DE19614884A1 - Anordnung und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Anordnung und Vorrichtung zur Steuerung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer Brennkraftmaschine gemäß den
Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus
der DE-OS 195 20 300 bekannt. Dort werden ein Verfahren und
eine Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
beschrieben, mit denen der Kraftstoff von wenigstens einer
Pumpe von einem Niederdruckbereich in einen Hochdruckbereich
gefördert wird und von dort mittels Injektoren der
Brennkraftmaschine zumeßbar ist. Solche Vorrichtungen werden
üblicherweise als Common-Rail-Systeme bezeichnet. Diese
Einrichtung umfaßt erste Mittel, die bei einem Fehler im
Hochdruckbereich ein Fehlersignal bereitstellen. Zur
Erkennung von einem Fehler überwacht die Vorrichtung den
Druck des Kraftstoffs im Hochdruckbereich. Sinkt der Druck
unter einen vorbestimmten Wert ab, so wird auf Fehler
erkannt.
Dieses Absinken des Drucks im Hochdruckbereich beruht nicht
notwendigerweise auf einem Fehler im Hochdruckbereich,
sondern kann auch auf einem Fehler im Niederdruckbereich
beruhen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Verfahren und bei einer Vorrichtung zur Steuerung einer
Brennkraftmaschine der eingangs genannten Art zwischen
Fehlern im Niederdruckbereich und im Hochdruckbereich
unterscheiden zu können. Diese Aufgabe wird durch die in den
unabhängigen Ansprüchen gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann sicher zwischen
Fehlern im Niederdruckbereich und im Hochdruckbereich
unterschieden werden. So lassen sich beispielsweise ein
leerer Tank oder andere Störungen auf der Niederdruckseite
sicher erkennen. Fehldiagnosen im Hochdruckbereich werden
sicher vermieden.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen
Fig. 1
ein Blockdiagramm der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
Fig. 2 Flußdiagramme der erfindungsgemäßen Vorgehensweise.
In Fig. 1 sind die Elemente einer Ausführungsform eines
Kraftstoffversorgungssystems einer Brennkraftmaschine mit
Hochdruckeinspritzung dargestellt. Das dargestellte System
wird üblicherweise als Common-Rail-System bezeichnet.
Mit 100 ist ein Kraftstoffvorratsbehälter bezeichnet. Dieser
steht über ein erstes Filtermittel 105 mit einer
vorzugsweise regelbaren Vorförderpumpe 110 und einem zweiten
Filtermittel 115 in Verbindung. Vom zweiten Filtermittel 115
gelangt der Kraftstoff über eine Leitung zu einem Ventil
120. Die Verbindungsleitung zwischen dem Filtermittel 115
und dem Ventil 120 steht über ein
Niederdruckbegrenzungsventil 140 mit dem Vorratsbehälter 100
in Verbindung. Das Ventil 120 steht über eine Hochdruckpumpe
125 mit einem Rail 130 in Verbindung. Das Rail steht über
Kraftstoffleitungen mit verschiedenen Injektoren 131 in
Kontakt. Über ein Druckregelventil 135 ist das Rail 130 mit
dem Kraftstoffvorratsbehälter 110 verbindbar. Das
Druckregelventil 135 ist mittels einer Spule 136 steuerbar.
Der Bereich zwischen dem Ausgang der Hochdruckpumpe 125 und
dem Eingang des Druckregelventils 135 wird als
Hochdruckbereich bezeichnet. In diesem Bereich steht der
Kraftstoff unter hohem Druck. Üblicherweise werden bei
Systemen für fremdgezündete Brennkraftmaschinen Druckwerte
von 30 bis 100 bar und bei selbstzündenden
Brennkraftmaschinen Druckwerte von 1000 bis 2000 bar
erzielt. Der Druck im Hochdruckbereich wird mittels eines
Sensors 140 erfaßt.
Der Bereich zwischen dem Kraftstoffvorratsbehälter und der
Hochdruckpumpe 125, insbesondere der Bereich zwischen
Vordruckpumpe 110 und der Hochdruckpumpe 125, wird als
Niederdruckbereich bezeichnet. In diesem Niederdruckbereich
ist ein zweiter Drucksensor 170 angeordnet, der ein Signal
PN bereitstellt, das ein Maß für den Kraftstoffdruck im
Niederdruckbereich darstellt. Im einfachsten
Ausführungsbeispiel ist dies lediglich ein Druckschalter,
der unterhalb eines Schwellwerts PS für den Druck einen
ersten Signalwert und oberhalb des Schwellwerts PS einen
zweiten Signalwert bereitstellt.
Die in Fig. 1 eingezeichnete Position ist nur ein möglicher
Einbauort. Der Sensor 170 kann auch zwischen dem Ventil 120
und der Hochdruckpumpe 125 angeordnet sein. Der Drucksensor
170 ist vorzugsweise zwischen der Vorförderpumpe 110 und der
Hochdruckpumpe 125 und/oder zwischen einem nicht
dargestellten Abschaltventil und der Hochdruckpumpe 125
angeordnet. Der Sensor 170 wird möglichst nahe an der
Hochdruckpumpe 125 angebaut.
Die Injektoren 131 und das Ventil 136 des Druckregelventils
135 wird von einer Steuerung 150 mit Ansteuersignalen
beaufschlagt. Die Steuerung verarbeitet Signale
verschiedener Sensoren 160.
Diese Einrichtung arbeitet wie folgt: Der Kraftstoff, der
sich im Vorratsbehälter befindet, wird von der Vordruckpumpe
110 durch die Filtermittel 105 und 115 gefördert.
Ausgangsseitig der Vordruckpumpe 110 ist der Kraftstoff mit
einem Druck zwischen einem und ca. 3 bar beaufschlagt. Wenn
der Druck im Niederdruckbereich des Kraftstoffsystems einen
vorgebbaren Druck erreicht hat, öffnet das Ventil 120 und
der Eingang der Hochdruckpumpe 125 wird mit einem bestimmten
Druck beaufschlagt. Dieser Druck hängt von der Ausführung
des Ventils 120 ab. Üblicherweise ist das Ventil 120 so
ausgestaltet, daß es bei einem Druck von ca. 1 bar die
Verbindung zur Hochdruckpumpe 125 freigibt.
Steigt der Druck im Niederdruckbereich auf unzulässig hohe
Werte an, so öffnet das Niederdruckbegrenzungsventil 140 und
gibt die Verbindung zwischen dem Ausgang der Vordruckpumpe
110 und dem Vorratsbehälter 100 frei. Mittels des Ventils
120 und dem Niederdruckbegrenzungsventil 140 wird der Druck
im Niederdruckbereich auf Werte zwischen ca. 1 und 3 bar
gehalten.
Die Hochdruckpumpe 125 fördert den Kraftstoff vom
Niederdruckbereich in den Hochdruckbereich. Die
Hochdruckpumpe 125 baut im Rail 130 einen sehr hohen Druck
auf. Dieser Druck liegt in der Größenordnung zwischen 1000
und 2000 bar. Über die Injektoren 131 kann der Kraftstoff
unter hohem Druck den einzelnen Zylinder der
Brennkraftmaschine zugemessen werden. Üblicherweise sind die
Injektoren so ausgestaltet, daß eine Zumessung nur dann
Möglich ist, wenn der Druck im Hochdruckbereich oberhalb
eines Mindestwertes liegt. Unterhalb eines bestimmten
Druckwerts ist keine Einspritzung mehr möglich.
Mittels des Sensors 140 wird der Druck im Rail bzw. im
gesamten Hochdruckbereich erfaßt. Mittels des
Druckregelventils 135, das mit einer Spule 136 ansteuerbar
ist, kann der Druck im Hochdruckbereich geregelt werden.
Abhängig von der an der Spule 136 anliegenden Spannung bzw.
des durch die Spule 136 fließenden Stromes öffnet das
Druckregelventil 135 bei unterschiedlichen Druckwerten.
Als Vordruckpumpe 110 werden üblicherweise
Elektrokraftstoffpumpen mit einem Gleichstrom-Motor
(DC-Motoren) oder einem elektrisch komutierten Gleichstrom-
Motoren (EC-Motoren) eingesetzt. Für höhere Fördermengen,
die insbesondere bei Nutzkraftfahrzeugen erforderlich sind,
können auch mehrere parallel geschaltete Vordruckpumpen
eingesetzt werden. In diesem Fall werden wegen der höheren
Lebensdauer und höheren Verfügbarkeit vorzugsweise
EC-Motoren verwendet.
Die Steuerung 150 berechnet ausgehend von den
Ausgangssignalen der verschiedenen Sensoren 160 Signale zur
Beaufschlagung der Injektoren 131. Die derart angesteuert
werden, daß zu einem vorgegebenen Zeitpunkt eine vorgegebene
Kraftstoffmenge eingespritzt wird.
Desweiteren bildet sie ein Signal, daß das Druckregelventil
135 mit einer solchen Spannung beaufschlagt wird, daß es bei
einem definierten Druck im Hochdruckbereich öffnet. Über das
Ansteuersignal ist der Druck im Hochdruckbereich
einstellbar.
Erkennt die Steuerung 150, daß ein Fehler aufgetreten ist,
ein Fehler kann beispielsweise durch Auswerten des Signals
PH des Drucksensors 140 im Hochdruckbereich und/oder der
verschiedenen Sensorsignale 160 erkannt werden, so wird eine
Fehlerreaktion eingeleitet. So erfolgt beispielsweise eine
Abschaltung der Brennkraftmaschine.
In Fig. 2 sind verschiedene Vorgehensweisen zu Überwachung
als Flußdiagramme dargestellt. In Teilfigur 2a ist ein
Unterprogramm zur Überwachung des Niederdruckbereichs
gezeigt. Im Schritt 200 startet das Unterprogramm. Dieses
Unterprogramm wird beispielsweise in festen Zeiträumen oder
nach Durchlaufen eines bestimmten Winkelbereichs aktiviert.
Besonders vorteilhaft ist es wenn es nach einer
Fehlererkennung im Hochdruckbereich aktiviert wird.
Die sich anschließende Abfrage 210 überprüft, ob der Druck
PN im Niederdruckbereich kleiner als ein Schwellwert PS ist.
Ist dies der Fall, so wird in Schritt 220 ein Merker NF auf
Null gesetzt. Erkennt die Abfrage 210, daß der Druck größer
als der Schwellwert PS ist, so wird in Schritt 225 der
Merker NF auf 1 gesetzt. Im Anschluß an die Schritte 220 und
225 erfolgt jeweils im Schritt 230 der Rücksprung ins
Programm.
In Fig. 2b ist ein Unterprogramm zur Überprüfung des
Hochdruckbereichs dargestellt. Im Schritt 240 startet dieses
Unterprogramm. Die sich anschließende Abfrage 245 überprüft,
ob im Hochdruckbereich ein Fehler vorliegt. Hierzu wird
beispielsweise der Druck PH im Hochdruckbereich ausgewertet.
Liegt ein Fehler vor, so wird in Schritt 250 ein
Fehlerspeicher HF mit dem Wert 1 gesetzt. Erkennt die
Abfrage 245, daß kein Fehler vorliegt, so erfolgt im Schritt
255 der Rücksprung ins Hauptprogramm. Ebenso erfolgt im
Anschluß an den Schritt 250 in Schritt 255 der Rücksprung
ins Hauptprogramm.
In Teilfigur 2c ist ein Unterprogramm dargestellt, das
vorzugsweise beim Start der Brennkraftmaschine abgearbeitet
wird. Anschließend an den Start im Schritt 260 folgt die
Abfrage 265, die überprüft, ob der Fehlerspeicher HF mit 1
gesetzt ist. Ist dies nicht der Fall, so folgt in
Schritt 280 der normale Programmablauf. Ist der
Fehlerspeicher gesetzt, das heißt, im vorhergehenden Betrieb
der Brennkraftmaschine ist ein Fehler im Hochdruckbereich
aufgetreten, so folgt die Abfrage 270. Die Abfrage 270
überprüft, ob der Speicher NF mit 1 gesetzt ist. Ist dies
nicht der Fall, so folgt ebenfalls Schritt 280. Ist der
Speicher NF mit 1 gesetzt, so endet das Programm im Schritt
275.
Im Schritt 275 endet das Programm, wenn der Druck PN im
Niederdruckbereich größer als der Sollwert war. Ist der
Druck dagegen niedriger als der Schwellwert PS, so lag kein
Fehler im Hochdruckbereich vor, sondern die Abschaltung
beruhte auf einem Fehler im Niederdruckbereich und es ist
nun ein normaler Betrieb der Brennkraftmaschine möglich.
Erfolgte eine Abschaltung aufgrund eines Fehlers im
Hochdruckbereich, so erfolgt ein Neustart der
Brennkraftmaschine nur, wenn bei Auftreten des Fehlers der
Druck im Niederdruckbereich kleiner als ein Schwellwert war.
Bei einer Notabschaltung im Fehlerfall ist ein erneuter
Start der Brennkraftmaschine möglich, wenn der Fehler im
Niederdruckbereich vorlag. Dies ist beispielsweise der Fall,
wenn der Tank leergefahren wurde. Bei Fehlern im
Hochdruckbereich dagegen ist kein erneuter Start möglich.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Überprüfung, ob der
Druck im Niederdruckbereich größer als ein Schwellwert PS
ist, jeweils nach einer Fehlererkennung im Hochdruckbereich
erfolgt. Dies bedeutet, daß sich die Abfrage 210 der
Teilfigur 2a an den Schritt 250 in Teilfigur 2b anschließt.
Diese besondere Ausgestaltung ist in Teilfigur 2d
dargestellt. Entsprechende Blöcke sind mit entsprechenden
Bezugszeichen bezeichnet. Wird in Schritt 245 ein Fehler im
Hochdruckbereich erkannt und erkennt die Abfrage 210, daß
der Druck PN im Niederdruckbereich größer als ein
Schwellwert PS ist, so wird in Schritt 290 auf Fehler im
Hochdruckbereich erkannt und entsprechende Maßnahmen, wie
beispielsweise eine Notabschaltung, eingeleitet. In den
anderen Fällen, das heißt die Abfrage 245 erkennt keinen
Fehler, beziehungsweise die Abfrage 210 erkennt, daß der
Druck im Niederdruckbereich kleiner als der Schwellwert ist,
erfolgt im Schritt 255 der Rücksprung ins Hauptprogramm.
Ein Fehler im Hochdruckbereich wird nur erkannt, wenn im
Niederdruckbereich kein Fehler vorliegt. Durch diese
Vorgehensweise können Notabschaltungen, die durch Fehler im
Niederdruckbereich verursacht sind vermieden werden.
Nachteilig gegen der vorherigen Ausführungsform ist aber,
daß die Notabschaltung geringfügig verzögert wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, wobei
der Kraftstoff von wenigstens einer Pumpe von einem
Niederdruckbereich in einen Hochdruckbereich gefördert wird,
und von dort mittels Injektoren der Brennkraftmaschine
zumeßbar ist, daß ein Fehlersignal vorgebbar ist, dadurch
gekennzeichnet, daß ein vom Druck im Niederdruckbereich
abhängiges Drucksignal vorgegeben wird und daß das
Fehlersignal und das Drucksignal zur Fehlererkennung
verarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nur dann auf Fehler im Hochdruckbereich erkannt wird, wenn
das Fehlersignal vorliegt und das Drucksignal vorgebbare
Werte annimmt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß kein Fehler erkannt wird, wenn
der Druck im Niederdruckbereich kleiner als ein Schwellwert
ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Drucksignal einen ersten
Wert annimmt, wenn der Druck im Niederdruckbereich kleiner
als ein Schwellwert ist und daß das Drucksignal einen
zweiten Wert annimmt, wenn der Druck im Niederdruckbereich
größer als ein Schwellwert ist.
5. Verfahren einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nur dann auf Fehler im Hochdruckbereich
erkannt wird, wenn das Fehlersignal vorliegt und das
Drucksignal seinen zweiten Werte annimmt.
6. Verfahren einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß nach einer Abschaltung aufgrund eines
Fehlers im Hochdruckbereich ein Neustart der
Brennkraftmaschine nur erfolgt, wenn der Druck im
Niederdruckbereich kleiner als ein Schwellwert war.
7. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, wobei
der Kraftstoff von wenigstens einer Pumpe von einem
Niederdruckbereich in einen Hochdruckbereich gefördert wird,
und von dort mittels Injektoren der Brennkraftmaschine
zumeßbar ist, wobei erste Mittel vorgesehen sind, die ein
Fehlersignal bereitstellen, dadurch gekennzeichnet, daß
zweite Mittel vorgesehen sind, die ein vom Druck im
Niederdruckbereich abhängiges Drucksignal vorgeben und daß
Mittel vorgesehen sind, die das Fehlersignal und das
Drucksignal zur Fehlererkennung verarbeiten.
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