DE19646835A1 - Elektromagnetventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Elektromagnetventil nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Aus der DE 40 30 571 A1 ist bereits ein Elektromagnetventil
hervorgegangen, das in seiner elektromagnetisch nicht erregten
Grundstellung mittels eines an einem Ventilsitz im Ventilgehäu
se anliegenden Ventilstößel einen Druckmitteldurchlauf trennt.
In der elektromagnetisch erregten Stellung des Ventils ist der
Magnetkreis über den die Spule weitgehend umschließenden Joch
ring, über den Hülsenkörper, über den im Hülsenkörper einge
setzten Magnetkern, über den am Magnetkern anliegenden Magne
tanker und über das Ventilgehäuse geschlossen. Damit zwischen
dem Jochring und dem Ventilgehäuse kein Kurzschluß des Magnet
kreises entstehen kann, ist der Hülsenkörper aus einem nicht
magnetischen Material.
Der Überbrückung des maximal möglichen Magnetankerluftspaltes
sind wegen der erforderlichen Magnetfeldstärke, der konstruktiv
vorgegebenen Spulendimensionierung als auch der möglichen
Stromversorgung in der Praxis gewisse Grenzen gesetzt, womit
sich mit elektrotechnisch vertretbarem Aufwand in der Regel nur
kleine Magnetankerluftspalte und damit entsprechend kleine
Magnetankerhübe ergeben, die bei hohem Druckmittelvolumenbedarf
des am Ventil angeschlossenen Verbrauchers nur einen ungenügen
den Ventilöffnungsquerschnitt ermöglichen.
Daher ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Elek
tromagnetventil der bereits bekannten Bauart dahingehend zu
verbessern, daß durch einfache, kostengünstige Maßnahmen und
entsprechend kleinbauende Mittel ein funktionssicheres Elektro
magnetventil geschaffen wird, das bei kleinem Stromverbrauch
relativ große Ventilöffnungsquerschnitte ermöglicht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß für ein Elektromagnetventil
der gattungsbildenden Art durch die kennzeichnenden Merkmale
des Patentanspruchs 1 gelöst.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung gehen im nachfol
genden aus den Unteransprüchen und einem hierzu dargestellten
Ausführungsbeispiel hervor, das nachfolgend anhand einer Zeich
nung erläutert wird.
Die einzige Fig. 1 zeigt in erheblich vergrößerter Darstellung
die konstruktiven Einzelheiten eines in der Grundstellung elek
tromagnetisch nicht erregten, in Sperrstellung befindlichen
Elektromagnetventils. Die Abbildung zeigt hierzu rechts der
Körpersymmetrieachse den Magnetanker 1 in nicht erregtem, das
Ventilschließglied 7 am Ventilsitz 8 anliegenden Zustand, wäh
rend links zur Ventilsymmetrieachse der Magnetanker 1 unter
elektromagnetischer Erregung am Magnetkern 9 anliegt und somit
ein hydraulischer Durchlaß zwischen dem Ventilschließglied 7
und dem Ventilsitz 8 gegeben ist.
Das Ventilgehäuse 2 ist beispielhaft in Patronbauweise ausge
führt und mittels einer selbsteinscherenden Befestigung in
einer Stufenbohrung eines Ventilblocks gehalten. In einer Boh
rung des Ventilgehäuses 2 befindet sich ein zweiteiliger Magne
tanker 1, der mit einem stößelförmigen Ventilschließglied 7
versehen ist, das gemäß der rechten Schnittdarstellung an dem
Ventilsitz 8 anliegt. Oberhalb des Magnetankers 1 verschließt
ein zylinderförmiger Magnetkern 9 den am Ventilgehäuse 2 be
festigten Hülsenkörper 3, so daß der Innenraum des Ventilgehäu
ses 2 gegenüber der Atmosphäre abgedichtet ist. Eine gehäuse
förmig von einem Jochring 10 teilumschlossene Ventilspule 6 ist
auf den Hülsenkörper 3 aufgeschoben und kontaktiert den Magnet
kern 9 als auch das aus Stahl gefertigte Ventilgehäuse 2. Der
Jochring 10 umschließt die Ventilspule 6 topfförmig, wobei der
Jochring 10 entsprechend dem Maß seiner Wandstärke die Mantel
fläche des Magnetkerns 9 kontaktiert. Das Ventilgehäuse 1, der
Jochring 2, der Magnetkern 9 und der Magnetanker 1 sind aus
einem den Magnetfluß leitenden Werkstoff, während der Hülsen
körper 3 aus einem den Magnetfluß nicht leitenden Material
besteht. Innerhalb des Hülsenkörpers 3 ist der erfindungsgemäße
zweiteilige Magnetanker 1 angeordnet. Dieser ist derart gestal
tet, daß in seiner Grundstellung ein erster als auch ein zwei
ter Magnetankerluftspalt S1, S2 gegenüber dem Magnetkern 9
verbleibt, wobei der erste Magnetankerluftspalt S1 des ersten
Magnetankerteils 1a kleiner ist als der zweite Magnetankerluft
spalt S2 des zweiten Magnetankerteils 1b. Beide Magnetanker
teile 1a, 1b sind mit einem Teleskop vergleichbar und relativ
ineinander axial beweglich geführt. Das erste Magnetankerteil
1a besteht aus einer dünnwandigen Hülse, die mit Radialspiel
behaftet zwischen dem am Ventilgehäuse 2 befestigten Hülsenkör
per 3 und dem zweiten Magnetankerteil 1b geführt ist. Ferner
sind beide Magnetankerteile 1a, 1b mit Formschlußmittel verse
hen, so daß abhängig von der Ventilschaltstellung das innere,
im wesentlichen hohlzylinderförmig gestaltete Magnetankerteil
1b vom äußeren, hülsenförmigen Magnetankerteil 1a formschlüssig
und dennoch in Axialrichtung begrenzt beweglich umgriffen wird.
Der Formschluß zwischen beiden Teilen wird mittels eines am
ersten Magnetankerteil 1a abgekröpften Endbereichs hergestellt,
der sich in eine Ausnehmung 4 des zweiten Magnetankerteils 1b
erstreckt. Hierbei ist die Höhe der Ausnehmung 4 zumindest der
Hülsendicke des ersten Magnetankerteils 1a, zuzüglich des vom
zweiten Magnetankerteils 1b zu überbrückenden Magnetankerluft
spalts angepaßt. Zwecks Druckausgleich beiderseits des Magne
tankers 1 weist das zweite Magnetankerteil 1b eine Druckaus
gleichsbohrung 5 auf, die derart gestaltet ist, daß in ihr eine
den Magnetanker 1 in der Grundstellung positionierende Druckfe
der angeordnet werden kann.
Bei elektromagnetischer Erregung der Ventilspule 6 ergibt sich
ein ungehinderter Magnetfluß vom Jochring 10 zum Magnetkern 9
und von dort nach Überbrückung des ersten, abbildungsgemäß
kleineren Magnetankerluftspaltes S1 auf das erste, hülsenförmi
ge Magnetankerteil 1a, wobei infolge des kleinen Magnetanker
luftspaltes S1 eine größere Magnetkraft entsteht (siehe hierzu
Magnetkraftkennlinien in Abhängigkeit des Magnetankerluftspal
tes nach Fig. 2) als bei einem Ventil mit einteiligem Anker
bekannter Ausführung und entsprechend großen Luftspalt zur
Darstellung eines vergleichbar großen Ventilblocks. Bei der
Überbrückung des konstruktiv klein dimensionierten Magnetanker
luftspalts S1 wird mittels Formschluß vom ersten Magnetanker
teil 1a auch das zweite Magnetankerteil 1b in Richtung auf den
Magnetkern 9 bewegt, so daß der ursprünglich relativ große
Magnetankerluftspalt S2 zwischen dem zweiten Magnetankerteil 1b
und dem Magnetkern 9 sich nunmehr um den überbrückten Magne
tankerluftspalt S1 des ersten Magnetankerteils 1a reduziert.
Die erforderliche Magnetkraft zur Überbrückung des nunmehr
zwischen dem zweiten Magnetankerteils 1b und dem Magnetkern 9
verbliebenen Restluftspalts S3 verringert sich damit gleich
falls.
Bereits nach dem Zurücklegen des ersten Teilhubs beider Magne
tankerteile 1a, 1b, der der Überbrückung des ersten Magnetan
kerluftspaltes S1 entspricht, befindet sich das Ventilschließ
glied 7 bereits in einer Teilöffnung, wodurch ein Teil der
ursprünglich am Magnetanker 1 anstehenden hydraulischen Druck
differenz bereits ausgeglichen wird. Der in der Teilöffnung des
Ventils verbliebene Restluftspalt S3 zwischen dem zweiten Ma
gnetankerteil 1b und dem Magnetkern 9 führt unter Berücksichti
gung des gleichzeitig wirksamen hydraulischen Druckausgleichs
am Magnetanker 1 zur vorteilhaften Verringerung der von der
Ventilspule 6 zu leistenden Magnetkraft.
Obwohl die Teilhubstellung des Magnetankers 1 nicht unmittelbar
in der Fig. 1 eingezeichnet ist, ist zweifelsohne klar, daß mit
der Kontaktierung des äußeren, hülsenförmigen Magnetankerteils
1a an der Stirnfläche des Magnetkerns 9 zwangsläufig der rest
liche Magnetankerluftspalt zwischen dem inneren, zylinderförmi
gen Magnetankerteil 1b und dem Magnetkern 9 um das Maß des
ersten Teilhubes erheblich reduziert ist. Sobald auch das zwei
te Magnetankerteil 1b gemäß der linken Darstellung in Fig. 1 am
Magnetkern 9 anliegt, ist der Magnetfluß zum Jochring 10 über
das Ventilgehäuse 1 vollständig geschlossen. Es ergibt sich
somit ein relativ großer Ventilhub mit einem entsprechend gro
ßen Druckmitteldurchgang zwischen dem Ventilschließglied 7 und
dem Ventilsitz 8, ohne daß gegenüber der bisher bekannten Ven
tilcharakteristik eine Krafterhöhung infolge vergrößertem Ma
gnetankerluftspalt zustande kommt. Aus technischer Sicht ist
dabei zu beachten, daß die konzentrische und damit teleskop
artige Führung beider Magnetankerteile 1a, 1b ineinander nicht
nur zu einer besonders kompakten Bauweise führt, sondern auch
der sogenannte magnetische Kurzschluß bei Kontaktierung des
äußeren Magnetankerteils 1a am Magnetkern 9 durch seine dünn
wandige, hülsenförmige Dimensionierung vernachlässigbar gering
bleibt, so daß keine negativen Folgen auf die Schaltfunktion
des inneren Magnetankerteils 1b infolge einer geringen Ablen
kung des Magnetfeldes entstehen. Das vorgeschlagene Elektro
magnetventil eignet sich beispielhaft für die Pumpensaugdrosse
lung in schlupfgeregelten Bremsanlagen, wozu mittels einer
Pulsbreitenmodulation der maximale Ventilhub in zwei Teilhüben
bzw. zwei Stufen elektromagnetisch eingestellt werden kann.
1
Magnetanker
1
a Magnetankerteil
1
b Magnetankerteil
2
Ventilgehäuse
3
Hülsenkörper
4
Ausnehmung
5
Druckausgleichsbohrung
6
Ventilspule
7
Ventilschließglied
8
Ventilsitz
9
Magnetkern
10
Jochring
S1, S2 Magnetankerluftspalt
S3 Restluftspalt
S1, S2 Magnetankerluftspalt
S3 Restluftspalt
Claims (7)
1. Elektromagnetventil, mit einem Ventilgehäuse, das einen
Ventilsitz und ein an einem Magnetanker angebrachtes Ven
tilschließglied aufweist, mit einer am Ventilgehäuse anlie
genden Ventilspule, die von einem Jochring begrenzt ist,
mit einem Magnetkern, an dem sich der Magnetanker bei elek
tromagnetischer Erregung abstützt, sowie mit einem den Ma
gnetanker führenden und im Ventilgehäuse befestigten Hül
senkörper, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnetanker (1)
zweiteilig ausgeführt ist.
2. Elektromagnetventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der zweiteilige Magnetanker (1) einen ersten als
auch einen zweiten Magnetankerluftspalt (S1, S2) gegenüber
dem Magnetkern (9) aufweist, wobei der zwischen dem ersten
Magnetankerteil (1a) und dem Magnetkern (9) gelegene erste
Magnetankerluftspalt (S1) kleiner ist als der zwischen dem
zweiten Magnetankerteil (1b) und dem Magnetanker (9) gele
gene zweite Magnetankerluftspalt (S2).
3. Elektromagnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß beide Magnetankerteile (1a, 1b) relativ zueinander
axial beweglich sind.
4. Elektromagnetventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß das erste Magnetankerteil (1a) aus einer dünnwan
digen Hülse besteht, die mit Radialspiel behaftet zwischen
dem am Ventilgehäuse (2) befestigten Hülsenkörper (3) und
dem zweiten Magnetankerteil (1b) geführt ist.
5. Elektromagnetventil nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß beide Magnetankerteile (1a, 1b)
abhängig von der Ventilschaltstellung formschlüssig mitein
ander im Eingriff stehen.
6. Elektromagnetventil nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Formschluß mittels eines am ersten Magnetan
kerteil (1a) abgekröpften Endbereichs hergestellt ist, der
sich in eine Ausnehmung (4) des zweiten Magnetankerteils
(1b) erstreckt.
7. Elektromagnetventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Höhe der Ausnehmungen (4) zumindest der Hül
sendicke des ersten Magnetankerteils (1a), zuzüglich des
vom zweiten Magnetankerteils (1b) zu überbrückenden Magne
tankerluftspalt (S2) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996146835 DE19646835A1 (de) | 1996-11-13 | 1996-11-13 | Elektromagnetventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19646835A1 true DE19646835A1 (de) | 1998-05-14 |
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ID=7811506
Family Applications (1)
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Country | Link |
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