DE19648581B4 - Scheibenbremse mit Feststellbremsfunktion - Google Patents
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Abstract
Scheibenbremse
mit Feststellbremsfunktion, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einem
in einem Bremsgehäuse
(1) angeordneten Bremskolben (4) zur hydraulischen Betätigung sowie
mit einer separat betätigbaren
Feststelleinrichtung (9), welche eine drehbare Betätigungswelle
(10) aufweist, wobei die Betätigungswelle
(10) Kupplungsmittel (18) aufweist, welche mit zugeordneten Kupplungsmitteln
(18') einer Spindelwelle (11) zusammenwirken und einer Feststellung
der Scheibenbremse dienen, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelwelle
(11) drehbar im Bremsgehäuse
(1) gelagert ist, die Betätigungswelle (10)
und die Spindelwelle (11) fluchtend zueinander angeordnet sind und
die Kupplungsmittel (18, 18') zur Übertragung einer Drehbewegung
zwischen der Betätigungswelle (10)
und der Spindelwelle (11) dienen, wobei die Kupplungsmittel (18,
18') formschlüssig
miteinander im Wirkeingriff stehen.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Scheibenbremse mit Feststellbremsfunktion, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einem in einem Bremsgehäuse angeordneten Bremskolben zur hydraulischen Betätigung sowie mit einer separat betätigbaren Feststelleinrichtung, welche eine drehbare Betätigungswelle aufweist.
- Eine derartige Scheibenbremse ist beispielsweise aus der
DE 34 38 209 A1 bekannt und umfaßt ein der Betätigungswelle zugeordnetes Druckstück, welches in einer Ausnehmung der Betätigungswelle angeordnet ist und mittelbar den Bremskolben beaufschlagt. Die Ausnehmung der Betätigungswelle weist eine Exzentrizität auf, so daß ein bestimmter Verdrehwinkel der Betätigungswelle einen bestimmten Verschiebeweg des Druckstückes in axialer Richtung bewirkt und infolge dessen zu einem bestimmten Verschiebeweg des Bremskolbens führt. Insbesondere wenn der Leerweg des Bremskolbens aufgebraucht ist und die Bremsbacken an die Bremsscheibe angelegt sind, bewirken bereits geringe axiale Verschiebungen des Bremskolbens eine große Steigerung der Anpreßkraft der Bremsbacken an die Bremsscheibe. In dieser Betriebssituation führen schon kleine Verdrehwinkel der Betätigungswelle zu großen Axialverschiebungen des Bremskolbens. Die Ungenauigkeit bei der Erzeugung der Anpreßkraft wird als nachteilig angesehen. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Scheibenbremse mit Feststellbremsfunktion bereitzustellen, deren Feststellkraft einfach und genau dosiert werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Scheibenbremse derart zu gestalten, daß elektrische Stellmittel zum Antrieb der Betätigungswelle eingesetzt werden können, ohne gegenseitige Beeinflussung oder Störung der elektrischen oder hydraulischen Bremsfunktionen.
- Diese Aufgaben werden mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 dadurch gelöst, daß die Spindelwelle drehbar im Bremsgehäuse gelagert ist, die Betätigungswelle und die Spindelwelle fluchtend zueinander angeordnet sind und die Kupplungsmittel zur Übertragung einer Drehbewegung zwischen der Betätigungswelle und der Spindelwelle dienen, wobei die Kupplungsmittel formschlüssig miteinander im Wirkeingriff stehen.
- Mit diesen Merkmalen wird eine axiale Verschiebung des Bremskolbens in Abhängigkeit von dem Verdrehwinkel der Spindelwelle und von der Spindelsteigung erzeugt. Es kommt somit zu einer Untersetzung der Drehbewegung, so daß nicht nur eine präzise Steuerung der Bremskraft möglich ist, sondern auch nur vergleichsweise geringe Eingangsdrehmomente zum Antrieb der Betätigungswelle notwendig sind. Dadurch wird insbesondere der Einsatz kleinbauender Elektromotoraggregaten ermöglicht.
- In Weiterbildung der Erfindung gemäß Patentanspruch 2 ist mit Hilfe der Kupplungsmittel die Spindelwelle an der Betätigungswelle zentriert. Mit diesen Merkmalen wird der Fertigungsaufwand gegenüber bekannten Scheibenbremsen mit querverlaufenden Betätigungswellen maßgeblich verringert.
- Nach den Patentansprüchen 5 und 6 ist die Spindelwelle axial verschiebbar angeordnet und liegt unter Federvorspannung an der Betätigungswelle an. Mit diesen Merkmalen wird in besonders vorteilhafter Weise die Anpassung der Feststelleinrichtung an unterschiedliche Betriebszustände, insbesondere bei hydraulischer Betätigung, gewährleistet. Ferner verfügt die Spindelwelle aufgrund axialer Federvorspannung über eine definierte und eindeutige Ruhelage.
- Gemäß Patentanspruch 8 sind als Kupplungsmittel aneinander angepaßte Konusflächen vorgesehen, was den Vorteil aufweist, daß die Betätigungswelle und die zugeordnete Spindelwelle bei jedem Kuppelvorgang automatisch zueinander zentriert werden. Der Reibschluß der Konusflächen läßt darüber hinaus ein Durchrutschen der Spindelwelle zu für den Fall, daß die erzeugten Feststellkräfte zu groß sein sollten.
- Eine Ausführung gemäß Patentanspruch 9 mit aneinander angepaßten Verzahnungen als Kupplungsmittel weist den Vorteil auf, daß mit Hilfe dieser formschlüssigen Verbindung selbst größte Feststellkräfte zuverlässig und sicher übertragen werden können.
- Weiterbildungen und Ausführungsbeispiele der Erfindung gehen aus Unteransprüchen zusammen mit der Beschreibung und der Zeichnung hervor. In der schematischen Zeichnung zeigt:
-
1 teilweise gezeichneter Schnitt durch eine Scheibenbremse gemäß der Erfindung; -
2 Schnitt wie in1 durch eine zweite Ausführungsform. - Gemäß
1 umfaßt eine Scheibenbremse mit Feststellbremsfunktion ein Bremsgehäuse1 , welches eine Bremsscheibe29 sowie beidseits der Bremsscheibe29 angeordnete Bremsbacken2 übergreift. Zur unmittelbaren Betätigung eines Bremsbackens2 ist in dem Bremsgehäuse1 in einer Bohrung3 ein axial verschiebbarer Bremskolben4 angeordnet, der mit einem hydraulischen Druckmedium beaufschlagt werden kann. Zu diesem Zweck weist der Bremskolben4 einen Kolbenboden7 auf, der einen Druckraum8 begrenzt. Der Abdichtung des Druckraumes8 dienen Dichtelemente5 ,6 . - Die Scheibenbremse weist darüber hinaus eine separat betätigbare Feststelleinrichtung
9 auf, welche eine in dem Bremsgehäuse1 drehbar angeordnete Betätigungswelle10 sowie eine zugeordnete Spindelwelle11 umfaßt. Die Betätigungswelle10 wird mit Hilfe von nicht dargestellten Drehmitteln, beispielsweise einem Elektromotor-Aggregat oder einer biegsamen Welle angesteuert und durchgreift das Bremsgehäuse1 im Bereich einer Wellendurchführung12 , welche einen Dichtring13 zur Abdichtung der Betätigungswelle10 aufweist. An dem druckraumseitigen Ende der Betätigungswelle10 befindet sich ein Teller14 , welcher einerseits eine Anlagefläche15 für ein Axiallager16 aufweist. Auf die Betätigungswelle10 aufgeprägte Axialkräfte stützen sich über die Anlagefläche15 und das Axiallager16 an einer Wandfläche17 des Bremsgehäuses1 ab. An der der Spindelwelle11 zugewandten Seite der Betätigungswelle10 sind Kupplungsmittel18 vorgesehen, welche mit zugeordneten Kupplungsmitteln18' der Spindelwelle zusammenwirken und dazu dienen, eine von der Betätigungswelle10 erzeugte Drehbewegung auf die Spindelwelle11 zu übertragen. In der Fig. sind als Kupplungsmittel18 ,18' aneinander angepaßte Konusflächen19 ,20 sowohl an der Betätigungswelle10 als auch an der Spindelwelle11 vorgesehen. Mit diesen Maßnahmen wird eine kraftschlüssige Verbindung zwischen den Wellen hervorgerufen, wobei ferner eine Zentrierung der beiden Wellen zueinander erfolgt. Mit dieser Maßnahme wird auch erreicht, daß die beiden Wellen10 ,11 exakt fluchtend zueinander angeordnet sind. - Es ist darauf hinzuweisen, daß grundsätzlich beliebige Kupplungsmittel
18 ,18' vorgesehen sein können. So ist es beispielsweise denkbar, statt der Konusflächen19 ,20 eine ineinandergreifende und aneinander angepaßte Verzahnung wie in2 vorzusehen. Die Axialverzahnung gewährleistet eine formschlüssige Kraftübertragung. Ferner ist auch eine Verzahnung der Konusflächen19 ,20 wie in1 denkbar. - Die innerhalb des Druckraumes
8 des Bremskolbens4 angeordnete Spindelwelle11 weist ein Gewinde21 , beispielsweise ein Trapezgewinde auf, welches mit einer drehfest an dem Bremskolben4 angeordneten Spindelmutter22 zusammenwirkt. Die Spindelmutter22 ist mit mindestens einer Durchgangsbohrung zur Versorgung des Druckraumes8 mit dem Druckmedium versehen. Die Steigung des Gewindes21 bestimmt das erzielte Übersetzungsverhältnis des Spindeltriebes und infolgedessen das notwendige Eingangsdrehmoment. Es ist grundsätzlich eine Steigung des Gewindes21 im Bereich der Selbsthemmung möglich, so daß Gewindespindel11 und Spindelmutter22 ein selbsthemmendes Getriebe bilden. Die Spindelwelle11 ist zusammen mit dem Bremskolben4 axial gegenüber der Betäti gungswelle10 verschiebbar. Die Figur zeigt eine Ruheposition der Spindelwelle11 , in der diese unter Federvorspannung unmittelbar an der Betätigungswelle10 anliegt. Die Ruheposition wird erzeugt durch ein Federelement23 , welches mit einer Abstützung23a an dem Bremsgehäuse1 festgelegt ist. Das andere Ende des Federelementes23 beaufschlagt mit Hilfe eines Druckstückes24 und einem zwischengeordneten Axiallager25 einen Kopf26 der Spindelwelle11 , an dem auch ein Kupplungsmittel18' angeordnet ist. - Bei der Ausführungsform gemäß
2 ist der Kopf26 betätigungswellenseitig mit einem Zapfen27 versehen, welcher in eine angepaßte Ausnehmung28 der Betätigungswelle10 eingreift. Mit diesen Maßnahmen wird eine zuverlässige und besonders exakte Zentrierung der beiden Wellen10 ,11 erreicht. - Nachstehend wird die Funktion der Scheibenbremse erläutert. Die Figur zeigt in diesem Zusammenhang die Scheibenbremse in festgestellter Stellung. Hierbei befindet sich der Bremsbacken
2 in Anlage an einer Bremsscheibe29 . Diese Anlage wurde dadurch erzeugt, daß die Betätigungswelle10 verdreht wurde, so daß bei geschlossenen Kupplungsmitteln18 die Spindelwelle11 mitgenommen wurde und die mit dem Gewinde21 zusammenwirkende Spindelmutter22 zusammen mit dem Bremskolben4 in axialer Richtung auf die Bremsscheibe29 zu verschoben wurde. - Das Lösen der Feststellbremse wird dadurch bewirkt, daß die Betätigungswelle
10 in umgekehrter Drehrichtung verdreht wird, so daß auch die Spindelwelle11 in die andere Drehrichtung mitgenommen wird und die Spindelmutter22 zusammen mit dem Bremskolben4 in axialer Richtung von der Bremsscheibe29 wegbewegt wird und diese freigibt. - Im Falle einer hydraulischen Betriebsbremsung wird der Druckraum
8 mit Hilfe einer nicht dargestellten Zuführung mit einem Druckmittel befüllt, so daß dieses den Kolbenboden7 des Bremskolbens4 beaufschlagt. Unter dem Druck des Druckmittels erfolgt eine axiale Verschiebung des Bremskolbens4 , wobei die Spindelmutter22 zusammen mit der Spindelwelle11 in axialer Richtung mitgenommen wird, wodurch die Kupplungsmittel18 getrennt werden und keinerlei Rückwirkung auf die Betätigungswelle10 mit gegebenenfalls nachgeschalteten Getriebebauteilen oder Elektromotor-Aggregaten erfolgt. Es ist darauf hinzuweisen, daß zur Axialbewegung der Spindelwelle11 auch die Kraft des Federelementes23 überwunden werden muß, welches bestrebt ist, die Spindelwelle11 in Anlage an die Betätigungswelle10 zu bringen. - Bei Rücknahme des hydraulischen Druckes im Druckraum
8 nimmt die Spindelwelle11 unter der Wirkung des Federelementes23 sowie der rückstellenden Wirkung des Dichtelementes5 eine Ruhelage ein, in der die Spindelwelle11 unmittelbar an der Betätigungswelle10 anliegt und die Kupplungsmittel18 geschlossen sind. Dadurch wird die Feststellbremsfunktion ermöglicht. - Es bleibt noch anzumerken, daß die hydraulische Betriebsbremsfunktion von der Feststellbremsfunktion unbeeinflußt bleibt. So ist es beispielsweise möglich, bei betätigter Feststellbremse zusätzlich hydraulischen Druck in der Druckkammer
8 aufzubauen, ohne daß die Betätigungswelle10 und gegebenenfalls sich daran anschließende Bauteile wie beispielsweise Elektromotor-Aggregate mit einem selbsthemmenden Getriebe von diesen Maßnahmen beeinflußt werden.
Claims (11)
- Scheibenbremse mit Feststellbremsfunktion, insbesondere für Kraftfahrzeuge mit einem in einem Bremsgehäuse (
1 ) angeordneten Bremskolben (4 ) zur hydraulischen Betätigung sowie mit einer separat betätigbaren Feststelleinrichtung (9 ), welche eine drehbare Betätigungswelle (10 ) aufweist, wobei die Betätigungswelle (10 ) Kupplungsmittel (18 ) aufweist, welche mit zugeordneten Kupplungsmitteln (18' ) einer Spindelwelle (11 ) zusammenwirken und einer Feststellung der Scheibenbremse dienen, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelwelle (11 ) drehbar im Bremsgehäuse (1 ) gelagert ist, die Betätigungswelle (10 ) und die Spindelwelle (11 ) fluchtend zueinander angeordnet sind und die Kupplungsmittel (18 ,18' ) zur Übertragung einer Drehbewegung zwischen der Betätigungswelle (10 ) und der Spindelwelle (11 ) dienen, wobei die Kupplungsmittel (18 ,18' ) formschlüssig miteinander im Wirkeingriff stehen. - Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe der Kupplungsmittel (
18 ,18' ) die Spindelwelle (11 ) an der Betätigungswelle (10 ) zentriert ist. - Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Spindelwelle (
11 ) eine drehfest an dem Bremskolben (4 ) angeordnete Spindelmutter (22 ) zugeordnet ist. - Scheibenbremse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Spindelmutter (
22 ) und Spindelwelle (11 ) ein selbsthemmendes Getriebe bilden. - Scheibenbremse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelwelle (
11 ) axial verschiebbar ist. - Scheibenbremse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelwelle (
11 ) unter Federvorspannung an der Betätigungswelle (10 ) anliegt. - Scheibenbremse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Spindelwelle (
11 ) einen Zapfen (27 ) zum Eingriff in eine Ausnehmung (28 ) der Betätigungswelle (10 ) aufweist. - Scheibenbremse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsmittel (
18 ,18' ) aneinander angepaßte Konusflächen (19 ,20 ) aufweisen. - Scheibenbremse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsmittel (
18 ,18' ) aneinander angepaßte Verzahnungen aufweisen. - Scheibenbremse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Elektromotor-Aggregat zum Antrieb der Betätigungswelle (
10 ) vorgesehen ist. - Scheibenbremse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Elektromotor-Aggregat ein selbsthemmendes Getriebe aufweist.
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Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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