DE19708329A1 - Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines Tanksystems eines Fahrzeugs mit Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines Tanksystems eines Fahrzeugs mit BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Dichtheits
prüfung eines Tanksystems eines Fahrzeugs mit Brenn
kraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die kalifornische Umweltbehörde (CARB) fordert ab Mitte
des Jahres 1996 eine Diagnose mit bordeigenen Mitteln
(on-board-Diagnose) zur Überprüfung der Funktionsfähig
keit von Fahrzeugsystemen. Dabei soll unter anderem auch
eine Dichtheitsprüfung des Tanksystems mit bordeigenen
Mitteln vorgenommen werden.
Ein Tanksystem für ein Fahrzeug mit Brennkraftmaschine
weist im wesentlichen einen Kraftstofftank, ein mit dem
Saugrohr der Brennkraftmaschine verbundenes Regenerier
ventil und ein zwischen dem Kraftstofftank und dem
Regenerierventil angeordnetes Adsorptionsfilter auf, über
das bei geöffnetem Regenerierventil Kraftstoffdämpfe in
das Saugrohr abgesaugt werden.
Aus der US-A-5,383,437 sowie aus der Publikation:
"Tankdiagnose: Eine neue Methode zur sicheren Leckage
erkennung", veröffentlicht in der Schrift zum 4. Aachener
Kolloquium über Fahrzeug- und Motorentechnik 1993, ist
ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines Tanksystems
eines Fahrzeugs mit Brennkraftmaschine bekannt, bei dem
bei geschlossenem Regenerierventil mittels einer Pumpe
ein Diagnose-Überdruck in dem Tanksystem erzeugt wird.
Daraufhin wird im quasistationären Zustand wiederholt der
sich bei Vorhandensein eines Lecks nach einer gewissen
Zeit in dem Tanksystem einstellende Druckabfall durch
betätigen der Pumpe ausgeglichen und über die zwischen
zwei Pumpbetätigungen vergangene Zeit, d. h. die Zeit
zwischen den Pumphüben, auf eine Leckage des Tanksystems
geschlossen. Hierbei ist die zwischen den Pumphüben
vergangene Zeit ein direktes Maß für die Leckage des
Systems. Nach Abschluß der Dichtheitsprüfung muß der in
dem Tanksystem vorhandene Überdruck abgebaut werden. Dies
geschieht bei dem bekannten Verfahren dadurch, daß die
Pumpe deaktiviert und dabei auch gleichzeitig das
Absperrmittel geöffnet wird, so daß der Überdruck des
Tanksystems in die Atmosphäre entweicht.
Nachteilig bei dieser Art des Überdruckabbaus ist es, daß
ein voll gesättigtes Adsorptionsfilter beim Entweichen
des Überdrucks in die Atmosphäre gewissermaßen "invers
gespült" wird und dadurch Kohlenwasserstoff-Moleküle in
die Atmosphäre austreten können. Dies bedeutet nicht nur
eine unerwünschte Umweltbelastung, die ja gerade durch
das Tanksystem mit Tankentlüftungsanlage vermieden werden
soll, sondern auch eine äußerst störende Geruchsbelästi
gung der das Fahrzeug bedienenden Personen.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur
Dichtheitsprüfung eines Tanksystems eines Fahrzeugs mit
Brennkraftmaschine der eingangs beschriebenen Art
dahingehend weiterzubilden, daß insbesondere bei Abschluß
der Dichtheitsprüfung ein Austritt von Kraftstoffdämpfen
und daher von schädlichen Kohlenwasserstoff-Molekülen in
die Atmosphäre vermieden wird.
Die Erfindung wird bei einem Verfahren gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruchs 1 erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
Besonders vorteilhaft ist es, daß der Diagnose-Überdruck
nach Beendigung der Dichtheitsprüfung durch Öffnen des
Regenerierventils verringert wird. Hierdurch wird der
Diagnose-Überdruck gewissermaßen in das Saugrohr "abge
saugt" und dadurch vermieden, daß bei einem gesättigten
Adsorptionsfilter Kraftstoffdämpfe und damit schädliche
Kohlenwasserstoff-Moleküle in die Atmosphäre entweichen
können. Es wird damit nicht nur die Umweltverträglichkeit
des gesamten Fahrzeugs erhöht, sondern auch die Geruchs
belästigung deutlich vermindert.
Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
So ist es beispielsweise vorteilhaft, daß der Druck in
dem Tanksystem mittels eines in dem Kraftstofftank
angeordneten, die Druckdifferenz zwischen dem im Kraft
stofftank herrschenden Druck und dem Atmosphärendruck
messenden Drucksensors bestimmt wird. Auf diese Weise
sind nur wenig Änderungen an gängigen Tanksystemen
notwendig, um die Durchführung des Verfahrens zu ermögli
chen.
Möglich ist es aber auch, daß der Druck in dem Tanksystem
über die abgesaugte Kraftstoffdampfmenge und/oder den
Diagnose-Überdruck und/oder den Füllstand des Kraftstoff
tanks bestimmt wird.
Dabei wird der Druck vorzugsweise in einer Recheneinheit
aus diesen Daten berechnet, er kann aber auch in einer
Beurteilungseinrichtung, beispielsweise einer Schaltungs
anordnung und dergleichen geschätzt werden.
Vorteilhaft bei diesen Arten der Druckbestimmung ist, daß
bei bestehenden Tanksystemen praktisch keine Änderungen
notwendig sind, um die Durchführung des Verfahrens zu
ermöglichen, da die Druckbestimmungen gewissermaßen auf
die "Datenverarbeitungsebene" verlagert wird, die in
ohnehin vorhandenen Rechnern (Motorsteuerung u. dgl.)
ausgeführt werden kann.
Vorzugsweise ist das Regenerierventil ein Tankentlüf
tungsventil und das Adsorptionsfilter ein Aktivkohlefil
ter.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden
nachstehend anhand der Zeichnung noch näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1a schematisch das Tastverhältnis des Tankentlüf
tungsventils über der Zeit,
Fig. 1b schematisch den Öffnungszustand des Absperr
mittels über der Zeit,
Fig. 1c den Verlauf des in dem Tanksystem herrschenden
Drucks gegenüber der Atmosphäre über der Zeit
und
Fig. 2 schematisch eine an sich bekannte Vorrichtung
zur Dichtheitsprüfung eines Tanksystems eines
Fahrzeugs mit Brennkraftmaschine.
Der Grundgedanke vorliegender Erfindung besteht darin,
ein Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines Tanksystems
eines Fahrzeugs mit Brennkraftmaschine, bei welchem die
Dichtheitsprüfung durch einen in dem Tanksystem aufgebau
ten Überdruck vorgenommen wird, derart weiterzubilden,
daß nach Abschluß der Dichtheitsprüfung der Überdruck zur
Vermeidung einer Umweltbelastung durch austretende
schädliche Kohlenwasserstoff-Moleküle so abgebaut wird,
daß der Überdruck nicht in die Atmosphäre abgelassen,
sondern der Brennkraftmaschine zugeführt wird.
Das Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines Tanksystems
eines Fahrzeugs mit Brennkraftmaschine läßt sich am
besten in Verbindung mit dem in Fig. 2 schematisch
dargestellten an sich bekannten Tanksystem sowie mit den
in Fig. 1a, 1b und 1c dargestellten zeitlichen Verläufen
des Tankentlüftungsventil-Tastverhältnisses, des Öff
nungszustands des Absperrventils und des in dem Tanksy
stem herrschenden Drucks gegenüber der Atmosphäre
erläutern.
Wie in Fig. 2 dargestellt, umfaßt ein Tanksystem einer
Brennkraftmaschine einen Kraftstofftank 10, der über eine
Leitung 11 mit einem Adsorptionsfilter 20, beispielsweise
einem Aktivkohlefilter, verbunden ist. Das Adsorptions
filter 20 ist über eine weitere Leitung 21 über ein
Regenerierventil 30, beispielsweise ein Tankentlüftungs
ventil, mit dem Saugrohr 40 einer nicht dargestellten
Brennkraftmaschine verbunden. Der Einlaß der Leitung 21
in das Saugrohr 40 ist dabei in Strömungsrichtung (Pfeil
in Fig. 2) hinter einer Drosselklappe 41 angeordnet. Das
Adsorptionsfilter 20 weist darüber hinaus eine weitere
Leitung 22 auf, die über eine Pumpe 50, über ein Absperr
mittel 60, beispielsweise ein Absperrventil, und ein
Filter 70 mit der Atmosphäre zur Belüftung des Adsorp
tionsfilters 20 verbunden ist.
Zur Regenerierung des Adsorptionsfilters 20 wird das
Tankentlüftungsventil geöffnet, so daß die in dem
Adsorptionsfilter 20 adsorbierten Kraftstoffdämpfe in den
Saugkanal 40 der Brennkraftmaschine gespült werden. Diese
Regenerierphase ist in Fig. 1 in den Zeitintervallen vor
der Zeit t₁ und nach der Zeit t₃ dargestellt.
Zur Prüfung der Dichtheit des Tanksystems wird nun
folgendermaßen vorgegangen. In dem Zeitintervall zwischen
t₁ und t₂ (Fig. 1) wird bei geschlossenem Regenerierventil
30 (Tankentlüftungsventil) und geschlossenem Absperr
mittel 60 (Absperrventil) mittels der Pumpe 50 durch
Einsaugen von Luft über einen mit der Atmosphäre ver
bundenen Einlaß 50a und Komprimierung dieser Luft ein
Diagnoseüberdruck in dem Tanksystem erzeugt. Der Druck in
dem Tanksystem gegenüber dem Atmosphärendruck wird
beispielsweise mittels eines an dem Kraftstofftank
angeordneten, die Druckdifferenz zwischen dem in dem
Kraftstofftank 10 herrschenden Druck und dem Atmosphären
druck messenden Drucksensors 80 bestimmt. Sobald der
Druck über einen gewissen vorgegebenen Wert gestiegen ist
(t1a), wird wie in Fig. 1c schematisch dargestellt, im
quasistationären Zustand durch Betätigen der Pumpe 50 der
sich einstellende Druckabfall im Zeitintervall t1a bis t₂
ausgeglichen. Über die zwischen den Pumpbetätigungen
vergangene Zeit, d. h. über die Zeit, die erforderlich
ist, um durch wiederholtes Pumpen einem Druckabfall unter
eine vorgegebene Schwelle zu begegnen, wird auf das
Vorhandensein eines Lecks und gegebenenfalls auf dessen
Größe geschlossen, wie es beispielsweise aus der US-A-
5,383,437 und aus der Veröffentlichung "Tankdiagnose:
Eine neue Methode zur sicheren Leckage-Erkennung",
veröffentlicht in der Tagungsschrift zum 4. Aachener
Kolloquium über Fahrzeug- und Motorentechnik 1993, die
Bestandteil vorliegender Anmeldung sein sollen, detail
liert dargestellt ist.
Nach Abschluß der Dichtheitsprüfung muß nun in dem
Zeitintervall zwischen der Zeit t₂ und der Zeit t₃ (Fig.
1) der Diagnose-Überdruck in dem Tanksystem abgebaut
werden.
Dies geschieht dadurch, daß zunächst das Regenerierventil
30 (Tankentlüftungsventil) geöffnet wird, während das
Absperrmittel 60 (Absperrventil) geschlossen ist (vgl.
Fig. 1a und 1b). Simultan hierzu wird der Druck in dem
Tanksystem mittels des Drucksensors 80 erfaßt und das
Absperrmittel 60 (Absperrventil) erst dann geöffnet, wenn
sich im Tanksystem ein dem Umgebungsdruck im wesentlichen
entsprechender Druck eingestellt hat. Auf diese Weise
wird erreicht, daß der Überdruck gewissermaßen durch
Absaugen in den Saugkanal 40 der Brennkraftmaschine
abgebaut wird, wodurch ein Entweichen von schädlichen
Kohlenwasserstoff-Molekülen, die beispielsweise bei einem
gesättigten Adsorptionsfilter 20 vorhanden sind, in die
Atmosphäre vermieden wird.
Zur Bestimmung des Drucks in dem Tanksystem ist es auch
möglich, den Druck über den Füllstand des Kraftstofftanks
10, den Diagnose-Überdruck, der im wesentlichen durch die
Pumpleistung vorgegeben ist, und die abgesaugte Kraft
stoffdampfmenge, die bekannt ist aus dem Saugrohrdruck
und folglich aus der Druckdifferenz am Regenerierventil
30 (Tankentlüftungsventil) und aus dessen Durchfluß
charakteristik, zu bestimmen. Die Bestimmung erfolgt
dabei vorzugsweise in einer (nicht dargestellten)
Recheneinheit oder in einer sonstigen Schaltungseinheit,
die analog, digital oder in Hybridtechnik aufgebaut sein
kann.
Schließlich ist es auch möglich, den Druck aus den Daten
des Füllstands des Kraftstofftanks 10, des Diagnose-Über
drucks und der abgesaugten Kraftstoffdampfmenge in einer
Beurteilungseinrichtung, die ebenfalls beispielsweise als
Schaltungseinheit in analoger, digitaler oder hybrider
Technik realisiert sein kann, zu schätzen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Dichtheitsprüfung eines Tanksystems
eines Fahrzeugs mit Brennkraftmaschine umfassend
einen Kraftstofftank, ein mit dem Saugrohr der
Brennkraftmaschine verbundenes Regenerierventil, ein
zwischen dem Kraftstofftank und dem Regenerierventil
angeordnetes Adsorptionsfilter, über das bei geöff
netem Regenerierventil Kraftstoffdämpfe in das
Saugrohr abgesaugt werden, und ein Absperrmittel zum
druckdichten Verschließen einer Belüftungsleitung
des Adsorptionsfilters, wobei mittels einer Pumpe
ein Diagnose-Überdruck in dem Tanksystem erzeugt
wird, und wobei nach Beendigung der Dichtheits
prüfung der Diagnose-Überdruck abgebaut wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Abbau des Diagnose-Überdrucks zunächst das
Regenerierventil (30) geöffnet wird, daß der Druck
in dem Tanksystem erfaßt wird und daß das Absperr
mittel (60) erst dann geöffnet wird, wenn sich im
Tanksystem ein dem Atmosphärendruck im wesentlichen
entsprechender Druck eingestellt hat.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck in dem Tanksystem mittels eines in dem
Kraftstofftank (10) angeordneten, die Druckdifferenz
zwischen dem im Kraftstofftank (10) herrschenden
Druck und dem Atmosphärendruck messenden Drucksen
sors (80) bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck in dem Tanksystem über die abgesaugte
Kraftstoffdampfmenge und/oder den Diagnose-Überdruck
und/oder über den Füllstand des Kraftstofftanks
bestimmt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck in einer Recheneinheit berechnet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Druck in einer Beurteilungseinrichtung
geschätzt wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Regenerierventil
(30) ein Tankentlüftungsventil und das Adsorptions
filter (20) ein Aktivkohlefilter ist.
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