DE19813595A1 - Vorrichtung zur Blinkersteuerung in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Vorrichtung zur Blinkersteuerung in einem KraftfahrzeugInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Blinkersteuerung in einem Kraftfahrzeug (1), umfassend mindestens vier Richtungsanzeiger (2, 3, 4, 5) und ein Steuergerät (7), wobei das Steuergerät (7) in Abhängigkeit von der Betätigung eines Schalters die Richtungsanzeiger (2, 4; 3, 5) paarweise oder zusammen mittels eines periodisch ausgebildeten Ansteuersignals (11) ansteuert, wobei das Ansteuerungssignal (11) den paarweise zugeordneten Richtungsanzeigern (2, 4; 3, 5) phasenverschoben zuführbar ist.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung von licht- oder wärmeabgebenden
Stromverbrauchern in einem Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine solche Vorrichtung ist z. B. aus der DE 33 06 723 bekannt. Dabei sind jeweils zwei
zusammengehörige Richtungsanzeiger parallel geschaltet und werden durch ein als
Impulsgeber ausgebildetes Steuergerät zusammen durch Schließen eines Schalters
angesteuert. Dabei sind jeweils der linke vordere und hintere bzw. rechte vordere und
hintere Richtungsanzeiger paarweise zugeordnet. Des weiteren können für Warnblinklicht
alle vier Richtungsanzeiger gleichzeitig angesteuert werden. Durch die pulsförmige
Steuerspannung werden die Leuchten der ausgewählten Richtungsanzeiger ständig ein- und
ausgeschaltet. Dadurch treten die für Schaltungsvorgänge typischen Stromimpulse auf, da
der Draht der Glühwendel einen temperaturabhängigen Widerstand aufweist, der bei Beginn
des Schaltvorgangs am geringsten ist. Da die Vorrichtung zur Blinkersteuerung über das
Bordnetz des Kraftfahrzeuges betrieben wird, sind solche Stromimpulse auf dem Bordnetz
auch für andere elektrische Komponenten spürbar und bewirken eine Spannungsinstabilität
auf dem Bordnetz. Des weiteren belasten solche Stromimpulse die Fahrzeugbatterie und
reduzieren deren Lebensdauer.
Weiterhin müssen die Kabelquerschnitte und die Schmelzsicherungen für den Stromimpuls
kurz nach dem Einschalten ausgelegt werden, wohingegen während des eigentlichen
Dauerbetriebes ein erheblich geringerer Strom fließt, so daß die Kabelquerschnitte und die
Schmelzsicherungen für den Dauerbetrieb überdimensioniert sind. Insbesondere bei wärme-
und lichtabgebende Stromverbraucher, wie z. B. Sitzheizung, Scheinwerfer, Heizelemente
der Scheibenwaschdüsen etc. ist der Stromimpuls, aufgrund Ihrer großen
Leistungsaufnahme im Dauerbetrieb besonders groß. Licht und wärmeabgebende
Stromverbraucher erreichen den gewünschten Effekt durch Ihren Widerstand. Bei dem
lichtabgebenden Stromverbraucher wird die Glühwendel der Glühlampe aufgrund ihres
Widerstandes zum Glühen gebracht und emittiert dadurch Licht.
Analog dazu wird bei den wärmeabgebenden Stromverbrauchern durch den Widerstand
Wärme abgegeben. Der Effekt wird somit jeweils gezielt über den Widerstand erreicht, wobei
sich der Stromverbraucher gewollt, wie beispielsweise bei den Heizelementen oder
ungewollt wie z. B. bei Scheinwerfern erwärmt.
Durch die Erwärmung steigt der Widerstand der Stromverbraucher, so daß nach den
allgemein bekannten Gesetzen der Elektrotechnik der Strom sinkt. Demnach ist bei Leitern
mit einem hohen positiven Temperaturkoeffizienten der Stromimpuls im kalten Zustand des
Leiters im Verhältnis zu dem Dauerstrom besonders ausgeprägt.
Dies ist z. B. bei lichtabgebenden Stromverbrauchern, insbesondere mit einer Glühwendel
oder bei wärmeabgebenden Stromverbrauchern, wie z. B. PTC-Heizelementen der Fall.
Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine Vorrichtung zur Steuerung
von licht- und wärmeabgebenden Stromverbrauchern in einem Kraftfahrzeug zu schaffen,
bei der die Stromimpulse auf dem Bordnetz reduziert werden.
Die Lösung des technischen Problems ergibt sich durch die Merkmale des Patentanspruchs
1. Durch die zeitlich versetzte Ansteuerung der Stromverbraucher treten die Stromimpulse
aufgrund des Einschaltungsvorganges nicht gleichzeitig auf, so daß der Gesamtstrom und
auch die Stromspitzen auf dem Bordnetz geringer sind. Die zeitliche Verschiebung wird
dabei vorzugsweise so gewählt, daß der zuerst eingeschaltete Stromverbraucher sich im
quasistatischen Zustand befindet, bevor der zweite Stromverbraucher eingeschaltet wird,
d. h. der Stromimpuls abgeklungen ist. Dadurch erhöht sich die Spannungsstabilität auf dem
Bordnetz, und die elektrischen Energiespeicher werden geringer belastet. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In einer bevorzugten Ausführungsform beträgt die zeitliche Verschiebung des
Ansteuersignals Δt z. B. 100 ms zwischen zwei infolge ansteuerbaren Stromverbrauchern.
Die zeitliche Verschiebung wird dabei vorteilhafterweise an die Einschaltcharakteristik des
Verbrauchers abgestimmt. Dadurch wird die Grundbelastung für den Energiespeicher
gleichmäßig verteilt.
Besonders vorteilhaft ist es, die Blinkleuchten zeitlich versetzt anzusteueren, da durch das
periodische Aufleuchten der Blinkleuchten der Energiespeicher und die Spannungsstabilität
des Bordnetzes besonders belastet werden.
Das Signal kann als symmetrische Impulsfunktion ausgebildet sein. Die zeitliche
Verschiebung kann dann gezielt so gewählt werden, daß eine möglichst konstante
Stromentnahme von dem Energiespeicher erfolgt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, hier eine
Blinkleuchtenansteuerung, näher erläutert. Die Figuren zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf ein Kraftfahrzeug,
Fig. 2a-h Spannungs- und Stromverläufe für zwei paarweise zugeordnete
Richtungsanzeiger beim Warnblinken
Fig. 3 ein Blockschaltbild der Vorrichtung mit Delaykette.
In der Fig. 1 ist ein Kraftfahrzeug 1 mit vier Richtungsanzeigern 2-5 dargestellt, wobei die
Richtungsanzeiger 2, 4 und 3, 5 paarweise einander zugeordnet sind. Möchte der
Kraftfahrzeugführer beispielsweise einen Fahrtrichtungswechsel nach links anzeigen, so
betätigt dieser entsprechend den Fahrtrichtungsanzeiger des Kraftfahrzeuges 1. Aufgrund
der Betätigung des Fahrtrichtungsanzeigers werden die Richtungsanzeiger 2, 4 links vorne
und links hinten durch ein Steuergerät mit einem pulsförmigen Ansteuersignal beaufschlagt,
so daß die als Leuchten ausgebildeten Richtungsanzeiger 2, 4 zu blinken beginnen.
Entsprechend werden die Richtungsanzeiger 3, 5 bei einem Fahrtrichtungswechsel nach
rechts angesteuert.
Weitere licht- und/oder wärmeabgebenden Stromverbraucher sind z. B. die Scheinwerfer,
Rückleuchten oder Heizelemente in den Scheibenwaschdüsen bzw. in den Sitzen.
In der Fig. 2a-b sind die Spannungsverläufe u2 und u4 an den Richtungsanzeigern 2, 4 für
den Fall des Links-Abbiegens dargestellt. Das pulsförmige periodische Ansteuersignal wird
dabei den beiden Richtungsanzeigern 2, 4 um die festgelegte Delay-Zeit (im o. g. Beispiel
100 ms) zeitlich versetzt zugeführt, so daß die beiden paarweise zugeordneten
Richtungsanzeiger 2, 4 zeitlich versetzt blinken, wodurch sich die in den Fig. 2c-d
dargestellten zugehörigen Stromverläufe i2, i4 an den Richtungsanzeigern 2, 4 ergeben.
Durch die zeitlich versetzt Ansteuerung treten die durch den Einschaltvorgang
hervorgerufenen Stromimpulse 6 zeitlich nacheinander auf, wodurch der Gesamtstrom auf
dem Bordnetz geringeren Schwankungen unterworfen ist.
In Fig. 3 ist ein Blockschaltbild der Vorrichtung zur Blinksteuerung dargestellt. Die
Vorrichtung umfaßt neben den vier Richtungsanzeigern 2-5 ein Steuergerät 7, drei Delay-
Elemente 8 und vier Schaltelemente 9. In Abhängigkeit von einem Betätigungssignal 10 vom
Fahrtrichtungsanzeiger oder einem externen Steuersignal 12 einer übergeordneten
Systemfunktion (z. B. ein Crash-Signal), steuert das Steuergerät 7 die zu den
Richtungsanzeigern 2-5 zugehörigen Schalter 9 an. Die Phasenverschiebung wird dabei
mittels der Delay-Elemente 8 realisiert, wobei ein Delay-Element 8 vorzugsweise eine
Verzögerungszeit von T/4 aufweist. Sollen die Richtungsanzeiger 2, 4 für einen
Richtungswechsel nach links angesteuert werden, so erzeugt das Steuergerät 7 ein
Ansteuersignal 11 und ein Schaltsignal S1, das die zugehörigen Schaltelemente 9 der
Richtungsanzeiger 2, 4 durchschaltet. Aufgrund der beiden ersten Delay-Elemente 8 sind
dann die beiden Spannungen u2 und u4 an den Richtungsanzeigern 2, 4 um z. B. Δt 100 ms
zeitlich versetzt verschoben. Analog wird beim Rechtsabbiegen ein Schaltsignal S2 und
beim Warnblinklichtbetrieb S1 und S2 erzeugt. Neben einer Realisierung der Delay-Zeit Δt
durch Hardware ist auch eine Realisierung durch Software möglich (z. B. durch
Multiplexsystem).
Durch die zeitliche Versetzung der Stromimpulse wird die Bordspannung weniger belastet
und die Kabelquerschnitte bzw. Schmelzsicherung können für einen geringeren maximalen
Strom ausgelegt werden.
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Steuerung von licht- und/oder wärmeabgebenden Stromverbrauchern
in einem Kraftfahrzeug mit einem Signalgeber, wobei durch die durch die Signalgeber
gebildeten Signale mindestens zwei Stromverbraucher gleicher Funktion ansteuerbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromverbraucher zeitlich versetzt ansteuerbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromverbraucher um
mindestens 100 ms zeitlich versetzt ansteuerbar sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Stromverbraucher
einen positiven Temperaturkoeffizienten aufweisen.
4. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromverbraucher Leuchten, beispielsweise Blinkleuchten oder Heizelemente,
sind.
5. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Signal als symmetrische Impulsfunktion ausgebildet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ein Mikroprozessor und die Verzögerungszeit in dem
Mikroprozessor freiprogrammierbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813595A DE19813595A1 (de) | 1998-03-27 | 1998-03-27 | Vorrichtung zur Blinkersteuerung in einem Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19813595A DE19813595A1 (de) | 1998-03-27 | 1998-03-27 | Vorrichtung zur Blinkersteuerung in einem Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family Applications (1)
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