DE1129453B - Schneidemaschine fuer Papierstapel - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Schneidemaschine für Papierstapel mit einem an mindestens einem Schneidmesser vorbeidrehbaren Auflagewürfel, mit dazugehörigen Anpreßvorrichtungen sowie einer Vorrichtung zum selbsttätigen Wegfördern der beschnittenen Stapel.

"Beim Fertigbeschneiden gebundener, gehefteter oder dergleichen Bücher und Broschüren besteht die Forderung, daß das Schneidgut während des gesamten Schneidvorganges aller Stapelseiten unverrückbar festgepreßt bleibt, da andernfalls Verschiebungen eintreten. Die Schneidemaschinen, die dieser Forderung entsprechen, arbeiten entweder in einer Schneidstation mit Nacheinanderfolge der Pressung an Vorder- und Seitenmesser oder in mehreren Stationen mit Aufteilung der Einzelbewegungen, Einlegen, Ausrichten, Vorderbeschnitt, Seitenbeschnitt usw., beispielsweise auf einen Drehteller oder Drehwürfel, jedoch durchweg mit schrittweiser Schaltung. Bei der erstgenannten Ausführung müssen alle Einzelbewegungen nacheinander ablaufen, so daß die Leistung dieser Maschinenart begrenzt ist. Zeitlich günstiger ist der Arbeitsablauf bei der zweitgenannten Ausführung. Hier treten jedoch hohe Beschleunigungs- und Verzögerungswerte beim Schalten des schweren Tisches, der die Schneidunterlage darstellt, auf. Außerdem ist auch hier noch die Taktzeit unterteilt in Schrittbewegung und Schneidvorgang, so daß auch hier die erzielbare Höchstgeschwindigkeit bald erreicht ist.

Aber nicht nur die Grenzea der Geschwindigkeit und die erforderliche Mindesttaktzeit sind Nachteile dieser bekannten Schneidemaschinen, sondern vor allem entstehen durch die Schrittschaltung und die damit verbundene ungleichförmige Bewegung Verschiebungen im Schneidgut, da die Bewegungszeit gegenüber der Schneidzeit klein sein muß. Außerdem sind die Maschinen zur Aufnahme der Massenkräfte übermäßig massiv gebaut und dadurch groß und schwer.

Weiterhin ist zum Beschneiden von Buchblöcken ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem das Schneidgut kontinuierlich an kreisförmigen oder geraden Schneidmesser vorübergeführt und an drei Seiten beschnitten wird. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Zeit für den Transportvorgang mit der Zeit für den Schneidvorgang zusammenfällt, so daß für jede Einzelbewegung die gesamte Taktzeit zur Verfügung steht.

Ein solches Verfahren läßt sich jedoch nicht ohne weiteres realisieren. Trotzdem sind hierfür Lösungen bekanntgeworden, die jedoch den gestellten Anfor-Schneidemaschine für Papierstapel

Anmelder:

VEB Leipziger Buchbindereimaschinenwerke, Leipzig W 31, Karl-Heine-Str. 107-111

Rolf Böttcher, Markkleeberg bei Leipzig,
ist als Erfinder genannt worden

derungen nicht voll genügen, da bei einer dieser Vorrichtungen die Buchblöcke nur durch Bänder gehalten werden, also Verschiebungen des zu schneidenden Buchblockes auftreten können und bei einer anderen Ausführung die Buchblöcke zwar durch Preßbacken geführt, jedoch nur an einer Seite beschnitten werden.

Die Erfindung zeigt demgegenüber eine Vorrichtung, mittels der das Verfahren mit Sicherheit durchführbar ist.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß an einer Schneidemaschine mit einem an sich bekannten, an mindestens einem Schneidmesser vorbeidrehbaren Auflagewürfel dieser Auflagewürfel mit einem kontinuierlichen Antrieb ausgerüstet ist und das oder die Messerjoche der Schneidemaschine zum Folgen der Drehbewegung des Auflagewürfels und zur Durchführung eines Schwingschnittes an Kurbeltrieben gelagert sind. Das Vordermesser ist hierbei an einem an Lenkern aufgehängten Messerträger befestigt, und dieser ist durch eine Gelenkstange mit dem Maschinengestell beweglich verbunden. Zum Beschicken des Auflagewürfels während der Würfeldrehung ist diesem eine selbsttätig arbeitende Zufüllvorrichtung zugeordnet. Außerdem ist die Anpreßvorrichtung mit einem einstellbaren Rückenanschlag versehen. Zum Ausrichten der Stapel in Anschlagrichtung ist eine Ausrichtplatte über Hebel am Maschinengestell drehbeweglich gelagert. Zum seitlichen Ausrichten der Stapel können auch Schieber oder Lamellen am Maschinengestell angeordnet sein. Die Vorrichtung zum selbsttätigen Wegfördern der beschnittenen Stapel besteht aus einer am Maschinengestell schwenkbar gelagerten Rutsche mit einstellbaren Bremsbürsten und aus Transportrollen.

Bei dieser neuen Schneidemaschine erfolgen alle

Arbeitsgänge am sich bewegenden Schneidgutstapel,

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beginnend mit der Ausrichtung. Ebenso folgen die und durch Zwischenringe 23, die an die Buchdicke

Messer in ihren Bewegungen der des Schneidgutes, angepaßt werden. Die Preßkraft wird beispielsweise

so daß durch die Führung undAnlenkung derMesser- hydraulisch erzeugt. Auch kann der Preßvorgang in

träger zwischen Messerschneide und Schneidgut eine Vorpressung und Hauptpressung untergliedert wer-Relativbewegung in Form einer normalen Messer- 5 den, und zwar durch Verstärkung des Preßdruckes

bewegung bei gebräuchlichen Dreimesser-Schneide- oder zusätzliche Preßmittel.

maschinen mit Schwingschnitt hervorgerufen wird. Nach weiterer Würfeldrehung, etwa in die obere Durch diesen Bewegungsablauf entfallen die Beschleu- Lage des Buches, erfolgt derSeitenbeschnitt. Schneidnigung und Verzögerung des Schneidgutes mit der messer 24 sind mittels Messerschrauben 25 in üblicher Schneidunterlage und der Pressung.: Ebenso entfällt io Weise an Messerträgern 26 befestigt, die, auf einer eine Rast der Messer in ihrer oberen Totlage und Achse 27 verschiebbar, auf das Format einstellbar gedie damit zusammenhängenden hohen Beschleuni- lagert sind; die Formateinstellung erfolgt durch ein gungskräfte, so daß die Leistung der Maschine bei Handrad 28 und eine Spindel 29. gleichzeitiger Gewichtseinsparung bedeutend erhöht Die Achse 27 ist an einem Joch 30 befestigt. Die wird. 15 seitliche Führung des Joches 30 erfolgt durch das In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Maschinengestell 31. Die Schneidmesser 24 folgen in Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigt ihrer Bewegung der Buchbewegung. Dabei müssen Fig. 1 die Vorrichtung in "Seitenansicht, Relativbewegungen zwischen Messer und Schneid-Fig. 2 die Vorderbeschneidestation in Draufsicht, gut entstehen, die einen ziehenden Schwingschnitt Fig. 3 die Vorrichtung in Vorderansicht, 20 hervorrufen. Außerdem muß das Joch 30 ruckfrei Fig. 4 die Zuführstation, umlaufen. Diese Forderungen werden durch den Fig. 5 die Ausrichtstation in Vorderansicht, Kurbelantrieb nach Fig. 1 erfüllt. Zwei Kurbeln 32, Fig. 6 die Ausrichtstation in Seitenansicht, 33 sind auf Walzen 34 befestigt, die gleichsinnig mit Durch ein Zutransportband 1 wird das Schneid- gleicher Drehzahl angetrieben werden. Die Kurbeln gut 2 einzeln von der Vorarbeitsmaschine, beispiels- 25 32 sind über Druckstangen 35 mit dem Joch 30 verweise einem Klebebindeautomaten oder einer Begaze- bunden, während dieKurbeln33 direkt kraftschlüssig maschine, übernommen und zwischen Zuführbacken 3 an das Joch 30 angelenkt sind. Durch die Stellung geschoben, die auf Bolzen 4 beweglich und federnd der Kurbeln 32,33 folgt das Schneidmesser 24 der angeordnet sind. Diese sind durch Arme 5, auf denen Bewegung des Buches. Schneidleisten 36 für Vordersie dem Format entsprechend verstellt werden, mit 3° und Seitenbeschnitt werden in herkömmlicher Weise Schiebegliedern 6 verbunden. Im Takte wird diese entsprechend dem Format ausgewechselt. Zuführeinrichtung durch einen Schwinghebel 7 be- Nach weiterer Drehung des Würfels 12 erfolgt der wegt. Die Zuführeinrichtung transportiert das Schneid- Vorderbeschnitt. Ein Vordermesser 37 ist mittels gut2 zwischen Transportrollen8 und Zuführbänder 9. Messerschrauben 38 an einem Messerträger 39 be-Über Überleitungsfinger 10 gelangt das Buch in der 35 festigt. Dieser Messerträger ist durch Lenker 40 an Einführstation auf eine Formatplatte 11 eines Würfels einem Vordermesser joch 41 schwingend aufgehängt. 12. Dieser Würfel, der als Transporteinrichtung und Der Antrieb des Joches 41 erfolgt durch Wellen 42, Schneidunterlage zugleich dient, läuft gleichförmig die wiederum gleichsinnig mit gleichen Drehzahlen um. Der Antrieb erfolgt über ein Zahnrad 13 und umlaufen, über Kurbeln 43 und Druckstangen 44. ein Ritzel 14. Die Beschickung des Würfels 12 erfolgt 4° Von den Kurbeln 32 wird über eine Stange 45, einen also während der Würfeldrehung. Ein Rücken- Winkelhebel 46, der in einem Bolzen 47 gelagert ist, anschlag 15 wird je nach dem Format verstellt. Die und über eine Stange 48 an einem Anlenkpunkt 49 Klemmung erfolgt durch eine Klemmschraube 16. der Druckstange 44 eine weitere Bewegung einge-Durch die Verstellung des Rückenanschlages 15 wird leitet, die in Verbindung mit den Bewegungen durch erreicht, daß der Vorderschnitt stets an der gleichen 45 die Kurbeln 43 die erforderliche Messerbewegung erstelle erfolgt. Während der Drehung des Würfels 12 zeugt. Der ziehende Schnitt des Vordermessers, also im Uhrzeigersinn kommt das Buch nach etwa 90° eine Bewegung in Richtung der Würfelachse 50, wird Drehbewgeung auf seinem Rücken zu stehen. Da- durch eine am Messerträger 39 in einem Gelenk 51 durch erfolgt eine Vorausrichtung. Eine Schaum- in allen Richtungen beweglich befestigte Stange 52 gummiplatte 17 ist an einem Hebel 18 befestigt, 5° hervorgerufen, die am Gestell 31 in einem Gelenk 53 welcher wiederum an einem Hebel 19, um einen wiederum in alle Richtungen frei beweglich ange-Drehpunkt 20 schwingend, gelagert ist. Durch diese lenkt ist. Diese Stange 52 führt das Vordermesser 37 Hebelkombination und geeignete Bewegungen der also bei seiner Bewegung mit der Würfeldrehung zuHebel folgt die Schaumgummiplatte 17 der Kreis- sätzlich auf einer relativen Kreisbahn um das Gebewegung des Buches und drückt es an den Rücken- 55 lenk 53. Die schwingende Bewegung des Vorderanschlag 15. messers 37 wird hierbei durch die unparallelen Len-Zugleich erfolgt die seitliche Ausrichtung durch ker 40 erreicht. Die Seitenführung des Joches 41 ereinfache Schieber, die in der Zeichnung weggelassen folgt wieder durch das Maschinengestell 31. Es sei sind. Das Ausrichten.des Schneidgutes 2 kann jedoch noch bemerkt, daß es auch möglich ist, die Würfelauch durch Lamellen 21 erfolgen, die seitlich der 60 achse 50 nicht waagerecht, sondern senkrecht oder Formatplattenil federnd angeordnet sind. Diese La- ■ in einer anderen Lage anzuordnen, mellen richten den Buchblock seitlich aus und ziehen Nach dem Vorderbeschnitt gibt die Pressung, die ihn gleichzeitig an den Rückenanschlag 15. Die La- das Buch durch alle Stationen hindurch unverrückmellen können mit Schaumgummi belegt oder durch bar festgehalten hat, frei, und dieses fällt auf eine schaumgummibelegte Backen ersetzt sein. Während 65 Rutsche 54. Eine Bremsbürste 55 ist durch eine oder nach dem Ausrichtvorgang wird das Buch ge- Klemmschraube 56 auf die Buchhöhe einstellbar, preßt. Die Pressung wird erreicht durch die aus- Transportrollen 57,58 übernehmen den Weitertranswechselbaren Formätplatten 11, einen Preßarm 22 port des Buches zur Auslage.

Die Späne der Schneidmesser 24 bleiben auf dem Würfel 12 liegen, drehen sich mit und fallen zusammen mit den Spänen des Vordermessers 37 in einen Späneabsaugtrichter59. Um die Späne durchzulassen, klappen während des Schnittes, also wenn die Späne anfallen, die Rutsche 54 und die Bremsbürste 55, die beide auf einem Hebelgestell 60 befestigt sind, um einen Drehpunkt 61 nach oben.

Claims (7)

PATENTANSPRÜCHE:

1. Schneidemaschine für Papierstapel mit einem an mindestens einem Schneidmesser vorbeidrehbaren Auflagewürfel, mit dazugehörigen Anpreßvorrichtungen sowie einer Vorrichtung zum selbsttätigen Wegfördern der beschnittenen Stapel, da durch gekennzeichnet, daß der Auflagewürfel (12) mit einem kontinuierlichen Antrieb (13,14) ao ausgerüstet ist und das oder die Messerjoche (30, 41) zum Folgen der Drehbewegung des Auflagewürfels (12) und zur Durchführung eines Schwingschnittes an Kurbeltrieben (32 bis 35 und 42 bis 48) gelagert sind.

2. Schneidemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vordermesser (37) an einem an Lenkern (40) aufgehängten Messerträger (39) befestigt und dieser durch eine Gelenkstange (52) mit dem Maschinengestell (31) beweglich verbunden ist.

3. Schneidemaschine nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Beschicken des Auflagewürfels (12) während der Würfeldrehung diesem eine selbsttätig arbeitende Zuführvorrichtung (3 bis 10) zugeordnet ist.

4. Schneidemaschine nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßvorrichtung mit einem einstellbaren Rückenanschlag (15) versehen ist.

5. Schneidemaschine nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Ausrichten der Stapel (2) in Anschlagrichtung (15) eine Ausrichtplatte (17) über Hebel (18,19) am Maschinengestell (31) drehbeweglich gelagert ist.

6. Schneidemaschine nach Anspruch 1 bis 4 oder 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zum seitlichen Ausrichten der Stapel (2) Schieber oder Lamellen (21) im Maschinengestell (31) gelagert sind.

7. Schneidemaschine nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zum selbsttätigen Wegfördern der beschnittenen Stapel (2) aus einer im Maschinengestell (31) schwenkbar gelagerten Rutsche (54) mit einstellbaren Bremsbürsten (55) und aus Transportrollen (57, 58) besteht.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 581327, 282 224;
britische Patentschrift Nr. 423 299;
USA.-Patentschrift Nr. 1177 146.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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