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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Stehfalten,
bei dem eine Gegendruckeinrichtung einen Gegendruck auf ein von
einer Falteinrichtung erzeugtes Stehfaltenpaket zumindest zu Beginn
des Faltvorganges erzeugt, sowie eine Messerfaltmaschine zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Im
Gegensatz zu den liegenden Falten, wie sie von den Plissier-Maschinen,
beispielsweise der
DE
31 51 237 A1 , der
DE
31 51 238 A1 und der
DE 31 51 239 A1 hergestellt werden, stehen
Stehfalten von der Seite betrachtet auf ihren Falzkanten aufrecht
akkordeonfaltenartig nebeneinander.
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Zur
Herstellung von Stehfalten können
unterschiedlich aufgebaute Maschinen verwendet werden, so können Stehfalten
beispielsweise in einem Bahnmaterial durch Walzen eingeprägt werden,
wie dies in der
DE
23 52 547 A1 beschrieben ist.
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Eine
andere Art von Faltmaschinen sind die Messerfaltmaschinen, bei denen
ein Paar von bezüglich
des zu faltenden Bahnmaterials gegenüberliegenden Faltmessern die
Stehfalten in einem Faltkanal formt. Die Messerfaltmaschinen können einen elektromotorischen
Antrieb aufweisen, bei dem die Faltbewegung der Faltmesser über Kurvenscheiben miteinander
gekoppelt ist, wie dies beispielsweise bei den Messerfaltmaschinen
der
DE 94 12 210 U1 und der
DE 197 46 734 A1 der
Fall ist. Auch ein hydraulischer oder pneumatischer Antrieb der
Faltmesser ist möglich,
wie dies in der
DE
39 16 156 A1 beschrieben ist.
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Stehfalten
können
von einer Messerfaltmaschine in unterschiedlicher Höhe gefertigt
werden. Bei der Messerfaltmaschine der
GB
494,414 wird die Abfolge der Stehfaltenhöhe durch
den axialen Verlauf der Mantelfläche
von zwei die Faltmesser antreibenden Antriebsnocken bestimmt. Wird
eine andere Abfolge von Stehfalten gewünscht, müssen bei dieser Messerfaltmaschine
die Antriebsnocken ausgetauscht werden. Bei der Messerfaltmaschine
der
DE 94 12 210 U1 lassen
sich durch eine elektromotorische, symmetrische Veränderung
des Faltmesserabstandes in Richtung quer zur Materialbahn symmetrische
Stehfalten unterschiedlicher Höhe
herstellen, ohne dass zur Änderung
der Stehfaltenhöhe
die Maschine umgerüstet
werden muss. Eine größere Flexibilität in der
Herstellung der Abfolge von Stehfalten lässt sich bei einer individuellen
Hubverstellung der Faltmesser erreichen, wie dies in der
DE 195 38 519 A1 beschrieben
ist.
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Um
die Genauigkeit und Geschwindigkeit von Messerfaltmaschinen zu erhöhen, sind
aus dem Stand der Technik einige Ansätze bekannt. So werden zur
Faltung von Airbags gemäß der
DE 200 06 605 U1 geschlitzte
Faltmesser verwendet, wobei die Positionen der Schlitze den Positionen
von abgewinkelten Führungsstiften
entsprechen, welche die Airbags führen. Die Genauigkeit der Faltmesserbewegung
kann ferner durch die besondere Antriebsschwinge der
DE 102 53 993 A1 verbessert
werden. Die Verwendung von Linearmotoren, wie sie in der
DE 102 53 994 A1 beschrieben
ist, verspricht höhere Faltgeschwindigkeiten.
Zur Kompensation der mechanischen Kopplung von rotatorischer und
translatorischer und Bewegung eines Faltmessers ist in der
DE 103 22 079 A1 eine
elektrische Kopplung der Faltmesserbewegungen vorgesehen.
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Um
ein Stehfaltenpaket, also eine Abfolge von Stehfalten, in kürzere Stehfaltenpakete
zu unterteilen, kann eine Vorrichtung verwendet werden, wie sie
in der
DE 102 03 878
C1 beschrieben ist.
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Unabhängig vom
exakten Aufbau der die Stehfalten erzeugenden Falteinrichtung, d.h.
unabhängig
davon, ob beispielsweise Walzen oder Faltmesser zur Erzeugung der
Stehfalten verwendet werden, stellen sich die Stehfalten zumindest
zu Beginn des Faltvorganges nur auf, wenn ein gegen die Falteinrichtung
gerichteter Gegendruck auf das die Falteinrichtung verlassende Stehfaltenpaket
aufgebracht wird. Eine Gegendruckeinrichtung, mit der ein solcher
Gegendruck in horizontaler Richtung erzeugt werden kann, ist beispielsweise
in der
DE 197 46 734 A1 und
in der
DE 10 2004
025 501 A1 beschrieben. Die Gegendruckeinrichtungen dieser
beiden Patentveröffentlichungen
werden zu Beginn des Faltvorganges verwendet, wenn die Reibung der
Falzkanten der Stehfalten an der Oberseite und Unterseite eines Faltkanals
noch nicht ausreicht, um einen gegen den Vorschub des Stehfaltenpakets
arbeitenden, konstanten Gegendruck zu erzeugen, der die Stehfalten von
selbst aufrichtet. Mit zunehmender Länge des Stehfaltenpakets steigt
auch die zu überwindende Reibung
der Falzkanten im Faltkanal, so dass ab einer bestimmten Länge des
Stehfaltenpakets die Gegendruckeinrichtung nicht mehr benötigt wird,
zumal die Gegendruckeinrichtung dieser beiden Druckschriften nur
begrenzte Länge
von Stehfaltenpaketen zulassen.
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Der
Gegendruck kann, insbesondere nach dem Beginn des Faltvorganges,
auch durch den Druck gegen die Falzkanten des Stehfaltenpaketes, eingestellt
werden. Hierzu kann eine obere Führungseinrichtung
des Faltkanals in vertikaler Richtung verstellt werden, wie dies
in der
DE 94 12 210 U1 ,
der
DE 195 38 519
A1 und der
DE
197 46 734 A1 beschrieben ist. Auch hier bleibt der Gegendruck konstant.
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Als
problematisch ist jedoch bei den bekannten Messerfaltmaschinen anzusehen,
dass insbesondere bei Stehfaltenpaketen mit großer Breite oder aus besonders
schweren Materialien die Stehfalten nicht immer zuverlässig und
genau hergestellt werden können.
Das Problem ist wohl darin begründet, dass
während
der Herstellung die Bedingungen an der Falteinrichtung besonders
starken Änderungen unterworfen
sind.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die bekannten Verfahren
und Messerfaltmaschinen zur Herstellung von Stehfalten so zu verbessern,
dass während
des Faltvorgangs an der Falteinrichtung gleichmäßigere Bedingungen herrschen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß für das Verfahren
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, dass der Gegendruck während des
Faltvorganges in Abhängigkeit
von wenigstens einem geometrischen Parameter des Stehfaltenpaketes
variiert wird.
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Für die eingangs
genannte Messerfaltmaschine wird die Aufgabe erfindungsgemäß durch
eine derartige Ausgestaltung der Gegendruckeinrichtung gelöst, dass
ein während
des Faltvorganges in Abhängigkeit
von wenigstens einem geometrischen Parameter des Stehfaltenpaketes
variiert werden kann, wobei zur Erfassung des wenigstens einen geometrischen
Parameters ein Messmittel vorzusehen ist.
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Diese
Lösung
ist zwar einfach, steht aber im Gegensatz zu dem im Stand der Technik
verfolgten Ansatz, gemäß dem der
Gegendruck während
des Faltvorganges konstant bleibt. Die erfindungsgemäße Lösung erlaubt
es, die sich mit der Geometrie des Stehfaltenpaktes ändernden
Einflüsse
auf den Faltvorgang an der Falteinrichtung durch eine Änderung des
Gegendrucks wenigstens teilweise zu kompensieren. Dadurch lassen
sich während
des Faltvorgangs die Kraftverhältnisse
an der Falteinrichtung vergleichmäßigen, was die Genauigkeit
und Zuverlässigkeit
des Faltvorgangs erhöht.
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Der
wenigstens eine geometrische Parameter des Stehfaltenpaketes umfasst
dabei neben insbesondere der Länge
des Stehfaltenpaketes und der Anzahl und Form der Stehfalten im
Stehfaltenpaket alle weiteren geometrischen und mit der Geometrie zusammenhängenden
Parameter des Stehfaltenpaketes, die sich im Zuge des Faltvorgangs ändern, wie beispielsweise
auch das Gewicht des Stehfaltenpaketes.
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Die
erfindungsgemäße Lösung kann
durch weitere, jeweils unabhängig
für sich
vorteilhafte Ausgestaltungen weitergebildet sein, die beliebig miteinander
kombiniert sein können.
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So
kann ein geometrischer Parameter zur Steuerung des Gegendruckes
beispielsweise die Anzahl im Stehfaltenpaket sein. Bei einer Messerfaltmaschine
mit digitaler Steuerung kann beispielsweise die Anzahl der gefalteten
Stehfalten von Steuereinrichtung der Messerfaltmaschine automatisch
mitgezählt
werden. Die Materialdicke kann bei Messerfaltmaschinen mit aufwendiger
Steuerung ebenfalls als Kennwert eingegeben werden. Durch diese
Kennwerte, wie auch die geometrische Form und Abfolge der Stehfalten,
lassen sich Rückschlüsse über die vom
Stehfaltenpaket erzeugten Reibkräfte
erzielen. Diese Informationen können
dazu verwendet werden, den Gegendruck an die zunehmende Zahl von Stehfalten
im Stehfaltenpaket anzupassen.
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Auch
kann, insbesondere bei Messerfaltmaschinen mit einfacher Steuerung,
vorteilhaft sein, die Länge
des Stehfaltenpakets als geometrischen Parameter zu verwenden. Die
Anzahl der Stehfalten in einem Stehfaltenpaket und die Länge des
Stehfaltenpakets können
bei Kenntnis der Materialdicke und der Form der Stehfalten einfach
ineinander überführt werden.
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Die
von einem Stehfaltenpaket auf seiner Unterlage ausgeübte Reibkraft
steigt bei gleich bleibender Breite und Materialbeschaffenheit des
Stehfaltenpaketes mit seiner Länge
und mit der Anzahl der Stehfalten an und beeinflusst so die Weiterleitung des
Gegendruckes von der Gegendruckeinrichtung durch das Stehfaltenpaket
auf die Falteinrichtung.
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Die
Länge des
Stehfaltenpaketes kann durch ein Messmittel einfach erfasst werden.
Hierzu können
Messmittel verwendet werden, welche die Länge des Stehfaltenpaketes direkt,
beispielsweise durch die Erfassung des Anfangs des Stehfaltenpaketes, oder
indirekt beispielsweise durch die Erfassung der Position eines den
Gegendruck in das Stehfaltenpaket einleitenden Gegendruckorgans,
bestimmen. Von Vorteil ist bei dieser Ausgestaltung, dass der Gegendruck
automatisch angepasst werden kann, wenn sich die Länge des
Stehfaltenpakets plötzlich ändert, beispielsweise
weil ein Teil des Stehfaltenpakets der Faltmaschine entnommen wurde.
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Mit
zunehmender Länge
des Stehfaltenpaketes bzw. mit zunehmender Anzahl der Stehfalten im
Stehfaltenpaket vergrößert sich
die Reibung des Stehfaltenpaketes auf seiner Unterlage und erhöht somit
zwangsläufig
die von der Falteinrichtung aufzubringenden Faltkräfte.
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Um
den Einfluss der steigenden Reibung auf den Faltvorgang zu kompensieren,
kann daher in einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Gegendruck
mit zunehmender Anzahl der Stehfalten und/oder zunehmender Länge des
Stehfaltenpaketes verringert werden.
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Der
Gegendruck kann nach vorab in der Messerfaltmaschine gespeicherten
Berechnungskriterien aus dem wenigstens einem geometrischen Parameter
ermittelt werden. Derartige Berechnungskriterien sind beispielsweise
Kennkurven, welche den Gegendruck mit dem geometrischen Parameter
korrelieren, Berechnungsformeln, welche mit dem geometrischen Parameter
als Eingangsgröße den Gegendruck
als Ausgangsgröße liefern,
oder Look-up Tabellen, in denen keine Kurven abgelegt sind. Die Berechnungskriterien
können
vorab empirisch durch Versuchsreihen oder analytisch ermittelt werden.
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Die
Gegendruckeinrichtung kann insbesondere als horizontale Gegendruckeinrichtung
ausgestaltet sein, bei welcher der Gegendruck direkt in Faltrichtung
erzeugt wird. Die Verwendung einer solchen Gegendruckeinrichtung
kann insbesondere zu Beginn des Faltvorganges oder bei sehr kurzen
Stehfaltenpaketen notwendig sein. Als Gegendruckorgan kann ein in
den Faltraum ragender, entfernbarer Gegendruckbalken eingesetzt
werden. Der Faltraum ist dabei derjenige Raum, durch den sich die
Stehfalten in Faltrichtung bewegen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung kann sich das Gegendruckorgan mit den
Stehfalten in Faltrichtung bewegen. Beispielsweise kann je nachdem,
ob sich das Gegendruckorgan schneller, langsamer oder mit gleicher
Geschwindigkeit wie die Stehfalten bewegt, der Gegendruck eingestellt
werden: Bei langsamerer Geschwindigkeit steigt der Gegendruck, bei
schnellerer sinkt er und bei gleicher Geschwindigkeit von Stehfalten
und Gegendruckorgan bleibt der Gegendruck gleich. Die Position des
Gegendruckorgans kann ferner überwacht
und als ein für
den wenigstens einen geometrischen Parameter des Stehfaltenpaketes
repräsentativer
Wert angesehen werden. Der Gegendruck wird dann bei dieser Ausgestaltung
in Abhängigkeit
von der Position des Gegendruckorganes variiert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung kann das Gegendruckorgan
kraftgesteuert verfahren werden. Dabei wird von einem Sensor eine
Messgröße ermittelt,
die für
eine auf das Gegendruckorgan in Faltrichtung wirkende Kraft repräsentativ
ist, und das Gegendruckorgan wird durch eine Steuereinrichtung so
verfahren, dass die Messgröße oder
ein hiervon direkt abgeleiteter Parameter innerhalb vor bestimmter
Grenzen, die entsprechend der Variierung des Gegendruckes, sich
zeitlich ändern
können,
bleibt. Ein solcher Messwert kann beispielsweise ein Drehmoment
an einer Antriebsspindel, eine durch beispielsweise einen Dehnmessstreifen
erfasste Flächenpressung
oder Verformung, ein Kippmoment des Gegendruckorgans oder eine zur
Bewegung des Gegendruckorgans notwendige Antriebskraft sein, wobei
diese Aufzählung
nicht abschließend
ist.
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Von
Vorteil ist ferner, wenn der von der Gegendruckeinrichtung erzeugte
Gegendruck durch Rückkopplung
des Messwertes geregelt wird, um auf Änderungen des Gegendruckes
während
des Faltvorganges reagieren zu können.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei können entsprechend
den obigen Ausführungen
einzelne Merkmale des Ausführungsbeispieles
auch weggelassen werden, wenn es auf den mit dem wegzulassenden
Merkmal erzielten Vorteil bei einer speziellen Anwendung nicht ankommt.
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Es
zeigt:
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1 eine
schematische Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt
beispielhaft eine Messerfaltmaschine 1, die Stehfalten 2 aus
einer ein- oder mehrlagigen Materialbahn M fertigt, die über einen
vorzugsweise höhenverstellbaren
Einlauftisch 3 geführt
ist. Eine endliche Abfolge von Stehfalten 2 wird im Folgenden
als Stehfaltenpaket 4 bezeichnet.
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Die
Stehfalten werden mittels einer Falteinrichtung 5 in einer
Faltrichtung F erzeugt. Bei der in 1 dargestellten
Ausführungsform
sind als Falteinrichtung 5 zwei sich in senkrechter Richtung
bezüglich
der Materialbahn M gegenüber
liegende Faltmesser 6, 7 gezeigt. Es können jedoch
auch anders aufgebaute Falteinrichtungen 5, wie beispielsweise Prägewalzen,
verwendet werden.
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Die
Materialbahn M wird in einer Faltrichtung der Falteinrichtung 5 zugeführt, die
während
des Faltvorgangs die Stehfalten 2 auf den Falzkanten 8 nebeneinander
stehend erzeugt.
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Hinter
der Falteinrichtung 5 schließt sich in Faltrichtung F ein
Faltkanal 9 an, der quer zur Faltrichtung F unten von einer
Auflage 10 und oben wenigstens abschnittsweise von zumindest
einer vorzugsweise höhenverstellbaren
oberen Führungseinrichtung 11 begrenzt
ist. Die Auflage 10 und die obere Führungseinrichtung 11 müssen nicht,
wie in 1 gezeigt, aus durchgängigen und ein- oder mehrteiligen
plattenförmigen
Elementen gebildet sein, sondern können auch beispielsweise aus
sich in Faltrichtung F erstreckenden Führungselementen, wie Leisten,
Bändern
und ähnlichem
aufgebaut sein.
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Im
Faltkanal 9 berühren
die jeweils größten Stehfalten
die Auflage 10 mit ihrer unteren Falzkante 8 und
die obere Führungseinrichtung 11 mit
ihrer oberen Falzkante 12.
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Am
Anfang A des Stehfaltenpaketes 4 ist ein in und entgegen
der Faltrichtung F bewegliches Gegendruckorgan 13 gezeigt,
das in den Faltraum ragt, durch den die Stehfalten 2 im
Zuge des Faltvorganges transportiert werden. Das Gegendruckorgan 13 ist
insbesondere als ein sich in Breitenrichtung B über wenigstens die gesamte
Breite der Stehfalten 2 erstreckender Balken 14 ausgestaltet,
der in Höhenrichtung
H der Stehfalten 2 so bemessen ist, dass er während des
Faltvorgangs in und aus dem Faltkanal 9 fahren kann. Wie
in 1 zu erkennen ist, verläuft die Breitenrichtung B parallel
zu den Faltkanten 8, 12 und die Höhenrichtung
H quer zur Breitenrichtung B und zur Faltrichtung F.
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Bei
der Ausführungsform
der 1 ist der Balken 14 in Aufnahmen 15 entfernbar
aufgenommen und entlang einer Geradführung 15a verschieblich.
Ist der Balken entfernt, so können
die Stehfalten 2 in Faltrichtung F den Faltraum frei passieren.
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Eine
Steuereinrichtung 16, beispielsweise in Form eines Computers
oder eines anderen digitalen oder analogen Steuerschaltkreises,
koordiniert und steuert die verschiedenen Antriebe der Messerfaltmaschine 1 über ein-
oder bidirektionale Signalstrecken 17, wie beispielsweise
Signalleitungen oder einem Bussystem. Die einzelnen Antriebe können dabei
je nach Bedarf unabhängig
voneinander angesteuert werden.
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So
ist beispielsweise der Einlauftisch
3 in Abhängigkeit
von der Höhe
der gerade zu fertigenden Stehfalte unabhängig von den übrigen Antrieben
höhenverstellbar.
Hierzu kann eine Antriebseinheit
18, beispielsweise ein
Elektromotor mit einem Spindeltrieb, oder ein hydraulisches oder
pneumatisches Antriebssystem verwendet werden. Die Faltmesser
6,
7 sind
durch einen separaten und unabhängigen
Antrieb
19 angetrieben, wie er beispielsweise aus der
DE 195 38 519 A1 bekannt
ist. Die obere Führungseinrichtung
11 kann
in Höhenrichtung
H zur Auflage
10 hin oder von dieser weg verfahren werden,
wozu ein Antrieb
20 vorgesehen ist, beispielsweise ebenfalls
ein Spindeltrieb.
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Das
Gegendruckorgan 13 ist beispielsweise ebenfalls über einen
elektromotorischen Antrieb 21, wie einen Spindeltrieb oder
durch andere, beispielsweise hydraulische oder pneumatische Antriebe
angetrieben.
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Die
absolute oder relative Position der Führungseinrichtung 11 und/oder
die Position des Gegendruckorgans 13 werden von jeweiligen
Positionsmessmitteln 22, 23, beispielsweise Linearmaßstäben, Drehgebern
oder anderen Positionsmessmitteln, wie Weg- oder Lagemesssystemen
auf optischer, akustischer oder kapazitiver Basis zur Messung von
relativen oder absoluten Lagen erfasst. Die von den Positionsmessmitteln 22, 23 ausgegebenen, für die Position
der Führungseinrichtung 11 und
des Gegendruckorgans 13 repräsentativen Signale werden von
der Steuereinrichtung 16 über die wenigstens eine Signalstrecke 17 empfangen
und zur Steuerung vorzugsweise Regelung der Antriebe 20, 21 verwendet.
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Schließlich kann
in Faltrichtung F hinter der oberen Führungseinrichtung 11 eine
Heizvorrichtung, beispielsweise in Form einer IR-Lampe 24,
vorgesehen sein, welches die Stehfalten 2 erwärmt und
so ihre Form fixiert.
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Im
Folgenden wird kurz die Funktion der erfindungsgemäßen Messerfaltmaschine 1 anhand
der 1 erläutert.
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Die
durch die Falteinrichtung 5 erzeugten Stehfalten 2 werden
durch den Faltkanal 9 gedrückt. Die Falteinrichtung 5 erzeugt
hierbei einen Faltdruck D, da sie die Materialbahn M auf der einen
Seite zum Falten einzieht und auf der anderen Seite gefaltet weiterfordert.
Damit die Form der Stehfalten wenigstens bis zur Fixierung durch
die Heizvorrichtung 24 erhalten bleibt, muss dafür gesorgt
werden, dass die Stehfalten auch nach dem Faltvorgang zusammengefaltet
bleiben. Hierzu dient zum einen die hinsichtlich ihrer Funktion
ebenfalls als Gegendruckorgan zu bezeichnende horizontale Führungseinrichtung 11 und
zum anderen das Gegendruckorgan 13. Die obere Führungseinrichtung 8 ist
Teil einer vertikalen Gegendruckeinrichtung 25, das Gegendruckorgan 13 Teil
einer horizontalen Gegendruckeinrichtung 26. Durch die
wenigstens eine Gegendruckeinrichtung 25, 26 der
Messerfaltmaschine 1 wird wenigstens zu Beginn des Faltvorganges
ein dem Faltdruck D entgegen gerichteter Gegendruck G auf das Stehfaltenpaket 4 aufgebracht.
Der Gegendruck G wirkt bis zur Falteinrichtung 5, richtet
die Stehfalten 2 unmittelbar nach ihrer Erzeugung auf und
hält das
Stehfaltenpaket zusammen.
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Die
vertikale Gegendruckeinrichtung 26 erzeugt den Gegendruck
G indirekt, da sie durch einen stärkeren und schwächeren Druck
der oberen Führungseinrichtung 11 auf
die Falzkanten 8, 12 die Reibung und damit den
Gegendruck G gegen den von der Falteinrichtung 5 erzeugten
Faltdruck, mit dem die Stehfalten 2 durch den Falträume gefördert werden,
beeinflusst. Die horizontale Gegendruckeinrichtung 26 erzeugt
dagegen direkt einen dem Faltdruck D entgegengesetzten Gegendruck
G.
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Zu
Beginn des Faltvorganges wird, wenn die ersten Stehfalten 2 in
die Materialbahn M eingearbeitet werden, der Gegendruck G am Anfang
A des Stehfaltenpaketes direkt entgegen Faltrichtung F durch das
Gegendruckorgan 13 aufgebracht. Hierzu wird das Gegendruckorgan 13 von
der der zu faltenden Materialbahn M abgewandten Seite her gegen die
Faltmesser 6, 7 gefahren. Das Gegendruckorgan 13 bewegt
sich von dieser Ausgangsposition mit zunehmender Anzahl der Stehfalten 2 im
Stehfaltenpaket 4 mit den Stehfalten 2 in Faltrichtung
F. Diese Bewegung erfolgt vorzugsweise kraftgesteuert und nicht
bahngesteuert, so dass ein vorgegebener Gegendruck G und nicht eine
vorbestimmte Position oder ein vorbestimmter Verfahrweg eingehalten
wird. Die Kraftsteuerung erfolgt beispielsweise, indem über einen
Sensor 27 der für
die Bewegung des Ge gendruckorganes 13 notwendige Antriebsstrom
erfasst, der so gemessene Strom mit einem Sollwert verglichen wird
und Abweichungen zwischen dem gemessenen Wert und dem Sollwert durch
die Steuereinrichtung 16 kompensiert werden. Der Antriebsstrom
korreliert mit dem Antriebsmoment des Antriebes 21 und
damit mit dem vom Gegendruckorgan 13 erzeugten Gegendruck.
Natürlich
kann auch eine andere physikalische Größe als der Antriebsstrom für eine Kraftsteuerung
verwendet werden, solange diese Größe mit dem tatsächlich erzeugten
Gegendruck korreliert.
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Je
nach der Länge
des Stehfaltenpaketes 4, seiner Breite, der Anzahl der
Stehfalten 2 im Stehfaltenpaket 4 und/oder ihrer
Form und Abfolge ändert sich
die Gesamtreibung des Stehfaltenpaketes 4 durch den Kontakt
der Falzkanten 8, 12 an der Auflage 8 und
der Führungseinrichtung 11.
Mit zunehmender Reibung muss von der Falteinrichtung 5 zunehmend
mehr Faltdruck erzeugt werden, um die Falten 2 in Faltrichtung
F zu bewegen.
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Eine
solche Änderung
der Kraftverhältnisse an
der Falteinrichtung 5 kann zu unerwünschten Formabweichungen der
Stehfalten 2 innerhalb eines Stehfaltenpaketes 4 führen. Um
die Kraftverhältnisse an
der Falteinrichtung 5 möglichst
konstant zu halten, wird daher zumindest während des Faltbeginns der von
dem Gegendruckorgan 13 erzeugte Gegendruck G während des
Faltvorganges in Abhängigkeit
von wenigstens einem sich während
des Faltvorganges ändernden
geometrischen Parameter des Stehfaltenpaketes 2 durch die
Steuereinrichtung 16 variiert, die hierzu mit einem als
Programm oder Vorrichtung realisierten Gegendrucksteuerungsmodul 16a versehen
ist. Mit steigender Länge
des Stehfaltenpaketes 4 wird vorzugsweise der Gegendruck
G verringert, da die Reibung des Stehfaltenpakets 4 zunimmt.
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Als
geometrischer Parameter kann die Anzahl der Stehfalten 2 im
Stehfaltenpaket 4, wie sie von der Steuereinrichtung 16 bei
der Steuerung des Antriebes 19 automatisch ermittelt werden
kann, oder die Länge
des Stehfaltenpakets 4 in Faltrichtung F von der Fördereinrichtung 5 an
gemessen, ermittelt werden. Die Länge kann beispielsweise über das Messmittel 23 durch
die Positionserfassung des Gegendruckorganes 13 bestimmt
werden. Dabei kann auch die Abfolge unterschiedlicher Stehfaltenformen, wie
sie in der Steuereinrichtung 16 zur Herstellung des Stehfaltenpaketes 4 abgelegt
ist, berücksichtigt werden.
Wenn das Stehfaltenpaket 4 eine vorbestimmte Mindestlänge erreicht
hat und/oder das Gegendruckorgan 13 in Faltrichtung F am
Ende seines Verfahrweges an gelangt ist, wird das Gegendruckorgan 13 aus
dem Faltraum entfernt. Die vom Stehfaltenpaket 4 erzeugte
Reibung zusammen mit dem variablen Gegendruck der vertikalen Gegendruckeinrichtung 25 reicht
dann aus, um den Gegendruck G an der Falteinrichtung 5 aufrecht
zu erhalten.
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Die
Variation des Gegendruckes G während des
Faltvorgangs kann durch eine Kraftsteuerung der oberen Führungseinrichtung 11 ergänzt werden,
welche durch einen verstärkten
Druck gegen die oberen Falzkanten die Reibung im Faltkanal 9 erhöht, bzw. bei
verringerten Druck gegen die oberen Falzkanten 12 die Reibung
verringert. Die vertikale Gegendruckeinrichtung 25 kann
auch insbesondere dann zum Einsatz kommen, wenn das Stehfaltenpaket 4 so lang
geworden ist, dass das Gegendruckorgan 13 entfernt wurde.
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In
der Steuereinrichtung 16 bzw. dem Gegendrucksteuerungsmodul 16a können Berechnungskriterien 28 wie
Kennkurven, Berechnungsformeln oder Look-up-Tabellen abgelegt sein,
durch welche dem wenigstens einem geometrischen Parameter ein an
der Gegendruckeinrichtung 25, 26 einzustellender
Gegendruck zugeordnet werden kann, der dann mittels der Kraftsteuerung
des Gegendruckorgans eingehalten werden kann. Auf diese Weise ist sichergestellt,
dass an der Falteinrichtung 5 unabhängig von der Länge des
Stehfaltenpaketes 4 stets gleiche Faltbedingungen herrschen.
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Wird
ein Teil des Stehfaltenpaketes 4 aus dem Faltraum entfernt,
fährt das
Gegendruckorgan 13 kraftgesteuert nach vorne und erzeugt
einen der veränderten
Geometrie des Stehfaltenpaketes angepassten Gegendruck. Alternativ
oder zusätzlich
kann auch der Gegendruck durch die obere Führungseinrichtung 11 erhöht werden,
wenn sich noch ausreichend Stehfalten im Faltkanal 9 befinden.