DE19719125C2 - Raschelmaschine mit Stechkammbarre und Abschlagkammbarre - Google Patents
Raschelmaschine mit Stechkammbarre und AbschlagkammbarreInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Raschelmaschine mit
einer Stechkammbarre, deren Halter um eine Stechkamm
welle schwenkbar sind, und einer Abschlagkammbarre, de
ren Halter durch einen Ausleger gegen Verschwenken gesi
chert sind, wobei die Barren zwecks Abschlagsverstellung
verlagerbar sind.
Auf Raschelmaschinen werden die verschiedensten Arten
textiler Flächen hergestellt, so zum Beispiel Netze, Schuh
stoffe, Miederwaren, Gardinen, Sportswear usw. Die hierbei
unterschiedlichen Maschenstrukturen bedingen ein stark un
terschiedliches Abschlagverhalten, d. h. die Maschen rut
schen besser oder schlechter von der Schieber- oder Zun
gennadel ab. Um bei einem Artikelwechsel die Raschelma
schine optimal auf den neuen Artikel einzustellen, ist daher
häufig eine Abschlagverstellung notwendig.
Bei einer bekannten Raschelmaschine der eingangs be
schriebenen Art (Typ RSE 4 der Anmelderin) ist die Stech
kammwelle in Tragwänden des Maschinengestells drehbar
gelagert und an einer Tragwand durch eine Feinjustiervor
richtung axial fixiert. Die Stechkammhebel sind fest mit der
Stechkammwelle verbunden und werden durch ein Kurbel-
oder Kurvenscheibengetriebe im Sinne einer Hin- und Her
bewegung angetrieben. Die Abschlagkammbarrenhalter
sind auf der Stechkammwelle gelagert und durch einen am
Maschinengestell festgehaltenen Ausleger gegen Verdrehen
gesichert.
Die Abschlagverstellung, also die Änderung der Ab
schlagposition des Abschlagkammes, erfolgt dadurch, daß
eine Verschraubung zwischen der Abschlagkammbarre, die
die Abschlagkammplatinen trägt, und den Abschlagkamm
barrenhaltern gelöst, die Abschlagkammbarre in der Höhe
verschoben und schließlich die Verschraubung wieder ange
zogen wird. Hierbei wird die Anschlagkammbarre auch aus
ihrer axialen Befestigung gelöst und muß daher bei der Neu
einstellung ausgerichtet werden. Dies kann besonders bei
langen Maschinen mit hohen Feinheiten zu Problemen füh
ren, da sich die Barren einer Wirkmaschine erfahrungsge
mäß bei Temperaturänderungen unterschiedlich ausdehnen
und eine exakte axiale Ausrichtung der Abschlagkammbarre
zur Nadelbarre nicht mehr möglich ist. Um den Abstand
zwischen Abschlagkamm und Stechkamm konstant zu hal
ten, ist bei einer Abschlagverstellung ebenfalls eine Neuein
stellung der Stechkammbarre notwendig. Dies erfolgt auf
ähnliche Weise wie bei der Abschlagkammbarre. Es treten
daher auch die gleichen Probleme auf.
Aus DE-GM 17 46 642 ist bereits eine heute als Ketten
wirkautomat bezeichnete Kettenwirkmaschine bekannt, bei
der die Stechkammplatinen und die Abschlagplatinen durch
gemeinsame Einschluß-Abschlag-Platinen ersetzt sind. Hier
ist die Barre an hin- und hergehenden Haltern befestigt, die
über eine Kurbel angetrieben sind. Der maschinenseitige
Drehpunkt des Schwenkhebels ist durch einen Exzenter in
der Höhe verstellbar.
Zur alleinigen Verstellung der Einschluß-Abschlag-Pla
tinen bei Kettenwirkautomaten ist es auch bekannt, die
zugehörigen Barrenhalter auf verstellbaren Exzentern zu
lagern (DE-AS 12 84 025, DE-AS 10 59 140).
DE-OS 24 57 950 beschreibt eine Mehrzweckwirkmaschine,
die wahlweise als Kettenwirkautomat oder als Raschelma
schine benutzt werden kann. Zu diesem Zweck ist Ab
schlagbarre mittels einer Drei-Hebel-Kombination aus
ihrer Arbeitsstellung entfernbar. Ferner ist die Ein
schluß-Abschlag-Platinenbarre mit um einen gehäusefe
sten Drehpunkt schwenkbaren Hebeln verbunden, deren
Länge veränderbar ist, um die Einschluß-Abschlag-Plati
nen in Abschlaghöhe zu bringen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abschlag
verstellung bei einer Raschelmaschine der eingangs be
schriebenen Art zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Stechkammwelle an den Abschlagkammbarrenhal
tern gelagert ist und daß diese Abschlagkammbarrenhalter
von einer Zusatzwelle getragen sind, die mit Hilfe von ver
stellbaren Exzentern relativ zum Maschinengestell verlager
bar sind.
Bei dieser Konstruktion werden die Abschlagkammbar
renhalter nicht mehr auf der Stechkammwelle, sondern auf
der Zusatzwelle gelagert. Und die Stechkammwelle ist nicht
mehr in den Tragwänden des Maschinengestells, sondern an
den Abschlagkammbarrenhaltern gelagert. Durch Verstel
lung der Exzenter werden daher gleichzeitig die Stech
kammbarre und die Abschlagkammbarre unter Beibehal
tung ihrer relativen Position verlagert. Außerdem ist es nicht
erforderlich, eine axiale Befestigung zu lösen.
Günstig ist es, daß die Ausleger von einer Stützwelle ge
tragen sind, die mit Hilfe von verstellbaren Exzentern mit
gleicher Exzentrizität wie derjenigen der Zusatzwelle relativ
zum Maschinengestell verlagerbar ist. Hiermit läßt sich die
Stützstelle des Auslegers der Verstellung der Abschlag
kammbarrenhalter im Bereich der Zusatzwelle anpassen, so
daß Verklemmungen vermieden werden.
Zweckmäßigerweise sind die Exzenter der Zusatzwelle
und der Stützwelle miteinander gekoppelt. Dies ermöglicht
eine zentrale Abschlagverstellung, bei der es lediglich erfor
derlich ist, einen Hebel oder ein Handrad vorzusehen, um
die Zusatzwelle und die Stützwelle zu verschwenken. Die
Kopplung kann durch beliebige Getriebe erfolgen.
Mit besonderem Vorteil sind die Exzenter durch Exzen
terbuchsen gebildet, die an Tragwänden des Maschinenge
stelles gelagert sind. Diese Exzenterbuchsen nehmen die
Zusatzwelle bzw. die Stützwelle in einer exzenterischen
Bohrung auf und werden bei einer Verdrehung der genann
ten Welle um vorgegebene Winkelabschnitte mitgenommen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist dafür gesorgt,
daß die Abschlagkammbarre sowie die Achsen der Stech
kammwelle und der Zusatzwelle annähernd in einer Ebene
liegen und daß die maximale Abschlagverstellung kleiner
als die doppelte Exzentrizität ist. Dadurch, daß nur ein Teil
der theoretisch möglichen Verstellung genutzt wird, erreicht
man, daß bei der Abschlagseinstellung eine Querbewegung
der Abschlagkammbarre weitgehend vermieden wird und
der Abstand zu den Wirknadelrücken erhalten bleibt.
Günstig ist es ferner, daß das Stützwellenlager am Ausle
ger durch zwei trennbare Halbschalen gebildet ist. Durch
Öffnen dieses Lagers, kann die Abschlagkammbarre nach
vom gekippt werden, so daß sich der Abschlagkamm auf
einfache Weise reinigen läßt, beispielsweise von Baum
wolle, die beim Verarbeiten von Fasergarnen hängen geblie
ben ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläu
tert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung des Arbeitsbereichs einer übli
chen Raschelmaschine,
Fig. 2 eine Teil-Seitenansicht der erfindungsgemäßen Ra
schelmaschine mit den die Stechkammbarre und die Ab
schlagkammbarre tragenden Teilen und
Fig. 3 eine Teildraufsicht auf Fig. 2 mit abgenommenen
Barren.
Der Arbeitsbereich 1 einer Raschelmaschine weist Wirk
nadeln 2, hier in der Form von Schiebernadeln mit zugehö
rigen Schiebern 3, einen Abschlagkamm 4 und einen Stech
kamm 5 auf. Bei einer Abschlagverstellung wird der Ab
stand a zwischen der Oberkante des Abschlagkammes 4 und
dem oberen Ende der in ihrer untersten Lage befindlichen
Wirknadel 2 unter Beibehaltung des Abstandes b zwischen
Unterkante des Stechkammes 5 und Oberkante des Ab
schlagkammes 4 verändert. Der Abstand a kann beispiels
weise zwischen 0 und 2 mm liegen, vorzugsweise zwischen
0,5 und 1,5 mm.
Der Abschlagkamm 4 wird durch Abschlagplatinen gebil
det, die an einer Abschlagkammbarre 6 befestigt sind, die
ihrerseits an Halteelementen 7 von Abschlagkammbarren
haltern 8 angebracht sind. Letztere weisen jeweils einen
Ausleger 8a auf, der dazu dient, den Halter 8 gegen eine Ver
drehung zu sichern. Die Stechkämme 5 sind durch Stech
kammplatinen gebildet, die an einer Stechkammbarre 9 be
festigt sind, die ihrerseits an Halteelementen 10 an Stech
kammbarrenhaltern 11 angebracht ist.
Die Stechkammbarrenhalter 11 sind auf einer Stech
kammwelle 12 aufgeklemmt, die in den Abschlagkammbar
renhaltern 8 drehbar gelagert ist. An einem Gelenk 13 greift
eine Stange 14 an, die von der Hauptwelle aus in Richtung
des Pfeiles 15 hin und her bewegt wird, so daß die Stech
kammbarrenhalter 11 etwa senkrecht zum Hub der Wirkna
deln 2 hin und her bewegt werden können.
In Tragwänden 16, die mit dem Maschinengestell 17 ver
bunden sind, sind eine Zusatzwelle 18 und eine Stützwelle
19 jeweils unter Zwischenschaltung eines als Buchse ausge
bildeten Exzenters 20, 21 drehbar gelagert. Diese Buchsen
sind mit Hilfe einer Schraube 22 fest auf der Zusatzwelle 18
bzw. der Stützwelle 19 angebracht. Der Abstand zwischen
dem Mittelpunkt M1 des Exzenters 20 und dem Mittelpunkt
M2 der Zusatzwelle 18 bestimmt die Exzentrizität e. Durch
Verdrehen des Exzenters 20 läßt sich theoretisch eine Hub
verstellung gleich der doppelten Exzentrizität e bewirken.
Hiervon wird aber lediglich ein Verstellwinkel α < 180° aus
genutzt, um eine Abschlagverstellung im Rahmen des Ab
standes a zu bewirken, ohne daß gleichzeitig eine zu starke
Verlagerung des Abschlagkamms 4 quer hierzu in Kauf ge
nommen werden muß. Für den Exzenter 21 und die Stütz
welle 19 gelten die gleichen Verhältnisse.
Schematisch ist eine Kopplung 23 zwischen der Zusatz
welle 18 und der Stützwelle 19 angedeutet, die beispiels
weise über ein Hebel-Lenkergestänge oder einen Ketten-
oder Zahnriementrieb erfolgt. Ferner ist eine gemeinsame
Einstellvorrichtung 24 vorhanden, beispielsweise ein Hebel
oder Handrad, bei deren Betätigung die Exzenter 20 und 21
gemeinsam und mit gleichem Verstellwinkel verdreht wer
den.
Der Ausleger 8a ist an der Stützwelle 19 mittels eines La
gers 25 gelagert, das aus zwei Halbschalen 26 und 27 be
steht. Durch Abnehmen der unteren Halbschale 27 läßt sich
der Abschlagkammbarrenhalter 8 um die Zusatzwelle 18
schwenken. Hierdurch wird der Abschlagkamm 4 freigelegt,
um ihn besser reinigen zu können.
Klemmringe 28 sichern die Axiallager der Abschlag
kammbarrenhalter 8 und Klemmringe 29 legen die Stech
kammwelle axial fest. Bei einer Abschlagverstellung bleibt
daher die früher justierte Axiallage von Stechkamm und Ab
schlagkamm 4 erhalten.
Die Exzentrizität der Exzenter 20 und 21 liegt vorzugs
weise im Bereich von 0,5 bis 1,5 mm. Unter Berücksichti
gung des begrenzten Schwenkwinkels α kann so eine Ab
schlagverstellung a von ca. 1,0 bis 1,5 mm realisiert werden,
ohne daß der Abstand zum Nadelrücken unzulässig viel ver
ändert wird.
Weil der Abschlagkamm 4 und die Achsen der Schwenk
hebelwelle 12 und der Zusatzwelle 18 annähernd in einer
Ebene liegen, führt eine Verstellung der Exzenter 20 und 21
zu einer gleichartigen Verlagerung der Abschlagkämme 4
und der Stechkämme 5.
Von der dargestellten Ausführungsform kann in vielfa
cher Hinsicht abgewichen werden, ohne den Grundgedan
ken der Erfindung zu verlassen. So kommen anstelle der
Schiebernadeln auch Zungennadeln oder andere bekannte
Wirknadeln in Betracht. Statt der Exzenterbuchsen können
Exzenterzapfen verwendet werden.
Claims (6)
1. Raschelmaschine mit einer Stechkammbarre, deren
Halter um eine Stechkammwelle schwenkbar sind, und
einer Abschlagkammbarre, deren Halter durch einen
Ausleger gegen Verschwenken gesichert sind, wobei
die Barren zwecks Abschlagsverstellung verlagerbar
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Stechkamm
welle (12) an den Abschlagkammbarrenhaltern (8) ge
lagert ist und daß diese Abschlagkammbarrenhalter (8)
von einer Zusatzwelle (18) getragen sind, die mit Hilfe
von verstellbaren Exzentern (20) relativ zum Maschi
nengestell (17) verlagerbar sind.
2. Maschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Ausleger (8a) von einer Stützwelle (19) ge
tragen sind, die mit Hilfe von verstellbaren Exzentern
(21) mit gleicher Exzentrizität (e) wie derjenigen der
Zusatzwelle (18) relativ zum Maschinengestell (17)
verlagerbar ist.
3. Maschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Exzenter (20, 21) der Zusatzwelle (18) und
der Stützwelle (19) miteinander gekoppelt sind.
4. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß die Exzenter (20) durch Ex
zenterbuchsen gebildet sind, die an Tragwänden (16)
des Maschinengestelles (17) gelagert sind.
5. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Abschlagkammbarre (6)
sowie die Achsen der Stechkammwelle (12) und der
Zusatzwelle (18) annähernd in einer Ebene liegen und
daß die maximale Abschlagverstellung kleiner als die
doppelte Exzentrizität (e) ist.
6. Maschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das Stützwellenlager (25)
am Ausleger (8a) durch zwei trennbare Halbschalen
(26, 27) gebildet ist.
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