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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einem durch ein Verdeck verschließbaren Fahrzeuginnenraum und einer Luftstrahlerzeugungsvorrichtung mit mehreren Luftauslässen, die zum Erzeugen eines Luftvorhangs ausgebildet sind.
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Bei Kraftfahrzeugen mit beweglichem Fahrzeugdach, sogenannten Cabriolets, kann es bei geöffnetem Fahrzeugdach durch den Fahrtwind zu Verwirbelungen im Bereich des Fahrzeuginnenraums kommen. Ein Luftstrom wird üblicherweise von der Windschutzscheibe nach oben über das Fahrzeug gelenkt. Verwirbelungen treten dabei insbesondere im hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs, beispielsweise im Bereich der Kopfstützen oder im Bereich einer hinteren Sitzreihe auf. Diese Verwirbelungen im Fahrzeuginnenraum werden von Fahrzeuginsassen als unangenehm empfunden. Durch die im Bereich des Fahrzeuginnenraums auftretenden Verwirbelungen kann es zudem zu einer Geräuschentwicklung kommen.
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Um derartige Verwirbelungen zu vermeiden, besteht die Möglichkeit, das Kraftfahrzeug bei geöffnetem Fahrzeugdach mit geschlossenen Seitenscheiben und einem sogenannten Windschott fortzubewegen. Üblicherweise dienen die geschlossenen Seitenscheiben und das Windschott dazu, die Verwirbelungen zu verringern oder zu vermeiden. Bei einem Cabriolet mit einer Sitzreihe schließt ein Fahrzeuginnenraum für gewöhnlich an einen im Heckbereich angebrachten Fahrzeugverdeckkasten an, wobei das Windschott zwischen dieser einen Sitzreihe und dem Fahrzeugverdeckkasten im Heckbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet ist.
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Bei Cabriolets mit einer ersten Sitzreihe, bestehend aus zwei Frontsitzen, und einer zweiten Sitzreihe, bestehend aus mehreren Rücksitzen, ist das Windschott üblicherweise direkt hinter den Frontsitzen angeordnet. Dadurch entsteht allerdings eine Barriere zwischen Front- und Rücksitzen, die sich negativ auf den Komfort von Fahrzeuginsassen auswirkt, die sich auf den Rücksitzen befinden. Teilweise ist ein herkömmliches Windschott nicht verwendbar, wenn sich Fahrzeuginsassen auf den Rücksitzen befinden, da eine Befestigungskonstruktion für das Windschott über die hintere Sitzreihe hinausragt und es somit für einen Fahrzeuginsassen unmöglich ist dort Platz zu nehmen.
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Die Druckschrift
DE 10 2008 044 792 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit einem Fahrgastraum und einer verlagerbaren Dachanordnung, sowie mit einem Mittelsteg, der den Fahrgastraum in Fahrzeuglängsrichtung überspannt. Der Mittelsteg umfasst Luftführungsmittel und mehrere daran angeschlossene Luftauslässe, die über die gesamte Länge des Mittelstegs angeordnet sind, dass ein davon ausströmender Luftstrom einen Luftvorhang in Richtung einer Seitenwand des Kraftfahrzeugs bildet.
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Die Druckschrift
DE 10 2004 032 726 A1 offenbart eine Einrichtung, die an einer A-Säule eines Fahrzeugs in Höhe der Windschutzscheibe angeordnet ist. Die Einrichtung dient dazu, einen angrenzenden Seitenbereich des Fahrzeugs von Schmutzwasser freizuhalten, welches von der Windschutzscheibe abgelenkt wird.
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Die Druckschrift
DE 60 2004 009 503 T2 beschreibt ein System zum Verringern aerodynamischer Kräfte, insbesondere des Luftwiderstands und des aerodynamischen Auftriebs eines Kraftfahrzeugs. Hierzu wird ein Luftstrom in Richtung der Wagenlängsachse angesaugt und in einem Heckbereich des Fahrzeugs durch zur Längsachse senkrechte Schlitze ausgeblasen.
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Im Rahmen der Druckschrift
DE 10 2010 053 662 A1 wird eine Windleiteinrichtung für ein Cabriolet beschrieben. Die Windleiteinrichtung umfasst ein Windleitelement, das ein- und ausfahrbar und oszillierend bewegbar ist.
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Die Druckschrift
DE 10 2009 039 037 A1 offenbart ein Kraftfahrzeug, das zwischen den seitlichen Endabschnitten einer Windschutzscheibe und den benachbarten A-Säulen eine spaltförmige Öffnung aufweist, durch die beim Fahren des Kraftfahrzeugs Luft strömt. Hierdurch werden durch Fahrtwind verursachte Luftwirbel im Seitenbereich des Kraftfahrzeugs reduziert.
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Die Druckschrift
DE 10 2012 221 995 A1 offenbart ein Kraftfahrzeug mit einer Wasserfangeinrichtung, die an einer A-Säule des Kraftfahrzeugs eine Wasserfangleiste aufweist, die zwischen einer aerodynamisch vorteilhaften Ruheposition und einer Wasser auffangenden Wirkstellung verstellbar ist.
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Ein Windabweiser, der an einer B-Säule eines Kraftfahrzeugs angeordnet ist und über einen Aktor verstellbar ist, ist aus der Druckschrift
US 2008/0 306 661 A1 bekannt.
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Die Druckschrift
DE 10 2004 045 374 A1 schlägt vor, an dem Dach-Querholm eines Cabriolets zumindest eine Luftaustrittsöffnung vorzusehen, aus welcher eine Luftströmung austritt, wenn das Fahrzeugdach sich in einer geöffneten Stellung befindet. Hierdurch wird eine Trennschicht zwischen der Fahrgastzelle und der Umgebung ausgebildet.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kraftfahrzeug anzugeben, bei dem im Fahrzeuginnenraum weniger oder keine Verwirbelungen auftreten.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Kraftfahrzeug der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die mehreren Luftauslässe entlang wenigstens einer Seite des Kraftfahrzeugs an einer Türbrüstung wenigstens einer Fahrzeugtür und/oder einer A-Säule des Kraftfahrzeugs angeordnet sind.
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Die Luftauslässe oder -einlässe können beispielsweise an einer Türbrüstung wenigstens einer Fahrzeugtür angeordnet sein. Dabei können sie in oder an der Tür selbst oder an einem Türverkleidungsteil angebracht sein, wobei auch eine versenkte Anordnung der Luftauslässe oder -einlässe, beispielsweise in einem Spalt des Türverkleidungsteils, möglich ist. Zudem können die Luftauslässe oder -einlässe hinter einer Schutzblende angeordnet sein, wobei die Schutzblende entsprechende Öffnungen für den austretenden Luftstrom aufweist und vorzugsweise lamellenförmig oder gitterförmig ausgebildet ist. In Abhängigkeit einer durch die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung erzeugten Strömungsrichtung des Luftstroms handelt es sich um Luftauslässe oder -einlässe. Im Folgenden können alle Erläuterungen bezüglich der Luftauslässe auch auf die Lufteinlässe übertragen werden.
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Die Luftauslässe können parallel zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs ausgerichtet sein, wobei der austretende Luftstrom senkrecht oder nahezu senkrecht zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs aus dem Luftauslass austreten kann. Es ist allerdings auch möglich, dass die Luftauslässe unter einem Winkel bzw. schräg zur Wagenlängsrichtung angeordnet sind, wonach der aus ihnen austretende Luftstrom in einem bestimmten Winkel beispielsweise zur Türbrüstung aus den Luftauslässen ausströmt.
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Sind am Rahmen der Windschutzscheibe des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, Luftauslässe angeordnet, können diese beispielsweise über entsprechende Luftleitvorrichtungen in den A-Säulen oder im Rahmen der Windschutzscheibe mit einem Luftstrom versorgt werden. Dabei ist es möglich, dass die Luftauslässe an dem Rahmen der Windschutzscheibe derart ausgerichtet sind, sodass ein aus ihnen austretender Luftstrom in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs austreten kann.
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Durch einen aus den Luftauslässen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs austretenden Luftstrom ist demnach ein Luftvorhang erzeugbar, der den Fahrzeuginnenraum bei geöffnetem Kraftfahrzeugverdeck vor Verwirbelungen schützt. Die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs erzeugt somit einen bestimmten Strömungseffekt, der für einen zugfreien Fahrzeuginnenraum sorgt und zudem für Fahrzeuginsassen nicht sichtbar ist, sodass das optische Erscheinungsbild nicht beeinträchtigt wird.
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Im Rahmen der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung Luftauslässe oder Lufteinlässe aufweist, die zwischen einer ersten und einer zweiten Sitzreihe des Kraftfahrzeugs und/oder zwischen einem hinteren Ende des Fahrzeuginnenraums und einer Fahrzeugverdeckklappe angeordnet sind. Die Fahrzeuginsassen, die sich auf den Rücksitzen des erfindungsgemäßen, Kraftfahrzeugs befinden, werden durch den nicht sichtbaren, aus den Luftauslässen austretenden Luftstrom nicht beeinträchtigt. Zudem entfällt eine sichtbare Barriere zwischen der ersten und der zweiten Sitzreihe und/oder zwischen einem hinteren Ende des Fahrzeuginnenraums und einer Fahrzeugverdeckklappe des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die Luftauslässe derart ausgebildet sind, dass der austretende Luftstrom an einer Oberfläche des Kraftfahrzeugs vorbeiströmt und unter der Wirkung des Coanda-Effekts abgelenkt wird. Der Coanda-Effekt tritt bei einem Luftstrahl auf, der in einem Winkel zu einer angrenzenden Oberfläche an dieser entlangströmt. Durch den Coanda-Effekt legt sich der Luftstrahl tangential an die Oberfläche an, wobei die Oberfläche auch konvex sein kann. Dadurch ist es im Rahmen der Erfindung möglich, dass Luftauslässe der Luftstrahlerzeugungseinrichtung beispielsweise an den Türbrüstungen parallel zur Längsrichtung des Kraftfahrzeugs angeordnet sind, sodass die Luftauslässe zur Kraftfahrzeugobjektseite hin ausgerichtet sind, wobei der aus ihnen austretende Luftstrom durch den Coanda-Effekt derart abgelenkt wird, dass dieser in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs zum Heck des Kraftfahrzeugs strömt.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung eine Steuerungsvorrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, die Geschwindigkeit des aus den Luftauslässen austretenden oder in die Lufteinlässe eintretenden Luftstroms in Abhängigkeit von wenigstens einem Fahrzeugparameter einzustellen und zu steuern. Beispielsweise kann es sich bei dem Fahrzeugparameter um die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Position des Fahrzeugverdecks oder die Position der Seitenscheiben handeln. Demnach kann die Geschwindigkeit des aus den Luftauslässen austretenden Luftstroms von der Steuerungsvorrichtung derart eingestellt werden, dass die Anströmungsgeschwindigkeit mit zunehmender Fahrzeuggeschwindigkeit ebenfalls zunimmt. Die Position des Fahrzeugverdecks kann sich derart auf die Geschwindigkeit des aus den Luftauslässen austretenden Luftstroms auswirken, dass bei verschlossenem Fahrzeugverdeck die Geschwindigkeit null beträgt, da ein Ausströmen des Luftstroms aus den Luftauslässen ausschließlich bei geöffnetem Fahrzeugverdeck erfolgt. Gleiches gilt bezüglich der Position der Seitenscheiben, sodass ein Ausströmen des Luftstroms aus den Luftauslässen ausschließlich bei versenkten Seitenscheiben erfolgt. Das Einstellen einer Geschwindigkeit des aus den Luftauslässen austretenden Luftstroms durch die Steuerungsvorrichtung kann sich auf lediglich einen Teil aller von der Luftstrahlerzeugungsvorrichtung umfassten Luftauslässe beschränken. Demnach ist es möglich, dass bei geschlossenen Seitenscheiben ein Ausströmen des Luftstroms durch die Luftauslässe an den Seiten des Kraftfahrzeugs verhindert wird, während der Luftstrom durch die Auslässe, die zwischen der ersten und der zweiten Sitzreihe des Kraftfahrzeugs und/oder zwischen dem hinteren Ende des Fahrzeuginnenraums und der Fahrzeugverdeckklappe angeordnet sind, ausströmt. Das gleiche gilt für Luftauslässe am Rahmen der Windschutzscheibe.
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Im Rahmen der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Luftauslässe oder Lufteinlässe als schlitzförmige Öffnungen ausgebildet sind. Durch die schlitzförmige Ausgestaltung der Luftauslässe kann ein relativ dünner Luftvorhang erzeugt werden. Zudem kann durch Verkleinerung einer Querschnittsfläche der Luftauslässe, beispielsweise durch eine schlitzförmige Ausgestaltung, die Geschwindigkeit des ausströmenden Luftstroms durch die Querschnittsfläche der Luftauslässe vergrößert werden. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass die Luftauslässe als ring- oder kreisförmige Öffnungen ausgebildet sind.
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Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug kann es vorgesehen sein, dass die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung einen Kompressor oder einen Lüfter zum Verdichten von Luft aufweist. Der Kompressor oder der Lüfter dient dazu, den aus den Luftauslässen austretenden Luftstrom mit einem bestimmten Druck zu erzeugen, der mit einer bestimmten Geschwindigkeit aus den Luftauslässen austritt. Eine Variante der Erfindung kann vorsehen, dass ein Ansaugtrakt für den Kompressor an der Unterseite des Kraftfahrzeugs angeordnet ist. Dabei kann der Kompressor in der Nähe des Ansaugtrakts angeordnet sein, wobei der durch den Kompressor verdichtete Luftstrom durch entsprechende Luftführungseinrichtungen zu den Luftauslässen des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs geführt wird. Der Kompressor kann sowohl im vorderen Bereich als auch im hinteren Bereich des Kraftfahrzeugs angeordnet sein. Sofern die Öffnungen als Lufteinlass betrieben werden, kann mittels des Lüfters ein Unterdruck erzeugt werden, um Luft in den Lufteinlass einzusaugen und eine gewünschte aerodynamische Wirkung zu erzeugen.
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Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der Kompressor mit einer Welle eines Antriebsmotors gekoppelt ist. Der Kompressor kann über wenigstens eine Kette, einen Riemen oder ein Zahnradgetriebe mit der Welle des Antriebsmotors gekoppelt sein. Alternativ ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, einen Elektromotor als Antrieb für den Kompressor zu nutzen.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass an A-Säulen jeweils eine ausfahrbare und/oder schwenkbare Klappe, vorzugsweise eine Fowler-Klappe, angeordnet ist. Die Fowler-Klappen können beispielsweise synchron aus jeweils einem Bereich der A-Säulen ausgefahren und anschließend derart geschwenkt werden, dass sie in Richtung des Fahrzeughecks an das Kraftfahrzeug angestellt werden. Die Fowler-Klappen ermöglichen eine laminare Anströmung des Kraftfahrzeugs im Bereich der A-Säulen und können zudem den auf sie treffenden Fahrtwind derart ablenken, dass er von dem von der Luftstrahlerzeugungsvorrichtung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs erzeugten Luftvorhang wegbewegt wird. Die Fowler-Klappen sind vorzugsweise als Laminarprofile ausgebildet, die sich durch eine besonders lange laminare Laufstrecke der Strömung auszeichnen.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass an einem Rahmen der Windschutzscheibe eine ausfahrbare und/oder schwenkbare Klappe, vorzugsweise eine Fowler-Klappe, angeordnet ist. Die an dem Rahmen der Windschutzscheibe angeordnete Fowler-Klappe kann beispielsweise an einem oberen Rand des Rahmens der Windschutzscheibe angebracht sein. Sie kann beispielsweise in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs zum Heck ausfahrbar sein. Zudem kann sie zum Fahrzeuginnenraum hin oder von diesem weggeschwenkt werden. Durch die Fowler-Klappe wird ein Fahrtwind im Bereich der oberen Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs derart abgelenkt, dass er vom Fahrzeuginnenraum wegbewegt wird. Zwischen der Fowler-Klappe und dem Rahmen der Windschutzscheibe kann ein Spalt vorhanden sein, um einen durch die ausgefahrene und verschwenkte Fowler-Klappe erzeugten Strömungswiderstand zu reduzieren. Die Fowler-Klappe am Rahmen der Windschutzscheibe des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs kann derart ausgebildet sein, dass sie einen zusätzlichen Abtrieb für das Kraftfahrzeug erzeugt.
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Erfindungsgemäß kann es vorgesehen sein, dass die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung eine Steuerungsvorrichtung umfasst, die dazu ausgebildet ist, die wenigstens eine Klappe in Abhängigkeit von wenigstens einem Fahrzeugparameter zu bewegen. Der Fahrzeugparameter kann beispielsweise die Fahrzeuggeschwindigkeit, die Position des Kraftfahrzeugverdecks oder die Position der Seitenscheiben des Kraftfahrzeugs sein. Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, dass die Steuerungsvorrichtung dazu ausgebildet ist, die wenigstens eine Klappe in Abhängigkeit mehrerer Fahrzeugparameter zu bewegen. Beispielsweise kann eine der Klappen in Abhängigkeit der Position des Fahrzeugverdecks derart bewegt werden, dass die Klappe ausschließlich dann ausgefahren und verschwenkt werden kann, wenn das Verdeck geöffnet ist. Zudem kann bei geöffnetem Verdeck und ausgefahrener Klappe das Verschwenken der Klappe in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit erfolgen. Die Position der Seitenscheiben gibt an, ob sich diese in einer Offen- oder einer Schließstellung befinden. Insbesondere auf die Fowler-Klappe an den A-Säulen kann sich die Position der Seitenscheiben auswirken, dass diese nur bei versenkten Seitenscheiben, wenn sich diese in ihrer Offenstellung befinden, ausgefahren und verschwenkt werden können.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug in einer Draufsicht;
- 2 das in 1 gezeigte Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Ansicht;
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs in einer Draufsicht;
- 4 das in 3 gezeigte Kraftfahrzeug in einer perspektivischen Ansicht; und
- 5 ein weiteres Beispiel eines Kraftfahrzeugs in einer perspektivischen Ansicht.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 mit einem Fahrzeuginnenraum 2, der eine erste Sitzreihe 3 und eine zweite Sitzreihe 4 umfasst. Das Kraftfahrzeug 1 weist eine Windschutzscheibe 5 auf, die in einem Rahmen 6 eingefasst ist und an deren Seiten jeweils eine A-Säule 7, 8 angeordnet ist. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst ein Verdeck zum Verschließen des Fahrzeuginnenraums 2, das sich in der gezeigten Darstellung in einer Offenstellung befindet und somit unter einer Fahrzeugverdeckklappe 9 nicht sichtbar untergebracht ist. Eine Luftstrahlerzeugungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs 1 umfasst einen Kompressor 10, der durch gestrichelte Linien dargestellt ist, da er nicht sichtbar in einem Bereich zwischen einer Motorhaube 11 des Kraftfahrzeugs 1 und einem vorderen Kotflügel 12 auf der Fahrerseite des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet ist. Die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung umfasst mehrere Luftauslässe 13, 14, 15, 16, 17, 18. Die Luftauslässe 13, 14, 15, 16, 17, 18 der Luftstrahlerzeugungsvorrichtung sind derart um den Fahrzeuginnenraum 2 des Kraftfahrzeugs 1 verteilt, dass sowohl Luftauslässe 13 an der Fahrerseite des Kraftfahrzeugs 1, Luftauslässe 14 an der Beifahrerseite des Kraftfahrzeugs 1 als auch Luftauslässe 15 zwischen der zweiten Sitzreihe 4 und der Fahrzeugverdeckklappe 9 am Kraftfahrzeug 1 angeordnet sind. Zudem befinden sich weitere Luftauslässe 16 an der A-Säule 7 des Kraftfahrzeugs 1 und weitere Luftauslässe 17 an der A-Säule 8 des Kraftfahrzeugs 1. Zudem befinden sich auch am Rahmen 6 der Windschutzscheibe 5 des Kraftfahrzeugs 1 weitere Luftauslässe 18. Die Luftstrahlerzeugungsvorrichtung ist derart ausgebildet, dass ein angesaugter Luftstrom durch den Kompressor 10 verdichtet und durch entsprechende Luftkanäle zu den Luftauslässen 13, 14, 15, 16, 17, 18 geführt wird. Die Luftauslässe 16, 17 sind durch gestrichelte Linien dargestellt, da sie sich an der von der sichtbaren Seite der A-Säulen 7, 8 gegenüberliegenden Seite befinden, wodurch sie zum Fahrzeuginnenraum 2 hin ausgerichtet sind. Das Gleiche gilt für die Luftauslässe 18, die am Rahmen 6 der Windschutzscheibe 5 angeordnet sind.
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In 2 ist das in 1 gezeigte Kraftfahrzeug 1 in einer perspektivischen Ansicht dargestellt. 2 zeigt einen Luftvorhang 19, der dadurch entsteht, dass ein von dem Kompressor 10 verdichteter Luftstrom zu den Luftauslässen 13 - 18 geführt wird und dort kontrolliert austritt. An den A-Säulen 7, 8 sind die Luftauslässe 16, 17 derart ausgebildet, dass der Luftstrom parallel zur Fahrzeuglängsachse austritt und sich entlang des Fahrzeuginnenraums 2 bewegt. Das Gleiche gilt für die am Rahmen 6 der Windschutzscheibe 5 angeordneten Luftauslässe 18. Analog zu 1 werden die Luftauslässe 16, 17, 18 durch gestrichelte Linien dargestellt, da sie sich jeweils an den von den sichtbaren Seiten der A-Säulen 7, 8 und des Rahmens 6 der Windschutzscheibe 5 befindlichen Seiten befinden. Die Luftauslässe 13, 14 sind derart ausgebildet, dass sich der aus ihnen austretende Luftstrom ebenfalls in Längsrichtung des Kraftfahrzeugs, zum Heck des Fahrzeugs hin bewegt. Obwohl die Luftauslässe 13, 14 zur Fahrzeugoberseite hin ausgerichtet sind, strömt der aus ihnen austretende Luftstrom derart an einer Oberfläche des Kraftfahrzeugs 1 entlang, dass er durch den Coanda-Effekt entsprechend abgelenkt wird. Die Luftauslässe 15, die zwischen der zweiten Sitzreihe 4 und der Fahrzeugverdeckklappe 9 angeordnet sind, sind derart ausgebildet, dass der aus ihnen austretende Luftstrom senkrecht zur Wagenlängsrichtung austritt und dadurch den selben Strömungseffekt wie ein Windschott erzeugt und somit erheblich dazu beiträgt, dass ein zusammenhängender Luftvorhang 19 gebildet wird, wodurch Verwirbelungen im Bereich des Fahrzeuginnenraums 2 des Kraftfahrzeugs 1 verhindert werden.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeugs 20 mit einem Fahrzeuginnenraum 21, der eine erste Sitzreihe 22 und eine zweite Sitzreihe 23 umfasst. Weiterhin umfasst das Kraftfahrzeug 20 eine Windschutzscheibe 24 mit einem Rahmen 25, die zwischen zwei A-Säulen 26, 27 eingefasst ist. Ein Verdeck zum Verschließen des Fahrzeuginnenraums 21 des Kraftfahrzeugs 20, das sich im gezeigten Ausführungsbeispiel in einer Offenstellung befindet, ist unter einer Fahrzeugverdeckklappe 28 nicht sichtbar untergebrach. Sowohl an der Fahrerseite 29 als auch an der Beifahrerseite 30 des Kraftfahrzeugs 20 sind Luftauslässe 31 und 32 einer Luftstrahlerzeugungsvorrichtung des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet. Zudem befinden sich weitere Luftauslässe 33 zwischen der zweiten Sitzreihe 23 und der Fahrzeugverdeckklappe 28. Ein Luftstrom, der durch eine entsprechende Öffnung am Kraftfahrzeug 20 angesaugt und durch einen Kompressor 34, der sich nicht sichtbar zwischen einer Motorhaube 35 und einem Kotflügel 36 des Kraftfahrzeugs 20 befindet, verdichtet wird, wird über entsprechende Luftkanäle zu den Luftauslässen 31, 32, 33 geführt. Zusätzlich zur Luftstrahlerzeugungsvorrichtung befinden sich am Kraftfahrzeug drei ausfahrbare und schwenkbare Klappen 37, 38, 39, wobei die Klappe 37 an der A-Säule 26, die Klappe 38 an der A-Säule 27 und die Klappe 39 am Rahmen 25 der Windschutzscheibe 24 angeordnet sind. Die Klappen 37, 38, 39 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als Fowler-Klappen ausgebildet und können, nachdem sie aus den A-Säulen 26, 27 bzw. dem Rahmen 25 der Windschutzscheibe 24 ausgefahren sind, derart verschwenkt werden, dass eine durch einen Fahrtwind verursachte Luftströmung oder ein Wirbel nicht in den Fahrzeuginnenraum 21 gelangt.
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4 zeigt das bereits in 3 dargestellte Kraftfahrzeug 20 mit dem Fahrzeuginnenraum 21 und der Fahrzeugverdeckklappe 28, unter der sich das geöffnete Fahrzeugverdeck befindet. In 4 ist das Fahrzeug 20 in einer perspektivischen Ansicht während der Fahrt dargestellt, bei der sich eine Anströmung 40 ergibt, die durch die gestrichelten Pfeile dargestellt ist. Durch die ausgefahrenen und verschwenkten Klappen 37, 38, 39 wird die Anströmung 40 vom Fahrzeuginnenraum 21 abgelenkt und wegbewegt. Durch die Anströmung 40 auf die Klappe 39 wird zusätzlich ein Abtrieb des Kraftfahrzeugs 20 und somit ein höherer Anpressdruck für eine bessere Bodenhaftung erreicht. Eine Steuerungsvorrichtung 41 des Kraftfahrzeugs 20 ist nicht sichtbar hinter einer Karosserie des Kraftfahrzeugs 20 angebracht und steuert sowohl das Ausfahren und Verschwenken der Klappen 37, 38, 39 als auch die Geschwindigkeit des durch die Luftauslässe 31, 32, 33 austretenden Luftstroms.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeugs 42 mit einer Fahrzeugverdeckklappe 43, unter der sich das geöffnete Fahrzeugverdeck befindet. Das Kraftfahrzeug 42 ist in einer perspektivischen Ansicht während der Fahrt dargestellt, bei der sich eine Anströmung 44, d. h. ein bestimmter Verlauf der das Kraftfahrzeug 42 umströmenden Luft, ergibt, die durch die gestrichelten Pfeile dargestellt ist. Durch die ausgefahrenen und verschwenkten Klappen 45, 46, 47 wird die Anströmung 44 vom Fahrzeuginnenraum 48 abgelenkt und wegbewegt. Durch die Anströmung 44 auf die Klappe 47 wird zusätzlich eine Abtriebskraft und somit ein höherer Anpressdruck für eine bessere Bodenhaftung erzeugt. Durch einen Kompressor 49, der unter einer Motorhaube 50 angeordnet ist, wird über entsprechende Luftkanäle von mehreren Lufteinlässen 51, 52, die von den Klappen 45, 46, 47 abgelenkte Anströmung 44 angesaugt. Die Lufteinlässe 51 sind zwischen dem Fahrzeuginnenraum 48 und der Fahrzeugverdeckklappe 43 angeordnet. Die Lufteinlässe 52 sind an einer Türbrüstung an der Seite des Kraftfahrzeugs 42 angeordnet. Dadurch wird beispielsweise eine Rückströmung der abgelenkten Anströmung 44 im Bereich des Hecks des Kraftfahrzeugs 42 durch die Lufteinlässe 51 angesaugt und eine Anströmung von Fahrzeuginsassen vermieden. Somit kann durch Ansaugen der Anströmung 44 ein zugfreier Fahrzeuginnenraum 48 erzielt werden.