DE1963147B2 - Lagerung von verteilerrinnen an einer karussellvorrichtung fuer giesspfannen bei stranggiessanlagen - Google Patents
Lagerung von verteilerrinnen an einer karussellvorrichtung fuer giesspfannen bei stranggiessanlagenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lagerung von Verteilerrinnen an einer Karussellvorrichtung für Gießpfannen
bei Stranggießanlagen, wobei eine ortsfeste Mittelsäule Schwenkarme für die Gießpfanne und für von
diesen unabhängig bewegbare Verteilerrinnen trägt.
Es ist bekannt, eine einzelne Verteilerrinne heb- und senkbar auf einer schwenkbaren Säule anzuordnen
(deutsche Patentschrift 865942). Meist führen solche Verteilerrinnen das Gießmetall durch einen
Tauchausguß in die Stranggießkokille. Die Heb- bzw. Senkbarkeit der Verteilerrinne ist somit notwendig,
um das Tauchrohr in die Gießlage und aus der Gießlage zu bewegen. Die Verschwenkbarkeit dient hingegen
dem Zweck, die Stranggießkokille frei zugänglich zu halten, da diese u. a. ausgewechselt werden muß,
wenn die Stranggießanlage auf einen anderen Gießquerschnitt umgestellt werden soll. Ferner ist das
Tauchrohr von Zeit zu Zeit wegen des eingetretenen Verschleißes auszutauschen. Sämtliche Arbeiten erfordern
das Wegschwenken der Verteilerrinne aus der Gießstellung. Die bekannte Vorrichtung dient daher
der Wartung von Tauchrohr und Stranggießkokille.
Gemäß einer anderen bekannten Lösung (deutsche Patentschrift 1220 562) sind Gießpfannen an einer
schwenkbaren Mittelsäule aufgehängt. Die Mittelsäule ist schwenkbar, um eine leergelaufene Gießpfanne
schnell durch eine gefüllte ersetzen und über die Gießader schwenken zu können. Während dem
der Wechsel der Gießpfanne den Abgießvorgang nicht zu unterbrechen braucht, unterbricht hingegen der
Austausch der Verteilerrinne den Abgießvorgang. Die Unterbrechung kann jedoch auch nicht mittels
mehrerer schwenkbar an einer gemeinsamen Mittelsäule gelagerten Verteilerrinnen behoben werden.
An bestehenden Stranggießanlagen sind überwiegend auf Wagen verfahrbare Verteilerrinnen im Einsatz.
Die Verwendung von mehreren als »Wechselwagen« bezeichneten, Verteilerrinnen tragenden Wagen
erfordert eine dementsprechend ausgedehnte Gleisanlage auf der Gießbühne. Die Gleise verschmutzen
jedoch gerade auf der Gießbühne leicht. Auf der Gießbühne steht ferner für ein System Gleise-Wagen
nicht der hierfür erforderliche Platz zur Verfügung. Nachteilig ist auch das Erfordernis der Stromzuführung
für den Fahr- und Hubantrieb eines Verteilerrinnen-Wechselwagens. Ein Hubantrieb ist jedoch für
eine genaue Einstellung der Gießstrahlhöhe über dem Schmelzbadspiegel der Stranggießkokille bzw. für
eine genaue Höheneinstellung des Tauchrohres erf orderlich. Daneben erfordert der Gießbetrieb auf einer
Stranggießanlage eine möglichst genau definierte Auftreffstelle des Gießstrahls innerhalb des Stranggießkokillen-Gießquerschnittes.
Es ist ferner schon vorgeschlagen worden, neben am Kran hängenden Gießpfannen mehrere Verteilerrrinnen
um eine gemeinsame Mittelsäule unabhängig voneinander verschwenkbar zu machen. Da die
Gießpfannen am Kran hängen, sind sie gegenüber den Verteilerrinnen auf diese Art auf unterschiedlichen
Höhenebenen unabhängig voneinander bewegbar (österreichische Patentschrift 231630).
Gemäß einem weiteren bekannten Vorschlag (österreichische Patentschrift 267 099) ist eine Karus- ^
sellvorrichtung bekannt, von der der Eindruck entstehen kann, als ob an einer gemeinsamen Mittelsäule
Schwenkarme für Gießpfannen und Schwenkarme für Verteilerrinnen befestigt wären, obgleich für die
Gießpfanne und die Verteilerrinne jeweils hintereinander liegende Mittelsäulen vorgesehen sind. Nebeneinanderliegende
Säulen für Gießpfannen tragende Schwenkarme erhöhen naturgemäß den Platzbedarf auf der Gießbühne und gestalten die Gießbühne dementsprechend
unübersichtlich. Noch unübersichtlicher werden solche Vorrichtungen durch die notwendigen
Antriebe zum Heben und Senken der Verteilerrinnen bzw. zum Verschwenken sowie anderer
Antriebe zum Verschwenken der Schwenkarme für die Gießpfannen und gegebenenfalls zum Heben
und Senken der Gießpfannen.
Eine andere bekannte Karussellvorrichtung für Gießpfannen und Verteilerrinnen (französische Patentschrift
1542 640) beansprucht von der Gießbühnenfläche trotz einer gemeinsamen ideellen Achse,
um die die Schwenkarme für Gießpfannen und Ver- i
teilerrinnen drehbar ist, einen verhältnismäßig großen "
Teil. Die bekannte Lösung nähert sich dem System, das auf Wagen und Gleisanlagen aufbaut und besteht
im einzelnen aus einer festen zentrischen Achse für den Gießpfannen-Schwenkarm, einer konzentrisch
angeordneten ersten Gleisbahn zum Abstützen des Gießpfannen-Schwenkarmes, einer ebenfalls zur
ideellen Achse konzentrischen Konsol-Laufschiene für Verteilerrinnenwagen. Die großen Radien der
Laufschienen begründen einen erhöhten Platzbedarf, so daß die Gießbühne in diesem Fall besonders stark
belegt ist. Es wird darin ein Grund gesehen, daß sich in der Praxis auf Wagen verfahrbare Verteilerrinnen
bisher durchgesetzt haben. Auf Gleisen verfahrbare Verteilerrinnenwagen gestatten nämlich, die Gleise
bis zu Ausbrech- und Ausmauerungsständen zu führen. Diese Stände liegen nicht auf der Gießbühne. Besonders
nachteilig ist bei solchen Gleisführungen sowohl für die Verteilerrinnenwagen als auch für die
Schwenkarme, an denen die Gießpfannen eingehängt werden sollen, daß die Verhältnisse auf der Gießbühne
vollends unübersichtlich werden.
Die eingangs zugrunde gelegte Karussellvorrichtung für Gießpfannen bei Stranggießanlagen, wobei
eine ortsfeste Mittelsäule Schwenkarme für die Gießpfanne und für von diesen unabhängig bewegbare
Verteilerrinnen trägt, erweist sich als platzsparend und übersichtlich. Ungelöst ist dagegen das Problem
der Lagerung von Verteilerrinnen an solchen Karussellvorrichtungen für Gießpfannen. Der vorliegenden
Erfindung ist die Aufgabe zugrunde gelegt, die Karussellvorrichtung
durch eine verbesserte Lagerung für die Verteilerrinnen weiter zu entwickeln.
Das Ziel der Erfindung besteht weiterhin darin, den Wechsel von Gießpfanne und· Verteilerrinne aufeinander
abzustimmen. Bei den bekannten Vorschlägen ist ferner die Schwierigkeit der für die Heb- und Senkbarkeit
notwendigen Antriebe bzw. ihrer Zuordnung zur Mittelsäule entweder gar nicht gelöst oder nur
unzureichend.
Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht erfindungsgemäß aus einer Parallellenkerverbindung zwischen
Schwenkarm und Verteilerrinne und aus einem am Schwenkarm angeordneten Antrieb zur Höhenverstellung
der Verteilerrinne. Ausgehend von einer gemeinsamen Mittelsäule ist für die Lagerung der
^k Verteilerrinnen dadurch eine geringere Fläche erforderlich
als dies z.B. für den Gegenstand der französischen Patentschrift 1542 640 zutrifft. Der Wechsel
der Verteilerrinnen wird außerdem durch die getrennte Höheneinsteilbarkeit der Verteilerrinne gegenüber
den nur schwenkbaren Armen für die Gießpfanne verbessert. Der Wechsel der Verteilerrinnen
läuft daher mindestens so schnell ab wie das Einbringen einer frisch gefüllten Gießpfanne, so daß
evtl. sogar ohne Gießpfannenaustausch ein Austausch der Verteilerrinne stattfinden kann, soweit das Sequenzgießen
angestrebt wird.
Die Erfindung gestattet jedoch auch, eine Höhenverstellung der Verteilerrinne vorzunehmen, ohne
den Schwenkarm selbst in seiner Höhenlage zu verstellen. Eine solche Höhenverstellung garantiert außerdem
das genaue Einstellen der Verteilerrinne in unterschiedlichen, horizontalen Höhenebenen.
Große Verteilerrinnen mit erheblichen Gewichten können derart aufgenommen werden, daß gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung der Schwenkarm für »die Verteilerrinne sich abrollbar auf eine Ringfläche
der Mittelsäule abstützt. Das Gewicht des Schwenkarms bzw. Teile davon und das Gewicht der Parallellenkerverbindung
sowie der Verteilerrinne selbst mit Nutzinhalt brauchen daher nicht zu einer Durchbiegung
des Schwenkarmes zu führen. Der Schwenk arm kann dementsprechend geringer bemessen
werden.
Eine große Tragfähigkeit bei schweren Verteilerrinnen sowie eine genaue Parallelverstellung in unterschiedlichen
Horizontalebenen ergibt sich vorteilhafterweise dadurch, daß jeder Verteilerrinne mit
zweifachen Parallellenkern am Umfang der Mittelsäule befestigt ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes als Vorrichtung schematisch
dargestellt und im folgenden näher erläutert: Es zeigt
Fig. 1 die Vorrichtung im Aufriß, wobei die übrigen Teile der Gießbühne bzw. des Hallengerüstes
weggelassen sind,
Fig. 2 eine zu Fig. 1 gehörende Draufsicht und
mehrere Schwenkstellungen für die Verteilerrinne. Die Arme mit den Gießpfannen sind dabei weggelassen,
um insbesondere die Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung der Verteilerrinnen-Arme hervorzuheben.
Gemäß F i g. 1 stützt sich die Mittelsäule 1 nicht auf
die Gießbühne 2, sondern steht auf einem weiter nicht dargestellten Fundament, das dasjenige des Hüttenflurs
sein kann. Diese Mittelsäule 1 trägt zunächst Schwenkarme 3 und solche 4 für eine Gießpfanne 5,
die in Abgießstellung gezeichnet ist und für eine andere Gießpfanne 6, die durch strichpunktierte Linien
dargestellt wird. Die Gießpfanne 6 kann daher erst später eingebracht sein, nämlich, wenn die Gießpfanne
5 weitgehend leergelaufen ist. Es sind nunmehr weitere Schwenkarme 7 und 8 an der Mittelsäule
1 vorgesehen. Sämtliche Schwenkarme 3,4 bzw. 7 und 8 werden mit Hilfe des Mittelsäulen-Durchmessers
angedeuteter Drehlagerungen 9 bzw. 10 an der Mittelsäule 1 geführt. Die Schwenkarme 7 und 8 tragen
jeweils Verteilerrinnen 11 und 12. Die Drehantriebe für die Schwenkbewegungen der Arme 3 und 4
bzw. 7 und 8 sind weiter nicht dargestellt, können aber in vielfältiger Art aufgebaut sein. Zum Beispiel ist es
möglich, im Inneren der Mittelsäule 1 einen Elektromotor vorzusehen, der auf einen Zahnkranz im Inneren
des Ringes 13 treibt. Damit ist dann ein Antrieb für die Schwenkarme 3 bzw. 4 gegeben.
Ein ebensolcher Elektromotor kann nunmehr im Inneren der Mittelsäule 1, die feststeht, sich also nicht
mitdreht, ebenfalls für die Schwenkarme 7 und 8 vorhanden sein, wobei der Ring 14 an seiner Stirnseite
15 eine Verzahnung trägt, in die das entsprechende Motorritzel eingreift. Es ist jedoch auch möglich, im
unteren, weiter nicht dargestellten Teil der Mittelsäule ineinandergesteckte Rohre 16 bzw. 17 vom Fundament
her antreibbar zu machen.
Wie bereits erläutert, kann die Mittelsäule vorteilhafterweise auch aus einer verstärkten Stütze des Hallengerüstes
im Bereich der Stranggießbühne gebildet sein.
Ein im Innern der Mittelsäule 1 angebrachtes hydraulisches Kolbentriebwerk, dessen Darstellung sich
ebenfalls erübrigt, dient nunmehr dazu, die Rohre 16 bzw. 17 heb- und senkbar zu machen, wobei jeweils
die Ringe 13 bzw. 14 als Auflager für die Schwenkarme 3, 4 bzw. 7, 8 vorgesehen sind. Bei Betätigung
des einen Rohres 16 bzw. des anderen Rohres 17 und der an deren unteren Enden vorgesehenen Hubkolben
erfolgt daher eine Höhenverstellung der jeweils gewünschten Vorratsbehälter 5, 6 bzw. 11, 12.
Die Rohre 16 und 17 können abgesehen von der hydraulischen Betätigung über Hubkolben selbstverständlich
auch über mechanische Mittel angetrieben sein.
Über der Stranggießkokille 18, aus der der Gießstrang 19 tritt, wobei die Stranggießkokille oszillierend
mit dem Hubtisch 20 bewegt wird, befindet sich im entsprechenden Höhenabstand die Verteilerrinne
11. Sie wird durch den Parallellenker 21 gehalten und geführt. Letzterer besteht im wesentlichen aus den
Lenkstangen 22 und 23, die mit Zapfengelenken 24 sowohl an den Schwenkarmen 7 bzw. 8 als auch an
der jeweiligen Verteilerrinne 11 bzw. 12 befestigt sind. An und für sich genügen die Lenkstangen zur
parallelen Höhenverstellung der Verteilerrinne 11 bzw. 12.
Zur Übertragung der Hubkraft für die Höhenverstellung der Verteilerrinne 11 ist das hydraulische
Kolbentriebwerk 25 vorgesehen, dessen Gehäuse an den Schwenkarmen 7 bzw. 8 gelenkig gelagert ist und
dessen Kolbenstange unmittelbar an der einen Len-
kerstange 23 und mittelbar über die Lasche 26 an der anderen Lenkerstange 22 angreift. Die Schwenkarme
7 bzw. 8 bewegen den Parallellenker 21 jeweils mit und somit auch das Kolbentriebwerk 25.
Zur Abstützung der Last herrührend aus der Verteilerrinne 11 nebst Nutzlast sowie dem Gewicht aus
dem Parallellenker 21 und des Kolbentriebwerkes 25 ist an der Mittelsäule 1 eine Ringfläche 27 vorgesehen,
beispielsweise als Schiene ausgebildet, auf der das Rad 28 abrollt, das drehbar um eine Achse 29
in je einem Schwenkarm 7 oder 8 gelagert ist.
Die Achse 29 kann vorteilhafterweise dazu dienen, einen Drehantrieb 30 anzuordnen, so daß dieser das
Rad 28 in Bewegung versetzt, wodurch ein Schwenkarm 7 oder 8 bewegt werden kann. Ferner ist ein besonderes
Merkmal der Erfindung darin zu sehen, daß die Schwenkarme 7 und 8 jeweils über getrennte
Drehlagerungen 10 an der Mittelsäule 1 geführt sind. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, sind die Lenkerstangen
22 bzw. 23 jeweils doppelt an den Schwenkarmen 7 und 8 vorgesehen und die Schwenkarme selbst ebenfalls
zweifach an der Mittelsäule 1 befestigt. In Fig. 2 ist ferner das verfahrensmäßige Vorgehen durch die
verschwenkt eingezeichnete Verteilerrinne 11 angedeutet. Dabei steht die normalerweise auf der Gießader
31 liegende Ausgießöffnung der Verteilerrinne
11 nunmehr auf der Gießader 32, so daß die Kokille 18 für Wartungsarbeiten frei wird. Dies ist beispielsweise
auf eine einfache Art dadurch zu bewerkstelligen, daß innerhalb der Verteilerrinne 11 ein Damm
33 aus keramischem Material aufgebaut wird. Das Gießmetall fließt über den Pfannenausguß 32a dann
nur noch zur Gießader 32.
Aus Fig. 2 geht auch hervor, daß die Verteilerrinnen
11 bzw. 12 mit sämtlichen Organen des Gießbetriebes ausgerüstet sein können. So ist an der Verteilerrinne
12 die Deckelvorrichtung 34 befestigt, wobei der Deckel 35 die sich in der Verteilerrinne 11 bzw.
12 befindliche Schmelze vor größerer Oxydation und Temperaturverlusten schützt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Lagerung von Verteilerrinnen an einer Karussellvorrichtung für Gießpfannen bei Stranggießanlagen,
wobei eine ortsfeste Mittelsäule Schwenkarme für die Gießpfanne und für von diesen
unabhängig bewegbare Verteilerrinnen trägt, gekennzeichnet durch eine Parallellenkerverbindung
(21) zwischen Schwenkarm (7 bzw. 8) und Verteilerrinne (11 bzw. 12) und durch einen
am Schwenkarm (7 bzw. 8) angeordneten Antrieb (25) zur Höhenverstellung der Verteilerrinne (11
bzw. 12).
2. Lagerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schwenkarm (7 bzw.
8) für die Verteilerrinne (11 bzw. 12) abrollbar auf eine Ringfläche (27) der Mittelsäule (1) abstützt.
3. Lagerung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß jede Verteilerrinne (11
bzw. 12) mit zweifachen Parallellenkern (21) am Umfang der Mittelsäule (1) befestigt ist.
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