DE19701479A1 - Vorrichtung zur Betätigung eines Windabweisers an einem Fahrzeugschiebedach - Google Patents

Description

Vorrichtung zur Betätigung eines Windabweisers an einem Fahrzeugschiebedach mit einem Ausstellager, in welchem der Windabweiser beim Öffnen des Schiebedaches für eine Ausstellbewegung beweglich gelagert ist.

Herkömmliche Vorrichtungen dieser Art sehen für den Windabweiser nur zwei Positio­ nen vor. Die eine Position ist die Ruheposition, in welcher das Schiebedach geschlossen ist, und die zweite Position ist die ausgestellte Position beim Öffnen des Schiebedaches. In bestimmten Fahrgeschwindigkeitsbereichen und auch bei bestimmten Öffnungsposi­ tionen des Schiebedachdeckels ergibt sich ein unangenehmes Geräuschniveau beim Fahren. Bei Geschwindigkeiten unterhalb 80 km/h treten bei geöffnetem Schiebedach Wummergeräusche auf. Bei Geschwindigkeiten über 120 km/h entstehen bei geöffne­ tem Schiebedach und auch in Zwischenstellungen des geöffneten Schiebedachdeckels unangenehme Pfeif- oder Zischgeräusche.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, durch welche ein unangenehmes Geräuschniveau bei teilweise oder ganz geöffnetem Schiebedach vermieden wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausstellbewegung des Windabweisers durch eine verstellbare Steuerkurve, entlang welcher ein mit dem Wind­ abweiser verbundenes Eingriffsteil geführt wird, steuerbar ist.

Die Steuerkurve kann in der Weise ausgebildet sein, daß zwischen der Ruheposition bei geschlossenem Schiebedach und dem vollständig ausgestellten Windabweiser beliebige Zwischenstellungen möglich sind, die in Abhängigkeit von der jeweiligen Deckelstellung bei teilweise oder vollständig geöffnetem Schiebedach und/oder geschwindigkeitsab­ hängig (Fahrgeschwindigkeit bzw. an der Karosserie abgegriffene Strömungsgeschwin­ digkeit beim Fahren) eingestellt wird. Zum Verstellen der Steuerkurve kann ein elektri­ scher Antrieb, der in geeigneter Weise mit dem Schiebedachantrieb und/oder der Borde­ lektronik, insbesondere zum Abgreifen des Tachometersignals für die Steuerung gekop­ pelt ist, vorgesehen sein. Die Verstellbewegung der Steuerkurve kann jedoch durch ei­ nen vorteilhafterweise elektrischen separaten Antrieb, der auch von Hand ein- und ausschaltbar ist, durchgeführt werden. Zur Bildung der Steuerkurve kann an einer im Bereich des Schiebedaches verschiebbar angeordneten Kulisse eine Kulissenbahn vor­ gesehen sein, entlang welcher das mit dem Windabweiser verbundene Eingriffsteil ge­ führt wird. Die Steuerkurve bzw. die Kulisse, welche die Steuerkurve vorsieht, kann in bevorzugter Weise etwa im rechten Winkel zur Ausstellbewegung des Windabweisers verschiebbar geführt sein. Das Eingriffsteil ist vorzugsweise starr mit dem Windabweiser verbunden und liegt mit Vorspannung in Richtung zu seiner abgesenkten Stellung an der Steuerkurve an. Die Koppelung der Steuerkurve an das Öffnen des Schiebedaches kann dergestalt sein, daß gesteuerte Zwischenstellungen des Windabweisers im letzten Öff­ nungsdrittel des Deckelweges vorgesehen sind. Die Erfindung kann bevorzugt auch bei einem als Schiebehebedach ausgebildeten Schiebedach zum Einsatz kommen.

Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die Erfindung noch näher erläu­ tert. Es zeigen

Fig. 1(A) bis 1(C) verschiedene Deckelstellungen eines Schiebedaches in Verbindung mit variierten Ausstellhöhen des Windabweisers bei einem schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel;

Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Ausführungsbeispiels in Detaildar­ stellung im Bereich einer Steuerbahn für die Windabweiserstellung;

Fig. 3 in einer Ansicht von vorne eine Führung für einen Gleitstein, der mit dem Deckel des Schiebedaches verbunden ist, und eine Führung für eine Steuerkulisse des Windabweisers;

Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel für einen gemeinsamen Antrieb von Steuerkulis­ se und Deckel; und

Fig. 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel mit gemeinsamem Antrieb für Schiebe­ dachdeckel und Steuerung der Ausstellbewegung des Windabweisers.

In den Fig. 1(A) bis 1(C) sind verschiedene Betriebsstellungen des Schiebedaches gezeigt. In der Fig. 1(A) befindet sich ein Deckel 2 des Schiebedaches in der ge­ schlossenen Stellung. Ein Windabweiser 1 nimmt dabei die unterste Position ein. Der Windabweiser 1 und der Deckel 2 fluchten mit der Oberfläche eines Fahrzeugdaches 18. Es ist auch möglich, daß der vordere Teil des Deckels 2 über den unten liegenden Wind­ abweiser 1 geschoben ist. In der Fig. 1(B) befindet sich der Deckel 2 des Schiebeda­ ches in einer geöffneten Zwischenstellung. Die Schiebedachöffnung ist etwa zur Hälfte geöffnet. Der Windabweiser 1 ist um ein Ausstellager 3, welches im wesentlichen als Schwenklager ausgebildet ist, nach oben verschwenkt und nimmt seine höchste Aus­ stellposition ein. Diese Position wird bewirkt durch eine Steuerkurve, welche, wie im ein­ zelnen noch erläutert wird, als Steuerkante 5 eines Kulissenbandes 6 (Fig. 1 bis 4) oder als Steuerfläche 15 eines Kulissensteins 14 (Fig. 5) ausgebildet sein kann. Wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, befindet sich ein als Rolle ausgebildetes Ein­ griffsteil 4, welches starr mit dem Windabweiser 1 verbunden ist, in Eingriff mit der Steu­ erkurve, so daß die in der Fig. 1(B) dargestellte höchste Position der Ausstellbewe­ gung erreicht wird.

Bei der in der Fig. 1(C) dargestellten vollständigen Öffnung des Schiebedaches befin­ det sich das Eingriffsteil 4 auf einer abfallenden Flanke der Steuerkurve 5, so daß der Windabweiser 1 eine Zwischenposition zwischen der obersten Ausstellposition und der untersten Stellung (Ruheposition) einnimmt.

Die Steuerkurve 5 kann auch einen anderen Verlauf haben. Der Verlauf kann beispiels­ weise so sein, daß auch bei beliebigen Zwischenstellungen des Deckels 2 beim Öffnen des Schiebedaches der Windabweiser 1 einstellbare Zwischenstellungen zwischen sei­ ner obersten und untersten Position einnehmen kann. Die Bewegungssteuerung der Steuerkurve 5 kann dabei von Hand geschehen, wobei ein Elektroantrieb so ein- und ausgeschaltet wird, bis der Windabweiser 1 bei der jeweiligen Öffnungsstellung des Deckels 2 eine solche Stellung einnimmt, daß unangenehme Geräusche verhindert sind. Die Steuerung des Antriebs für die Bewegung der Windabweisersteuerkurve 5 kann je­ doch auch automatisch in Abhängigkeit von der jeweiligen Fahrgeschwindigkeit und/oder Öffnungsstellung des Deckels 2 erfolgen. Auf diese Weise läßt sich im Hinblick auf Ge­ räuschunterdrückung eine genau abgestimmte Windabweiserstellung für jeweilige Fahr­ geschwindigkeitsbereiche und Deckelpositionen erzielen. Wummergeräusche bei Ge­ schwindigkeiten unterhalb von 80 km/h und Pfeifen bzw. Rauschen bei höheren Ge­ schwindigkeiten werden wirksam unterdrückt.

Wie aus den Darstellungen der Fig. 2 bis 4 zu ersehen ist, kann die Steuerkurve 5 als obere Kante eines Kulissenbandes 6 ausgebildet sein. Das Kulissenband 6 kann in Form eines vertikal angeordneten Zahnriemens vorliegen. Das Kulissenband 6 kann durch einen nicht näher dargestellten Antrieb um eine Achse 19 zu einer Rolle aufge­ wickelt (im Uhrzeigersinn in der Fig. 2) oder von dieser Rolle abgewickelt werden. Das als Rolle ausgebildete Eingriffsteil 4 wird dabei entlang dem Verlauf der Oberkante, welche die Steuerkurve 5 bildet, geführt. Bei der in der Fig. 2 dargestellten Position nimmt der Windabweiser 1 die oberste Stellung ein. Die Steuerkurve 5 besitzt ferner wenigstens einen abgeschrägten Teil, der in eine untere Position übergeht. Wenn das Eingriffsteil 4 sich auf dem abgeschrägten Bereich befindet, können beliebige Zwischenpositionen der Windabweiserstellung eingestellt werden. Wenn das Eingriffsteil 4 sich auf dem unter­ sten Verlauf der Steuerkurve befindet, nimmt der Windabweiser 1 seine unterste Positi­ on ein, wie in Fig. 1(A) dargestellt ist. In dieser abgesenkten Position kann der vordere Teil des Deckels 2 auch über den Windabweiser 1 geschoben sein.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird das als Schwenklager ausgebildete Aus­ stellager 3 von einem gummielastischen Formteil gebildet, welches den Windabweiser 1 und das Eingriffsteil 4 mit Vorspannung auf die die Steuerkurve 5 bildende Oberkante des Kulissenbandes 6 aufdrückt. Zur Erzeugung der Vorspannung kann auch eine Feder oder dergl. vorgesehen sein. Die Bewegungsrichtung des Kulissenbandes 6 ist senk­ recht zur Schwenkachse, um welche der Windabweiser 1 bei seiner Ausstellbewegung bewegt wird. Zur Führung des vertikal angeordneten Kulissenbandes 6 dient eine Kulis­ senführung 7. Diese Kulissenführung 7 verläuft parallel zur Führung eines Gleitsteines 8, der fest mit dem Deckel 2 des Schiebedaches verbunden ist.

Bei der Darstellung der Fig. 4 ist das Kulissenband 6 in angehobener Position oberhalb der Kulissenführung 7 losgelöst von einer Kulissenbefestigung 12 dargestellt. Zur exak­ ten Führung des Kulissenbandes 6 in der Kulissenbefestigung 12 kann bei dem in den Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführungsbeispiel das Kulissenband 6 mit einem An­ triebskabel 9 verbunden sein, welches über eine Kabelumlenkung 10 geführt ist und auch zum Antrieb des Gleitsteines 8 und des damit verbundenen Deckels 2 dient. Die Kulissenbefestigung 12 ist über einen Mitnehmer 13 mit dem Antriebskabel 9 verbunden. Während der Antriebsbewegung kann das Kulissenband 6 auf einer Kulissenrolle 11 aufgewickelt und von dieser wieder abgewickelt werden. Wie aus der Fig. 3 zu ersehen ist, sind die beiden Stränge des Antriebskabels 9 in Kanälen 16 und 17 der Kulissenfüh­ rung 7 gelagert.

Bei dem in der Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel wird die Steuerkurve 5 durch die Kontur der Steuerfläche 15 an der Oberseite des in der Kulissenführung 7 geführten Kulissensteins 14 gebildet.

Bei den beiden Ausführungsformen der Fig. 4 und 5 wird der Antrieb des Deckels 2 und der Steuerkurve 5 durch das gemeinsame Antriebskabel 9 bewirkt. Es ist jedoch auch möglich, daß getrennte Antriebskabel für die Deckelbewegung und für die Bewe­ gung der Steuerfläche 5 vorgesehen sind, so daß auch eine separate Bewegung von Deckel 2 und Steuerkurve 5 möglich ist. Auch bei den in den Fig. 4 und 5 dargestell­ ten Ausführungsbeispielen erfolgt die Führung der Steuerkurve 5 in der Kulissenführung 7 quer zur Ausstellbewegung des Windabweisers 1. In der Fig. 3 ist die Positionierung der Kulissenführung 7 in einer Ansicht von vorne dargestellt. Sie verläuft im wesentli­ chen parallel zur Fahrzeuglängsachse im Bereich einer der beiden Längskanten der Dachöffnung im Schiebedach.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Betätigung eines Windabweisers an einem Fahrzeugschiebedach mit einem Ausstellager, in welchem der Windabweiser beim Öffnen des Schiebe­ daches für eine Ausstellbewegung beweglich gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellbewegung des Windabweisers (1) durch eine verstellbare Steu­ erkurve (5), entlang welcher wenigstens ein mit dem Windabweiser (1) verbun­ denes Eingriffsteil (4) geführt ist, steuerbar ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Position der Steuerkurve (5) die Ausstellbewegung des Windabweisers (1) einstellbar ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuer­ kurve (5) etwa im rechten Winkel zur Ausstellbewegung des Windabweisers (1) verschiebbar im Bereich des Schiebedaches geführt ist.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Eingriffsteil (4) starr mit dem Windabweiser (1) verbunden ist und mit Vor­ spannung in Richtung auf seine abgesenkte Stellung an der Steuerkurve (5) an­ liegt.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (5) durch die Oberkante eines Kulissenbandes (6) gebildet ist.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (5) durch eine nach oben gerichtete Steuerfläche (15) eines Kulis­ sensteins (14) gebildet ist.

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellhöhe des Windabweisers (1) in Abhängigkeit vom Öffnungszustand des Deckels (2) des Schiebedaches eingestellt ist.

8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellhöhe des Windabweisers (1) in Abhängigkeit von der Fahrgeschwindig­ keit des Fahrzeugs bzw. Strömungsgeschwindigkeit im Bereich des Windabwei­ sers (1) eingestellt ist.