DE19723721A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses eines Nebenkanals an einen Hauptkanal sowie Verwendung der Vorrichtung - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses eines Nebenkanals an einen Hauptkanal sowie Verwendung der VorrichtungInfo
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Description
Zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses eines
Nebenkanals an einen Hauptkanal wird häufig so vorgegangen, daß mittels
geeigneter Hilfsvorrichtungen mit aushärtbarem Kunststoff getränkte Laminate
Gewebevliese oder dergleichen an der Anschlußstelle positioniert und an die
Wandungen von Haupt- und Nebenkanal angedrückt werden. Nach dem Aushärten
des Kunststoffs und dem Entfernen der Hilfsvorrichtungen ist eine dichte Anbindung
des Abzweigstutzens an den Hauptkanal geschaffen.
Nach anderen, der vorliegenden Erfindung zugrundegelegten Verfahren wird eine
viskose Dichtmasse in den Anschlußbereich gepreßt. Dabei kann eine geeignete
Schalung verwendet werden, die den Wandungen von Haupt- und Nebenkanal
gegenüberliegend positioniert wird und so einen mit der Dichtmasse auszufüllenden
Hohlraum bildet. Nach dem Aushärten der Dichtmasse und dem Entfernen der
Hilfsvorrichtungen ist mit diesen Verfahren eine dichte Anbindung des
Abzweigstutzens an den Hauptkanal geschaffen.
Die zuletzt genannten, viskoses Preßmaterial verwendenden Verfahren haben sich
bestens bewährt. Ihr Vorteil gegenüber der Kanalsanierung mit aushärtenden
Laminaten oder Geweben ist, daß mittels der ausgehärteten, sämtliche
Wandunregelmäßigkeiten oder Schadstellen vollständig ausfüllenden Dichtmasse
eine nicht nur dichte, sondern auch statisch hoch belastbare Verbindung zwischen
dem Haupt- und dem Nebenkanal geschaffen wird, deren Festigkeit insbesondere
auf dem intensiven Formschluß zwischen Dichtmasse und angrenzenden
Kanalwandteilen beruht. Allerdings hat die Praxis gezeigt, daß die Verpreßtechnik
nicht immer zu einer fluiddichten Anbindung der Dichtmasse an die Wandung des
Hauptkanals führt, wenn dieser mit einem Inliner versehen ist und keines der
möglichen Verpreßmaterialien sich mit dem Inliner zufriedenstellend verkleben läßt.
Dies ist insbesondere bei Inlinern aus Polyethylen der Fall.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, geeignete Mittel aufzufinden bzw.
Maßnahmen zu treffen, um bei mit viskosem Verpreßmaterial arbeitenden
Kanalsanierungsverfahren auch dann eine fluiddichte Verbindung zwischen der
ausgehärteten Dichtmasse und dem Hauptkanal zu schaffen, wenn dieser mit einem
Inliner versehen ist.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer die Merkmale des Patentanspruchs 1
aufweisenden Vorrichtung, welche das Verfahren nach Patentanspruch 5 ermöglicht,
bei welchem die erfindungsgemäße Vorrichtung entsprechend den Angaben des
Patentanspruchs 6 verwendet wird. Zweckmäßige Weiterbildungen der Vorrichtung
nach der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2, 3 und 4 angegeben.
Zentraler Gedanke der eine Vorrichtung, ein Verfahren und die Verwendung einer
Vorrichtung betreffenden Erfindung ist, bei der Abdichtung des Anschlusses eines
Nebenkanals an einen mit einem Inliner versehenen Hauptkanal mittels
aushärtbarem Verpreßmaterial dieses unter Verwendung einer aus zwei
Materialbereichen aufgebauten Ringscheibe an den Inliner anzubinden. Das
Material des einen Bereichs der Ringscheibe wird so gewählt, daß es sich leicht mit
dem Material des Inliners verschweißen oder verkleben läßt. Dieser radial äußere
Bereich trägt den radial inneren Bereich der Ringscheibe, der aus gewebtem,
gestricktem oder aus Laminaten oder dergleichen gebildetem Material so ausgelegt
ist, daß er sich leicht in das Verpreßmaterial einbinden läßt. Die so aufgebaute
Ringscheibe bildet mithin ein Zwischenglied zwischen dem Inliner und der
Verpreßmasse, mit dem die dichte Anbindung des Inliners an den Verpreßbereich
erreichbar ist.
Nachstehend wird die Erfindung im Rahmen eines Ausführungsbeispiels weiter
erläutert.
Die einzige Figur zeigt einen mit einem Inliner 1 aus Polyethylen ausgekleideten
Hauptkanal. An der Einmündung des Nebenkanals 2 in den Hauptkanal weist der
Inliner eine Öffnung auf. Rings um diese Öffnung ist die Ringscheibe 3, 4
angeordnet. Sie weist einen radial äußeren Bereich 3 aus Polyethylen oder aus
einem anderen Material auf, das sich mit dem Polyethylen des Inliners 1 gut
verschweißen läßt. Zur Herstellung der Schweißverbindung trägt die Ringscheibe
3, 4 in ihrem radial äußeren Bereich 3 Heizleiter 5, über die die zur Verschweißung
erforderliche Wärmeenergie der Verbindungsstelle zuführbar ist.
Anstelle einer Befestigung durch Schweißen kann auch eine andere Verbindung,
insbesondere eine Klebeverbindung, zwischen dem Inliner 1 und dem
Materialbereich 3 der Ringscheibe 3, 4 vorgesehen sein.
Im befestigten Zustand liegt die Ringscheibe 3, 4 dicht an dem Inliner 1 an und ist
der Krümmung des Inliners 1 entsprechend gekrümmt.
In dem radial äußeren Bereich 3 aus Polyethylen ist mit seinem radial äußeren
Randbereich ein Ring 4 aus gewebtem, gestrickten oder aus Laminaten oder dgl.
gebildetem Material eingebettet. Statt Einbetten kann auch Verkleben oder eine
andere Verbindungsart gewählt werden. Es kommt für den radial inneren
Materialbereich 4 der Ringscheibe jedes beliebige Material in Frage, das sich gut in
die nach dem Befestigen der Ringscheibe eingepreßte Dichtmasse einbinden läßt.
Die Figur zeigt die erfindungsgemäße Vorrichtung im am Inliner 1 befestigten
Zustand vor dem Einbringen der Dichtmasse. Die vorzugsweise beim Verpressen
von einer geeigneten Schalung abgestützte, in der Figur nicht dargestellte
Dichtmasse bindet den radial inneren Materialbereich 4 der Ringscheibe 3, 4 ein, füllt
sämtliche Vertiefungen (Schadstellen 6) im Anschlußbereich aus und bildet statisch
hoch belastbare hochfeste Wandbereiche, die sich von der Ringscheibe 3, 4 bis zu
dem intakten Bereich des Nebenkanals 2 erstrecken. Damit ist eine langlebige,
flüssigkeitsdichte Anbindung des Nebenkanals 2 an den mit einem Inliner 1
versehenen Hauptkanal geschaffen.
1
Inliner des Hauptkanals
2
Nebenkanal
3
Radial äußerer Bereich der Ringscheibe
4
Radial innerer Bereich der Ringscheibe
5
Heizdrähte
6
schadhafte Wandstelle
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses
eines Nebenkanals (2) an einen mit einem Inliner (1) versehenen Hauptkanal mittels
in den Anschlußbereich einbringbarer viskoser Dichtmasse, welche nach dem
Aushärten im Anschlußbereich abgedichtete Wandbereiche bildet, gekennzeichnet
durch eine Ringscheibe mit einer die Anschlußöffnung im Inliner (1) wenigstens
teilweise überdeckenden Öffnung, wobei der radial äußerere, im die
Anschlußöffnung umgebenden Bereich des Inliners (1) an diesen anlegbare
Ringscheibenbereich (3) aus einem mit dem Material des Inliners (1) verbindbaren,
insbesondere verschweiß- oder verklebbaren Material besteht und in einen radial
inneren, in die Dichtmasse einbindbaren Ringscheibenbereich (4) übergeht, der
insbesondere aus gewebtem, gestricktem oder aus Laminaten oder dgl. gebildetem
Material besteht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der radial äußere
Bereich (3) der Ringscheibe aus Kunststoff, insbesondere Polyethylen, besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der radial
äußere Bereich (3) der Ringscheibe Heizdrähte (5) zum Herstellen einer
Schweißverbindung mit dem Inliner (1) trägt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
radial innere Ringscheibenbereich (4) durch Einbetten in dem radial äußeren
Ringscheibenbereich (3) an diesem befestigt ist.
5. Verfahren zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses
eines Nebenkanals (2) an einen mit einem Inliner (1) versehenen Hauptkanal mittels
in den Anschlußbereich einbringbarer viskoser Dichtmasse, welche nach dem
Aushärten im Anschlußbereich abgedichtete Wandbereiche bildet, mit den
Verfahrensschritten:
- a) Positionieren der Vorrichtung (Ringscheibe) mit den Merkmalen des Anspruchs 1, 2, 3 oder 4 derart, daß die Ringscheibenöffnung die Anschlußöffnung des Inliners wenigstens teilweise überdeckt;
- b) Herstellen einer Verbindung, insbesondere einer Schweiß- oder Klebeverbindung zwischen dem Inliner (1) und dem an diesem anliegenden radial äußeren Bereich (3) der Ringscheibe;
- c) Einbringen der viskosen Dichtmasse in den Anschlußbereich, wobei der radial innere Bereich (4) der Ringscheibe in die Dichtmasse eingebunden wird;
- d) Aushärten der Dichtmasse.
6. Verwendung einer Vorrichtung (Ringscheibe) mit den Merkmalen des
Anspruchs 1, 2, 3 oder 4 zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des
Anschlusses eines Nebenkanals (2) an einen mit einem Inliner (1) versehenen
Hauptkanal mittels in den Anschlußbereich einbringbarer viskoser Dichtmasse
welche nach dem Aushärten im Anschlußbereich abgedichtete Wandbereiche bildet,
zur Herstellung einer dichten Anbindung des Dichtmaterials an den Inliner (1) über
die mit ihrem radial äußeren Bereich (3) mit dem Inliner (1) verbundene und mit
ihrem radial inneren Bereich (4) in das ausgehärtete Dichtmaterial eingebundene
Ringscheibe.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997123721 DE19723721A1 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Vorrichtung und Verfahren zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses eines Nebenkanals an einen Hauptkanal sowie Verwendung der Vorrichtung |
PCT/DE1998/001482 WO1998054508A1 (de) | 1997-05-30 | 1998-05-29 | Vorrichtung und verfahren zum abdichten von kanalwandungen im bereich des anschlusses eines nebenkanals an einen hauptkanal sowie verwendung der vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997123721 DE19723721A1 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Vorrichtung und Verfahren zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses eines Nebenkanals an einen Hauptkanal sowie Verwendung der Vorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19723721A1 true DE19723721A1 (de) | 1998-12-03 |
Family
ID=7831566
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997123721 Ceased DE19723721A1 (de) | 1997-05-30 | 1997-05-30 | Vorrichtung und Verfahren zum Abdichten von Kanalwandungen im Bereich des Anschlusses eines Nebenkanals an einen Hauptkanal sowie Verwendung der Vorrichtung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19723721A1 (de) |
WO (1) | WO1998054508A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2080946A1 (de) * | 2008-01-18 | 2009-07-22 | Rehau Ag + Co | Kunststoffrohr zur Sanierung von Abwasserleitungen |
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DE19504139C2 (de) * | 1995-02-09 | 1997-09-18 | Preussag Rohrsanierung Gmbh | Verfahren zur Abdichtung des Überganges zwischen einer Anschlußleitung und PE-Rohren und Anschlußdichtung |
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AT402550B (de) * | 1995-04-07 | 1997-06-25 | Kuebel Johann | Verfahren und vorrichtung zum sanieren der undichten wände von leitungen |
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1997
- 1997-05-30 DE DE1997123721 patent/DE19723721A1/de not_active Ceased
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1998
- 1998-05-29 WO PCT/DE1998/001482 patent/WO1998054508A1/de active Application Filing
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Also Published As
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