Die Erfindung betrifft eine Entlüftungsvorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Eine solche Entlüftungsvorrichtung ist mit DE 41 40 258 C1
beschrieben. Bei dieser befinden sich im Verlauf der Ent
lüftungsleitung ein Adsorptionsfilter, dessen Belüftungs
öffnung mittels eines Absperrventils steuerbar ist. Um
das Verschmutzen des Absperrventils zu vermeiden, ist ihm
ein Schmutzfilter vorgeschaltet. Damit dieses Schmutzfil
ter keinen unerwünscht hohen Druckabfall im Adsorptions
filter hervorruft, muß es mit einem Mindestquerschnitt
ausgebildet sein. Zur Realisierung dieses Mindestquer
schnitts ist vorgeschlagen, daß der Schmutzfilter eine
Außenwand des Gehäuses des Adsorptionsfilters bildet und
einen Reinluftraum im Gehäuse des Adsorptionsfilters gas
durchlässig mit der Atmosphäre verbindet. Das steuerbare
Absperrventil der Entlüftungsleitung steht mit diesem
Reinluftraum einerseits und mit dem Adsorptionsfilterraum
andererseits in Verbindung.
Durch eine solche Maßnahme wird zwar eine für den Monta
geaufwand vorteilhafte Modulbauweise geschaffen. Es kann
auch der unerwünschte Druckabfall im Adsorptionsfilter
vermieden werden. Das Filtergehäuse wird dadurch aber we
sentlich vergrößert, so daß seine zweckmäßige Anordnung
innerhalb eines Kraftfahrzeuges erschwert wird. Das
Package eines solchen Adsorptionsfilters im Fahrzeug wird
auch dadurch erschwert, als ein Anbringungsort außerhalb
des Spritzwasserbereiches gefunden werden muß, da sonst
der als äußere Wand des Gehäuses ausgebildete Schmutzfil
ter von außen durch Schmutz zugesetzt wird. Außerdem be
steht die Gefahr, daß Spritzwasser in den Reinluftraum
eindringt und von diesem in den Adsorptionsfilterraum ge
langen kann, wodurch die Kapazität des Adsorptionsfilters
beeinträchtigt würde.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Entlüftungsvorrichtung
der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 genannten Art
so zu verbessern, daß ohne erhöhte Montageaufwendungen
ein Eindringen von Schmutz oder Wasser in die Belüftungs
leitung sicher vermieden werden kann und bei Verwendung
eines Adsorptionsfilters dessen Gehäuse kompakt ausge
führt und an einem beliebigen Ort im Fahrzeug, also auch
im Spritzwasserbereich, angeordnet sein kann.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit den Merkmalen des
Anspruches 1. Eine vorteilhafte Weiterbildung unter Ein
beziehung eines Adsorptionsfilters ist Gegenstand des Un
teranspruches.
Da sich das Absperrventil und die Mittel zum Reinigen der
in das Entlüftungssystem eindringenden Luft in einem ge
meinsamen von anderen Bestandteilen der Entlüftungsanlage
räumlich getrennten Gehäuse befinden, welches relativ
kompakt ausführbar ist, kann dieses Gehäuse und die darin
enthaltenen Mittel zur Luftreinigung an beliebigen Stel
len im Kraftfahrzeug angeordnet werden. Dabei kann durch
die Kombination eines nach außen offenen und mit der Öff
nung nach unten weisenden und sich zum Gehäuseinneren hin
verengenden Diffusors zusammen mit einem in Richtung zum
Gehäuseinneren hin nach dem Diffusor angeordneten Laby
rinth, dessen Prallflächen so geneigt sind, daß auftreffende
Partikel über eine freie Kante abgleiten, mit einem
nach dem Labyrinth angeordneten Beruhigungsraum im Inne
ren des Gehäuses und mit einem zwischen dem Beruhigungs
raum und dem Absperrventil angeordneten Staubfilter, der
sich über den gesamten Querschnitt des Gehäuses erstrec
ken kann, sowie durch eine aus dem Beruhigungsraum nach
außen führende durch ein nach außen öffnendes Lippenven
til verschlossene Öffnung das Absperrventil sicher vor
Schmutzpartikeln geschützt werden.
In dem Diffusor werden bei den relativ geringen Gasge
schwindigkeiten größere in der Umgebungsluft befindliche
Partikel bereits ausfallen. Die durch den Diffusor gelan
genden Partikel werden sich durch die mehrmalige Umlen
kung des Gasstromes im Labyrinth in der Mehrzahl an den
Prallflächen niederschlagen und ausfallen. Die verblei
benden festen Staubpartikel werden vom Staubfilter zu
rückgehalten. Feuchtigkeit kann sich im Beruhigungsraum
niederschlagen und durch das Lippenventil nach außen ge
langen. Dagegen versperrt das Lippenventil die Öffnung
gegen eindringende Partikel.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft anwendbar bei ei
ner Entlüftungseinrichtung mit einem Adsorptionsfilter,
da dabei das Adsorptionsfiltergehäuse lediglich die Ad
sorptionsmasse aufnehmen muß und dementsprechend klein
ausgeführt sein kann. Das Adsorptionsfilter ist daher re
lativ einfach im Fahrzeugraum anzuordnen. Es muß dabei
auch nicht auf den am Einbauort vorliegenden Schmutzan
fall geachtet werden, da am Adsorptionsfiltergehäuse
keine freiliegenden Öffnungen erforderlich sind. Die Be
lüftung des Adsorptionsfilters erfolgt über das entfernt
anbringbare Gehäuse nach der Erfindung. Durch die Unter
bringung des Absperrventils und der Mittel zum Reinigen
der in das Entlüftungssystem eindringenden Luft in einem
gemeinsamen Gehäuse kann auch der Montageaufwand für das
Entlüftungssystem auf niedrigem Niveau gehalten werden,
da es als vormontierte Einheit eingebaut werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachstehend an
hand einer Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1: das Schema einer Entlüftungsanlage für ein
Kraftstofftank eines Kraftfahrzeuges in Verbin
dung mit einem Adsorptionsfilter;
Fig. 2: ein Gehäuse für ein Absperrventil und Mittel
zum Reinigen der in eine Entlüftungsleitung
eindringenden Luft im Schnitt;
Fig. 3: das Gehäuse nach Fig. 1 in Seitenansicht;
Fig. 4: das Gehäuse nach Fig. 1 in Draufsicht.
Ein Kraftstofftank 1 eines Kraftfahrzeuges ist mit einem
Tankeinfüllstutzen 2 und einem Dom 3 versehen. Vom Dom 3
führt ein erster Teil 4 einer Entlüftungsleitung zu einem
Adsorptionsfilter 5, der mit einer Adsorptionsmasse 6, z. B.
Aktivkohle, gefüllt ist. Der erste Teil 4 der Entlüf
tungsleitung endet innerhalb der Adsorptionsmasse 6. Vom
Adsorptionsfilter 5 führt ein zweiter Teil 7 der Entlüf
tungsleitung zu einem in einem Gehäuse 8 untergebrachten
Absperrventil 9. Das Absperrventil 9 ist über ein Kabel
10 vom Motorsteuergerät derart ansteuerbar, daß es einen
offenen oder einen geschlossenen Zustand einnehmen kann.
Bei geöffnetem Zustand des Absperrventils 9 steht die
Entlüftungsleitung mit dem Innenraum des Gehäuses 8 in
Verbindung.
Das Innere des Gehäuses 8 weist einen Ventilraum 11 und
einen Beruhigungsraum 12 auf, zwischen denen ein sich
über den Querschnitt des Gehäuses 8 erstreckender Staub
filter 13 angeordnet ist. Im Ventilraum 11 befindet sich
das Absperrventil 9. Der Beruhigungsraum 12 ist mit der
Atmosphäre über eine Labyrinth 14 und einem mit dem Laby
rinth 14 verbundenen sich nach außen erweiternden Diffu
sor 15 sowie mit einer durch ein nach außen öffnendes
Lippenventil 16 verschlossenen Öffnung 17 verbunden.
Das Labyrinth 14 weist nach unten geneigte Prallplatten
18 auf, so daß auftreffende Partikel über tieferliegende
freie Kanten 19 abgleiten. Der mit dem Labyrinth 14 ver
bundene Diffusor 15 erstreckt sich mit seiner sich erwei
ternden Öffnung 20 im wesentlichen senkrecht nach unten.
Die mit dem Lippenventil 16 verschlossene Öffnung 17 ist
an der geodätisch tiefsten Stelle des Beruhigungsraumes
12 angeordnet. Das Gehäuse 8 ist mit einem Deckel 21, der
mit dem Gehäuserand luftdicht verbunden ist, nach außen
verschlossen.
Vom oberen Gehäuseteil des Adsorptionsfilters 5 führt ei
ne Saugleitung 22 über ein steuerbares Tankentlüftungs
ventil 23 zu einem Saugrohr 24, welches Teil der Ansaug
anlage der für den Antrieb des Kraftfahrzeugs benutzten
Brennkraftmaschine ist. Das Tankentlüftungsventil 23 ist
mittels eines Kabels 25 mit dem Motorsteuersystem verbun
den und kann von diesem in einen durchgängigen oder einen
geschlossenen Zustand geschaltet werden.
Bei einer derartigen Entlüftungsvorrichtung steht der In
nenraum der Kraftstofftanks 1 über die Entlüftungsleitung
(Teile 4 und 7) immer dann mit der Atmosphäre in Verbin
dung, wenn das Absperrventil 9 in an sich bekannter Weise
vom Motorsteuergerät her in seiner Offenstellung geschal
tet ist. In diesem Zustand kann sich im Kraftstofftank
gebildeter Überdruck ebenso wie Unterdruck ausgleichen.
Der beim Ausgleich von Überdruck aus dem Kraftstofftank 1
austretende Kraftstoffdampf wird von der Adsorptionsmasse
6 im Adsorptionsfilter 5 gebunden und festgehalten. Beim
Ausgleich von Unterdruck gelangt durch den Diffusor 15
und über das Labyrinth 14 Luft aus der Atmosphäre in den
Beruhigungsraum 12, von diesem durch den Staubfilter 13
in den Ventilraum 11, von welchem die dort gereinigte
Luft zu dem Absperrventil 9 gelangt. Das Absperrventil 9
wird dabei sicher vor Verschmutzung geschützt. Eventuell
im Beruhigungsraum 12 sich niederschlagende Feuchtigkeit
kann durch die am Boden befindliche Öffnung 17 entwei
chen. Ein Eindringen von Schmutz oder Feuchtigkeit durch
diese Öffnung 17 wird durch das Lippenventil 17 verhin
dert.
Die gleiche Schutzwirkung vor Verschmutzung des Absperr
ventils 9 tritt ein, wenn zur Regenerierung des Adsorpti
onsfilters 5 in an sich bekannter Weise bei bestimmten
Motorbetriebsarten sowohl das Absperrventil 9 als auch
das Tankentlüftungsventil 23 geöffnet sind, so daß vom
Saugrohr 24 über die Saugleitung 22 und den zweiten Teil
7 der Entlüftungsleitung Luft aus der Atmosphäre durch
die Adsorptionsmasse 6 gefördert wird.
Der besondere Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen,
daß durch die Anordnung des Absperrventils 9 gemeinsam
mit den Mitteln zum Reinigen der in die Entlüftungslei
tung eindringenden Luft in einem Gehäuse 8 eine modular
tige Einheit geschaffen ist, die getrennt von einem Ad
sorptionsfilter montierbar ist, so daß ein Adsorptions
filter für sich und das Absperrventil 9 zusammen mit den
Mitteln zur Luftreinigung für sich im Kraftfahrzeug an
unterschiedlichen Orten untergebracht werden können, wo
bei die Anordnungsorte relativ frei und unabhängig von
der örtlichen Schmutzbelastung wählbar sind.