DE19624440A1 - Einrichtung zum Füllen von Vertiefungen eines Zylinders, Rakeleinrichtungen hierfür sowie Verfahren zu deren Wechsel - Google Patents
Einrichtung zum Füllen von Vertiefungen eines Zylinders, Rakeleinrichtungen hierfür sowie Verfahren zu deren WechselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Füllen von Vertiefungen eines Zylinders
einer Druckmaschine, beispielsweise einer Rasterwalze, mit einer Flüssigkeit. Die
Erfindung betrifft weiterhin eine insbesondere hierfür geeignete Rakeleinrichtung
sowie ein Verfahren zu deren Wechsel.
Bei Druckmaschinen steht immer vordringlicher die Forderung, neben Flexibilität
hinsichtlich der Bahnführung möglichst schnell, von Auftrag zu Auftrag, die
Druckfarbe zu wechseln. So muß z. B. eine Vierfarben-Druckmaschine häufig von
einem Vierfarbendruck mit einer Bahn auf einen vierbahnigen Einfarbendruck
umgerüstet werden. Um die Stillstandszeiten niedrig zu halten, hat dies möglichst
kurzfristig zu erfolgen. Bei Druckmaschinen für Kleinauflagen, also Druckmaschinen
mit häufigem Wechsel der Produktionsart, schlagen diese Umrüstzeiten besonders
zu Buche. Hierzu gehören z. B. Druckmaschinen, die für den dezentralen Druck von
Kleinauflagen an ein Datennetz angebunden sind. Derartige Druckmaschinen sind
z. B. in der Patentanmeldung PB 3962 beschrieben. Zeitaufwendig bei der Umrüstung
einer Druckmaschine sind z. B. Reinigungsarbeiten am Farbwerk.
Ein sogenanntes Spülfarbwerk zum Einfärben einer Rasterwalze zeigt die DE 39 11 839 A1.
Hier ist unter der Rasterwalze eine Farbauftragrinne angeordnet. Beiderseits
der Farbauftragrinne liegen an der Rasterwalze Rakeln an. Ein Farbwechsel würde
einen zeitaufwendigen Austausch- und Reinigungsaufwand bedeuten.
Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Einrichtung zum Füllen von Vertiefungen eines
Zylinders einer Druckmaschine mit einer Flüssigkeit zu schaffen, die einen schnellen
Wechsel auf eine andere Füllflüssigkeit ermöglicht. Es steht weiterhin die Aufgabe,
eine insbesondere hierfür geeignete Rakeleinrichtung zum Füllen der Vertiefungen
sowie ein Verfahren zum Wechseln der Rakeleinrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei gattungsgemäßen Einrichtungen mit den
Merkmalen des kennzeichnenden Teils der Ansprüche 1 und 4 sowie durch ein
Verfahren gemäß Anspruch 17 gelöst. Durch das Abstellen einer Rakeleinrichtung
und Anstellen einer anderen Rakeleinrichtung an den Zylinder ist ein schneller
Wechsel auf eine andere Füllflüssigkeit möglich. Es entfallen hierdurch
zwischenzeitliche Reinigungsarbeiten. Außerdem entleert sich eine besonders
vorgeschlagene Rakeleinrichtung beim Abstellen selbständig, womit sich
Reinigungsarbeiten erübrigen. Weiterhin übernimmt die nach dem Abstellen der
Auftragvorrichtung der Rakeleinrichtung noch am Zylinder belassene Arbeitsrakel
dessen Säuberung. Die Rakeleinrichtung eignet sich gut für das Bebildern einer
Druckform der Druckmaschine, für das sogenannte CT-Press-Prinzip (Computer to
press), z. B. nach dem Tiefdruck- UV-Farben-Verfahren, beschrieben in der
Patentanmeldung PB 3960.
Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen in
Verbindung mit der Beschreibung.
Die Erfindung soll nachfolgend an einigen Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt:
Fig. 1 eine Rakeleinrichtung, teilweise geschnitten
Fig. 2 die Draufsicht in Richtung II nach Fig. 1,
Fig. 3 die Ansicht in Richtung III nach Fig. 1,
Fig. 4 den Schnitt IV-V nach Fig. 1,
Fig. 5 ein vergrößerter Ausschnitt aus Fig. 1,
Fig. 6 die Abstellposition der Elemente von Fig. 5,
Fig. 7 ein Doppeldruckwerk mit Rakeleinrichtungen,
Fig. 8 das Farbversorgungssystem für die Rakeleinrichtungen der Fig. 7.
Die in Fig. 1 gezeigte Rakeleinrichtung ist mit Hilfe des Trägers 3 an der Seitenwand
4 einer Druckmaschine befestigt. Die Rakeleinrichtung enthält eine
Auftragvorrichtung 129 mit einer Rakel 6 und einer weiteren Rakel 5 sowie eine
Arbeitsrakel 27. Die Rakeln 6 und 5 sind an den einzufärbenden Zylinder, hier einen
Formzylinder 8, positiv angestellt, d. h., sie zeigen in die Drehrichtung 7 des
Formzylinders 8. Die Rakeln 5, 6 sind seitlich am Formzylinder 8 angeordnet. Sie
sind in einem Balken 9 befestigt, der mittels Führungen 10, 11 in einem Träger 12
gelagert ist. Der Balken 9 ist mittels eines Arbeitszylinders 13 in den Pfeilrichtungen
14 und 15 bewegbar, d. h. vom Formzylinder 8 weg bzw. auf diesen zu. Der Träger
12 wiederum ist auf einem Träger 16 befestigt, der mit Halterungen 17, 18 an einem
Tragrohr 19 abgestützt ist. Dieses Tragrohr 19 ist einerseits in der Seitenwand 4
befestigt, andererseits stützt es sich über einen Halter 20 am Träger 3 ab (Fig. 4).
Der Träger 16 ist an seiner Vorderseite mittels des Halters 18 an einer Spindel 21
befestigt, die über Führungen 22, 23 im Tragrohr 19 gelagert ist. Dadurch läßt sich
diese Spindel 21 teleskopartig aus dem Tragrohr 19 herausziehen, so daß der Halter
18 in die strichpunktiert gezeichnete Position 18′ gefahren werden kann (Fig. 4). Der
Halter 17 gleitet dann gleichfalls auf dem Tragrohr 19 in die Position 17′. Damit läßt
sich die gesamte Rakeleinrichtung parallel zum Formzylinder 8 verschieben, so daß
sie sich dann in einer Serviceposition vor letzterem befindet. In dieser Position
können Verschleißteile, wie z. B. die Rakeln 5, 6, leicht getauscht werden. Vor dem
Verschieben der Rakeleinrichtung muß der Griff 24 gelöst werden, der einen
Arbeitszylinder 25 mit dem Halter 18 verbindet. Dieser Arbeitszylinder 25 ist über
einen Halter 26 am Träger 3 abgestützt und dient in bekannter Weise zur
Changierung, d. h. zum axialen Hin- und Herbewegung der Rakeleinrichtung um
einen bestimmten Hub.
Die Arbeitsrakel 27 ist unterhalb der Rakel 6 mit geringem Abstand von letzterer
negativ am Formzylinder 8, d. h. entgegen zu dessen Drehrichtung 7 angestellt (Fig.
5). Sie ist hierzu an einem Balken 28 befestigt, der sich in Führungen 29, 30 mit Hilfe
von Arbeitszylindern 33, 34 über Hebel 31, 32 in den Pfeilrichtungen 35 und 36
bewegen läßt. Diese Arbeitszylinder 33, 34 sind über Halter 37, 38 am Träger 12
befestigt, während die Hebel 31, 32 drehbar über Bolzen 39, 40 und Halter 41, 42 an
den Haltern 17, 18 befestigt sind.
Die Rakel 6 bildet mit der Mantelfläche des Zylinders 8 einen ersten keilförmigen
Raum 61. Die Rakel 5 bildet mit der Mantelfläche des Zylinders 8 einen zweiten
keilförmigen, nach oben offenen Raum 62. Beide Räume 61, 62 werden in ihrer
Längsrichtung von an den Stirnseiten der Rakel 6 anliegenden Dichtscheiben 43, 44
begrenzt. Beide Dichtscheiben 43, 44 liegen weiterhin, eine Dreipunktauflage
realisierend, auf jeweils einem Bolzen 48, 49 auf und werden mittels federbelasteter
Bolzen 46, 47 gegen die Stirnseiten der Rakel 6 und die Bolzen 48, 49 gedrückt. Die
Dichtscheiben 43, 44 sind mittels Arbeitszylindern 50, 51 (Fig. 2) über Mitnehmer 52,
53 in den Richtungen 14 bzw. 15 bewegbar. Zur leichten Entnahmemöglichkeit der
Dichtscheiben 43, 44 lassen sich die Bolzen 46, 47 über Hebel 54, 55 gegen die
Federkräfte in den Richtungen 56, 57 bewegen.
Anhand der Fig. 5 und 6 soll nachfolgend die Funktionsweise der
Rakeleinrichtung erklärt werden. Die Druckfarbe, mit der die Näpfchen einer
Tiefdruckform, die der Formzylinder 8 trägt, eingefärbt werden soll, wird über ein
Rohr 58 mit Druck zugeführt und über den Kanal 59 sowie Kanäle 60 in den ersten
Raum 61 zwischen die Rakeln 5 und 6 gedrückt. Die Druckfarbe kann dann durch
Bohrungen 62, die sich in der Rakel 5 über deren Länge verteilt befinden, in den
zweiten Raum 45 gelangen und diesen füllen. Überlaufkanäle 63, 64 verhindern das
Überfließen der Farbe über die Dichtscheiben 43, 44 (Fig. 3). Der Füllstand der
Farbe kann durch einen Sensor 65 ermittelt und einer weiter unten erläuterten
Farbzufuhrregelung gemeldet werden.
Wie Fig. 5 zeigt, werden die Näpfchen des Formzylinders 8 bei dessen Drehung in
Richtung 7 in bekannter Weise im Raum 45 mit Farbe gefüllt. Durch die an der Rakel
5 auftretende Kavitation werden eingeschlossene Luftbläschen den Näpfchen
entrissen, so daß diese dann durch den leichten Überdruck im Raum 61 (je nach
Viskosität der Farbe bis etwa 2 bar) und durch die hydrodynamische Wirkung der
Rakel 6 vollständig gefüllt werden. Anschließend wird die Zylinderoberfläche mittels
der Arbeitsrakel 27 abgerakelt. Dabei wird die Arbeitsrakel 27 durch eine Schiene
66, die an Stützfingern 67 des Trägers 12 befestigt ist, abgestützt. Die abgerakelte
Farbe kann zwischen den Fingern 67 hindurch und durch Bohrungen 68 des Trägers
28 in eine Auffangwanne 69 abfließen. Hier sorgt eine durch einen Motor 70
angetriebene Förderschnecke 71 für den Rücktransport der Farbe über den
Schlauch 72 in eine Farbversorgungsanlage. Wie bereits beschrieben, werden bei
diesem Einfärbungsvorgang die Rakeln 5 und 6 über den Balken 9 vom
Arbeitszylinder 13 in Richtung 15 gegen die Oberfläche des Formzylinders 8
gedrückt, während die Arbeitsrakel 27 von den Arbeitszylindern 33, 34 über die
Hebel 31, 32 und den Balken 28 in Richtung 35 gegen die Zylinderoberfläche
gedrückt wird. Die Hebel 31, 32 haben an ihren Enden Kugeln 73, 127, die jeweils
über zylindrische Bohrungen 74, 128 im Balken 28 diesen mitnehmen. Dadurch ist
der Balken 28 um die Kugelmittelpunkte schwenkbar, so daß er sich, d. h. die Rakel
6 immer optimal an die Zylinderoberfläche anlegen kann. Scheiben 75, 76, die auf
dem Balken 28 befestigt sind, verhindern ein Fließen der Farbe in den Bereich der
Führungen 29, 30.
In Fig. 5 ist auch dargestellt, daß sich die Dichtscheiben 43, 44 beim Andrücken
durch die Arbeitszylinder 50, 51 über die Mitnehmer 52, 53 und die Mitnehmerstifte
77, 78 in Richtung 15 an die Zylinderoberfläche an Flächen 79 und 80 abstützen. Da
sich diese Flächen 79, 80 nahe an der Zylinderoberfläche befinden und gleichzeitig
die Mitnehmerstifte 77, 78 mit Spiel in Bohrungen 81 der Dichtscheiben 43, 44
eingreifen, können sich die Dichtscheiben 43, 44 durch eine entsprechende leichte
Kippbewegung unter dem Druck der Arbeitszylinder 50, 51 auf der
Oberflächenkrümmung des Formzylinders 8 zentrieren. Diese Zentriermöglichkeit ist
vorteilhaft bei Positionsänderungen des Formzylinders 8, z. B., um unterschiedliche
Dicken des Bedruckstoffes zu kompensieren.
In Fig. 6 ist die abgestellte Rakeleinrichtung gezeigt. Nach dem Stoppen der
Farbzufuhr werden die Rakeln 5 und 6 mittels des Arbeitszylinders 13 in Richtung 14
von der Zylinderoberfläche genommen und nehmen dann die Positionen 5′ bzw. 6′
ein. Weiterhin werden die Dichtscheiben 43, 44 mittels der Arbeitszylinder 50, 51 von
der Oberfläche des Formzylinders 8 zurückgezogen und nehmen die Positionen 43′,
44′ ein. Nunmehr kann die Farbe aus den Räumen 45 und 61 abfließen. Sie wird von
der Auffangwanne 69 aufgefangen. Die Arbeitsrakel 27 verbleibt zunächst in der in
Fig. 5 gezeigten Rakelstellung am Formzylinder 8, bis die Farbe aus den Räumen 45
und 61 abgeflossen und die Zylinderoberfläche nach einigen Umdrehungen des
Formzylinders 8 sauber gerakelt ist. Dann wird auch die Arbeitsrakel 27 in Richtung
36 in die in Fig. 6 gezeigte Stellung 27′ zurückgezogen. Damit steht eine sauber
gerakelte Zylinderoberfläche für anschließende Bearbeitungsvorgänge, wie
Bebildern oder Reinigen, zur Verfügung.
Die Rakeleinrichtung kann auch mehr oder weniger unterhalb am Formzylinder 8
angeordnet werden. Es muß dann allerdings der ggf. vorhandene zweite Raum 45
mit einer Längswand gestaltet werden. Auch sind Vorkehrungen notwendig, damit
beim Abstellen der Rakeleinrichtung die Räume 45 und 61 leer laufen.
Beispielsweise kann dies durch Öffnen der Farbzuleitung erfolgen.
Fig. 7 zeigt die Seitenansicht eines Doppeldruckwerkes mit Rakeleinrichtungen. Eine
zu bedruckende Bahn 82 wird über Walzen 83 und 84 zwischen gegeneinander
angestellte Übertragungszylinder 85, 86 geführt, mit denen das Druckbild von
Formzylindern 88, 89 übernommen und beidseits auf die in Richtung 87 geführte
Bahn 82 übertragen wird. Hier wird die UV-CT-Press-Technologie für den indirekten
Tiefdruck gezeigt, wie in der Patentanmeldung PB 3960 beschrieben. Jedem
Formzylinder 88, 89 sind zwei Rakeleinrichtungen 90, 91 bzw. 92, 93 zugeordnet,
deren Aufbau der weiter oben bereits beschriebenen Rakeleinrichtung entspricht.
Jeweils zwei Rakeleinrichtungen 90, 91 bzw. 92, 93 sind mit jeweils einem Träger 94
bzw. 95 in fliegender Lagerung abgestützt. Im Ausführungsbeispiel werden mittels
der Rakeleinrichtungen 91 und 93 die Näpfchen der Formzylinder 88, 89 unter
Einschaltung der UV-Trockner 96, 97 durch einige Zylinderumdrehungen mit
Schwarzfarbe gefüllt. Danach werden die Rakeleinrichtungen 91, 93 abgestellt und
die Formzylinder 88, 89 mit Hilfe der Laserköpfe 98, 99 bebildert. Soll anschließend
mit Schwarzfarbe gedruckt werden, so werden die mit Schwarzfarbe gefüllten
Rakeleinrichtungen 91, 93 wieder für den Druckprozeß angestellt. Soll statt dessen
mit Buntfarbe gedruckt werden, so werden die mit Buntfarbe gefüllten
Rakeleinrichtungen 90, 92 angestellt. Auf diese Weise sind auch Farbwechsel, die
bei Änderungen der Bahnführungen zur Herstellung unterschiedlicher
Druckprodukte, z. B. kleiner Auflagen, erforderlich werden, schnell realisierbar.
Die beschriebenen Rakeleinrichtungen sind z. B. auch einsetzbar, wenn die
Vertiefungen eines Zylinders mit einer anderweitigen Flüssigkeit gefüllt werden
sollen, beispielsweise wenn auf dem Formzylinder eine Druckform nicht mit einer
UV-härtbaren Farbe, sondern einem anderweitig verfestigbaren Füllstoff hergestellt
werden soll. So kann z. B. am Formzylinder 88 zusätzlich zu den Rakeleinrichtungen
90, 91 für den Druck einer Buntfarbe oder von Schwarzfarbe, nicht dargestellt,
zusätzlich eine Rakeleinrichtung zum Auftrag des speziellen Füllstoffs für die
Formherstellung vorgesehen werden. Auch sind die Rakeleinrichtungen für den
konventionellen Tiefdruck, Tiefdruck mit Farben auf Wasserbasis, zur Einfärbung
von Rasterwalzen an sich, z. B. Aniloxwalzen, und anderes einsetzbar.
Selbstverständlich umfaßt die Erfindung auch Äquivalente der Ausführungsbeispiele.
So können beispielsweise statt der Arbeitszylinder 13, 33, 34, 50, 51, die hydraulisch
oder pneumatisch betreibbar sind, auch elektrische Hubmagnete, gegebenenfalls in
Verbindung mit Rückholfedern, eingesetzt werden. Auch kann die Auftragvorrichtung
129 beispielsweise nur mit einer Rakel, oder mit einer Kammerrakel oder mit einem
Düsenauftragssystem arbeiten.
Fig. 8 zeigt eine geregelte Farbversorgung für die Rakeleinrichtungen 90 bis 93 des
Doppeldruckwerkes. Die Rakeleinrichtungen 91 und 93 sind für die Schwarzfarbe,
die Rakeleinrichtungen 90 und 92 für die Buntfarbe vorgesehen. Über einen Rechner 100
werden die Vorgänge gesteuert. Die gesamte Farbversorgung ist auf schonende
Farbbehandlung aufgebaut, d. h. die Farbe soll möglichst wenig, wie z. B. durch
ständiges Umpumpen, mechanisch belastet werden. Wenn die Sensoren 101 und
102 einen Bedarf an Schwarzfarbe melden, so werden über den Rechner 100
entsprechende Ventile 103, 104 geöffnet und die Farbpumpe 105 wird eingeschaltet.
Diese drückt über Leitungen 106, 107 Farbe in die Rakeleinrichtungen 91 und 93.
Melden die Sensoren 101, 102 ausreichenden Füllstand, so wird die Pumpe 105
ausgeschaltet und die Ventile 103, 104 werden geschlossen. Die rücklaufende Farbe
wird, wie beschrieben, über Förderschnecken 108, 109 und Leitungen 110, 111 in
den Farbbehälter 112 zurückgeführt. Zur Farbdurchmischung kann ein Rührwerk 113
gezielt eingeschaltet werden.
Entsprechend ist auch das System für die Buntfarbe aufgebaut. Nach Meldung durch
die Sensoren 114, 115 werden aufgrund von Signalen vom Rechner 100 Ventile
116, 117 geöffnet und wird die Farbpumpe 118 eingeschaltet. Über Leitungen 119,
120 wird die Farbe den Rakeleinrichtungen 90, 92 zugeführt. Bei entsprechendem
Füllstand wird zunächst die Farbpumpe 118 abgestellt, dann werden die Ventile 117,
116 geschlossen. Die abgerakelte Farbe wird über Förderschnecken 121, 122 und
Leitungen 123, 124 in den Farbbehälter 125 zurückgeführt, wo sie gezielt mit dem
Rührwerk 126 durchgemischt wird.
Claims (17)
1. Einrichtung zum Füllen von Vertiefungen eines Zylinders einer Druckmaschine
mit einer Flüssigkeit, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Zylinder (88 bzw.
90) mindestens zwei Rakeleinrichtungen (90, 91 bzw. 92, 93) zum Füllen
angeordnet sind, die wahlweise einzeln mit dem Zylinder (88, 90) in
Wirkverbindung bringbar sind.
2. Einrichtung zum Füllen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Zylinder (88 bzw. 90) zwei Rakeleinrichtungen (90, 91 bzw. 92, 93) zum
Füllen von Farbe in die Vertiefungen vorgesehen sind.
3. Einrichtung zum Füllen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an
dem Zylinder (88 bzw. 90) eine Rakeleinrichtung (91 bzw. 93) zum Füllen einer
verfestigbaren Flüssigkeit und mindestens eine Rakeleinrichtung (90 bzw. 92)
zum Füllen von Farbe vorgesehen ist.
4. Rakeleinrichtung zum Füllen von Vertiefungen eines Zylinders mit einer
Flüssigkeit, insbesondere zur Anwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit
einer mit einem Fördersystem verbundenen Auftragvorrichtung für die Flüssigkeit
und einer dieser in Drehrichtung des Zylinders nachgeordneten Arbeitsrakel,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragvorrichtung (129) unabhängig von der
Arbeitsrakel (27) vom Zylinder (8) abrückbar ist, wobei im abgerückten Zustand
die Flüssigkeit aus der Auftragvorrichtung (129) abfließen kann.
5. Rakeleinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftragvorrichtung (129) eine seitwärts am Zylinder (8) positiv angestellte Rakel
(6) aufweist und die aufzutragende Flüssigkeit im keilförmigen, von der Rakel (6)
und der Mantelfläche des Zylinders (8) begrenzten ersten Raum (61)
bereitgestellt wird.
6. Rakeleinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Rakel (6)
in Drehrichtung des Zylinders (8) eine weitere Rakel (5) vorgelagert ist, die über
ihre Länge verteilt Bohrungen (62) aufweist, die zu einem von der Rakel (6) und
der Mantelfläche des Zylinders (8) begrenzten zweiten Raum (45) führen.
7. Rakeleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der erste
Raum (61) mit leichtem Überdruck der Flüssigkeit betrieben wird und der zweite
Raum (45) Überlaufkanäle (63, 64) aufweist, über die die Flüssigkeit in eine
Auffangwanne (69) abfließen kann.
8. Rakeleinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stirnseiten der Rakel (6) jeweils eine Dichtscheibe (43, 44) anliegt,
die weiterhin, eine Dreipunktauflage realisierend, auf einem Bolzen (48, 49)
aufliegt und mittels Federkraft gegen die Stirnseite und den Bolzen (48, 49)
gedrückt wird.
9. Rakeleinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtscheiben (43, 44) mit jeweils einem Arbeitszylinder (50, 51) verbunden sind
und mittels der Arbeitszylinder (50, 51) auf den Zylinder (8) zu und von diesem
weg bewegbar sind.
10. Rakeleinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dichtscheiben (43, 44) zwischen Flächen (79, 80) mit Spiel bei der
Anstellbewegung an den Zylinder (8), eine Zentrierung an dessen
Oberflächenkrümmung erlaubend, geführt werden.
11. Rakeleinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rakeln
(5, 6) an einem Balken (9) befestigt und mit diesem mittels eines Arbeitszylinders
(13) auf den Zylinder (8) zu und von diesem weg bewegbar sind.
12. Rakeleinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitsrakel (27) in geringem Abstand von der Rakel
(6) negativ am Zylinder (8) angestellt ist und die abgerakelte Flüssigkeit zu einer
Auffangwanne (69) ableitet.
13. Rakeleinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Arbeitsrakel (27) von Arbeitszylindern (33, 34) betätigt
an den Zylinder (8) an- und von diesem abstellbar ist.
14. Rakeleinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Füllen der Vertiefungen in
Längsrichtung des Zylinders (8) aus dessen Mantelbereich wegfahrbar ist.
15. Rakeleinrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auftragvorrichtung (129) und die Arbeitsrakel (27) beidseitig an einem ersten und
zweiten Halter (17, 18) aufgenommen werden, daß der erste Halter (17)
schiebbar auf einem Tragrohr (19) angeordnet ist, das in der Seitenwand (4) und
einem an letzterer angeschraubten Träger (3) gelagert ist, und daß der zweite
Halter (18) an einer Spindel (21) befestigt ist, die schiebbar im Tragrohr (19)
lagert.
16. Rakeleinrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Changierung der Einrichtung zum Füllen der Vertiefungen an dem zweiten Halter
(18) lösbar die Kolbenstange eines Arbeitszylinders (25) angelenkt ist, der sich
am Träger (3) abstützt.
17. Verfahren zum Betriebswechsel einer Rakeleinrichtung zum Füllen von
Vertiefungen eines Zylinders (8) einer Druckmaschine nach einem der
Ansprüche 4 bis 16 mit den Verfahrensschritten
- a) Abschalten der Flüssigkeitszufuhr zur Auftragvorrichtung (129),
- b) Abrücken der Auftragvorrichtung (129) vom Zylinder (8),
- c) Abrakelung restlicher Flüssigkeit vom Zylinder (8) bei angestellter Arbeitsrakel (27) und Ausführung mehrerer Umdrehungen des Zylinders (8),
- d) Abrücken der Arbeitsrakel (27) vom Zylinder (8),
- e) Anstellen von Auftragvorrichtung (129) und Arbeitsrakel (27) einer anderen Rakeleinrichtung zum Füllen von Vertiefungen an den Zylinder (8),
- f) Ausschalten der Flüssigkeitszufuhr zur Auftragvorrichtung (129).
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