DE19617386C1 - Tankentlüftungssystem für eine direkteinspritzende Brennkraftmaschine - Google Patents
Tankentlüftungssystem für eine direkteinspritzende BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Tankentlüftungssystem für eine,
ein luftunterstütztes Einspritzsystem aufweisende, direktein
spritzende Brennkraftmaschine.
Brennkraftmaschinen mit Direkteinspritzung beinhalten ein
großes Potential zur Reduktion des Kraftstoffverbrauches bei
geringem Schadstoffausstoß. Im Gegensatz zur Saugrohrein
spritzung bei einer Otto-Brennkraftmaschine, bei der Kraft
stoffin das Saugrohr eingespritzt wird, sich dort mit der
angesaugten Luft vermischen kann und als ein im wesentlichen
homogenes Luft/Kraftstoffgemisch in den Zylinder strömt, wird
bei einer Direkteinspritzung Kraftstoff mit hohem Einspritz
druck direkt in den Verbrennungsraum gepreßt. Der Kraftstoff
muß in möglichst kleinen Tröpfchen in den Brennraum des Zy
linders gebracht und durch Schichtladung ein fettes, zündfä
higes Luft/Kraftstoffgemisch an der Zündkerze erzielt werden.
Zur besseren Gemischaufbereitung ist es bekannt, sogenannte
luftunterstützte Einspritzsysteme einzusetzen. Dabei wird der
Kraftstoffstrahl der Einspritzdüse mit Luft ummantelt, was
einen wesentlich homogener ausgebildeten Strahl zur Folge
hat. Die hohe Strömungsgeschwindigkeit verbessert die Zer
stäubung des Kraftstoffes erheblich und sorgt für ein gleich
mäßigeres Gemisch und damit zu einem geringeren Schadstoff
ausstoß der Brennkraftmaschine. Der positive Einfluß der
Luftumströmung des Einspritzstrahls auf die HC-Emissionen ist
besonders im Leerlauf und in der Warmlaufphase bei Teillast
wichtig.
Ein solches Einspritzventil zur kombinierten Einspritzung von
Kraftstoff und Luft für eine direkteinspritzende Brennkraft
maschine ist beispielsweise in der DE 42 39 280 A1 beschrie
ben.
Außerdem ist es bekannt, Brennkraftmaschinen mit Kraftstoff
verdunstungs-Rückhaltesystemen, in der Regel auch als Tank
entlüftungsanlagen bezeichnet, auszustatten. Der Zweck sol
cher Anlagen besteht darin, das Ausdampfen von Kohlenwasser
stoffen aus dem Kraftstofftank an die Atmosphäre zu vermei
den. Hierzu weist z. B. die aus DE 40 12 111 C1 bekannte Tank
entlüftungsanlage einen Kraftstofftank auf, der über eine
Leitung mit einem Aktivkohlebehälter verbunden ist. Die durch
die Erwärmung des Kraftstoffes verdampfenden Kohlenwasser
stoffe werden in diesem Behälter adsorbiert. In bestimmten
Betriebszuständen der Brennkraftmaschine wird ein normaler
weise geschlossenes Tankentlüftungsventil in einer Regenerie
rungsleitung zwischen Aktivkohlebehälter und Ansaugtrakt der
Brennkraftmaschine mittels Signalen einer elektronischen
Steuerungseinrichtung geöffnet, so daß der im Saugrohr herr
schende Unterdruck die Kraftstoffdämpfe aus dem Aktivkohlebe
hälter absaugen und der Verbrennung in den Zylindern zuführen
kann. Ein am Aktivkohlebehälter angeordnetes Belüftungsventil
ist dann offen, so daß Spülluft durch den Behälter strömen
und die Aktivkohle regeneriert werden kann.
Bei direkteinspritzenden Brennkraftmaschinen mit Ladungs
schichtung kann während des Betriebes mit Zylinderladungs
schichtung keine Spülung des Aktivkohlebehälters durchgeführt
werden, da die Spülgase welche in den Ansaugtrakt der Brenn
kraftmaschine eingeleitet werden, nicht vollständig verbren
nen können. Die Spülgase werden nämlich über den gesamten
Brennraum homogen verteilt. Im Brennraum verbrennt jedoch nur
das Gemisch, das in der Nähe der Zündkerze geschichtet ist
und eine Luftzahl besitzt, bei der kein Erlöschen der Flam
menfront bei der Ausbreitung auftritt. Im Rest des Brennrau
mes erlischt die Flammenfront, weil das Gemisch nicht inner
halb der Zündgrenzen liegt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System
zur Tankentlüftung einer, mit Direktein
spritzung und luftunterstütztem Einspritzsystem arbeitenden
Brennkraftmaschine anzugeben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1
gelöst, soweit sie nicht im vorstehenden Text der Beschreibungs
einleitung als bekannt herausgestellt sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen finden sich in den Un
teransprüchen.
Durch Beimengung der vom Aktivkohlebehälter abgesaugten Spül
luft zu dem Luftstrom des luftunterstützten Einspritzsystems
wird der Kraftstoff aus dem Aktivkohlebehälter geschichtet in
den Brennraum eingebracht und kann vollständig verbrennen.
Der Kompressor für die Erzeugung der Zerstäubungsluft des
Einspritzsystems wird gleichzeitig für die Spülung des Aktiv
kohlefilters verwendet. Damit ist eine kostengünstige Aktiv
kohlefilterspülung möglich. Der Kompressor kann entweder di
rekt mit dem Motor über eine Antriebseinrichtung verbunden
sein oder elektrisch angetrieben sein. Der elektrische An
trieb des Kompressors hat den Vorteil, daß die Luft für die
Kraftstoffzerstäubung bereits beim Motorstart zur Verfügung
steht.
Der Luftkompressor wird mit einer Saugdrosselung geregelt.
Damit ist eine energetisch günstige Regelung des Drucks für
die Luftunterstützung möglich. Der Anschluß des Aktivkohle
filterbehälters erfolgt zwischen Saugdrossel und Luftkompres
sor. Der erzeugte Unterdruck wird durch das Tankentlüftungs
ventil moduliert, wodurch eine Steuerung des Tankentlüf
tungsstromes möglich ist. Die Spülung des Aktivkohlebehälters
ist in allen Betriebszuständen möglich., in denen der Luftkom
pressorvolumenstrom gedrosselt wird.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
des Verfahrens wird anhand der nachfolgenden schematischen
Zeichnungsfigur näher erläutert.
Bei der anhand eines Blockschaltbildes dargestellten Tankent
lüftungslage sind nur diejenigen Teile gezeichnet, die für
das Verständnis der Erfindung notwendig sind. Mit dem Bezugs
zeichen 10 ist dabei ein Kraftstofftank bezeichnet, dessen
Einfüllstutzen mit einem Tankdeckel luftdicht verschließbar
ist. Der Kraftstofftank ist über eine Entlüftungsleitung 11
mit einem Adsorptionsbehälter 12 verbunden. Dieser Adsorpti
onsbehälter enthält beispielsweise ein Aktivkohlefilter zum
vorübergehenden Speichern der aus dem Kraftstofftank ausga
senden Kohlenwasserstoffe. Eine Regenerierungsleitung 13
führt vom Adsorptionsbehälter 12 zu einem luftunterstützten
Einspritzsystem 14. In der Regenerierungsleitung 13 ist ein
elektromagnetisches Durchflußsteuerventil, im nachfolgenden
als Tankentlüftungsventil 15 bezeichnet, angeordnet. Durch
entsprechende Ansteuerung mit Signalen von einer für die
Steuerung der Brennkraftmaschine ohnehin notwendigen Steue
rungseinrichtung 16 kann die Durchflußmenge in der Regenerie
rungsleitung 13 kontinuierlich eingestellt werden.
Weitere Steuerparameter, die zum Betrieb der Brennkraftma
schine benötigt werden, wie beispielsweise Drehzahl, Tempera
tur des Kühlmittels, Drosselklappenwinkel und Luftmasse sind
ebenfalls der Steuerungseinrichtung 16 zugeführt und sind
allgemein in der Figur mit dem Bezugszeichen 17 gekennzeich
net. Über diese Parameter wird in der Steuerungseinrichtung
16 u. a. der Lastzustand der Brennkraftmaschine erkannt. Auch
werden diese Parameter derart aufbereitet und weiterverarbei
tet, daß bei bestimmten Betriebszuständen der Brennkraftma
schine eine Spülung des Adsorptionsbehälters oder eine Über
prüfung der Dichtheit der Tankentlüftungsanlage eingeleitet
und durchgeführt werden kann.
Damit eine Spülung des Adsorptionsbehälters 12 erfolgen kann,
ist eine Belüftungsleitung 18 vorgesehen, die über ein Luft
filter 19 mit der Atmosphäre in Verbindung steht und zur Dia
gnose der Tankentlüftungsanlage mittels eines elektromagneti
schen Belüftungsventils 20 durch ein geeignetes Ansteuersig
nal von der Steuerungseinrichtung 16 absperrbar ist. Von der
Belüftungsleitung 18 zweigt ein nicht näher bezeichneter An
schluß für einen Drucksensor 21 ab. Als Drucksensor kann da
bei bevorzugt ein Differenzdrucksensor verwendet werden, der
die Differenz zwischen dem Druck in der Tankentlüftungsanlage
und der Atmosphäre erfaßt. Das Ausgangssignal des Drucksen
sors wird der Steuerungseinrichtung 16 zugeführt.
In die Regenerierungsleitung 13 ist eine Druckerzeugungsein
richtung in Form eines elektrisch angetriebenen Luftkompres
sors 22 eingeschaltet, der über eine nicht näher bezeichnete
Leitung von Signalen der Steuerungseinrichtung angesteuert
wird und die Luft für das luftunterstützte Einspritzsystem 14
liefert.
Alternativ hierzu kann der Luftkompressors 22 auch von der
Brennkraftmaschine selbst über eine mechanische Kupplung an
getrieben werden.
Stromabwärts des Luftfilters 19 zweigt eine Luftzufuhrleitung
23 ab, die an einer Stelle in die Luftzufuhrleitung 23 zwi
schen dem Tankentlüftungsventil 15 und dem Einlaß des Luft
kompressors 22 in die Regenerierungsleitung 13 mündet. Mit
Hilfe eines eingeschalteten Drosselventils 24 läßt sich die
Luftmenge, die dem luftunterstützten Einspritzsystem 14 zuge
führt wird, regeln.
Der zur Verbrennung notwendige Kraftstoff KST wird über einen
nicht dargestellten Kraftstoffkreislauf dem luftunterstützten
Einspritzsystem 14 unter Druck zugeleitet, während die Ver
brennungsluft über ein Ansaugrohr 25 während des Ansaugtaktes
durch ein geöffnetes Einlaßventil 26 in einen Brennraum 27
eines Zylinders 28 einströmt. Eine Zündkerze 29 dient zum
Entzünden des geschichteten Gemisches im Brennraum 27. Nach
erfolgter Verbrennung strömt das Abgas bei geöffnetem Auslaß
ventil 30 durch einen Abgastrakt 31 zu einem nachgeschalteten
Katalysator zur Umwandlung schädlicher Abgasbestandteile
(nicht gezeigt).
In Betriebszuständen der Brennkraftmaschine, bei denen keine
Spülung der Aktivkohle des Adsorptionsbehälters 12 erfolgt,
ist das Tankentlüftungsventil 15 geschlossen und das Belüf
tungsventil 20 offen. Der Luftkompressor 22 fördert dann
Frischluft über das Luftfilter 19, die Luftzufuhrleitung 23
und das Drosselventil 24 zu dem luftunterstützten Einspritz
system 14.
Soll in bestimmten Betriebszuständen der Brennkraftmaschine,
vorzugsweise im Teillastbetrieb ein Spülvorgang des Adsorp
tionsbehälters durchgeführt werden, so wird das Tankentlüf
tungsventil 15 geöffnet. Dadurch saugt der Luftkompressor 22
zusätzlich zur Frischluft auf die oben beschriebene Weise
über das weiterhin geöffnete Belüftungsventil 20 auch mit
Kraftstoff angereicherte Spülluft aus dem Adsorptionsbehälter
12 an, so daß Kraftstoff aus dem Aktivkohlefilter des Adsorp
tionsbehälters 12 geschichtet in den Brennraum 27 eingebracht
und vollständig verbrannt werden kann.
Die Diagnose des Tanksystems auf Dichtheit erfolgt bei klei
nem Luftmassenbedarf, d. h. bei niedriger Drehzahl und gerin
ger Last der Brennkraftmaschine, damit die Leistung des Luft
kompressors klein gehalten werden kann. Die Diagnose des
Tanksystems kann mit der Unterdruckmethode durchgeführt wer
den, wie es beispielsweise in der DE 40 12 111 C1 beschrieben
ist (Tankentlüftungsventil 15 und Belüftungsventil 20 werden
geschlossen und die Druckänderung mit dem Drucksensor 21 ge
messen).
Claims (8)
1. Tankentlüftungssystem für eine direkteinspritzende Brenn
kraftmaschine
- - mit einem luftunterstützten Einspritzsystem (14), dem Kraftstoff (KST) und Zerstäubungsluft unter Druck zugeführt und direkt in einen Brennraum (27) eines Zylinders (28) der Brennkraftmaschine eingespritzt wird,
- - mit einem Adsorptionsbehälter (12) zum Auffangen und Zwi schenspeichern von aus einem Kraftstofftank (10) austreten den Kraftstoffdämpfen und
- - mit Mitteln (18, 20; 15, 22), die den im Adsorptionsbehälter (14) gespeicherten Kraftstoff in bestimmten Betriebsberei chen der Brennkraftmaschine der Zerstäubungsluft des luf tunterstützten Einspritzsystems (14) beimengen.
2. Tankentlüftungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zerstäubungsluft für das luftunterstützte
Einspritzsystem (14) mittels eines Luftkompressors (22) be
reitgestellt wird, dessen Ansaugseite mittels einer Luftzu
fuhrleitung (23) mit der Atmosphäre und mittels einer Regene
rierungsleitung (13) mit dem Adsorptionsbehälter (12) ver
bindbar ist.
3. Tankentlüftungssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß in der Luftzufuhrleitung (23) ein Drossel
ventil (24) zur Regelung des Druckes für das luftunterstütz
te Einspritzsystem (14) angeordnet ist.
4. Tankentlüftungssystem nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in der Regenerierungslei
tung (13) ein steuerbares Tankentlüftungsventil (15) angeord
net ist, dessen Öffnungsgrad zur Spülung des Adsorptionsbe
hälters (12) abhängig von dessen Beladungsgrad eingestellt
wird.
5. Tankentlüftungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftkompressor (22) des luftunterstützten
Einspritzsystems (14) elektrisch angetrieben wird.
6. Tankentlüftungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftkompressor (22) des luftunterstützten
Einspritzsystems (14) von der Brennkraftmaschine angetrieben
wird.
7. Tankentlüftungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Luftzufuhrleitung (23) und der Regenerie
rungsleitung (18) ein gemeinsames Luftfilter (19) zugeordnet
ist.
8. Tankentlüftungssystem nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftzufuhrleitung (23) stromabwärts des
Tankentlüftungsventils (15) in die Regenerierungsleitung (13)
mündet.
Priority Applications (1)
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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