DE19746734A1 - Messerfaltvorrichtung - Google Patents
MesserfaltvorrichtungInfo
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- Folding Of Thin Sheet-Like Materials, Special Discharging Devices, And Others (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Messerfaltvor
richtung mit Kurvenscheibensteuerung der Faltmesser
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Messerfaltvorrichtungen sind bekannt, so wird im
deutschen Gebrauchsmuster G 94 12 210.5 eine Faltvor
richtung mit zwei motorisch angetriebenen Faltmessern
beschrieben, die mittels auf Wellen gelagerten Kur
venscheiben relativ zueinander vertikal bewegbar
sind. Weiterhin weist diese Faltvorrichtung einen
Einlauftisch für das zu faltende Material und eine
Gegendruckstrecke auf. Hier werden die Faltmesser mo
torisch direkt oder über mindestens zwei
Kurvenscheiben je Faltmesser in Kulissen- oder Säu
lenführungen angetrieben. Während der vertikalen
Bewegung der Faltmesser müssen diese in Arbeitsrich
tung zusätzlich eine Klappbewegung voll ziehen, um das
Material greifen und in den Tischspalt des Einlaufti
sches drücken zu können. Diese Klappbewegung wird
hier separat über Exzenterscheiben oder motorisch um
gesetzt. Die vertikale Bewegung der Messer und deren
Klappbewegung erfordert eine Synchronisation der un
terschiedlichen Antriebe, was insbesondere beim
Anstreben sehr hoher Faltgeschwindigkeiten aufgrund
der unterschiedlichen Massenträgheiten nachteiliger
weise kaum zu realisieren ist. Für hohe
Faltgeschwindigkeiten sind die herkömmlichen linearen
Führungen an Faltmaschinen aufgrund der relativen
Paßungenauigkeiten und des hohen Anteiles an
Gleitreibung weniger gut geeignet. Sie benötigen zu
dem ein separates Schmiersystem. Weiterhin nachteilig
an der hier beschriebenen Faltvorrichtung ist die Be
stimmung der Istfaltenhöhe des Plissees nach dem
Faltvorgang. Das hat zur Folge, daß Maßabweichungen
des Faltenpaketes erst nach Verlassen der Heizeinheit
erkannt und korrigiert werden können. Bei einer Fal
tenhöhe von 50 mm und einer Materialstärke von 0,2 mm
bedeutet dies möglicherweise 80 Laufmeter Ausschuß,
multipliziert mit der jeweiligen Materialbreite.
Bei mehrlagigem Plissieren (3,5lagig) können so durch
Fehleinstellungen allein bei einer ein Meter breiten
Maschine 200-400 m2 Ausschuß entstehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde die Verti
kalbewegungen der Faltmesser sowie deren
Klappbewegung direkt umzusetzen, um dadurch deutlich
höhere Faltgeschwindigkeiten zu erreichen sowie die
Vertikal- als auch Klappbewegungen in ihrer Relation
zueinander über den gesamten Geschwindigkeitsbereich
konstant zu erhalten. Aufgabe der Erfindung ist es
weiterhin die Istfaltenhöhe direkt nach der Falten
bildung, d. h., noch vor dem Einlauf in die
Heizeinheit zu erfassen und anzuzeigen, sowie eine
Gegendruckeinrichtung anzubieten, die den hohen Falt
geschwindigkeiten im Endlosbetrieb, als vertikaler
Gegendruck sowie dem Anfahrvorgang der Anlage als ho
rizontaler Gegendruck Rechnung tragen können.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Mes
serfaltvorrichtung entsteht durch den Einsatz von
Kurvenscheiben, die Steuerbahnen sowohl für die Hub-
als auch für die Kippbewegung der Faltmesser in einer
Kurvenscheibe eingearbeitet enthalten. Dadurch wird
erreicht, daß man unabhängig von der Faltgeschwindig
keit ein konstantes Verhältnis der Bewegungen
zueinander sichert und die Schwingneigung der Maschi
ne herabsetzt, d. h. die Hub- und Kippbewegung der
Messerbalken wird exakt mechanisch synchronisiert.
Vorteilhafter kann die Anzahl der Kurvenscheiben ggf.
auf eine minimiert werden.
Mit dem erfindungsgemäßen Messerantrieb sind nun
Faltgeschwindigkeiten von über 150 Falten pro Minute
erreichbar. Dadurch ist es erforderlich, daß die
Transporteinrichtung des zu faltenden Materials vor
und nach dem Faltprozeß entsprechend der hohen Ge
schwindigkeit angepaßt werden.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehene Anordnung einer
Faltenhöhenmeßeinrichtung im Bereich der oberen Ein
laufleiste des Tischspaltes sowie durch eine den
hohen Geschwindigkeiten angepaßte Gegendruckeinrich
tung wird der hohen Faltgeschwindigkeit Rechnung
getragen.
Zusätzlich erfolgt vorteilhafterweise eine Material
beruhigung am Einlauf, so daß das flächige Material
in Abhängigkeit seiner Qualität und Eigenschaften im
gestrafften Zustand den Faltmessern zugeführt werden
kann. Damit ist sicher gestellt, daß Wickel- oder Ma
terialungenauigkeiten bereits vor dem Faltvorgang
ausgeglichen werden können.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Gegendruckeinrich
tungen ermöglichen es, sowohl im Anfahrbetrieb bzw.
bei Einzelfertigung eine horizontale Gegendruckwir
kung auszuüben und beim Übergang in die
Endlosfertigung ist vorteilhafterweise eine vertikale
Gegendruckeinrichtung zuschaltbar.
Die gemäß der Weiterbildung des Anspruches 2 vorgese
hene Bewegungsübertragungsvorrichtung, die als
Parallelogramm ausgebildet ist, ermöglicht es vor
teilhafterweise vollständig die nachteilige
Gleitreibung durch eine Rollreibung zu kompensieren,
zu deren Betrieb keine zusätzliche Schmierung erfor
derlich wird. Durch den Einsatz des Parallelogramms
ist weiterhin eine hohe Parallelität der Bewegung der
Faltmesser gesichert.
Gemäß der Weiterbildung des Anspruches 3, eignet sich
das Parallelogramm auch zur Mittenabstützung der
Faltmesser. Dadurch wird ein Aufschwingen des Falt
messers bei hohen Geschwindigkeiten verhindert.
Insbesondere bei den hohen Arbeitsbreiten wird er
reicht, daß die Faltmesser bei hoher Beanspruchung
gegen Durchbiegung stabilisiert werden.
Gemäß der Ansprüche 4 und 5 kann die Bewegungsüber
tragungsvorrichtung auch als Schieber- bzw.
Säulenführung ausgebildet sein.
Das Zusammenspiel der horizontalen und vertikalen Ge
gendruckeinrichtung gemäß der Ansprüche 7 bis 9
garantiert auch bei sehr hohen Faltgeschwindigkeiten
sowohl im Anfahrzeitpunkt als auch bei der Endlosfer
tigung die Beaufschlagung eines konstanten
Gegendruckes auf das auslaufende gefaltete Material.
Die gemäß der Ansprüche 10 bis 14 vorgegebene Ma
terialberuhigungseinrichtung dient dazu, die in die
Faltvorrichtung einzuziehende Flächenbahn in exakte,
ebene Form zu bringen, so daß der sich anschließende,
mit hoher Geschwindigkeit ablaufende Faltprozeß durch
Ungenauigkeiten in der Flächenbahnlage bzw.
-ausbildung nicht gestört wird.
Die gemäß Anspruch 15 angegebene Kombination der als
Parallelogramm ausgebildeten Bewegungsübertragungs
vorrichtung mit einem hydraulischen Antrieb oder
einem Servomotor macht es möglich diese vorteilhafte
Lösung in Faltmaschinen einzusetzen, die keine Kur
vensteuerung aufweisen.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Er
findung werden anhand der Zeichnung und eines
Ausführungsbeispieles erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Messerfaltmaschine mit Blick in den
Tischspalt,
Fig. 2 eine Darstellung des Zusammenwirkens des Par
allelogramms mit einer Kurvenscheibe,
Fig. 3 ein Parallelogramm zur Mittenabstützung,
Fig. 4 eine Darstellung der Steuerbahnen in einer
Kurvenscheibe,
Fig. 5 eine Messerfaltvorrichtung mit Falten
höhenmeßeinrichtung und Gegendruckeinrichtung,
Fig. 6 eine vertikale Gegendruckeinrichtung,
Fig. 7a ein horizontale Gegendruckeinrichtung im sche
matischen Längsschnitt,
Fig. 7b ein Detailschnitt S:S der horizontalen Gegen
druckeinrichtung,
Fig. 7c eine Draufsicht der Tischplatte der horizonta
len Gegendruckeinrichtung,
Fig. 8a eine als Schieberführung ausgebildete Bewe
gungsübertragungsvorrichtung in schematischer
Schnittdarstellung,
Fig. 8b die Schieberführung als Schnitt A:A,
Fig. 9a eine als Säulenführung ausgebildete Bewegungs
übertragungsvorrichtung in schematischer
Schnittdarstellung,
Fig. 9b die Säulenführung als Schnitt A:A,
Fig. 10 eine Materialberuhigungseinrichtung und
Fig. 11 eine schematische Darstellung der Faltvorrich
tung.
In Fig. 1 ist in schematischer Darstellung eine er
findungsgemäße Messerfaltvorrichtung mit Blick auf
einen Tischspalt 7 dargestellt. Zwei Seitenteile 4
sind über drei Distanzrohre 15, eins im oberen und
zwei im unteren Bereich, vibrationsfest miteinander
verbunden. Ein oberes Faltmesser 14a und ein unteres
Faltmesser 14b sind auf an sich bekannte Weise an ei
nen oberen Messerbalken 5a bzw. unteren Messerbalken
5b befestigt. Oberhalb des oberen Messerbalkens 5a
bzw. unterhalb des unteren Messerbalkens 5b sind je
weils eine obere Koppelachse 3a und eine untere
Koppelachse 3b in den Seitenteilen 4 gelagert. Zwei
rechts und links der Seitenteile 4 auf einer Mitte
lachse 18, die mit den Seitenteilen 4 verbunden ist,
angeordnete Kurvenscheiben 8 enthalten jeweils die
Informationen für die Hub- und Kippbewegung der Falt
messer 14a und 14b in Steuerbahnen 17 nutenförmig
eingearbeitet.
In die Steuerbahnen 17, deren Verlauf aus den Dar
stellung von Fig. 4 schematisch zu entnehmen ist,
greifen für den oberen Bereich die Hubkurvenrolle 42a
und die Kippkurvenrolle 43a sowie für den unteren Be
reich die Hubkurvenrolle 42b und Kippkurvenrolle 43b
ein. Sowohl die Hubkurvenrollen 42 als auch die Kipp
kurvenrollen 43 werden in einem Rollenträger 6a bzw.
6b gehaltert. Über ein Getriebemotor 13, ein Getriebe
12, einer Antriebswelle 11, ein Zahnriemen 10 und ein
Zahnriemenrad 9 das auf der Mittelachse 18 aufsitzt,
wird die Kurvenscheibe 8 in drehende Bewegung ver
setzt. Hierbei werden die unteren und oberen
Hubkurvenrollen bzw. Kippkurvenrollen 42 bzw. 43
zwangsweise ausgelenkt. Diese Bewegung wird über eine
Bewegungsübertragungsvorrichtung auf die oberen und
unteren Messerbalken 5a und 5b übertragen.
Die in Fig. 1 und Fig. 2 beispielhaft beschriebene
Bewegungsübertragungsvorrichtung besteht aus einer
Führungslasche 40a bzw. 40b und einer Distanzlasche
41a bzw. 41b. Die Führungslaschen 40a und 40b sind an
den Punkten B und C und die Distanzlaschen 41a und
41b sind an den Punkten A und D der Rollenträger 6a
und b drehbar gelagert. Eine über die Kurvenscheiben
8 und die Hubkurvenrollen 42a und 42b und Kippkurven
rollen 43a und 43b auf die Rollenträger 6a und 6b
übertragende Krafteinwirkung führt zu einer Auslen
kung der Führungslaschen 40a und 40b. Auf Grund der
starren Verbindung zu den Punkten A und B erfolgt,
nach den Gesetzen eines Parallelogramms, zwangsläufig
eine geradlinige Bewegung der Führungslaschen 40a und
40b über einen definierten Bereich. Die Länge des pa
rallelen Weges bestimmen die Hebelverhältnisse (A,B
sowie D) auf die sich die Führungslaschen 40a und 40b
stützen. Die Exzentrizität der Steuerbahnen 17 lenkt
die Führungslaschen 40a und 40b des Parallelogramms
aus. Auf Grund der Drehbewegung der Kurvenscheiben 8
entsteht so eine Auf- und Abwärtsbewegung sowie alle
270° eine zusätzliche Kippbewegung. Die Bewegungen
werden über Koppelachsen 3a und 3b auf beiden Seiten
synchronisiert. Die Steuerbahnen 17 sind so gearbei
tet, daß beispielsweise der Messerbalken 5a für den
Zeitraum der Bewegung des Messerbalkens 5b in seiner
Position verharrt. Damit ist gesichert, daß die zwi
schen einer oberen Einlaufleiste 21 und einer
unteren Einlaufleiste 22 gebildeten Falten nicht aus
dem Tischspalt 7 springen.
Eine obere und untere Mittenabstützung 2a bzw. 2b
sind im Schnitt A:A in Fig. 3 dargestellt. Die Mit
tenabstützungen 2a und 2b sind jeweils an der oberen
Koppelachse 3a und der unteren Koppelachse 3b sowie
an den Messerbalken 5a und 5b drehbar befestigt. Die
untere und die obere Mittenabstützung 2a bzw. 2b be
stehen aus einem Mittenträger 30 und einem
Mittelhalter 28.
Der Mittenträger 30 ist auf der einen Seite mittels
eines Paßsitzes 29 mit der oberen bzw. unteren Kop
pelachse 3a bzw. 3b und auf der anderen Seite mit dem
Mittelhalter 28 drehbar verbunden, der wiederum mit
seinem anderen Ende am Messerbalken 5 befestigt ist.
So können die Mittenabstützungen 2a bzw. 2b den Bewe
gungen der Messerbalken 5a bzw. 5b folgen und
gleichzeitig durch entsprechende Festlegung der geo
metrischen Abmaße eine Durchbiegung der Messerbalken
5a bzw. 5b verhindern.
Die Anordnung von mehr als einer Mittenabstützung 2a
bzw. 2b ist vorteilhafterweise möglich.
In Fig. 5 ist eine erfindungsgemäße Messerfaltvor
richtung im schematischen Längsschnitt dargestellt.
Im Bereich der oberen Einlaufleiste 21 ist eine Fal
tenhöhenmeßeinrichtung 20 angeordnet. Ein Faltenpaket
16 wird durch den aus einem Obertisch 24 und Unter
tisch 23 gebildeten Tischspalt 7 geschoben. Hierbei
wird über eine Faltenhöhenmeßeinrichtung 20 die tat
sächliche Faltenhöhe über eine Anzeige 25 angezeigt,
bevor die ausgemessenen Falten den hier nicht darge
stellten Heizbereich erreichen.
Im hinteren Bereich der erfindungsgemäßen Messerfalt
vorrichtung ist in Fig. 5 schematisch die Lage der
vertikalen und horizontalen Gegendruckeinrichtung 60
und 70 dargestellt. Die in Fig. 5 erkenntliche verti
kale Gegendruckeinrichtung 60 besteht im wesentlichen
aus Druckplatten 62 und einem Druckzylinder 66. Die
horizontale Gegendruckeinrichtung 70 umfaßt einen
Pneumatikantrieb 77, eine Gegendruckleiste 72 sowie
eine Anfahrvorrichtung 79.
Für die Bildung exakter Falten ist es notwendig, daß
das zwischen Faltmesser 14a und 14b und vertikaler
bzw. horizontaler Gegendruckeinrichtung 60 bzw. 70
entstehende Faltenpaket 16 während der gesamten Fer
tigung mit einem konstanten Druck beaufschlagt wird.
Im Anfahrbetrieb wird dieser Druck über die horizon
tale Gegendruckvorrichtung 70 und im Endlosbetrieb
über die vertikale Gegendruckeinrichtung 60 erzeugt.
Die für den Anfahrbetrieb notwendige horizontale Ge
gendruckeinrichtung 70 ist in Fig. 7a, 7b und 7c
schematisch detaillierter dargestellt.
Beim Anfahrbetrieb wird ein in Ruhestellung abgesenk
ter und mit der Tischplatte 75 ebener
Gegendruckbalken 76 pneumatisch mittels Kurzhubzylin
der 80 aus der Ruhestellung gehoben und in Richtung
Punkt B bis an die Faltmesser 14a und 14b verfahren.
Diese Verfahrensbewegung entsteht durch die Beauf
schlagung eines mittig unter der Tischplatte 75
montierten Pneumatikantriebs 77. Ein Schlitten 81 des
Pneumatikantriebs 77 ist direkt über eine Trägerplat
te 74 mit dem Gegendruckbalken 76 verbunden. Das
parallele vertikale Anheben aus der Ruhestellung er
möglichen Parallelführungen 73. Bei der
Verfahrbewegung des Gegendruckbalkens 76 in horizon
taler Richtung sorgen zwei Linearführungen 78 für den
Parallellauf. Da der Verfahrweg des Gegendruckbalkens
76 nicht ausreicht, um direkt die Faltmesser 14a und
14b mit Druck zu beaufschlagen, wird zur Überbrückung
der Distanz eine Anfahrvorrichtung 79 sowie eine Ge
gendruckleiste 72, die der jeweils zu erzeugenden
Faltenhöhe entsprechen muß, zwischen Gegendruckbalken
76 und Faltenmesser 14a und 14b gelegt. Die Anfahr
vorrichtung 79 liegt während des Anfahrvorganges mit
Gegendruck beaufschlagt, direkt an den Faltmessern
14a und 14b und wird durch im Tischspalt 7 von oben
durch den Obertisch 24 und von unten durch den Unter
tisch 23 begrenzt. Die Größe des Gegendrucks wird
über eine Druckversorgung 71 mit Regelventil abge
stimmt. Die durch die Bewegung der Faltmesser 14a und
14b erzeugten Falten werden im Tischspalt 7 an der
Gegendruckleiste 72 abgelegt. Dabei wird die Kraft
des Gegendrucks überwunden und der Gegendruckbalken
76 um den Betrag der zweifachen Materialstärke in
Richtung Ruhestellung zurückbewegt. Ist der Gegen
druckbalken 76 über der Absenkung Punkt A angekommen,
wird der vertikale Gegendruck auf das Faltenpaket 16
abgesenkt. Bei Endlosbetrieb wird die horizontale Ge
gendruckeinrichtung 70 in seine Ruhestellung
gebracht. Der Gegendruckbalken 76 wird abgesenkt und
bildet mit der Tischplatte 75 wiederum eine Ebene.
Somit kann das im Endlosbetrieb weiter entstehende
Faltenpaket 16 darüber hinweggleiten.
Die in Fig. 6 dargestellte vertikale Gegendruckein
richtung 60 erlaubt es durch vertikales flächiges
Drücken auf das Faltpaket 16 zwischen einer Druck
platte 62 und der Tischplatte 75 eine Reibkraft zu
erzeugen, die den notwendigen Gegendruck aufbringt.
Die Druckkraft wird über pneumatische Druckzylinder
66 erzeugt. Ein Druckregelventil 63 ermöglicht, daß
alle Druckzylinder 66 gleichmäßig mit einem konstan
ten Druck auf das Faltenpaket 16 drücken. Die
Druckeinheit besteht aus der Druckzylinderführung 61
und der Druckplatte 62 und ist am Querträger 65 ver
schiebbar angebracht. Es lassen sich je nach Bedarf
mehrere Druckeinheiten am Querträger 65 montieren.
Der Querträger 65 selbst ist an den Seitenteilen 4
höhenverstellbar montiert. Die Verbindung der Druck
zylinder 66 untereinander erfolgt über Druckleitungen
64. Die Druckzylinderführung 61 ermöglicht ausglei
chende Bewegungen der Druckplatten 62 ohne seitliche
Belastungen auf die Druckzylinder 66.
Über eine Höhenverstellung des Querträgers 65 werden
die Druckzylinder 66 auf die jeweilige Faltenhöhe
eingestellt.
Fig. 8a und 8b zeigt schematisch eine Schieberführung
46 als Variante der Bewegungsübertragungsvorrichtung
und Fig. 8b die Schieberführung 46 als Schnitt A:A.
Die Kurvenscheiben 8 enthalten in ihren Steuerbahnen
17 die Informationen für die Hub- bzw. Kippbewegung
des unteren Messerbalkens 5b und des oberen Messer
balkens 5a. Mittels der oberen bzw. unteren
Hubkurvenrolle 42a bzw. 42b und der oberen und unte
ren Kippkurvenrolle 43a bzw. 43b, die mit den oberen
Rollenträger und unteren Rollenträger 6a bzw. 6b ver
bunden sind, werden diese Bewegungsinformationen auf
die Schieberführung 46 übertragen, die wiederum diese
Bewegungsinformationen auf die Trägerachsen 19 über
trägt. Die in einer Freimachung 26 geführte
Schieberführung 46 übernimmt vom oberen Rollenträger
und unteren Rollenträger 6a bzw. 6b die Bewegungsin
formationen und gibt sie an einen Schieber 47 weiter,
der eine linear geführte Bewegung ausführt.
In Fig. 9a und in Fig. 9b ist ebenfalls eine mögliche
Variante einer Bewegungsübertragungsvorrichtung in
Form einer Säulenführung dargestellt.
Die über die Mittelachse 18 angetriebene Kurvenschei
be 8 die in ihren Steuerbahnen 17 die
Bewegungsinformationen für den oberen und unteren
Messerbalken 5a bzw. 5b enthält, überträgt diese Be
wegungsinformationen auf die Säulenführung 34. In der
Freimachung 26 der Seitenteile 4 wird an einer Säule
37 linear eine Gleitbuchse 36 geführt. Die Gleitbuch
se 36 erhält wie schon beschrieben ihre
Bewegungsinformation vom oberen Rollenträger und un
teren Rollenträger 6a bzw. 6b.
In Fig. 10 ist eine Materialberuhigungseinrichtung 50
beispielhaft dargestellt. Zwischen einer Andruckwelle
54 und einem Abdeckblech 52 wird eine Flächenbahn 51
geführt. Ein unter dem Abdeckblech 52 angeordneter
Schlauch 53 bewirkt eine elastische druckregelbare
Anpassung des Abdeckbleches 52 an die Andruckwelle
54. Sowohl der Schlauch 53 als auch das Abdeckblech
52 werden auf einem Träger 55 gehaltert. Die Andruck
kraft zwischen Andruckwelle 54 und Abdeckblech 52
wird über ein Druckregelventil 56 eingestellt. Nach
Durchlaufen der Flächenbahn 51 durch die Materialbe
ruhigungseinrichtung 50 wird erreicht, daß die
Flächenbahn 51 im wesentlichen spannungsfrei und im
gestrafften Zustand in die Faltvorrichtung eingeführt
werden kann. Damit ist sicher gestellt, daß
Wickel- und/oder Materialungenauigkeiten sowie Verspannungen
bereits vor dem Faltvorgang ausgeglichen werden kön
nen.
In Fig. 11 ist im Überblick die Anordnung des Bedien
paneles 1, der Materialberuhigungseinrichtung 50, der
Faltenhöhenmeßeinrichtung 20 sowie der vertikalen und
horizontalen Gegendruckeinrichtungen 60 bzw. 70 sche
matisch dargestellt.
1
Bedienpanel
2
a obere Mittenab
stützung
2
b untere Mittenab
stützung
3
a obere Koppelachse
3
b untere Koppelachse
4
Seitenteil
5
a oberer Messerbalken
5
b unterer Messerbalken
6
a oberer Rollenträger
6
b unterer Rollenträger
7
Tischspalt
8
Kurvenscheibe
9
Zahnriemenrad
10
Zahnriemen
11
Antriebswelle
12
Getriebe
13
Getriebemotor
14
a oberes Faltenmesser
14
b unteres Faltenmesser
15
Distanzrohr
16
Faltenpaket
17
Steuerbahn
18
Mittelachse
19
Trägerachse
20
Faltenhöhenmeß
einrichtung
21
obere Einlaufleiste
22
untere Einlaufliste
23
Untertisch
24
Obertisch
25
Anzeige
26
Freimachung
27
Deckleiste
28
Mittelhalter
29
Paßsitz
30
Mittenträger
31
Halter
32
33
34
Säulenführung
35
Trägerachsenlager
36
Gleitbuchse
37
Säule
38
Trägerplatte
39
40
a obere Führungslasche
40
b untere Führungslasche
41
a obere Distanzlasche
41
b untere Distanzlasche
42
a obere Hubkurvenrolle
42
b untere Hubkurvenrolle
43
a obere Kippkurvenrolle
43
b untere Kippkurvenrolle
44
45
46
Schieberführung
47
Schieber
48
49
50
Materialberuhigungs
einrichtung
51
Flächenbahn
52
Abdeckblech
53
Schlauch
54
Andruckwelle
55
Träger
56
Druckregelventil
57
58
59
60
vertikale Gegendruck
einrichtung
61
Druckführung
62
Druckplatte
63
Druckregelventil
64
Druckleitungen
65
Querträger
66
Druckzylinder
67
Kühlhahn
68
Kühlausschluß
69
70
horizontale
Gegendruckeinrichtung
71
Druckversorgung
72
Gegendruckleiste
73
Parallelführung
74
Trägerplatte
75
Tischplatte
76
Gegendruckbalken
77
Pneumatikantrieb
78
Linearführung
79
Anfahrvorrichtung
80
Kurzhubzylinder
81
Schlitten
82
pneumatischer Zylinder
Claims (15)
1. Messerfaltvorrichtung mit Kurvenscheibensteuerung
der Faltmesser, Einlauftisch und Gegendruckein
richtung,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Kurvenscheibe (8) Steuerbahnen (17) für die Hub- und die Kippbewegung der Faltmesser (14a und 14b) aufweisen, wobei in die Steuerbahnen (17) Kurvenrollen (42, 43) eines Rollenträgers (6), der mit einer Bewegungsübertragungsvorrichtung verbun den ist, zur Übertragung der Hub- und Kippbewegung auf die Faltmesser (14a, 14b) auslenkbar eingrei fen, und/oder
daß hinter den Faltmessern (14a, 14b) im Bereich einer oberen Einlaufleiste (21) eine Faltenhöhen meßeinrichtung (20) angeordnet ist,
und/oder daß eine horizontale Gegendruckeinrich tung (70) für den Anfahrbetrieb bzw. Einzelfertigung sowie eine vertikale Gegendruck einrichtung (60) für die Endlosfertigung vorgesehen ist und/oder, daß vor dem Einlauftisch eine Materialberuhigungseinrichtung (50) angeord net ist.
daß eine Kurvenscheibe (8) Steuerbahnen (17) für die Hub- und die Kippbewegung der Faltmesser (14a und 14b) aufweisen, wobei in die Steuerbahnen (17) Kurvenrollen (42, 43) eines Rollenträgers (6), der mit einer Bewegungsübertragungsvorrichtung verbun den ist, zur Übertragung der Hub- und Kippbewegung auf die Faltmesser (14a, 14b) auslenkbar eingrei fen, und/oder
daß hinter den Faltmessern (14a, 14b) im Bereich einer oberen Einlaufleiste (21) eine Faltenhöhen meßeinrichtung (20) angeordnet ist,
und/oder daß eine horizontale Gegendruckeinrich tung (70) für den Anfahrbetrieb bzw. Einzelfertigung sowie eine vertikale Gegendruck einrichtung (60) für die Endlosfertigung vorgesehen ist und/oder, daß vor dem Einlauftisch eine Materialberuhigungseinrichtung (50) angeord net ist.
2. Messerfaltvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungsübertragungsvorrichtung als Par
allelogramm ausgebildet ist, das aus einer
Führungslasche (40) und einer Distanzlasche (41)
besteht, die jeweils drehbar an einem Seitenteil 4
und am Rollenträger (6) befestigt sind.
3. Messerfaltmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß weitere Parallelogramme zur Mittenabstützung
(2) angeordnet sind.
4. Messerfaltmaschine nach Ansprüche 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungsübertragungsvorrichtung als
Schieberführung (46) mit einem in der Schieberfüh
rung (46) linear geführten Schieber (47)
ausgebildet ist, der mit dem Rollenträger (6) und
mit dem Messerbalken (5) verbunden ist.
5. Messerfaltvorrichtung nach Anspruch 1 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schieberführung (46) am Seitenteil (4) be
festigt ist.
6. Messerfaltvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bewegungsübertragungsvorrichtung als Säu
lenführung (30) mit einer in der Säulenführung (30)
linear geführten Gleitbuchse (31) ausgebildet ist,
die am Rollenträger (6) und an der Trägerachse (19)
befestigt ist.
7. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die horizontale Gegendruckeinrichtung (76) aus
einer Anfahrvorrichtung (77) und einer Gegendruck
leiste (72) besteht; die über Gleitführung
parallel führbar und die pneumatisch gegen das
Faltenpaket 16 drückbar sind
8. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die vertikale Gegendruckeinrichtung aus pneu
matisch betätigbaren Druckplatten (60) besteht, die
auf das Faltenpaket (16) gerichtet sind.
9. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die horizontale Gegendruckeinrichtung und die
vertikale Gegendruckeinrichtung nacheinander ein
schaltbar sind.
10. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialberuhigungseinrichtung (50) vor
dem Einlauf der Flächenbahn (51) in den Tischspalt
(7) angeordnet ist.
11. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Materialberuhigungseinrichtung (50) eine
Führungsfläche (52) für die Flächenbahn (51) und
eine oberhalb der Führungsfläche (52) angeordnete
und mit ihr kontaktierende Andruckwelle (54) auf
weist.
12. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktdruck zwischen der Führungsfläche
(52) und der Andruckwelle (54) regelbar ist.
13. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Druckregelung unterhalb der Führungsfläche
(52) ein mittels eines Druckregelventils (56) re
gelbares Druckluftreservoir (53) angeordnet ist.
14. Messerfaltvorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Druckluftreservoir (53) als Schlauch aus
gebildet ist.
15. Messerfaltmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis
14,
dadurch gekennzeichnet,
daß die als Parallelogramm ausgebildete Bewegungs
übertragungsvorrichtung ggf. anstelle einer
angetriebenen Kurvenscheibe (8) direkt mit einem
hydraulischen Antrieb oder einem Servomotor ver
bunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146734 DE19746734C2 (de) | 1997-10-13 | 1997-10-13 | Messerfaltvorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146734 DE19746734C2 (de) | 1997-10-13 | 1997-10-13 | Messerfaltvorrichtung |
Publications (2)
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---|---|
DE19746734A1 true DE19746734A1 (de) | 1999-04-15 |
DE19746734C2 DE19746734C2 (de) | 2002-02-07 |
Family
ID=7846327
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997146734 Expired - Lifetime DE19746734C2 (de) | 1997-10-13 | 1997-10-13 | Messerfaltvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19746734C2 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10203115A1 (de) * | 2002-01-25 | 2003-07-31 | Schumacher Thomas | Vorrichtung und Verfahren zum Falten flexibler Materialien |
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-
1997
- 1997-10-13 DE DE1997146734 patent/DE19746734C2/de not_active Expired - Lifetime
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Publication number | Publication date |
---|---|
DE19746734C2 (de) | 2002-02-07 |
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