindliche Teilung auf, damit der Fehler bei nur zwei
Umdrehungen der Meßwerkswelle 9 ermittelt werden kann.
Dem Prüfling 4 ist eine die Ablesevorrichtung 2 steuernde Abtastvorrichtung 11 zugeordnet, die hochklappbar oder verschiebbar an der Prüfvorrichtung 1
befestigt ist. Es handelt sich hierbei um eine fotoelektrisch bzw. lichtelektronisch arbeitende Einrichtung, die
sich während des Prüfvorganges vorder Zählwerkskappe 12 des Zählwerks 10 befindet, wie aus den F i g. 2 und
3 hervorgeht. Die Abtastvorrichtung 11 wird bei der Prüfvorrichtung 1 gemäß F i g. 1 ebenso benötigt wie bei
der Prüfvorrichtung la gemäß den Fig. 2 und 3, sie ist in
Fig. 1 der besseren Übersichtlichkeit wegen jedoch nicht dargestellt.
Die Abtastvorrichtung 11 gibt m?h einer genau
festgelegten Anzahl Umdrehungen der Meßwerkswelle 9 einen Impuls an eine elektronische Einrichtung 13, die
den auf Grund der Umdrehungen der Meßwerkswelle 9 festliegenden Soll-Wert mit dem tatsächlich durch das
Normalgerät geflossenen Volumenstrom vergleicht und die Abweichung als Fehler in der elektrischen
Anzeigeeinrichtung 8 angibt. Diese Anzeige kann eine Prozentangabe des Fehlers sein oder auch absolute
Werte enthalten, die für die Beurteilung der Frage bedeutsam sind, ob sich der Prüfling überhaupt noch
justieren läßt oder welche Justierräder eingebaut werden müssen, um das Gerät wieder funktionsfähig zu
machen.
Die Prüfung selbst erfolgt bei einem mittleren Belastungswert zwischen 0,2 <?m« und <?n«x, wobei das
Ergebnis ferner von der elektronischen Einrichtung 13 mit dem typischen Fehlerwert der Geräteart des
Prüflings 4 an dem entsprechenden Belastungspunkt verglichen wird.
Um das erfindungsgemäße Prüfverfahren optimal durchführen zu können, ist es zweckmäßig, wenn die
Zählwerkskappe 12 ein Sichtfenster 14 aufweist, durch das das auf der Meßwerkswelle 9 sitzende Justierrad 15
sichtbar ist. Ein Zahn 15a des Justierrades 15 ist markiert, beispielsweise schwarz gefärbt und löst somil
bei jeder Umdrehung einen Impuls in der Abtastvorrichtung 11 aus. Die Zählwerkskappe 12 erfüllt ihre
Funktion einwandfrei, wenn das Sichtfenster 14 nicht nur die Beobachtung des markierten Zahnes 15a
während jeder Umdrehung des Justierrades 15 zuläßt, sondern auch einen Teil des von dem ersten Justierrad
15 angetriebenen zweiten Justierrades 16 erkennen läßt.
Die Prüfvorrichtung la gemäß Fig. 2 besitzt vorzugsweise zwei Einbauplätze für Prüflinge 4a und 4b,
die derart in Reihe angeschlossen sind, daß gleichzeitig eine Dichtheitsprüfung des einen Prüflings und eine
Kurzzeitprüfung des anderen Prüflings erfolgen kann. Grundsätzlich kann die Vorrichtung la für einen
Normalzähler eingerichtet sein, aus Gründen einer rationelleren Prüfung sind jedoch zwei Einbauplätze
vorgesehen.
Für jeden Prüfling 4a bzw. 4b ist je eine elektrische Anzeigeeinrichtung 8a bzw. 8b eingebaut, bei der es sich
vorzugsweise um eine digitale Fehleranzeige handelt. Ferner sind bei der Prüfvorrichtung la gemäß den
Fig. 2 und 3 zwei Vorwahlzählwerke 17a und 176 vorgesehen, mit deren Hilfe die bei einem Prüfvorgang
gewünschte Anzahl der Drehungen der Meßwerkswelle 9 vorgewählt werden kann.
Falls zwei Normalgeräte in der Prüfvorrichtung la eingebaut werden, so ist für jedes ein Initiator bzw. eine
Ablesevorrichtung 18a, 18ö vorgesehen.
Bei den Teilen 19a bis 22a handelt es sich um Ein- und Ausschaltvorrichtungen bzw. um Regelorgane zur
Veränderung der Belastung.
Die in der erfindungsgemäßen Prüfvorrichtung 1, la verwendeten Normal- bzw. Vergleichsgeräle können
Gaszähler üblicher Bauart sein. Hierbei ist lediglich darauf zu achten, daß sie absolut dicht sind und nur eine
kleine Fehlerspanne bzw. gute Druckverlustwerte aufweisen.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Prüfen von Gaszählern,
insbesondere zum Justieren bzw. Aussortieren noch justierbarer Prüflinge, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kurzzeitprüfung bei lediglich einem Belastungspunkt, und zwar einem mittleren
Punkt zwischen 0,2 Qmm und CW durchgeführt wird
und das Ergebnis mit dem typischen Fehlerwert der Geräteart des Prüflings an diesem Belastungspunkt
verglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurzzeitprüfung genau zwei
Umdrehungen der herausragenden Meßwerkswcllc umfaßt.
3. Vorrichtung zum Prüfen von Durchflußmessern mit in Reihe geschaltetem Normalgerät und Prüfling,
bei der dem Normalgerät eine sehr empfindliche Ablesevorrichtung und dem Prüfling eine die
Ablesevorrichtung des Zählwerks steuernde Abiaslvorrichtung
zugeordnet ist, und eine elektronische Einrichtung vorgesehen ist, die den durch das
Normalgerät geflossenen Volumenstrom mil dem Soll-Wert entsprechend der Umdrehungen der
Meßwerkswelle des Prüflings vergleicht und das Ergebnis unmittelbar bzw. den Fehler anzeigt,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2 als Abtastvorrichtung
(11) eine fotoelektrisch bzw. lichtelektronisch arbeitende Einrichtung dient, die auf Grund
einer vorgewählten Stellung eines markierten Zahnes (15('i) des auf der Meßwelle (9) sitzenden
Justierrades (15) des Gaszählers Steuerimpulse abgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch zwei in Reihe angeordnete Einbauplätze für
die Prüflinge (4a, 4b) zur gleichzeitigen Dichthcitsprüfung des einen und .^ur Kurzzeitprüfung des
anderen Prüflings.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Normal- bzw. Vergleichsgerät
ein Gaszähler üblicher Bauart dient.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19732324613 DE2324613C3 (de) | 1973-05-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Gaszählern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19732324613 DE2324613C3 (de) | 1973-05-16 | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Gaszählern |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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DE2324613A1 DE2324613A1 (de) | 1974-11-28 |
DE2324613B2 DE2324613B2 (de) | 1976-05-13 |
DE2324613C3 true DE2324613C3 (de) | 1976-12-30 |
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