DE19837984C1 - Lamellenjalousie mit variabler Lamellenverstellung - Google Patents
Lamellenjalousie mit variabler LamellenverstellungInfo
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Abstract
Lamellenjalousien mit in ihrer Neigung verstellbaren Lamellen (18) sind seit längerem bekannt. Zur variableren Raumausleuchtung sind Jalousien mit zwei Lamellenbereichen bekannt, die auf unterschiedliche Neigungen einstellbar sind. Die feste Behangteilung kann jedoch angesichts der Vielzahl von Beleuchtungs- und Arbeitssituationen nur ein Kompromiß sein. Um mit vergleichsweise einfachem Aufbau eine variablere Lamellenverstellung als bisher zu ermöglichen, wird ein Wendemechanismus mit einem Transportelement (24) vorgeschlagen, das unterschiedlich dicke Längsabschnitte (26, 28) aufweist. Öffnungen (36) in den Lamellen (18, 22) erlauben eine im wesentlichen reibungsfreie Führung des dünneren Längsabschnitts (26), wirken jedoch mit dem dickeren Längsabschnitt (28) reibend zusammen. Trotz einfachen Aufbaus wird somit eine variable Lamellenverstellung möglich.
Description
Die Erfindung befaßt sich mit einer Lamellenjalousie mit in
ihrer Neigung verstellbaren Lamellen. Derartige Jalousien
sind seit längerer Zeit bekannt und besitzen vor allem eine
Blend- und Hitzeschutzfunktion.
Herkömmliche Lamellenjalousien führen jedoch in Fensternähe
häufig zu einem Überangebot an natürlichem Tageslicht, das
dort zur Blendung und Raumaufheizung führt, während in der
Tiefe des Raumes kein ausreichendes Tageslicht mehr vorhan
den ist. Eine gleichmäßige Raumausleuchtung in Großraumbü
ros, in denen viele Arbeitsplätze über den Raum verteilt
sind, ist mit herkömmlichen Lamellenjalousien nicht reali
sierbar. Sobald der Sonnenschutz heruntergefahren werden
muß, um das Überangebot an Licht und Wärme in Fensternähe
zu reduzieren, werden die zurückliegenden Bürobereiche der
art verdunkelt, daß selbst an sonnigen Tagen Kunstlicht
eingeschaltet werden muß, um ausreichend Licht für die Bü
roarbeit zur Verfügung zu haben. Neben steigenden Energie
kosten verringert dies das Wohlbefinden und die Leistungs
fähigkeit der Mitarbeiter an diesen Arbeitsplätzen.
Seit einiger Zeit ist man daher bei der Entwicklung neuer
Systeme bestrebt, neben der ursprünglichen Blend- und Hit
zeschutzfunktion von Lamellenjalousien eine Tageslichtnut
zung zu ermöglichen. Dies kann im Hinblick auf eine mög
lichst gleichmäßige Raumausleuchtung geschehen oder in Win
termonaten unter Ausnutzung der Solarenergie zur Reduzie
rung der Heizkosten dienen.
Es sind bereits Lamellenjalousien bekannt, deren Behänge in
zwei Lamellenbereiche unterteilt sind, in welchen die Win
kelstellungen der Lamellen in definierter Abhängigkeit oder
unabhängig voneinander verstellt werden können. Auf diese
Weise ist es beispielsweise möglich, den unteren Behangteil
als Blend- und Hitzeschutz zu schließen, während mit Hilfe
des teilweise oder vollständig geöffneten oberen Behang
teils Licht über die Raumdecke in die Raumtiefe gelenkt
wird. Neben dem erhöhten konstruktiven Aufwand dieser Sy
steme insbesondere bei unabhängiger Lamellenverstellung der
beiden Behangbereiche besitzen derartige Jalousien den
Nachteil, daß die Abmessungen der Behangbereiche und somit
die Möglichkeiten ihres Einsatzes als Blendschutz bzw. zur
Nutzung von Tageslicht vorgegeben sind und nicht durch die
Nutzer individuell auf die jeweilige Beleuchtungssituation
bzw. Situation am Arbeitsplatz eingestellt werden können.
Während die Beleuchtungssituation von den Faktoren Sonnen
stand (Azimuth- und Elevationswinkel), dem Himmelszustand
(beispielsweise bewölkt oder klar) und der Jahreszeit ab
hängig ist, wird die Arbeitssituation von der Art der Tä
tigkeit, der Größe des Mitarbeiters und der Entfernung des
Arbeitsplatzes zum Fenster beeinflußt. Es leuchtet ein, daß
das durch einen Architekten oder Lichtplaner festgelegte
Teilungsmaß des Lamellenbehangs angesichts dieser variablen
Faktoren nur ein Kompromiß sein kann. Insbesondere bei
wechselnd genutzten Räumen stößt man schnell an die Grenzen
herkömmlicher Behangkonzepte.
Eine weitere Untergliederung der Behänge von Lamellenjalou
sien in noch mehr Bereiche mit individueller Verstellbar
keit kann hier zwar grundsätzlich Abhilfe schaffen, erhöht
aber den konstruktiven Aufwand und damit die Kosten für die
Lamellenjalousie beträchtlich.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Lamellenja
lousie zu schaffen, die mit vergleichsweise einfachem Auf
bau eine variablere Lamellenverstellung als bisher bekannte
Systeme ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß der
Wendemechanismus der Lamellenjalousie ein Transportelement
aufweist, das einen ersten Längsabschnitt bestimmten Quer
schnitts und einen weiteren Längsabschnitt mit einem grös
seren Querschnitt aufweist und in seiner Längsrichtung be
wegbar durch Öffnungen in den Lamellen geführt ist, die
außermittig angeordnet sind und eine Querschnittsform be
sitzen, die eine im wesentlichen reibungsfreie Führung für
den ersten Längsabschnitt des Transportelements bildet und
mit dem zweiten Längsabschnitt reibend zusammenwirkt.
In einer Ausgangslage ist das Transportelement dann bei
spielsweise in einer Lage, in welcher der zweite Längsab
schnitt mit dem größeren Querschnitt unterhalb des Behangs
liegt und noch mit keiner Öffnung einer Lamelle zusammen
wirkt. Durch Aufziehen des Transportelements gelangt der
zweite Längsabschnitt mit seinem größerem Querschnitt nach
einander in den Eingriffsbereich der Öffnungen in den La
mellen. Dabei erfolgt durch die aufgebaute Reibungskraft
eine Mitnahme, die infolge der außermittigen Anordnung der
Öffnung zu einer Neigungsverstellung der Lamellen führt. Je
nach dem, wieweit das Transportelement aufgezogen wird, ge
langt es in Eingriff mit einer bestimmten Anzahl der Lamel
len, so daß die Höhe des mit Hilfe des Transportelements
verstellten Lamellenbereichs variabel ist und eine belie
bige Anzahl von Lamellen umfassen kann.
Üblicherweise wird man den zweiten Abschnitt von der Unter
seite des Behangs hochziehen und so nacheinander Lamelle
für Lamelle als Blendschutz einsetzen, es ist jedoch auch
denkbar, das Transportelement in umgekehrter Weise anzuord
nen und so mit der Lamellenverstellung an der obersten La
melle des Behangs zu beginnen.
Zweckmäßigerweise ist die Reibkraft zwischen dem größeren
Querschnitt des Transportelements und den Öffnungsquer
schnitten in den Lamellen zwar ausreichend, eine Mitnahme
der Lamellen in Winkelendstellungen zu ermöglichen, bei
weiterem Bewegen soll jedoch ein Durchrutschen des Trans
portelements erfolgen. Die hierzu notwendigen Kräfte soll
ten nicht allzu hoch sein, da ansonsten die Betätigungs
kraft des Transportelements mit der Zunahme in Eingriff
befindlicher Öffnungen in den Lamellen merklich ansteigt.
Die Winkelstellung der Lamellen, mit denen sich der größere
Querschnitt des Transportelements bereits in Eingriff be
findet, läßt sich gemeinsam dadurch einstellen, daß das
Transportelement mit Bezug auf die anfängliche Bewegungs
richtung kurz zurückgefahren wird, so daß sich beispiels
weise bei einem Aufziehen des dickeren Querschnitts von un
ten durch anschließendes Zurückfahren die Lamellen aus der
maximal geschlossenen Stellung in eine geöffnetere Stellung
bringen lassen, die eine blendfreie Tageslichtnutzung zur
Verbesserung des Tageslichtquotienten ermöglicht.
Eine Beeinflussung der Höhe der Reibungskraft ist durch
entsprechende Wahl der Querschnitte der Öffnungen in den
Lamellen und des größeren Querschnitts des Transportele
ments möglich, wobei auch die Materialpaarung die Reibungs
kraft beeinflußt.
In bevorzugter Ausführungsform der Erfindung ist vorgese
hen, daß das Transportelement umlaufend angeordnet ist und
in einer Oberschiene und einer Unterschiene der Jalousie
umgelenkt ist. Eine derartige Anordnung läßt sich mit ein
fachen Umlenkrollen und einem einfachen Drehantrieb reali
sieren, während bei nicht endlosem Transportelement Wickel
einrichtungen erforderlich sind. Der Längsabschnitt mit dem
größeren Querschnitt sollte bei dieser Ausführungsform
höchstens die halbe Länge des Tragelements ausmachen, damit
es immer möglich ist, das Transportelement aus dem Ein
griffsbereich sämtlicher Lamellenöffnungen zu bewegen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Lamellen zusätzliche Führungsboh
rungen für den gegenläufigen Bereich des Transportelements
besitzen, deren Querschnitte ein im wesentlichen reibungs
freies Führen auch des dickeren Längsabschnitts des Trans
portelements ermöglichen. Auf diese Art und Weise kann das
rücklaufende Trum des Transportelements noch eine Führungs
funktion des Lamellenbehangs übernehmen und diesen zusätz
lich stabilisieren.
Das Trägerelement, das beispielsweise seil- oder bandförmig
sein kann, weist vorzugsweise einen über seine gesamte
Länge verlaufenden Trägerkern auf, der im Bereich des zwei
ten Längsabschnitts mit einer Ummantelung versehen ist.
Der Trägerkern kann beispielsweise als Draht, Seil oder
Kunststoffschnur ausgebildet sein und verleiht dem Trans
portelement die mechanische Festigkeit.
Die Ummantelung des Trägerkerns besteht vorzugsweise aus
flexiblen, verschleißfesten Fasern. Die Fasern sind einer
seits in der Lage, im Zusammenwirken mit den entsprechenden
Querschnittsöffnungen die zur Neigungsverstellung der La
mellen notwendigen Kräfte zu erzeugen, andererseits gestat
ten sie nach Erreichen der Endlagen der Lamellen ein Durch
rutschen des Transportelements durch die Öffnungen, ohne
daß dazu besonders hohe Kräfte notwendig sind.
Vorzugsweise ist weiterhin vorgesehen, daß elastisch nach
giebige Laschen seitlich in die Reiböffnungen der Lamellen
ragen. Über die Größe, Lage und Elastizität der Laschen
läßt sich die Reibungskraft gezielt beeinflussen und den
jeweiligen Gegebenheiten anpassen.
Statt der beschriebenen Ausführungsform mit einem faserum
mantelten Trägerkern, der mit geringem Aufwand eine ge
zielte Beeinflussung der Reibkräfte erlaubt, wäre es auch
denkbar, den Trägerkern beispielsweise mit einer Kunst
stoffummantelung zu versehen und in den Reiböffnungen ra
dial nach innen weisende Fasern vorzusehen. Auch ein
unmittelbares Zusammenwirken einer Kunststoffummantelung
mit elastisch nachgiebigen Laschen in den Reiböffnungen ist
denkbar.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
ist vorgesehen, daß die Lamellen aus wenigstens zwei in
Längsrichtung geteilten Lamellenteilen bestehen, die rela
tiv zueinander verschwenkbar sind.
Mit Hilfe der in Längsrichtung geteilten Lamellen, die
prinzipiell aus der EP 0 400 662 A1 bekannt sind, ist eine
verbesserte blendfreie Tageslichtnutzung durch eine geziel
tere Lenkung des einfallenden Lichts möglich. Zweckmäßiger
weise sind dabei die Reiböffnungen in beweglichen Lamellen
teilen und die Führungsöffnungen in feststehenden Lamellen
teilen angeordnet, um sicherzustellen, daß bei einem Ver
fahren des Transportelements eine gezielte Relativver
schwenkung der Lamellenteile erreicht wird.
Die Lamellen können in an sich bekannter Weise in Leiter
kordeln aufgehängt sein, und es sind sowohl raffbare als
auch fest verspannte Jalousien mit der erfindungsgemäßen
Neuerung denkbar.
Besonders vorteilhaft ist der Einbau einer erfindungsge
mäßen Lamellenjalousie zwischen den Glasscheiben einer Iso
lierverglasung, da das einfache Transportelement und sein
Antrieb relativ wenig Platz beanspruchen.
Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher
auf ein Ausführungsbeispiel der Erfindung eingegangen. Es
zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt einer Lamellenjalou
sie in der Ruhestellung;
Fig. 2 einen Querschnitt der Lamellenjalousie
nach Fig. 1 mit teilweise geschlossenem
Behangteil;
Fig. 3 einen Querschnitt der Lamellenjalousie
nach Fig. 1 und 2 mit einem zum Teil
geöffneten Behangteil;
Fig. 4 eine Schrägansicht des Transportele
ments der Lamellenjalousie nach Fig. 1
bis 3;
Fig. 5 eine Detailansicht einer Lamelle der
Lamellenjalousie nach Fig. 1 bis 3.
In Fig. 1 ist eine Lamellenjalousie 10 dargestellt, die
einen zwischen einer Oberschiene 12 und einer Unterschiene
14 aufgespannten Behang 16 aufweist. Der Behang 16 besteht
aus mehreren Lamellen 18, die in ein Leiterkordelsystem
(nicht gezeigt) eingehängt sind, das sie in bestimmten Ab
ständen zueinander hält. Die Lamellen 18 bestehen aus einem
ersten Lamellenteil 20 und einem zweiten Lamellenteil 22,
welches über eine Gelenkstelle 23 verschwenkbar an dem er
sten Lamellenteil 20 angebracht ist. Die ersten Lamellen
teile 20 der Lamellen 18 sind unverschwenkbar gehalten,
während die Aufhängung des Behangs 16 ein Verschwenken der
zweiten Lamellenteile 22 um die Gelenkstellen 23 ermög
licht.
Die Lamellenjalousie 10 verfügt über ein umlaufendes Trans
portelement 24, das in einen ersten Längsabschnitt 26 klei
neren Querschnitts und einen zweiten Längsabschnitt 28 grö
ßeren Querschnitts aufgeteilt ist. Das Transportelement ist
um eine Antriebsrolle 30 in der Oberschiene und um zwei Um
lenkrollen 32 in der Unterschiene 14 geführt. Statt der
beiden kleinen Umlenkrollen 32 ist auch die Verwendung ei
ner Umlenkrolle mit größerem Durchmesser ähnlich der An
triebsrolle 30 denkbar, wodurch sich jedoch der für die Um
lenkung erforderliche Bauraum im Bereich der Unterschiene
14 vergrößert.
Der Aufbau des Transportelements 24 ergibt sich aus Fig. 4.
Das Transportelement 24 besteht aus einem beispielsweise
aus einem Kunststoffseil ausgebildeten Trägerkern 30, der
umlaufend ausgebildet ist und dem Transportelement 24 die
notwendigen mechanischen Festigkeitseigenschaften verleiht.
Der Trägerkern 30 ist im Bereich des zweiten Längsab
schnitts 28 mit einer Ummantelung 32 versehen, die für die
entsprechende Querschnittsvergrößerung des Transportele
ments 24 sorgt. Der nicht ummantelte Bereich des Träger
kerns 30 bildet somit den ersten Längsabschnitt kleineren
Durchmessers. Die Ummantelung 32 besteht aus flexiblen,
verschleißfesten Fasern, die im wesentlichen radial ausge
richtet um den Trägerkern 30 angeordnet sind.
Das Transportelement 24 ist in einem Bereich durch Öffnun
gen 34 in den ersten Lamellenteilen 20 und im Bereich sei
ner gegenläufigen Bewegung durch Öffnungen 36 in den zwei
ten Lamellenteilen 22 geführt. Die Beschaffenheit dieser
Öffnungen 34, 36 wird aus Fig. 5 deutlich. Die Öffnung 34
in den feststehenden ersten Lamellenteilen 20 ist als
kreisrunde Öffnung ausgebildet, deren Querschnitt im we
sentlichen dem Querschnitt der Ummantelung 32 entspricht
oder geringfügig größer ausgebildet ist. Dadurch wird si
chergestellt, daß das Transportelement 24 sowohl mit seinem
ersten Längsabschnitt 26 als auch mit seinem dickeren zwei
ten Längsabschnitt 28 im wesentlichen reibungsfrei durch
die Öffnungen 34 in den ersten Lamellenteilen 20 hindurch
führbar ist. Andererseits sorgen die ersten Öffnungen 34
für eine Führung der ersten Lamellenteile 20 an dem zwi
schen der Antriebsrolle 30 und einer Umlenkrolle 32 unter
einer gewissen Spannung verlaufenden Transportelement 24.
Die Öffnungen 36 in den zweiten Lamellenteilen 22 sind als
quer zur Lamellenlängsrichtung verlaufende Langlöcher aus
gebildet. An den Flanken des Langloches 36 sind zur Öff
nungsmitte hin ragende flexible Laschen 38 vorgesehen, die
den verbleibenden Spalt 40 zwischen ihnen auf ein Maß redu
zieren, das kleiner als der Querschnitt der Ummantelung 32
ist. Andererseits besitzt der Spalt eine ausreichend große
Breite, daß der erste Längsabschnitt 26 - also der nicht
ummantelte Trägerkern 30 - ihn ungehindert passieren kann.
Die Laschen sind so beschaffen, daß sie im Zusammenwirken
mit den Fasern der Ummantelung 32 beim Durchführen des
Transportelements 24 Reibungskräfte aufbauen, mit Hilfe
derer das zweite Lamellenteil 22 um seine Schwenkachse 42
um das erste Lamellenteil 20 verschwenkbar ist. Die Ausbil
dung der Öffnungen 36 als Langloch vermeidet dabei, daß es
infolge der Schrägstellung der zweiten Lamellenteile 22 zu
einem Verklemmen der Ummantelung 32 mit den Laschen 38
kommt, so daß das Transportelement 24 nach dem Erreichen
der Neigungsendstellung der zweiten Lamellenteile 22 ohne
wesentliche Zunahme des Kraftaufwands durchrutschend weiter
bewegbar ist.
Bewegt man ausgehend von dem in Fig. 1 dargestellten Ruhe
zustand der Lamellenjalousie 10 die Antriebsrolle in entge
gengesetztem Uhrzeigersinn, gelangt die Ummantelung 32 des
zweiten Längsabschnitts 28 des Transportelements von unten
zunächst zur Öffnung 36 im zweiten Lamellenteil 22 der un
tersten Lamelle. Infolge der sich zwischen der Ummantelung
32 und den Laschen 38 aufbauenden Reibungskraft wird das
zweite Lamellenteil 22 nach oben bis in eine Endlage ver
schwenkt und damit vollständig als Blendschutz geschlossen.
Beim weiteren Betätigen der Antriebsrolle 30 rutscht das
Transportelement 24 durch die Öffnung 36 der untersten La
melle, so daß die Ummantelung 32 mit der Öffnung 36 der
darüberliegenden Lamelle 18 in Eingriff gelangen kann. Da
durch erfolgt nacheinander ein Schließen der zweiten La
mellenteile 22 von unten nach oben, solange die Antriebs
rolle 30 entgegen dem Uhrzeigersinn gedreht wird.
Nach dem Anhalten der Antriebsrolle 30 ergibt sich bei
spielsweise die in Fig. 2 dargestellte Behangstellung, in
welcher ungefähr die untere Hälfte des Behangteils infolge
der hochgeklappten zweiten Lamellenteile 22 als Blendschutz
vollständig geschlossen ist. Die Höhe des Blendschutzes be
stimmt sich dabei durch den Verfahrweg des Transportele
ments 24 und kann eine beliebige Anzahl von Lamellen 18 um
fassen.
Mit Hilfe des beschriebenen Transportelements ist aber
nicht nur ein Schließen einer beliebigen Anzahl von Lamel
len 18 möglich, sondern durch kurzes Zurückfahren des
Transportelements 24, d. h. durch Drehen der Antriebswelle
30 im Uhrzeigersinn, können alle zweiten Lamellenteile 22,
die sich momentan im Eingriff mit dem zweiten Längsab
schnitt 28 des Transportelements 24 befinden, um einen ge
wünschten Weg nach unten verschwenkt werden, so daß auch im
unteren Behangbereich eine blendfreie Tageslichtnutzung und
so eine Verbesserung des Tageslichtquotienten möglich ist
(siehe Fig. 3). In Fig. 3 ist schematisch die bei dieser
Lamellenstellung auftretende Reflektion des Sonnenlichts
bei einem Sonneneinfallswinkel von ungefähr 45° darge
stellt. Im oberen Behangbereich einfallendes Sonnenlicht S1
wird dabei von den Oberseiten der Lamellen 18 unmittelbar
gegen die Raumdecke reflektiert, da in diesem deckennahen
Bereich der flache Reflektionswinkel nicht zu einer Blen
dung der Mitarbeiter führen kann. Im unteren Behangbereich
einfallendes Sonnenlicht S2 hingegen wird zunächst an dem
ersten Lamellenteil 20 reflektiert und trifft dann auf das
zweite, steilstehende Lamellenteil 22, von wo aus es in
steilem Winkel gegen die Raumdecke reflektiert wird. Durch
diese Behangstellung werden auch fensternahe Bereiche vor
reflektierter Sonnenstrahlung geschützt und gleichzeitig
können die derart umgelenkten Sonnenstrahlen durch ihr Um
lenken gegen die diffus streuende Raumdecke zur Raumaufhel
lung genutzt werden. Die Energie des auf diese Weise in das
Rauminnere geleiteten Sonnenlichts läßt sich auch zur Sen
kung von Heizkosten nutzen.
Die zuvor beschriebene Lamellenjalousie läßt sich ohne wei
teres zwischen den Glasscheiben einer Isolierverglasung
einbauen, wobei sie in den meisten Anwendungsfällen fest
verspannt angeordnet ist, d. h. daß die Lamellen 18 nicht
einholbar sind. Grundsätzlich eignet sich die zuvor be
schriebene Lamellenjalousie mit dem Transportelement 24 je
doch auch als raffbare Jalousie, wenn sie mit einem ent
sprechenden Aufholmechanismus versehen ist.
Claims (13)
1. Lamellenjalousie mit in ihrer Neigung verstellbaren La
mellen (18), dadurch gekennzeichnet, daß der Wendeme
chanismus ein Transportelement (24) aufweist, das einen
ersten Längsabschnitt (26) bestimmten Querschnitts und
einen zweiten Längsabschnitt (28) mit einem größeren
Querschnitt aufweist und in seiner Längsrichtung beweg
bar durch Öffnungen (36) in den Lamellen (18, 22) ge
führt ist, die außermittig angeordnet sind und eine
Querschnittsform besitzen, die eine im wesentlichen
reibungsfreie Führung für den ersten Längsabschnitt
(26) des Transportelements (24) bildet und mit dem
zweiten Längsabschnitt (28) reibend zusammenwirkt.
2. Lamellenjalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Reibkraft zwischen dem größeren Quer
schnitt (28), des Transportelements (24) und den Öff
nungsquerschnitten (36, 40) in den Lamellen (18, 22)
zwar ausreicht, eine Mitnahme der Lamellen (18, 22) in
Winkelendstellungen zu ermöglichen, bei weiterem Bewe
gen jedoch ein Durchrutschen des Transportelements (24)
erfolgt.
3. Lamellenjalousie nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Transportelement (24) umlaufend
ausgebildet ist und in einer Oberschiene (12) und einer
Unterschiene (14) der Jalousie (10) umgelenkt ist.
4. Lamellenjalousie nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Lamellen zusätzliche Führungsöffnungen
(34) für den gegenläufigen Bereich des Transportele
ments (24) besitzen, deren Querschnitte ein im wesent
lichen reibungsfreies Führen auch des dickeren Längsab
schnitts (28) des Transportelements (24) ermöglichen.
5. Lamellenjalousie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Transportelement einen über seine gesamte
Länge verlaufenden Trägerkern (30) aufweist, der im Be
reich des zweiten Längsabschnitts (28) mit einer Umman
telung (32) versehen ist.
6. Lamellenjalousie nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß die Ummantelung (32) aus flexiblen, ver
schleißfesten Fasern besteht.
7. Lamellenjalousie nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß elastisch nachgiebige
Laschen (38) seitlich in die Reiböffnungen (36) in den
Lamellen (18, 22) ragen.
8. Lamellenjalousie nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (18) aus
wenigstens zwei in Längsrichtung geteilten Lamellentei
len (20, 22) bestehen, die relativ zueinander ver
schwenkbar sind.
9. Lamellenjalousie nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Reiböffnungen (36) in beweglichen La
mellenteilen (22) und die Führungsöffnungen in festste
henden Lamellenteilen (20) angeordnet sind.
10. Lamellenjalousie nach Anspruch 8 oder 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lamellenteile (20, 22) über we
nigstens ein Scharnier (23) miteinander verbunden sind.
11. Lamellenjalousie nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Lamellen (18) an
Leiterkordeln aufgehängt sind.
12. Lamellenjalousie nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie raffbar oder fest
verspannt ausgebildet ist.
13. Lamellenjalousie nach einem der vorhergehenden Ansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwischen den Glas
scheiben einer Isolierverglasung angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1998137984 DE19837984C1 (de) | 1998-08-21 | 1998-08-21 | Lamellenjalousie mit variabler Lamellenverstellung |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1998137984 DE19837984C1 (de) | 1998-08-21 | 1998-08-21 | Lamellenjalousie mit variabler Lamellenverstellung |
Publications (1)
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---|---|
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ID=7878263
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---|---|---|---|
DE1998137984 Expired - Fee Related DE19837984C1 (de) | 1998-08-21 | 1998-08-21 | Lamellenjalousie mit variabler Lamellenverstellung |
Country Status (1)
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---|---|
DE (1) | DE19837984C1 (de) |
Cited By (1)
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-
1998
- 1998-08-21 DE DE1998137984 patent/DE19837984C1/de not_active Expired - Fee Related
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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