DE19616945A1 - Vorrichtung zur Positionsregelung einer laufenden Bahn quer zur Laufrichtung - Google Patents
Vorrichtung zur Positionsregelung einer laufenden Bahn quer zur LaufrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Positionsregelung einer lau
fenden Bahn quer zur Laufrichtung. Unter "laufender Bahn" soll dabei
ganz allgemein zum einen jede Art von Ware verstanden werden, wie sie
als Halbzeug oder in einem Fertigungszwischenschritt als Bahnware verar
beitet wird, wie z. B. Kunststoffolien, Plastiktüten, Zeitschriften, Kunst
leder, Papierbahnen bei der Wellpappeherstellung etc. Zum anderen sollen
unter diesem Begriff auch endlos umlaufende Bänder fallen, wie sie z. B.
als sogenanntes "Sieb-" oder "Filzband" in Papiermaschinen oder als
Transportband in der Fördertechnik zum Einsatz kommen.
Derartige Bahnen bzw. Bänder haben gemeinsam die Tendenz, während des
Maschinenlaufes seitlich auszuwandern. Um dies zu verhindern, werden
sogenannte "Bahnlauf-Regler" eingesetzt, die eine klar definierte Lage von
laufenden Bahnen gewährleisten. Drei wesentliche Fehlerquellen für ein
Verlaufen einer sich bewegenden Bahn sind in diesem Zusammenhang zu
nennen:
- - Statische Fehler, bedingt durch schlecht ausgerichtete Umlenkwalzen, seitlich versetzte Bahnvorratsrollen etc. in einer bahnverarbeitenden Maschine
- - Dynamische Fehler, bedingt durch wellige Kanten, taumelnde Rollen, Feuchtigkeit, Temperaturschwankungen usw.
- - Spannungsfehler, hervorgerufen durch eine ungleichmäßige Spannungs verteilung im Querschnitt der Bahn.
Aus dem Stand der Technik sind sogenannte Bahnlauf-Regler in verschie
denen Ausführungsformen bekannt. So werden sogenannte Drehrahmen ein
gesetzt, bei denen zwei parallel und mit Abstand in Bahnlaufrichtung zu
einander angeordnete Führungswalzen an einem Rahmen angeordnet sind,
der um eine vertikale Achse durch ein entsprechendes Stellglied etwa in
Form eines pneumatischen Zylinders verdrehbar ist. Damit können die bei
den Führungsrollen in einer Horizontalebene leicht schräg zur Bahnlauf
richtung gestellt werden, so daß der über die Führungsrollen laufenden
Bahn ein entsprechender Querversatz erteilt wird. Durch eine Regelung
der Drehrahmenposition kann laufend die Querposition der Bahn korrigiert
werden.
Gemäß einem weiteren bekannten Stand der Technik wird ein Bahnfüh
rungssystem zur Geradlaufsteuerung von Endlosbändern wie Transport- und
Siebbändern aus verschiedenartigen Materialien, wie z. B. Kunststoff, Gum
mi, Metallgewebe, Textil usw. eingesetzt, das eine Bandführungsrolle
mit einem Stellantrieb, Gegenlager und mechanischer Abtastung mittels
eines Rollenhebels einsetzt. Die Bandführungsrolle ist mit ihren Lager
zapfen auf der einen Seite im Gegenlager schwenkbar und auf der anderen
Seite in einem Kombinationslager rotativ-gleitend gelagert. Das Kombina
tionslager ist wiederum auf einem seitlich des zu führenden Bandes ange
ordneten Stellantrieb befestigt, mit dem die Bandführungsrolle um das
ihren Drehpunkt bildende Gegenlager auf der anderen Seite schwenkbar
ist. Die Schwenkbewegung wird durch die mechanische Abtastung der
Bahnkante geregelt.
Beide vorgenannten Bahnlauf-Regler nach dem Stand der Technik haben
den Nachteil, daß sie grundsätzlich eine aktive Regelung mit einem Kan
tensensor und einem Stellgerät benötigen.
Dies trifft auch auf das in der DE 1 95 17 960 A1 offenbarte System zur
Laufregelung eines Gurtes in einer Wellpappemaschine für sogenannte
"einseitige Wellpappe" zu. Dabei läuft ein Endlosgurt über eine Mehrzahl
von Walzen, von denen eine auf einer Stützwelle drehbar gelagert ist.
Diese Stützwelle ist mit dem einen Ende in einem Gelenkpunkt schwenkbar
gelagert und am entgegengesetzten Ende in einem mittels eines Spindel
triebes quer zur Rotationsrichtung der Walze verschiebbaren Kugelgelenk
gelagert. Der Gurtlauf wird wiederum über eine Erfassungseinrichtung ab
getastet und die Rotationsachse der Walze durch Betätigung der Antriebs
einrichtung so geregelt, daß ein Verwinden des Gurtes verhindert wird.
Aus der Fachzeitschrift "Wochenblatt für Papierfabrikation", Februar 1965,
S. 94, ist eine selbsttätige Führungswalze - "Servo Roll" genannt - für
Sieb- und Filzbänder an Papiermaschinen bekannt, die keinen Positions
sensor für das zu führende Band und kein aktiv wirksames Regelungs
stellglied benötigt. Die Führungswalze gleicht vielmehr durch eine Pen
delbewegung eine Ausbrechbewegung des zu führenden Bandes aus und
fährt dieses in seine Sollage zurück.
Dazu ist die Führungswalze mit einer speziellen Pendellagerung versehen.
Diese weist ein festes Mittelrohr auf, das mittig einen ungefähr senkrecht
stehenden Bolzen hat. Dieser Bolzen bildet eine Pendelachse, um die ein
kürzeres Rohrstück in der Horizontalen hin- und herschwingen kann. Die
ses Rohrstück trägt an seinen beiden Enden jeweils Kugellager, um die
ein äußeres Mantelrohr aus glasfaserverstärktem Polyester rotieren kann.
Dieses Mantelrohr bildet die eigentliche Führungswalze.
Durch deren spezielle Profilierung mit einem leicht konischen Endverlauf
und dank der erörterten Pendellagerung der Führungswalze wird sich die
se schräg stellen und gleichzeitig etwas aufrichten, wenn das zu führende
Band nach einer Seite hin ausläuft. Dadurch wird das Band wieder zur
Mitte zurückgeführt und die Führungswalze stellt sich neuerlich genau
senkrecht zur Sieblaufrichtung ein.
Nachteilig bei der vorbekannten Führungswalze ist die Tatsache, daß die
Pendellagerung relativ verborgen im Inneren des Mantelrohres angeordnet
und daher nur schwer montierbar ist. Darüber hinaus ist die bei dem ge
schilderten Lagerverhalten resultierende Kraft auf das Zentrum des tra
genden Mittelrohres konzentriert, so daß die Walze bei größeren Arbeits
breiten aus Stabilitätsgründen sehr große Durchmesser haben muß. Ferner
ist bei dieser Führungswalze keine Möglichkeit gegeben, zusätzlich eine
aktive Positionsregelung vorzusehen, falls die Ansprechgeschwindigkeit der
selbsttätigen Regelung für den jeweiligen Anwendungszweck nicht aus
reicht.
Ausgehend vom geschilderten Stand der Technik und der damit auftreten
den Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich
tung zur Positionsregelung einer laufenden Bahn quer Laufrichtung anzu
geben, die mit hoher Ansprechempfindlichkeit selbsttätig wirksam, aber
auch mit einer aktiven Positionsregelung koppelbar ist und zudem einen
geringeren Montageaufwand bedarf.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale ge
löst.
Demnach ist bei der Vorrichtung mindestens eine Pendelwalze vorgesehen,
über die die in ihrer Querposition zu regelnde Bahn über einen
Umschlingungswinkel geführt ist und die einen rotierenden Mantel auf
weist. Der Mantel ist über zwei Rotationslager an zwei symmetrischen
Stellen des Mantelrohres, insbesondere an den beiden Walzenenden, auf
einem inneren und gegenüber der Rotationsachse R des Walzenmantels
nicht rotierbaren Gegenlagerteil gelagert. Dieses Gegenlagerteil, bei dem
es sich z. B. um ein Rohr oder eine Stange handeln kann, ist wiederum
unmittelbar oder mittels eines Hebelsystems symmetrisch und gelenkig über
Pendelgelenkelemente gelagert, wobei die beiden Pendelgelenkelemente
diametral gegenüberliegend mit radialem Abstand von der Rotationsachse
angeordnet sind. Die beiden Pendelgelenkelemente definieren damit eine
schiefstehende Pendelachse für die Pendelwalze, die die Rotationsachse im
Walzenschwerpunkt unter einem spitzen Winkel schneidet und in einer Ebe
ne verläuft, die mit einer quer zur Bahnlaufrichtung liegenden Vertikal
ebene einen spitzen, sich in Bahnlaufrichtung öffnenden Winkel
einschließt. Die die Pendelachse aufnehmende Ebene ist also in Bahn
laufrichtung hin verkippt, was ein wichtiges Merkmal für die Funktion
der Bahnlaufregelung ist. Im übrigen schneidet bei Einsatz mehrerer
Walzen die Pendelachse die von den Rotationsachsen der Walzen aufge
spannte Ebene in deren gemeinsamen Schwerpunkt.
Die Symmetrieachse des durchgehenden Gegenlagerteils fällt ferner mit der
Rotationsachse der Walze zusammen oder liegt - bei mehreren Walzen - in
der von den Walzenachsen gebildeten Ebene und ist parallel zu den Wal
zenachsen.
Aufgrund der angegebenen Konstruktion befindet sich die Pendelwalze in
einem indifferenten Gleichgewicht, solange die zu führende Bahn symme
trisch über die Pendelwalze läuft. Sobald diese aus ihrer Sollposition
ausläuft, wird die Pendelwalze ungleichmäßig belastet und kippt um die
schiefstehende Pendelachse, so daß sie aus ihrer horizontalen Stellung
ausgeschwenkt und das Band wieder in die Gleichgewichtslage zurückge
führt wird. Wie durch praktische Versuche festgestellt wurde, taucht
dabei die Seite der Pendelwalze ab, zu der hin die zu führende Bahn in
Querrichtung ausläuft. Aufgrund dieses Abkippens läuft die Bahn quasi
die Pendelwalze hinauf, so daß die Bahn wieder in die Mitte zurückge
führt wird und sich die Pendelwalze geradestellt.
Von Vorteil bei der erfindungsgemäßen Bandlaufregelung ist die Tatsache,
daß die Rotationslager an beiden Walzenenden liegen, so daß der Monta
geaufwand weit verringert wird. Darüber hinaus sorgt die erfindungswe
sentliche "doppelte Pendellagerung" durch zwei diametral gegenüberste
hende Pendelgelenkelemente zur Definition einer schiefstehenden Pendel
achse für eine hochwirksame selbsttätige Bahnlaufregelung. Diese ist
dabei gleichzeitig so ausgelegt, daß eine aktive Positionsregelung mit
einem üblichen Positionssensor für die Querposition der zu regelnden
Bahn, einem mit dem Positionssensor verbundenen Regelgerät und einem
davon gesteuerten Stellglied angekoppelt werden kann. Letzteres kann di
rekt auf das Gegenlagerteil zur Pendelverstellung der Pendelwalze zugrei
fen, da dieses Gegenlagerteil im Bereich der Walzenenden - also praktisch
frei zugänglich - liegt. Dies stellt ein wichtiges Unterscheidungskriterium
zu der oben erörterten "Servo Roll" dar.
Es ist wichtig darauf hinzuweisen, daß es sich bei der nicht rotierbaren
Elementenverkettung aus dem Gegenlagerteil und gegebenenfalls einem He
belsystem um eine starre Struktur handelt, die als Träger für die eine
oder mehrere Pendelwalzen dient. Diese in sich starre Struktur ist durch
die angegebenen Pendelgelenkelemente mit der Pendelwalze verbunden.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind den weite
ren Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung entnehmbar, in
der Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes anhand der beige
fügten Zeichnungen näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 und 2 schematische Axialschnitte von Pendelwalzen in zwei unter
schiedlichen Ausführungen der Walzenlagerung,
Fig. 3 eine Seitenansicht der Pendelwalze aus Pfeilrichtung III gemäß
Fig. 2,
Fig. 4 eine axiale Seitenansicht in einer konkreten konstruktiven Ausge
staltung der in Fig. 1 schematisch gesetzten Pendelwalze,
Fig. 5 einen Axialschnitt der Pendelwalze gemäß Schnittlinie V-V nach
Fig. 4,
Fig. 5.1 einen aus Fig. 5 vergrößerten Ausschnitt eines Walzenendes,
Fig. 6 eine vergrößerte Seitenansicht des Details VI nach Fig. 4,
Fig. 7 einen Axialschnitt einer konkreten konstruktiven Ausgestaltung der
in Fig. 2 schematisch gezeigten Pendelwalze,
Fig. 8 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform einer Pen
delwalze,
Fig. 9 eine Ansicht der Pendelwalze aus Pfeilrichtung VIII nach Fig. 8,
Fig. 10 eine Draufsicht auf diese Pendelwalze aus Pfeilrichtung X nach
Fig. 9, sowie
Fig. 11 und 12 schematische Ansichten von Pendelwalzen, die in einem
Pendelrahmen gelagert sind.
Anhand von Fig. 1 bzw. 2 und 3 ist der Grundaufbau und das Prinzip
der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Positionsregelung einer laufenden
Bahn zu erörtern. So ist eine Pendelwalze 1 mit einem Walzenmantel 2
vorgesehen, an dessen beiden Längsenden jeweils Rotationslager in Form
von Kugellagern 3, 4 vorgesehen sind. Diese Kugellager 3, 4 können ne
ben radialen auch axiale Kräfte aufnehmen.
Bei den gezeigten Ausführungsformen gemäß den Fig. 1 bis 3 ist das be
züglich der Rotationsbewegung ruhende Gegenlagerteil für die Kugellager
3, 4 jeweils durch ein gemeinsames durchgehendes Lagerrohr 5 gebildet,
das wiederum an seinen Enden 6, 6′ jeweils in einem funktionell als Ku
gelgelenk 7, 8 ausgelegten, symbolisch gezeichneten Pendelgelenkelement
gelenkig gelagert ist. Das ortsfeste Gegenlagerteil 9, 10 der beiden
Kugelgelenke 7, 8 sitzt an Radialstreben 11, 12, die wiederum an einem
maschinenfesten Hauptlager angeordnet sind. Bei letzterem handelt es sich
in der Ausführungsform gemäß Fig. 1 um eine durchgehende Achsstrebe
13, die auf zwei schematisch angedeuteten Lagergestellen 14, 15 des Ma
schinenrahmens gelagert ist.
Bei der in Fig. 2 und 3 gezeigten Ausführungsform ist das Hauptlager
durch zwei koaxial liegende Achsstummel 16, 17 gebildet, die wiederum an
den Lagergestellen 14, 15 befestigt sind.
Wie aus Fig. 3 deutlich wird, verlaufen die beiden Radialstreben 11, 12
in diametral entgegengesetzte Richtungen und sind um einen Winkel B zur
Vertikalen geneigt angeordnet. Ihr radialer Abstand "e" von der Rota
tionsachse R der Pendelwalze 1 kann 30 bis 100 mm betragen. Je größer
"e" ist, desto höher ist die Empfindlichkeit der im folgenden noch näher
beschriebenen Selbstregelung. Die beiden Zentralpunkte M und N der die
Pendelgelenkelemente bildenden Kugelgelenke 7, 8 definieren eine schief
stehende Pendelachse Q, die die Rotationsachse R im Walzenschwerpunkt W
unter dem spitzen Winkel A schneidet und in einer Ebene X verläuft, die
mit einer quer zur Bahnlaufrichtung B′ liegenden Vertikalebene Y den
erwähnten spitzen Winkel B einschließt, der sich in Bahnlaufrichtung B′
hin öffnet. Die Ebene X ist also in Bahnlaufrichtung B′ hin verkippt, wie
aus Fig. 3 deutlich wird.
Wie ferner aus Fig. 3 erkennbar ist, wird die in ihrer Querposition zu
regelnde Bahn 18 über die Pendelwalze 1 mit übereinstimmenden Ein- und
Auslaufwinkel C geführt, so daß sich ein Umschlingungswinkel U von 2 C
ergibt. Im ausgeregelten Gleichgewichtszustand, wie er in Fig. 1 bis 3
dargestellt ist, ist die Bahn 18 (strichpunktiert dargestellt in Fig. 1 und
2) mittig angeordnet, so daß die links und rechts der Symmetrieebene S
liegenden Teilbreiten Lb1 bzw. Lb2 der Bahnbreite Lb übereinstimmen.
Die selbsttätige Bahnlauf-Regelungsfunktion der Pendelwalze 1 ist kurz
wie folgt zu beschreiben:
Sollte die Bahn 18 aus der in den Fig. 1 bis 3 gezeigten Gleichgewichts
position nach links ausweichen (Lb1<Lb2), so würde sich das linke
Walzenende durch eine Drehung des Endes 6 des Lagerrohres 5 um den
Lagerpunkt M im Uhrzeigersinn nach unten absenken und gleichzeitig das
rechte Walzenende sich um den Lagerpunkt N im Uhrzeigersinn nach oben
drehen. Die Pendelwalze 1 nimmt also eine Schiefstellung ein, die die
Bahn 18 dazu veranlaßt, wieder in Richtung Gleichgewichtszustand (Lb1=Lb2)
zurückzulaufen, wodurch mit umgekehrten Drehsinn die Pendelwalze 1
wieder horizontal in der in Fig. 2 und 3 gezeigten Position verbracht
wird. Es wird also eine Selbstregelung der Bahnquerposition mit Hilfe der
Pendelwalze 1 erreicht, für deren optimalen Verlauf die Winkel A, B und
C betragen: A etwa 2° bis 10°, B etwa 30° und C etwa 15°. Aufgrund der
Beziehung U=2 C ergibt sich also ein Umschlingungswinkel U von etwa
30°. Andere Umschlingungswinkel, wie z. B. etwa 180° sind ebenso denk
bar.
Wie aus den Fig. 1 bis 3 ferner deutlich wird, kann am Lagerrohr 5 am
Ende 6 ein Hebelarm 19 befestigt sein, der zum Angreifen einer später
noch zu erläuternden aktiven Regeleinrichtung für die Bahnquerposition
dient.
In den Fig. 4 bis 6 ist eine konkrete konstruktive Ausgestaltung der
schematisch in Fig. 1 gezeigten Pendelwalze dargestellt, wobei in Fig. 4
strichpunktiert angedeutet ist, daß die Pendelwalze 1 zur Regelung der
Querposition eines umlaufenden Bandes 20 dient, bei dem es sich bei
spielsweise um ein Anpreßband in einer Wellpappemaschine handeln kann.
Letzteres ist um zwei Umlenkrollen 21, 22 herumgefährt. Das Obertrum 23
des Bandes 20 ist über die Pendelwalze 1 geführt.
In den Fig. 4 bis 6 sind nun die bereits in Fig. 1 erörterten Bauteile
mit übereinstimmenden Bezugszeichen versehen und bedürfen daher keiner
nochmaligen Erörterung. Es ist lediglich zu ergänzen, daß das Lagerrohr
5 an seinen beiden Enden 6, 6′ durch Lagerachsringe 5′, 5′′ ergänzt ist,
die jeweils als Gegenlagerteil für die Rotationslager (3, 4) dienen. Ferner
ist zu vermerken, daß die Gelenklager 7, 8 wie Kugelgelenke ausgebildet
und daher um alle 3 Achsen des Koordinationssystems drehbar sind. Wie
in Fig. 5.1 vergrößert dargestellt, fallen die Achsen der Gelenklager mit
den Achsen der Bolzen 24 zusammen. Die Radialstreben 11, 12 sind ferner
an einem Hülsenteil 25, 26 angebracht, das drehfest (Dreharretierung 27)
auf der Achsstrebe 13 sitzt. Letztere weist ein fast die gesamte Länge der
Pendelwalze 1 einnehmendes Zentralrohr 28 auf, in dessen Enden zylindri
sche, abgestufte Zapfen 29 eingesetzt sind, die jeweils die Hülsenteile 25,
26 aufnehmen. Die Achsstrebe 13 ist endseitig mit dem Lagergestell 14, 15
verschraubt (Schrauben 30).
Die in den Fig. 4 bis 6 gezeigte Vorrichtung ist ferner mit einer aktiven
Positionsregelung versehen, die auf den Hebelarm 19 einwirkt. Diese akti
ve Positionsregelung weist einerseits einen in Bahnlaufrichtung B′ vor der
Pendelwalze 1 angeordneten Positionssensor 31 auf, bei dem es sich bei
spielsweise um einen elektrooptischen oder pneumatischen Kantenfühler
handeln kann, wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der Posi
tionssensor 31 ist mit einem Regelgerät 32 verbunden, das die Meßsignale
des Positionssensors 31 verarbeitet und darauf beruhend einen Antrieb 33,
z. B. eine mechanische Spindel oder einen Pneumatikzylinder steuert, der
über ein Gelenk 34 mit dem Hebelarm 19 gekoppelt ist. Läuft nun das
Band 20 aus seiner Soll-Querposition (Lb1=Lb2 in Fig. 5) heraus, so
wird dies vom Positionssensor 31 sofort erfaßt und der pneumatische Zy
linderantrieb 33 über das Regelgerät 32 so angesteuert, daß der Lager
achsring 5, um einen bestimmten Winkelbetrag um das Kugelgelenk 7 ver
schwenkt wird. Diese Verschwenkbewegung bedingt durch die Kopplung
mittels des Lagerrohres 5 eine gegenläufige Verschwenkbewegung des zwei
ten Lagerachsringes 5,, um das Kugelgelenk 8, so daß die im Zusammen
hang mit den Fig. 1 bis 3 beschriebene Schiefstellung der Pendelwalze 1
hervorgerufen wird. Diese führt wiederum zu einer Verschiebung des
Bandes 20 zurück in die Sollposition.
Die in Fig. 7 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich wiederum
von der Ausführungsform gemäß den Fig. 4 bis 6 im wesentlichen ledig
lich in der Ausgestaltung des Hauptlagers. Dieses ist hier analog Fig. 2
und 3 durch an das Lagergestell 14, 15 angeschraubte Achsstummel 16, 17
gebildet, an die einstückig die Radialstreben 11, 12 für die Pendelge
lenkelemente 7, 8 angeformt sind. Ansonsten sind übereinstimmende Kon
struktionsteile wiederum mit identischen Bezugszeichen versehen und be
dürfen keiner nochmaligen Erörterung.
In den Fig. 8 bis 10 ist eine vom Konstruktionsprinzip übereinstimmende
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bahnlaufregelung dargestellt.
Hier ist der Walzenmantel 2 der Pendelwalze 1 auf einer durchgehenden
Rotationslagerachse 35 als Lagerachsteil über die Kugellager 36, 37 ro
tationsgelagert. Diese Rotationslagerachse 35 ist an beiden Enden mit in
einander diametral abgewandte Richtungen radial abstehenden Haltestreben
38, 39 versehen, die mit der in Fig. 9 erkennbaren Zwingenanordnung 40
fest mit der starren Rotationslagerachse 35 verbunden ist. An dem der
Zwingenanordnung 40 gegenüberliegenden Ende ist jede der Haltestreben
38, 39 wiederum über ein Kugelgelenk 7, 8 als Pendelgelenkelement gela
gert, dessen ortsfestes Gegenlagerteil 41, 42 an einem Lagergestell 14, 15
befestigt ist.
Wie in Fig. 8 und 9 angedeutet ist, ist die eine Haltestrebe 38 mit einem
als Hebelarm wirkenden Verlängerungsstück 43 versehen, an dem wiederum
ein nicht näher dargestellter Antrieb für die Verstellung der Pendelwalze
1 angreifen kann (Antriebskraft Fr). Natürlich kann die in den Fig. 8
bis 10 gezeigte Konstruktion auch selbsttätig ohne aktive Positionsrege
lung arbeiten, wie dies anhand der Fig. 1 bis 3 bereits erörtert wurde.
Welche Konstruktionsvariante für den jeweiligen Anwendungsfall zu wählen
ist - selbsttätige oder von außen gesteuerte aktive Positionsregelung -
hängt von der geforderten Güte des Bandlaufes ab. Bei sehr engen Tole
ranzen für den seitlichen Verlauf wird die Bandregelung über den Hebel
19 gesteuert. Für den Fall, daß der seitliche Verlauf des Bandes weniger
wichtig ist für die Funktion der Maschine, genügt die selbsttätige Posi
tionsregelung.
Aus Fig. 8 und 9 ist außerdem ersichtlich, daß eine ganz normale Serien
walze, z. B. eine Leitwalze für Papier oder Wellpappe, auf sehr einfache
Art durch den Einbau von zwei Hebeln 38, 39 und von zwei Gelenklagern
7, 8 umgerüstet und als Positionsregelwalze verwendet werden kann.
Die in Fig. 11 gezeigte Ausführungsform entspricht funktionell der gemäß
den Fig. 8 bis 10. Es wurde lediglich die starre Baugruppe aus Rota
tionslagerachse 35 und Haltestreben 38, 39 zu einem kompletten Rahmen 44
ergänzt. Die beiden Kugellager 36, 37 sind jedoch analog dem vorgenann
ten Ausführungsbeispiel angeordnet.
In Fig. 12 ist eine Doppelwalzenanordnung gezeigt, bei der zwei parallel
mit Abstand nebeneinander angeordnete Walzen 45, 46 gemeinsam an einem
Pendelrahmen 47 gelagert sind. Letzterer ist analog dem Rahmen 44 über
zwei Kugellager 36, 37 gelenkig gelagert. Die von diesen definierte Pen
delachse Q verläuft wiederum durch den Walzenschwerpunkt W, der zwi
schen den beiden Walzen 45, 46 liegt.
Die Pendelrahmenanordnung 47 ist dabei mit ein- und auslaufseitigen
Leitwalzen 48, 49 kombiniert.
Claims (12)
1. Vorrichtung zur Positionsregelung einer laufenden Bahn (18, 20) quer
zur Bahnlaufrichtung (B′) mit mindestens einer Pendelwalze (1, 45, 46),
- - über die die in ihrer Querposition zu regelnde Bahn (18, 20) über einen Umschlingungswinkel (U) geführt ist, und
- - die einen rotierenden Mantel (2) aufweist,
- - der über zwei Rotationslager (3, 4, 36, 37) an zwei symmetrischen Stellen des Mantelrohres, insbesondere an den beiden Walzenenden, auf einem inneren und gegenüber der Rotationsachse (R) des Walzenmantels (2) nicht rotierbaren Gegenlagerteil (5, 5′, 5′′, 35) gelagert ist,
- - wobei das Gegenlagerteil (5, 5′, 5′′, 35) wiederum unmittelbar oder mittels eines Hebelsystems (38, 39; 44; 47) symmetrisch und gelenkig über Pendelgelenkelemente (7, 8) gelagert ist,
- - wobei die Pendelgelenkelemente (7, 8)
- - mit radialem Abstand von der Rotationsachse (R) der Pendelwalze (1) diametral gegenüberliegend fest angeordnet sind und
- - gemeinsam eine schiefstehende Pendelachse (Q) definieren, die die Rotationsachse (R) im Walzenschwerpunkt (W) unter einem spitzen Win kel (A) schneidet und die in einer Ebene (X) verläuft, die mit einer quer zur Bahnlaufrichtung (B′) liegenden Vertikalebene (Y) einen spitzen, sich in Bahnlaufrichtung (B′) öffnenden Winkel (B) ein schließt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die kom
plette nicht rotierbare Elementenverkettung aus Gegenlagerteil (5, 5′, 5′′,
35) und gegebenenfalls Hebelsystem (38, 39; 44; 47), die sich zwischen
den Pendelgelenkelementen (7, 8) befindet und an diesen pendelnd gela
gert ist, fest untereinander verbunden ist, so daß sie eine starre Einheit
bildet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Winkel (B) zwischen der Ebene (X) und der Vertikalebene (Y) etwa 30°
beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß der Umschlingungswinkel (U) etwa 2° bis 30° beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Schnittwinkel (A) der Pendelachse (Q) mit der Rotationsachse
(R) abhängig von der Walzenlänge etwa 2°0 bis 10° beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß eine Pendelwalze (1) mit dem Walzenmantel (2) an einem gemein
samen Lagerrohr (5) drehgelagert ist, das an seinen Enden (6, 6′) je
weils an als Kugelgelenken (7, 8) ausgebildeten Pendelgelenken gelenkig
befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Pendelgelenke (7, 8) jeweils an Radialstreben (11, 12) an
geordnet sind, die von ortsfesten Hauptlagern (13, 16, 17) radial abste
hen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haupt
lager durch eine ortsfeste, durch die Walze (1) verlaufende Achsstrebe
(13) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haupt
lager jeweils durch ortsfeste Achsstummel (16, 17) gebildet sind, die je
weils von außen in den Walzenmantel eingreifen.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß die mindestens eine Pendelwalze (1) auf einer durchgehenden
Rotationslagerachse (35) als Lagerachsteil rotationsgelagert ist, wobei die
Rotationslagerachse (35) wiederum an ihren beiden Enden mit in einander
diametral abgewandte Richtungen radial abstehenden Haltestreben (38, 39)
versehen ist, die in ortsfesten Pendelgelenkelementen (7, 8) gelenkig ge
lagert sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Hal
testreben (38, 39) Teil eines Pendelrahmens (47) sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch
eine aktive Positionsregelung mit einem Positionssensor (31) für die Quer
position der zu regelnden Bahn (18, 20), einem mit dem Positionssensor
(31) verbundenen Regelgerät (32) und einem davon gesteuerten Stellglied
(33), das das Lagerachsteil (5, 5′) zur Pendelverstellung der Pendelwalze
(1) und damit zur Nachführung der zu positionierenden Bahn um die Pen
delachse (Q) verkippt.
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