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Die Erfindung betrifft eine Bremsvorrichtung mit
Schließfolgeregler
für bewegliche
Möbelteile,
wie Schubladen, Türen,
Klappen und dgl., nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Aus der
AT 399 809 B ist eine Bremsvorrichtung für Schubladen
bekannt mit einer am Möbelkorpus
befestigten Bremsschiene. Zwei in oder an der Bremsschiene längsverschiebbare
Bremsbacken werden von einem Anschlag an der Schublade aktiviert
und die Bremsbacken dadurch entgegen der Wirkung einer Feder bewegt.
Die Feder setzt einem etwa U-förmigen
Bremsbackenträger
einen Druck entgegen, so dass gleichzeitig die Bremsbacken durch
entsprechende Schrägflächen an
die Schenkel der Bremsschiene gedrückt werden. Die Schubladenbewegung
wird dadurch durch die Federkraft und zusätzlich durch die Bremskraft
abgebremst. Die Feder ist als Druckfeder ausgeführt, die in der Endstellung
(Schließstellung)
der Schublade am stärksten entgegen
der Schließstellung
gespannt ist. Eine Schließkraft
zur Rückstellung
der Schublade in eine definierte Endposition ist nicht vorhanden
bzw. nicht möglich.
Bei selbsthemmender Bremswirkung der Bremsvorrichtung bleibt die
Schublade nach dem Schließstoß irgendwo
in einer Position vor der Endstellung stehen. Bei nicht selbsthemmender
Bremswirkung schiebt die gespannte Feder die Schublade wieder zurück in eine
unkontrollierte geöffnete
Stellung. Diese bekannte Bremsvorrichtung ist also geeignet, die
Schublade abzubremsen, hat jedoch den Nachteil, dass nach dem Abbremsen
der Schublade diese in einer willkürlichen Position stehen bleibt
und von Hand vollständig
geschlossen werden muss. Die Bremskraft wird vordem Erreichen der
Schließstellung
durch die Bremsreibung und Federkraft recht groß und muss von Hand überwunden
werden, um die Schublade ganz zu schließen. Wird die Schublade wieder
geöffnet,
muss die Bremskraft solange überwunden
werden, bis die Druckfeder entspannt ist. Die Bremsvorrichtung wirkt
also der Schließbewegung
entgegen.
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Einzugsvorrichtungen für Schubladen
und Schließvorrichtung
für Scharniere
sind bekannt.
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Aus der
EP 0 391 221 ist eine Einziehvorrichtung
für Schubladen
bekannt, die eine Schublade über
eine längere
Wegstrecke einzieht. Ein korpusseitig gelagertes, von einer Feder
belastetes Kippelement und ein schubladenseitig befestigter Mitnehmerzapfen
als Einzugsauslöser
ziehen die Lade in ihre Schließstellung.
Eine Bremsvorrichtung ist nicht vorgesehen.
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Die
AT
291 038 zeigt ein Scharnier für Möbeltüren, welches als zweiarmiges
Lenker-Scharnier ausgebildet
ist. Zur Erzielung einer Schließstellung ist
einer der Lenker mit einer Steuerkurve ausgeführt, auf der eine federbelastete
Rolle abrollt und dabei einen Schließdruck erzeugt. Auch hier ist
die Schließbewegung
ungebremst, so dass eine zu starke Schließbewegung nicht aufgefangen
wird und die Möbeltür ungebremst
zuschlägt.
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Der Nachteil der bekannten Einzieh-
oder Schließvorrichtungen
ist die fehlende Bremsung beim Schließen des Möbelteils. Kräftig in
den Möbelkorpus
eingeschobene Schubladen oder fest geschlossene Möbeltüren erreichen
ungebremst ihren Endanschlag, verursachen Schlaggeräusche und springen
teilweise wieder auf. Als Endanschläge werden vielfach Gummipuffer
o.ä. eingesetzt,
welche die auftretenden kinetischen Energien nicht zufriedenstellend
abbauen und zu unerwünscht
hohen Kraftspitzen führen,
unter welchen Möbel
und Beschläge leiden
und auf Dauer beschädigt
werden können.
Ein Zurückprallen
des bewegten Möbelteils
bei heftigem Schließen
ist auch durch den Einsatz von Gummipuffern nicht sicher zu verhindern.
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Die
DE 26 44 854 A1 betrifft einen Schließregler,
insbesondere für
Türen,
mit einer Bremsvorrichtung, wobei ein am Türrahmen angeordnetes Gehäuse vorgesehen
ist, in welchem eine Einzugsvorrichtung angeordnet ist, die einen
mechanischen Energiespeicher und ein damit verbundenes, verschiebbar
im Gehäuse
geführtes
Steuerelement umfasst, und einen Mitnehmer, der am jeweils anderen
Türflügel befestigt
ist und mit dem Steuerelement zusammenwirkt, wobei im Gehäuse ein
zwischen dem Energiespeicher und dem Steuerelement angeordnetes und
mit diesen verbundenes Bremselement verschiebbar geführt ist,
das als Reibungsbremse mit mindestens einer Bremsbacke ausgebildet
ist. Aufgrund seiner Bauart ist dieser Schließregler nicht für den Einsatz
in Möbelschubladen
geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler
für bewegliche
Möbelteile
zu gestalten, die eine sichere Verzögerung über einen längeren Bremsweg bewirkt und
anschließend
das bewegliche Möbelteil
in seine Endstellung bringt und dort hält.
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Eine weitere Aufgabe ist es, einen
nahezu bremsfreien Öffnungsvorgang
zu erreichen.
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Eine zusätzliche Aufgabe stellt sich
durch die Forderung, eine Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler
als kompakte, kostengünstige
und leicht zu montierende Konstruktion auszuführen.
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Eine weitere Aufgabe ist es, eine
Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler
zu schaffen, die bewegte Möbelteile
weich abbremst und von jeder abgebremsten Stellung übergangslos
in Schießstellung bringt,
ohne dass Einstellarbeiten notwendig sind.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Die Erfindung beruht darauf, dass
im Gehäuse
ein zwischen dem Energiespeicher und dem Steuerelement angeordnetes
und mit diesen verbundenes Bremselement verschiebbar geführt ist.
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Der Vorteil der Erfindung besteht
darin, dass die Energie der Masse des bewegten Möbelteils auf einer bestimmten
Strecke gleichmäßig abgebaut
und somit das Möbelteil
abgebremst wird. Die erforderliche Verzögerungskraft wirkt gleichmäßig über die
gesamte Bremsstrecke. Dies geschieht im wesentlichen abhängig von
der Schließgeschwindigkeit
und der bewegten Masse. Treten niedrigere Massenkräfte auf,
so wird das Möbelteil
auf kürzerem
Weg, also schneller, abgebremst. Bei hohen Massenkräften ist der
Bremsweg länger
und entsprechend länger
die Bremszeit. Es ergibt sich dadurch eine selbsttätige und
an die eingebrachte äußere Energie
angepasste, weiche Abbremsung des Möbelteils, solange der Schub
wirksam ist. Lässt
am Ende der Bremsung der Schub nach, löst sich die Bremse. In diesem
Moment setzt der Schließfolgeregler
ein und bringt das bewegte Möbelteil
in seine Endstellung (Schließstellung).
Der Schließvorgang
geschieht unabhängig
von der Position, in welcher sich das Möbelteil nach dem Abbremsen
befindet, d.h. der Schließfolgeregler
arbeitet ebenfalls unabhängig
von den Massenkräften. Es
sind darum keine Einstell- und Abstimmvorgänge notwendig.
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Ein weiterer Vorteil ist das ölfreie und
pressluftfreie System. Das System arbeitet als reine Reibungsbremse
und enthält
keine elektrischen Regel- und Stellelemente.
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Ein anderer Vorteil ist der bremsfreie Öffnungsvorgang.
Wie obenstehend beschrieben wurde, löst sich die Bremswirkung bei
Schubende bzw. beim Einsetzen der Schließkraft. Die Bremsvorrichtung
ist nun solange nicht aktiv, bis neuerdings ein Schließschub erfolgt.
Beim Öffnen
ist nur die minimale Kraft der Schließfeder zu überwinden und diese vorzuspannen.
Diese Energiespeicherung ist bekannt und unumgänglich, um einen Einzug zu
ermöglichen.
Die gespeicherte Energie in der Feder dient hier jedoch zusätzlich zum
Lösen der
Bremswirkung.
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Ein weiterer, wesentlicher Vorteil
ergibt sich aus der kompakten Bauform. Bremsvorrichtung und Schließfolgeregler
sind in einem Gehäuse
untergebracht und bilden eine Einheit. Zur Auslösung der Vorrichtung ist an
einem der Möbelteile
lediglich ein Betätigungsstift
oder Mitnehmer in bekannter Weise vorzusehen. Die Bremsvorrichtung
mit Schließfolgeregler
ist vorteilhaft steckbar ausgeführt
und kann am ortsfesten oder auch am beweglichen Möbelteil
angebracht werden. Der Betätigungsstift
ist demzufolge am jeweils anderen Möbelteil angeordnet. Bei Türen kann
ein Betätigungshebel
oder Hebelsystem vorgesehen sein.
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Reibungsbremsen dämpfen zudem die Vibrationen
der Rollenführungen
und tragen dadurch zu einem geräuscharmen
Lauf bei.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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So ist z.B. das Steuerelement vorzugsweise als
ein vom Mitnehmerstift betätigtes
Rastelement ausgebildet, wobei dieses Rastelement eine Rastnase
aufweist, die in gespanntem Zustand der Anordnung an der Stirnseite
des Gehäuses
einhängt.
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Das Bremselement wirkt als reine
Reibungsbremse und umfasst mindestens eine Bremsbacke, die an der
Innenwand des Gehäuses
anliegt. Dabei ist das Bremselement in einer zugeordneten Führungsbahn
innerhalb des Gehäuses
verschiebbar geführt.
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Das Bremselement ist gelenkig mit
dem Rastelement und dem Energiespeicher verbunden, wobei als Energiespeicher
vorzugsweise eine Zugfeder eingesetzt wird.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Rastelement einen Kupplungszapfen auf, der in einer entsprechenden
Nut der Bremsbacke gelenkig gehalten ist. Zudem sind am Rastelement
vorzugsweise zwei pfeilförmige Schrägflächen vorgesehen, die
an entsprechenden Schrägflächen der
Bremsbacke anliegen, und bei Krafteinwirkung auf das Rastteil die
Schrägflächen aneinander
abgleiten und eine Spreizung dieses Teils der Bremsbacke bewirken.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform
umfasst die Bremsvorrichtung zwei sich gegenüberliegende, voneinander beabstandete
Bremsbacken, zwischen welchen mindestens eine Rolle angeordnet ist,
die bei Krafteinwirkung auf die Bremsbacken in deren Längsrichtung
auf entsprechenden Schrägflächen der
Bremsbacken abrollt und eine Veränderung des
Abstands der Bremsbacken bewirkt.
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Dabei können die Schrägflächen im
wesentlichen eben ausgebildet sein, aber auch als Radiusfläche mit
festem oder veränderlichem
Radius. Damit ist z.B. eine progressive Steuerung der Bremskraftmöglich.
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Um eine gewisse Auslöseschwelle
der Bremsvorrichtung zu erreichen, können die Schrägflächen eine
Erhebung aufweisen, die bei der Auslösung der Bremse zunächst von
der Rolle überwunden
werden muss.
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In dieser Ausführungsform ist die Zugfeder zwischen
der Rückwand
des Gehäuses
und der Rolle befestigt.
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Zur Positionierung gegenüber der
Rolle weisen die Bremsbacken Nasen auf, die die Bremsbacken in einer
definierten Ausgangsposition halten.
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In einer zweiten Ausführungsform
umfasst das Bremselement mehrere zueinander bewegliche, jedoch zusammenhängende Bremsbacken.
Mindestens eine der Bremsbacken weist eine bombierte Gleitfläche auf,
auf der zugeordnete Gleitflächen mindestens
einer anderen Bremsbacke entlanggleiten, und bei Krafteinwirkung
in Richtung der Längsachse
des Bremselements eine Veränderung
des Querschnitts des Bremselements bewirken.
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Eine der Bremsbacken ist elastisch
mit der Zugfeder verbunden, wobei bei Krafteinwirkung durch die
Zugfeder auf die Bremsbacke diese sich innerhalb der Führungsbahn
des Gehäuses
verkantet und eine sanfte Bremsung während der Aktion der Einzugsvorrichtung
einsetzt.
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In einer weiteren Ausführung umfasst
das Bremselement eine erste Bremsbacke und eine zweite Bremsbacke,
wobei die zweite Bremsbacke als einstückiges, elastisch verformbares
Teil ausgebildet ist, das seinen Querschnitt bei Krafteinwirkung in
Richtung seiner Längsachse ändert.
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Nachfolgend werden mehrere Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand von Zeichnungsfiguren näher erläutert. Dabei gehen aus den
Zeichnungen und ihrer Beschreibung weitere Merkmale und Vorteile
der Erfindung hervor.
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1 zeigt
die mögliche
Anordnung der Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler am Beispiel einer
Schubladenführung;
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2 zeigt
einen Querschnitt durch die Anordnung nach 1 entlang der Linie A-A;
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3 zeigt
in einer seitlichen Ansicht die wesentlichen Komponenten der Bremsvorrichtung
mit Schließfolgeregler;
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4 zeigt
in einer seitlichen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung
mit Schließfolgeregler
im Zustand der geöffneten
Schublade;
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5 zeigt
die Ansicht wie in 4 im
Zustand der abgebremsten Schublade;
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6 zeigt
das Detail X aus 5;
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7 zeigt
das Detail Y aus 5;
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8b-8d zeigen verschiedene Querschnitte
der Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler
entlang Linie B-B in 4;
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9 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
und in Einzugsstellung;
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10 zeigt
eine Ansicht wie in 9 jedoch
in Bremsstellung;
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11 zeigt
einen Ausschnitt von den Bremselementen gemäß Detail Z aus 9;
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12 zeigt
eine seitliche Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Bremsvorrichtung mit
Schließfolgeregler
in Einzugsstellung;
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13 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
und in Einzugsstellung;
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14 zeigt
Detail X aus 13;
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15 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
in Bremsstellung;
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16 zeigt
eine seitliche Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels der Bremsvorrichtung
mit Schließfolgeregler
in Einzugsstellung;
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17 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
und in Einzugsstellung;
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18 zeigt
Detail Y aus 17;
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19 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
in Bremsstellung;
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20 zeigt
eine seitliche Ansicht eines vierten Ausführungsbeispiels der Bremsvorrichtung
mit Schließfolgeregler
in Einzugsstellung;
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21 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
und in Einzugsstellung;
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22 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
in Bremsstellung;
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23 zeigt
eine seitliche Ansicht eines fünften
Ausführungsbeispiels
der Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler
in Einzugsstellung;
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24 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
und in Einzugsstellung;
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25 zeigt
eine Seitenansicht des Rastteils mit den Bremselementen gekoppelt
in Bremsstellung.
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Die 1 und 2 zeigen eine mögliche Anordnung
der Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler am
Beispiel einer Schubladenführung.
Es ist eine Auszugsführung 1 für eine Schublade
mit einer ersten einschubseitigen Führungsschiene 2, einer
zweiten korpusseitigen Führungsschiene 3 und
einer zwischen diesen Führungsschienen
befindlichen Mittelschiene 4 dargestellt. In bekannter
Weise sind in beiden Führungsschienen 2, 3,
Käfige 5, 5' mit entsprechenden
Wälzlageranordnungen 6, 6' vorhanden, zwischen
denen entsprechende Abrollflächen
der Mittelschiene 4 lastübertragend abrollen. Zwischen den
beiden Führungsschienen 2, 3 ist
nun die Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler z. B. an der korpusseitigen
Führungsschiene 3 so
befestigt, dass ein an der Schubladenschiene 2 angebrachter
Mitnehmerstift 8 in die Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler 7 eingreifen
kann, um durch Zusammenwirken mit einem Steuerteil 11 die
Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler
beim Schließen
der Schublade zu aktivieren. Zunächst
wird jedoch beim Öffnen
der Schublade das Steuerteil bzw. Rastteil 11 durch den Mitnehmerstift 8 mitgenommen,
so dass eine am Rastteil 11 angebrachte Rastnase am Gehäuse 13 der
Vorrichtung in einer Wartestellung einrastet, wie es z. B. in 3 dargestellt ist. Gleichzeitig
wird ein mechanischer Energiespeicher, der vorzugsweise als Zugfeder 9 ausgebildet
ist, gespannt. Diese Funktion ist allein für eine Einziehvorrichtung bestehend aus
dem Gehäuse 13 mit
einer Führungsbahn 12,
einem in der Führungsbahn 12 verschiebbaren
Rastelement 11, einer zwischen der Gehäusestirnwand 14 und
dem Rastelement 11 eingehängten Zugfeder 9 als
Energiespeicher bekannt.
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Wie in 3 dargestellt
ist, ist nun erfindungsgemäß zwischen
dem Rastelement 11 und der Zugfeder 9 ein Bremselement 10 in
der selben Führungbahn 12 verschiebbar
geführt.
Das Rastelement 11 und das Bremselement 10 sind
dabei beweglich aneinander gekoppelt. Die Zugfeder 9 als
Energiespeicher für
die Schließbewegung
ist am anderen Ende des Bremselementes 10 gelenkig eingehängt.
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Ist die Schublade geöffnet, ist
das Rastelement 11 mit seiner Rastnase 15 an der
vorderen Stirnseite des Gehäuses
eingehängt,
und die Bremsvorrichtung mit Schließfolgeregler befindet sich
im Ausgangszustand, wie es in der 4 und 9 dargestellt ist. An der
der Fangnase 17 gegenüberliegenden
Seite ist am Rastelement 11 ein Kopplungszapfen 19 mit
zwei pfeilförmigen
Schrägflächen 31, 33 ausgebildet.
Auf diesem Kupplungszapfen 19 ist eine obere Bremsbacke 22 mittels
einer entsprechende Nut 47 formschlüssig aufgesteckt. Eine an der
oberen Bremsbacke 22 angebrachte Mitnehmernase 34 rastet
in einer passenden Nut 35 des Rastelementes 11 und
gewährleistet
die Mitnahme des Bremselementes 10 in die Öffnungsrichtung
der Schublade und in die Zugrichtung (Schließrichtung) der Zugfeder 9,
während
zugeordnete Schrägflächen 30, 32 des
oberen Bremsbackens 22 an den Schrägflächen 31, 33 des
Rastelementes 11 anliegen. Es ist eine untere Bremsbacke 23 im
Abstand von der oberen Bremsbacke 22 angeordnet, wobei
zwischen den Bremsbacken mindestens eine Rolle 20, 21 angeordnet
ist, die bei Krafteinwirkung auf die Bremsbacken 22, 23 in
deren Längsrichtung
auf entsprechende Schrägflächen 27, 28 der
Bremsbacken abrollen und so eine Veränderung des Abstandes der Bremsbacken 22, 23 bewirken.
In der ersten Ausführungsform besteht
das Bremselement also aus 2 Bremsbacken 22, 23 zwischen
denen Rollen 20, 21 angeordnet sind. Die Bremsbacken 22, 23 sind
dabei in ihrer Längserstreckung
so bemessen, dass sie mindestens eine jedoch vorzugsweise auch mehrere
Rollen zwischen sich aufnehmen können.
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Die Zugfeder 9 ist dabei
zwischen der Gehäuserückwand 14 und
der ersten Rolle 20 als Energiespeicher auf ihre maximale
Länge ausgezogen, wie
es in 4 dargestellt
ist, die Schublade ist also geöffnet.
Die gespannte Feder 9 übt
eine gewisse Zugkraft auf die Rolle 20 aus und zieht diese
um einen kleinen Betrag von einigen zehntel Millimeter zurück (11) und bewirkt damit eine
bestimmte Grundreibung durch eine minimale Speizung der Bremsbacken 22, 23 durch Abrollen
der Rolle 20 an den Schrägflächen 27, 28.
Nach dieser kleinen axialen Bewegung liegt die Rolle 20 mit
ihrem Außendurchmesser
am oberen Bremsbacken 22 an, so dass keine stärkere Spreizung
der Bremsbacken und damit Erhöhung
der Reibung erfolgen kann. Diese Grundreibung regelt die gewünschte Einzuggeschwindigkeit
nach dem Abbremsvorgang der eingeschobenen Schublade und sichert
durch den Widerstand die einwandfreie Einleitung der Bremsfunktion. Die
einwandfreie Bremseinleitung wird durch eine Startnase 26 sichergestellt,
die dem oberen Bremsbacken 22 bei Einzugbewegung der Schublade
einen plötzlichen
Widerstand entgegensetzt, vergleiche 7.
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Wird die Schublade nun eingeschoben,
so löst
der Mitnehmerstift 8 das Rastelement 11 aus seiner
Raststellung, wie es in den 5 und 10 dargestellt ist. Der Mitnehmerstift 8 fährt über die
Fangnase 17 des Rastelementes 11 in dessen Ausnehmung 16 und
bringt das Rastelement 11 bzw. die Rastnase 15 ausser
Eingriff mit dem Gehäuse 13.
Das ausgehängte
Rastelement 11 wird gegen die obere Bremsbacke 22 geschoben.
Zunächst
werden dadurch die Schrägflächen 30, 32 der
oberen Bremsbacke 22 durch die korrespondierenden Schrägflächen 31, 33 des
Rastelementes 11 auseinander gedrückt, wodurch sich bereits eine
einleitende Bremswirkung ergibt. Gleichzeitig wird die obere Bremsbacke 22 in Pfeilrichtung 36 verschoben.
Die Rollen 20, 21 rollen auf den Schrägflächen 27, 28 ab,
so dass sich die Bremsbacken 22, 23 gegeneinander
verschieben und gegeneinander gespreizt werden. Diese Spreizung
der Bremsbacken erfolgt um so stärker,
je schneller die Einschubgeschwindigkeit der Schublade und je größer die
Einschubmasse der Schublade ist. Ist die Abbremsung der Schublade
erfolgt, setzt die Zugwirkung der Zugfeder 9 ein, welche über die Rolle 20 die
obere Bremsbacke 22 in Einschubrichtung 36 zieht.
Dadurch gelangen die Bremsbacken 22, 23 in ihre
Grundstellung, wie es in 9 dargestellt
ist, und die Bremswirkung lässt
nach, so dass durch die Zugfeder 9 die Schublade in ihre
Schließstellung
gezogen wird. Damit ist der Brems- und Schließvorgang abgeschlossen.
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Wie in 6 gezeigt
ist, kann eine Freistellung 25 im Gehäuse 13 im Einzugsbereich
der Zugfeder 9 den Federeinzug erleichtern, dadurch, dass durch
die Verbreiterung der Führungsbahn 12 im
Bereich der Freistellung 25 dem Bremselement 10 ein reduzierter
Widerstand entgegengesetzt wird. Die durch die Rolle 20 erzeugte
Bremskraft wird gelöst, und
die Einziehvorrichfung kann ungehindert wirken.
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Wie die 11 zeigt, ist der Abstand d zwischen
der ersten Rolle 2O und dem Anfang der Schrägfläche 27 wesentlich
geringer als der Abstand D zwischen dem Zentrum der nachfolgenden
Rolle 21 und dem Anfang der nachfolgenden Schrägfläche 27.
Damit wird erreicht, dass die Rolle 20 früher in den
Wirkungsbereich der Schrägfläche 27 gelangt als
vergleichsweise die Rolle 21, so dass bei Einleitung des
Bremsvorganges zunächst
durch die Rolle 20 eine Bremsung bewirkt wird, bevor nachfolgend die
Rolle 21 eine zusätzliche
Bremswirkung ausübt.
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Die Führungsbahn 12 im Gehäuse 13 ist
vorzugsweise C-förmig
ausgeführt,
so dass das Bremselement 10 und das Rastelement 11 sicher
im Schiebesitz geführt
sind. Vorzugsweise besteht das Gehäuse 13, aus rostfreiem
Stahl, welcher durch eine entsprechende Profilierung die Führungsbahn 12 ausbildet.
In den 8a bis 8d sind Beispiele verschiedener
Profilierungen des Gehäuses 13 gezeigt. Konische
Führungsbahnen,
wie sie in den 8b bis 8d gezeigt sind, ergeben
größere Führungs-
und Angriffsflächen
für die
Bremsbacken 22, 23. Auch die Rollen 20, 21 sind
vorteilhaft zur Vergrößerung Ihrer Linienberührung und
zur Sicherung gegen Herausfallen ballig oder konisch ausgeführt. Mit
diesem profilierten, schienenartigen Gehäuse 13 ist eine kleine, kompakte
und daher zweckmäßige Bauform
geschaffen, welche mit einfachen Mitteln an der jeweiligen beweglichen
bzw. festen Führungsschiene
des Schubladenauszuges 1 befestigt werden kann.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel der Bremsvorrichtung
mit Schließfolgeregler
ist in den 12 bis 15 dargestellt. Im wesentlichen
entspricht die Ausbildung der Vorrichtung der beschriebenen Ausführungen
gemäß der 4 bis 11, jedoch sind die Schrägflächen an
den Bremsbacken 22, 23 nicht eben, also gerade,
sondern gekrümmt
ausgebildet. Es sind also Radiusflächen 39, 40 vorgesehen,
die entweder einen festen oder einen veränderlichen Radius aufweisen.
Vorteil dieser Ausführungsform
ist, dass eine progressive Steuerung der Bremswirkung durch entsprechende
Ausbildung des Radius R der Schrägflächen 39, 40 erzielt
werden. Ein drittes Ausführungsbeispiel
ist in den 16 bis 19 dargestellt. Hierbei sind
die Schrägflächen 27, 28 an
den Bremsbacken 22, 23 im wesentlichen gerade
ausgeführt, weisen
jedoch im Bereich der Ruheposition der Rollen 20, 21 Erhebungen 41 auf,
die den Rollen 20, 21 beim Abrollen zunächst einen
definierten Widerstand entgegensetzen. Die Anordnung der Erhebung 41 ist insbesondere
in 18 ersichtlich. Diese
Erhebungen bewirken, dass eine Bremswirkung des Bremselementes 10 erst
dann eingeleitet wird, wenn die Schublade mit einer bestimmten Kraft
bzw. mit einer bestimmten Geschwindigkeit geschlossen wird, die so
groß sein
muss, dass die Rolle den Widerstand, der durch die Erhebungen 41 hier
entgegengesetzt wird, überwindet
und erst dann auf den Schrägflächen 27, 28 abrollt,
so dass sich die Bremsbacken 22, 23 entsprechend
von einander beabstanden und eine Bremswirkung hervorrufen.
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Gemäß dem vierten Ausführungsbeispiel nach
den 20 bis 22 besteht das Bremselement 10 nun
aus mehreren zueinander beweglichen, jedoch zusammenhängenden
Bremsbacken 43 bis 46. Das Rastelement 11 greift
in bekannter Weise mit seinem Kupplungszapfen 19 in eine
entsprechende Nut 47 der ersten Bremsbacke 43,
wobei die Bremsbacke 43 bzw. das Rastelement 11 die
oben beschriebenen Schrägflächen 30 bis 33 ausbilden, durch
die eine entsprechende Bremswirkung erzielt werden kann. Über entsprechende
Nasen 50, 55 und zugeordnete Nuten 56, 57 sind
die Bremsbacken 43 und 45 in Längsrichtung verschiebbar miteinander verbunden.
Eine weitere Bremsbacke 44 ist unterhalb der Bremsbacken 43 und 45 angeordnet
und weist eine bombierte Gleitfläche 53 auf,
auf der entsprechende Gleitschuhe 49 und 67 der
Bremsbacken 43 und 45 entlang gleiten. Entsprechende
Nasen 51 und 52 an der Bremsbacke 44 verhindern,
dass die Gleitschuhe 49, 67 aus dem Eingriff mit
der Gleitfäche
gelangen bzw. sichern eine Verbindung zwischen den Bremsbacken 43, 45.
Wird nun in Pfeilrichtung 36 eine Kraft auf das Rastelement 11 ausgeübt, so verschieben
sich die Bremsbacken 43 bis 45 gegeneinander,
wobei die Gleitschuhe 49, 67 auf Gleitfläche 53 entlang
gleiten. Durch die bombierte Ausbildung der Gleitfläche 53 versehieben
sich die Bremsbacken 43 bis 45 jedoch nicht nur
in Längsrichtung,
sondern es erfolgt auch eine Verschiebung in Querrichtung, d. h.
das gesamte Bremselement 10 wird gespreizt und bewirkt
eine Bremsung innerhalb des Gehäuses 13.
Die Bremsbacke 45 ist mittels eines abgekröpften Schenkels 58 in
einer Nut 59 einer weiteren Bremsbacke 46 gehalten,
wobei die Bremsbacke ebenfalls einen abgekröpften Schenkel aufweist, der
in einer entsprechenden Nut 62 der Bremsbacke 45 eingreift.
Die Zugfeder 9 weist ein flexibles Federende 61 auf,
welches in einer Nut 60, der Bremsbacke 46 gehalten
ist. Nach dem Bremsvorgang, also wenn die Schublade nahezu still
steht, setzt in bekannter Weise die Federwirkung der Zugfeder 9 ein;
um die endgültige
Schließrichtung
zu ziehen. Dadurch, dass die Nut 60 in der Bremsbacke 46 außermittig
angeordnet ist, verkantet sich die Bremsbacke 46 bei Zug
durch die Feder 9 leicht und bewirkt dadurch eine leichte
Bremswirkung, so dass die Schublade gleichmäßig und satt in ihre Schließstellung
gezogen wird.
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Schließlich ist in den 23 bis 25 ein fünftes Ausführungsbeispiel eines Bremselementes 10 dargestellt.
Das Rastelement 11 sowie die Bremsbacke 46 und
die Befestigung der Zugfeder 9 entspricht der Ausbildung,
wie sie im Zusammenhang mit den 20 bis 22 beschrieben wurde. Es
ist nun lediglich eine weitere Bremsbacke 64 vorgesehen,
die aus einem einstückigen,
elastisch verformbaren Teil besteht. Dieses Teil weist am vorderen
Ende wiederum eine entsprechende Nut 47 zur Aufnahme des
Kupplungszapfen 19 des Rastelementes 11 auf. Am
hinteren Ende weist das Teil 64 einen abgekröpften Schenkel 65 auf,
der in eine entsprechende Nut 59 der Bremsbacke 46 eingreift,
wobei wiederum die Bremsbacke 46 mit einem abgekröpften Schenkel 63 in
eine entsprechende Nut 68 der Bremsbacke 64 eingreift.
Die durch den Druck des Rastelementes 11 hervorgerufene
Spreizwirkung im Bereich den Kupplungszapfen, sowie die Bremswirkung
durch Verkanten der Bremsbacke 46, hervorgerufen durch
die Zugwirkung der Feder 9, wurde bereits oben beschrieben.
Die Bremsbacke 64 besteht aus einem elastisch verformbaren
Teil, welches entsprechende Freiräume 66 aufweist, die
so gestaltet sind, dass sich bei Zug auf diese Bremsbacke der Querschnitt der
Bremsbacke verringert und bei Kraftwirkung in Pfeilrichtung 36 der
Querschnitt in Pfeilrichtung 37 vergrößert. Je nachdem, wie groß die in
Längsrichtung 36 ausgeübte Kraft
ist, wird die Bremsbacke 64 also gespreizt und übt auf die
Führungsbahn 12 im Gehäuse 13 eine
entsprechende Bremsreibung aus. Vorteil dieser Anordnung ist, dass
sich das Bremselement 10 sehr einfach gestaltet und jeglich
aus zwei Teilen 64 und 46 besteht, die geringen
Montageaufwand bedeuten.
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- 1
- Auszugsführung
- 2
- Führungsschiene
- 3
- Führungsschiene
- 4
- Mittelschiene
- 5
- Käfig 5'
- 6
- Wälzlager 6'
- 7
- Bremsvorrichtung
mit Schließfolgerregler
- 8
- Mitnehmerstift
- 9
- Zugfeder
- 10
- Bremselement
- 11
- Rastelement
- 12
- Führungsbahn
- 13
- Gehäuse
- 14
- Gehäusestirnwand
- 15
- Rastnase
- 16
- Ausnehmung
- 17
- Fangnase
- 18
- Pfeilrichtung
- 19
- Kupplungszapfen
- 20
- Rolle
- 21
- Rolle
- 22
- Bremsbacke
- 23
- Bremsbacke
- 24
- Schenkel
- 25
- Freistellung
- 26
- Startnase
- 27
- Schrägfläche
- 28
- Schrägfläche
- 29
- Nase 29'
- 30
- Schrägfläche
- 31
- Schrägfläche
- 32
- Schrägfläche
- 33
- Schrägfläche
- 34
- Mitnehmernase
- 35
- Nut
- 36
- Kraftrichtung
- 37
- Pfeilrichtung
- 38
- Schmutzrille
- 39
- Schrägfläche
- 40
- Schrägfläche
- 41
- Erhebung
- 42
- Erhebung
- 43
- Bremsbacke
- 44
- Bremsbacke
- 45
- Bremsbacke
- 46
- Bremsbacke
- 47
- Nut
- 48
- Pfeilrichtung
- 49
- Gleitschuh
- 50
- Schenkel
- 51
- Nase
- 52
- Nase
- 53
- Bombierte
Gleitfläche
- 54
- Nut
- 55
- Schenkel
- 56
- Nut
- 57
- Nut
- 58
- Schenkel
- 59
- Nut
- 60
- Nut
- 61
- Federende
- 62
- Nut
- 63
- Schenkel
- 64
- Bremsbacke
- 65
- Schenkel
- 66
- Freiraum
- 67
- Gleitschuh