DE19626458C5 - Verfahren zur Herstellung von Estern der schwerflüchtigen Alkohole Trismethylolpropan, Trismethylolethan und Pentaerythrit mit nativen Fettsäuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Estern der schwerflüchtigen Alkohole Trismethylolpropan, Trismethylolethan und Pentaerythrit mit nativen Fettsäuren Download PDF

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Eintopfverfahren zur Herstellung von Estern schwerflüchtiger Alkohole in Form von (TMP) Trismethylolpropan, (TME) Trismethylolethan und Pentaerythrit, nativer Fettsäuren, in welchem ungereinigte native Öle und Fette zunächst unter Zusatz eines alkalischen Katalysators zu einem Rohester-Zwischenprodukt solcher Alkohole umgesetzt werden, die gegenüber dem oder den eingesetzten schwerflüchtigen Alkoholen leichter flüchtig sind und bei denen sich bei der Umesterung Glycerin als abtrennbare Phase abscheidet, und das entstehende Rohester-Zwischenprodukt nach Abtrennung der Glycerinphase, welches nicht von Katalysatorresten sowie Resten an Glycerin, Mono-, Di- und Triglyceriden, Wachsen, Fettsäureseifen und Phosphaten befreit ist, direkt mit dem oder den schwerflüchtigen Alkoholen alkalisch katalysiert umgeestert wird und dabei der während der Reaktion entstehende leichter flüchtige Alkohol entfernt wird, wobei bei nativen Ölen und Fetten mit erhöhter Säurezahl und/oder bei deren nicht getrocknetem Einsatz die Umsetzung zum Rohester-Zwischenprodukt mehrstufig erfolgt, wobei die Katalysatorzugabe, Reaktionsdurchführung und Glycerinabtrennung mehrfach nacheinander durchgeführt werden und unter einem eingesetzten Überschuß der Katalysatormenge von 0,01...

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Estern der schwerflüchtigen Alkohole Trismethylolpropan, Trismethylolethan und Pentaerythrit mit nativen Fettsäuren.
  • Trismethylolpropan- (TMP) und Pentaerythritester aliphatischer Fettsäuren sind seit langem wichtige Bestandteile technischer Produkte, insbesondere von Schmierstoffen, Hydraulikölen, Trennölen, Schneidölen und Thermoölen. Unter den Trismethylolpropan- und Pentaerythritestern gewinnen solche zunehmend an Bedeutung, bei denen als Fettsäurekomponente langkettige reaktive, insbesondere ein- und mehrfach ungesättigte Fettsäuren nativer Öle, wie z. B. Rapsöl, Kokosöl, Palmöl und Olivenöl enthalten sind. Derartige Ester ersetzen zunehmend, insbesondere bei der Verwendung in nicht abgeschirmten und gegen eine Kontamination der Umwelt nicht abgesicherten Anordnungen klassische, petrochemische Produkte, wie z. B. Schmierstoffe.
  • Trismethylolpropan- und Pentaerythritester werden derzeit durch Kondensation der entsprechenden Fettsäuren unter Anwesenheit von sauren Katalysatoren, insbesondere von Para-Toluolsulfonsäure als Katalysator, hergestellt. Im Fall nativer Fettsäuren müssen diese hierzu zunächst in einem gesonderten chemischen Prozeß aus den entsprechenden Ölen freigesetzt und gewonnen werden, wie dies auch gemäß dem in der DE 44 44 137 A1 aufgezeigten Verfahren zutrifft.
  • Der Prozeß der Veresterung der Alkoholkomponenten TMP- bzw. Pentaerythritester mit den entsprechenden Fettsäuren bzw. Fettsäuremischungen erfolgt ferner bei hohen Temperaturen teilweise um oder über 200°C mit Reaktionszeiten von bis zu 10 Stunden. Besonders aufwendig ist die Aufreinigung der Reaktionsmassen zum fertigen TMP- bzw. Pentaerythritester, da geringste Mengen freier Fettsäuren, die sich bei saurer Katalyse bildenden Nebenprodukte und/oder Katalysatorrückstände die Qualität der gewonnenen Produkte nachhaltig verschlechtern.
  • Nach dem Stand der Technik wird die Reaktionsmasse zur Entfernung noch vorhandener, nicht umgesetzter Fettsäuren und zur Beseitigung von Katalysatorresten mit säurebindenden Lösungen wie z. B. einer wäßrigen Natriumcarbonatlösung gewaschen. Dieser Waschprozeß gestaltet sich insofern äußerst aufwendig und schwierig, als die Reaktionsmassen wie auch die TMP- und Pentaerythrit selbst sehr stark zur Emulsionsbildung neigen und somit die Abtrennung der Waschlösung erschweren.
  • Statt über Säurekatalyse können die TMP-Ester bzw. Pentaerythritester prinzipiell auch basenkatalysiert aus entsprechenden Verbindungen erzeugt werden. So lassen sich reine, säurefreie Methylester und Ethylester der Fettsäuren mit geringfügigem Zusatz von Alkoholat als Katalysator mit der entsprechenden Menge TMP oder Pentaerythritester umestern. Die Herstellung dieser reinen Methyl- oder Ethylester ist jedoch relativ aufwendig. Wie sich bei den hierzu von den Erfindern durchgeführten Versuchen herausstellte, führt allerdings eine direkte basenkatalysierte Umesterung nativer Öle mit TMP bzw. Pentaerythrit als Alkoholkomponente selbst bei erhöhter Temperatur und längerer Reaktionszeit nicht zum Erfolg. Insbesondere kommt es hierbei zu keiner Abtrennung des Glycerins aus dem Reaktionsgleichgewicht, so daß auch für die alkalisch katalysierte Veresterung der entsprechenden Fettsäuren zunächst geeignete Fettsäureester wie z. B. Methyl- und Ethylester aus den nativen Ölen oder Fetten erzeugt werden müssen, die dann anschließend mit alkalischen Katalysatoren mit TMP oder Pentaerythrit umgeestert werden können. Daher zieht die Fachwelt das sauerkatalytische Verfahren vor.
  • Die obige Problematik gilt prinzipiell auch für andere ein- oder mehrwertige primäre, schwerflüchtige Alkohole wie 1-Dodecylalkohol, 1-Oktadecylalkohol und 1-Hexadecylalkohol, Oleylalkohol, Glykol, Di-Ethylglykol und Tri-Ethylglykol sowie insbesondere das TME (= Trismethylolethan).
  • Die geschilderte Problematik wird in den folgenden Schriften weder erkannt noch gelöst. In Houben-Weyl, Bd. VIII, Seiten 526–528 ist aufgezeigt, daß Fette allgemein durch Kochen mit Methanol leicht in Glycerin und den oder die entsprechenden Methylester der dem Fett zugrunde liegenden Fettsäuren umgewandelt werden können. Ferner ist angeführt, daß dann diese Fettsäuren abgetrennt und beispielsweise durch Destillation aufgereinigt werden können.
  • Unabhängig von dieser Umesterung der Fette, die auch alkalikatalysiert gelingen soll, ist aufgeführt, daß sich Essigsäure-Amylester mit Natrium und Methanol sehr rasch zu Essigsäure-Methylester umestern läßt. Dasselbe soll auch für Zimtsäure- und Oxalsäureester gelten. Es ist ferner ausgeführt, daß derartige Umesterungen besonders glatt gelingen, wenn man den Ester eines niederen Alkohols in den Ester eines höheren Alkohols umwandeln will. Als Beispiel ist die Darstellung von Estern alicyklischer sekundärer Alkohole wie Menthylester angeführt, der mit sauer katalytischer Veresterung nicht oder nur mit mäßigen Ausbeuten darstellbar sei.
  • Entgegen dieser Darstellung haben die Erfinder der vorliegenden Anmeldung, wie weiter oben aufgeführ, versucht, native Öle basenkatalytisch mit TMP bzw. Pentaerythrit umzuestern. Dies gelang jedoch nicht. Offenbar lassen sich also die Aussagen in dieser Schrift, daß die direkte Umesterung von Fetten mit Methanol glatt gelingt, nicht auf TMP bzw. Pentaerythrit anwenden. Dies ist auch nicht verwunderlich, denn es wird in dieser Schrift lediglich belegt, daß es möglich ist, den reinen (fettsäurefreien) Ester eines niederen Alkohols in den Ester eines höheren Alkohols basisch katalysiert umsetzen.
  • Schließlich ist zu beachten, daß diese Schrift sich nicht mit der Umesterung von Alkoholen befaßt, die mit TMP, TME bzw. Pentaerythrit vergleichbar wären, sondern den Weg aufzeigt, aus bereits dargestellten, d. h. gereinigten Fettsäureestern, mit Alkoholen wie Menthol oder Bromethylalkohol umzuestern. Diese verhalten sich jedoch grundsätzlich anders.
  • Die folgenden Schriften bestätigen im wesentlichen die aus dieser Schrift ziehbare Lehre.
  • Gemäß der DE 44 15 034 A1 wird von glycerinfreiem, ansonsten ungereinigtem Rapsmethylester, frischem kaltgepreßtem Rapsöl und Methanol mit Kaliumhydroxidzusatz ausgegangen. Nach Sedimentation und sorgfältiger Entfernung der Glycerinphase wird erneut Methanol mit Kaliumhydroxidzusatz zugesetzt und wieder die entstandene Glycerinphase abgetrennt. Der entstehende Methylester wird dann aufwendig aufgereinigt und isoliert.
  • In der DE 38 18 292 A1 wird ein Verfahren zur Herstellung von Fettsäureestern von Mono- oder Diisopropylidenderivaten des Polyglycerins aus Fettsäurealkylestern vorgeschlagen. Dabei wird der bereits dargestellte Fettsäurealkylester in Form von Ölsäuremethylester mit Duusopropylidentriglycerin und dem Ester zuvor zugesetzten Kaliumcarbonat bei über 220°C zur Reaktion gebracht. Anschließend wird aufwendig gereinigt. Wie hingegen der Ölsäuremethylester gewonnen und aufgereinigt wurde, ist aus nicht ausgeführt.
  • Es war daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein die geschilderten Nachteile vermeidendes Verfahren zur Darstellung von TMP-, TME- und Pentaerythritester aus nativen ungereinigten Ölen und Fetten anzugeben, das insbesondere ohne die aufwendigen Aufreinigungsschritte auskommt, die nachweislich bei der sauerkatalytischen Umset zung angewandt werden und bei der basisch katalysierten Umsetzung erforderlich sind.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind in den Unteransprüchen definiert.
  • Im erfindungsgemäßen Verfahren werden sowohl die langen Reaktionszeiten und die aufwendige Abtrennung des Katalysators, der Nebenprodukte und der Säurereste sauerkatalysierter Verfahren als auch der Nachteil einer basenkatalysierten Veresterung vermieden, zunächst für eine Umesterung geeignete, reine Fettsäureester aufwendig erzeugen zu müssen, die dann zu TMP- bzw. Pentaerythrietester umgeestert werden können. Auch die nachteilige Wirkung eines sauren Katalysators, mit den ungesättigten Fettsäuren zu unerwünschten Nebenprodukten zu reagieren, ist erfindungsgemäß ausgeschlossen.
  • Ferner ist die erfindungsgemäß angewandte zwei- gegebenenfalls mehrstufige Umesterung mit erheblich kürzeren Reaktionszeiten und niedrigeren Temperaturen als in den bekannten Verfahren ausführbar. Entscheidend ist dabei auch, daß das Rohester-Zwischenprodukt nicht gereinigt zu werden braucht und die Reinigung des Endprodukts überraschenderweise nicht erschwert ist. Damit ist nicht nur die bisherige aufwendige Anschlußbehandlung vermieden, sondern auch gewährleistet, daß die aufeinander folgenden Umesterungen ohne Unterbrechung in einem Eintopfverfahren durchführbar sind.
  • Wider Erwarten kann direkt von den nativen Ölen und Fetten ausgegangen werden und ohne Reinigung der bei der ersten Umesterung entstehenden Zwischenstufe TMP-, TME- und Pentaerythritester auf einfache Weise herstellgestellt werden. Hierzu wird zunächst ein neutrales, vorzugsweise trockenes Öl bzw. Fett mit einem Alkohol, der gegenüber dem ein- oder mehrwertigen primärer, schwerflüchtigen umzuesternden Alkohol, insbesondere TMP- und Pentaerythrit, leichter flüchtig ist und bei dem sich bei der Umesterung Glycerin als abtrennbare, gesonderte Phase abscheidet, vorzugsweise Methanol oder Ethanol, und mit einem alkalischen Katalysator, vorzusweise dem Alkoholat des Alkohols, insbesondere Natrium; Lithium- oder Kaliumalkoholat umgeestert. Dabei scheidet sich die Hauptmenge des bei der Reaktion freigesetzten Glycerins als eigene Phase ab und wird durch übliche Phasentrennung, vorzugsweise im Zentrifugalfeld, z. B. im Dekanter oder Separator abgetrennt. Das Glycerin und Katalysatorreste enthaltende Rohester-Zwischenprodukt der Fettsäuren wird dann mit der entsprechenden für eine Umesterungsreaktion erforderlichen Menge an ein- oder mehrwertigen primären, schwerflüchtigen umzuesterndem Alkohol, insbesondere an TMP- bzw. Pentaerythrit versetzt und bei erhöhter Temperatur wiederum in Anwesenheit des bereits in der Zwischenproduktmasse in ausreichender Menge enthaltenen oder noch weiter zugesetzten Alkoholats zum TMP- bzw. Pentaerythritester oder auch TME-Ester umgeestert, auf den im folgenden nicht mehr explizit hingewiesen wird, obgleich auch hierfür die dargelegten Vorteile zutreffen.
  • Unerwarteterweise stören sämtliche im Rohester-Zwischenprodukt noch enthaltenen Verunreinigungen wie z. B. Reste des Glycerins geringer Mengen an Mono-, Di- und Triglyceriden, Phophatiden, Wachsen und Fettsäureseifen die nachfolgende Umesterung der Rohester-Zwischenprodukts zu TMP- bzw. Pentaerythritester nicht. Überraschend muß hier für den Fachmann sein, daß trotz dieser erfolgreichen Umesterung des aufgezeigten Esterzwischenprodukts eine direkte Umesterung der Triglyceride mit TMP bzw. Pentaerythrit unter Zusatz von Alkoholat nach den oben erwähnten Versuchen nicht stattfindet, und zwar auch dann nicht, wenn zusätzlich die Menge Alkohol zugesetzt wird, die zur Umesterung des Triglycerins zum Zwischenprodukt Alkoholester notwendig ist.
  • Entscheidend ist also die genaue Einhaltung der erfindungsgemäßen Verfahrensweise.
  • Die direkte, zweistufige Umesterung ohne Isolierung und Reinigung des Zwischenprodukts kann selbst dann erfolgen, wenn von Ölen und Fetten ausgegangen wird, die eine erhöhte Säurezahl aufweisen und/oder nicht getrocknet sind. Ein derartiges Öl bzw. Fett wird dabei mit der zur Erzeugung des Esterzwischenproduktes notwendigen Alkoholmenge versetzt und nach Erwärmen dieser Mischung auf eine Reaktionstemperatur von vorzugsweise 50 bis 250°C mit einem geringfügigen Überschuß an Alkoholat als Katalysator versetzt, wobei sich die Katalysatormenge aus dem z. B. über Titration ermittelten Gehalt an freien Fettsäuren und/oder dem Wassergehalt des eingesetzten Öls bzw. Fettes berechnet. Auf diese Weise wird eine Teilumesterung bei gleichzeitiger Neutralisation der freien Fettsäuren und/oder gleichzeitiger Entfernung des Restwassergehaltes durchgeführt. Auch wird durch den Katalysatorüberschuß erreicht, daß eine gewisse Menge an abtrennbarem Glycerin entsteht, das wahrscheinlich sich aus der Neutralisation bildende Seifen und andere störenden Bestandteile teilweise mit abtrennen kann.
  • Die sich abscheidende Teilglycerinmenge wird abgetrennt und die teilumgeesterte Reaktionsmasse wird mit einem Zusatz weiteren Alkoholats als Katalysator ohne zusätzliche Abtrennungsmaßnahmen der aus der Teilveresterung noch enthaltenen Restglycerinmengen und Seifen gegebenenfalls unter Zusatz weiteren Alkohols weiter umgeestert. Auch das sich aus der Nachveresterung abscheidende Glycerin wird abgetrennt. Der verbleibende, in zwei Stufen entstandene Rohester läßt sich ohne Abtrennung der noch enthaltenen Resten an Glycerin, Katalysator und Seifen direkt mit TMP bzw. Pentaerythrit eventuell unter Zusatz weiteren Alkoholats zum TMP- bzw. Pentaerythritester umestern, wobei der entstehende Alkohol, vorzusgweise Methanol oder Ethanol abdestilliert wird.
  • Die Reinigung der rohen TMP- bzw. Pentaerythritester erfolgt in an sich bekannter wenig aufwendiger Weise gemäß der Unteransprüche. Seifen und Katalysatorreste werden mit Wasser ausgewaschen, Reste an nicht umgesetzten Fettsäureester, in der Regel Methyl- oder Ethylester, sind nur in Spuren vorhanden. Falls sie vorhanden sind, können sie in bekannter Weise abdestilliert bzw. ausgestrippt werden.
  • Die erfindungsgemäße Umesterung nativer Öle und Fette zu TMP- bzw. Pentaerythritester hat gegenüber dem Stand der Technik mit sauerkatalytischer Umsetzung erheblich kürzere Reaktionszeiten von beispielsweise zwei bis vier Stunden und niedrigere Reaktionstemperaturen. So wird die Hauptmenge des bei der Reaktion freiwerdenden Alkohols schon bei etwa 100°C freigesetzt. Die so erzeugten TMP- bzw. Pentaerithritester bzw. TME-Ester weisen im Vergleich zu nach dem Stand der Technik hergestellten Produkten selbst ohne aufwendige Aufreinigung, insbesondere geringere Farbintensität, höheren Qualmpunkt und wesentlich verbesserte Verharzungsstabilität auf.
  • Es können insbesondere TMP- bzw. Pentaerythritester langkettiger, reaktiver ungesättigter Fettsäuren ohne die Nachteile einer sauerkatalytischen Veresterung hergestellt werden. Jedoch ist das Verfahren nicht hierauf beschränkt, sondern kann auch Ester kurzer Fettsäuren gleichermaßen vorteilhaft herstellen, wobei sich Kettenlängen von etwa C6 bis C24 als zweckmäßig erwiesen.
  • Neben den in den Unteransprüchen angegebenen nativen Ölen und Fetten sind auch deren z. B. durch Winterisierung gewonnene Fraktionen einsetzbar. Die bevorzugte Trock nung ist, wie oben dargelegt, nicht kritisch, und erfolgt z. B. einfach durch Anwendung erhöhter Temperatur und/oder Unterdruck.
  • Vorzugsweise eingesetzte Alkohole für die erste Umesterung sowie auch die ein- und mehrwertiger primären, schwerflüchtigen Alkohole und Katalysatoren und deren Mengen sind aus den Unteransprüchen zu entnehmen.
  • Bevorzugte Aufreinigungsschritte und -mittel für die nach Anspruch 1 gewonnenen Rohester sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
  • Die Erfindung wird anhand des folgenden Beispiels weiter erläutert.
  • Beispiel
  • 216 g Natriumhydroxid werden in 1,5 l Methanol gelöst und zusammen mit 100 kg High-Oleic-Sonnenblumenöl und 18 kg Methanol in einem Rührkesser 2 Std. 20 Min. bei 65–70°C gerührt. Danach wird die Glycerin enthaltende Unterphase abgelassen. Nun wird eine Lösung von 5 g Natriumhydroxid in 250 ml Methanol zu dem Reaktionsgemisch gegeben und weitere 40 Min. bei 65°C gerührt. Anschließend werden 15,8 kg TMP und 25 g Natriumhydroxid (gelöst in 600 g Methanol) zugegeben. Das Gemisch wird unter Rühren bei reduziertem Druck (125–560 mbar) innerhalb von 3,5 Std. auf 170°C erhitzt, wobei das sich bildende Methanol durch Destillation abgetrennt wird. Nach erneuter Zugabe von 25 g Natriumhydroxid (gelöst in 600 g Methanol) wird das Gemisch weitere 24 Std. bei erhöhter Temperatur und reduziertem Druck gehalten. Der entstandene Fettsäure-TMP-Ester wird nun mehrmals mit Methanol, Wasser und nochmals Methanol gewaschen. Schließlich wird der überschüssige Fettsäuremethylester aus dem Gemisch abdestilliert (240–300°C; 0,01–0,2 mbar).

Claims (13)

  1. Eintopfverfahren zur Herstellung von Estern schwerflüchtiger Alkohole in Form von (TMP) Trismethylolpropan, (TME) Trismethylolethan und Pentaerythrit, nativer Fettsäuren, in welchem ungereinigte native Öle und Fette zunächst unter Zusatz eines alkalischen Katalysators zu einem Rohester-Zwischenprodukt solcher Alkohole umgesetzt werden, die gegenüber dem oder den eingesetzten schwerflüchtigen Alkoholen leichter flüchtig sind und bei denen sich bei der Umesterung Glycerin als abtrennbare Phase abscheidet, und das entstehende Rohester-Zwischenprodukt nach Abtrennung der Glycerinphase, welches nicht von Katalysatorresten sowie Resten an Glycerin, Mono-, Di- und Triglyceriden, Wachsen, Fettsäureseifen und Phosphaten befreit ist, direkt mit dem oder den schwerflüchtigen Alkoholen alkalisch katalysiert umgeestert wird und dabei der während der Reaktion entstehende leichter flüchtige Alkohol entfernt wird, wobei bei nativen Ölen und Fetten mit erhöhter Säurezahl und/oder bei deren nicht getrocknetem Einsatz die Umsetzung zum Rohester-Zwischenprodukt mehrstufig erfolgt, wobei die Katalysatorzugabe, Reaktionsdurchführung und Glycerinabtrennung mehrfach nacheinander durchgeführt werden und unter einem eingesetzten Überschuß der Katalysatormenge von 0,01 bis 1 Gew.-% der entstehenden Estermasse der schwerflüchtigen Alkohole in Form von (TMP) Trismethylolpropan, (TME) Trismethylolethan und Pentaerythrit umgesetzt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als native Öle und Fette Pflanzenöle und -fette und/oder Fraktionen aus Pflanzenölen und Fetten, vorzugsweise in trockener Form eingesetzt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als die Pflanzenöle Rapsöl, Sonnenblumenöl, Kokosöl, Palmkernöl, Palmöl, Olivenöl sowie Gemische aus diesen Ölen und als die nativen Fette Rindertalg eingesetzt werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatormenge aus dem Gehalt an freien Fettsäuren und/oder dem Wassergehalt des eingesetzten Öles bzw. Fettes berechnet wird.
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur bei der ersten Umsetzung und der oder den weiteren Umesterungen auf zwischen 50 und 250°C eingestellt wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Entfernung des flüchtigen Alkohols unter reduziertem, wahlweise variablem Druck von vorzugsweise etwa 500 mbar bis 1 mbar erfolgt.
  7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die rohen TMP-, TME- und/oder Pentaerythritester vor dem Waschen mit Wasser mit Adsorptionsmitteln behandelt werden.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Adsorptionsmittel Kieselgel, Kieselgur oder Silikate eingesetzt werden.
  9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Adsorptionsmittel klassische Bleichmittel wie Tonsil eingesetzt werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionsmittel in Konzentrationen von 0,1 bis 10 Gew.-% der als Reaktionsmasse entstehenden rohen TMP- und Pentaerythritester eingesetzt werden.
  11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als die Alkohole für die Umsetzung zum Rohester-Zwischenprodukt Methanol, Ethanol oder Iso- oder n-Propanol oder Mischungen hiervon eingesetzt werden.
  12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als der basische Katalysator Natrium- oder Kaliummethylat, -ethylat oder -propylat, Natrium-, Kalium- oder Lithiumhydroxid und vorzugsweise ein Alkoholat der eingesetzten Alkohole zugesetzt wird.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 6, 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß 1 mol High-Oleic-Sonnenblumenöl mit einer Säurezahl kleiner 0,3 als das native Öl mit 5,4 mol absolutem Methanol als dem Alkohol für die Umsetzung zum Rohester-Zwischenprodukt und 0,04 Gew.-% der entstehenden Methylestermasse an Natriummethylat als dem alkalischen Katalysator versetzt wird um das sich abscheidende Glycerin abgetrennt wird, wobei die Katalysatorzugabe, Umesterungsreaktion und Glycerinabtrennung mehrfach nacheinander durchgeführt werden und anschließend unter Zusatz von TMP und von 0,01 Gew.-% der entstehenden TMP-Estermasse an Natriummethylat bei einer Reaktionstemperatur zwischen 100°C und 200°C umgesetzt wird.
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