DE19707847A1 - Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen - Google Patents

Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen

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Martin Dipl Ing Gruler
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    • G07C5/08Registering or indicating performance data other than driving, working, idle, or waiting time, with or without registering driving, working, idle or waiting time
    • G07C5/0841Registering performance data
    • G07C5/085Registering performance data using electronic data carriers

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
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  • Traffic Control Systems (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen, insbesondere zur Anwendung in einem in einem Fahrzeug angeordneten Datenregistriergerät, das als Unfalldatenspeicher ausgebildet ist oder die Funktion eines Unfalldatenspeichers beinhaltet.
Der Zweck eines Unfalldatenspeichers besteht darin, unfallbezogene Daten zu registrieren und dadurch für eine spätere Auswertung bereitzustellen, damit ein Unfallhergang rekonstruierbar wird. Daten, die zu derselben Unfallsituation gehören und damit in einem zeitlichen Zusammenhang stehen, charakterisieren ein Unfallereignis, im folgenden kurz Ereignis genannt. Der Begriff des Unfalls ist hierbei weit auszulegen, weil ein Unfallereignis auch Daten von Situationen einschließen soll, die auf eine materialschädigende Fahrweise schließen lassen. Ein Unfall im Sinne dieser Erfindung ist daher jede Situation, die im normalen Bewegungsablauf des Fahrzeugs in potentiell schädigender Weise plötzlich auftritt und diesen gegebenenfalls unterbricht.
Ein Unfalldatenspeicher erfaßt fahrdynamische Daten und Statussignale, die beide im folgenden der Einfachheit halber unter dem Begriff "Daten" subsumiert werden. Zu den fahrdynamischen Daten zählen die Beschleunigungen des Fahrzeugs in Richtung von dessen Längsachse und Querachse sowie gegebenenfalls von dessen Hochachse. Des weiteren können aus den Beschleunigungen abgeleitete Größen wie der Geschwindigkeitsübertrag, der Ruck, die Leistung oder die Powerrate hinzukommen. Die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit wird oft unabhängig von den Beschleunigungen aus dem Signal eines Impulsgebers, der eine Radumdrehung erfaßt, ermittelt. Statussignale geben Auskunft über den Betriebszustand diverser Einrichtungen des Fahrzeugs, ob beispielsweise die Bremse, der Warnblinker oder andere Einrichtungen betätigt worden sind.
Die im Unfalldatenspeicher zu registrierenden Daten werden im Fahrzeug an geeigneten Stellen erfaßt und dem Unfalldatenspeicher zugeleitet. Jede Datenzuleitung wird im folgenden als ein Datenkanal bezeichnet. Ein Unfalldatenspeicher verfügt üblicherweise über eine Vielzahl von Datenkanälen, über die ihm Daten aus verschiedenen Datenquellen zufließen. Die einzelnen Datenkanäle werden von der Steuereinheit des Unfalldatenspeichers, die in der Regel als Mikroprozessor oder Mikrocontroller ausgebildet ist, in einem praxisgerecht angepaßten zeitlichen Takt abgefragt, wobei die Taktraten für die einzelnen Datenkanäle durchaus voneinander verschieden sein können. Fahrdynamische Daten werden in der Regel in einem schnelleren Takt - und damit häufiger - in die Speichermittel des Unfalldatenspeichers eingelesen als Statussignale.
Herkömmliche Unfalldatenspeicher, wie zum Beispiel in der Schrift EP 0 118 818 B1 beschrieben, bewerten allein eingehende fahrdynamische Daten nur im Hinblick auf starre, zuvor festgelegte Grenzwerte. Werden diese überschritten, bewertet der Unfalldatenspeicher das durch die erfaßten Daten charakterisierte Ereignis als Unfall. Daraufhin werden alle zu diesem Ereignis gehörenden Daten derart in einen eigens dafür vorgesehenen Speicherbereich geschrieben, daß diese Daten in ihrer Gesamtheit unverändert bis zu ihrer Auswertung erhalten bleiben. Damit wird gerade bei der Anforderung des Marktes, daß ein Unfalldatenspeicher in der Lage sein muß, mehrere Unfallereignisse aufzuzeichnen, eine verhältnismäßig große Datenmenge festgehalten, für die im Unfalldatenspeicher erhebliche Speichermittel bereitzustellen sind. Das ist jedoch teuer und für die Zweckerfüllung eines Unfalldatenspeichers von nur geringer Effektivität. Weil eine differenziertere Bewertung und Speicherung der Daten nicht erfolgt, ergibt sich auch der Nachteil, daß ein solcher Unfalldatenspeicher die unterschiedlichen, durch die fahrzeugabhängigen Einsatzbedingungen gegebenen Anforderungen nicht praxisgerecht erfüllen kann, denn bislang muß jeder herkömmliche Unfalldatenspeicher nach seinem Einbau in ein Fahrzeug seiner jeweiligen Betriebsumgebung individuell angepaßt werden.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen dahingehend zu verbessern, daß es sich in seiner Empfindlichkeitseinstellung den Einsatzverhältnissen des Unfalldatenspeichers anpaßt, wobei es bei der Datenspeicherung insbesondere die Daten derjenigen Ereignisse mit der größten Relevanz im Hinblick auf ein Unfallgeschehen berücksichtigt.
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst. Die abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der gefundenen Lösung.
Die Lösung ist gekennzeichnet durch ein Verfahren, das sich in drei Schritten vollzieht. Jedes Ereignis wird zunächst durch eine Gewichtung bewertet und sodann bewertungsgesteuert abgespeichert. Anschließend erfolgt eine Abwertung nicht mehr relevanter Ereignisse anhand festgelegter Kriterien.
Im einzelnen wird dabei wie folgt vorgegangen: Wie bereits beschrieben, werden von der Steuereinheit des Unfalldatenspeichers die Daten aller anliegenden Datenkanäle zyklisch abgefragt. Ergeben sich insbesondere bei den Beschleunigungsdaten signifikante Veränderungen von einer zur nächsten Meßwerterfassung, werden diese und auch andere bezüglich einer Unfallsituation besonders aussagefähige Daten ab dem Eintritt dieser Veränderung für einen vorgegebenen Zeitraum Δt einer genauen Prüfung unterzogen. Dieser Zeitraum Δt liegt im Bereich von Sekunden, vorzugsweise zwischen 1 und 20 Sekunden. Zusätzlich zur Beobachtung des Verlaufs der Beschleunigungsdaten kann zum Beispiel geprüft werden, ob die Bremse oder der Warnblinker betätigt worden sind oder ob das Fahrzeug zum Stillstand gekommen ist. Diese Prüfung führt dazu, daß ein Ereignis, das durch die in diesem Zeitraum Δt erfaßten Daten charakterisiert ist, bewertet wird. Die Bewertung erfolgt dadurch, daß dieses Ereignis auf der Grundlage der in diesem Zeitraum Δt erfaßten Daten mit einer Gewichtung versehen wird. Die dem Ereignis zugeordnete Gewichtung besteht dabei aus einer Zahl µ, deren Wert zwischen null und eins liegt. Eins bedeutet, daß ein Ereignis größter Wichtigkeit vorliegt, null hingegen ein unwichtiges Ereignis. Die Zuordnungskriterien für die Zahl µ zu einem Ereignis können beispielsweise in einer Auswertung des Vorhandenseins, der Intensität, der Dauer und dem Zeitverhalten von Daten bestimmter Datenkanäle bestehen. Die gewichtende Bewertung festgestellter Ereignisse in der vorbeschriebenen Weise ist der erste Schritt in dem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Verfahren. Der zweite Schritt umfaßt die Vorgehensweise bei der Abspeicherung der bewerteten Ereignisse, die jetzt nachfolgend beschrieben wird.
Die zu einem bestimmten Ereignis gehörenden Daten werden in einem zum Unfalldatenspeicher gehörenden Ereignisspeicher abgespeichert. Zu diesen Daten kommen üblicherweise noch Daten hinzu, die unmittelbar vor oder nach dem Ereigniszeitraum erfaßt wurden. Denn die Aufzeichnung von Daten aus dem Vor- und Nachereigniszeitraum verbessert die Rekonstruierbarkeit des Unfallereignisses. Es hat sich als praxisgerecht und zweckdienlich erwiesen, Daten eines zusammenhängenden Zeitraums von etwa 30 bis 60 Sekunden aufzuzeichnen, wenn vom Unfalldatenspeicher eine Fahrsituation als potentielles Unfallereignis erkannt wurde.
Der Ereignisspeicher ist so ausgelegt daß dessen Speicherkapazität für eine bestimmte Anzahl n von Ereignissen ausreicht. Zum Beispiel mag er Platz für n = 10 Ereignisse bieten. Wenn die Steuereinheit des Unfalldatenspeichers ein aktuelles Ereignis mit der Gewichtung µ0 feststellt, wird der Ereignisspeicher auf freien Speicherplatz durchsucht. Falls ausreichend freier Speicherplatz zur Verfügung steht, wird das aktuelle Ereignis mit seinen zugehörigen Daten dort abgespeichert. Wenn kein freier Speicherplatz vorhanden ist, wird von allen im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignissen dasjenige Ereignis i mit der kleinsten Gewichtung µi = µmin ermittelt. Nun folgt ein Vergleich der Gewichtung des aktuellen Ereignisses mit dem kleinsten bereits gespeicherten Ereignis. Falls die Gewichtung des aktuellen Ereignisses mindestens so groß ist wie die Gewichtung des kleinsten bereits abgespeicherten Ereignisses, also µmin ≦ µ0 ist, wird das Ereignis mit der Gewichtung µmin vom aktuellen Ereignis µ0 überschrieben. Wenn hingegen die Gewichtung des aktuellen Ereignisses kleiner ist als die des kleinsten bereits gespeicherten Ereignisses, das heißt µ0 < µmin, wird es im Ereignisspeicher nicht abgespeichert.
Damit die Daten eines Ereignisses mit zu kleiner Gewichtung im Vergleich zu den im Ereignisspeicher bereits abgespeicherten Ereignissen oder auch die Daten eines im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignisses, das jetzt aber überschrieben werden soll, nicht vollständig verloren gehen, kann im Zusammenwirken mit dem Unfalldatenspeicher ein Statistikspeicher vorgesehen werden, in dem ein reduzierter Satz der Daten, die sonst von Verlust bedroht wären, gespeichert wird. Bedarfsweise können auch Ereignisse, die nach ihrer Abwertung aus dem Ereignisspeicher herausfallen, vom Statistikspeicher übernommen werden. Programmtechnisch einfacher ist es, grundsätzlich von jedem erfaßten, aufgrund von signifikanten Meßwertveränderungen erkannten Ereignis ungeachtet seiner Gewichtung einen reduzierten Datensatz in den Statistikspeicher aufzunehmen, und zwar noch bevor entschieden wird, ob und in welcher Weise das Ereignis in den Ereignisspeicher aufgenommen wird. Bei dieser letztgenannten Vorgehensweise entfällt der Datentransfer vom Ereignisspeicher zum Statistikspeicher.
Der Statistikspeicher ist dabei so ausgelegt, daß er eine im Vergleich zum Ereignisspeicher größere Anzahl m von Ereignissen registrieren kann, wobei zum Beispiel m = 100 betragen kann. Seine Fähigkeit zur Speicherung einer größeren Anzahl von Ereignissen resultiert auch daraus, daß die Datenmenge je Ereignis reduziert wird. So kann die Datenaufzeichnung je Ereignis auf einige wenige Informationen beschränkt werden, zum Beispiel auf die Uhrzeit des Eintritts des Ereignisses, den dazugehörigen km-Stand des Fahrzeugs sowie dessen Geschwindigkeit und auf die ursprüngliche Gewichtung µ des Ereignisses.
Wie bereits erwähnt, kann der Statistikspeicher auch so eingesetzt werden, daß grundsätzlich von jedem festgestellten Ereignis ein in seinem Umfang reduzierter Datensatz dort abgelegt wird, und zwar unabhängig davon, wie dieses Ereignis im Ereignisspeicher behandelt wird. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, daß eine Übertragung von Daten aus dem Ereignisspeicher in den Statistikspeicher zu keinem Zeitpunkt erforderlich ist. Außerdem liegen dann die Datensätze im Statistikspeicher immer in chronologischer Reihenfolge vor, was ihre Auswertung vereinfacht.
Der dritte Schritt der vorgeschlagenen Lösung besteht in einer Abwertung der Ereignisse im Ereignisspeicher. Die im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignisse werden dabei fortlaufend auf ihre Relevanz geprüft. Diese Prüfung kann durch eine Auswertung von Datenkanälen erfolgen, die für eine Gewichtung der Wertigkeit der Ereignisse als relevant angesehen werden. Insbesondere kann die Relevanz eines Ereignisses durch Auswertung der Länge der Fahrstrecke s seit Eintreten des Ereignisses beurteilt werden oder durch Auswertung der Verweildauer ΔT der einzelnen Ereignisse im Ereignisspeicher. Natürlich können die genannten Abhängigkeiten auch zusammen berücksichtigt werden, wobei überdies auch jeweils die ursprüngliche Gewichtung µ des Ereignisses berücksichtigt werden kann. Welche Abhängigkeiten zweckmäßig sind, kann nach praktischen Erwägungen festgelegt werden, wobei die im Unfalldatenspeicher zur Verfügung stehende Rechnerleistung sicher mit entscheidend sein wird.
Beim genannten Vorgehen wird davon ausgegangen, daß mit zunehmender gefahrener Wegstrecke nach Eintreten des Ereignisses dessen Relevanz nach Überschreiten einer Mindeststrecke smin immer weiter abnimmt. Nach Überschreiten dieser Mindeststrecke smin kann die Abwertung der Gewichtung µ bis zu einer Strecke smax kontinuierlich, vorzugsweise linear bis auf µ = 0 erfolgen. Des weiteren können die Parameter smin und smax bedarfsweise als eine Funktion der ursprünglichen Gewichtung gewählt werden. Entsprechend kann eine Abwertung der Ereignisse auch anhand ihrer Verweildauer ΔT im Ereignisspeicher erfolgen, wobei die ursprüngliche Gewichtung µ nach Überschreiten einer Mindestverweildauer ΔTmin bis zu einer Verweildauer ΔTmax kontinuierlich, vorzugsweise linear bis auf µ = 0 herabgesetzt wird. Mit Mitteln der Fuzzy Logik kann dann die Gesamtabwertung aus allen Parametern der herangezogenen Abwertungskriterien berechnet und zur Anwendung gebracht werden.
Die ersten beiden Verfahrensschritte werden in der schematischen Darstellung der Fig. 1 veranschaulicht. Von allen Ereignissen wird ein im Umfang reduzierter Datensatz in einem zum Datenregistriergerät gehörenden Statistikspeicher abgelegt. Parallel dazu wird von der nicht dargestellten Steuereinheit des Unfalldatenspeichers geprüft, ob dieses Ereignis aufgrund seiner Gewichtung im Ereignisspeicher zur Abspeicherung gelangen kann und welche Auswirkung die Speicherung dieses Ereignisses auf die Rangfolge der dort bereits gespeicherten Ereignisse hat. Die Fig. 2 zeigt exemplarisch die Vorgehensweise beim dritten Verfahrensschritt, der die Abwertung von im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignissen betrifft. In Abhängigkeit von der ursprünglichen Gewichtung µ0 wird hier das Ereignis anhand der seit seinem Eintritt gefahrenen Wegstrecke s, die hier in km bemessen ist, kontinuierlich auf µ = 0 abgewertet.
Das hier beschriebene, in drei Schritten ablaufende Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen hat den besonderen Vorteil, daß sich der Unfalldatenspeicher in seiner Empfindlichkeit adaptiv seinen besonderen Einsatzbedingungen selbsttätig anpaßt. Durch die Abwertung von im Ereignisspeicher befindlichen Ereignissen und die Zuführung neuer, aktueller Ereignisse in Verbindung mit dem Überschreiben alter, nicht mehr relevanter Ereignisse stellt sich im Ereignisspeicher ein sogenanntes Fließgleichgewicht ein, da sich im Ereignisspeicher nach einer gewissen Zeit eine von den besonderen Einsatzbedingungen des Fahrzeugs abhängige Bewertung µmin ohne werksseitige Parametrierung oder manuelle Einstellung am Unfalldatenspeicher von selbst einstellen wird, weil nur neue Ereignisse mit einer Gewichtung von µ ≧ µmin zur Abspeicherung gelangen, während Ereignisse mit einer Gewichtung µ < µmin nicht in den Ereignisspeicher aufgenommen werden. Hierdurch erhält der Unfalldatenspeicher die Fähigkeit, seine Empfindlichkeit seinem speziellen Einsatzgebiet individuell anzupassen, wodurch seine Verwendbarkeit erheblich verbessert wird. Die Gewichtung µmin entspricht dabei jeweils der niedrigsten Ansprechschwelle, die für das Fahrzeug, in dem der Unfalldatenspeicher eingebaut ist, entsprechend seinen Betriebsbedingungen gerade noch sinnvoll ist. Alle unfallverdächtigen Situationen werden vorsorglich für eine spätere Auswertung erfaßt, wohingegen Abspeicherungen von Daten geringer Relevanz die Funktionstüchtigkeit des Unfalldatenspeichers durch eine unnötige Beanspruchung von Speicherplatz nicht beeinträchtigen.
Auch werden durch dieses Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen die im Unfalldatenspeicher implementierten Speichermittel sehr effektiv genutzt. Daten von geringer Aussagekraft werden entweder gleich ausgesondert oder nur in reduziertem Umfang gespeichert. Dadurch kann trotz einer verhältnismäßig geringen Gesamtkapazität der Speichermittel dennoch eine beachtliche Anzahl von Unfallereignissen in guter Qualität registriert werden. Wenn ein Statistikspeicher realisiert ist, stehen viele Datensätze über einen längeren Zeitraum zur Verfügung, die gerade beim Einsatz des Unfalldatenspeichers in Fahrzeugflotten eine gewisse Kontrolle und Überwachung des Umgangs mit dem Fahrzeug erlauben. Eine auswertende Stelle kann den Daten im Statistikspeicher wertvolle Hinweise entnehmen, auch wenn die dort abgelegten Datensätze in ihrem Umfang reduziert sind.
Da bedingt durch das neuartige Speicherkonzept stets die Daten derjenigen Ereignisse im Vordergrund stehen, die die größte Relevanz im Hinblick auf ein Unfallgeschehen haben, erhöht sich auch für den Anwender eines erfindungsgemäßen Unfalldatenspeichers der Nutzen einer Datenauswertung. Denn die Datenmenge ist im Hinblick auf ihre Unfallrelevanz optimiert.

Claims (12)

1. Verfahren zur Registrierung von Unfallereignissen, gekennzeichnet durch
  • a) eine durch eine Gewichtung vollzogene Bewertung aktueller Ereignisse,
  • b) eine bewertungsgesteuerte Abspeicherung dieser Ereignisse sowie
  • c) eine spätere Abwertung nicht mehr relevanter Ereignisse.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewertung aktueller Ereignisse folgendermaßen durchgeführt wird:
Sobald ein in einem Fahrzeug angeordnetes, Unfallereignisse registrierendes Datenregistriergerät anhand der von ihm erfaßten Daten das Vorliegen eines potentiellen Unfallereignisses erkennt, werden bezüglich einer Unfallsituation aussagefähige Daten für einen vorgegebenen Zeitraum Δt in ihrem Verlauf beobachtet und bewertet, indem dem Ereignis, das durch die in diesem Zeitraum Δt erfaßten Daten charakterisiert ist, eine aus einer Zahl µ bestehende Gewichtung zugeordnet wird, wobei der Wert dieser Zahl µ je nach der Wichtigkeit des Ereignisses zwischen null und eins liegt, wobei µ = 1 ein Ereignis größter Wichtigkeit bedeutet, µ = 0 hingegen ein unwichtiges Ereignis.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitraum zur Bewertung eines Unfallereignisses im Bereich zwischen 1 und 20 Sekunden liegt.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zu einem bestimmten Ereignis gehörenden Daten gegebenenfalls zusammen mit unmittelbar vor oder nach dem Ereigniszeitraum Δt erfaßten Daten in einem zum Datenregistriergerät gehörenden Ereignisspeicher abgespeichert werden, dessen Speicherkapazität so bemessen ist, daß er mehrere Ereignisse aufnehmen kann.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ereignisspeicher derart organisiert ist,
  • a) daß die Steuereinheit des Datenregistriergerätes ihn zunächst auf freien Speicherplatz durchsucht, sobald sie ein aktuelles Ereignis mit der Gewichtung µ0 feststellt,
  • b) daß das aktuelle Ereignis mit seinen dazugehörigen Daten dort abgespeichert wird, falls dort ausreichend freier Speicherplatz zur Verfügung steht,
  • c) daß von allen im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignissen dasjenige Ereignis i mit der kleinsten Gewichtung µ =µmin ermittelt wird, wenn kein freier Speicherplatz vorhanden ist,
  • d) daß ein Vergleich der Gewichtung des aktuellen Ereignisses µ0 mit dem kleinsten bereits gespeicherten Ereignis µmin durchgeführt wird,
  • e) daß das Ereignis mit der Gewichtung µmin vom aktuellen Ereignis µ0 überschrieben wird, falls die Gewichtung des aktuellen Ereignisses mindestens so groß ist wie die Gewichtung des kleinsten bereits abgespeicherten Ereignisses, also µmin ≦ µ0 ist,
  • f) daß das aktuelle Ereignis µ0 im Ereignisspeicher jedoch nicht abgespeichert wird, wenn die Gewichtung des aktuellen Ereignisses kleiner ist als die des kleinsten bereits gespeicherten Ereignisses, also µ0 < µmin ist.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß von allen festgestellten Ereignissen ein Satz Daten, der in seinem Umfang zu der vom Unfalldatenspeicher zu diesem Ereignis erfaßten Datenmenge reduziert ist, in einem zum Datenregistriergerät gehörenden Statistikspeicher abgelegt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die im Statistikspeicher gespeicherten Ereignisse auf die Information über die Uhrzeit des Eintritts des Ereignisses, den dazugehörigen km-Stand des Fahrzeugs sowie dessen Geschwindigkeit und auf die ursprüngliche Gewichtung µ des Ereignisses reduziert werden.
8. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die im Ereignisspeicher gespeicherten Ereignisse fortlaufend auf ihre Relevanz geprüft werden, indem Daten ausgewertet werden, die dem Datenregistriergerät seit dem Eintritt des Ereignisses zufließen und die für eine Gewichtung der Wertigkeit der Ereignisse relevant sind.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beurteilung der Relevanz eines Ereignisses gegebenenfalls unter Berücksichtigung der ursprünglichen Gewichtung µ des Ereignisses die Länge der Fahrstrecke s seit Eintreten des Ereignisses und/oder die Verweildauer ΔT des Ereignisses im Ereignisspeicher herangezogen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Beurteilung der Relevanz eines Ereignisses anhand der Länge der Fahrstrecke s seit Eintreten des Ereignisses die ursprüngliche Gewichtung µ nach Überschreiten einer Mindeststrecke smin bis zu einer Strecke smax kontinuierlich bis auf µ = 0 herabgesetzt wird, wobei die Parameter smin und smax bedarfsweise als eine Funktion der ursprünglichen Gewichtung wählbar sind.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Beurteilung der Relevanz eines Ereignisses anhand der Verweildauer ΔT des Ereignisses im Ereignisspeicher die ursprüngliche Gewichtung µ nach Überschreiten einer Mindestverweildauer ΔTmin bis zu einer Verweildauer ΔTmax kontinuierlich bis auf µ = 0 herabgesetzt wird, wobei die Parameter ΔTmin und ΔTmax bedarfsweise als eine Funktion der ursprünglichen Gewichtung wählbar sind.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die aus allen Parametern der herangezogenen Abwertungskriterien gebildete Gesamtabwertung der Ereignisse mit Mitteln der Fuzzy Logik berechnet wird.
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