DE19810205C1 - Nähmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Augenknopfloch-Nähmaschine mit einem einen Ständer und einen Arm ausbildenden Gehäuse, einem in zwei zueinander senkrecht verlaufenden Richtungen angetriebenen, ein Nähgut tragenden Tisch, einer auf dem Tisch befestigten Nähgut­ klammer und einer im Arm gelagerten, auf- und abgehend angetrie­ benen, an ihrem unteren Ende eine Nadel aufweisende Nadelstange.

Eine solche Nähmaschine ist beispielsweise aus der DE 41 32 586 C2 bekannt. Über die Nähgutklammer wird das Nähgut auf dem Tisch fixiert, der es dann unter der Nadel entsprechend der zu erzeu­ genden Knopflochraupe entlangführt. Die Nähgutklammer ist mit einem zentralen Arm schwenkbar an dem Tisch befestigt. Dieser Arm verläuft parallel zur Längsachse des Nähmaschinenarmes, ist also in Verlängerung der Nähnadel angebracht. Das Nähgut selbst kann folglich nur quer zum Maschinenarm in voller Länge trans­ portiert werden. Wenn also mit dieser Nähmaschine eine Mehrzahl von hintereinander angeordneten Knopflöchern erzeugt werden soll, ist dies nur möglich, wenn der Verlauf Knopflochraupe quer zur Längsrichtung des Nähgutes ist.

Aus der DE-AS 14 85 196 ist eine Knopfloch-Nähmaschine bekannt, die eine Mehrzahl parallel angeordneter Maschinenarme aufweist, die im Winkel von 45° zur Transportrichtung des Nähguts angeord­ net sind. Die Maschinenarme sind entlang einer Führung in Rich­ tung des Nähguttransportes verschiebbar angeordnet. Durch ent­ sprechendes Verschieben bzw. Anordnen der Arme entlang dieser Führung können Knopflöcher erzeugt werden, die sowohl in Quer­ richtung als auch in Längsrichtung der Nähgutkante bzw. des Näh­ guttransports verlaufen. Auch ist es möglich, sowohl kantenpar­ allele (Längsrichtung) als auch kantensenkrechte (Querrichtung) Knopflöcher in Kombination zu erzeugen. Aufgrund der Vielzahl von Maschinenarmen und deren Ausbildung mit dem Winkel von 45° ist diese Nähmaschine recht kompliziert aufgebaut. Die Störan­ fälligkeit ist gegenüber einer mit nur einem Maschinenarm ver­ sehenen Maschine außerdem entsprechend größer.

Die DE-PS 16 60 950 offenbart eine automatische Knopfloch-Nähma­ schine, bei der der Ständer, an dem der Arm befestigt ist, eine Ausnehmung aufweist, so daß mit dieser Maschine sowohl in Quer­ richtung als auch in Längsrichtung verlaufende Knopflöcher ge­ näht werden können. Es ist jedoch kein angetriebener Tisch vor­ gesehen, auf dem das Nähgut fixiert wird. Die Nähgutklammer ist am Arm befestigt, so daß ihre Befestigungsstelle oberhalb des Nähgutes ist, und für das Nähgut der Durchtritt zu der Ausneh­ mung im Ständer gegeben ist.

Die DE 35 33 022 A1 offenbart eine Augenknopfloch-Nähmaschine, bei der zum Festklemmen des Nähgutes zwei symmetrisch zur Längs­ achse des Nähmaschinenarms angeordnete Bügel vorgesehen sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Augenknopfloch-Nähmaschine so fortzubilden, daß das Nähgut so­ wohl in Längsrichtung des Nähmaschinenarmes als auch quer dazu transportiert werden kann.

Zur Problemlösung zeichnet sich die eingangs beschriebene Ma­ schine dadurch aus, daß die Nähgutklammer zwei auf einem mit dem Tisch verbundenen Lagerbock befestigte Arme mit jeweils einer zur Auflage auf dem Nähgut vorgesehenen Klemmplatte aufweist, die Befestigungsstellen beider Arme am Lagerbock im wesentlichen aneinandergrenzen und beide Arme so abgewinkelt sind, daß in bezug auf die Längsachse des Armes ihre Befestigungsstellen zu derselben Seite versetzt sind.

Durch diese erfindungsgemäße Ausgestaltung gibt die Nähgutklammer den Weg auch in Längsrichtung des Armes für das Nähgut frei. Damit können mit ihr dann sowohl in Längs- als auch in Querrichtung zur Nähgut­ kante verlaufende Knopflöcher, ohne jegliche Veränderung an der Augenknopfloch-Nähmaschine vornehmen zu müssen, erzeugt werden.

Vorzugsweise ist der Versatz der Befestigungsstellen in unter­ schiedlichem Ausmaß eingestellt (vergl. Anspruch 2). Durch diese Ausgestaltung wird eine Flexibilität bezüglich der Größe der Nähgutklammer er­ reicht.

Insbesondere vorzugsweise ist der Lagerbock mit dem Tisch lösbar verbunden (vergl. Anspruch 3), so daß die Nähgutklammer leicht austauschbar ist. Durch diese Ausgestaltung ist eine einfache Umrüstung der Nähma­ schine möglich.

Um den Versatz der Befestigungsstellen zu derselben Seite auf einfache Art zu realisieren, bestehen die Arme jeweils aus einem Hebelarm und einem daran verstellbar befestigten Klemmarm (vergl. Anspruch 4). An dem Klemmarm sind unten die Klemmplatten befestigt.

Die Hebelarme sind vorzugsweise schwenkbar am Lagerbock befe­ stigt (vergl. Anspruch 5), wobei die Schwenkbewegung über Pneumatikzylinder einleit­ bar ist.

Wenn die Klemmplatten voneinander so weit beabstandet sind, daß die Nadel zwischen Ihnen ins Nähgut einstechen kann und die Be­ festigungsstellen der Arme bezogen auf die Nadeleinstichstelle zu derselben Seite versetzt sind (vergl. Anspruch 6), ist der freie Durchtritt des Nähguts auch dann gewährleistet, wenn die Nadel außerhalb der Längsachse des Maschinenarmes gelagert ist.

Mit Hilfe einer Zeichnung soll die Erfindung nachfolgend näher erläutert werden. Es zeigt:

Fig. 1 - die schematische Teilansicht einer Nähmaschine;

Fig. 2 - den Schnitt entlang der Linie II-II nach Fig. 1;

Fig. 3 - die Ansicht gemäß Sichtpfeil III nach Fig. 1;

Fig. 4 - die Hebelarme der Nähgutklammer ohne eingesetzte Klemmarme;

Fig. 5 - einen Teil der Ansicht gemäß Fig. 1 in vergrößerter Darstellung;

Fig. 6 - die Ansicht auf die Nähgutklammer gemäß Sichtpfeil VI nach Fig. 3;

Fig. 7 - ist die Draufsicht auf die Anschraubfläche für den Lagerbock.

Die Nähmaschine zur Herstellung von Augenknopflöchern 24 besteht aus der Grundplatte 1 und dem sich hiervon nach oben erstrecken­ den Ständer 2 mit dem daran befestigten Arm 3. Im Arm 3 ist die Nadelstange 4 auf- und abgehend gelagert. An ihrem unteren, aus dem Arm 3 herausragenden Ende ist die Nadelstange 4 mit der Na­ del 5 versehen. In der Grundplatte 1 ist ein in X- und Y-Rich­ tung beweglich gelagerter Tisch 6 vorgesehen, der eine Auflage 8 aufweist, auf den das Nähgut 7 aufgelegt werden kann. An dem dem Ständer 2 zugewandten Ende des Tischs 6 ist eine Nähgutklammer 10 angebracht, über die das Nähgut 7 auf der Auflage 8 festge­ klemmt werden kann.

Die Nähgutklammer 10 besteht aus zwei Armen 11, 11a, die an ei­ nem mit dem Tisch 6 verbundenen Lagerbock 15 befestigt sind. Wie Fig. 2 und 3 zeigen, liegen die Befestigungsstellen der bei­ den Arme 11, 11a am Lagerbock 15 dicht beieinander - sie sind unmittelbar benachbart - und die Arme 11, 11a sind so abgewin­ kelt, daß die Befestigungsstellen in bezug auf die Längsachse 3' des Armes 3 zu derselben Seite (in Fig. 3 linke Seite) versetzt sind.

Die Arme 11, 11a bestehen aus den Hebelarmen 12, 12a mit den daran angeordneten Klemmarmen 13, 13a, die an ihren unteren En­ den jeweils eine Klemmplatte 14 bzw. 14a aufweisen, über die das Nähgut 7 auf der Auflage 8 fixiert wird. Die Klemmarme 13, 13a sind über Schrauben 16, 16a an den Hebelarmen 12, 12a lösbar und einstellbar verbunden. Die Hebelarme 12, 12a sind schwenkbar am Lagerbock 15 befestigt. Jeder der Hebelarme 12, 12a ist mit ei­ nem weiteren Hebelarm 21, 21a ausgebildet. In einer symmetrischen Anordnung zu der Längsachse 3' ist ein zu dem Pneumatikzylinder 20 identisch ausgebildeter zweiter Pneumatik­ zylinder vorgesehen. Beide Pneumatikzylinder sind fest an dem Tisch 6 unterhalb einer Anschraubfläche 22 für den Lagerbock 15 angeordnet. Der Pneumatikzylinder 20 ist über eine an sich be­ kannte lösbare Antriebsverbindung 23 mit dem Hebelarm 21 verbun­ den. Gleichermaßen ist der nicht dargestellte zweite Pneumatik­ zylinder mit dem Hebelarm 21a verbunden. Die beschriebene Kon­ struktion ermöglicht, daß die Klemmarme 13, 13a in eine in Fig. 5 regulär gezeichnete Klemmstellung und in eine strichpunktiert gezeichnete Öffnungsstellung positionierbar sind.

Die Klemmarme 13, 13a sind lösbar mit den Hebelarmen 12, 12a verbunden. Wie Fig. 4 zeigt, können die Klemmarme 13, 13a mit ihren runden Zapfen 13' in den Hebelarmen 12, 12a in Richtung der Längsachse 3' verlaufende Bohrungen 17 eingesteckt und dann über die Schrauben 16, 16a fixiert werden. Durch diese Ausbil­ dung ist es möglich, unterschiedliche Klemmarme 13, 13a an der Nähgutklammer 10 vorzusehen. Zur sicheren Fixierung der Klemmar­ me 13, 13a sind die runden Zapfen 13' mit einer in Axialrichtung verlaufenden Nut 25 versehen. Durch diese Ausbildung wird eine Verdrehung der Klemmarme 13, 13a in den Bohrungen 17 vermieden. Über Schrauben 18 ist der Lagerbock 15 lösbar mit dem Tisch 6 verbunden.

Wie Fig. 2 deutlich zeigt, verläuft der Hebelarm 12 zunächst nach oben und dann seitlich abgewinkelt und ragt vor die im Ständer 2 vorgesehene Ausnehmung 9. Damit gibt die Nähgutklammer 10 einen Weg in Richtung der Längsachse 3' für das Nähgut 7 frei, so daß mit der Nähmaschine auch Knopflöcher 24 erzeugt werden können, deren Knopflochraupen in Längsrichtung zur Kante 7' des Nähguts 7 verlaufen.

Claims (7)

1. Augenknopfloch-Nähmaschine mit einem einen Ständer (2) und einen Arm (3) ausbildenden Gehäuse, einem in zwei zueinander senkrecht verlaufenden Richtungen (x, y) angetriebenen, ein Nähgut (7) tragenden Tisch (6), einer auf dem Tisch (6) befe­ stigten Nähgutklammer (10) und einer im Arm (3) gelagerten, auf- und abgehend angetriebenen, an ihrem unteren Ende eine Nadel (5) aufweisende Nadelstange (4), dadurch gekennzeich­ net, daß die Nähgutklammer (10) zwei auf einem mit dem Tisch (6) verbundenen Lagerbock (15) befestigte Arme (11, 11a) mit jeweils einer zur Auflage auf dem Nähgut (7) vorgesehenen Klemmplatte (13, 13a) aufweist, die Befestigungsstellen bei­ der Arme (11, 11a) am Lagerbock (15) im wesentlichen anein­ andergrenzen und beide Arme (11, 11a) so abgewinkelt sind, daß in bezug auf die Längsachse (3') des Armes (3) ihre Befe­ stigungsstellen zu derselben Seite versetzt sind.

2. Augenknopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Versatz der Befestigungsstellen in unter­ schiedlichem Ausmaß eingestellt ist.

3. Augenknopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Lagerbock (15) mit dem Tisch (6) lösbar verbunden ist.

4. Augenknopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Arme (11, 11a) aus einem Hebelarm (12, 12a) und einem daran verstellbar befestigten Klemmarm (13, 13a) bestehen.

5. Augenknopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hebelarme (12, 12a) schwenkbar am Lagerbock (15) befestigt sind.

6. Augenknopfloch-Nähmaschine nach einem oder mehreren der vor­ stehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemm­ platten (14, 14a) voneinander so weit beabstandet sind, daß die Nadel (5) zwischen ihnen ins Nähgut (7) einstechen kann und die Befestigungsstellen der Arme (11, 11a) bezogen auf die Nadeleinstichstelle zu derselben Seite versetzt sind.

7. Augenknopfloch-Nähmaschine nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Schwenkbewegung der Hebelarme (12, 12a) über Pneumatikzylinder (20) einleitbar ist.