DE19610216A1 - Vorrichtung zur Steuerung eines stufenlosen Getriebes - Google Patents
Vorrichtung zur Steuerung eines stufenlosen GetriebesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung eines
stufenlos in seiner Übersetzung verstellbaren Getriebes mit
den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
Die Erfindung ergänzt oder ersetzt die bisher übliche
Bandspannungsregelung von stufenlosen Umschlingungsgetrieben
(CVT) mit elektrohydraulischer Aktuierung. Ein CVT mit einer
Bandspannungsregelung ist beispielsweise der DE-OS 44 11 628
oder der EP-OS 0 451 887 zu entnehmen. In der Fig. 1 ist
ein solcher Getriebeaufbau im Schnitt dargestellt. Der
Verbrennungsmotor 1 kann durch die Drosselklappe 2 in seinem
abgegebenen Motormoment Mm beeinflußt werden. Die
Drosselklappe 2 ist z. B. mechanisch oder elektrisch mit dem
Fahrpedal (nicht dargestellt) gekoppelt. Der
Verbrennungsmotor 1 ist meist mittels einer Kupplung
und/oder eines Wandlers 3 an die Antriebs- (Primär-) Seite
des CVT-Getriebes 4 angekoppelt. Die Abtriebs-(Sekundär-)
Seite des CVT-Getriebes 4 ist über ein nachgeschaltetes
Getriebe (nicht dargestellt) mit den Rädern des Fahrzeugs
verbunden. Das CVT-Getriebe besitzt auf der Primär- und
Sekundärseite je eine axial verschiebbare Kegelscheibe 5 und 6.
Zur Verstellung der Übersetzung wird in den Ölkammern 7
und 8 ein entsprechender Primärdruck Pprim bzw.
Sekundärdruck Psec aufgebaut. Durch eine geeignete Wahl der
Stellgrößen Primärdruck Pprim und Sekundärdruck Psec muß
gewährleistet werden, daß
- 1. die Getriebeübersetzung i dem gewünschten Verhältnis von Primärdrehzahl Nprim und Sekundärdrehzahl Nsec entspricht, und
- 2. das kraftübertragende Schubgliederband 9 (bzw. Kette, Band) ausreichend stark an die Scheiben angepreßt wird, um ein Durchrutschen des Schubgliederbandes 9 zu verhindern.
Der obengenannte Punkte 1 wird durch eine elektrohydrauli
sche Übersetzungs- oder Primärdrehzahlregelung 10 reali
siert. Für den Punkt 2 wird eine Bandspannungsregelung 11
eingesetzt.
Zur Übersetzungs- und Bandspannungsregelung sind am Motor 1
und an dem CVT-Getriebe 4 Drehzahlsensoren 12, 13 und 14
vorhanden, welche die Motordrehzahl Mm, die Primärdrehzahl
Nprim und die Sekundärdrehzahl Nsec erfassen.
In dem häufig eingesetzten und in der Fig. 1 gezeichneten
Master-Slave-Prinzip dient der Sekundärdruck Psec zur Ein
stellung der Bandspannung und der Primärdruck Pprim zur Ein
stellung der Übersetzungs- bzw. Primärdrehzahl. Bei dem
alternativ möglichen Partner-Prinzip beeinflußt die Band
spannungsregelung sowohl den Primär- als auch den Sekundär
druck.
Allgemein kann man davon sprechen, daß für die Band
spannungsregelung ein Stellsignal in Form einer Druckgröße PB
zur Verfügung steht. Aus der Literatur sind mehrere Ver
fahren zur Regelung der Bandspannung bekannt, die jedoch
alle in ähnlicher Form arbeiten. Im folgenden wird die
DE-OS 44 11 628 bzw. die EP-OS 0 451 887 zur Erläuterung
herangezogen:
Hierzu zeigt die Fig. 2 die Bandspannungsregelung, die in
diesem Schutzrecht beschrieben wird. Aus dem Drosselklappen
winkel β und der Motordrehzahl Nm wird mit dem Kennfeld 34
das abgegebene Motormoment Tm bestimmt. Mit den Blöcken 38
und 35 kann das vom Wandler abgegebene Primärmoment Tpr be
rechnet werden. Der Block 45 berechnet die Übersetzung des
CVT. Mit dem Block 46 kann aus der Übersetzung und dem
Primärmoment Tpr das Sekundärmoment Tsec abgeschätzt werden.
Mit dem Block 49 berechnet man aus der Übersetzung den
Sekundärradius Rsec. Aus dem Sekundärradius und dem Sekun
därmoment Tsec folgt nun mit 52 der mindestens erforderliche
Sekundärdruck Psec. Nach Aufschlag eines Reservedrucks in
Block 64 wird das Signal durch einen Tiefpaß 68 geglättet.
Anschließend wird der durch Fliehkräfte an der Sekundär
scheibe erzeugte mittlere Durck Psec (CENTR) mit dem Block
60 von obigem Druck abgezogen. Zudem wird das Ergebnis des
Drucks 63 durch ein Sensorsignal zur Messung der Bodenun
ebenheit 94 beeinflußt und anschließend durch einen Be
grenzer 168 auf einen wählbaren Bereich eingeschränkt. Das
Ergebnis der bisherigen Berechnungen Psec (TV) wird nun von
einem unterlagerten Druckregelkreis 70, 72 usw. weiterver
wendet. Der Druckregelkreis sorgt dafür, daß an der Sekun
därscheibe letztlich der Druck Psec (MV) auf den Wert Psec
(DV) eingestellt wird.
In der Veröffentlichung "Status der cvt-Entwicklung-Vorteile
und Grenzen des Systems", 2. Aachener Kolloquium Fahrzeug- und
Motortechnik ′89, ist erwähnt, daß man an ein optimales
CVT neben der optimalen Regelstrategie die Forderung nach
einem möglichst guten Wirkungsgrad und einem niedrigen
Geräuschpegel stellt. Der Veröffentlichung ist zu entnehmen,
daß sowohl bei der Verwendung eines Schubgliederbandes als
auch bei einer Kette zur Kraftübertragung Laufgeräusche
entstehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, in einfacher
Weise ein an sich bekanntes stufenlos verstellbares Getriebe
hinsichtlich des Wirkungsgrades und der Geräuschentwicklung
zu optimieren.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1
gelöst.
Die Erfindung geht aus von einem System zur Verstellung eines in
seiner Übersetzung kontinuierlich verstellbaren
Umschlingungsgetriebes mit einer mit dem Fahrzeugmotor
wirkverbundenen Antriebsseite und einer mit den Fahrzeugrädern
wirkverbundenen Abtriebsseite. Dabei weist die Antriebsseite und
die Abtriebsseite wenigstens ein auf ein Ansteuersignal hin
axial verschiebbares Element auf, das im wesentlichen die Form
einer Kegelscheibe aufweisen kann. Der Kern der Erfindung
besteht darin, daß Mittel zur Erfassung von Schall vorgesehen
sind und das Ansteuersignal wenigstens abhängig von dem erfaßten
Schall gebildet wird. Insbesondere ist vorgesehen, daß die
Mittel zur Erfassung von Schall zur Erfassung der
Getriebegeräusche in der Nähe des Getriebes angeordnet sind. Es
kann sich dabei um die Erfassung von Luftdruckschwankungen
und/oder um die Erfassung von Körperschall handeln. Durch die
Berücksichtigung der Getriebgeräusche gelangt man in einfacher
Weise zu einem ruhigen und wirkungsgradoptimierten Betrieb des
Getriebes, da der Schall im allgemeinen durch eine zu hohe
Reibung zwischen einem das Antriebsmoment übertragenden
Schubgliederband oder einer das Antriebsmoment übertragenden
Kette verursacht sein kann.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist
vorgesehen, daß die Bildung des Ansteuersignals derart
geschieht, daß einem Wert, der einen Grunddruck repräsentiert,
ein von dem erfaßten Schall abhängiger Anteil überlagert wird.
Dies hat den Hintergrund, daß zunächst ein bestimmter Grunddruck
durch das entsprechende Motorkennfeld (abhängig von der erfaßten
Motorleistung oder von dem erfaßten Motormoment) bestimmt wird.
Wie oben beschrieben, ist bei der Bestimmung des Grunddrucks die
gewünschte Getriebeübersetzung und eine bestimmte minimale
Bandspannung zu berücksichtigen. Durch eine erfindungsgemäße
Prüfung bzw. Beeinflussung durch den erfaßten Schall, im
allgemeinen unter Berücksichtigung der Getriebeausgangsdrehzahl,
ist es dann möglich mit kleinstmöglicher Reibung zu fahren. Die
Erfassung der Motorleistung oder des Motormoments kann abhängig
von der erfaßten Motorlast und abhängig von der erfaßten
Motordrehzahl geschehen.
Die Bildung des Ansteuersignals geschieht derart, daß der
erfaßte Schall minimal wird.
Besonders vorteilhaft ist es, zur Bildung des Ansteuersignals
nur ausgewählte Anteile des erfaßten Schalls heranzuziehen. Dies
hat den Hintergrund, daß die Schallanteile, die durch die zu
optimierende Reibung bedingt sind, unter Umständen überlagert
sein können von Schallanteilen, die nicht mit der Reibung
zusammenhängen (z. B. Pumpengeräusch). Diese Anteile können aus
dem Gesamtsignal herausgefiltert werden, so daß zur
Beeinflussung des Ansteuersignals nur noch die Schallanteile
herangezogen werden, die unmittelbar mit der Getriebereibung
zusammenhängen. Dabei kann vorgesehen sein, daß der erfaßte
Schall einer Frequenzanalyse unterzogen wird und nur ausgewählte
Frequenzen zur Bildung des Ansteuersignals herangezogen werden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Fig. 1 und 2 zeigen den bekannten Stand der Technik
mit einem schematischen Schnittbild eines Getriebeaufbaus
und einem Blockschaltbild. Die Fig. 3 zeigt die räumliche
Anordnung des Schallsensors, während die Fig. 4 ein
Blockschaltbild der erfindungsgemäßen Vorgehensweise
abbildet. Die Fig. 5 zeigt das Frequenzspektrum des
erfaßten Schalls und die Fig. 6 zeigt ein
Übersichtsblockschaltbild der Erfindung.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Fig. 3 zeigt mit dem Bezugszeichen 9 Mittel zur
Kraftübertragung zwischen den Primärscheiben 15 und den
Sekundärscheiben 16. Wie schon erwähnt, wird die
Antriebskraft des Fahrzeugmotors über ein Band oder eine
Kette 9 zwischen der in der Fig. 1 dargestellten
Primärseite und der ebenfalls dort dargestellten
Sekundärseite des Umschlingungsgetriebes übertragen. Es kann
sich dabei um ein aus dem Stand der Technik bekanntes
Schubgliederband oder um eine aus dem Stand der Technik
bekannte Laschenkette handeln. Hierzu sei beispielhaft auf
die eingangs erwähnte Veröffentlichung (2. Aachener
Kolloquium, Fahrzeug- und Motorentechnik 89, Seiten 553
fortfolgende) verwiesen. Wesentlich für die Erfindung in
diesem Ausführungsbeispiel ist die Anordnung des
Schallsensors 17, der in der Nähe des Getriebes angeordnet
sein muß. Dieser Schallsensor 17 mißt die Laufgeräusche des
Bandes oder der Kette 9, die insbesondere durch die Reibung
auf den Kegelscheiben der Antriebs- und Abtriebsseite
verursacht werden. Der Schallsensor 17 kann dabei den Schall
beziehungsweise das Geräusch derart erfassen, daß
Luftdruckschwankungen detektiert werden. Alternativ oder
ergänzend kann selbstverständlich auch der Körperschall am
Getriebe detektiert werden. Die Fig. 5 zeigt beispielhaft
eine Frequenzverteilung des erfaßten Schalls bei einer
konstanten Motordrehzahl von 3000 Umdrehungen pro Minute.
Wie in der Fig. 4 dargestellt, wird in dem Block 52 ein
Grunddruck Psec min gebildet. Diese Vorgabe eines Minimaldrucks
für die Verstellscheiben entspricht dem durch das
Motorkennfeld vorgegebenen Motormoment. Dies wurde eingangs
anhand der Fig. 2 und den dort beschriebenen
Blöcken 34 und 35 und 46 beschrieben. In diesem
Ausführungsbeispiel entspricht der Block 52 in der Fig. 4
dem gleich bezeichneten Block in der Fig. 2. Wesentlich für
dieses Ausführungsbeispiel ist, daß den Grunddruck im
Block 102 ein schallabhängiger Anteil überlagert wird.
Hierzu wird durch den schon beschriebenen Schallsensor 17
der Schall G ermittelt. Dieser Schall G kann entweder direkt
dem Block 102 zugeführt werden, oder, wie in der Fig. 4 zu
sehen ist, erst einer Frequenzanalyse 101 unterzogen werden.
In diesem Falle werden dem Block 102 nur bestimmte,
ausgewählte Anteile G′ zugeführt. Im Block 102 wird nun dem
unterlagerten Druckregler 70 (siehe Fig. 2) der
Sekundärdruck Psec zugeführt. Die Bildung des Drucks P sec
geschieht derart, daß der erfaßte Schall G beziehungsweise
die erfaßten Schallanteile G′ minimal werden. Auf den
Grunddruck Psec min wird also ein Druckanteil derart
aufmoduliert, daß der erfaßte Schall beziehungsweise die
relevanten Schallanteile minimiert werden.
Die Fig. 6 zeigt ein Übersichtsblockschaltbild der
Erfindung. Hierbei wird die Motorleistung des Motors 1 durch
die Zündung beziehungsweise Einspritzung 601 eingestellt.
Die Ausgangswelle 610 ist (unter Vernachlässigung einer
Kupplung beziehungsweise eines Wandlers) mit der
Antriebsseite eines Umschlingungsgetriebes 4 verbunden. Zur
Beschreibung des Umschlingungsgetriebes soll auf die Fig. 1
verwiesen werden. Die primär- und sekundärseitigen Radien
für das Band beziehungsweise für die Kette 9 werden durch
die Primär- und Sekundärdrücke bestimmt. Hierzu ist ein
Druckregler 604 und ein Hydraulikdruckreservoir 605
vorgesehen. Der Druck kann durch den Drucksensor 606
gegebenenfalls erfaßt werden. Weiterhin ist zur Minderung
beziehungsweise zur Steigerung des primärseitigen Drucks ein
Ventil 603 dargestellt. Die Übersetzungs- beziehungsweise
Wandspannungsregelung wird durch das Steuergerät ECU
gesteuert beziehungsweise geregelt. Hierzu werden diesem
Steuergerät die Motordrehzahl Nm, die
Getriebeausgangsdrehzahl Nsec, das Ausgangssignal G des
Geräuschsensors 17, das Motormoment Tm und die
Getriebetemperatur T zugeführt.
Claims (9)
1. System zur Verstellung eines in seiner Übersetzung
kontinuierlich verstellbaren Umschlingungsgetriebes (4) mit
einer mit dem Fahrzeugmotor (1) wirkverbundenen Antriebsseite
(610) und einer mit den Fahrzeugrädern wirkverbundenen
Abtriebsseite (611), bei dem die Antriebsseite und die
Abtriebsseite wenigstens ein auf ein Ansteuersignal (Psec) hin
axial verschiebbares Element (6) aufweist, dadurch
gekennzeichnet, daß Mittel (17) zur Erfassung von Schall
vorgesehen sind und das Ansteuersignal (Psec) wenigstens
abhängig von dem erfaßten Schall gebildet wird.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das axial
verschiebbares Element (6) im wesentlichen die Form einer
Kegelscheibe aufweist.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel (17) zur Erfassung von Schall zur Erfassung der
Getriebegeräusche in der Nähe des Getriebes angeordnet sind.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bildung des Ansteuersignals (Psec) derart geschieht, daß einem
einen Grunddruck repräsentierenden Wert (Psec min) ein von dem
erfaßten Schall (G) abhängiger Anteil überlagert wird.
5. System nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der einen
Grunddruck repräsentierende Wert (Psec min) abhängig von der
erfaßten Motorleistung oder dem erfaßten Motormoment (Tm) ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erfassung der Motorleistung oder des Motormoments (Tm) abhängig
von der erfaßten Motorlast und abhängig von der erfaßten
Motordrehzahl (Nm) geschieht.
7. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bildung des Ansteuersignals (Psec) derart geschieht, daß der
erfaßte Schall minimal wird.
8. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bildung des Ansteuersignals (Psec) nur ausgewählte Anteile des
erfaßten Schalls herangezogen werden.
9. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
erfaßte Schall einer Frequenzanalyse unterzogen wird und nur
ausgewählte Frequenzen zur Bildung des Ansteuersignals (Psec)
herangezogen werden.
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