DE19632620C1 - Außenrückspiegel für ein Kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Außenrückspiegel für ein Kraft­ fahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Ein solcher Außenrückspiegel ist aus DE 88 02 009 U1 bekannt. Durch in Vorwärtsfahrtrichtung nach hinten am Rande des Spie­ gelglases aus dem Rückspiegel geführte Luftmassenströme sol­ len die Druck- und Strömungsverhältnisse in dem Bereich vor dem Spiegelglas und dem angrenzenden Fahrzeug-Seitenfenster derart beeinflußt werden, daß insbesondere bei Regen keine oder zumindest möglichst wenige Schmutzpartikel auf dem Spie­ gelglas sowie an dem Seitenfenster auftreffen können.

Die aus den umfangsmäßig geschlossenen Luftführungskanälen austretenden Luftströme liegen horizontal benachbart neben­ einander. Dies bedeutet, daß Luftströme mit etwa gleicher Ge­ schwindigkeit nebeneinander ausströmen. Eine solche Strömung bzw. eine solche Strömungsschicht ist nicht besonders stabil, wodurch Lageveränderungen der Strömungsschicht in häufigem Wechsel eintreten. Dies führt zu unerwünschten Geräuschen und zusätzlich dazu, daß Schmutzteilchen zusammen mit der Luft­ strömung an das Spiegelglas gelangen können.

Bei einem ähnlichen aus JP 61-36 036 A bekannten Rückspiegel grenzen hinter dem Rückspiegel ebenfalls lediglich Luftströme mit etwa gleicher Geschwindigkeit aneinander.

Bei einem aus DE 40 39 484 C2 bekannten Rückspiegel fehlen am Spiegelrand umfangsmäßig geschlossene Luftführungskanäle. Am Außenrand für die Luftführung vorgesehene Erhebungen und Sen­ ken verlaufen nicht über die gesamte in Strömungsrichtung liegende Tiefe des Außenspiegels. Dadurch laufen die Luft­ ströme dort jeweils auf eine Kante auf, an der unkontrollier­ te Verwirbelungen erfolgen.

Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, den vor dem Spiegelglas liegenden Luftraum (Rückströmungsgebiet) mög­ lichst weitgehend in eine stabile Außenluftströmung einzubet­ ten, um starke Druckschwankungen zu vermeiden und eine defi­ nierte Abströmkonfiguration einzurichten.

Eine Lösung dieses Problems zeigt eine Ausführung eines gat­ tungsgemäßen Außenrückspiegels mit den kennzeichnenden Merk­ malen des Patentanspruchs 1 auf.

Die erfindungsgemäße Ausführung beruht auf dem Gedanken, die aus separaten geschlossenen Luftströmungskanälen austretende Luft zu stabilen wirbelzopfartigen Luftströmen auszubilden.

Ermöglicht wird dies durch eine Ummantelung mit benachbarten Luftströmen höherer Geschwindigkeit. Solche Luftströme mit höherer Strömungsgeschwindigkeit liegen in den Senken und auf der oberen Außenfläche der Kanäle vor.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Die durch die Luftführungskanäle zu führende Luft kann unter anderem dem Fahrzeuginneren entnommen werden. So kann bei­ spielsweise die Luft einem belüfteten Fahrgastinnenraum ent­ nommen werden. In diesem Fall stellt der Rückspiegel eine Art Zusatzablufthutze dar.

Zwischen der Luftquelle und den Austrittsöffnungen der Luft­ führungskanäle können innerhalb des Rückspiegelgehäuses Sam­ mel- und Verteilräume vorgesehen sein. Die auf der Vordersei­ te des Spiegelgehäuses vorgesehenen Öffnungen können auch in Ejektoren zur Luftmassenstrombeschleunigung überführen.

Die durch die Luftführungskanäle zu führende Luftstrommasse kann willkürlich und/oder abhängig von den Windverhältnissen an dem Rückspiegel gesteuert werden. Dies kann über entspre­ chende Ventile erfolgen. Die an dem Rückspiegel jeweils herr­ schenden Windverhältnisse können über Sensoren erfaßt werden, von denen die Luftführung gesteuert oder geregelt werden kann.

So können insbesondere auch Seitenwindverhältnisse mit berücksichtigt werden.

Insbesondere für den Fall, daß der Fahrgastinnenraum als Luftquelle für die Luftführungskanäle dient, ist in der Ver­ bindung zwischen Luftführungskanälen und Fahrzeuginnenraum ein Rückschlagventil vorgesehen, damit ein Luftrückstrom in Richtung des Fahrgastinnenraumes sicher verhindert wird.

Durch die erfindungsgemäß in dem Spiegelgehäuse an dem Außen­ rand des Spiegelglases und längs der zugeordneten Seitenfen­ sterscheibe gezielt erzeugten und ausgerichteten Luft-Wirbelzöpfe werden unkontrollierte Druckschwankungen in dem Gebiet vor dem Spiegelglas und der angrenzenden Seitenscheibe sicher vermieden. Dies trägt insbesondere auch zu einer Ge­ räuschverminderung bei für gute Sichtverhältnisse relativ groß auszubildenden Rückspiegeln bei.

Die Luftführungskanäle innerhalb des Rückspiegels sind bevor­ zugt schallgedämmt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar­ gestellt.

Es zeigen in jeweils einer perspektivischen Darstellung mit Zuordnung zu einem Fahrzeugseitenfenster

Fig. 1 einen Rückspiegel in einer ersten Ausführung mit ei­ nem Blick in Richtung auf das Spiegelglas,

Fig. 2 einen Rückspiegel in einer zweiten Ausführung mit einem Blick auf die in Fahrtrichtung des Fahrzeuges vorne liegende Fläche des Rückspiegels.

Ein Spiegelgehäuse 1 mit einem Spiegelglas 2 ist in dem vor­ deren unteren Eckbereich einer Fahrzeugtür 3 angebracht.

Das Spiegelgehäuse 1 ist in seinem Inneren mit Luftführungs­ kanälen bzw. zumindest einem Verteilraum für Luftführungska­ näle versehen. Dies ist allerdings aus der Zeichnung nicht im einzelnen erkennbar. In den gezeichneten Ausführungsbeispie­ len dienen als Luftquelle für die Luftführungskanäle bei der Ausführung nach Fig. 1 der belüftete Fahrgastinnenraum und bei den Ausführungen nach Fig. 2 der auf die vordere Fläche des Spiegelgehäuses auftreffende Fahrtwind.

Entlang des Randes des Spiegelglases 2 sind jeweils separate Austrittsöffnungen 4 der Luftführungskanäle vorgesehen. Diese Austrittsöffnungen 4 können mit Luftleiteinrichtungen 5 ver­ sehen sein, um die Luft in gerichteten Wirbelzöpfen austreten lassen zu können. Die Form und Ausrichtung der aus den Aus­ trittsöffnungen 4 austretenden Luft-Wirbelzöpfe ist in der Zeichnung durch verdrillte Pfeile angedeutet.

In den in Fahrzeughochachse liegenden oberen und unteren Be­ reichen des Spiegelgehäuses 1 sowie in dessen freiem vertikal außen liegenden Seitenbereich ist dessen Rand profiliert in Erhebungen und Senken. Die Erhebungen werden von zu den Aus­ trittsöffnungen 4 führenden Kanälen 6 gebildet, während die Senken 7 zwischen diesen Kanälen 6 liegen. Die Kanäle 6 und Senken 7 sind derart ausgerichtet, daß Fahrtwind diese in Richtung der zu erzeugenden Luftwirbelzöpfe durchströmen kann. Von Bedeutung für die Ausbildung der Luft-Wirbelzöpfe sind die sich daraus ergebenden Luftströmungen deshalb, weil gerichtete Luftströme mit unterschiedlichen Luftgeschwindig­ keiten aneinandergrenzen, was die Ausbildung von Luft-Wirbelzöpfen bewirkt oder zumindest, wenn diese in den Aus­ trittsöffnungen 4 durch dort vorgesehene Leiteinrichtungen bereits erzeugt sind, in ihrer Existenz und Stabilität noch verstärkt.

Die entlang des Seitenfensters 8 geführten Luft-Wirbelzöpfe 9 verhindern einen Schmutzauftritt auf das Seitenfenster durch unkontrollierte schwankende Unterdruckverhältnisse hinter dem Rückspiegel im Fahrbetrieb des Fahrzeuges bei Regen und/oder nassen Fahrbahnen.

Bei der Ausführung nach Fig. 2 ist das Spiegelgehäuse 1 in Fahrtrichtung vorne in seinem freien Außenrandbereich mit Lufteinlässen 10 versehen, die im Inneren des Spiegelgehäuses 1 in einen Verteilraum oder direkt in die Austrittsöffnungen 4 führen.

Zusätzlich zu den Lufteinlässen 10 sind am Außenrand des Spiegelgehäuses 1 auch noch jeweils in Fahrtrichtung verlaufende Senken 7 gemäß der Aus­ führung in Fig. 1 angeformt.

Claims (7)

1. Außenrückspiegel für ein Kraftfahrzeug mit einem von, mit einer Luftquelle verbundenen, Luftführungskanälen durchzogenen, ein Spiegelglas haltenden Gehäuse, deren Ausgänge längs des Randes des Spiegelglases für einen Luftaustritt entgegen der Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeuges angeordnet sind, wobei ei­ ne Vielzahl Austrittsöffnungen der Luftführungskanäle in einem profilierten Außenrandbereich des Spiegelgehäuses liegt und wo­ bei die Profilierung aus in Fahrtrichtung vom Fahrtwind um­ strömten Erhebungen, Senken und umfangsmäßig geschlossenen Ka­ nälen besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (6) innerhalb der Erhebungen liegen, an die sich seitlich jeweils durchströmte Senken (7) anschließen, wobei die aus den Kanälen (6) und den Senken (7) jeweils austretenden Strömungen horizontal zumindest über Teilbereiche direkt be­ nachbart sind, wodurch aus den Kanälen (6) stabile wir­ belzopfartige Luftströme austreten.

2. Außenrückspiegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens mehr als eine separate Austrittsöffnung (4) von Luftführungskanälen in Fahrzeughochachse parallel nebeneinander liegend direkt an ein dem Außenrückspiegel zugeordnet es Seiten­ fenster (8) des Fahrzeuges angrenzen.

3. Außenspiegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftquelle für die Luftführungskanäle innerhalb des Fahrzeuges liegt oder von Strömungs-Stauflächen im Frontbereich des Fahrzeuges gebildet ist und diese Stauflächen über Verbin­ dungsleitungen mit den Luftführungskanälen verbunden sind.

4. Außenrückspiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Luftquelle in die Luftführungskanäle eindrin­ gende Luftmassenstrom mengenmäßig willkürlich und/oder gezielt steuerbar ist.

5. Außenrückspiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Austritt aus den Luftführungskanälen in diese ein­ zuführende Luftmassenstrom in Abhängigkeit der an dem Rückspie­ gel herrschenden Fahrt- und Seitenwindverhältnisse steuerbar ist.

6. Außenrückspiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Teil der Luftquelle die Fahrgastinnenraumbe­ lüftung ist.

7. Außenrückspiegel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Einwegeventil die Luftquelle vor in diese aus dem Rück­ spiegel rückströmende Luft schützt.