DE19709085A1 - Verfahren zum Waschen und Wäsche unter Verwendung eines Filtrationsverfahrens - Google Patents
Verfahren zum Waschen und Wäsche unter Verwendung eines FiltrationsverfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Waschen von Wäsche, insbesondere in einer
Haushaltswaschmaschine, bei dem die Wäsche in einem Laugenbehälter während eines
Waschabschnitts mit Waschflüssigkeit und während darauffolgender Spülabschnitte mit
Spülflüssigkeit behandelt wird und bei dem am Ende des jeweiligen Wasch-/Spülabschnitts der
Laugenbehälter entleert wird, wobei die Waschflüssigkeit und/oder die Spülflüssigkeit
mindestens eines Spülabschnitts in einen Auffangbehälter entleert werden und nach einer
Aufbereitung durch ein Umkehrosmose-, Mikro-, Ultra-, oder Nanofiltrationsverfahren unter
Zwischenspeicherung in einem Speicherbehälter wiederverwendet werden. Daneben betrifft die
Erfindung eine Waschmaschine zur Durchführung eines solchen Verfahrens. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Spülen der Membran eines Filters in einer solchen
Waschmaschine.
Ein Verfahren der zuerst genannten Art bzw. eine Waschmaschine zur Durchführung eines
solchen Verfahrens ist aus der EP 587 006 A1 bekannt. Dabei wird die in einem Waschgang
benutzte Wasch- und Spülflüssigkeit durch unterschiedliche Filtrierverfahren aufbereitet und, je
nach Güte sortiert, in verschiedenen Behältern aufbewahrt und im nächsten Waschgang erneut
verwendet. Die Speicherung der gesamten Flüssigkeit bis zum nächsten Waschgang ist sehr
aufwendig, da hierfür große Behälter bereitgestellt werden müssen. Außerdem besteht, je nach
Dauer des Zeitraums von einem zum nächsten Waschgang, die Gefahr der Verkeimung der
gespeicherten Flüssigkeit.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, ein Verfahren bzw. eine Waschmaschine der
eingangs genannten Art zu offenbaren, bei dem eine Speicherung von Flüssigkeit über längere
Zeiträume nicht notwendig ist.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch ein Verfahren mit den im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmalen gelöst. Eine vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß die aufbereitete Waschflüssigkeit in einem
späteren Spülabschnitt des gleichen Programmablaufs zugeführt wird, der auf denjenigen
Spülabschnitt folgt, der die Entleerung der Spülflüssigkeit in den Auffangbehälter beinhaltet
und/oder daß die aufbereitete Spülflüssigkeit des Spülabschnitts einem auf den späteren
Spülabschnitt folgenden Spülabschnitt zugeführt wird. Hierdurch kann ohne zusätzlichen
Zeitaufwand eine intensive Filterung der Wasch-/Spülflüssigkeit durchgeführt werden, wodurch
wegen der langen Filtrierzeiten ein hoher Permeatanteil gewonnen wird.
Es hat sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die Aufbereitung im Kreuzstromverfahren durch
zuführen, wobei die zu filternde Flüssigkeit in einem Kreislauf durch den Auffangbehälter und
den Filter geführt wird. Hierdurch wird die Standzeit der Filtermembran verlängert.
Daneben sorgt die Verwendung von mindestens vier Spülabschnitten und insbesondere in den
Spülabschnitten eine verminderte Menge von Spülflüssigkeit für ein gutes Spülergebnis bei
gleichzeitiger Wassereinsparung und kurzen Programmlaufzeiten.
Um die Qualität der aufbereiteten Spülflüssigkeit noch weiter zu verbessern, kann der
aufbereiteten Flüssigkeit vor ihrer Verwendung als Spülflüssigkeit ein Neutralisator zur
Verminderung der Alkalität zugeführt werden.
Eine erfindungsgemäße Waschmaschine, die das eingangs beschriebene Problem löst, ist
durch die Merkmale des Patentanspruchs 8 gekennzeichnet. Eine vorteilhafte Ausführungsform
der Waschmaschine besitzt eine Vorrichtung zur Einleitung von Leitungswasser in den
Speicherbehälter. Hierdurch kann dieser bei Bedarf oder programmgesteuert gespült werden,
um einer Verkeimung vorzubeugen.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besitzt eine Vorrichtung zur Einleitung
von Leitungswasser in die Permeatseite des Filters. Hierdurch kann die Membran bei Bedarf
oder programmgesteuert rückgespült werden, um einer frühen Beschädigung vorzubeugen.
Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Zufuhr von Frischwasser unter gleichzeitiger
Sperrung des Leitungsweges zwischen dem Filter und dem Speicherbehälter vorzunehmen.
Hierdurch wird ein Druckabbau über den Speicherbehälter und den Leitungsweg zum
Laugenbehälter vermieden.
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Waschmaschine ist
dadurch gekennzeichnet, daß der Auffangbehälter am Laugenbehälter angeordnet ist.
Hierdurch kann die Masse von Zusatzgewichten zur Dämpfung von unwuchtbedingten
Laugenbehälterschwingungen eingespart werden. Dabei sollte der Auffangbehälter vor dem
Schleudern aufgefüllt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und
wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die Darstellung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Waschen von Wäsche
anhand eines Blockdiagramms.
Fig. 2 die wasserführenden Teile eines Waschautomaten zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Waschverfahrens.
Das erfindungsgemäße Verfahren (s. Fig. 1) besteht aus einem Hauptwaschgang (HW), an den
sich vier Spülabschnitte (SP1 . . . SP4) anschließen. Dabei wird zum Ende jedes
Programmabschnitts die Wasch-/bzw. Spülflüssigkeit aus dem Laugenbehälter entleert und
durch ein Umkehrosmose-, Mikro-, Ultra-, oder Nanofiltrationsverfahren (F) während des
nächsten Programmabschnitts neu aufbereitet. Im übernächsten Programmabschnitt wird das
auf diese Weise gewonnene Permeat wiederverwendet. Hierdurch muß ab dem zweiten
Spülabschnitt nur das bei der Filterung verworfene Konzentrat durch Leitungswasser ersetzt
werden (ca. 10%), was zu einer erheblichen Wassereinsparung führt. Eine weitere
Wassereinsparung wird dadurch erreicht, daß aufgrund des viermaligen Spülens der Wäsche
eine verminderte Wassermenge verwendet werden kann. Hierdurch wird der Leitungswasser
bedarf im ersten Spülabschnitt (SP1) verringert. Bei Einsatz eines Mikro-, Ultra- oder Nano
filtrationsverfahrens kann die Alkalität des aufbereiteten Spülwassers ab Spülabschnitt SP2
durch Zugabe eines Neutralisators, beispielsweise Essig oder Zitronensäure, verringert werden.
Bei einer Umkehrosmose ist dies aufgrund der Entionisierung des Permeats nicht notwendig.
Fig. 2 zeigt schematisch die wasserführenden Teile eines Waschautomaten zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Waschverfahrens. Die Wasserzufuhr in den Laugenbehälter (1) erfolgt
über einen Waschmitteleinspülkasten (2), über den die erforderlichen Wasch- und
Wasseraufbereitungsmittel zugegeben werden können. Die Wasch-/Spülflüssigkeit wird zum
Ende der Programmabschnitte über ein Ventil (3) in einen Auffangbehälter (4) entleert. Von dort
wird die Flüssigkeit im Kreislauf (5) über einen Kreuzstromfilter (6) geführt. Der Kreuzstromfilter
(6) arbeitet nach einem der vorbeschriebenen Filterverfahren, um auch kleinste Partikel
auszufiltern. Um eine ausreichende Filtergeschwindigkeit und einen hohen Permeatanteil zu
gewährleisten, wird eine leistungsstarke Filterpumpe (7) verwendet, die den Flüssigkeitsdruck
je nach Filterverfahren auf bis zu zehn bar erhöht. Das ungefilterte Konzentrat K wird zum Ende
jedes Waschgangs mit der Spülflüssigkeit des vierten Spülabschnitts über eine Ablaufpumpe
(8) in den Abfluß (9) entleert.
Das im Kreuzstromfilter (6) gewonnene Permeat P wird in einem Speicherbehälter (10)
gesammelt und von dort bei Bedarf zur Wiederverwendung über eine Speicherpumpe (11)
durch den Waschmitteleinspülkasten (2) in den Laugenbehälter (1) gefördert. Zur Reinigung
des Speicherbehälters (10) und evtl. zur Ergänzung des Permeats P ist ein
Leitungswasseranschluß (12) an den Speicherbehälter (10) geführt. Ein weiterer
Leitungswasseranschluß (13) dient zur Rückspülung der Filtermembran (14). Bei der
Rückspülung muß gewährleistet sein, daß der Wasserweg zwischen dem Speicherbehälter und
dem Filter geschlossen ist (Ventil (15)), um einen Druckabbau zu verhindern.
Der Auffangbehälter kann zur Verminderung von zum Unwuchtausgleich notwendiger
Ballastmasse am Laugenbehälter (1) angeordnet sein (nicht dargestellt). In diesem Fall muß
zur Vermeidung unkontrollierbarer Schwingungen sichergestellt sein, daß der Auffangbehälter
(4) beim Schleudern immer vollständig gefüllt ist.
Claims (13)
1. Verfahren zum Waschen von Wäsche, insbesondere in einer Haushaltswaschmaschine, bei
dem die Wäsche in einem Laugenbehälter (1) während eines Waschabschnitts (HW) mit
Waschflüssigkeit und während darauffolgender Spülabschnitte (SP1 . . . SP4) mit Spülflüssigkeit
behandelt wird und bei dem am Ende des jeweiligen Wasch-/Spülabschnitts (HW, SP1 . . . SP4)
der Laugenbehälter (1) entleert wird, wobei die Waschflüssigkeit und/oder die Spülflüssigkeit
mindestens eines Spülabschnitts in einen Auffangbehälter (4) entleert werden und nach einer
Aufbereitung durch ein Umkehrosmose-, Mikro-, Ultra-, oder Nanofiltrationsverfahren (F) unter
Zwischenspeicherung in einem Speicherbehälter (10) wiederverwendet werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufbereitete Wasch- oder Spülflüssigkeit einem späteren Spülabschnitt (SP2 . . . SP4)
des gleichen Programmablaufs zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufbereitete Waschflüssigkeit einem späteren Spülabschnitt (SP2 . . . SP4) des
gleichen Programmablaufs zugeführt wird, der auf denjenigen Spülabschnitt (SP1) folgt, der die
Entleerung der Spülflüssigkeit in den Auffangbehälter (4) beinhaltet.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aufbereitete Spülflüssigkeit des Spülabschnitts (SP1) einem auf den späteren
Spülabschnitt (SP2) folgenden Spülabschnitt (SP3, SP4) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufbereitung über einen Kreuzstromfilter (F; 6) erfolgt, wobei die zu filternde Flüssigkeit
in einem Kreislauf (5) durch den Auffangbehälter (4) und den Filter (F; 6) geführt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch die Verwendung von mindestens vier Spülabschnitten (SP1 . . . SP4).
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den Spülabschnitten (SP1 . . . SP4) eine gegenüber herkömmlichen Spülabschnitten
verminderte Menge von Spülflüssigkeit verwendet wird.
7. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der aufbereiteten Flüssigkeit vor ihrer Verwendung als Spülflüssigkeit ein Neutralisator zur
Verminderung der Alkalität zugeführt wird.
8. Waschmaschine zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7.
9. Waschmaschine nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (12) zur Einleitung von Leitungswasser in den
Speicherbehälter (10).
10. Waschmaschine nach einem der Ansprüche 8 oder 9,
gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (13) zur Einleitung von Leitungswasser in die
Permeatseite (P) des Filters (6).
11. Verfahren zum Spülen der Membran eines Filters in einer Waschmaschine nach
Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhr von Leitungswasser unter gleichzeitiger Sperrung des Leitungsweges zwischen
dem Filter (6) und dem Speicherbehälter (10) erfolgt.
12. Waschmaschine mit einem Auffangbehälter, insbesondere nach einem der
Ansprüche 8 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auffangbehälter (4) am Laugenbehälter (1) angeordnet ist.
13. Verfahren zur Durchführung eines Schleudergangs in einer Waschmaschine nach
Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auffangbehälter (4) vor dem Schleudern aufgefüllt wird.
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