DE19809516A1 - Vorrichtung und Verfahren zum automatischen Wechseln von Folienrollen - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum automatischen Wechseln von FolienrollenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein
Verfahren zum automatischen Wechseln von Folienrollen.
In der Serienfertigung von Kraftfahrzeugen müssen die Fahrzeuge
für den Versand derart präpariert werden, daß sie keinen Scha
den nehmen, insbesondere daß die Lackierung durch Transport und
Witterungseinflüsse nicht beeinträchtigt wird. Werden für die
Kundenüberführung Bahnfahrten oder Schiffstransporte notwendig,
hat man die Fahrzeuge hierfür früher mit einer Wachsschutz
schicht überzogen, die vor Kundenauslieferung wieder entfernt
werden mußte. Das rückstandsfreie Entfernen des Schutzwachses
war nicht nur eine personalintensive Arbeit, sondern belastete
auch Mensch und Umwelt wegen der dabei eingesetzten Lösungsmit
tel. Deshalb ist man neuerdings dazu übergegangen, die Karosse
rien während des Transportes durch selbsthaftende Folien zu
schützen. Derartige Folien werden üblicherweise von Hand von
einer Folienrolle abgezogen und auf die zu schützende Teile
aufgebracht. Es ist ferner bekannt, Folienrollen in einer Hal
terung anzuordnen, und das Abziehen der Folie maschinengesteu
ert durchzuführen. Das Auswechseln derartiger Folienrollen er
weist sich hierbei als sehr arbeitsintensiv. Beispielsweise muß
der Folienvorrat auf der Folienrolle ständig überwacht werden,
so daß bei Erreichen des Endes der aufgerollten Folie die Foli
enrolle ausgetauscht werden kann. In diesem Fall muß die ver
brauchte Folienrolle entfernt werden und durch die neue Folien
rolle ersetzt werden. Da die neue Folienrolle in der Regel
nicht in unmittelbarer Nähe der Folienappliziervorrichtung ge
lagert wird, führt dies entweder zu längeren Produktionsunter
brechungen, oder dazu, daß eine Bedienperson die ablaufende Fo
lienrolle ständig überwachen muß, so daß kurz vor dem Ende der
Folienrolle die Auswechslung vorbereitet werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung einer automati
sierten Vorrichtung zum Wechseln von Folienrollen sowie ein
Verfahren zum Wechseln von Folienrollen, bei dem das Auswech
seln von Folienrollen gegenüber dem Stand der Technik weniger
aufwendig ist und eine Produktionsunterbrechung vermieden wer
den kann. Darüber hinaus wird vermieden, daß Extra-Personal be
nötigt wird, um den Produktionsprozeß hinsichtlich des Folien
rollenwechsels zu überwachen. Hierzu können zu einem beliebigen
Zeitpunkt sämtliche Folienrollenwechsler bestückt werden, um
damit sicherzustellen, daß die Folienlänge für beispielsweise
eine ganze Schicht ausreichend ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merk
malen des Patentanspruches 1 sowie ein Verfahren mit den Merk
malen des Patentanspruches 14.
Erfindungsgemäß ist nun ein einfaches automatisches Wechseln
von Folienrollen ohne Produktionsunterbrechung möglich, da bei
Bedarf eine bereits in der Wartestellung in der Vorrichtung ge
halterte Auswechselrolle (zweite Folienrolle) in einfacher Wei
se in eine Arbeitsstellung bringbar ist, in der Folie bestim
mungsgemäß von einer Folienrolle abziehbar ist (erste Folien
rolle). Durch entsprechende Auswahl von Folienrollengrößen ist
es möglich, eine Anpassung an eine beispielsweise während einer
Schicht benötigte Folienlänge vorzunehmen. Da es herkömmlicher
weise nur möglich war, unmittelbar bei Ablauf bzw. Ende einer
Folienrolle eine Auswechselrolle bereitzustellen bzw. in die
Wechselvorrichtung einzubringen, stellt die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine große Vereinfachung dar. Eine Bedienperson
kann, innerhalb gewisser zeitlicher Grenzen, jederzeit die Be
stückung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einer weiteren
Folienrolle vornehmen, ohne hierbei den Produktionsablauf in
irgendeiner Weise zu beeinträchtigen. Die Bestückung kann bei
spielsweise während einer Arbeitsschicht oder zwischen zwei Ar
beitsschichten oder während des Abklebevorgangs erfolgen. Fer
ner ist der Folienrollenwechsel in sehr einfacher Weise im we
sentlichen mittels einer einzigen Verfahrbewegung der Auswech
selrolle durchführbar, da eine verbrauchte Folienrolle durch
Verfahren der Auswechselrolle aus der Arbeitsstellung entfern
bar und anschließend die Auswechselrolle in die Arbeitsstellung
einbringbar ist.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand
der Unteransprüche.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die
Vorrichtung eine mit den Mitteln zur Halterung oder zum Verfah
ren der zweiten Folienrolle verbundene Auswurfeinrichtung auf,
mittels welcher während des Verfahrens der zweiten Folienrolle
die erste Folienrolle aus der Arbeitsstellung entfernbar ist.
Hierdurch ist ein Folienrollenwechsel in besonders einfacher
und mechanisch zuverlässiger Weise durchführbar.
Vorteilhafterweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
Hubeinrichtung zum im wesentlichen vertikalen Verfahren einer
Palette, auf welcher die zweite Folienrolle, insbesondere auf
drehbaren Auflagerollen, anordenbar ist, auf. Mittels einer
derartigen Hubeinrichtung kann die zweite Folienrolle in einfa
cher Weise in die Arbeitsstellung gebracht werden. Ferner ist
durch Vorsehen der drehbaren Auflagerollen das Abziehen des Fo
lienanfangs zum Aufkleben auf ein weiter unten erwähntes Fi
xierrohr erleichtert.
Zweckmäßigerweise weist die Vorrichtung einen mit der Palette
verbundenen, schwenkbaren Auswurfbügel zum Entfernen der ersten
Folienrolle aus der Arbeitsstellung beim vertikalen Verfahren
der zweiten Folienrolle auf. Ein derartiger Auswurfbügel kann
bei der Hubbewegung der Palette nach oben eine auszuwechselnde
Folienrolle in einfacher Weise aus ihrer Halterung entfernen,
und bei einer anschließenden Abwärtsbewegung bedingt durch sei
ne Verschwenkbarkeit an einer neuen, in der Arbeitsstellung ge
halterten Folienrolle vorbeigeführt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Palette auf ei
nem Transportwagen positionierbar, welche derart in einen Rah
men der Vorrichtung einfahrbar ist, daß die auf der Palette an
geordnete zweite Folienrolle in die Wartestellung bringbar ist.
Mittels eines derartigen Transportwagens ist es in einfacher
Weise möglich, eine neue Folienrolle in die Vorrichtung einzu
bringen. Dies kann zu einem beliebigen Zeitpunkt während des
Betriebes der Vorrichtung, d. h. während des Abziehens von Folie
von der ersten Folienrolle, durchgeführt werden, ohne den Be
trieb in irgendeiner Weise zu beeinträchtigen. Der Transportwa
gen kann eine Anzahl von Rollen aufweisen, welche je nach
Platzverhältnissen drehbar ausgeführt sein können. Hiermit ist
in einfacher Weise ein Verfahren des Transportwagens zwischen
einem Folienrollenlager und der Vorrichtung zum Wechseln von
Folienrollen möglich.
Zweckmäßigerweise sind zur Festlegung der Position der Palette
auf dem Transportwagen wenigstens zwei Zentrierbolzen vorgese
hen. Mit derartigen Zentrierbolzen ist die Palette in geeigne
ter Weise auf dem in die Vorrichtung einfahrbaren Transportwa
gen positionierbar.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Vorrichtung ei
ne mit der ersten Folienrolle in Wirkverbindung bringbare, an
treibbare und/oder bremsbare Tänzerwalze auf. Mittels einer
derartigen Tänzerwalze ist bei Abziehen der Folie von der Foli
enrolle deren Abziehkante in einfacher Weise festlegbar, wobei
bei Bedarf das Abziehen der Folie durch eine entsprechende
Drehbewegung der Tänzerwalze unterstützt werden kann. Ferner
kann die Tänzerwalze vorteilhafterweise auch in einer hierzu
entgegengesetzten Richtung antreibbar sein, so daß ein Wieder
aufwickeln von abgezogener Folie mittels der Tänzerwalze mög
lich ist. Durch die Bremsbarkeit der Folienrolle ist ein defi
niertes Abziehen der Folie gewährleistet.
Zweckmäßigerweise weist die Vorrichtung ferner mit der ersten
Folienrolle in Wirkverbindung bringbare Meßmittel, insbesondere
ein Meßrad, zur Messung von von der Folienrolle abgezogener Fo
lie und mit den Meßmitteln zusammenwirkende Signalerzeugungs
mittel zur Ausgabe eines Signals an eine Steuervorrichtung der
Mittel zum Auslösen des Anhebens bzw. Verfahrens der zweiten
Folienrolle auf. Hierdurch kann in einfacher Weise die Länge
der von der in der Arbeitsstellung befindlichen Folienrolle ab
gezogenen Folie bestimmt werden. Bei Erreichen des Endes der
aufgewickelten Folie ist es dann möglich, die alte Folienrolle
durch eine neue Folienrolle zu ersetzen. Das Meßrad kann hierzu
ein geeignetes Signal an die Steuermittel oder direkt auf die
Hubeinrichtung geben.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist auf der Hubvorrich
tung oder der Palette ein Fixierrohr angebracht, an welchem ein
abgezogener Folienanfang der zweiten Rolle fixierbar ist. Hier
durch kann in einfacher Weise der abgezogene Anfang der Folie
der zweiten Folienrolle fixiert werden, so daß nach Verfahren
der zweiten Folienrolle in die Arbeitsstellung der weitere Fo
lienabzug vereinfacht ist.
Zweckmäßigerweise weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine
Saugleiste auf, mittels der der am Fixierrohr fixierte Folien
anfang der zweiten Folienrolle bei Erreichen der Arbeitsstel
lung zur Vorbereitung des bestimmungsgemäßen Folienabzugs wei
ter fixierbar ist.
Zweckmäßigerweise ist ferner eine Schneideinrichtung zum Ab
schneiden der Folie zwischen Fixierrohr und Saugleiste vorgese
hen. Hiermit ist der Folienanfang der zweiten Folienrolle in
einfacher Weise vom Fixierrohr trennbar, so daß dieses zusammen
mit der Palette bzw. der Hubvorrichtung wieder abgesenkt werden
kann.
Nach einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens wird bei Erzeugung des ein Folienende der ersten Foli
enrolle anzeigenden Signals vor oder während des Anhebens bzw.
Verfahrens der zweiten Folienrolle von der ersten Folienrolle
bereits abgezogene und noch nicht abgetrennte Folie wieder auf
die Folienrolle aufgewickelt. Hierdurch ist die anschließende
Entfernung der ersten Folienrolle aus der Arbeitsstellung in
sehr einfacher Weise möglich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nun anhand der bei
gefügten Zeichnungen im einzelnen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine perspektivische Vorderansicht der erfindungsgemä
ßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine perspektivische, im wesentlichen seitliche Ansicht
der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 3 eine perspektivische Rückansicht der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäß ver
wendeten Hubeinrichtung,
Fig. 5 eine erfindungsgemäß verwendete Antriebseinheit zur Be
tätigung der Hubeinrichtung,
Fig. 6 eine bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete
Folienrollenfixierung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht der bei der erfindungsge
mäßen Vorrichtung verwendeten Abrolleinheit,
Fig. 8 eine bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete
Schneidvorrichtung in perspektivischer Ansicht,
Fig. 9 eine perspektivische Ansicht eines bei der erfindungs
gemäßen Vorrichtung verwendeten Transportwagens,
Fig. 10 eine perspektivische Ansicht einer bei der erfindungs
gemäßen Vorrichtung verwendeten Wageneinweisung, und
Fig. 11 eine bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendete
Palette in perspektivischer Ansicht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist einen Rahmen 1 mit einem
linken Rahmenteil 2 und einem rechten Rahmenteil 3 auf, welche
u. a. durch Querstreben 4, 5 miteinander verbunden sind (Fig.
1 bis 3). Die Querstreben sind hierbei entsprechend der Breite
der zu bearbeitenden bzw. zu benutzenden Folienrollen ausge
führt. An beiden Rahmenteilen 2, 3 ist jeweils eine Hubeinrich
tung 6 angebaut (siehe auch Fig. 4). Jede Hubeinrichtung weist
ein Endlosband 7 auf, welches um zwei Umlenkrollen 8, 9 geführt
ist. Die unteren Umlenkrollen 9 der Hubeinrichtungen 6 sind
mittels einer Antriebseinheit 10 antreibbar (Fig. 5). Die un
teren Umlenkrollen 9 sind hierbei auf den Enden einer angetrie
benen Welle 11 der Antriebseinheit 10 gehaltert. Die Welle 11
wird mittels eines Endlosbandes 12 durch einen Elektromotor 13
angetrieben (Fig. 5). Zur Vermeidung eines ungewollten Absen
kens der Hubeinrichtungen 6 beispielsweise bei Stromausfall ist
es möglich, die Antriebseinheit mit einer Verriegelungsscheibe
auszubilden.
Mittels der Hubeinrichtungen 6 ist eine eine Folienrolle 15
halternde Palette 14 auf- und abbewegbar. Hierdurch ist es mög lich, die Folienrolle 15 zwischen einer Wartestellung W und ei ner im oberen Teil des Rahmens vorgesehenen Arbeitsstellung A, in der Folie zum bestimmungsgemäßen Gebrauch von der Folienrol le abgezogen wird, zu verfahren. Zur Fixierung der Palette 14 auf den Hubeinrichtungen 6 sind diese mit Fixier- bzw. Zen trierbolzen 6a bzw. mit Auflageplatten 6b ausgebildet (Fig. 1).
halternde Palette 14 auf- und abbewegbar. Hierdurch ist es mög lich, die Folienrolle 15 zwischen einer Wartestellung W und ei ner im oberen Teil des Rahmens vorgesehenen Arbeitsstellung A, in der Folie zum bestimmungsgemäßen Gebrauch von der Folienrol le abgezogen wird, zu verfahren. Zur Fixierung der Palette 14 auf den Hubeinrichtungen 6 sind diese mit Fixier- bzw. Zen trierbolzen 6a bzw. mit Auflageplatten 6b ausgebildet (Fig. 1).
Zum Einbringen der die Folienrolle 15 tragenden Palette 14 in
den Rahmen 1 ist diese zunächst auf einem Transportwagen 16 la
gerbar (Fig. 9), welcher in den unteren Teil des Rahmens 1
einschiebbar ist. Der Transportwagen 16 fährt hierbei auf vier
Rollen 17, welche je nach Platzverhältnissen drehbar ausgeführt
sein können. Die Aufnahme bzw. Halterung der Palette 14 auf dem
Wagen 16 erfolgt mittels wenigstens zweier Zentrierbolzen 18,
wodurch Toleranzen in einfacher Weise ausgleichbar sind. Zur
genauen Einbringung bzw. Positionierung des Transportwagens 16
im unteren Bereich des Rahmens 1 ist eine Wageneinweisung 19
vorgesehen, die unter dem Rahmen 1 am Boden befestigt ist
(Fig. 10). Die Positionierung erfolgt hierbei mittels auf dem
Transportwagen vorgesehener Kurvenrollen 17a, welche in einen
sich verjüngenden Führungskanal 19a der Wageneinweisung 19 ein
führbar sind. Durch Positionierung des Transportwagens 16 in
der Wageneinweisung 19 ist die Palette in eine Abnahmeposition
bzw. die Folienrolle 15 in die Wartestellung W bringbar, aus
der die Hubeinrichtung 6 die Palette anheben kann. Die Fixie
rung des Transportwagens 16 in der Wageneinweisung 19 erfolgt
beispielsweise mittels Spannern 20 (Fig. 10).
Die auf den Transportwagen 16 aufbringbare Palette 14 ist im
einzelnen in Fig. 11 dargestellt. Die Palette 14 besteht aus
einem Rahmen 21, auf dem eine Aufnahmehalterung 22 für die Fo
lienrolle 15 angebracht ist. Die Folie wird hierbei auf zwei
Drehrollen 23 der Aufnahmehalterung 22 aufgelegt, welche in
entsprechende Aufnahmen 22a einbringbar sind. Hierdurch kann
beispielsweise der Folienanfang zum Vorrüsten in einfacher Wei
se abgezogen werden. Zur Fixierung und Zugänglichmachung des
Folienanfangs ist dieser nach Abziehen von der Folienrolle 15
auf einem an der Palette 14 vorgesehenen Fixierrohr 24 mit vor
zugsweise rechteckigem Querschnitt befestigbar bzw. anklebbar.
Ein möglicher variierender Außendurchmesser der Folienrolle 15
(in der Praxis zwischen 250 und 350 mm) kann durch unterschied
liche Einlegehöhen der Drehrollen 23 ausgeglichen werden. Dies
erfolgt in einfacher Weise durch Auswahl entsprechender Ausneh
mungen 22a. Hierdurch können beispielsweise Folienrollen 15 von
unterschiedlichen Herstellern verwendet werden. Die Palette 14
weist ferner einen Auswurfbügel 25 auf, mittels dessen eine
sich in der Arbeitsposition der Vorrichtung befindende Folien
rolle 26 nach Verwendung in einen Pappkernaufnehmer 27 auswerf
bar ist, wie im folgenden noch erläutert wird. Der Auswurfbügel
25 ist, unter Bezugnahme beispielsweise auf die Darstellung der
Fig. 11, um eine Achse 28 nach oben verschwenkbar.
Die Mittel zur Fixierung der Folienrolle 26 in der Arbeitsstel
lung A der Vorrichtung sind im einzelnen in Fig. 6 darge
stellt. Die Fixierung der Folienrolle in der Arbeitsstellung A
erfolgt beidseitig mittels jeweils einer Konusaufnahme 29. Die
Konusaufnahmen 29 sind getrennt über Zylinder 30 verfahrbar,
d. h. von der Folienrolle 26 wegfahrbar bzw. an diese anfahrbar.
Die Ausrichtung der Folienrolle 26 in der Arbeitsstellung A
kann beispielsweise über einen der beiden Zylinder 30, welcher
als bestimmender Zylinder dient, erfolgen. Durch Druckunter
schiede links und rechts fährt der bestimmende Zylinder 30 voll
aus, wodurch die Folienrolle 26 in der gewünschten Weise aus
richtbar ist.
Es wird nun zunächst, insbesondere unter Bezugnahme auf die Fig.
1 bis 3, der Betrieb der dargestellten Vorrichtung zum
Transport bzw. Anheben der in der Wartestellung befindlichen
Folienrolle 15 in die Arbeitsstellung, in der sie durch Ko
nusaufnahmen 29 gehaltert ist, beschrieben. Beim in den Fig.
2 und 3 dargestellten Betriebszustand befindet sich die erste
Folienrolle 26 in der durch Konusaufnahmen bzw. Spanndorne 29
festgelegten Arbeitsstellung A und die zweite Folienrolle 15
befindet sich in ihrer Wartestellung W auf der Palette 14, wel
che noch auf dem Transportwagen 16 aufliegt. Ein Rollenkern
26a, der bereits zu einem früheren Zeitpunkt aus der Arbeits
stellung A entfernt wurde, liegt in einer Pappkernhalterung 27.
Mittels ihrer Fixierbolzen 6a und ihrer Auflageplatten 6b grei
fen die jeweiligen Hubeinrichtungen 6 bei Betätigung der An
triebseinheit 10 an entsprechenden Ausnehmungen bzw. Angriffs
flächen in der Unterseite des Rahmens 21 der Palette 14 an.
Mittels der Hubeinrichtungen 6 wird nun die Palette 14 von dem
Transportwagen abgehoben und nach oben verfahren. Hierbei kommt
zunächst der Auswurfbügel 25 in Kontakt mit der sich in der Ar
beitsposition befindenden Folienrolle 26 bzw. deren Kern. Kurz
bevor der Auswurfbügel 25 die Folienrolle 26 berührt, werden
die Konusaufnahmen bzw. Spanndorne 29 geöffnet, die die Folien
rolle 26 während des Folienabrollvorgangs gehalten haben. Wenn
die Palette 14 nun weiter nach oben fährt, wird die Folienrolle
26 von dem Auswurfbügel 25 beaufschlagt und fällt nach hinten
in den Pappkernaufnehmer 27, wie durch die Darstellung des Rol
lenkernes 26a angedeutet ist. Nun ist durch weiteres Anheben
der Palette 14 die auf der Palette 14 gelagerte Folienrolle 15
in die Arbeitsstellung bringbar und dort mittels der Konusauf
nahmen 29 fixierbar. Mittels einer einzigen Hubbewegung ist es
demnach möglich, die verbrauchte Folienrolle 26 zu entfernen
und durch eine neue Folienrolle 15 zu ersetzen. Wie weiter un
ten erläutert wird, ist hierbei gleichzeitig auch ein Abschnei
den des Folienanfangs vom Fixierrohr 24 durchführbar. Anschlie
ßend ist die Palette 14 in gleicher Weise wieder absenkbar, wo
bei der Auswurfbügel 25 durch Verschwenken um Achse 28 an der
nun in der Arbeitsstellung befindlichen neuen Folienrolle 15
vorbeiführbar ist.
Es wird nun die im einzelnen in Fig. 7 dargestellte Abrollein
heit 40, über welche ein definiertes Abziehen von Folie von der
Folienrolle 26 in der Arbeitsstellung möglich ist, beschrieben.
Die Abrolleinheit 40 ist im oberen Teil des Rahmens 1 im Be
reich der Querstreben 5 angeordnet. Sie weist Meßmittel mit ei
nem Meßrad 41 und einem elektronischen Zähler auf. Die Meßmit
tel stehen in Wirkverbindung mit der in der Arbeitsstellung be
findlichen Folienrolle und ermitteln die Länge der abgezogenen
Folie, und lösen bei entsprechend weit abgezogener Folie, bei
spielsweise 800 m, den beschriebenen automatischen Folienrol
lenwechsel aus. Hierbei kann beispielsweise ein von den Meßmit
teln erzeugbares Signal auf eine Steuereinrichtung der Hubvor
richtung gegeben werden. Die Abrolleinheit 40 weist ferner eine
Tänzerwalze 42 auf. Diese ist über einen Motor, beispielsweise
einen Pneumatikmotor oder einen Elektromotor, antreibbar. Beim
Abziehen von Folie von der in der Arbeitsstellung befindlichen
Folienrolle 26 wird der Motor als Bremse für die Tänzerwalze 42
eingesetzt. Das Bremsmoment kann fest oder variabel gewählt
werden. Es sei darauf hingewiesen, daß alternativ hierzu Backen
bremsen, Scheibenbremsen oder Wirbelstrombremsen verwendet
werden können. Durch eine entsprechende Verstellung der Tänzer
walze 42 kann der Abziehpunkt bzw. die Abziehkante der auf der
Folienrolle 26 befindlichen Folie in geeigneter Weise variiert
werden. Hierbei ist der Anpreßdruck der Tänzerwalze auf die Fo
lienrolle einstellbar.
Bei Auslösen des im wesentlichen bereits beschriebenen automa
tischen Folienrollenwechsels wird zunächst der Folienrollenab
zug von der Folienrolle 26 angehalten. Anschließend erfolgt ein
Zurückspulen der Restfolie auf die Folienrolle 26. Dieses Zu
rückspulen erfolgt über die Tänzerwalze 42, die hierbei ent
sprechend angetrieben wird. Anschließend werden die Komponenten
der Abrolleinheit 40 aus dem Eingriffsbereich der Hubeinrich
tung 6 gebracht. Nach Abschluß des oben beschriebenen Auswech
selvorgangs und Positionierung der neuen Folienrolle in der Ar
beitsstellung A werden die Komponenten 41, 42 der Abrolleinheit
40 wieder in Wirkverbindung mit der neuen Folienrolle gebracht.
Es ist möglich, die Abrolleinheit mit einer Vorrichtung zur
elektrostatischen Entladung der Folie auszurüsten. Hierbei ist
insbesondere eine Kombination einer festen oberen, und einer
schwenkbaren unteren Leiste denkbar.
Wie bereits beschrieben ist bei Anheben der neuen Folienrolle
15 in die Arbeitsstellung A deren Anfangsende an einem Fixier
rohr 24 fixiert. Bei Erreichen der Arbeitsstellung durch die
neue Rolle 15 liegt die zwischen der Folienrolle 15 und dem Fi
xierrohr gespannte Folie an einer im oberen Rahmenteil vorgese
henen Ansaug- und Schneidvorrichtung 50 an (Fig. 8). Diese
weist beispielsweise eine kammartige Saugleiste 51 auf, an der
die gespannte Folie der Folienrolle 15 fixierbar ist. Es ist
ferner möglich, die Folie taktweise mittels Spannern an der
Saugleiste 51 zu halten, um einen Folienverlust, beispielsweise
bei Fehlfunktion der Saugleiste, vorzubeugen. Anschließend er
folgt mittels eines Messers 52 ein Abtrennen der Folie von der
Folienrolle. Die neue Folienrolle 15 ist nun in der Arbeits
stellung fixiert und zum Abziehen der Folie von der Folienrolle
vorbereitet. Das Messer 52 ist beispielsweise von einem kolben
losen Zylinder geführt, wodurch eine hohe Messerstandzeit und
ein leichter und einfacher Messerwechsel möglich ist. Während
des Abschneidvorgangs ist es möglich, die Folie zusätzlich mit
tels eines Anschnittspanners zu halten.
Erfindungsgemäß ist hiermit eine Vorrichtung zum vollautomati
schen Folienwechsel geschaffen. Das Auswerfen einer alten Rolle
und das Einbringen einer neuen Rolle erfolgt durch eine einzige
(motorische) Hubbewegung. Eine Bestückung der Vorrichtung mit
einer neuen Folienrolle muß nur einmal innerhalb einer Schicht,
beispielsweise zum Schichtbeginn erfolgen. Die Bestückung der
Vorrichtung kann unabhängig von der Produktion jederzeit erfol
gen. Da die Bestückung mittels eines Transportwagens durchge
führt wird, ist der Bestückungsort frei wählbar. Bei Auswech
seln der Folienrollen tritt keine bzw. nur eine sehr kurze Un
terbrechung des Produktionsprozesses auf. Eine Taktzeit wird
durch die Auswechslung der Folienrolle nicht oder nur gering
verlängert, da der Wechsel beispielsweise während einer Perfo
rationszeit, einer Auflegezeit der Folie auf einem Kraftfahr
zeug oder während der sonstigen Handlingszeit der abgezogenen
Folie erfolgen kann. Durch den modularen Aufbau kann die erfin
dungsgemäße Vorrichtung in einfacher Weise auf unterschiedliche
Folienbreiten umgerüstet werden. Es müssen hierbei nur die
Querverbindungsbauteile entsprechend der Folienbreite modifi
ziert werden.
Claims (17)
1. Vorrichtung zum automatischen Wechseln von Folienrollen mit
- - Mitteln (29, 30) zur Halterung einer ersten Folienrolle (26) in einer Arbeitsstellung (A), in der Folie bestimmungsgemäß von der Folienrolle (26) abziehbar und abtrennbar ist,
- - Mitteln (14) zur Halterung einer zweiten Folienrolle (15) in einer Wartestellung (W),
- - Mitteln (6) zum Verfahren der zweiten Folienrolle (15) von
der Wartestellung (W) in die Arbeitsstellung (A),
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Folienrolle (26) durch Verfahren der zweiten Folien rolle (15) aus der Arbeitsstellung (A) entfernbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mit
den Mitteln (14) zur Halterung der zweiten Folienrolle oder den
Mitteln (6) zum Verfahren der zweiten Folienrolle (15) verbun
dene Auswurfeinrichtung (25), mittels welcher während des Ver
fahrens der zweiten Folienrolle (15) die erste Folienrolle (26)
aus der Arbeitsstellung (A) entfernbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet
durch eine Hubeinrichtung (6) zum im wesentlichen vertikalen
Verfahren einer Palette (14), auf welcher die zweite Folienrol
le, insbesondere mittels Auflagerollen (23), anordenbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflagerollen (23) derart in unterschiedliche Aufnahmen (22a)
einer Aufnahmehalterung (22) einlegbar sind, daß unterschiedli
che Folien mit unterschiedlichen Folienrollendurchmessern ohne
zusätzliche Einstellungen in der Vorrichtung einsetzbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, gekennzeich
net durch Mittel (6a) zur Fixierung der Palette (14) auf der
Hubeinrichtung (6).
6. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 3 bis 5,
gekennzeichnet durch einen mit der Palette (14) verbundenen,
verschwenkbaren Auswurfbügel (25) zum Entfernen der ersten Fo
lienrolle (26) aus der Arbeitsstellung (A) beim vertikalen Ver
fahren der zweiten Folienrolle (15).
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Palette (14) auf einem Trans
portwagen (16) positionierbar ist, welcher derart in den Rahmen
(1) der Vorrichtung einfahrbar ist, daß die auf der Palette
(14) angeordnete zweite Folienrolle (15) in die Wartestellung
(W) bringbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch wenigstens
zwei Zentrierbolzen (18) zur Festlegung der Position der Palet
te (14) auf dem Transportwagen (16).
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine mit der ersten Folienrolle (26) in Wirkver
bindung bringbare, antreibbare und/oder bremsbare Tänzerwalze
(42).
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch mit der ersten Folienrolle (26) in Wirkverbin
dung bringbare Meßmittel, insbesondere ein Meßrad (41), zur
Messung von von der Folienrolle (26) abgezogener Folie und mit
den Meßmitteln zusammenwirkende Signalerzeugungsmittel zur Aus
gabe eines Signals an eine Steuervorrichtung der Mittel (6) zum
Auslösen des Verfahrens der zweiten Folienrolle (15).
11. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche 3 bis 10,
gekennzeichnet durch ein an der Hubvorrichtung (6) oder der Pa
lette (14) anbringbares Fixierrohr (24), an welchem ein abgezo
gener Folienanfang der zweiten Folienrolle (15) fixierbar ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine
Saugleiste (51), mittels der der am Fixierrohr (24) fixierte
Folienanfang der zweiten Folienrolle (15) in eine definierte
Position bezüglich der Arbeitsstellung (A) bringbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11, gekennzeichnet durch eine
Schneideinrichtung (52) zum Abschneiden der Folie zwischen Fi
xierrohr (24) und Saugleiste (51).
14. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Mittel (14) zur Halterung der ersten
Folienrolle (26) in der Arbeitsstellung (A) betätigbare Ko
nusaufnahmen (29) aufweisen, welche zur Halterung der in der
Arbeitsstellung (A) befindlichen Folienrolle (26) axial an die
se anstellbar, und bei bzw. vor Entfernen der Folienrolle (26)
aus der Arbeitsstellung (A) von ihr wegfahrbar sind.
15. Verfahren zum automatischen Wechseln von Folienrollen, ins
besondere bei einer Vorrichtung nach einem der vorstehenden
Ansprüche, mit folgenden Schritten:
- - Anordnung einer ersten Folienrolle (26) in einer Arbeitsstel lung (A), in der Folie bestimmungsgemäß von der Folienrolle (26) abziehbar und abtrennbar ist,
- - Anordnung einer zweiten Folienrolle (15) in einer Wartestel lung (W),
- - bei Erzeugung eines entsprechenden Signals von mit der ersten Folienrolle (26) zusammenwirkenden Meßmitteln Verfahren der zweiten Folienrolle (15) von der Wartestellung in die Arbeits stellung, wobei mittels einer mit der zweiten Folienrolle (15) verfahrbaren Auswurfeinrichtung (25) vor Erreichen der Arbeits stellung (A) durch die zweite Folienrolle (15) die erste Foli enrolle (26) aus der Arbeitsstellung (A) entfernbar ist.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß bei
Erzeugung des Signals bereits von der ersten Folienrolle (26)
abgezogene und noch nicht abgetrennte Folie vor oder während
des Verfahrens der zweiten Folienrolle (15) wieder auf die Fo
lienrolle (26) aufgewickelt wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch ge
kennzeichnet, daß die zweite Folienrolle (26) anlagenfern zu
einem beliebigen Zeitpunkt auf den Halterungsmitteln bzw. der
Palette (14) vorgerüstet und zu einem beliebigen Zeitpunkt in
die Vorrichtung eingebracht werden kann.
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