DE19707847A1 - Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen - Google Patents
Verfahren zur Registrierung von UnfallereignissenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen,
insbesondere zur Anwendung in einem in einem Fahrzeug angeordneten
Datenregistriergerät, das als Unfalldatenspeicher ausgebildet ist oder die
Funktion eines Unfalldatenspeichers beinhaltet.
Der Zweck eines Unfalldatenspeichers besteht darin, unfallbezogene Daten zu
registrieren und dadurch für eine spätere Auswertung bereitzustellen, damit ein
Unfallhergang rekonstruierbar wird. Daten, die zu derselben Unfallsituation
gehören und damit in einem zeitlichen Zusammenhang stehen,
charakterisieren ein Unfallereignis, im folgenden kurz Ereignis genannt. Der
Begriff des Unfalls ist hierbei weit auszulegen, weil ein Unfallereignis auch
Daten von Situationen einschließen soll, die auf eine materialschädigende
Fahrweise schließen lassen. Ein Unfall im Sinne dieser Erfindung ist daher
jede Situation, die im normalen Bewegungsablauf des Fahrzeugs in potentiell
schädigender Weise plötzlich auftritt und diesen gegebenenfalls unterbricht.
Ein Unfalldatenspeicher erfaßt fahrdynamische Daten und Statussignale, die
beide im folgenden der Einfachheit halber unter dem Begriff "Daten"
subsumiert werden. Zu den fahrdynamischen Daten zählen die
Beschleunigungen des Fahrzeugs in Richtung von dessen Längsachse und
Querachse sowie gegebenenfalls von dessen Hochachse. Des weiteren
können aus den Beschleunigungen abgeleitete Größen wie der
Geschwindigkeitsübertrag, der Ruck, die Leistung oder die Powerrate
hinzukommen. Die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit wird oft unabhängig
von den Beschleunigungen aus dem Signal eines Impulsgebers, der eine
Radumdrehung erfaßt, ermittelt. Statussignale geben Auskunft über den
Betriebszustand diverser Einrichtungen des Fahrzeugs, ob beispielsweise die
Bremse, der Warnblinker oder andere Einrichtungen betätigt worden sind.
Die im Unfalldatenspeicher zu registrierenden Daten werden im Fahrzeug an
geeigneten Stellen erfaßt und dem Unfalldatenspeicher zugeleitet. Jede
Datenzuleitung wird im folgenden als ein Datenkanal bezeichnet. Ein
Unfalldatenspeicher verfügt üblicherweise über eine Vielzahl von
Datenkanälen, über die ihm Daten aus verschiedenen Datenquellen zufließen.
Die einzelnen Datenkanäle werden von der Steuereinheit des
Unfalldatenspeichers, die in der Regel als Mikroprozessor oder Mikrocontroller
ausgebildet ist, in einem praxisgerecht angepaßten zeitlichen Takt abgefragt,
wobei die Taktraten für die einzelnen Datenkanäle durchaus voneinander
verschieden sein können. Fahrdynamische Daten werden in der Regel in
einem schnelleren Takt - und damit häufiger - in die Speichermittel des
Unfalldatenspeichers eingelesen als Statussignale.
Herkömmliche Unfalldatenspeicher, wie zum Beispiel in der Schrift EP 0 118 818
B1 beschrieben, bewerten allein eingehende fahrdynamische Daten nur im
Hinblick auf starre, zuvor festgelegte Grenzwerte. Werden diese überschritten,
bewertet der Unfalldatenspeicher das durch die erfaßten Daten charakterisierte
Ereignis als Unfall. Daraufhin werden alle zu diesem Ereignis gehörenden
Daten derart in einen eigens dafür vorgesehenen Speicherbereich
geschrieben, daß diese Daten in ihrer Gesamtheit unverändert bis zu ihrer
Auswertung erhalten bleiben. Damit wird gerade bei der Anforderung des
Marktes, daß ein Unfalldatenspeicher in der Lage sein muß, mehrere
Unfallereignisse aufzuzeichnen, eine verhältnismäßig große Datenmenge
festgehalten, für die im Unfalldatenspeicher erhebliche Speichermittel
bereitzustellen sind. Das ist jedoch teuer und für die Zweckerfüllung eines
Unfalldatenspeichers von nur geringer Effektivität. Weil eine differenziertere
Bewertung und Speicherung der Daten nicht erfolgt, ergibt sich auch der
Nachteil, daß ein solcher Unfalldatenspeicher die unterschiedlichen, durch die
fahrzeugabhängigen Einsatzbedingungen gegebenen Anforderungen nicht
praxisgerecht erfüllen kann, denn bislang muß jeder herkömmliche
Unfalldatenspeicher nach seinem Einbau in ein Fahrzeug seiner jeweiligen
Betriebsumgebung individuell angepaßt werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Registrierung
von Unfallereignissen dahingehend zu verbessern, daß es sich in seiner
Empfindlichkeitseinstellung den Einsatzverhältnissen des Unfalldatenspeichers
anpaßt, wobei es bei der Datenspeicherung insbesondere die Daten derjenigen
Ereignisse mit der größten Relevanz im Hinblick auf ein Unfallgeschehen
berücksichtigt.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Die
abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der gefundenen Lösung.
Die Lösung ist gekennzeichnet durch ein Verfahren, das sich in drei Schritten
vollzieht. Jedes Ereignis wird zunächst durch eine Gewichtung bewertet und
sodann bewertungsgesteuert abgespeichert. Anschließend erfolgt eine
Abwertung nicht mehr relevanter Ereignisse anhand festgelegter Kriterien.
Im einzelnen wird dabei wie folgt vorgegangen: Wie bereits beschrieben,
werden von der Steuereinheit des Unfalldatenspeichers die Daten aller
anliegenden Datenkanäle zyklisch abgefragt. Ergeben sich insbesondere bei
den Beschleunigungsdaten signifikante Veränderungen von einer zur nächsten
Meßwerterfassung, werden diese und auch andere bezüglich einer
Unfallsituation besonders aussagefähige Daten ab dem Eintritt dieser
Veränderung für einen vorgegebenen Zeitraum Δt einer genauen Prüfung
unterzogen. Dieser Zeitraum Δt liegt im Bereich von Sekunden, vorzugsweise
zwischen 1 und 20 Sekunden. Zusätzlich zur Beobachtung des Verlaufs der
Beschleunigungsdaten kann zum Beispiel geprüft werden, ob die Bremse oder
der Warnblinker betätigt worden sind oder ob das Fahrzeug zum Stillstand
gekommen ist. Diese Prüfung führt dazu, daß ein Ereignis, das durch die in
diesem Zeitraum Δt erfaßten Daten charakterisiert ist, bewertet wird. Die
Bewertung erfolgt dadurch, daß dieses Ereignis auf der Grundlage der in
diesem Zeitraum Δt erfaßten Daten mit einer Gewichtung versehen wird. Die
dem Ereignis zugeordnete Gewichtung besteht dabei aus einer Zahl µ, deren
Wert zwischen null und eins liegt. Eins bedeutet, daß ein Ereignis größter
Wichtigkeit vorliegt, null hingegen ein unwichtiges Ereignis. Die
Zuordnungskriterien für die Zahl µ zu einem Ereignis können beispielsweise in
einer Auswertung des Vorhandenseins, der Intensität, der Dauer und dem
Zeitverhalten von Daten bestimmter Datenkanäle bestehen. Die gewichtende
Bewertung festgestellter Ereignisse in der vorbeschriebenen Weise ist der
erste Schritt in dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren. Der zweite
Schritt umfaßt die Vorgehensweise bei der Abspeicherung der bewerteten
Ereignisse, die jetzt nachfolgend beschrieben wird.
Die zu einem bestimmten Ereignis gehörenden Daten werden in einem zum
Unfalldatenspeicher gehörenden Ereignisspeicher abgespeichert. Zu diesen
Daten kommen üblicherweise noch Daten hinzu, die unmittelbar vor oder nach
dem Ereigniszeitraum erfaßt wurden. Denn die Aufzeichnung von Daten aus
dem Vor- und Nachereigniszeitraum verbessert die Rekonstruierbarkeit des
Unfallereignisses. Es hat sich als praxisgerecht und zweckdienlich erwiesen,
Daten eines zusammenhängenden Zeitraums von etwa 30 bis 60 Sekunden
aufzuzeichnen, wenn vom Unfalldatenspeicher eine Fahrsituation als
potentielles Unfallereignis erkannt wurde.
Der Ereignisspeicher ist so ausgelegt daß dessen Speicherkapazität für eine
bestimmte Anzahl n von Ereignissen ausreicht. Zum Beispiel mag er Platz für n
= 10 Ereignisse bieten. Wenn die Steuereinheit des Unfalldatenspeichers ein
aktuelles Ereignis mit der Gewichtung µ0 feststellt, wird der Ereignisspeicher
auf freien Speicherplatz durchsucht. Falls ausreichend freier Speicherplatz zur
Verfügung steht, wird das aktuelle Ereignis mit seinen zugehörigen Daten dort
abgespeichert. Wenn kein freier Speicherplatz vorhanden ist, wird von allen im
Ereignisspeicher gespeicherten Ereignissen dasjenige Ereignis i mit der
kleinsten Gewichtung µi = µmin ermittelt. Nun folgt ein Vergleich der Gewichtung
des aktuellen Ereignisses mit dem kleinsten bereits gespeicherten Ereignis.
Falls die Gewichtung des aktuellen Ereignisses mindestens so groß ist wie die
Gewichtung des kleinsten bereits abgespeicherten Ereignisses, also µmin ≦ µ0
ist, wird das Ereignis mit der Gewichtung µmin vom aktuellen Ereignis µ0
überschrieben. Wenn hingegen die Gewichtung des aktuellen Ereignisses
kleiner ist als die des kleinsten bereits gespeicherten Ereignisses, das heißt
µ0 < µmin, wird es im Ereignisspeicher nicht abgespeichert.
Damit die Daten eines Ereignisses mit zu kleiner Gewichtung im Vergleich zu
den im Ereignisspeicher bereits abgespeicherten Ereignissen oder auch die
Daten eines im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignisses, das jetzt aber
überschrieben werden soll, nicht vollständig verloren gehen, kann im
Zusammenwirken mit dem Unfalldatenspeicher ein Statistikspeicher
vorgesehen werden, in dem ein reduzierter Satz der Daten, die sonst von
Verlust bedroht wären, gespeichert wird. Bedarfsweise können auch
Ereignisse, die nach ihrer Abwertung aus dem Ereignisspeicher herausfallen,
vom Statistikspeicher übernommen werden. Programmtechnisch einfacher ist
es, grundsätzlich von jedem erfaßten, aufgrund von signifikanten
Meßwertveränderungen erkannten Ereignis ungeachtet seiner Gewichtung
einen reduzierten Datensatz in den Statistikspeicher aufzunehmen, und zwar
noch bevor entschieden wird, ob und in welcher Weise das Ereignis in den
Ereignisspeicher aufgenommen wird. Bei dieser letztgenannten
Vorgehensweise entfällt der Datentransfer vom Ereignisspeicher zum
Statistikspeicher.
Der Statistikspeicher ist dabei so ausgelegt, daß er eine im Vergleich zum
Ereignisspeicher größere Anzahl m von Ereignissen registrieren kann, wobei
zum Beispiel m = 100 betragen kann. Seine Fähigkeit zur Speicherung einer
größeren Anzahl von Ereignissen resultiert auch daraus, daß die Datenmenge
je Ereignis reduziert wird. So kann die Datenaufzeichnung je Ereignis auf
einige wenige Informationen beschränkt werden, zum Beispiel auf die Uhrzeit
des Eintritts des Ereignisses, den dazugehörigen km-Stand des Fahrzeugs
sowie dessen Geschwindigkeit und auf die ursprüngliche Gewichtung µ des
Ereignisses.
Wie bereits erwähnt, kann der Statistikspeicher auch so eingesetzt werden,
daß grundsätzlich von jedem festgestellten Ereignis ein in seinem Umfang
reduzierter Datensatz dort abgelegt wird, und zwar unabhängig davon, wie
dieses Ereignis im Ereignisspeicher behandelt wird. Diese Vorgehensweise hat
den Vorteil, daß eine Übertragung von Daten aus dem Ereignisspeicher in den
Statistikspeicher zu keinem Zeitpunkt erforderlich ist. Außerdem liegen dann
die Datensätze im Statistikspeicher immer in chronologischer Reihenfolge vor,
was ihre Auswertung vereinfacht.
Der dritte Schritt der vorgeschlagenen Lösung besteht in einer Abwertung der
Ereignisse im Ereignisspeicher. Die im Ereignisspeicher gespeicherten
Ereignisse werden dabei fortlaufend auf ihre Relevanz geprüft. Diese Prüfung
kann durch eine Auswertung von Datenkanälen erfolgen, die für eine
Gewichtung der Wertigkeit der Ereignisse als relevant angesehen werden.
Insbesondere kann die Relevanz eines Ereignisses durch Auswertung der
Länge der Fahrstrecke s seit Eintreten des Ereignisses beurteilt werden oder
durch Auswertung der Verweildauer ΔT der einzelnen Ereignisse im
Ereignisspeicher. Natürlich können die genannten Abhängigkeiten auch
zusammen berücksichtigt werden, wobei überdies auch jeweils die
ursprüngliche Gewichtung µ des Ereignisses berücksichtigt werden kann.
Welche Abhängigkeiten zweckmäßig sind, kann nach praktischen Erwägungen
festgelegt werden, wobei die im Unfalldatenspeicher zur Verfügung stehende
Rechnerleistung sicher mit entscheidend sein wird.
Beim genannten Vorgehen wird davon ausgegangen, daß mit zunehmender
gefahrener Wegstrecke nach Eintreten des Ereignisses dessen Relevanz nach
Überschreiten einer Mindeststrecke smin immer weiter abnimmt. Nach
Überschreiten dieser Mindeststrecke smin kann die Abwertung der Gewichtung
µ bis zu einer Strecke smax kontinuierlich, vorzugsweise linear bis auf µ = 0
erfolgen. Des weiteren können die Parameter smin und smax bedarfsweise als
eine Funktion der ursprünglichen Gewichtung gewählt werden. Entsprechend
kann eine Abwertung der Ereignisse auch anhand ihrer Verweildauer ΔT im
Ereignisspeicher erfolgen, wobei die ursprüngliche Gewichtung µ nach
Überschreiten einer Mindestverweildauer ΔTmin bis zu einer Verweildauer ΔTmax
kontinuierlich, vorzugsweise linear bis auf µ = 0 herabgesetzt wird. Mit Mitteln
der Fuzzy Logik kann dann die Gesamtabwertung aus allen Parametern der
herangezogenen Abwertungskriterien berechnet und zur Anwendung gebracht
werden.
Die ersten beiden Verfahrensschritte werden in der schematischen Darstellung
der Fig. 1 veranschaulicht. Von allen Ereignissen wird ein im Umfang
reduzierter Datensatz in einem zum Datenregistriergerät gehörenden
Statistikspeicher abgelegt. Parallel dazu wird von der nicht dargestellten
Steuereinheit des Unfalldatenspeichers geprüft, ob dieses Ereignis aufgrund
seiner Gewichtung im Ereignisspeicher zur Abspeicherung gelangen kann und
welche Auswirkung die Speicherung dieses Ereignisses auf die Rangfolge der
dort bereits gespeicherten Ereignisse hat. Die Fig. 2 zeigt exemplarisch die
Vorgehensweise beim dritten Verfahrensschritt, der die Abwertung von im
Ereignisspeicher gespeicherten Ereignissen betrifft. In Abhängigkeit von der
ursprünglichen Gewichtung µ0 wird hier das Ereignis anhand der seit seinem
Eintritt gefahrenen Wegstrecke s, die hier in km bemessen ist, kontinuierlich
auf µ = 0 abgewertet.
Das hier beschriebene, in drei Schritten ablaufende Verfahren zur
Registrierung von Unfallereignissen hat den besonderen Vorteil, daß sich der
Unfalldatenspeicher in seiner Empfindlichkeit adaptiv seinen besonderen
Einsatzbedingungen selbsttätig anpaßt. Durch die Abwertung von im
Ereignisspeicher befindlichen Ereignissen und die Zuführung neuer, aktueller
Ereignisse in Verbindung mit dem Überschreiben alter, nicht mehr relevanter
Ereignisse stellt sich im Ereignisspeicher ein sogenanntes Fließgleichgewicht
ein, da sich im Ereignisspeicher nach einer gewissen Zeit eine von den
besonderen Einsatzbedingungen des Fahrzeugs abhängige Bewertung µmin
ohne werksseitige Parametrierung oder manuelle Einstellung am
Unfalldatenspeicher von selbst einstellen wird, weil nur neue Ereignisse mit
einer Gewichtung von µ ≧ µmin zur Abspeicherung gelangen, während
Ereignisse mit einer Gewichtung µ < µmin nicht in den Ereignisspeicher
aufgenommen werden. Hierdurch erhält der Unfalldatenspeicher die Fähigkeit,
seine Empfindlichkeit seinem speziellen Einsatzgebiet individuell anzupassen,
wodurch seine Verwendbarkeit erheblich verbessert wird. Die Gewichtung µmin
entspricht dabei jeweils der niedrigsten Ansprechschwelle, die für das
Fahrzeug, in dem der Unfalldatenspeicher eingebaut ist, entsprechend seinen
Betriebsbedingungen gerade noch sinnvoll ist. Alle unfallverdächtigen
Situationen werden vorsorglich für eine spätere Auswertung erfaßt,
wohingegen Abspeicherungen von Daten geringer Relevanz die
Funktionstüchtigkeit des Unfalldatenspeichers durch eine unnötige
Beanspruchung von Speicherplatz nicht beeinträchtigen.
Auch werden durch dieses Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen
die im Unfalldatenspeicher implementierten Speichermittel sehr effektiv
genutzt. Daten von geringer Aussagekraft werden entweder gleich
ausgesondert oder nur in reduziertem Umfang gespeichert. Dadurch kann trotz
einer verhältnismäßig geringen Gesamtkapazität der Speichermittel dennoch
eine beachtliche Anzahl von Unfallereignissen in guter Qualität registriert
werden. Wenn ein Statistikspeicher realisiert ist, stehen viele Datensätze über
einen längeren Zeitraum zur Verfügung, die gerade beim Einsatz des
Unfalldatenspeichers in Fahrzeugflotten eine gewisse Kontrolle und
Überwachung des Umgangs mit dem Fahrzeug erlauben. Eine auswertende
Stelle kann den Daten im Statistikspeicher wertvolle Hinweise entnehmen,
auch wenn die dort abgelegten Datensätze in ihrem Umfang reduziert sind.
Da bedingt durch das neuartige Speicherkonzept stets die Daten derjenigen
Ereignisse im Vordergrund stehen, die die größte Relevanz im Hinblick auf ein
Unfallgeschehen haben, erhöht sich auch für den Anwender eines
erfindungsgemäßen Unfalldatenspeichers der Nutzen einer Datenauswertung.
Denn die Datenmenge ist im Hinblick auf ihre Unfallrelevanz optimiert.
Claims (12)
1. Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen, gekennzeichnet durch
- a) eine durch eine Gewichtung vollzogene Bewertung aktueller Ereignisse,
- b) eine bewertungsgesteuerte Abspeicherung dieser Ereignisse sowie
- c) eine spätere Abwertung nicht mehr relevanter Ereignisse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewertung
aktueller Ereignisse folgendermaßen durchgeführt wird:
Sobald ein in einem Fahrzeug angeordnetes, Unfallereignisse registrierendes Datenregistriergerät anhand der von ihm erfaßten Daten das Vorliegen eines potentiellen Unfallereignisses erkennt, werden bezüglich einer Unfallsituation aussagefähige Daten für einen vorgegebenen Zeitraum Δt in ihrem Verlauf beobachtet und bewertet, indem dem Ereignis, das durch die in diesem Zeitraum Δt erfaßten Daten charakterisiert ist, eine aus einer Zahl µ bestehende Gewichtung zugeordnet wird, wobei der Wert dieser Zahl µ je nach der Wichtigkeit des Ereignisses zwischen null und eins liegt, wobei µ = 1 ein Ereignis größter Wichtigkeit bedeutet, µ = 0 hingegen ein unwichtiges Ereignis.
Sobald ein in einem Fahrzeug angeordnetes, Unfallereignisse registrierendes Datenregistriergerät anhand der von ihm erfaßten Daten das Vorliegen eines potentiellen Unfallereignisses erkennt, werden bezüglich einer Unfallsituation aussagefähige Daten für einen vorgegebenen Zeitraum Δt in ihrem Verlauf beobachtet und bewertet, indem dem Ereignis, das durch die in diesem Zeitraum Δt erfaßten Daten charakterisiert ist, eine aus einer Zahl µ bestehende Gewichtung zugeordnet wird, wobei der Wert dieser Zahl µ je nach der Wichtigkeit des Ereignisses zwischen null und eins liegt, wobei µ = 1 ein Ereignis größter Wichtigkeit bedeutet, µ = 0 hingegen ein unwichtiges Ereignis.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitraum zur
Bewertung eines Unfallereignisses im Bereich zwischen 1 und 20 Sekunden
liegt.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die zu einem bestimmten Ereignis gehörenden Daten
gegebenenfalls zusammen mit unmittelbar vor oder nach dem
Ereigniszeitraum Δt erfaßten Daten in einem zum Datenregistriergerät
gehörenden Ereignisspeicher abgespeichert werden, dessen
Speicherkapazität so bemessen ist, daß er mehrere Ereignisse aufnehmen
kann.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Ereignisspeicher derart organisiert ist,
- a) daß die Steuereinheit des Datenregistriergerätes ihn zunächst auf freien Speicherplatz durchsucht, sobald sie ein aktuelles Ereignis mit der Gewichtung µ0 feststellt,
- b) daß das aktuelle Ereignis mit seinen dazugehörigen Daten dort abgespeichert wird, falls dort ausreichend freier Speicherplatz zur Verfügung steht,
- c) daß von allen im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignissen dasjenige Ereignis i mit der kleinsten Gewichtung µ =µmin ermittelt wird, wenn kein freier Speicherplatz vorhanden ist,
- d) daß ein Vergleich der Gewichtung des aktuellen Ereignisses µ0 mit dem kleinsten bereits gespeicherten Ereignis µmin durchgeführt wird,
- e) daß das Ereignis mit der Gewichtung µmin vom aktuellen Ereignis µ0 überschrieben wird, falls die Gewichtung des aktuellen Ereignisses mindestens so groß ist wie die Gewichtung des kleinsten bereits abgespeicherten Ereignisses, also µmin ≦ µ0 ist,
- f) daß das aktuelle Ereignis µ0 im Ereignisspeicher jedoch nicht abgespeichert wird, wenn die Gewichtung des aktuellen Ereignisses kleiner ist als die des kleinsten bereits gespeicherten Ereignisses, also µ0 < µmin ist.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß von allen festgestellten Ereignissen ein Satz Daten,
der in seinem Umfang zu der vom Unfalldatenspeicher zu diesem Ereignis
erfaßten Datenmenge reduziert ist, in einem zum Datenregistriergerät
gehörenden Statistikspeicher abgelegt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im
Statistikspeicher gespeicherten Ereignisse auf die Information über die
Uhrzeit des Eintritts des Ereignisses, den dazugehörigen km-Stand des
Fahrzeugs sowie dessen Geschwindigkeit und auf die ursprüngliche
Gewichtung µ des Ereignisses reduziert werden.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignisse
fortlaufend auf ihre Relevanz geprüft werden, indem Daten ausgewertet
werden, die dem Datenregistriergerät seit dem Eintritt des Ereignisses
zufließen und die für eine Gewichtung der Wertigkeit der Ereignisse relevant
sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beurteilung
der Relevanz eines Ereignisses gegebenenfalls unter Berücksichtigung der
ursprünglichen Gewichtung µ des Ereignisses die Länge der Fahrstrecke s
seit Eintreten des Ereignisses und/oder die Verweildauer ΔT des
Ereignisses im Ereignisspeicher herangezogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Beurteilung der Relevanz eines Ereignisses anhand der Länge der
Fahrstrecke s seit Eintreten des Ereignisses die ursprüngliche Gewichtung µ
nach Überschreiten einer Mindeststrecke smin bis zu einer Strecke smax
kontinuierlich bis auf µ = 0 herabgesetzt wird, wobei die Parameter smin und
smax bedarfsweise als eine Funktion der ursprünglichen Gewichtung wählbar
sind.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Beurteilung der Relevanz eines Ereignisses anhand der Verweildauer ΔT
des Ereignisses im Ereignisspeicher die ursprüngliche Gewichtung µ nach
Überschreiten einer Mindestverweildauer ΔTmin bis zu einer Verweildauer
ΔTmax kontinuierlich bis auf µ = 0 herabgesetzt wird, wobei die Parameter
ΔTmin und ΔTmax bedarfsweise als eine Funktion der ursprünglichen
Gewichtung wählbar sind.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die aus allen Parametern der herangezogenen Abwertungskriterien
gebildete Gesamtabwertung der Ereignisse mit Mitteln der Fuzzy Logik
berechnet wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: SIEMENS AG, 80333 MUENCHEN, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL AUTOMOTIVE GMBH, 30165 HANNOVER, DE |
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8131 | Rejection |