DE19814328C2 - Auftragvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff oder
ähnlichen Werkstoffen auf Werkstücke, insbesondere auf eine Wandfläche, bei der
an einer Spritzpistole ein mit deren Austrittskanal kommunizierendes Verteilerglied
angebracht ist, das einen an deren Austrittskanal anschließbaren Sammelraum für
den Klebstoff und zwei oder mehrere in die Atmosphäre mündende Auslaßöffnungen
aufweist.
Zum Verlegen von Platten ist es vielfach erforderlich, auf einem Untergrund eine
Schicht aus Klebstoff, durch den die Platten gehalten werden, aufzutragen. Dies wird
oftmals von Hand bewerkstelligt, in dem der Klebstoff zunächst in einer größeren
Menge auf dem Untergrund aufgebracht, einigermaßen gleichmäßig verteilt und
sodann mit Hilfe eines Zahnspachtels in Form von Raupen angehäuft wird, auf die
die zu verlegenden Platten aufgedrückt werden und der Klebstoff dadurch wiederum
verteilt wird. Diese Arbeiten sind außerordentlich zeitaufwendig, so daß dadurch
hohe Arbeitskosten anfallen. Des weiteren ist der Matrialauftrag nicht steuerbar, ein
hoher Materialverbrauch und dadurch bedingte weitere Kosten sind die Folge.
Durch die DE 196 12 524 A1 ist zwar eine maschinelle Vorrichtung zum Auftragen
von Klebstoff der vorgenannten Art bekannt, ein gleichmäßiges Aufbringen des zu
verarbeitenden Materials ist aber nicht sichergestellt, da dieses unkontrolliert den
Auslaßöffnungen zuströmt. Durch die hierbei in die Auftragspachtel eingearbeiteten
unterschiedlich lang bemessenen Kanäle zwischen dem Austragstutzen der
Spritzpistole und deren Auslaßöffnungen wird nämlich die Austrittgeschwindigkeit in
einem erheblichen Maß beeinflußt, so daß ein gleichmäßiger Materialauftrag mit
Hilfe der bekannten Vorrichtung vielfach nicht zu bewerkstelligen ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Gattung zu schaffen, mittels der es auf einfache Weise möglich ist, Klebstoff
maschinell auf einem Werkstück äußerst gleichmäßig aufzutragen, und zwar
unmittelbar in Raupen. Die aufzutragende Menge des erforderlichen Klebstoffes soll
dabei ohne Schwierigkeiten an den jeweiligen Verwendungszweck leicht
anzupassen sein, so daß ein unnötiger Materialverbrauch nicht in Kauf zu nehmen
ist. Vor allem aber soll erreicht werden, daß der Materialauftrag in kurzer Zeit und
ohne besondere Vorkenntnisse vorzunehmen ist.
Gemäß der Erfindung ist die Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff oder ähnlichen
Werkstoffen auf Werkstücke dadurch gekennzeichnet, daß zur Angleichung der
Austrittgeschwindigkeit des dem Verteilerglied zuströmenden Klebstoffes die in
dieses eingearbeiteten Auslaßöffnungen als jeweils gleich lang bemessene
Drosselkanäle ausgebildet oder mit Drosseln versehen sind, daß das Verteilerglied
als Ringsegment mit einer zylindermantelförmigen Stirnfläche ausgebildet ist, in das
die Drosselkanäle radial gerichtet eingearbeitet sind, und daß an dem Verteilerstück
oder an der Spritzpistole ein an der zu beschichtenden Fläche abstützbarer,
längenveränderbar ausgebildeter Abstandshalter angebracht ist.
Zur Angleichung der Austrittgeschwindigkeit des aus dem Verteilerglied
ausströmenden Klebstoffes ist es des weiteren möglich, dessen Auslaßöffnungen
jeweils mit einer im Bereich des Sammelraumes angeordneten Blende als Drossel
auszustatten, die durch eine mit einer Drosselbohrung versehene aus einem
verschleißfesten Werkstoff bestehende Buchse oder Scheibe gebildet sein können.
Um die Standzeit des Verteilergliedes zu erhöhen, sollten die Drosselkanäle ganz
oder teilweise jeweils in einem in das Verteilerglied eingesetzten Einsatzstück aus
einem verschleißfesten Werkstoff, beispielsweise aus Hartmetall oder Keramik,
eingearbeitet sein.
Auch sollten die Auslaßöffnungen bzw. die Drosselkanäle achsprarallel mit gleichem
seitlichem Abstand zueinander und in einer Ebene verlaufend, in das Verteilerglied
eingearbeitet sein.
Wird eine Auftragsvorrichtung gemäß der Erfindung ausgebildet, in dem eine
Spritzpistole mit einem in entsprechender Weise gestalteten Verteilerstück versehen
wird, so ist es möglich, Klebstoff oder ähnliche Materialien auf maschinelle Weise
gleichmäßig, und zwar unmittelbar in Raupen auf einem Werkstück aufzubringen
und dabei die Klebstoffmenge an den jeweiligen Verwendungszweck anzupassen,
so daß nicht nur große Materialeinsparungen zu erzielen sind, sondern auch das
Verkleben von Platten in einer erheblich kürzeren Zeit als bisher zu bewerkstelligen
ist und sehr vereinfacht wird. Durch die Geschwindigkeit, mit der die Spritzpistole
beim Auftragen der Raupen über die zu beschichtende Fläche bewegt wird, kann
nämlich die Materialmenge beeinflußt werden, auch kann die Anzahl der Raupen
und gegebenenfalls deren unterschiedliche Ausbildung z. B. durch Auswahl eines
entsprechenden Zwischengliedes den jeweiligen Anforderungen angepaßt werden.
Und da durch die in den Auslaßöffnungen vorgesehenen Drosseln die
Austrittsgeschwindigkeit des aus dem Verteilerglied ausströmenden Klebstoffes
nahezu gleich ist, wird erreicht, daß in jedem der Drosselkanäle bzw. der
Auslaßöffnungen die gleiche Strömungsgeschwindigkeit herrscht und somit gleiche
Volumen- und Massenströme erzeugt werden. Damit ist ein gleichmäßiges Auftragen
des Klebstoffes mittels des Verteilergliedes gewährleistet. Mit Hilfe der
vorschlagsgemäß ausgebildeten Vorrichtung ist das Verlegen von Platten somit in
kurzer Zeit und ohne besondere Fachkenntnisse in stets zufriedenstellender Weise
vorzunehmen.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele der gemäß der Erfindung
ausgebildeten Vorrichtung zum Auftragen von Klebstoff oder ähnlichen Werkstoffen
auf Werkstücke dargestellt, die nachfolgend im einzelnen erläutert sind. Hierbei
zeigt:
Fig. 1 eine mit einem Verteilerglied versehene und über einen
Abstandshalter an einem Werkstück abgestützte
Auftragsvorrichtung, in Seitenansicht,
Fig. 2 das Verteilerglied der Spritzpistole nach Fig. 1
in einem teilweise axialen Schnitt und in einer vergrößerten
Wiedergabe,
Fig. 3 das Verteilerglied nach Fig. 2, in einer andersartigen
Ausgestaltung,
und
Fig. 4 eine weitere Ausführungsvariante eines bei der Spritzpistole
nach Fig. 1 verwendbaren Verteilergliedes.
Die in Fig. 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Vorrichtung dient zum Auftragen
von Klebstoff 4 in Form von einzelnen Raupen 5 auf der Fläche 3 eines
Werkstückes 2, um an diesem z. B. Fliesen anzukleben, und besteht im
wesentlichen aus einer Spritzpistole 11, der das zu verarbeitende Material unter
Druck zugeführt wird, sowie einem Verteilerglied 12, das an der Spritzpistole 11
mittels einer Mutter 20 befestigt ist. Das Verteilerglied 12 besteht hierbei, wie dies
insbesondere den Fig. 2 und 3 zu entnehmen ist, aus einem plattenförmig
ausgebildeten Ringsegment 13, in das ein Sammelraum 14 sowie von diesem in die
Atmosphäre mündende Auslaßöffnungen eingearbeitet sind. Der Sammelraum 14 ist
an den Austrittskanal der Spritzpistole 11 angeschlossen, so daß der aus dieser
gesteuert ausströmende Klebstoff 4 in dem Sammelraum 14 gestaut wird. Die
Auslaßöffnungen des Verteilergliedes 12 sind als Drosselkanäle 15 ausgebildet, um
den in dem Sammelraum 14 herrschenden Druck abzubauen und somit die
Austrittsgeschwindigkeit des zu verarbeitenden Klebstoffes 4, der in einzelnen
Strahlen aus dem Verteilerglied 12 abströmt, in der Weise einzustellen und
anzugleichen, daß der Klebstoff 4 sich in Form von einzelnen Raupen 5 auf der
Fläche 3 des Werkstückes 2 niederschlägt, ohne daß dabei ein Verspritzen nicht in
Kauf zu nehmen ist.
Damit die Drosselkanäle 15 jeweils die gleiche axiale Länge aufweisen und somit in
diesen auch die gleiche Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit herrscht, ist die
Stirnfläche 18 des Verteilergliedes 12 zylindermantelförmig gestaltet und die
Drosselkanäle 15 sind radial gerichtet in dieses eingearbeitet. Des weiteren können
nach der Ausführungsvariante nach Fig. 3, um den Verschleiß zu minimieren, die
Drosselkanäle 15 in Einsatzstücken 17 aus Hartmetall oder Keramik eingearbeitet
sein, die in vorgesehene Bohrungen 16 des Verteilergliedes 12 eingesetzt sind.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist das Verteilerglied 21 durch eine
rechteckige Platte 22 gebildet, in die ein als Bohrung ausgebildeter Sammelraum 23,
der durch eine Schraube 24 verschlossen ist, eingearbeitet ist. An den Sammelraum
23 sind hierbei achsparallel zueinander in der Platte 22 vorgesehene
Auslaßöffnungen 25 eingearbeitet, in die jeweils eine Blende 26 als Drossel
eingesetzt ist. Als Blenden 26 sind Buchsen 27 aus einem verschleißfesten
Werkstoff vorgesehen, die eine Drosselbohrung 28 aufweisen. Mit Hilfe einer Mutter
30 ist das Verteilerglied 21 wiederum an der Spritzpistole 11 zu befestigen.
Um das Auftragen des Klebstoffes 4 in Raupen 5 mit Hilfe der gesteuert zu
betätigenden Spritzpistole 1 und somit maschinell zu ermöglichen, ist, wie dies in
Fig. 1 dargestellt ist, an einer mehrkantigen, an dem Verteilerglied 12
angearbeiteten Stützfläche 19 ein Abstandshalter 31 angebracht, mit dessen Hilfe
ein gewählter Abstand zwischen der Stirnfläche 18 des Verteilergliedes 12 und der
Wandfläche 3 exakt eingehalten werden kann. Der Abstandshalter 31 besteht aus
einem Winkelstück 32, dessen einer Schenkel 33 mittels einer Schraube 39 mit dem
Verteilerglied 12 verspannt ist und dessen anderer Schenkel 34 in einer
Ausnehmung 35 einen Schaft 36 aufnimmt, der an seinem freien Ende eine auf der
Wandfläche 3 aufliegende Stützrolle 37 trägt. Mit Hilfe einer Schraube 38 ist der
verschiebbar in dem Schenkel 34 gehaltene Schaft 36 mit diesem verspannt, so daß
durch eine Lageänderung des Schaftes 36 der Abstand zwischen der Spritzpistole
11 und dem Werkstück 2, auf das der Klebstoff 4 aufzutragen ist, leicht eingestellt
werden kann.
Claims (6)
1. Vorrichtung (1) zum Auftragen von Klebstoff (4) oder ähnlichen Werkstoffen auf
Werkstücke (2), insbesondere auf eine Wandfläche (3), bei der an einer
Spritzpistole (11) ein mit deren Austrittskanal kommunizierendes Verteilerglied
(12; 21) angebracht ist, das einen an deren Austrittskanal anschließbaren
Sammelraum (14; 23) für den Klebstoff (4) und zwei oder mehrere in die
Atmosphäre mündende Auslaßöffnungen (15, 25) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Angleichung der Austrittsgeschwindigkeit des dem Verteilerglied (12)
zuströmenden Klebstoffes (4) die in dieses eingearbeiteten Auslaßöffnungen als
jeweils gleich lang bemessene Drosselkanäle (15) ausgebildet oder mit Drosseln
(26) versehen sind, daß das Verteilerglied (12) als Ringsegment (13) mit einer
zylindermantelförmigen Stirnfläche (18) ausgebildet ist, in das die Drosselkanäle
(15) radial gerichtet eingearbeitet sind, und daß an dem Verteilerstück (12) oder
an der Spritzpistole (11) ein an der zu beschichtenden Fläche (3) abstützbarer,
längenveränderbar ausgebildeter Abstandshalter (31) angebracht ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Angleichung der Austrittsgeschwindigkeit des aus dem Verteilerglied (12)
abströmenden Klebstoffes (4) dessen Auslaßöffnungen (25) jeweils mit einer im
Bereich des Sammelraumes (23) angeordneten Blende (26) als Drossel versehen
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blenden (26) jeweils durch eine mit einer Drosselbohrung (28)
versehenen aus einem verschleißfesten Werkstoff bestehenden Buchse (27) oder
Scheibe gebildet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drosselkanäle (15) ganz oder teilweise jeweils in einem in das
Verteilerglied (12) eingesetztem Einsatzstück (17) aus einem verschleißfesten
Werkstoff eingearbeitet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzstück (17) aus Hartmetall oder Keramik besteht.
6. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auslaßöffnungen (25) oder die Drosselkanäle (15) achsparallel mit gleichem
seitlichem Abstand zueinander und in einer Ebene verlaufend, in das
Verteilerglied (21) eingearbeitet sind.
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