DE19611064C2 - Scheibenwischerschaltung - Google Patents
ScheibenwischerschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Schaltung zur Aktivierung eines Scheiben
wischers, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, in mehreren Geschwindig
keitsstufen, mit einem Elektromotor, der entsprechend den ansteuerbaren
Geschwindigkeitsstufen des Scheibenwischers mehrere Wicklungen aufweist, die
einenends an Massepotential liegen und anderenends über Betriebsleitungen
mittels einer Anzahl von Relais zur Aktivierung der jeweiligen Wicklung auf ein
geeignetes Betriebspotential, vorzugsweise die positive Klemmenspannung einer
Kraftfahrzeugbatterie, oder zur schnellen Abbremsung des Elektromotors über
ein elektronisches Schaltglied, vorzugsweise einen FET, an Massepotential gelegt
werden können, sowie ein Verfahren zum Betrieb dieser Schaltung.
Eine derartige elektrische Schaltung ist beispielsweise bekannt aus der DE 42 41 996 A1.
Scheibenwischeranlagen für moderne Kraftfahrzeuge sind heutzutage mit
elektrischen Schaltungen ausgestattet, die ein Wischen in mehreren, meist zwei
unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen (langsam und schnell) je nach aktueller
Niederschlagsmenge erlauben.
Aufgrund der Trägheit dieses Systems würde beim Umschalten des Elektromotors
des Scheibenwischers von einem Betriebszustand mit langsamer oder schneller
Geschwindigkeitsstufe in den Ruhezustand nach Betätigung des entsprechenden
Schaltkontaktes im Fahrzeugraum der Elektromotor noch eine gewisse Zeit lang
nachdrehen, so daß das Wischerblatt des Scheibenwischers in einer undefinierten
Stellung auf der entsprechenden Scheibe zum Stillstand käme.
Um dies zu verhindern, wird bei modernen Scheibenwischerschaltungen der
Elektromotor in dem Moment, wenn der Wischerarm in seiner untersten Stellung,
beispielsweise in einem Wischerschacht, positioniert ist, über die Betriebsleitung
der jeweils aktivierten Wicklung des Elektromotors auf Masse gelegt, so daß ein
im Generatorbetrieb des Elektromotors erzeugter Bremsstrom unmittelbar
abfließen kann und der Elektromotor sofort zum Stillstand kommt.
Um sowohl den Ruhekontakt des entsprechenden schaltenden Relais als auch
einen Parkstellungsschalter des Wischermotors von dem Bremsstrom zu
entlasten, wird in der oben zitierten DE 42 41 996 A1 eine Bremssteuerschaltung
für den Scheibenwischer vorgeschlagen, die wenigstens ein Relais zum Schalten
des Motorstroms über einen Arbeitskontakt umfaßt. Eine über einen Ruhekontakt
dieses Relais steuerbare Kurzschlußschaltung ist dabei als kontaktloses
Schaltelement, insbesondere als MOSFET ausgebildet, über das ein beim Anhalten
des Wischermotors entstehender Bremsstrom ohne Belastung eines beweglichen
Kontakte aufweisenden Schaltelements direkt gegen Masse kurzschließbar ist.
Nachteilig bei dieser bekannten Schaltung ist jedoch, daß im Falle eines nicht vor
gesehenen Durchschaltens des kontaktlosen Schaltelements während einer der
Betriebsstufen, was beispielsweise durch ein fehlerhaftes Bauteil in der elek
tronischen Ansteuerung oder durch Feuchteeinfluß in der Ansteuerelektronik
bewirkt werden kann, ein unmittelbarer, heftiger Kurzschluß des
Betriebspotentials über das kontaktlose Schaltelement gegen Masse erzeugt wird,
wodurch das kontaktlose Schaltelement, in der Regel aber auch weitere Bauteile
der elektrischen Schaltung beschädigt oder zerstört werden.
Weiterhin nachteilig ist bei der bekannten Scheibenwischerschaltung, daß die
unterschiedlichen Geschwindigkeitsstufen unabhängig voneinander geschaltet
werden und damit ein Relaisprellen des schaltenden Relais direkt an das
kontaktlose Schaltelement weitergegeben wird, so daß dieses mitprellt. Dadurch
erfolgt einerseits eine sehr hohe Abnutzung der Relaiskontakte und andererseits
eine starke dynamische Belastung des kontaktlosen Schaltelements.
Aus der DE 30 47 453 ist darüber hinaus bereits eine Wischersteuerschaltung zu
entnehmen, bei der eine gemeinsame Betriebsleitung mittels einer Relaiszunge
entweder auf das Massepotenial oder Versorgungspotential, und auf der anderen
Seite mittels einer zweiten Relaiszunge an eine Motorwicklung für hohe oder an
eine für niedrigere Drehzahl gelegt werden kann. Ein spannungsloses Schalten
der ersten Relaiszunge in Richtung Massepotential ist nicht möglich, da kein
kontaktloses Schaltelement zwischengeschaltet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine elektrische Schaltung der
eingangs beschriebenen Art vorzustellen, bei der bei unbeabsichtigtem Durch
schalten des elektronischen Schaltgliedes während des Betriebs des
Elektromotors kein Kurzschluß des Betriebspotentials über das elektronische
Schaltglied gegen Masse möglich ist.
Aufgabe der Erfindung ist des weiteren, ausgehend von dieser
erfindungsgemäßen Schaltung ein Steuerungsverfahren vorzustellen, bei dem
das Relaisprellen beim Umschalten des Elektromotors aus einem Betriebszustand
in den Ruhezustand über eine Abbremsschaltung nicht notwendigerweise ein
Prellen des elektronischen Schaltgliedes zur Folge hat.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe auf ebenso verblüffend einfache wie
wirkungsvolle Art und Weise dadurch gelöst, daß die Relais in einer
Serienschaltung derart hintereinander angeordnet sind, daß das vom
Elektromotor am weitesten entfernte Relais eine von den Wicklungen Kommende
gemeinsame Betriebsleitung zwischen dem Betriebspotential und dem elek
tronischen Schaltglied umschalten kann, und daß die näher am Elektromotor
liegenden Relais die Betriebsleitung der jeweils zu aktivierenden Wicklung des
Elektromotors mit der gemeinsamen Betriebsleitung elektrisch verbinden
können.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltung wird daher im Gegensatz zu bekannten
Schaltungen nicht jede Wicklung des Elektromotors einzeln über ein eigenes
Relais zwischen dem Betriebspotential und der "Bremsstrecke" unabhängig von
den anderen Wicklungen geschaltet, sondern es wird zunächst mit einem oder
mehreren in Reihe geschalteten Relais die entsprechende Betriebsleitung zur
Aktivierung der
jeweils ausgewählten Wicklung des Elektromotors aufgebaut und dann mit den
vom Elektromotor am weitesten entfernten Relais eine gemeinsame
Betriebsleitung entweder durch Schaltung auf das Betriebspotential aktiviert
oder durch Verbindung mit dem elektronischen Schaltglied und dessen
Durchschalten auf Masse desaktiviert, wobei dann ein entsprechender
Bremsstrom aus der entsprechenden Wicklung des Elektromotors über das
elektronische Schaltglied gegen Masse abfließt.
Auf diese Weise kann, wie weiter unten näher erläutert wird,
durch entsprechende Ansteuerung des elektronischen Schalt
glieds ein Übertragen des Relaisprellens beim Umschalten aus
einem Betriebszustand in den Ruhezustand vermieden werden.
Insbesondere ist durch die erfindungsgemäße Schaltung aber
auch ausgeschlossen, daß während eines Betriebszustands bei
unbeabsichtigtem Durchschalten des elektronischen Schalt
gliedes ein Kurzschluß zustande kommt, da das elektronische
Schaltglied über das vom Elektromotor am weitesten entfernte
Relais lediglich während des Ruhezustands, nie aber in einem
Betriebszustand mit der gemeinsamen Betriebsleitung verbun
den ist.
Bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schaltung, bei der in der Ruheposition aller Relais die Be
triebsleitung der Wicklung für die niedrigste Geschwindig
keitsstufe des Scheibenwischers mit dem elektronischen
Schaltglied verbunden ist, während die Betriebsleitungen der
übrigen Wicklungen frei enden. Auf diese Weise werden die
Ruhekontakte der beteiligten Relais besonders wenig bela
stet, so daß keine erhöhten Anforderungen an die Auslegung
der Relais im Hinblick auf die Haltbarkeit der Ruhekontakte
gestellt werden müssen.
Bei einer weiteren Ausführungsform entspricht die Anzahl der
Relais der Anzahl der Wicklungen des Elektromotors. In die
sem Falle müssen nur preiswerte Standard-Relais verwendet
werden, die lediglich zwischen zwei Kontakten hin und her
schalten können.
Alternativ dazu können bei einer anderen Ausführungsform der
Erfindung lediglich zwei Relais vorgesehen sein, von denen
das näher am Elektromotor angeordnete die gemeinsame Betriebsleitung
wahlweise mit jeder der zu den einzelnen Wick
lungen des Elektromotors führenden Betriebsleitungen elek
trisch verbinden kann. Dieses Relais muß also zur Herstel
lung einer Verbindung zwischen der gemeinsamen Betriebslei
tung und einer individuellen, zu einer angewählten Wicklung
führenden Betriebsleitung eine der Anzahl der einzelnen
Wicklungen entsprechende Anzahl von Kontaktpunkten anfahren
können. Der Vorteil einer solchen Schaltung gegenüber der
zuvor beschriebenen liegt darin, daß sie wesentlich kompak
ter ist.
Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der erfindungs
gemäßen Schaltung, bei der ein elektronisches Steuerglied
vorgesehen ist, welches die Relais derart ansteuert, daß die
gemeinsame Betriebsleitung beim Einschalten der niedrigsten
Geschwindigkeitsstufe oder beim Umstellen zwischen verschie
den Geschwindigkeitsstufen des Elektromotors mindestens wäh
rend der Prellzeit der näher am Elektromotor angeordneten
Relais elektrisch mit dem elektronischen Schaltglied verbun
den ist und erst nach der Prellzeit auf Betriebspotential
gelegt wird. Auf diese Weise werden die Schaltkontakte der
näher am Elektromotor angeordneten Relais besonders ge
schont, da die Umschaltung und das Relaisprellen nur im
stromlosen Zustand erfolgen. Das normalerweise auftretende
Relaisprellen beim Umschalten in einem stromführenden Zu
stand hat bei Schaltungen nach dem Stand der Technik einen
erhöhten Kontaktabbrand zur Folge, weil während des Prellens
ständig Funken gezogen werden. Im vorliegenden Fall wird
eine solche Funkenbildung dadurch vermieden, daß erst nach
der Prellzeit auf Betriebspotential umgeschalten wird.
Vorteilhafterweise weist bei einer Weiterbildung dieser Aus
führungsform das vom Elektromotor am weitesten entfernte Re
lais einen Arbeitskontakt auf, über den die gemeinsame Be
triebsleitung mit dem Betriebspotential verbunden wird, und
der für höhere Belastung ausgelegt ist als die Arbeitskon
takte der übrigen Relais. Da, wie oben erwähnt, die näher am
Elektromotor angeordneten Relais beim Umschalten erheblich
geringeren Belastungen ausgesetzt werden und daher auch eine
geringere Abnutzung während des Betriebs erfahren, können
diese Relais schwächer als das vom Elektromotor am weitesten
entfernte Relais ausgelegt werden, was die Kosten für die
erfindungsgemäße Schaltung erheblich erniedrigt.
Besonders bevorzugt ist auch eine Ausführungsform der erfin
dungsgemäßen Schaltung, bei der ein elektronisches Steuer
glied vorgesehen ist, welches das elektronische Schaltglied
derart ansteuert, daß es frühestens nach Ablauf der Prell
zeit des am weitesten vom Elektromotor entfernten Relais
durchschaltet, wenn die gemeinsame Betriebsleitung elek
trisch mit dem elektronischen Schaltglied verbunden ist. Da
durch wird erreicht, daß der Ruhekontakt des vom Elektromo
tor am weitesten entfernten Relais beim Umschalten auf den
"Abbremspfad" während der Relaisprellzeit im stromlosen Zu
stand bleibt, was seine Lebensdauer erheblich erhöht. Ins
besondere kann dadurch der Ruhekontakt dieses Relais wesent
lich schwächer ausgelegt werden als der Arbeitskontakt, was
die Kosten für dieses Relais senkt. Außerdem wird bei dieser
Ausführungsform der Erfindung ein "Weiterreichen" des Re
laisprellens an das elektronische Schaltglied vermieden, was
dessen Lebensdauer erheblich erhöht bzw. die Verwendung
eines für geringere Belastungen ausgelegten, kostengünstige
ren elektronischen Schaltgliedes ermöglicht.
In den Rahmen der Erfindung fällt auch ein Verfahren zum Be
trieb einer elektrischen Schaltung der oben beschriebenen
Art, welche sich dadurch auszeichnet, daß beim Umschalten
des Elektromotors vom Ruhezustand in den Betriebszustand mit
der niedrigsten Geschwindigkeitsstufe sowie beim Umschalten
zwischen verschiedenen Geschwindigkeitsstufen zunächst das
oder die näher am Elektromotor angeordneten Relais in die
entsprechende Betriebsposition geschaltet werden, und daß
erst nach der Prellzeit des letzten geschalteten Relais das
vom Elektromotor am weitesten entfernte Relais die gemeinsa
me Betriebsleitung auf Betriebspotential umschaltet. Auf
diese Weise wird eine Schonung sowohl der Ruhekontakte als
auch der Arbeitskontakte der näher am Elektromotor angeord
neten Relais erreicht.
Ebenso fällt in den Rahmen der Erfindung ein Verfahren zum
Betrieb einer elektrischen Schaltung der oben beschriebenen
Art, bei der vorgesehen ist, daß zum schnellen Abbremsen des
Elektromotors auf Stillstand die gemeinsame Betriebsleitung
durch das vom Elektromotor am weitesten entfernte Relais
elektrisch mit dem elektronischen Schaltglied verbunden
wird, und daß frühestens nach Abklingen des Relaisprellens
dieses Relais das elektronische Schaltglied durchgeschaltet
und die gemeinsame Betriebsleitung auf Massepotential gelegt
wird. Dadurch wird einerseits der Ruhekontakt des am weite
sten vom Elektromotor entfernten Relais geschont, da während
des Relaisprellens ein stromloser Zustand vorliegt, anderer
seits wird das Relaisprellen nicht an das elektronische
Schaltglied weitergegeben, weil dieses erst hinterher auf
Massepotential durchschaltet, so daß auch hier eine geringe
re Abnutzung erzielt wird.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Be
schreibung und der Zeichnung. Ebenso können die vorstehend
genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfin
dungsgemäß jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in be
liebigen Kombinationen Verwendung finden. Die gezeigten und
beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende
Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaf
ten Charakter für die Schilderung der Erfindung.
Die Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird an
hand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schaltung mit zwei anwählbaren Geschwindigkeitsstu
fen;
Fig. 2 eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Schaltung mit drei anwählbaren Geschwindigkeitsstu
fen und drei Relais; und
Fig. 3 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltung
mit drei Geschwindigkeitsstufen, aber nur zwei Re
lais.
In der Scheibenwischerschaltung nach Fig. 1 ist ein Elektro
motor 1 zu erkennen, dessen Wicklungen einenends an Massepo
tential liegen und anderenends über Betriebsleitungen 2 und
3 mit Betriebsstrom versorgt werden kann. Ein näher am Elek
tromotor 1 angeordnetes Relais 4 verbindet in seiner Ruhepo
sition eine gemeinsame Betriebsleitung 5 mit der Betriebs
leitung 2, in seiner aktivierten Position mit der Betriebs
leitung 3. Ein entfernt vom Elektromotor 1 angeordnetes Re
lais 6 verbindet in seiner Ruheposition die gemeinsame Betriebsleitung
5 mit einem elektronischen Schaltglied 7, in
seiner aktivierten Position mit einem Betriebspotential 15 R,
das vorzugsweise von der positiven Klemmenspannung einer
nicht dargestellten Kraftfahrzeugbatterie abgegriffen wird.
Zur schnellen Abbremsung des Elektromotors 1 kann über eine
Ansteuerleitung 8 ein entsprechendes Gate-Signal von einer
nicht dargestellten Mikroprozessoreinheit an das elektroni
sche Schaltglied 7 angelegt werden, so daß dieses auf Masse
potential durchsteuert und der Motorbremsstrom entsprechend
über die gemeinsame Betriebsleitung 5 über Masse abfließt.
In der in Fig. 1 dargestellten Ruheposition wird der Elek
tromotor 1 über die Betriebsleitung 2, die gemeinsame Be
triebsleitung 5 und das elektronische Schaltglied 7 mit Mas
se verbunden, so daß kein Strom fließt und der Motor still
steht. Zum Einschalten einer ersten Geschwindigkeitsstufe
des vom Elektromotor 1 angetriebenen Scheibenwischers muß
das vom Motor 1 am weitesten entfernt angeordnete Relais 6
betätigt werden, so daß die gemeinsame Betriebsleitung 5 mit
dem Betriebspotential 15 R elektrisch leitend verbunden wird.
Dadurch fließt in der entsprechenden ersten Wicklung ein Be
triebsstrom von ca. 4 bis 6 A durch den Elektromotor 1, so
daß dieser in einer ersten Geschwindigkeitsstufe dreht.
Zur Umschaltung in eine zweite Geschwindigkeitsstufe wird
zunächst wieder das Relais 6 betätigt, so daß die gemeinsame
Betriebsleitung 5 mit dem elektronischen Schaltglied 7 ver
bunden ist, welches zu diesem Zeitpunkt nicht durchgeschal
tet ist. Anschließend wird durch Betätigung des Relais 4 die
gemeinsame Betriebsleitung 5 mit der Betriebsleitung 3 einer
weiteren Wicklung des Elektromotors 1 verbunden, welche
einer zweiten Geschwindigkeitsstufe entspricht. Schließlich
wird über das Relais 6 die gemeinsame Betriebsleitung 6 wiederum
an die Betriebsspannung 15 R angeschlossen, so daß
Strom durch die zweite Wicklung des Elektromotors 2 fließt
und dieser sich entsprechend in der zweiten Geschwindig
keitsstufe bewegt. Auf diese Weise wird ein Relaisprellen
des Relais 4 ausschließlich im stromlosen Zustand bewirkt,
was einen erhöhten Kontaktabbrand beim Relais 4 während sei
nes Betriebs verhindert.
Auch beim Rückschalten von der zweiten auf die erste Ge
schwindigkeitsstufe wird zunächst über das Relais 6 die ge
meinsame Betriebsleitung 5 an das nicht-durchgesteuerte
Schaltglied 7 angelegt, durch Schalten des Relais 4 die ge
meinsame Betriebsleitung 5 an ihrem anderen Ende mit der Be
triebsleitung 2 der ersten Wicklung des Elektromotors 1 ver
bunden und erst dann durch abermaliges Schalten des Relais 6
die gemeinsame Betriebsleitung 5 und damit die erste Wick
lung des Elektromotors 1 an das Betriebspotential 15 R ge
legt, so daß bei der Schaltung des Relais 4 ein Relaisprel
len wiederum ausschließlich im stromlosen Zustand erfolgt.
Beim schnellen Abbremsen des Elektromotors 1 wird zunächst
durch Schalten des Relais 6 in den Ruhezustand die gemeinsa
me Betriebsleitung 5 mit dem elektronischen Schaltglied 7
verbunden, welches zu diesem Zeitpunkt nicht durchgeschaltet
ist. Erst nach einer Relaisprellzeit von ca. 10 ms wird an
schließend das elektronische Schaltglied 7 durch ein ent
sprechendes Signal über die Ansteuerleitung 8 durchgeschal
tet, so daß die gemeinsame Betriebsleitung 5 auf Massepoten
tial gelegt wird. Auf diese Weise fließt der relativ hohe
Bremsstrom (bis 35 A) erst im prellfreien Zustand über den
Ruhekontakt des Relais 6 und das elektronische Schaltglied 7
gegen Masse ab. Dadurch wird sowohl der Ruhekontakt des Re
lais 6 als auch das elektronische Schaltglied 7 vor übermäßiger
Abnutzung bewahrt, was sich in einer wesentlich er
höhten Lebensdauer der entsprechenden Bauteile nieder
schlägt.
Wie in Fig. 2 zu sehen ist, kann die Erfindungsidee auch
beim Umschalten eines Elektromotors zwischen mehr als zwei
Geschwindigkeitsstufen verwirklicht werden. Im gezeigten
Beispiel weist der Elektromotor 21 drei Wicklungen (entspre
chend drei verschiedenen Geschwindigkeitsstufen) auf, deren
Betriebsleitungen 22 und 23 mittels eines Relais 24 mit
einer Betriebsleitung 29 verbunden werden können, während
durch Schalten eines anderen Relais 30 eine gemeinsame Be
triebsleitung 25 mit der Betriebsleitung 29 oder einer zur
dritten Wicklung führenden Betriebsleitung 20 verbunden wer
den kann. Auf diese Weise kann zwischen drei Geschwindig
keitsstufen des Elektromotors 21 hin und her geschaltet wer
den. Die gemeinsame Betriebsleitung 25 kann anderenends über
ein entfernt vom Elektromotor 21 angeordnetes Relais 26 ent
weder auf ein Betriebspotential 15 R oder über das mittels
einer Steuerleitung 28 ansteuerbare elektronische Schalt
glied 27 auf Massepotential gelegt werden.
In Fig. 3 ist angedeutet, wie zwischen drei Geschwindig
keitsstufen eines Elektromotors 31 mit drei verschiedenen
Wicklungen und entsprechend zugehörigen Betriebsleitungen
32, 33 und 39 mittels eines einzigen Relais 34 hin und her
geschaltet werden kann, so daß die jeweils angewählte Be
triebsleitung 32 oder 33 oder 39 mit einer gemeinsamen Be
triebsleitung 35 verbunden wird, die ihrerseits anderenends
über ein Relais 36 entweder auf ein Betriebspotential 15 R
oder über das elektronische Schaltglied 37, welches über
eine Steuerleitung 38 ein Gate-Signal zum Durchsteuern er
halten kann, an Massepotential gelegt werden kann.
Die Vorteile der oben beschriebenen erfindungsgemäßen elek
trischen Schaltungen können außer bei Scheibenwischern auch
bei anderen elektrischen Einrichtungen verwendet werden, die
einen zwischen mehreren Geschwindigkeitsstufen und einer
schnellen Abbremsstufe schaltbaren Elektromotor aufweisen.
Claims (9)
1. Elektrische Schaltung zur Aktivierung eines Scheiben
wischers, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, in mehre
ren Geschwindigkeitsstufen, mit einem Elektromotor, der
entsprechend den ansteuerbaren Geschwindigkeitsstufen
des Scheibenwischers mehrere Wicklungen aufweist, die
einenends an Massepotential liegen und anderenends über
Betriebsleitungen mittels einer Anzahl von Relais zur
Aktivierung der jeweiligen Wicklung auf ein geeignetes
Betriebspotential, vorzugsweise die positive Klemmen
spannung einer Kraftfahrzeugbatterie, oder zur schnel
len Abbremsung des Elektromotors über ein elektroni
sches Schaltglied, vorzugsweise einen FET, an Massepo
tential gelegt werden können,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Relais (4, 6; 24, 26, 30; 34, 36) in einer Seri
enschaltung derart hintereinander angeordnet sind, daß
das vom Elektromotor (1; 21; 31) am weitesten entfernte
Relais (6; 26; 36) eine von den Wicklungen kommende ge
meinsame Betriebsleitung (5; 25; 35) zwischen dem Be
triebspotential (15 R) und dem elektronischen Schaltglied
(7; 27; 37) umschalten kann, und daß die näher am Elek
tromotor (1; 21; 31) liegenden Relais (4; 24, 30; 34)
die Betriebsleitung (2, 3; 20, 22, 23; 32, 33, 39) der
jeweils zu aktivierenden Wicklung des Elektromotors (1;
21; 31) mit der gemeinsamen Betriebsleitung (5; 25; 35)
elektrisch verbinden können.
2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Ruheposition aller Relais (4, 6; 24, 26, 30; 34,
36) die Betriebsleitung (2; 22; 32) der Wicklung für die
niedrigste Geschwindigkeitsstufe des Scheibenwischers
mit dem elektronischen Schaltglied (7; 27; 37) verbunden
ist, während die Betriebsleitungen (3; 20, 23; 33, 39)
der übrigen Wicklungen frei enden.
3. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Anzahl der Relais (4, 5;
24, 26, 30) der Anzahl der Wicklungen des Elektromotors
(1; 21) entspricht.
4. Schaltung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß nur zwei Relais (4, 6; 34, 36) vorge
sehen sind, von denen das näher am Elektromotor (1; 31)
angeordnete die gemeinsame Betriebsleitung (5; 35) wahl
weise mit jeder der zu den einzelnen Wicklungen des
Elektromotors (1; 31) führenden Betriebsleitungen (2, 3;
32, 33, 39) elektrisch verbinden kann.
5. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein elektronisches Steuerglied
vorgesehen ist, welches die Relais (4, 6; 24, 26, 30;
34, 36) derart ansteuert, daß die gemeinsame Betriebs
leitung (5; 25; 35) beim Einschalten der niedrigsten Ge
schwindigkeitsstufe oder beim Umstellen zwischen ver
schieden Geschwindigkeitsstufen des Elektromotors (1;
21; 31) mindestens während der Prellzeit der näher am
Elektromotor (1; 21; 31) angeordneten Relais (4; 24, 30;
34) elektrisch mit dem elektronischen Schaltglied (7;
27; 37) verbunden ist und erst nach der Prellzeit auf
Betriebspotential (15 R) gelegt wird.
6. Schaltung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das vom Elektromotor (1; 21; 31) am weitesten entfernte
Relais (6; 26; 36) einen Arbeitskontakt aufweist, über
den die gemeinsame Betriebsleitung (5; 25; 35) mit dem
Betriebspotential (15 R) verbunden wird, und der für hö
here Belastungen ausgelegt ist als die Arbeitskontakte
des oder der übrigen Relais (4; 24, 30; 34).
7. Schaltung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß ein elektronisches Steuerglied
vorgesehen ist, welches das elektronische Schaltglied
(7; 27; 37) derart ansteuert, daß es frühestens nach Ab
lauf der Prellzeit des am weitesten vom Elektromotor (1;
21; 31) entfernten Relais (6; 26; 36) durchschaltet,
wenn die gemeinsame Betriebsleitung (5; 25; 35) elek
trisch mit dem elektronischen Schaltglied (7; 27; 37)
verbunden ist.
8. Verfahren zum Betrieb einer elektrischen Schaltung nach
einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich
net, daß beim Umschalten des Elektromotors (1; 21; 31)
vom Ruhezustand in den Betriebszustand mit der niedrig
sten Geschwindigkeitsstufe sowie beim Umschalten zwi
schen verschiedenen Geschwindigkeitsstufen zunächst das
oder die näher am Elektromotor (1; 21; 31) angeordneten
Relais (4; 24, 30; 34) in die entsprechende Betriebspo
sition geschaltet werden, und daß erst nach der Prell
zeit des letzten geschalteten Relais das vom Elektromo
tor (1; 21; 31) am weitesten entfernte Relais (6; 26;
36) die gemeinsame Betriebsleitung (5; 25; 35) auf Be
triebspotential (15 R) umschaltet.
9. Verfahren zum Betrieb einer elektrischen Schaltung nach
einem der Ansprüche 1 bis 7 oder nach Anspruch 8, da
durch gekennzeichnet, daß zum schnellen Abbremsen des
Elektromotors (1; 21; 31) auf Stillstand die gemeinsame
Betriebsleitung (5; 25; 35) durch das vom Elektromotor
(1; 21; 31) am weitesten entfernte Relais (6; 26; 36)
elektrisch mit dem elektronischen Schaltglied (7; 27;
37) verbunden wird, und daß frühestens nach Abklingen
des Relaisprellens dieses Relais (6; 26; 36) das elek
tronische Schaltglied (7; 27; 37) durchgeschaltet und
die gemeinsame Betriebsleitung (5; 25; 35) auf Massepo
tential gelegt wird.
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