DE19758174C1 - Abnehmbarer Bezug für einen Matratzenkern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen abnehmbaren Bezug für einen Matratzenkern, wo­ bei die Liegefläche der aus dem Matratzenkern und dem aufgezogenen Bezug gebildeten Matratze zumindest teilweise durch den Bezug gebildet ist und der Bezug zur Ausbildung einer den individuellen Wärmebedürfnissen eines Benut­ zers angepaßten Liegefläche mindestens zwei verschiedene Materialien, insbe­ sondere zwei verschiedene Textilstoffe aufweist, wobei durch das erste Material im wesentlichen eine erste Schicht und durch das - vom ersten Material ver­ schiedene - zweite Material im wesentlichen eine - von der ersten Schicht ver­ schiedene - zweite Schicht gebildet ist und die erste Schicht und zweite Schicht zur Ausbildung derselben Liegefläche direkt oder indirekt übereinander ange­ ordnet sind.

Im Stand der Technik, von dem die Erfindung ausgeht (DE 90 00 682.8 U1) ist ein abnehmbarer Bezug für einen Matratzenkern bekannt, der für lose, gegebe­ nenfalls wendbare Möbelpolster, insbesondere Matratzen, verwendet wird. Hierbei wird ein Kern mit der äußeren Form eines flachen Blockes, allseitig von dem Bezug umhüllt. Der Bezug weist auf der Liegefläche bzw. den Liegeflächen des Matratzenkerns mehrere Schichten auf, wobei die Schichten aus unter­ schiedlichem Material bestehen. So besteht die unterste Schicht (Innenschicht) aus einem glatten Kunstfaservlies, wobei die guten Gleiteigenschaften zur Er­ leichterung des Bezuges bei der Montage auf den Matratzenkern über einen of­ fenzelligen Kunststoffschaum realisiert werden. Weiterhin ist eine Zwischen­ schicht vorgesehen, die eine gewisse Weichheit und "Wärme" des Bezuges reali­ siert. Die äußere Schicht (Außenschicht) gewährleistet die erforderliche mecha­ nische Belastbarkeit und das "gefällige Aussehen" des Bezuges, wobei die äuße­ re Schicht aus Drell oder einem ähnlichen Textilstoff hergestellt ist. Der be­ kannte Bezug weist auf jeder Liegefläche des Matratzenkerns jeweils drei Schichten auf, die übereinander angeordnet sind, wobei die entsprechende Zwi­ schenschicht der einen Liegefläche - verglichen mit der gegenüberliegenden Liegefläche - entsprechend dünner ausgebildet ist, so daß man zwischen einer wärmeren und einer weniger warmen Oberfläche der Matratze wählen kann. Weiterhin weisen die Seitenflächen des Bezuges keine drei übereinander lie­ genden Schichten auf, sondern die Seitenflächen des Bezuges bestehen nur aus einem Faservlies.

Weiterhin ist ein Bezug bekannt (DE 71 00 679.6 U1), der für Polstermöbel ver­ wendet wird. Der Bezug weist hier drei Schichten auf, wobei der Bezug so aus­ geführt ist, daß er als Bezug für unterschiedliche Polstermöbel, vorzugsweise unterschiedliche Sessel, verwendet werden kann und sich der entsprechenden Form des jeweiligen Sessels entsprechend anpaßt. Der Bezug wird als Ganzes über einen Sessel gezogen, wobei nur die Oberfläche und die Seitenflächen des Sessels umhüllt werden und nicht die Unterseite des Sessels.

Schließlich ist ein Bezug bekannt (DE 297 17 879 U1), der für Matratzen im Krankenpflege und Homecare-Bereich verwendet wird. Es handelt sich hier nicht um einen wendbaren Bezug, sondern um einen "Mehrwegbezug", der eine Außenfläche, Innenfläche bzw. eine Abstandsstruktur aufweist, wobei die Au­ ßenfläche des derartig gestalteten Verbundsystems aus einem elastischen, kochfesten und wasserdichten, aber gleichzeitig einer Wasserdampf durchlässi­ gen Beschichtung besteht. Dieser Bezug ist waschbar ausgebildet, damit er für unterschiedliche Patienten entsprechend dann nach einer Benutzung gesäubert werden kann und für nachfolgende Patienten wieder benutzbar ist.

Der bekannte Bezug, von dem die Erfindung ausgeht (DE 90 00 682.8 U1), ist nicht optimal ausgebildet. Der bekannte Bezug weist eine erste Schicht (Außenschicht) und eine zweite Schicht (Innenschicht) auf, wobei der hier dar­ gestellte Bezug - theoretisch - auch als Wendebezug eingesetzt werden kann, da er an einer Kante mit einer "Öffnung" versehen ist. Dennoch ist der Bezug so aufgebaut, selbst wenn er als Wendebezug benutzt werden würde, daß der Be­ nutzer entweder nur auf der ersten Schicht aus Drell oder auf der zweiten Schicht aus dem Kunststoffvlies liegen würde. Die Flexibilität der Benutzung des bekannten Bezugs ist damit entsprechend beschränkt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Bezug der eingangs ge­ nannten Art derart auszugestalten und weiterzubilden, daß dessen Flexibilität für den Benutzer erhöht ist.

Die zuvor aufgezeigte Aufgabe ist nun dadurch gelöst, daß der Bezug mit Hilfe eines ringsum laufenden Reißverschlusses in zwei Teile teilbar ist und der Be­ zug daher so handhabbar ist, daß im auf dem Matratzenkern aufgezogenen Zu­ stand - die außen liegende Schicht des oberen Teils - je nach Wunsch des Be­ nutzers, wahlweise - entweder durch die erste Schicht oder durch die zweite Schicht gebildet ist, wobei die außen liegende Schicht des unteren Teils - eben­ falls, je nach Wunsch des Benutzers, wahlweise - durch die erste Schicht oder durch die zweite Schicht ausbildbar ist. Der Bezug gemäß der Erfindung ist damit nicht nur als ein Wendebezug ausgebildet, sondern aufgrund des ringsum laufenden Reißverschlusses in zwei Teile, nämlich einen oberen Teil und in ei­ nen unteren Teil teilbar, so daß jeder Teil für sich alleine wendbar ist. Dadurch stehen dem Benutzer eine Vielfalt von Kombinationsmöglichkeiten, nämlich insgesamt vier Kombinationsmöglichkeiten zur Verfügung. Der Benutzer kann nämlich den Bezug so "ausbilden", daß auf den beiden Außenflächen des Bezugs jeweils die erste Schicht als Außenschicht vorhanden ist oder auf der einen Au­ ßenfläche die erste Schicht und auf der anderen Außenfläche die zweite Schicht. Die Flexibilität des erfindungsgemäßen Bezuges ist damit wesentlich erhöht, so daß der Benutzer bezüglich der Ausgestaltung "seiner Matratze" ("Winterseite" und/oder "Sommerseite") hier völlig flexibel reagieren kann, da aufgrund der Ausbildung des Bezugs eben jede Liegefläche der Matratze jeweils zweimal un­ terschiedlich, entsprechend der oben erwähnten Kombinationsmöglichkeiten, ausgebildet werden kann.

Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen abnehmbaren Bezug auszugestalten und weiterzubilden. Hierfür darf auf die dem Patentan­ spruch 1 nachgeordneten Patentansprüche verwiesen werden. Im einzelnen wird nun ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für den abnehmbaren Bezug an­ hand der folgenden Zeichnung und Beschreibung näher beschrieben. Die Zeich­ nung zeigt

Fig. 1 einen auf einen Matratzenkern aufgezogenen abnehmbaren Bezug in einer schematischen perspektivischen Darstellung und

Fig. 2 den abnehmbaren Bezug aus Fig. 1 im Schnitt in einer - nur teilweise schraffierten - schematischen Darstellung von der Seite.

Die Fig. 1 und 2 zeigen einen abnehmbaren Bezug 1 für einen nur schematisch teilweise angedeuteten Matratzenkern 2, wobei die Liegefläche 3 der aus dem Matratzenkern 2 und dem aufgezogenen Bezug 1 gebildeten Matratze 4 zumin­ dest teilweise durch den Bezug 1 gebildet ist und der Bezug 1 zur Ausbildung einer den individuellen Wärmebedürfnissen eines Benutzers angepaßten Liege­ fläche 3 mindestens zwei verschiedene Materialien, hier zwei verschiedene Tex­ tilstoffe aufweist. Durch das erste Material ist eine erste Schicht 5 und durch das - vom ersten Material verschiedene - zweite Material ist eine - von der er­ sten Schicht 5 verschiedene - zweite Schicht 6 gebildet. Hierbei sind die erste und zweite Schicht 5 und 6 zur Ausbildung derselben Liegefläche 3 direkt oder indirekt übereinander angeordnet.

Die eingangs beschriebenen Nachteile werden nun dadurch vermieden, daß der Bezug 1 mit Hilfe eines ringsum laufenden Reißverschlusses 9 in zwei Teile teilbar ist und der Bezug 1 daher so handhabbar ist, daß - im auf dem Matrat­ zenkern 2 aufgezogenen Zustand - die außen liegende Schicht des oberen Teils - je nach Wunsch des Benutzers, wahlweise - entweder durch die erste Schicht 5 oder durch die zweite Schicht 6 gebildet ist, wobei die außen liegende Schicht des unteren Teils - ebenfalls, je nach Wunsch des Benutzers, wahlweise - durch die erste Schicht 5 oder durch die zweite Schicht 6 ausbildbar ist.

Wie die Fig. 2 zeigt, sind zwischen der ersten Schicht 5 und der zweiten Schicht 6 zwei weitere Schichten, nämliche eine ersten Zwischenschicht 7 und eine zweite Zwischenschicht 8 angeordnet. Hierbei ist die erste Zwischenschicht 7 der ersten Schicht 5 und die zweite Zwischenschicht 8 der zweiten Schicht 6 zu­ geordnet.

Bei der bevorzugten Ausführungsform ist das Material der ersten Schicht 5 ein Flachgewebe, insbesondere ein Drell-Stoff. Das Material der zweiten Schicht 6 ist vorzugsweise ein Frottee-Stoff. Das Material der zweiten Schicht 6 könnte bspw. aber auch Nickivelours sein. Das Material der Zwischenschichten 7 und 8 kann nun ganz unterschiedlich ausgeführt sein, vzw. werden für die erste Zwi­ schenschicht und/oder zweite Zwischenschicht 7 und 8 Vlies-Stoffe (Schafwolle, Seide, Kamelhaar, Synthetiks, Baumwollwatte) verwendet. Bei der bevorzugten Ausführungsform ist das Material der ersten Zwischenschicht 7 Baumwollwatte und das Material der zweiten Zwischenschicht 8 Schafschurwolle. Hierbei hat die Schafschurwolle insbesondere eine wärmende und die Baumwollwatte ins­ besondere eine kühlende Wirkung. Durch Verwendung anderer Materialien kann eine entsprechende andere Wärmeflexibilität erreicht werden.

Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Bezug 1 ist als eine Art Wendebezug ausge­ führt, so daß eine Benutzung der Innenseite und/oder der Außenseite möglich ist. Gut ersichtlich ist dies aus Fig. 2, da hier die Innenseite 1a und die Außen­ seite 1b erkennbar sind. Durch die Wahl der obersten Schicht der Liegefläche 3 ist eine Anpassung des Bezugs 1 an das individuelle Wärmebedürfnis des Be­ nutzers gewährleistet. In Fig. 2 ist die oberste Schicht die aus dem Drell-Stoff bestehende erste Schicht 5.

Im einzelnen ist der hier dargestellte Bezug 1 als eine Art Hülle ausgebildet, so daß der nur angedeutete Matratzenkern 2 durch den Bezug 1 vollständig um­ hüllbar ist, wie in Fig. 1 gezeigt. Hier ist der Matratzenkern 2 in den Bezug 1 einschiebbar, wozu der Bezug 1 eine für den einzuschiebenden Matratzenkern 2 entsprechende Öffnung und ein die Öffnung verschließendes Verschlußelement aufweist. Bei der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform wird die Öffnung durch das Verschlußelement, das hier als ringsum laufender Reißver­ schluß 9 ausgeführt ist, gebildet.

Fig. 2 macht deutlich, daß die Liegefläche 3 des hier dargestellten Bezugs 1 als Sommerseite ausgebildet ist, da hier ein Drell-Stoff als oberste Schicht vorgese­ hen ist. Wenn der Bezug 1 entsprechend gewendet wird und die oberste Schicht aus einem Frottee-Stoff gebildet ist, ist dieselbe Liegefläche 3 als Winterseite ausgebildet. Es ist auch denkbar, daß die erste Schicht 5 und die zweite Schicht 6 jeweils aus einer "Materialmischung" verschiedener bestimmter Materialien besteht.

Obwohl Fig. 2 zeigt, daß sowohl die obere Liegefläche 3 als auch die untere nicht näher bezeichnete Liegefläche hier als Sommerseite ausgebildet ist, da der Drell-Stoff - als erste Schicht 5 - die oberste Schicht bildet, kann der Bezug 1 nun so ausgebildet werden, daß die obere Hälfte des Bezugs 1 als "Sommerseite" und die untere Hälfte des Bezugs 1 als "Winterseite" ausgebildet ist, also jeweils die obersten Schichten voneinander verschieden sind, wobei der Bezug 1 - als Ganzes - nach wie vor wendbar ist, also sowohl von der "rechten Seite" als auch von der "linken Seite" benutzt werden kann. Aufgrund obiger Beschreibung ist ersichtlich, daß durch den erfindungsgemäßen Bezug 1 die Flexibilität für eine Matratze erhöht ist.

Claims (15)

1. Abnehmbarer Bezug (1) für einen Matratzenkern (2), wobei die Liegefläche (3) der aus dem Matratzenkern (2) und dem aufgezogenen Bezug (1) gebilde­ ten Matratze (4) zumindest teilweise durch den Bezug (1) gebildet ist und der Bezug (1) zur Ausbildung einer den individuellen Wärmebedürfnissen eines Benutzers angepaßten Liegefläche (3) mindestens zwei verschiedene Mate­ rialien, insbesondere zwei verschiedene Textilstoffe aufweist, wobei durch das erste Material im wesentlichen eine erste Schicht (5) und durch das - vom ersten Material verschiedene - zweite Material im wesentlichen eine - von der ersten Schicht (5) verschiedene - zweite Schicht (6) gebildet ist und die erste Schicht (5) und zweite Schicht (6) zur Ausbildung derselben Liege­ fläche (3) direkt oder indirekt übereinander angeordnet sind, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Bezug (1) mit Hilfe eines ringsum laufenden Reiß­ verschlusses (9) in zwei Teile teilbar ist und der Bezug (1) daher so handhab­ bar ist, daß im auf dem Matratzenkern (2) aufgezogenen Zustand - die außen liegende Schicht des oberen Teils - je nach Wunsch des Benutzers, wahlweise - entweder durch die erste Schicht (5) oder durch die zweite Schicht (6) gebil­ det ist, wobei die außen liegende Schicht des unteren Teils - ebenfalls, je nach Wunsch des Benutzers, wahlweise - durch die erste Schicht (5) oder durch die zweite Schicht (6) ausbildbar ist.

2. Bezug nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, daß der ersten Schicht (5) eine erste Zwischenschicht (7) und der zweiten Schicht (6) eine zweite Zwischenschicht (8) zugeordnet ist und die erste und zweite Zwischenschicht (7 und 8) zwischen der ersten und zweiten Schicht (5 und 6) angeordnet sind.

3. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material der ersten Schicht (5) ein Flachgewebe ist.

4. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material der ersten Schicht (5) Drell ist.

5. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material der zweiten Schicht (6) Frottee ist.

6. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material der zweiten Schicht (6) Nickivelours.

7. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material der ersten Zwischenschicht (7) Baumwollwatte ist.

8. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material der zweiten Zwischenschicht (8) Schafschurwolle ist.

9. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß das Material für die erste Zwischenschicht (7) und/oder zweite Zwi­ schenschicht (8) ein Vliesstoff ist.

10. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß durch die Wahl der obersten Schicht der Liegefläche (3) eine Anpassung des Bezugs (1) an das individuelle Wärmebedürfnis des Benut­ zers gewährleistet ist.

11. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Bezug (1) als eine Art Hülle ausgebildet ist, so daß der Matratzenkern (2) durch den Bezug (1) vollständig umhüllbar ist.

12. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Matratzenkern (2) in den Bezug (1) einschiebbar ist.

13. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Bezug (1) eine für den einzuschiebenden Matratzenkern (2) entsprechende Öffnung aufweist.

14. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Bezug (1) mindestens ein die Öffnung verschließendes Verschlußelement aufweist.

15. Bezug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Verschlußelement als ringsum laufender Reißverschluß (9) ausgebildet ist.