Die Erfindung betrifft ein Varioobjektiv für eine CCTV-Kamera
oder eine Fotokamera. Insbesondere betrifft die Erfindung ein
Superweitwinkel-Varioobjektiv, bei dem der Feldwinkel im
Weitwinkelbereich ungefähr gleich dem eines Fish-eye-Objek
tivs ist.
Bisher gibt es kein Weitwinkel-Varioobjektiv für CCTV-Kame
ras, das für die Aufnahme im extremen Weitwinkelbereich ge
eignet ist. Von den bekannten Objektiven liefert das soge
nannte "diagonale Fish-eye-Objektiv" den maximalen Feldwin
kel, wobei der Feldwinkel durch den Radius des von dem Objek
tiv erzeugten Bildkreises gegeben ist. Der Radius des Bild
kreises ist ungefähr gleich der Diagonalen einer rechteckigen
Apertur, die den Bildausschnitt (rechteckiges Bildformat)
festlegt.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Superweitwin
kel-Varioobjektiv anzugeben, das für die Aufnahme in einem
extremen Weitwinkelbereich auf einem rechteckigen Bildformat
oder für die Erzeugung besonderer Kompositionseffekte ausge
bildet ist.
Das erfindungsgemäße Objektiv ist ein Superweitwinkel-Objek
tiv mit mindestens zwei Linsengruppen, von denen eine erste
Linsengruppe negative Brechkraft, eine zweite Linsengruppe
positive Brechkraft hat und deren gegenseitiger Abstand zur
Brennweitenänderung veränderbar ist, mit einem durch eine
rechteckige Apertur begrenzten rechteckigen Bildfeld, wobei
ein Teil des Bildkreises, der die Umrandung einer von dem Ob
jektiv erzeugten kreisförmigen Bildfläche bildet, bei der
Einstellung kürzester Brennweite innerhalb des rechteckigen
Bildfeldes angeordnet ist. Bei der Einstellung längster
Brennweite ist das Bildfeld innerhalb der kreisförmigen Bild
fläche angeordnet.
Bei herkömmlichen Objektiven für Fotoapparate oder CCTV-Ka
meras ist das rechteckige Bildfeld unabhängig von der Brenn
weite in der von dem Objektiv erzeugten kreisförmigen Bild
fläche angeordnet. Das von dem Objektiv entworfene Bild füllt
somit das Bildfeld vollständig aus. Im Gegensatz dazu wird
bei dem vorliegenden Superweitwinkel-Varioobjektiv die kürze
ste Brennweite so angesetzt, daß zumindest ein Teil des Bild
kreises, der die Umrandung der von dem Objektiv erzeugten
kreisförmigen Bildfläche bildet, innerhalb des rechteckigen
Bildfeldes enthalten ist. Der Bereich außerhalb des Bild
kreises innerhalb des Bildfeldes bleibt somit unbelichtet. Es
kann also von einer CCTV-Kamera ein weitwinkelbereich inner
halb des Bildformats aufgezeichnet werden oder es können be
sondere Kompositionseffekte in einer Kamera erzeugt werden.
Vorzugsweise erfüllt das Objektiv folgende Beziehung (1):
worin fS die Gesamtbrennweite des Objektivs bei der Einstel
lung kürzester Brennweite und f1G die Brennweite der ersten
Linsengruppe ist.
Das Superweitwinkel-Varioobjektiv kann weiterhin bildseitig
von der zweiten Linsengruppe eine Blende und eine positive
dritte Linsengruppe enthalten, wobei zur Brennweitenänderung
die erste und die zweite Linsengruppe bewegt werden, während
die dritte Linsengruppe festgehalten wird. Das Objektiv er
füllt folgende Beziehung (2):
worin Dw der Abstand zwischen der ersten Linsengruppe und der
zweiten Linsengruppe bei der Einstellung kürzester Brennweite
ist.
Die negative erste Linsengruppe enthält vorzugsweise ein ne
gatives erstes Linsenelement, ein negatives zweites Linsen
element und eine positive oder negative Linsenuntergruppe.
Das Varioobjektiv erfüllt folgende Beziehung (3):
0,5 < f1-2 / f₁ < 0,9 (3)
worin f1-2 die resultierende Brennweite (<0) des ersten und
zweiten Linsenelements der ersten Linsengruppe und f₁ die
Brennweite (<0) des ersten Linsenelements der ersten
Linsengruppe ist.
Vorzugsweise besteht die dritte Linsenuntergruppe der ersten
Linsengruppe aus einem negativen Linsenelement und einem po
sitiven Linsenelement, die untereinander verkittet sind.
Das Superweitwinkel-Varioobjektiv kann weiterhin eine negati
ve erste Linsengruppe, eine positive zweite Linsengruppe, ei
ne Blende und eine positive dritte Linsengruppe enthalten.
Zur Brennweitenänderung werden die erste und zweite Linsen
gruppe bewegt, während die dritte Linsengruppe festgehalten
wird. Das Varioobjektiv erfüllt Beziehung (2).
Das Superweitwinkel-Varioobjektiv kann ferner mit mindestens
zwei Linsengruppen mit einer negativen ersten und einer posi
tiven zweiten Linsengruppe ausgestattet sein, wobei zur
Brennweitenänderung die Linsengruppen relativ zueinander be
wegt werden. Ist ein Bildfeld durch eine rechteckige Apertur
festgelegt, so beträgt der halbe Feldwinkel bei der Einstel
lung kürzester Brennweite mindestens 60° und entspricht der
halben kürzeren Seite des rechteckigen Bildfeldes. Der halbe
Feldwinkel auf der kürzeren Seite entspricht dem minimalen
Abstand zwischen dem Mittelpunkt und der größeren Seite des
rechteckigen Bildfeldes.
Das Superweitwinkel-Varioobjektiv kann weiterhin mit minde
stens zwei Linsengruppen mit einer negativen ersten Linsen
gruppe und einer positiven zweiten Linsengruppe ausgestattet
sein, wobei zur Brennweitenänderung die Linsengruppen relativ
zueinander bewegt werden. Ist ein Bildfeld durch eine recht
eckige Apertur gegeben, so beträgt der halbe Feldwinkel bei
der Einstellung kürzester Brennweite mindestens 75° und ent
spricht der halben längeren Seite des rechteckigen Bildfel
des. Der halbe Feldwinkel auf der längeren Seite entspricht
dem minimalen Abstand zwischen dem Mittelpunkt und der kür
zeren Seite des rechteckigen Bildfeldes. Das Verhältnis zwi
schen der vertikalen kürzeren Seite und der horizontalen
längeren Seite beträgt beispielsweise etwa 2 : 3.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Darin zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs
bei der Einstellung kürzester Brennweite in
einer ersten Ausführungsform,
Fig. 2A bis 2D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 1 bei der Einstellung
kürzester Brennweite,
Fig. 3A bis 3D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 1 bei der Einstellung
mittlerer Brennweite,
Fig. 4A bis 4D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 1 bei der Einstellung
längster Brennweite
Fig. 5 eine schematische Darstellung der Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs
bei der Einstellung kürzester Brennweite in
einer zweiten Ausführungsform,
Fig. 6A bis 6D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 5 bei der Einstellung kür
zester Brennweite,
Fig. 7A bis 7D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 5 bei der Einstellung
mittlerer Brennweite,
Fig. 8A bis 8D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 5 bei der Einstellung
längster Brennweite,
Fig. 9 eine schematische Darstellung der Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs
bei der Einstellung kürzester Brennweite in
einer dritten Ausführungsform,
Fig. 10A bis 10D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 9 bei der Einstellung kür
zester Brennweite,
Fig. 11A bis 11D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 9 bei der Einstellung
mittlerer Brennweite,
Fig. 12A bis 12D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 9 bei der Einstellung
längster Brennweite,
Fig. 13 eine schematische Darstellung der Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs
bei der Einstellung kürzester Brennweite in
einer vierten Ausführungsform,
Fig. 14A bis 14D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 13 bei der Einstellung
kürzester Brennweite,
Fig. 15A bis 15D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 13 bei der Einstellung
mittlerer Brennweite,
Fig. 16A bis 16D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 13 bei der Einstellung
längster Brennweite,
Fig. 17 eine schematische Darstellung der Linsenan
ordnung eines Superweitwinkel-Varioobjektivs
bei der Einstellung kürzester Brennweite in
einer fünften Ausführungsform,
Fig. 18A bis 18D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 17 bei der Einstellung
kürzester Brennweite,
Fig. 19A bis 19D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 17 bei der Einstellung
mittlerer Brennweite,
Fig. 20A bis 20D die Diagramme der Aberrationen des Varioob
jektivs nach Fig. 17 bei der Einstellung
längster Brennweite,
Fig. 21 eine schematische Darstellung der Bewegung
von bewegbaren negativen und positiven Lin
sengruppen in dem Superweitwinkel-Varioob
jektiv,
Fig. 22 eine schematische Darstellung der Bewegung
der bewegbaren negativen und positiven Lin
sengruppen und einer festsitzenden positiven
Linsengruppe des Superweitwinkel-Varioobjek
tivs,
Fig. 23 eine schematische Darstellung eines Bildfor
mats (ungefähr 2 (vertikal) : 3 (horizontal))
in einem Superweitwinkel-Varioobjektiv einer
CCTV-Kamera oder einer Fotokamera, wobei
sich der Feldwinkel zwischen der Einstellung
kürzester und der Einstellung längster
Brennweite ändert,
Fig. 24 eine schematische Darstellung des Zusammen
hangs zwischen dem halben Feldwinkel W und
der Bildgröße Ya, Yb und Yc des rechteckigen
Bildformats.
Fig. 23 zeigt das während der Brennweitenänderung variierende
Größenverhältnis zwischen dem Bildformat (Bildfeld) und dem
von dem Superweitwinkel-Objektiv erzeugten Bild. Die von dem
Superweitwinkel-Varioobjektiv erzeugte Bildfläche 10W₁ bis
10W₄ ist wie bei herkömmlichen Fotoobjektiven kreisförmig.
Ist das Bildformat (Bildfeld) 20 durch einen rechteckigen
Rahmen begrenzt, beispielsweise durch einen herkömmlichen
rechteckigen Rahmen mit einem Seitenverhältnis von
2 (vertikal) : 3 (horizontal), so befindet sich bei der Einstel
lung kürzester Brennweite zumindest ein Teil des die kreis
förmige Bildfläche 10W umrandenden Bildkreises innerhalb des
rechteckigen Bildformats 20. Bei der längsten Brennweite ist
das Bildformat 20 in der kreisförmigen Bildfläche enthalten.
In der in der Fig. 23 dargestellten Ausführungsform ist die
kreisförmige Bildfläche 10W₁ bei der kürzesten Brennweite
vollständig in dem Bildfeld 20 enthalten, d. h. der
Durchmesser der kreisförmigen Bildfläche 10W₁ ist gleich der
Länge der kürzeren Seite des rechteckigen Bildformats 20. Im
folgenden wird dies als das "Fish-eye-Objektiv der kürzeren
Seite" bezeichnet. Mit ansteigender Brennweite ändert sich
der Durchmesser der Bildfläche (10W₁ → 10W₂ → 10W₃ → 10W₄).
Die kreisförmige Bildfläche 10W₂, deren Durchmesser im
wesentlichen gleich der Länge der größeren Seite des recht
eckigen Bildformats 20 ist, wird im folgenden als "Fish-eye-
Objektiv der längeren Seite" bezeichnet. Die Bildfläche 10W₃,
deren Durchmesser im wesentlichen gleich der Diagonale des
rechteckigen Bildformats 20 ist, wird im folgenden als
"diagonales Fish-eye-Objektiv" bezeichnet. So wird der Auf
nahmebereich oder die Bildkomposition verändert.
Fig. 24 zeigt den Zusammenhang zwischen halbem Feldwinkel und
einer Bildgröße bei einem rechteckigen Bildformat. Ein auf
die erste Linsengruppe bei einem halben Feldwinkel W auffal
lender Hauptstrahl erzeugt an dem Punkt Y ein Bild mit der
Bildgröße Ya, Yb und Yc.
Bei einem Objektiv für eine herkömmliche Kamera ist der halbe
Feldwinkel ausgehend von der Mitte des Rechtecks durch den
maximalen halben Winkel in Richtung der Diagonale Yc gegeben.
Andererseits sind gemäß der vorliegenden Erfindung der "halbe
Feldwinkel an der kürzeren Seite" und der "halbe Feldwinkel
an der längeren Seite" durch den halben Feldwinkel in Rich
tung der Linien Ya und Yb gegeben, die von der Mitte des
Rechtecks ausgehend parallel zur kürzeren Seite bzw. zur län
geren Seite des Rechtecks verlaufen.
Die Fig. 21 und 22 zeigen die Veränderung der Anordnung der
Linsengruppen des Superweitwinkel-Varioobjektivs während der
Brennweitenänderung. Das Varioobjektiv in Fig. 21 besteht
lediglich aus zwei Linsengruppen, einer ersten Linsengruppe
L11 mit negativer Brechkraft, einer Blende S und einer zwei
ten Linsengruppe L12 mit positiver Brechkraft. Das Varioob
jektiv in Fig. 22 besteht aus einer ersten Linsengruppe L11
mit negativer Brechkraft, einer zweiten Linsengruppe L12 mit
positiver Brechkraft, einer Blende S und einer dritten Lin
sengruppe L13 mit positiver Brechkraft. Die Brennweitenände
rung erfolgt bei der in Fig. 21 dargestellten Ausführungsform
durch Bewegen der ersten und der zweiten Linsengruppe L11,
L12 und bei der in Fig. 22 dargestellten Ausführungsform
durch Bewegen der ersten und der zweiten Linsengruppe L11,
L12, wobei die Linsengruppe L13 nicht bewegt wird. Bei den
Ausführungsformen in Fig. 21 und 22 wird die erste Lin
sengruppe L11 während der Brennweitenänderung entlang der op
tischen Achse bewegt. Bei der in Fig. 21 dargestellten Aus
führungsform bildet die Blende S mit der zweiten Linsengruppe
L12 eine Einheit und bei der in Fig. 22 dargestellten Aus
führungsform bildet sie mit der dritten Linsengruppe L13 eine
Einheit. Die Blende S kann in Fig. 21 in der zweiten Linsen
gruppe L12 und in Fig. 22 in der dritten Linsengruppe L13 an
geordnet sein.
Das Superweitwinkel-Varioobjektiv hat in den oben dargestell
ten Ausführungsformen bei der Einstellung kürzester Brenn
weite einen halben Feldwinkel von mindestens 60° an der kür
zeren Seite des rechteckigen Bildformats oder von mindestens
75° an der längeren Seite.
Um einen halben Feldwinkel dieser Größe zu erhalten, muß Be
dingung (1) erfüllt sein. Falls das in Bedingung (1) angege
bene Verhältnis kleiner als die untere Grenze ist, ist es un
möglich, einen derart großen halben Feldwinkel, wie er oben
angegeben ist, zu erhalten. Falls das Verhältnis größer als
die in Bedingung (1) angegebene obere Grenze ist, so ist es
schwierig, die von der ersten Linsengruppe erzeugten Aberra
tionen auszugleichen.
Um bei dem in Fig. 22 dargestellten Varioobjektiv, das aus
einer negativen ersten Linsengruppe L11, einer positiven
zweiten Linsengruppe L12, einer Blende S und einer fest ange
ordneten positiven dritten Linsengruppe L13 besteht, einen
bei der Einstellung kürzester Brennweite halben Feldwinkel
von mehr als 60° an der kürzeren Seite des Rechtecks oder von
mehr als 75° an der längeren Seite zu erhalten, muß Bedingung
(2) erfüllt sein. Falls das in Bedingung (2) angegebene Ver
hältnis kleiner als die untere Grenze ist, so ist es unmög
lich, einen wie oben angegebenen halben Feldwinkel zu erhal
ten.
Beziehung (3) bezieht sich auf die Brennweite der negativen
ersten Linsengruppe. Die erste Linsengruppe besteht vorzugs
weise aus einem negativen ersten Linsenelement, einem negati
ven zweiten Linsenelement und einer positiven oder negativen
Linsenuntergruppe. Falls das in der Bedingung (3) angegebene
Verhältnis größer als die obere Grenze ist, so ist in dieser
Anordnung die Krümmung des negativen ersten Linsenelements zu
klein, so daß die Herstellung eines solchen negativen ersten
Linsenelements Schwierigkeiten bereitet. Falls das Verhältnis
kleiner als die in der Bedingung (3) angegebene untere Grenze
ist, so ist es andererseits unmöglich, einen halben Feldwin
kel von mindestens 60° an der kürzeren Seite des rechteckigen
Bildformats 20 oder einen halben Feldwinkel von mehr als 75°
an der größeren Seite zu erhalten.
Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung mit numeri
schen Angaben werden weiter unten diskutiert. In den ersten
vier Ausführungsformen besteht das Varioobjektiv aus drei
Linsengruppen (Fig. 22). In der fünften Ausführungsform be
steht das Varioobjektiv, wie in Fig. 21 dargestellt, aus zwei
Linsengruppen. In den ersten drei Ausführungsformen und in
der fünften Ausführungsform besteht die erste Linsengruppe
L11 aus einem negativen ersten Linsenelement 11-1, einem ne
gativen zweiten Linsenelement 11-2 und einer dritten verkit
teten Unterlinsengruppe 11-3. Die verkittete Linsengruppe 11-
3 schließt ein negatives Linsenelement 11-4 und ein daran
gekittetes positives Linsenelement 11-5 ein.
In der vierten Ausführungsform besteht die erste Linsengruppe
11-4 aus einem negativen ersten Linsenelement 11-1 und einer
zweiten verkitteten Unterlinsengruppe 11-6. Die verkittete
Linsengruppe 11-6 besteht aus einem negativen objektseitigen
Linsenelement 11-7 und einem mit diesem verkitteten positiven
bildseitigen Linsenelement 11-8. Alle diese Ausführungsformen
sind mit einem Abschwächungsfilter ND und einer Glasabdeckung
CG ausgestattet. Das Abschwächungsfilter ND kann wahlweise in
den Lichtweg eingebracht werden. Ist das Abschwächungsfilter
ND eingesetzt, so wird die Lichtmenge auf etwa ein Drittel
oder ein Viertel der ursprünglichen Lichtmenge verringert,
wodurch der wirksame Blendenbereich erhöht wird. Die Glasab
deckung CG ist vor einer Bildaufnahmefläche einer Bildaufnah
mevorrichtung angeordnet, die nicht dargestellt ist. Die
bildseitige Fläche der Glasabdeckung CG bildet die bilderzeu
gende Fläche. Für eine Kamera, die einen Silberhalogenid-Film
verwendet, ist keine Glasabdeckung CG vorgesehen.
In Diagrammen der Aberrationen sind SA die sphärische Aberra
tion, SC die Sinusbedingung, d-Linie, g-Linie und C-Linie die
chromatischen Aberrationen, dargestellt durch die sphärischen
Aberrationen bei der jeweiligen Wellenlänge, S die Sa
gittalstrahlen und M die Meridionalstrahlen.
In den folgenden Tabellen und Zeichnungen ist FNo die F-Zahl,
F die Brennweite, Y die Bildgröße, W der halbe Feldwinkel, Ya
die Bildgröße in der rechteckigen Bildebene in Richtung der
kürzeren Seite, Wa der zu der Bildgröße Ya gehörende halbe
Feldwinkel, Yb die Bildgröße in der rechteckigen Bildebene in
Richtung der längeren Seite, Wb der zu der Bildgröße Yb
gehörende halbe Feldwinkel, Yc der Bildgröße in der recht
eckigen Bildebene in Richtung der Diagonalen, Wc der zu der
Bildgröße Yc gehörende halbe Feldwinkel, fB die hintere
Bildweite, R der Krümmungsradius, D die Linsendicke oder der
Abstand zwischen den Linsen, Nd der Brechungsindex bei der d-
Linie und νd die Abbe-Zahl bei der d-Linie. In den Zeich
nungen sind Abstände, die sich während der Brennweitenände
rung ändern, mit einem Stern gekennzeichnet.
Ausführungsbeispiel 1
Fig. 1 bis 4 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel der Er
findung. Fig. 1 zeigt eine Linsenanordnung bei der Einstel
lung kürzester Brennweite. Fig. 2A bis 2D, 3A bis 3D und 4A
bis 4D zeigen Diagramme der Aberrationen bei der Einstellung
kürzester Brennweite, mittlerer Brennweite und längster
Brennweite. Die numerischen Daten des in Fig. 1 dargestellten
Objektivs sind in Tabelle 1 aufgeführt.
In diesem Ausführungsbeispiel ist das Bildformat durch ein
1/3′′-CCD-Lichtempfänger gegeben (Die längere Seite beträgt
4,8 mm, die kürzere Seite ungefähr 3,6 mm, die Diagonale un
gefähr 6,0 mm). Die halbe Bildgröße Ya in der rechteckigen
Bildebene in Richtung der kürzeren Seite beträgt 1,8 mm und
die halbe Bildgröße Yb in Richtung der längeren Seite beträgt
2,4 mm.
Ausführungsbeispiel 2
Fig. 5 bis 8 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des Su
perweitwinkel-Varioobjektivs. Fig. 5 zeigt eine Linsenanord
nung bei der Einstellung kürzester Brennweite. Fig. 6A bis
6D, 7A bis 7D und 8A bis 8D zeigen die Diagramme der Aberra
tionen bei der Einstellung kürzester Brennweite, mittlerer
Brennweite und längster Brennweite. Die numerischen Daten des
in Fig. 5 dargestellten Objektivs sind in Tabelle 2 aufge
führt.
Ausführungsbeispiel 3
Fig. 9 bis 12 zeigen ein drittes Ausführungsbeispiel des Su
perweitwinkel-Varioobjektivs. Fig. 9 zeigt eine Linsenanord
nung bei der Einstellung kürzester Brennweite. Fig. 10A bis
10D, 11A bis 11D und 12A bis 12D zeigen die Diagramme der
Aberrationen bei der Einstellung kürzester Brennweite, mitt
lerer Brennweite und längster Brennweite. Die numerischen Da
ten des in Fig. 9 dargestellten Objektivs sind in Tabelle 3
aufgeführt.
Ausführungsbeispiel 4
Fig. 13 bis 16 zeigen ein viertes Ausführungsbeispiel des Su
perweitwinkel-Varioobjektivs. Fig. 13 zeigt eine Linsenan
ordnung bei der Einstellung kürzester Brennweite. Fig. 14A
bis 14D, 15A bis 15D und 16A bis 16D zeigen Diagramme der
Aberrationen bei der Einstellung kürzester Brennweite, mitt
lerer Brennweite und längster Brennweite. Die numerischen Da
ten des in Fig. 13 dargestellten Objektivs sind in Tabelle 4
aufgeführt.
Ausführungsbeispiel 5
Fig. 17 bis 20 zeigen ein fünftes Ausführungsbeispiel des Su
perweitwinkel-Varioobjektivs. Fig. 17 zeigt eine Linsenan
ordnung bei der Einstellung kürzester Brennweite. Fig. 18A
bis 18D, 19A bis 19D und 20A bis 20D zeigen Diagramme der
Aberrationen bei der Einstellung kürzester Brennweite, mitt
lerer Brennweite und längster Brennweite. Die numerischen Da
ten des in Fig. 17 dargestellten Objektivs sind in Tabelle 5
aufgeführt.
Die numerischen Werte von F, FNo, W, Y, Wa, Wb, Wc sind für
die jeweiligen Ausführungsbeispiele in Tabelle 6 aufgeführt.
In Tabelle 6 ist der größte Wert von W mit 90° angesetzt, und
der größte Wert von Y ist gleich der diagonalen Bildgröße
plus 0,5. Die vorliegende Erfindung kann jedoch auch angewen
det werden, wenn W und Y größer als die jeweiligen Maximal
werte sind.
Tabelle 7 zeigt die numerischen Werte der Beziehungen (1) bis
(3) für die oben dargestellten fünf Ausführungsbeispiele.
Wie aus Tabelle 7 ersichtlich, genügen die Ausführungsbei
spiele 1 bis 5 den in den Beziehungen (1) und (2) festgeleg
ten Anforderungen, und die Ausführungsbeispiele 1 bis 3 und
das fünfte Ausführungsbeispiel genügen der Beziehung (3).
Da die kürzeste Brennweite des erfindungsgemäßen Objektivs so
angesetzt ist, daß bei einem rechteckigen Bildformat zumin
dest ein Teil des die kreisförmige Bildfläche umrandenden
Bildkreises in dem rechteckigen Bildformat (Bildfeld) enthal
ten ist, kann bei Betrieb einer CCTV-Kamera nicht nur eine
weitwinklige Abdeckung der Bildebene erreicht werden, sondern
es können zudem besondere Kompositionseffekte in Fotoobjekti
ven erzielt werden.