DE19627251A1 - Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Alpha-HalbhydratInfo
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Classifications
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cal
ciumsulfat-Alpha-Halbhydrat nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat ist eine Gipsphase, die durch
Autoklavieren von Calciumsulfat-Dihydrat unter technischen Bedingungen
im Temperaturbereich von 110 bis 180°C, insbesondere von 120 bis 140°C,
entsteht, vgl. DE 38 19 652 C2.
Als Rohstoff für die Herstellung von Calciumsulfat-Alpha-Halb
hydrat wurde in der Vergangenheit zwar auch körniger Naturgips einge
setzt, jedoch kommen gegenwärtig im wesentlichen nur feinteilige Rest
stoffe wie beispielsweise REA- oder Chemiegips zum Einsatz.
Die Autoklavierprodukte können im wesentlichen phasenrein etwa
nach der DE 38 19 652 C2 erhalten werden. Nach diesem bekannten Verfah
ren wird feuchtes, feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat zu porösen Form
körpern gepreßt, die autoklaviert werden, um das Calciumsulfat-Dihydrat
in Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat umzuwandeln. Nach dem Autoklavieren
erfolgt zunächst ein Trocknen der noch nassen Formkörper bei entspre
chend hoher Temperatur, um ein Rehydratisieren zu vermeiden, danach ein
Brechen, gefolgt von einem Mahlen auf eine entsprechend dem Verwendungs
zweck gewünschte Mahlfeinheit gegebenenfalls unter vorheriger Zwischen
lagerung, wonach das gemahlene Produkt in Silos gespeichert wird.
Hierbei wurde festgestellt, daß beim Trocknen der Formkörper
letztendlich die Phasenreinheit des Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrats ver
loren geht und ein Mehrphasengemisch entsteht. Dies ist wohl darauf zu
rückzuführen, daß beim Trocknen der Formkörper die Außenrandbereiche
stärker austrocknen als deren Inneres, denn es bildet sich offenbar
hochreaktives, hygroskopisches Calciumsulfat-Anhydrit-III bzw. Mischpha
sen mit Calciumsulfat-Halbhydrat hiervon, da die Eigenschaften des
schließlich erhaltenen Produkts insbesondere bei sich ändernden Außen
temperaturen schwanken.
Für die Herstellung moderner Baustoffe wie beispielsweise Put
ze und Estriche ist es jedoch notwendig, Produkte als Basisgipse zu er
zeugen, die sich durch hohe Phasenreinheit (insbesondere möglichst frei
von Calciumsulfat-Dihydrat), Gleichmäßigkeit und Stabilität auszeichnen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 zu schaffen, das es ermöglicht, letztlich prak
tisch phasenreines, Anhydrit-III- bzw. Anhydrit-III-Mischphasen-freies
Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat zu erhalten.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 gelöst.
Hierbei wird, nachdem zunächst feinteiliges Calciumsulfat-Di
hydrat zu Formkörpern verpreßt wurde, die zu Calciumsulfat-Alpha-Halbhy
drat-Formkörpern autoklaviert wurden, wonach die Formkörper getrocknet
und gegebenenfalls gebrochen worden sind, das so erhaltene Material auf
eine Temperatur von etwa 40 bis 70°C abgekühlt und bei dieser Temperatur
bzw. auch eventuell schon während des Abkühlvorgangs während einer Zeit
von etwa 10 min bis 120 min unter Wasserdampfatmosphäre mit einem Was
serdampfpartialdruck gehalten wird, der ausreicht, daß sich erneut prak
tisch Phasenreinheit einstellt, d. h. Calciumsulfat-Anhydrit-III bzw.
dessen Mischphasen mit Calciumsulfat-Halbhydrat im wesentlichen voll
ständig in Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat umgewandelt werden. Insbeson
dere liegt der Wasserdampfpartialdruck bei etwa zwischen 30% und 90% des
Maximalwertes des Wasserdampfpartialdrucks bei der Haltetemperatur. Auf
diese Weise läßt sich praktisch phasenreines Calciumsulfat-Alpha-Halbhy
drat (< 98% Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat bezogen auf den Calciumsul
fat-Dihydrat-Anteil des eingesetzten Rohstoffs) auch nach den dem Auto
klavieren folgenden Verarbeitungsschritten erhalten.
Die Abkühlung auf die Temperatur im Bereich von etwa 40 bis
70°C, insbesondere 50 bis 60°C, kann gleichzeitig oder sich mit dem Hal
ten in einer definierten Wasserdampfatmosphäre überschneidend erfolgen.
Der Wasserdampfpartialdruck ist derart zu wählen, daß es zu keiner Tau
punktunterschreitung kommt.
Bei einem anschließenden Mahlen ist es zweckmäßig, wenn hier
bei die Temperatur des Materials kleiner als etwa 50°C gehalten wird.
Das Kühlen kann mittels Schnecken, Drehrohraggregaten oder
Fließbettaggregaten und dergleichen vorgenommen werden.
Bei entsprechender Verfahrensführung läßt es sich somit groß
technisch realisieren, große Mengen an praktisch phasenreinem Calcium
sulfat-Alpha-Halbhydrat herzustellen.
Als Rohstoff eignet sich feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat
vorzugsweise mit einer maximalen Korngröße von 100 µm, insbesondere
REA-Gips oder auch Chemiegips. Diese Gipse fallen feucht an und können im
wesentlichen erdfeucht zu porösen Formkörpern verpreßt und insbesondere
bei 120 bis 140°C autoklaviert werden.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung von Calciumsulfat-Alpha-Halbhy
drat, bei dem feinteiliges Calciumsulfat-Dihydrat zu Formkörpern ver
preßt wird, die zu Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat-Formkörpern autokla
viert werden, wonach die Formkörper getrocknet, gebrochen, gemahlen und
gelagert werden, dadurch gekennzeichnet, daß das gegebenen
falls bereits gebrochene Material auf eine Temperatur von etwa 40 bis
70°C abgekühlt und bei dieser Temperatur während einer Zeit von etwa 10
min bis 120 min unter Wasserdampfatmosphäre mit einem Wasserdampfparti
aldruck gehalten wird, der ausreicht, damit sich praktisch Phasenrein
heit bezüglich Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat einstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material etwa 30 bis 60 min unter Wasserdampfatmosphäre gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abkühlung des Materials und das Halten unter Wasserdampfatmo
sphäre zumindest teilweise überlappend vorgenommen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Wasserdampfpartialdruck bei etwa 30 bis 90% des Was
serdampfpartialdrucks bei der Haltetemperatur gehalten wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß bei einem anschließenden Mahlen des Materials dessen Tem
peratur unter etwa 50°C gehalten wird.
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DE19627251C2 DE19627251C2 (de) | 1998-07-02 |
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Family Applications (1)
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DE1996127251 Expired - Fee Related DE19627251C2 (de) | 1996-07-08 | 1996-07-08 | Verfahren zur Herstellung von praktisch phasenreinem Calciumsulfat-Alpha-Halbhydrat |
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Country | Link |
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4409219A1 (de) * | 1994-03-18 | 1995-09-21 | Salzgitter Anlagenbau | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von alpha-Calciumsulfat-Halbhydrat aus Calciumsulfat-Dihydrat |
DE3844938C2 (de) * | 1987-05-22 | 1996-09-19 | Pro Mineral Ges | Verfahren zur Erzeugung von Calciumsulfat-Alphahalbhydrat aus feinteiligem Calciumsulfat und dessen Verwendung |
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1996
- 1996-07-08 DE DE1996127251 patent/DE19627251C2/de not_active Expired - Fee Related
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3844938C2 (de) * | 1987-05-22 | 1996-09-19 | Pro Mineral Ges | Verfahren zur Erzeugung von Calciumsulfat-Alphahalbhydrat aus feinteiligem Calciumsulfat und dessen Verwendung |
DE4409219A1 (de) * | 1994-03-18 | 1995-09-21 | Salzgitter Anlagenbau | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von alpha-Calciumsulfat-Halbhydrat aus Calciumsulfat-Dihydrat |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE19627251C2 (de) | 1998-07-02 |
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