DE19749352A1 - Stabilisierter, kubischer, flexibler Behälter - Google Patents
Stabilisierter, kubischer, flexibler BehälterInfo
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Description
In der Packmittelbranche sind verschiedene Versuche unternommen worden,
um großvolumige Kartonagen, biegwandige, d. h. halbsteife Klappcontainer
oder flexible Bulkcontainer (FIBC) zu stabilisieren.
In erster Linie sollte das Ausbauchen der Seitenwandflächen über deren
vorgegeben Maßfläche hinaus verhindert werden. Insbesondere bei nachgiebi
gen Wandflächen einer Außenverpackung war festzustellen, daß diese dem
Druck von fließfähigen Trockenprodukten nicht widerstanden.
In Kartonagen konnten durch einen achteckigen Einsatz die genannten
Nachteile ausreichend vermieden werden.
Bei flexiblen Behältern, meist hergestellt aus festen Gewebestoffen (FIBC),
wirkten übereck eingenähte, zusätzliche Wandteile vorteilhaft druckentlastend.
In vielen Fällen sollen aber wegen des Produktschutzes Folien-Liner einge
setzt werden, deren wandgerechte Auslegung bei einer inneren Kammerbil
dung des Behälters nicht möglich ist. In solchen Fällen wurde deshalb die
Forderung erhoben, den Folien-Liner selbst zu stabilisieren. Wegen der
geringen Wanddicke von Folien, kam für die Fertigung nur das Schweißver
fahren in Betracht. Die Stabilisierung ist durch das gesonderte Einschweißen
eines Rundgürtels (Innenring) mit besonderer Rückhaltekraft erreicht worden.
Hierzu wird auf die EP-A1-0 276 878 verwiesen. Bei dieser Methode muß
ein bereits vorgeformter flexibler Liner irgendwie geöffnet werden, um einen
Innenring schweißtechnisch mit den Folien-Innenseiten zu verbinden. Diese
umstandliche und nicht immer sichere Adaptierung wird mit dem in der
US-A-5 618 255 vorgesehenen Herstellweg zwar vermieden, weil die Verbin
dung von Gürtel und Außensack zunächst in offener Flachlage geschieht.
Einen danach notwendige Seitenfalten-Schlauchbildung bei mehreren Meter
Breite und Länge erweist sich als offenkundig schwierig. Die abschließende
Formbildung des Ein- und Auslaufstutzens verlangt eine Einzelfertigung.
Alle Fertigungsarten, die bisher dazu erdacht wurden, sind also außerordent
lich zeitaufwendig und deshalb kostenintensiv. In vielen Fällen kann die
Festigkeit einer Schweißnaht bei auftretender Zugspannung nicht erreicht
werden.
Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, einen sicheren, stabili
sierten, flexiblen Behälter in kubischer Endform zu entwickeln, der die
Nachteile der nach bekannten Verfahren hergestellten Behälter nicht aufwies.
Dies wurde erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß zur Stabilisierung ein
fortlaufendes und mit Ausstanzungen versehenes röhrenförmiges Element,
vorzugsweise in Form eines Seitenfaltenschlauches, vorgesehen ist, dessen
nicht ausgefülltes Volumen in den Eckbereichen durch äußere Materialadap
tionen ausgestaltet ist. Solche Materialadaptionen sind fest auf den Basis
schlauch aufgebrachte flache Materialien, die dicht mit diesem verbunden
sind, wie dies im folgenden genau beschrieben ist. Durch diese Art des
Aufbaus wird im Gegensatz zum vorherigen oder späteren Einbringen eines
stabilisierenden Gürtels die Stabilisierung mittels einer durchlaufenden inneren
Röhre als Ausgangspunkt der Fertigung erreicht. Dieses Element, das als
Basisschlauch bezeichnet werden kann, kann eine Schlauchfolie sein oder ein
Seitenfaltenschlauch. Dieses Grundkonzept hat den Vorteil, daß alle weiteren
Fertigungsschritte außen an einem nahtlosen Basisschlauch, vorzugsweise
einem Seitenfaltenschlauch, ansetzen können. Ein weiterer Vorteil gegenüber
anderen Herstellmethoden liegt in der Vermeidung von vielen Schwachpunk
ten, die beim nachträglichen inneren Einschweißen eines Gürtels auftreten
können, beispielsweise Nahtrisse durch abschälende Zugspannung, Schweiß
fehler und Positionsungenauigkeiten, Verunreinigungen durch Öffnen eines
Schlauches. Dagegen wird die stabilisierende Säule des durchlaufenden
Basisschlauchs gemäß der Erfindung durch keinen inneren Nahtansatz ge
schwächt. Auch Positionsverschiebungen sind nicht möglich, da ja gar kein
Gürtel eingebracht wird. Die Innenfläche des Basisschlauches bleibt von
Verunreinigungen geschützt, da der Schlauch nicht geöffnet werden muß. Die
äußeren Materialadaptionen in Form von Flachfolien oder Halbschläuchen
gewährleisten außerdem eine partikelarme Fertigung. Alle nachträglich
zugeführten Adaptionen werden von außen an diesen Basisschlauch ange
bracht.
Der Basisschlauch, der auch als Seitenfaltenschlauch eine röhrenförmiges
Element darstellt, muß geeignete und ausreichend viele Ausstanzungen
erhalten, um bei späterer Befüllung einen reibungslosen Materialdurchfluß in
die Taschen bildenden äußeren Materialadaptionen zu gewährleisten. Das
gleiche gilt für die Entleerung.
Im nächsten Arbeitsschritt werden der Schlauchfolie über die einzelnen
Seitenfalten von außen Materialbahnen zugeführt. Diese können entweder 8
Flachfolien oder 4 Halbschläuche sein. Halbschläuche entstehen durch eine
seitlich geschlitzte Schlauchfolie oder durch deckungsgleich gefaltete Flachfo
lien. Durch eine geringe Öffnung der Halbschläuche gelangt jeweils eine
Seite in Ober- und Unterlage an die Folie des Basisschlauchs. Dadurch
entstehen durch die äußeren Materialadaptionen Außentaschen, die mittels
einer die gesamte Länge des späteren Behälters entsprechenden Längsschwei
ßung oben und unten mit dem Basisschlauch oder der jeweiligen Schlauch
seitenfalte unmittelbar hinter den Ausstanzungen überdeckend verbunden
werden. Diese ergänzenden Außentaschen füllen dann den Eckraum eines
späteren Behälters aus, soweit er von der inneren, raumreduzierten Schlauch
folie nicht erreicht werden kann. Dies soll ja gerade nicht geschehen, weil
eine Schlauchfolie nur in dieser Form als Schlauchfolie im Inneren mit
weitaus weniger Dimensionierung als der Mantelumfang des Behälters den
starken Druck des fließfähigen Füllguts auffangen kann. Die restliche Füll
fläche in den Ecken wird durch die gebildeten Außentaschen umgeben und
ist dort erheblich geringerem Druck ausgesetzt. Wenn anstelle der Zuführung
von 4 Halbschläuchen der Einsatz von 8 Flachfolien erfolgt, die später an
den noch offenen Außenkanten schweißtechnisch geschlossen werden müssen,
ist die Bahnführung und die Verarbeitung besonders einfach und sicher.
Der mit äußeren Materialadaptionen ergänzte Basisschlauch in der Form
eines Seitenfaltenschlauchs wird schließlich flachliegend an den Ecken einer
bekannten Konturschweißung unterzogen, die einen sog. Flaschenhals aus
bildet. Dieser dient sowohl als Einfüll- wie als Auslaufstutzen und entsteht
in Einheit mit dem röhrenförmigen Element, also mit dem stabilisierenden
Basisschlauch.
Als Werkstoffe kommen in erster Linie Kunststoff-Folien in Betracht. Aber
auch andere Werkstoffe (z. B. Papier) sind einsetzbar. Als Verbindungs
methode eignet sich bei Kunststoffen vorzugsweise die Schweißtechnik, aber
auch andere naht- und klebetechnische Verbindungen kommen in Betracht.
Auf diese Art stabilisierte Behälter eignen sich nicht nur für Großbehälter,
sondern auch für kleinere Gebinde, wenn das Füllgut dort eine Formver
änderung durch Ausbauchen der Wandung hervorruft. Bisher war dieser
Ausbaucheffekt in vielen Fällen nur über den Einsatz starkwandiger Außen
verpackungen zu vermeiden. Nunmehr kann auch mit einer nur dünnen
Schutzmantelverpackung die gewünschte kubische Paketform erhalten bleiben.
Die Formgebung einer stabilisierten Innenhülle ist variabel. Unterschiedliche
Seitenlängen sind ebenso möglich, wie beliebig geformte Einfüll- und Aus
laufstutzen. Bei richtiger Dimensionierung der inneren Schlauchsäule ist eine
sehr gute Standfestigkeit erzielbar, so daß dort gegebenenfalls ganz auf eine
Außenverpackung verzichtet werden kann.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung können den in den Zeich
nungen dargestellten Ausführungen entnommen werden. Es zeigen
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Basisschlauch flachliegend mit Aus
stanzungen und äußeren Materialergänzungen;
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Basisschlauch, flachliegend, der hier
die Form eines Seitenfaltenschlauchs aufweist mit Materialer
gänzungen in der Form von Halbschläuchen gemäß der
Schnittlinie A-B der Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt durch einen Basisschlauch gemäß Fig. 2 aufge
faltet mit Detail;
Fig. 4 einen Schnitt durch den in Fig 2 dargestellten Basisschlauch
flachliegend gemäß Schnittlinie C-D der Fig. 1;
Fig. 5 einen Basisschlauch gemäß Fig. 4, aufgefaltet;
Fig. 6 einen Schnitt durch einen Basisschlauch, flachliegend, der die
Form eines Seitenfaltenschlauchs aufweist und mit Materialer
gänzungen in der Form von 8 Flachfolien gemäß Schnittlinie
A-B der Fig. 1;
Fig. 7 einen entfalteten Behälter mit Ein- und Auslaufstutzen gemäß
der Erfindung.
Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Behälters wird ein von einer
Rolle abgezogenes röhrenförmiges Gebilde 1, vorzugsweise eine Seitenfalten
schlauch, mit seitlichen Ausstanzungen 2 versehen, die durch Materialadap
tionen 3 ergänzt werden. Die Ergänzung wird so vorgenommen, daß die
Materialbahn die Ausstanzungen ausreichend bedeckt (Fig. 1). Zum besseren
Verständnis wird dies mit Hilfe der Schnittlinien A-B und C-D der Fig. 1
in den nachfolgenden Fig. 2 und 4 besonders verdeutlicht.
Beim Einsatz eines Seitenfaltenschlauches 1 als Basiselement ist die Über
deckung durch Materialadaptionen 3 in Form von Flachfolien 3A oder Halb
schläuchen 3B an den jeweiligen Schlauchfalten vorteilhaft (Fig. 2; Fig. 6).
Die nach innen offenen Enden 5 des Halbschlauches müssen von außen mit
der Oberfläche des Basisschlauches 1 verbunden werden. Beim Einsatz von
Flachfolien müssen diese an den äußeren Kanten zusätzlich geschlossen
werden. Die Art der Materialverbindung 4 bzw. 4A richtet sich nach dem
gewählten Bahnenstoff. Im aufgefalteten Zustand bildet der röhrenförmige
Basisschlauch 1 mit den an seiner Außenseite verbundenen Materialadaptio
nen 3 im Querschnitt einen viereckige Fläche (Fig. 3). Die Verbindungs
stellen 4 sind in einem Detail der Fig. 3 dargestellt.
Mit Hilfe der Schnittlinie C-D in Fig. 1 wird die Lage der Ausstanzungen
bei der Überdeckung verdeutlicht. Den Schnitt zeigt Fig. 4. Die Verbin
dungsstellen an der Außenhaut des Basisschlauchs 1 sind durchlaufend als
Naht zu verstehen, so daß die im aufgefalteten Zustand Taschen bildenden
Materialadaptionen 3 nur über die Ausstanzungen mit Produkt auffüll- und
entleerbar sind. Das Produkt kann in den Taschen bildenden Materialadaptio
nen 3 nicht austreten, da die Bahnenden durch fortlaufende Nähte 4 mit
dem Basisschlauch 1 verbunden sind oder im Falle des Einsatzes von
Flachfolien 3A nachträglich an den äußeren Kanten 4A schweißtechnisch ge
schlossen werden. Dies ist in Fig. 6 dargestellt. Anfang und Ende einer so
hergestellten mehrlagigen Materialbahn können je nach gewünschter Behälter
größe und -art in einen Ein- bzw. Auslaufstutzen 6,7 münden, wie dies in
Fig. 7 dargestellt ist. Diese sind einheitlicher Bestandteil des Basisschlauchs
1. In dieser Formbildung wird die kubische Behälterart besonders deutlich.
Das Ausbauchen über die viereckige Grundfläche wird durch den Basis
schlauch 1 verhindert, da dieser im Durchmesser bis zur Grundflächenkante
begrenzt ist. In dieser Schlauchsäule wird der weit überwiegende Staudruck
des Füllmaterials aufgefangen. Die restliche Füllmenge verteilt sich über die
Ausstanzungen in die Außentaschen, die nur noch vernachlässigbare Aus
bauchungen zulassen. Falls ein solcher Behälter in ein flexibles oder biege
wandiges Außengefaß gestellt wird (z. B. FIBC oder Wellpappkarton), be
grenzen dessen gradwandige Flächen die kubische Form völlig.
Claims (10)
1. Stabilisierter, flexibler, kubischer Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß
die Stabilisierung durch ein fortlaufendes und mit Ausstanzungen (2)
versehenes röhrenförmiges Basisteil (1), vorzugsweise in Form eines
Seitenfaltenschlauches erfolgt, dessen nicht ausgefülltes Volumen in den
Eckbereichen mit äußeren Materialadaptionen (3) versehen ist, deren
innere offene Kanten (5) unmittelbar hinter den Ausstanzungen (2)
überdeckend mit dem Basisteil (1) dicht verbunden sind (4).
2. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Adaptionen (3) vier Taschen bilden, die mittels schweißtechnischer
Adaptionen von acht Flachbahnen (3A) gebildet sind, die an den inne
ren offenen Kanten (5) dicht mit dem Basisteil (1) verbunden sind (4)
und an den äußeren offenen Kanten zusätzlich geschlossen sind (4A).
3. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die äußeren
Adaptionen (3) vier Taschen bilden, die mittels schweißtechnischer
Adaptionen von vier Halbschläuchen (3B) gebildet sind, die an den
inneren offenen Kanten (5) dicht mit dem Basisteil (1) verbunden sind
(4).
4. Behälter nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material des röhrenförmigen Basisteils (1) eine Kunststoffolie, vorzugs
weise in Form eines Seitenfaltenzuschnitts ist, welche aus demselben
Material hergestellt ist, wie die äußeren Adaptionen (3).
5. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
des röhrenförmigen Basisteils (1) eine spezielle Kunststoffolie ist, welche
aus mindestens zwei unterschiedlichen Materialien hergestellt ist (Coex
trusionsfolie), wobei das eine Material eine wesentlich geringere Deh
nung aufweist als das andere und daß als Außenlage dieses Basisteils
(1) dasselbe Material dient wie für die äußeren Adaptionen (3).
6. Behälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
des röhrenförmigen Basisteils (1) eine spezielle Kunststoffolie ist, welche
aus mindestens zwei unterschiedlichen Materialien hergestellt ist (Coex
trusionsfolie), wobei die innenliegende Schicht des röhrenförmigen
Basisteils (1) einen wesentlich höheren Schmelzpunkt aufweist als die
außenliegende Schicht, welche aus demselben Material besteht wie die
äußeren Adaptionen (3).
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als röhrenförmiges Basisteil (1) ein Gewebe aus Kunststoff dient
und die vier äußeren taschenartigen Adaptionen (3) aus einer extrudier
ten Kunststoffolie gebildet sind.
8. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material
des Behälters Papier ist und daß das Basisteil (1) mit den äußeren
taschenartigen Adaptionen (3) durch Klebetechnik verbunden ist.
9. Behälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material des
Behälters Polypropylengewebe dient und die Verbindung des Basisteils
(1) zu den äußeren taschenartigen Adaptionen (3) durch Vernähung
erfolgt.
10. Behälter nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Ein- und Auslaufbereich (6; 7) in Einheit mit dem
röhrenförmigen Basisteil (1) ausgebildet ist.
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Family
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