DE19843011A1 - Verfahren und Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialien - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren MaterialienInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut 2 aus Papierwerkstoffen oder papierwerkstoffähnlichen Materialien, bei dem Schneidgut 2 positioniert, zweiseitig phasenversetzt orthogonal geschnitten, um einen definierten Winkel gedreht und erneut phasenversetzt orthogonal geschnitten wird, wobei sich Drehen und Beschneiden beliebig oft mit gleichem Schneidgut 2 wiederholen können. DOLLAR A Um eine hohe Effektivität bei minimalem Einsatz und eine hohe Schnittgenauigkeit durch die im Schrägschwingschnitt schneidenden Seitenmesser 5 und des Frontmessers 4 unter Beibehaltung des Stapelzusammenhaltes zu erreichen, wird eine bekannte Dreimesserschneidemaschine für den Dreiseitenbeschnitt in erfindungsgemäßer Weiterbildung zur Realisierung eines Vier- bzw. Mehrseitenbeschnittes so genutzt, daß das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens zwei Seiten des Schneidgutes 2 phasenversetzt mit nur einem Seitenmesser 5 und dem Frontmesser 4 beschnitten (Winkelschnitt) werden, durch eine Dreheinheit 9 um einen definierten Winkel gedreht und erneut phasenversetzt an zwei gegenüberliegenden Seiten beschnitten wird. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand einer ausgeführten Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut 2 erläutert.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden
von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialien, bei dem
Schneidgut positioniert, zweiseitig phasenversetzt orthogonal geschnitten, um einen definierten Winkel
gedreht und erneut phasenversetzt orthogonal geschnitten wird, wobei sich Drehen und Beschneiden
beliebig oft wiederholen können.
Bekannt sind Schneidemaschinen mit einem Messer (Planschneider) zum Ausführen u. a. von
Vierseitenbeschnitt. Nachteilig ist hierbei neben einer geringen Effektivität die erforderliche manuelle
Arbeit zum Drehen und Ausrichten. Nachteilig ist weiterhin die schlechte Ausrichtgenauigkeit, da der
Stapelzusammenhalt nach jedem Beschnitt verlorengeht.
Entsprechend DE 40 37 099 C3 ist der Einsatz eines Drehtellers im Schneidtisch und einer
Drehgreifereinheit in der Ebene der Tischoberfläche bekannt. Vorteilhaft ist hierbei, daß der
Stapelzusammenhalt bei entsprechender Ansteuerung nicht verlorengehen muß, wodurch die Bögen des
Stapels gleichmäßig beschnitten werden. Nachteilig ist die erreichbare Effektivität, da jede Seite einzeln
beschnitten werden muß und bei vom Quadrat abweichenden Abmessungen zusätzliche
Positionierbewegungen erforderlich sind.
Bekannt sind weiterhin Schneidemaschinen zum dreiseitigen Beschneiden von Büchern, Broschüren
o. dgl., bei welchen zwei Messer gleichzeitig und ein drittes phasenversetzt Schneidgutstapel dreiseitig
schneiden. Weiterhin ist eine Modifikation einer derartigen Maschine zum vierseitigen Beschnitt derart
bekannt, daß beide Messergattungen (Seiten- und Quermesser) separat hydraulisch angetrieben werden
und nach erfolgtem dreiseitigem Beschnitt das Schneidgut zum Bediener zurückgefördert, dort manuell
gedreht und erneut ausgerichtet und der Schneidstation zugeführt wird, wonach ein Beschnitt mit nur
einer Messergattung (Quermesser) erfolgt. Nachteilig bei dieser Lösung ist der fehlende mechanische
Zwanglauf, der erhöhte Aufwand zur Absicherung der Kollisionsfreiheit beider Messergattungen.
Weiterhin nachteilig ist die ungleichmäßige Messerabnutzung, da die Seitenmesser beim vierseitigen
Beschnitt jeden Schneidgutstapels nur einmal, das Quermesser zweimal schneidet. Die Folge ist die
vorzeitige Abstumpfung des Quermessers. Außerdem führt der verwendete direkte Messerantrieb, bei
dem die Messerträger direkt von Hydraulikzylindern angetrieben wegen, zu Durchschnittproblemen, da
ein unkontrolliertes Eindringen der Messer in die Schneidleisten nicht verhindert werden kann. Auch
sind keine derartigen Maschinen mit an modernen Schneidemaschinen üblichem Schwingschnitt,
insbesondere Schrägschwingschnitt bekannt geworden. Dabei dringt das Messer unter einem Winkel in
das Schneidgut ein, wodurch die Schneide sukzessive in Eingriff gebracht wird. Ein geringerer
Messerverschleiß und eine Antriebsentlastung ist die Folge.
Entsprechend DE 197 20 042.7-26 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung bekannt, mit welchen der
vierseitige Beschnitt im Schrägschwingschnitt ohne den Nachteil des fehlenden mechanischen
Zwanglaufes (Anspruch 4, 5, 24) möglich ist. Neben dem hohen Aufwand zur Realisierung dieser
Funktion ist die ungleichmäßige Messerabnutzung nachteilig. Zusätzlich wirkt der erforderliche
Leerschnitt der Seitenmesser nachteilig, da neben einem Zeitverlust das unnötige Eindringen der
Seitenmesser in die Schneidleiste zu einer zusätzlichen Messerabstumpfung führt.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum mindestens vierseitigen Beschneiden von
Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialien so zu
entwickeln, daß eine hohe Effektivität bei minimalen manuellem Einsatz und eine hohe
Schnittgenauigkeit durch Schrägschwingschnitt und Beibehaltung des Stapelzusammenhaltes erreicht
wird. Es ist weiterhin Aufgabe der Erfindung, eine zugehörige Vorrichtung zu schaffen, mit der das
erfindungsgemäße Verfahren auf kostengünstige Art technologisch einfach durchführbar ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1
dadurch gelöst, daß Schneidgut positioniert, an zwei Seiten phasenversetzt beschnitten (Winkelschnitt),
um einen definierten Winkel gedreht und/oder erneut phasenversetzt an zwei Seiten beschnitten wird,
wobei sich der Dreh- und Schneidevorgang beliebig oft mit gleichem Schneidgut wiederholen kann.
Vorteilhafterweise sollen bekannte Dreimesserschneidemaschinen in erfindungsgemäßer Weiterbildung
zur Realisierung dieses Vier- bzw. Mehrseitenbeschnittes genutzt werden. Dabei soll erfindungsgemuß
ein Seitenmesser außer Eingriff gebracht oder entfernt werden.
Nach einer vorteilhaften Fortbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens soll ein Drehen des
Schneidgutes um den Schnittpunkt der Diagonalen des Fertigformates erfolgen. Damit kann eine
zusätzliche Positionierbewegung vermieden werden.
Eine besonders einfache Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird durch eine Förderung des
Schneidgutes nach dem Beschnitt der ersten beiden Seiten zu einer Bedienperson, die diesen Stapel
manuell drehen kann, erreicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe weiterhin durch eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 8 dadurch gelöst, daß mindestens Schneidgut mit einem Positioniertrieb ausgerichtet, an zwei
Seiten phasenversetzt beschnitten (Winkelschnitt), in der Schneidposition mit einer Dreheinheit gedreht
und anschließend erneut beschnitten wird, wobei sich das Drehen und Schneiden beliebig oft
wiederholen kann.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert werden. In den
zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 die schematische Daestellung einer Schneidemaschine in der Frontansicht zum mindesten
dreiseitigen Beschnitt mit integrierter Einrichtung zum vierseitigen Beschnitt des Schneidgutes.
Fig. 2 die schematische Darstellung o.g. Schneidemaschine in der Seitenansicht.
Fig. 3 die schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schneidemaschine während des Schneidens
des Verarbietungsgutes bei vollautomatischer Arbeitsweise in der Draufsicht.
Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung durch die integrierte Einrichtung zum Drehen des
Schneidgutes innerhalb der Schneidstation der erfindungsgemäßen Schneidemaschine zum vierseitigen
Beschnitt.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Dreimesserschneidemaschine. Dabei sind in einem Maschinenkörper 1,
dem ein eine Schneidstation 2 kennzeichnender Schneidtisch zur Aufnahme des Schneidgutes 3
zugeordnet ist, zwei Schneidmechanismen für die Seitenmesser 5 und das Frontmesser 4 angeordnet.
Beide Mechanismen werden mit mechanischen Mitteln durch nicht dargestellte Antriebseinheiten, die
dem im zyklisch wiederkehrenden Schneidtakt einer Schneideinrichtung jeweils zwei Seiten des
Schneidgutes 3 gleichzeitig und eine dritte Seite dazu phasenversetzt beschnitten werden können. Am
Maschinenkörper 1 ist weiterhin ein Zuführband 6 befestigt, an dessen einem Ende sich ein
Stapelmagazin 7 befindet.
Unterhalb des Stapelmagazins 7 ist ein nicht dargestelltes Positioniersystem so angeordnet, daß es in
Wirkzusammenhang mit einer Zangenbeschickungsstation 8 steht. An einem Maschinenständer des
Maschinenkörpers 1 ist die erfindungsgemäße Dreheinheit 9 angeordnet, die in Wirkzusammenhang mit
dem zyklisch phasenversetzt arbeitenden Schneidsystem und dem oberhalb des Schneidgutes 3
befindlichen Preßsystems 10 steht.
Fig. 2 zeigt in einer Seitenansicht den Schneidgutfluß bei automatischer Arbeitsweise beim
Vierseitenbeschnitt der Schneidemaschine. Am Maschinenkörper 1 ist die Zangenbeschickungsstation 8
befestigt, an dessen dem Frontmesser 4 abgewandten Seite sich das Zangenpositioniersystem 11
befindet. Unterhalb der Zangenbeschickungsstation 8 ist ein nicht dargestellt Antriebs- und
Positioniersystem so angeordnet, daß es in Wirkzusammenhang mit dem zyklisch phasenversetzt
arbeitenden Schneidsystem und dem oberhalb des Schneidgutes 3 befindlichen Preßsystems 10 steht.
Auf der anderen Seite des Maschinenkörpers 1 befindet sich ein Auslageband 12.
Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht die Schneidemaschine bei vollautomatischer Arbeitsweise zum
Vierseitenbeschnitt. Am Maschinenkörper 1 ist ein Zuführband 6 befestigt, an dessen einem Ende sich
ein Stapelmagazin 7 befindet. Unterhalb des Stapelmagazins 7 ist ein nicht dargestelltes Antriebs und
Transportsystem so angeordnet, daß es in Wirkzusammenhang mit einer Zangenbeschickungsstation 8
steht. Zwischen dieser und der Schneidstation 2 ist ein Zangenpositioniersystem 11 mit
Positionieranschlägen 13 angeordnet. Auf der anderen Seite des Maschinenkörpers 1 befindet sich ein
Auslageband 12. In den Funktionsstationen 6, 7, 8 ist jeweils das unbeschnittene Format 14 dargestellt.
In der Schneidstation 2 und auf dem Auslageband 12 befindet sich das beschnittene Format 15.
Fig. 4 zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch die integrierte Dreheinheit 9 zum
vollautomatischen Drehen des Schneidgutes 3 innerhalb der Schneidstation 2 zum Vierseitenbeschnitt
der Schneidemaschine. Eine Dreheinheit 9 ist mittels Tragplatte 16 mit dem Maschinenkörper 1
verbunden. Eine Horizontalführung 17 ist maschinenkörperseitig mit der Tragplatte 16 und
schneidstationsseitig mit einem unteren Tragarm 18 der Dreheinheit 9 befestigt. Ein oberer Tragarm 20
wird durch eine Vertikalführungseinheit 19, bevorzugt als Linear-Kugellagerführung ausgeführt, im
unteren Tragarm 18 geführt. In der maschinenkörperseitigen Nabe des Tragarmes 18 ist drehbar,
bevorzugt durch Radiallager 21a/b, eine Antriebsscheibe 22 gelagert, in deren geschlossener Stirnseite
ein Antriebszapfen beispielsweise eines pneumatischen Drehantriebes 23 eingreift. Am anderen Ende
des unteren Tragarmes 18 ist drehbar eine Abtriebsscheibe 24 gelagert. Die synchrone Drehbewegung
der Antriebsscheibe 22 und der Abtriebsscheibe 24 wird durch einen beispielsweise aufgelegten
Zahnriemen 25 gewährleistet. Der Drehteller 26 ist an einem pneumatischen Kurzhubzylinder 27
kolbenstangenseitig mit der verdrehgesicherten Flanschplatte so befestigt, daß seine
Schneidgutkontaktfläche in der Schneidgut-Auflageebene der Schneidplatte 28 liegt, während der
Zylinderboden in der Abtriebsscheibe 24 mit dem geschlossenen Stirndeckel verbunden ist. An dem
geschlossenem Stirndeckel der Antriebsscheibe 22 ist ein pneumatischer Kurzhub-Zylinder 33 innerhalb
dieser so angeordnet, daß seine verdrehgesicherte Flanschplatte drehgelenkig mit der
maschinenkörperseitigen Nabe des oberen Tragarmes 20 befestigt und ihr Ende als Antriebsscheibe 30
ausgebildet ist. Am anderen Ende des oberen Tragarmes 20 ist drehbar eine Abtriebsscheibe 29
gelagert, die drehfest mit dem oberen Drehteller 31 verbunden ist. Die synchrone Drehbewegung der
Antriebsscheibe 30 und der Abtriebsscheibe 29 wird durch einen Zahnriemen 32 gewährleistet. Die
Drehachsen der Drehteller 26 und 31, die bevorzugt kreisrund sein sollten und formatabhängig
wechselbar sind, sind konzentrisch angeordnet. Das Preßsystem 10 (insbesondere die Preßplatte und
Formatplatte) sowie die Schneidplatte 28 haben entsprechende Ausnehmungen für die
Verbindungsquerschnitte der Naben des unteren und oberen Tragarmes 18 und 20 sowie der
Antriebselemente 25 und 32.
Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, zum Zwecke der Betriebsartenumstellung von
Standardbeschnitt auf Vierseitenbeschnitt und umgekehrt, die Dreheinheit 9 in die Arbeitsstellung oder
umgekehrt durch eine drehgelenkige Verbindung der Tragplatte 16 mit dem Maschinenkörper 1 zu
verschwenken.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schneidemaschine ist folgende:
Mit nicht dargestellten Antriebs- und Steuerelementen werden die Schneidmesser 4, 5 in Bewegung gesetzt, wodurch ein phasenversetztes Schneiden der Schneidmesser 4 und 5 erreicht wird. Bei in eine Fertigungsstraße eingebundener Betriebsweise gelangt das Schneidgut 3 über ein Zuführband 6 in das Stapelmagazin 7, von welchem es mit einem nicht dargestellten Positioniersystem in die Zangenbeschickungsstation 8 befördert wird: Nach einem Ausrichten des Schneidgutes 3 mit den Positionieranschlagen 13 in der Zangenbeschickungsstation 8 erfolgt das Greifen des Schneidgutes 3 durch nicht dargestellte Mittel des Zangenpositioniersystems 11 in der Zangenbeschickungsstation 8 und dessen Transport in die Schneidstation 2, wonach das Einpressen des Schneidgutes 3 der Schneidstation 2 durch das Preßsystem 10 erfolgt. Im weiteren kann der Schnitt des Seitenmessers 5 und phasenversetzt des Frontmessers 4 erfolgen. Da beim vierseitigen Beschnitt nach Fig. 1 nur das in Flußrichtung des Schneidgutes 3 gesehene rechte Seitenmesser 5 eingesetzt ist, erfolgt im ersten Schneidtakt nur das Beschneiden des Schneidgutes 3 an zwei Kanten in Form eines Winkelschnittes. Während des ersten Schneidtaktes werden die Kurzhub-Zylinder 27 und 33 durch nicht dargestellte Schalt- und Steuerungselemente mit Druckluft beaufschlagt und die Drehteller 26 und 33 bewegen sich zum Schneidgut 3 hin und klemmen dieses noch durch das Preßsystem 10 eingepreßte Schneidgut 3 ein. Anschließend lost sich das Preßsystem 10 vom Schneidgut 3, so daß dieses nur noch durch die Drehteller 26 und 33 in kantengenauer Lage gehalten wird. Durch den nun beaufschlagten Drehantrieb 23 wird das Schneidgut 3 um 180 Grad gedreht und wiederum durch das Preßsystem 10 eingepreßt. Der folgende Schneidtakt kann erneut beginnen, mit dem zweiten Winkelschnitt ist das Schneidgut 3 vierseitig beschnitten. Während des zweiten Schneidtaktes haben sich die Drehteller 26 und 31 vom Schneidgut 3 gelöst. Nach dem Beschnitt gibt auch das Preßsystem 10 das Schneidgut 3 wieder frei, dieses liegt nun vierseitig beschnitten in der Schneidstation 2.
Mit nicht dargestellten Antriebs- und Steuerelementen werden die Schneidmesser 4, 5 in Bewegung gesetzt, wodurch ein phasenversetztes Schneiden der Schneidmesser 4 und 5 erreicht wird. Bei in eine Fertigungsstraße eingebundener Betriebsweise gelangt das Schneidgut 3 über ein Zuführband 6 in das Stapelmagazin 7, von welchem es mit einem nicht dargestellten Positioniersystem in die Zangenbeschickungsstation 8 befördert wird: Nach einem Ausrichten des Schneidgutes 3 mit den Positionieranschlagen 13 in der Zangenbeschickungsstation 8 erfolgt das Greifen des Schneidgutes 3 durch nicht dargestellte Mittel des Zangenpositioniersystems 11 in der Zangenbeschickungsstation 8 und dessen Transport in die Schneidstation 2, wonach das Einpressen des Schneidgutes 3 der Schneidstation 2 durch das Preßsystem 10 erfolgt. Im weiteren kann der Schnitt des Seitenmessers 5 und phasenversetzt des Frontmessers 4 erfolgen. Da beim vierseitigen Beschnitt nach Fig. 1 nur das in Flußrichtung des Schneidgutes 3 gesehene rechte Seitenmesser 5 eingesetzt ist, erfolgt im ersten Schneidtakt nur das Beschneiden des Schneidgutes 3 an zwei Kanten in Form eines Winkelschnittes. Während des ersten Schneidtaktes werden die Kurzhub-Zylinder 27 und 33 durch nicht dargestellte Schalt- und Steuerungselemente mit Druckluft beaufschlagt und die Drehteller 26 und 33 bewegen sich zum Schneidgut 3 hin und klemmen dieses noch durch das Preßsystem 10 eingepreßte Schneidgut 3 ein. Anschließend lost sich das Preßsystem 10 vom Schneidgut 3, so daß dieses nur noch durch die Drehteller 26 und 33 in kantengenauer Lage gehalten wird. Durch den nun beaufschlagten Drehantrieb 23 wird das Schneidgut 3 um 180 Grad gedreht und wiederum durch das Preßsystem 10 eingepreßt. Der folgende Schneidtakt kann erneut beginnen, mit dem zweiten Winkelschnitt ist das Schneidgut 3 vierseitig beschnitten. Während des zweiten Schneidtaktes haben sich die Drehteller 26 und 31 vom Schneidgut 3 gelöst. Nach dem Beschnitt gibt auch das Preßsystem 10 das Schneidgut 3 wieder frei, dieses liegt nun vierseitig beschnitten in der Schneidstation 2.
Besonders interessant ist ein derartiges Schneidverfahren zum vierseitigen Beschnitt bei einer
Einbindung in entsprechende Fertigungsstraßen. Eine Möglichkeit ist der inlineverkettete vierseitige
Beschnitt hinter einer Zusammentragmaschine beispielsweise zur Herstellung von
Loseblattsammlungen.
Eine andere Möglichkeit ist die inline-Verkettung mit Zusammentragmaschine vor und beispielsweise
einer Drahtkammbindemaschine nach dem vierseitigen Beschnitt.
Das beschnittene Schneidgut 3 wird mit dem durch das Zangenpositioniersystem 11 folgenden, in die
Schneidstation 2 zu transportierenden unbeschnittenen Format 14 aus der Schneidstation 2 auf das
nachgestellte Auslageband 12 geschoben.
Eine weitere Möglichkeit technologischer Verarbeitungsvariaten ist der schnelle und effektive
Betriebsartenwechsel. Wird vom erfindungsgemäßen Vierseitenbeschnitt auf Standardbetriebsweise
umgestellt, wird die Dreheinheit 9 durch die drehgelenkige Verbindung mit dem Maschinenkörper 1 aus
der Schneidstation 2 herausgeschwenkt und arretiert. Die standardmäßige Dreimesserschneidemaschine
ist für den folgenden Dreiseitenbeschnitt umrüstbar.
1
Maschinenkörper
2
Schneidstation
3
Schneidgut
4
Frontmesser
5
Seitenmesser
6
Zuführband
7
Stapelmagazin
8
Zangenbeschickungsstation
9
Dreheinheit
10
Preßsystem
11
Zangenpositioniersystem
12
Auslageband
13
Positionieranschläge
14
unbeschnittenes Format
15
beschnittenes Format
16
Tragplatte
17
Horizontalführungseinheit
18
unterer Tragarm
19
Vertikalführungseinheit
20
oberer Tragarm
21
a/b Radiallager
22
Antriebsscheibe
23
Drehantrieb
24
Abtriebsscheibe
25
Zahnriemen
26
Drehteller
27
Kurzhub-Zylinder
28
Schneidplatte
29
Abtriebsscheibe
30
Antriebsscheibe
31
Drehteller
32
Zahnriemen
33
Kurzhub-Zylinder
34
Drehgelenk
Claims (23)
1. Verfahren zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder
papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialien mit mindestens zwei orthogonal zueinander
schneidenden Messergattungen (Quer- bzw. Seitenmesser) und weiteren vorgelagerten beziehungsweise
nachfolgenden Verfahrensschritten wenigstens zur Realisierung des Transportes des Schneidgutes,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens Schneidgut positioniert, an zwei Seiten phasenversetzt beschnitten (Winkelschnitt), um
einen definierten Winkel gedreht und/oder erneut phasenversetzt an zwei Seiten beschnitten wird, wobei
sich der Dreh- und Schneidevorgang beliebig oft mit gleichem Schneidgut wiederholen kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet,
daß das phasenversetzte Schneiden an zwei Seiten mit einer bekannten Dreimesserschneidemaschine
zum dreiseitigen Beschnitt von Büchern, Broschüren od. dgl. dadurch erfolgt, daß das Schneidgut 3
positioniert wird, mit einem Seitenmesser 5 und einem Quermesser 4 phasenversetzt der rechtwinklige
Beschnitt zweier Seiten erfolgt, das Schneidgut 3 um definierte Winkel gedreht und mit selbem Seiten- bzw.
Quermesser der phasenversetzte rechtwinklige Beschnitt von weiteren 2 Seiten erfolgt, wobei sich
der Dreh- und Schneidevorgang beliebig oft mit gleichem Schneidgut wiederholen kann.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche dadurch gekennzeichnet,
daß die Positionierung des Schneidgutes zum Beschnitt so erfolgt, daß der Drehpunkt des Schneidgutes
3 identisch mit dem Schnittpunkt der Diagonalen des beschnittenen Formates 15 ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidgut 3 nach dem Positionieren durch das Preßsystem 10 zum Erhalt des
Stapelzusammenhaltes des Schneidgutes 3 durch je einen unteren und oberen Drehteller 26 und 31 einer
gestellfesten Dreheinheit 9 automatisch geklemmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 und 4 dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidgut 3 nach dem orthogonalen phasenversetzten Beschnitt durch je einen unteren und
oberen Drehteller 26 und 31 einer gestellfesten Dreheinheit 9 automatisch gedreht wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreheinheit 9 zum Zwecke des Betriebsartenwechsels von Standard-Dreiseitenbeschnitt auf
Vierseitenbeschnitt oder umgekehrt um ein gestellfestes Drehgelenk 34 aus bzw. in die Schneidstation 2
geschwenkt werden kann.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidgut 3 nach dem orthogonalen phasenversetzten Beschnitt zu einer Bedienperson
gefördert, manuell oder automatisch gedreht und erneut der Bedienstation zugeführt und beschnitten
wird, wobei sich dieser Vorgang beliebig oft wiederholen kann.
8. Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder
papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialien mit mindestens zwei orthogonal zueinander
schneidenden Messergattungen (Quer- bzw. Seitenanesser) und weiteren vorgelagerten beziehungsweise
nachfolgenden Verfahrensschritten wenigstens zur Realisierung des Transportes des Schneidgutes,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens Schneidgut 3 mit einem Positioniertrieb ausgerichtet, an zwei Seiten phasenversetzt
beschnitten (Winkelschnitt), in der Schneidposition mit einer Dreheinheit 9 gedreht und anschließend
erneut beschnitten wird, wobei sich das Drehen und Schneiden beliebig oft wiederholen kann.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidgut 3 nach dem Positionieren durch das Preßsystem 10 durch je einen unteren und
oberen Drehteller 26 und 31 einer gestellfesten Dreheinheit 9 geklemmt wird.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9 dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmbewegung des unteren und oberen Drehtellers 26 und 31 durch je einen Linearantrieb
erreicht wird.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet,
daß der Linearantrieb des unteren und oberen Drehtellers 26 und 31 vorteilhafterweise je ein Pneumatik-
Kurzhub-Zylinder mit verdrehgesicherter Flanschplatte 27 und 33 ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß das Schneidgut 3 nach dem orthogonalen phasenversetzten Beschnitt durch je einen unteren und
oberen Drehteller 26 und 31 einer gestellfesten Dreheinheit 9 automatisch gedreht wird.
13. Vorrichtung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehbewegung des unteren und oberen Drehtellers 26 und 31 durch einen Drehantrieb erfolgt.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehantrieb des unteren und oberen Drehtellers 26 und 31 vorteilhafterweise ein gemeinsamer
Pneumatik-Drehantrieb 23 ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehantrieb 23 die Antriebsscheibe 22 des unteren Tragarmes 18 und gleichzeitig die
Antriebsscheibe 30 des oberen Tragarmes 20 antreibt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebsscheibe 30 drehbar und linear bewegbar mit der verdrehgesicherten Flanschplatte des
Pneumatik-Kurzhub-Zylinders 33 befestigt ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet,
daß der untere und der obere Drehteller 26 und 31 durch die Abtriebsscheiben 24 und 29 angetrieben
werden.
18. Vorrichtung nach Anspruch 14 und 18 dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehbewegung der Antriebsscheiben 22 und 30 auf die Abtriebsscheiben 24 und 29 des unteren
und oberen Drehtellers 26 und 31 vorteilhafterweise ein Zahnriemen 25 und 32 ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehteller 26 und 31 der Dreheinheit 9 konzentrisch im Schnittpunkt der Diagonalen des fertig
beschnittenen Formates 15 angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß die Dreheinheit 9 durch eine Horizontalführungseinheit 17 längsverschiebbar ist, so daß die Mitte
der Drehteller 26 und 31 formatabhängig immer im Schnittpunkt der Diagonalen des fertig
beschnittenen Formates 15 liegt.
21. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß die Tragplatte 16 der Dreheinheit 9 durch ein Drehgelenk 34 mit dem Maschinenkörper 1
verbunden ist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 8 dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehung durch ein Drehgreifersystem, insbesondere ein Zangendrehgreifersystem erfolgt, bei
welchem der Stapel im Schnittpunkt der Diagonalen des fertig beschnittenen Formates geklemmt wird,
diese Klemmelemente drehbar um den genannten Schnittpunkt gelagert und antreibbar sind.
23. Vorrichtung nach Anspruch 22 dadurch gekennzeichnet,
daß das Drehgreifersystem mit dem Zangenpositioniersystem verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843011A DE19843011C2 (de) | 1998-09-21 | 1998-09-21 | Verfahren und Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialien |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE19843011A DE19843011C2 (de) | 1998-09-21 | 1998-09-21 | Verfahren und Vorrichtung zum mindestens vierseitigen Beschneiden von Schneidgut aus Papierwerkstoffen oder papierwerkstoffähnlichen, stapelbaren Materialien |
Publications (2)
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DE19843011A1 true DE19843011A1 (de) | 2000-03-30 |
DE19843011C2 DE19843011C2 (de) | 2003-02-27 |
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ID=7881551
Family Applications (1)
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