DE10046696A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von Fahrzeugdaten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Aufzeichnen von FahrzeugdatenInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Aufzeichnen von Daten aus, insbesondere mittels Sensoren, in einem Fahrzeug erfassten Parameterwerten, insbesondere zur Rekonstruktion von Unfällen, sowie eine Speichereinrichtung und eine Vorrichtung zum Aufzeichnen solcher Daten anzugeben, wobei es möglich sein soll, alle relevanten Daten kontinuierlich bei geringem Speichervolumen aufzuzeichnen und in einer kurzen Zeitspanne fest abzuspeichern. Hierzu werden die Parameterwerte und/oder aus diesen berechnete Daten mit zunehmenden zeitlichen Abstand zum momentanen Erfassungszeitpunkt mit abnehmbarer Dichte aufgezeichnet. Eine geeignete Speichereinrichtung weist einen RAM (Random Access Memory) zur Aufzeichnung der Daten jeweils über einen bestimmten Zeitraum und einen nicht-flüchtigen Speicher (wie EEPROM) auf, in den die aufgezeichneten Daten aus dem RAM innerhalb weniger ms parallel übertragbar sind. Geeignet ist die Realisierung mittels eines ASIC.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine
Vorrichtung zum Aufzeichnen von Daten aus, insbesondere
mittels Sensoren, in einem Fahrzeug erfassten oder
ermittelten Parameterwerten, insbesondere zur
Rekonstruktion von Unfällen, sowie eine Speicherein
richtung zum Aufzeichnen solcher Daten gemäß den
Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Aus der EP 0 078 807 B1 ist es bekannt, zur Ermittlung des
Unfallherganges bei Fahrzeugen mit Antiblockiersystem (ABS)
mittels Sensoren erfasste und berechenbare Fahrzustandsgrö
ßen, wie Fahrzeuggeschwindigkeit, Bremsweg und Verzögerung,
zu speichern, um hieraus den Unfall zu rekonstruieren, da
Fahrzeuge mit ABS meist keine deutlichen Bremsspuren
hinterlassen.
Unfalldatenschreiber werden in einem Artikel der
Wirtschaftswoche, Nr. 10, S. 60 bis 62, vom 3.3.1989
("Black Box im Auto") vorgestellt. Der Unfalldatenschreiber
wird von Sensoren bedient, die sämtliche Bewegungsveränderungen
des Autos aufnehmen. Weitere Daten (Licht- oder
Blinkerschalterstellung, Lenk-, Pedal- und
Kupplungsbewegungen, usw.) können registriert werden.
Sämtliche Daten werden auf einem Chip gespeichert und alle
30 Sekunden von aktuellen Daten überschrieben. Bei einem
Unfall wird der Chipinhalt eingefroren, wobei weitere Daten
bis zum Stillstand des Autos aufgezeichnet werden.
Schließlich sind ein Unfalldatenschreiber und ein Verfahren
zur Analyse eines Unfallgeschehens aus der DE 195 09 711 A1
bekannt. Dort wird versucht, die hohe Ungenauigkeit bei der
Bestimmung der Unfalldaten (Geschwindigkeit und Bremsweg)
dadurch zu verringern, daß zusätzlich zu den Daten eine s
Unfalldatenschreibers GPS-Signale (Global Positioning
System) zur Auswertung herangezogen werden. Hierdurch kann
eine hinreichend exakte relative Ortsbestimmung erfolgen,
wobei die absolute Ortsbestimmung (Nullpunktskorrektur)
durch den bekannten Unfalldatenschreiber vorgenommen wird.
In dieser Schrift wird das Problem angeführt, daß zur
ausreichend genauen Berechnung der Unfalldaten mittels
eines herkömmlichen Unfalldatenschreibers für jeden der
drei translatorischen und drei rotatorischen Freiheitsgrade
der Fahrzeugbewegung ein eigener Sensor erforderlich wäre,
was einen inakzeptablen rechen- und sensortechnischen
Aufwand zur Folge hätte.
Tatsächlich erfordern Aussagen zur Fahrzeugdynamik bei
einem Unfall (meist verbunden mit abruptem Bremsen,
Schleudern oder Aufprall) eine Parametererfassung im
Abstand von beispielsweise 20-40 ms, für einzelne
Parameter, wie die Raddrehzahl, sogar kleiner 20 ms. Nimmt
man an, daß 70 Parameter zur Unfallrekonstruktion alle 20 ms
mit einer Breite von 2 Bytes über einen Zeitraum von 30
Sekunden aufgenommen werden, wäre ein Speicher von 205
KByte erforderlich.
Das in der DE 195 09 711 A1 beschriebene Verfahren zur
Unfallrekonstruktion unter Einbeziehung von GPS-Signalen
erfordert ein entsprechendes Empfangssytem und ebenfalls
erheblichen rechentechnischen Aufwand. Außerdem gestaltet
sich die Nachrüstung bestehender Systeme schwierig.
Ein weiterer Nachteil bekannter Unfalldatenschreiber ist
die lange Übertragungszeit der im flüchtigen Speicher (RAM)
aufgezeichneten Daten in einen nicht-flüchtigen Speicher
(z. B. EEROM). Typischerweise wird der RAM-Inhalt über einen
seriellen Bus wie den SPI in einen EEPROM geschrieben. Die
Übertragungszeit wächst linear mit der Anzahl der zu
übertragenden Bytes. Die langsame Übertragungsrate (z. B. 10 ms/Byte)
ist zur Übertragung der nötigen Datenmenge nach
einem Aufprall mit wahrscheinlichem Einbruch der
Speisespannung infolge Beschädigung von Komponenten des
Bordnetzes oder einer definierten Batterieabschaltung nach
Unfalldetektion zur Realisierung einer Unfalldatenspeicher
funktionalität ungeeignet.
Es sind ebenfalls Unfalldatenschreiber bekannt, bei welchen
die entsprechenden Daten nicht von einem RAM auf einen
EEPROM übertragen werden. Es ist beispielsweise möglich,
den RAM batteriegepuffert auszubilden, wobei diese
Realisierung bei wenigstens einem kommerziell verfügbaren
Unfalldatenschreiber bekannt ist. Eine Batteriepufferung
wird jedoch in Steuergeräten als sehr ungünstig erachtet,
da diese über keine eigenen Batterien verfügen, und das
Bordnetz bei einem Unfall zusammenbrechen kann. Wie bereits
erwähnt, wird jedoch, falls in Steuergeräten Daten von
einem RAM auf einen EEPROM übertragen werden sollen, häufig
ein serieller Bus eingesetzt.
Aufgabe vorliegender Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Aufzeichnen von Daten aus mittels
Sensoren in einem Fahrzeug erfassten Parameterwerten,
insbesondere zur Rekonstruktion von Unfällen, sowie eine
Speichereinrichtung zum Aufzeichnen solcher Daten
anzugeben, wobei es möglich, sein soll, alle relevanten
Daten kontinuierlich bei geringem Speichervolumen
aufzuzeichnen und in einer kurzen Zeitspanne fest
abzuspeichern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der
unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus der Beschreibung und den Unteransprüchen.
Eine geeignete Realisierung ist in Anspruch 7 angegeben.
Die Erfindung betrifft ausserdem noch ein Computerprogramm
auf einem Speichermittel bzw. Datenträger, welches bei
dessen Ausführung auf einem Computer bzw. einem Steuergerät
ein erfindungsgemäßes Verfahren ausführt. Das
diesbezügliche Speichermittel kann dabei fest integriert in
den Computer bzw. das Steuergerät sein, wie z. B. ein RAM,
E(E)PROM, Flash-EPROM, eine Festplatte, etc. oder auch
mobil wie z. B. eine Diskette, ein CD-ROM oder ähnliches.
Erfindungsgemäß werden die Parameterwerte und/oder aus
diesen berechnete Daten mit zunehmenden zeitlichen Abstand
zum momentanen Erfassungszeitpunkt mit abnehmender Dichte
aufgezeichnet. Es hat sich nämlich gezeigt, daß eine hohe
Aufzeichnungsdichte nur in einem sehr kurzen Zeitraum vor
einem Unfall erforderlich ist, da dann hohe Änderungsraten
der Parameterwerte wahrscheinlich sind. Zeitlich weiter
zurückliegende Werte können mit geringerer Auflösung
aufgezeichnet werden, da kleinere Änderungsraten angenommen
werden können und die Relevanz der Informationen mit
zunehmendem zeitlichen Abstand zum Unfall abnimmt.
Die Aufzeichnungsdichte kann erfindungsgemäß z. B.
exponentiell, linear oder stufenweise mit zunehmenden
zeitlichen Abstand zum momentanen Erfassungszeitpunkt (d. h.
zum möglichen Unfallzeitpunkt) sinken. Vorteilhaft und
praktisch leicht realisierbar ist es, wenn die
Parameterwerte mit diskret abnehmender
Aufzeichnungshäufigkeit aufgezeichnet werden, wobei über
den Aufzeichnungszeitraum eine geeignete, vorgebbare Anzahl
von Stufen (beispielsweise 2 bis 8, vorteilhafterweise 3
bis 6) gelegt wird.
In einer besonderen Ausprägung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden aus den erfassten Parameterwerten
repräsentative Daten, wie Extrem- oder Mittelwerte,
berechnet und aufgezeichnet. Dies ist insbesondere dann
vorteilhaft, wenn die Daten mit einer sehr geringen
Aufzeichnungshäufigkeit aufgezeichnet werden. Dann kann die
durch den großen Abstand der Aufzeichnungszeitpunkte
verlorengegangene Information teilweise kompensiert werden.
Z. B. können der Minimalwert, der Maximalwert und der
Mittelwert eines Parameters zwischen zwei
Aufzeichnungszeitpunkten berechnet und gespeichert werden.
Auf diese Art lassen sich wichtige Informationen erhalten,
wobei dennoch weniger Werte als bei maximaler
Aufzeichnungshäufigkeit aufgezeichnet werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht nur zur
Rekonstruktion von Fahrzeugunfällen mittels der
aufgezeichneten Daten einsetzbar, sondern auch
beispielsweise zur Auswertung der Teilebeanspruchung, zur
Bestimmung der Lebensdauer und/oder Abnutzung von
Einzelteilen etc., vorausgesetzt, die hierfür notwendigen
Parameter werden mittels geeigneter Sensoren gemessen oder
anderweitig ermittelt. Der Aufzeichnungszeitraum und der
Verlauf der Aufzeichnungshäufigkeit müssen für die
jeweilige Anwendung und die jeweiligen Parameter festgelegt
werden. Die Daten könnten beispielsweise dahingehend
ausgewertet werden, wann der Austausch eines Ersatzteiles
aufgrund der bisherigen Beanspruchung angezeigt ist.
Zur Unfallrekonstruktion ist es vorteilhaft, wenn die
aufgezeichneten Daten nach einem Fahrzeugunfall parallel in
einen nicht-flüchtigen Speicher übertragen werden. Die
Übertragungsdauer wächst dann nicht mehr linear mit der
Datenmenge, sondern es ist eine unmittelbare Speicherung
nach einem Unfall oder einem definierten Ereignis möglich.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin eine
Speichereinrichtung zum Aufzeichnen von Daten aus mittels
Sensoren in einem Fahrzeug erfassten Parameterwerten,
insbesondere zur Rekonstruktion von Unfällen, wobei ein RAM
(Random Access Memory) zur Aufzeichnung der Daten jeweils
über einen bestimmten Zeitraum und ein nicht-flüchtiger
Speicher eingesetzt werden, in den die aufgezeichneten
Daten aus dem RAM parallel übertragbar sind.
Ein Unfall kann auf verschiedene Weisen erkannt werden.
Entweder bricht durch Beschädigung der Komponenten die
Bordspannung zusammen oder der Unfall wird sensorisch
detektiert, wobei hierfür spezielle Detektionsalgorithmen
angewendet werden. In einem solchen Fall ist es notwendig,
die aufgezeichnete Datenmenge in einem möglichst kurzen
Zeitraum nichtflüchtig abzuspeichern. Auch bei anderen
Anwendungen kann es erwünscht sein, unmittelbar nach einem
definierten Ereignis die aufgezeichneten Daten dauernd
abzuspeichern.
Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck ein sogenannter nvSRAM
(non-volatile Static Random Access Memory) verwendet. Der
SRAM ersetzt im normalen Betrieb den RAM und ist parallel
zu einem nicht-flüchtigen Speicher (wie EEPROM) geschaltet.
Die Schaltung wird derart eingestellt, daß bei Abfall der
Speisespannung unter einen definierten Schwellwert oder bei
Eintritt eines definierten Ereignisses der gesamte SRAM-
Inhalt in weniger als 10 ms festgespeichert wird.
Alternativ kann auch jede andere Speichertechnologie, die
es erlaubt, in kurzer Zeit, z. B. in wenigen Millisekunden
(ms) größere Datenmengen, z. B. mehrere Kilobytes (Kbytes)
nichtflüchtig zu speichern, zum Einsatz gelangen. Beispiele
hierfür sind FeRAM (ferroeelektrischer RAM) und Flash-Banks
(Flash-Speicher).
Zur Realisierung der Unfalldatenspeicherfunktionalität in
einem Fahrzeug ist die Verwendung eines ASICs (Application
Specific Integrated Circuit) im Steuergerät des Fahrzeugs
besonders geeignet. Viele Sensoren kommunizieren nicht mit
dem Fahrzeugbus, sondern sind an das Steuergerät
angeschlossen. (direkt oder über Feldbus). Das Steuergerät
stellt hierbei Sensorinformationen über den Bus bereit.
Hierdurch können ohnehin vorhandene Strukturen optimal
genutzt werden. Die von den Sensoren gelieferten Daten
werden zur Unfallrekonstruktion weitergenutzt, wobei die
Sensorendaten über den Fahrzeugbus (z. B. CAN) verfügbar
sind und die gewünschten Daten mittels Software ausgewertet
werden. Insbesondere bei Verwendung eines nvSRAM zur
Datenspeicherung ist ein ASIC vorteilhaft. Lediglich eine
Bestückung des Steuergerätes mit dem ASIC ohne weitere
Hardware-Änderungen ist notwendig, die erforderlichen
Softwareänderungen werden minimiert. Eine selektive
Ausrüstung mit der Unfalldatenspeicherfunktionalität ist
möglich.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben
sich aus der Beschreibung und den Ansprüchen
Im folgenden soll die Erfindung durch in der Zeichnung
dargestellte Ausführungsbeispiele anhand der in der
Zeichnung enthaltenen, beigefügten Figuren näher erläutert
werden.
Fig. 1 zeigt eine erste erfindungsgemäße Funktion 1 zur
Abnahme der Aufzeichnungsdichte eines Parameterwertes mit
zunehmenden zeitlichen Abstand zum momentanen
Erfassungszeitpunkt.
Fig. 2 zeigt eine zweite erfindungsgemäße Funktion 2 zur
Abnahme der Aufzeichnungsdichte eines Parameterwertes mit
zunehmenden zeitlichen Abstand zum momentanen
Erfassungszeitpunkt.
Fig. 3 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines ASICS 8 unter
Verwendung eines nvSRAM 7 zur Datenspeicherung für die
Unfallrekonstruktion.
In Fig. 1 ist der Aufzeichnungszeitraum mit T bezeichnet.
T liegt im Bereich von z. B. 60 Sekunden, wobei zur
Unfallrekonstruktion nach einer Crashdetektion
zweckmäßigerweise noch eine Zeit lang, z. B. etwa 5 bis 10
Sekunden Daten aufgenommen werden, bevor der gesamte
Speicherinhalt festgespeichert wird, sofern dies
entsprechend der Situation bzw. des Unfallverlaufs möglich
ist. Je nach Anforderung sind auch längere oder kürzere
Aufzeichnungszeiträume denkbar.
Die Aufzeichnungsdichte sinkt erfindungsgemäß mit
wachsendem zeitlichen Abstand zum Unfallzeitpunkt tu. Die
Funktion 1 zeigt einen nicht-linearen, im wesentlichen
exponentiellen Verlauf, der eine kontinuierliche
Datenkompression repräsentiert.
Die in Fig. 2 dargestellte Funktion 2 beschreibt eine
mehrstufige, hier dreistufige Reduktion der
Aufzeichnungsdichte. Die Aufzeichnungshäufigkeit beträgt
bis zum Zeitpunkt t1 vor dem Unfallzeitpunkt tu f1[s-1],
davor bis zum Zeitpunkt t2 f2, anschließend bis zum
Zeitpunkt t3 nur noch f3. Die Konstanten f1, f2, f3, t1 und
t2 sind jeweils parameter-spezifisch festzulegen oder auch
beliebig vorgebbar.
Die Einsparung E des zur Parameteraufzeichnung
erforderlichen RAM und nicht-flüchtigen Speichers gegenüber
einer unveränderlichen Aufzeichnungsdichte kann wie folgt
berechnet werden:
Diese Formel (I) läßt sich analog für jede beliebige
Stufenzahl erweitern.
In einer besonderen Ausführungsart werden für den Zeitraum
t3 bis t2 zu jedem Aufzeichnungszeitpunkt aus mehreren
Zwischenwerten berechnete Werte eines Parameters
aufgezeichnet, jedoch insgesamt weniger Werte als bei
Anwendung einer Aufzeichnungshäufigkeit f2. Es können z. B.
der Minimalwert, der Maximalwert und der Durchschnittswert
des Parameters zwischen zwei Aufzeichnungszeitpunkten
gespeichert werden. Dadurch kann die aufgrund der geringen
Aufzeichnungshäufigkeit verlorengegangene Information
wenigstens zum Teil kompensiert werden. Dies ist besonders
sinnvoll, wenn f1 sehr klein ist, z. B. f1 entsprechend 1 Hz.
Werden b berechnete Werte eines Parameters zu jedem
Aufzeichnungszeitpunkt (im obigen Beispiel b = 3) im Zeitraum
t2 bis t3 aufgezeichnet, so beträgt die Speichereinsparung
Eb gemäß nachfolgender Formel (II) noch
Für typische praktische Anwendungen lassen sich
Speichereinsparungen von 80-90% erzielen.
Fig. 3 stellt schematisch den Aufbau eines ASICS 8 zur
Realisierung der Unfalldatenspeicherfunktionalität in einem
Kfz-Steuergerät dar. Nicht dargestellte Sensoren geben ihre
Signale über den Kfz-Bus 3 (z. B. CAN) an entsprechende
Empfangsgeräte, wie das Steuergerät, weiter. Hierzu steht
der Mikroprozessor 5 des ASICS, der über den Buscontroller
4 mit dem Kfz-Bus 3 kommuniziert, mit dem Mikroprozessor 6
des Steuergerätes in Verbindung. Es sei an dieser Stelle
angemerkt, daß der ASIC nicht mit einem eigenen
Buscontroller versehen sein muß. Jedoch ist die Verwendung
eines eigenen Buscontrollers dann vorteilhaft, wenn die vom
Bus benötigten Signale verschieden sind von den von dem
Steuergerät, in das der ASIC integriert ist, benötigten
Signalen. Erfindungsgemäß ist ein nvSRAM 7 vorgesehen, der
die zur Unfallrekonstruktion relevanten Parameterwerte
insbesondere mittels des erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsverfahrens aufzeichnet und bei einem Unfall
innerhalb weniger ms festspeichert. Hierzu braucht nicht
auf diskrete Energiespeicher, wie Kapazitäten im
Steuergerät, zurückgegriffen werden.
Bei Kombination des in Fig. 3 dargestellten ASICS 8 unter
Verwendung des nvSRAM 7 und einer erfindungsgemäßen
Aufzeichnungsdichtefunktion lassen sich eine Fülle von
Vorteilen gegenüber bekannten Unfalldatenschreibern
erzielen.
Der Bedarf an RAM und nicht-flüchtigem Speicher (z. B.
Flash-EEPROM) wird signifikant gegenüber dem bekannten
Ring-speicherprinzip mit fester Aufzeichnungshäufigkeit
reduziert. Dadurch werden die Kosten der Hardware gesenkt.
Das beschriebene Verfahren erlaubt die Erfassung einer
langen Historie vor dem Unfall mit zunehmender Genauigkeit.
Das Problem der Übertragung des gesamten RAM-Inhalts in den
nicht-flüchtigen Speicher nach Wegfall der Speisespannung
wird durch die Erfindung gelöst. Im Gegensatz zum Bekannten
wird der gesamte Datensatz in nur wenigen ms parallel z. B.
in einen EEPROM geschrieben, und es entfällt die
Notwendigkeit der Verwendung diskreter Kapazitäten als
Energiespeicher im Steuergerät.
Weiterhin von Vorteil ist, dass durch die Verwendung eines
ASICS keine Änderungen der zur Erfüllung der
Steuergerätefunktion benötigten Hardware erforderlich sind.
Die Softwareänderungen werden minimiert. Der ASIC erlaubt
eine selektive Realisierung der
Unfalldatenspeicherfunktionalität durch Bestückung des
Steuergerätes mit dem ASIC.
Der erfindungsgemäße Gegenstand ist aber nicht auf die
genannten Beispiele beschränkt. Vergleichbare Lösungen
werden ebenfalls unter dem Grundprinzip der Erfindung der
Datenaufzeichnung mit veränderbarer Dichte gemessen am
zeitlichen Abstand zum Unfallzeitpunkt subsumiert.
Claims (9)
1. Verfahren zum Aufzeichnen von Daten aus in einem
Fahrzeug erfassten oder ermittelten Parameterwerten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Parameterwerte und/oder aus diesen berechnete Daten
mit zunehmendem zeitlichen Abstand zum momentanen
Erfassungs- oder Ermittlungszeitpunkt mit abnehmender
Dichte aufgezeichnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Parameterwerte mit diskret abnehmender
Aufzeichnungshäufigkeit (f1, f2, f3, usw.) aufgezeichnet
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß aus den erfassten Parameterwerten
repräsentative Daten, wie Extrem- oder Mittelwerte,
insbesondere für Aufzeichnungsintervalle mit geringer
Aufzeichnungshäufigkeit, berechnet und aufgezeichnet
werden.
4. Verwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 3 zur Rekonstruktion von Fahrzeugunfällen mittels der
aufgezeichneten Daten.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die aufgezeichneten Daten nach einem Fahrzeugunfall
parallel in einen nicht-flüchtigen Speicher übertragen
werden.
6. Speichereinrichtung zum Aufzeichnen von Daten aus in
einem Fahrzeug erfassten oder ermittelten Parameterwerten,
insbesondere zur Rekonstruktion von Unfällen,
gekennzeichnet durch ein erstes Speichermittel,
insbesondere ein RAM (Random Access Memory), zur
Aufzeichnung der Daten jeweils über einen bestimmten
Zeitraum und durch ein zweites nicht-flüchtiges
Speichermittel, in den die aufgezeichneten Daten aus dem
ersten Speichermittel parallel übertragbar sind, oder
andere geeignete Speichertechnologiemittel, die es
erlauben, Datenmengen, insbesondere mehrere Kbytes, in
kurzer Zeit, insbesondere wenigen ms, nichtflüchtig
abzuspeichern, wobei die Aufzeichnungsdichte variabel,
abhängig von einem Erfassungs- oder Ermittlungszeitpunkt
ist
7. Verwendung eines ASICS (8) (Application Specific
Integrated Circuit) im Steuergerät eines Fahrzeugs zum
Aufzeichnen von Daten aus mittels Sensoren in einem
Fahrzeug erfassten Parameterwerten zur Rekonstruktion von
Unfällen, insbesondere mit einer integrierten
Speichereinrichtung nach Anspruch 6.
8. Vorrichtung zum Aufzeichnen von Daten aus in einem
Fahrzeug erfassten oder ermittelten Parameterwerten,
insbesondere zur Rekonstruktion von Unfällen, welche
wenigstens ein Speichermittel enthält, dadurch
gekennzeichnet, dass Mittel enthalten sind, die die
Parameterwerte und/oder aus diesen berechnete Daten mit
zunehmendem zeitlichen Abstand zum momentanen Erfassungs-
oder Ermittlungszeitpunkt mit abnehmender Dichte
aufzeichnen.
9. Computerprogramm auf einem Speichermittel, durch
welches bei Ablauf auf einem Computer, insbesondere einem
Steuergerät, ein Verfahren nach wenigstens einem der
Ansprüche 1 bis 5 durchgeführt wird.
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