DE1957394B2 - Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschäumten Polyurethanen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls verschäumten PolyurethanenInfo
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Description
worin R ein Wasserstoffatom oder einen organischen Rest, der nicht mit Hydroxy- oder Isocyanatgruppen
reagiert, R' Wasserstoff, einen Arylrest oder einen niederen Alkylrest, m eine Zahl
von 0 bis 2 und η 1 oder 2 bedeutet, verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Monoearbamat verwendet,
in dessen Formel R' ein Wasserstoffatom und R ein Wasserstoffatom, einen C1- bis Cjg-Alkylrest
oder einen Phenylrest bedeutet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Monoearbamat verwendet,
in dessen Formel m 0 und η 1 bedeutet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß man als Monoearbamat
2-Hydroxyäthyl-2-hydΓoxyäthylcarbamat,
2-HydΓoxyäthyl-2-hydroxypropylcarbamat,
2- Hydrox ypropyl-2-hydroxypropylcar baniiit oder
2 - Hydroxyäthyl - 2 - hydroxyäthoxyäthylcarbamat verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Herstellung eines Polyurethans mit Zellstruktur,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung des organischen Polyisocyanats mit
einem Polyätherpolyol in Gegenwart eines Treibmittels und 15 bis etwa 50 Gewichtsprozent eines
Monocarbamats der in Anspruch 1 angegebenen Formel durchführt.
Bei der Umsetzung eines organischen Polyisocyanats mit einem Polyätherpolyol zu einem Polyurethan
werden verschiedene Komponenten in das System eingeführt, um die physikalischen Eigenschaften
des erhalte, ^n Polyurethans einzustellen.
Wenn beispielsweise ein Produkt mit Zellstruktur gewünsch'wird,
wird der Polyurethanreaktionsmischung Wasser oder ein geeignetes Treibmittel zugesetzt. Um
Eigenschaften verschiedener Polyurethane, wie Zugfestigkeit, Dehnung, Reißfestigkeit, Flexibilität, Weichheit
oder Härte des erhaltenen Produkts oder seine Farbe, einzustellen, werden verschiedene andere Zusätze
verwendet. Häufig führt ein solcher Zusatz, mit dem eine bestimmte Eigenschaft verbessert werden
soll, zur Verschlechterung anderer Eigenschaften des Polyurethans. Beispielsweise könnei ι Zusätze, die die
Zugfestigkeit eines festen (ungeschaumten) Polyurethans erhöhen, z. B. verschiedene Füllstoffe, 2:u einer
Verminderung der Dehnung des Polyurethanpirodukts führen. Es ist deshalb erforderlich, ein ausgeglichenes
\R R h
Verhältnis der Eigenschaften für einen bestimmten Zweck zu erzielen.
Feste Polyurethane haben Verwendung für Dichtungen, Dichtungsmassen, Bodenbeschichtungen
u. dgl. gefunden. In den letzten Jahren ist es mit dem
Aufkommen formgepreßter starrer Kunststoffe wünschenswert geworden, flexible Polyurethanformen a n
Stelle der aufwendigeren Silikonfonnen, die zur Zeit
benutzt werden, /.u verwenden. Damit eine P^!·
urethanmasse für diesen Zweck verwendet werden kann, muß sie weich und flexibel sein, dabei jedoch
gute Zug- und Reißfestigkeit haben, so daß die Form nicht nach kurzer Zeit durch Brüche oder Risse in dem
Formenmaterial unbrauchbar wird. Polyurethannrassen konnten bisher für diesen Zweck nicht verwendet
werden.
Polyurethanmassen, die allgemein für Bodenbeläge in Gebrauch sind, sind in einem Lösungsmittel gelöste
Systeme, die nach Auftragen auf den Boden durch Feuchtigkeit aus der Atmosphäre fehärtet
werden. Es hat sich herausgestellt, daß diese Bodenbeschichtungen ein beträchtliches »Durchbluten« zeigen,
besonders w<ain sie auf eine Unterlage aufgebracht
werden, die vorher mit einem Bodenbelag anderer Art beschichtet wurde. Zwar gibt es einige
Einkomponentenbodenbeschichtungen (d. h. ohne Lösungsmittel), es hat sich jedoch gezeigt, daß diese hinsichtlich
einer oder mehrerer der gewünschten Eigenschaften für einen brauchbaren Bodenbelag Mängel
aufweisen. Damit dis Elastomere eine brauchbare Bodenbeschichtungsmasse ist, so.ll es fest, beständig
gegen Abtreten und dennoch so flexibel sein, daß es sich Unebenheiten im Boden anpaßt.
Mit der weit verbreiteten Verwendung von Schaumstoffschonern
in Automobilen u. dgl. ist es wünsehenswert geworden, Schonbeläge oder -bezüge mit
einer zähen trittfesten Haut zu entwickeln, die mit der Schaumstruktur des Schoners ein Ganzes bildet. Bisher
war es erforderlich, die Form in der der Schonbelag gegossen werden sollte, mit einem dekorativen über-
zug, z. B. einer Vimylfolie od. dgl., auszulegen, um die
für den Schoner erforderliche Festigkeit und Scheuerbeständigkeit zu erzielen, dabei aber ein attraktives
Aussehen des Schonbezugs zu bewahren. Bei bisher unternommenen Versuchen, einen Polyurethanschaumschonbelag
mit einer damit integral verbundenen Haut zu erzeugen, die diese Anforderungen erfüllt,
haben sich beträchtliche Schwierigkeiten gezeigt und enttäuschende Ergebnisse ergeben.
Gegenstand i'er Erfindung ist ein Verfahren zui Herstellung von Polyurethanen durch Umsetzuni eines organischen Polyisocyanats mit einer polymerer Polyhydroxyverbindung in Gegenwart eines Carbon amidgruppen aufweisenden Kettenverlängerungsmit
Gegenstand i'er Erfindung ist ein Verfahren zui Herstellung von Polyurethanen durch Umsetzuni eines organischen Polyisocyanats mit einer polymerer Polyhydroxyverbindung in Gegenwart eines Carbon amidgruppen aufweisenden Kettenverlängerungsmit
tels unter Formgebung, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Kettenverlängerungsmittel ein Monocarbamat der allgemeinen Formel
O R'
!I I
HO-CH-CH-O-C-N-(CH,)m-/CH-CH-O\-H
R R
IR R
nämlich Bis(harnstoffglykole), verwendet werden. Dieses
Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß die Aushärtung sehr langsam und nicht bei Raumtemperatur,
sondern bei höheren Temperaturen stattfindet
Die für die erfindungsgemäßen Zwecke verwendeten
Monocarbamate können durch Umsetzung
organischen Carbonate der Formel
organischen Carbonate der Formel
worin R ein Wasserstoffatom oder einen organischen Rest, der nicht mit Hydroxy- oder Isocyanatgruppen
reagiert, R' Wasserstoff, einen Arylrest oder einen niederen Alkylrest, m eine Zahl von O bis 2 und η 1
oder 2 bedeutet, verwendet.
Der erfindungsgemäß verwendete Kettenverlängerer
wird der Reaktionsmischung aus einem organischen Polyisocyanat und einer organischen polymeren
Polyhydroxyverbindung, z. B. Polyester- oder
Polyätherpolyolen, die zur Herstellung von Polyurethanen verwendet werden, zusammen mit einem
Urethankatalysator und verschiedenen Zusätzen, die häufig auf dem Polyurethangebiet verwendet werden,
zugesetzt.
In der veröffentlichten japanischen Patentanmeldung 13 079/68 (Derw. Japanese PaL Rep., 1968,
Nr. 22) ist bereits ein Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen beschrieben worden, bei dem Carbonamidgruppen
aufweisende Kettenverlängerungsmittel,
CH-CH
mit einem Amin der Formel
R'
H-N-(CH2)m-
CH — CH — O\ — H
hergestellt werden, wobei R, R', m und π wie oben definiert sind. Die Reaktion verläuft allgemein wie
folgt:
O O R'
I I I
CH — CH + HN — (CH2)m—/CH — CH — O\ — H
RR U R )n
Beispiele für einige besonders bevorzugte Carbamate sind 2-Hydroxyäthyl-2-hydro*yäthylcarbamat,
2 - Hydroxyäthyl - 2 - hydroxypropyloarbamat, 2 - Hydroxypropyl-2-hydroxyäthylcarbamat,
2-Hydroxypropyl-2-hydroxypropylcarbamat, 2-Hydroxyäthyl-3-hydroxypropylcarbamat
oder 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxy-2-phenyläthylcarbamaL
Die Umsetzung zwischen einem Amin und einem Carbonat ist eine allgemein bekannte chemische
Reaktion. Die organischen Carbonate, die bei der Reaktion zur Erzeugung der für die erfindungsgemäßen
Zwecke geeigneten Monocarbamate verwendet werden, werden im allgemeinen aus Olefinkohlenwasserstoffen
durch Erzeugung des Epoxids und weitere Umsetzung mit Kohlendioxid zum organischen
Carbonat hergestellt. Ein beispielhaftes Verfahren zur Herstellung von organischen Carbonaten
aus Epoxiden ist in der USA.-Patentschrift 2 773 070 beschrieben. R kann daher entweder ein Wasserstoffatom
oder einen organischen Rest bedeuten, der mit Isocyanat- oder Hydroxygruppen nicht reagiert, so
daß die Bildung des Polyurethans nicht gestört wird. Vorzugsweise ist R ein Wasserstoffatom, ein C1 bis
C18-Alkylrest oder ein Arylrest. Besonders bevorzugt
sind Wasserstoff, C1 bis C4-Alkylreste (niedere Alkylreste),
der Phenylrest, der Benzylrest oder der Toluylrest. Beispiele für besonders bevorzugt verwendete
Carbonate sind Äthylencarbonat, Prupylenvarbonat, O R'
I! I
HO-CH-CH~O-C-N-(CH2)„,-/CHCHO\H
RR IR R 1
Butylencarbonat, Amylencarbonat, Heptencarbonat, Octencarbonat oder Styrolcarbonat.
Wenn R einen anderen Rest als ein Wasserstoffatom bedeutet, ist das erhaltene Monocarbamat, das für
die erfindungsgemäßen Zwecke verwendet wird, im allgemeinen mit den höhermolekularen polymeren
Polyhydroxyverbindungen, die für die Umsetzung mit einem organischen Polyisocyanat zur Erzeugung des
Polyurethans verwendet werden, besser verträglich.
Wenn R ein Wasserstoffatom oder einen niederen Alkylrest (d. h. einen C1 bis C4-Alkylrest) bedeutet, ist
Rühren erforderlich, damit gewährleistet ist, daß sich der Monocarbamatkettenverlängerer in der polymeren
Polyhydroxykomponente vollständig und
gleichmäßig verteilt hat, wenn die Umsetzung mit dem
organischen Polyisocyanat beginnt. Es wurde festgestellt, daß Carbamate auf Basis von Propylencarbonat
verträglicher sind als solche auf Basis von Äthylencarbonat, obwohl der Unterschied nur in einem ein-
fio zigen Kohlenstoffatom in einem Rest R besteht.
Die Amine, die entsprechend der oben angegebenen Formel in der Umsetzung verwendet werden, sind
solche primären oder sekundären Amine, die den Carbonatring an der Carbonylgruppe unter Bildung
des Carbamate öffnen. An das Stickstoffatom des Amins ist eine Hydroxyalkyl- oder Hydroxyalkoxygruppe
gebunden, damit eine endständige Hydroxygruppe vorhanden ist, die sich mit dem Polyisocyanat
1 957 384
in der Urethanbildungsreaktion umsetzen kann. Die Reste R, die aus dem zur Erzeugung des Carbamats
verwendeten Amin stammen, können ebenfalls Wasserstoffatome oder organische Reste sein, die mit Isocyanat-
oder Hydroxygruppen nicht reagieren, und sind wie oben vorzugsweise Wasserstoffatome, Q bis
Qg-Alkylreste oder Arylreste. Besonders bevorzugt
als solche Reste R sind Wasserstoff, niedere Alkylreste, der Phenylrest, der Benzylrest oder der Toluylrest.
Der weitere an das Stickstoffatom gebundene Rest R' kann aus Wasserstoff, einem Arylrest oder einem
niederen Alkylrest bestehen, z. B. aus MethyKÄthyl-,
Propyl-, Butyl-, Amyl-, Hexylresten, ihren Isomeren
oder dem Phenylrest. Beispielhafte Amine sind Monoäthanolamin, Monoisopropanolamin, Monobutanolamin,
2-Hydroxy-2-phenäthylamin, N-Methyl-2-hydroxyäthylamin,
N - Propyl - 2 - hydroxyäthylamin, 2-Hydroxyäthoxyäthylamin, N-Phenyl-2-hydroxyhexylamin
oder 3-Hydroxypropylamin.
Zur Herstellung von Polyurethanen werden polymere Polyhydroxyverbindungen, z. B. Polyester- oder
Polyätherpolyole, mit organischen Polyisocyanaten unter Bildung eines Polyurethans umgesetzt. Polyätherpolyole
werden hierin beschrieben und Polyesterpolyole sind beispielsweise aus der ÜSA.-Patentschrift
3 391 093 bekannt. Diese Umsetzung findet gewöhnlich
in Gegenwart eines Katalysators statt, kann aber auch ohne Ka alyse ablaufen, wenn ein Polyol
mit tertiären Stickstoffatomen verwendet wird. Bei der praktischen Durchführung der Erfindung werden
dieser Reaktionsmischung die oben beschriebenen Monocarbamate zugesetzt, um verbesserte Polyurethane
zu erzeugen. Es wurde gefunden, daß verbesserte Zugfestigkeit, Reißfestigkeit, Dehnung und raschere
Reaktion erzielt werden. Mit dem erfindungsgemäß verwendeten Monocarbamatkettenverlängerer sind
feste, jedoch biegsame Bodenschichtungen und Dichtungsmassen möglich. Ferner können weiche flexible
Formen erzeugt werden, die sich durch verbesserte Reißfestigkeit auszeichnen, jedoch genügend Druckfestigkeit
haben, um Drücke auszuhalten, die entstehen, wenn die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellte Form einen sich ausdehnenden Schaumstoff aufnehmen muß.
Erfindungsgemäß können ferner geschäumte, zellige Polyurethane mit einer zähen, damit ein Ganzes bildenden
Haut erzeugt werden, die zur Herstellung von geformten Schonbezügen oder -belägen od. dgl. geeignet
sind.
Für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignete Polyisocyanate sind die zur Herstellung von Polyurethanen
bekannten organischen Diisocyanate, Triisocyanate oder Polyisocyanate. Es können beispielsweise
als Handelsprodukte leicht erhältliche gemischte Isomere von Toluylendiisocyanat verwendet werden,
wie sie in der USA.-Patentschrift 3 298 976 beschrieben sind. Besonders bevorzugt sind Diisocyanate oder
Polyisocyanate, die durch Phosgenierung des Reaktionsprodukts von Anilin und Formaldehyd hergestellt
worden sind, z. B. 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, 2,4'-Diphenylmethandiisocyanat oder PoIyphenylmethylenpolyisocyanate
mit höherer Funktionalität, die im folgenden als Polyarylpolyisocyanate bezeichnet werden. Besonders bevorzugte organische
Polyisocyanate zur Erzeugung von festen Polyurethanen sind Diphenylmethandiisocyanat oder modifizierte
Diphenylmethandiisocyanate. Polyarylpolyisocyanate, die für die erfindungsgemäßen Zwecke,
besonders zur Erzeugung von Polyurethanen mit Zellstruktur, verwendet werden, haben sine Funktionalität
von mehr als 2,0, bis etwa 3,3. Besonders bevorzugt wird eiue Funktionalität im Bereich von
etwa 2,3 bis etwa 2,9.
Für die erfindungsgemäßen Zwecke geeignete Polyätherpolyole sind Diele, Triole, Tetraole oder Mischungen
daraus mit einem Molekulargewicht von etwa 500 bis etwa 10 000. Die Diele sind im allgemeinen
ίο Polyalkylenätberglykole, z. B. Polypropylenätherglykol
oder Polybutylenätherglykol oder Mischungen
daraus. Man kann auch gemischte Polyätherpolyolt verwenden, z. B. die Kondensationsprodukte eines
Alkylenoxide mit einem mehrwertigen Alkohol mit
drei oder vier primären Hydroxygruppen, z. B. Glycerin,
Trimethylolpropan, 1,2,6-Hexantriol oder Pentaerythrit.
Diese Polyätherpolyole sind allgemein bekannt und können nach einem beliebigen bekannten
Verfahren hergestellt werden, z.B. nach den Ver-
fahren, die in »Encyclopedia of Chemical Technology«, Bd. 7, S. 257 bis 262. Interscience Publishers, Inc..
1951, beschrieben sind.
Wie erwähnt, kann jeder geeignete mehrwertige PoSyalkylenäther verwendet werden, z. B. das Kon-
densatiönsprodukt eines Alkylenoxide mit einem mehrwertigen
Alkohol. Jeder geeignete mehrwertige Alkohol kann verwendet werden, z. B. Äthylenglykol,
1,2-Propylengl>kol, 1,3-Propylenglykol, 1,4-Butylenglykol,
1 3-Butylenglykol, Glycerin, Trimethylolpro-
pan. 1,2,6-Hcxantriol oder Pentaerythrit. Jedes geeignete
Alkylenoxid kann verwendet werden, z. B. Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Amylenoxid
oder ihre verschiedenen Isomeren. Selbstverständlich können die mehrwertigen Polyalkylenätherpolyole
aus anderen Ausgangsstoffen hergestellt worden sein, z. B. aus Tetrahydrofuran, Epihp'n<*?nhydrinen oder
Aralkylenoxiden. z. B. Styroloxid. bs können mehrwertige Polyätherpolyole mit drei oder vier Hydroxygruppen
pro Molekül und einem Molekulargewicht
von etwa 2000 bis etwa 10 000 verwendet werden. Das verwendete Polyol kann aus einer Mischung von
Diolen mit Triolen oder Tetrolen bestehen, die eine Polyolmischung mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht von etwa 500 bis etwa 10 000
ergibt. Die Verwendung gemischter Diole und Triole für feste Polyurethanelastomere ist in der USA.-Patentschrift
3 391 101 allgemein erläutert. Zur Verwendung für sich allein oder in Mischung mit einem
Diol am meisten bevorzugt sind die Polyoxyalkylentriole
und -tetrole mit einem Molekulargewicht von etwa 2000 bis etwa 7000.
Die Polyätherpolyole können primäre oder sekundäre Hydroxygruppen als Endgruppen aufweisen.
Wenn der mehrwertige Alkohol mit einem Alkylenoxid, z. B. Propylenoxid oder Butylenoxid, umgesetzt
worden ist, sind die endständigen Gruppen vorwiegend sekundäre Hydroxygruppen. Im Rahmen der Erfindung
können jedoch auch Polyäthertriole oder PoIyätherletrole verwendet werden, an die etwa 5 bis
etwa 15 Gewichtsprozent Äthylenoxid in einer letzten
Alkoxylierungsstufe nach den bekannten Alkoxylierungsverfahren zur Erhöhung des Gehalts des PoIyätherpolyols
an endständigen primären Hydroxygruppen addiert sind. Die Erzeugung von PoIy-
ätherpolyolen primären OH-Gruppenanoden »Enden« wird in der USA.-Patentschrift 3 336 242 allgemein
erläutert.
Wie erwähnt, werden das Polyätherpolyol und das
Wie erwähnt, werden das Polyätherpolyol und das
organische Polyisocyanat zu dem Polyurethan umgesetzt.
Diese Reaktion kann ohne Katalyse erfolgen, wenn ein Polyol verwendet wird, das tertiäre Stickstoffatome
enthält, oder sie kann in Gegenwart bekannter Polyurethankatalysatoren durchgeführt werden.
Die Verwendung eines besonderen Katalysators wird bevorzugt. Der verwendete Katalysator kann
einer der Katalysatoren sein, die bekanntermaßen für diesen Zweck geeignet sind, darunter tertiäre
Amine oder Metallsalze. Geeignete tertiäre Amine sind beispielsweise N-Methylmorpholin, N-Äthylmorpholin,
Triäthylendiamin, Triethylamin. Trimethylamin oder N-Dimethyläthanolamin. Typische Metallsalze
sind beispielsweise die Salze von Antimon, Zinn, Quecksilber oder Eisen, z. B. Dibutylzinndilaurat,
Phenylmercuriacetat oder Stannooctoat. Der Katalysator
wird gewöhnlich in einem Verhältnis von etwa 0,01 bis 2 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gewicht der gesamten Masse, verwendet.
Zur Erzielung verschiedener Eigenschaften können verschiedene Zusätze verwendet werden, z. B. Füllstoffe,
wie Ton, Calciumcarbonat, Talkum oder Titandioxid. Zur Färbung können Farbstoffe und Pigmente
zugesetzt werden, und Antioxidatien können ebenfalls verwendet werden.
Bei der Herstellung der hautbildenden Polyurethanprodukte mit Zellstruktur nach einer Ausfuhrungsform
der Erfindung wird ein Treibmittel verwendet. Als Schäummittel kann jedes Mittel verwendet werden,
das bekanntermaßen für diesen Zweck geeignet ist, z. B. Wasser, die halogenierten Kohlenwasserstoffe
und Mischungen daraus. Monofluortrichlormethan. Difluordichlormethan oder 1,1,2-Trichior 1,1.2-fluoräthanmethylenchlorid
sind typische halogenierte Kohlenwasserstoffe, sie sind jedoch nicht au1" diese Beispiele
begrenzt. Die Menge an Treibmittel kann innerhalb eines weiten Bereichs abgeändert werden. Im allgemeinen
werden die halogenierten Kohlenwasserstoffe bei der Herstellung des Polyurethans jedoch in
einer Menge von 1 bis 50 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteile des verwendeten Polyols angewandt. Wenn
Wasser als Treibmittel verwendet wird, liegt es in einer Menge von 0.1 bis 10 Gewichtsteilen pro
100 Gewichtsteile des Polyätherpolyols vor. Halogenierte Kohlenwasserstoffe als Treibmittel zur Erzeugung
von geschäumten Polyurethanen sind in der USA.-Patentschrift 3 072 582 beschrieben.
Wenn nach der Erfindung eine Bodenbeschichtungsmasse
oder Dichtungsmasse erzeugt werden soll, ist es häufig zweckmäßig, ein Vernetzungsmittel
mit mehreren aktiven Wasserstoffatomen zuzusetzen. Solche Vernetzungsmittel sind beispielsweise mehrwertige
Alkohole, z. B. Glycerin, Trimethylolpropan,
J ,2,6-HexantrioI oder Pentaerythrit, oder Amine, z. B.
Äthylendiamin oder Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetrahydroxypropyläthylendiamin. Die Vernetzungsmittel sind jedoch
nicht auf diese Beispiele beschränkt. Diese Vernetzungsmittel werden der Polyurethanmasse in solcher
Menge zugesetzt, daß sie etwa 0,02 bis etwa 10 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamte PoIyurethanmasse,
ausmachen. Die Verwendung solcher Veraetzungsmittd ist allgemein bekannt, und der
Fachmann kann den Grad und die Art der Vernetzung zur Erzielung gewünschter physikalischer Eigenschaften
leicht bestimmen.
Die Menge des Monocarbamatkettenverlängerers kann von nur 0,1 Gewichtsprozent, bezogen auf die
Polyolkomponente in einer festen elastomeren PoIyujrethanmasse,
bis zu etwa 50 Gewichtsprozent dei gesamten 7«^ereitung bei Verwendung in der haut
bildenden Polyurethanschaummasse reichen. Es kanr entweder als einziges Kettenverlängerungsmittel odei
S in Verbindung mit bekannten Kettenverlängerern wie 1,4-Butandiol, Diäthylenglykol oder 4,4'-Methy
len-bis(2-chloranilin) eingesetzt werden. Es wurde jedoch gefunden, daß das erfindungsgemäß verwen·
dcte Monocarbamat unabhängig davon, ob es alleir
ίο oder in Verbindung mit bekannten Kettenverlänge
rern verwendet wird, die Zugfestigkeit des erhaltener Polyurethans ohne Nachteil für andere physikalisch«
Eigenschaften verbessert. Bei Verwendung für fest« Polyurethane beträgt seine Menge 0,1 bis el we
15 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht de: Polyätherpolyols, und vorzugsweise etwa 0,5 bis
etwa 7 Gewichtsprozent.
Bei der Erzeugung der hautbildenden Polyurethan« mit Zellstruktur liegt der für die erfindungsgemäßer
Zwecke verwendete Monocarbamatkettenverlängerei in Mengen von 10 bis etwa 50 Gewichtsprozent dei
Polyurethanreaktionsmischung und vorzugsweise ir Mengen von etwa 15 bis etwa 35 Gewichtsprozent vor
Das erfindungsgemäße Verfahren wird entwedei
nach dem »Einstufen«-Verfahren oder nach den Prä polymerverfahren angewendet. Beim »Einstufen«
System werden alle Reaktionsteilnehmer und Zusätze gleichzeitig vermischt und umgesetzt. Bei der Prä
polymermethode wird ein Teil einer Polyhydroxy verbindung mit dem organischen Polyisocyanat η
einem Reaktionsprodukt umgesetzt, das nicht umge setzte Isocyanatgruppen enthält. Dieses Reaktions
produkt wird dann mit dem Rest der polymerer Polyhydroxyverbindung und dem Kettenverlängerei
vermischt und zum Polyurethan umgesetzt.
Bei der Umsetzung der polymeren Polyhydroxy verbindung mit dem organischen Polyisocyanat wire
ein Verhältnis von Isocyanatgruppen zu Hydroxy gruppen von etwa 0,8 bis etwa 1,5 angewandt. Diese;
Verhältnis, das als Isocyanatindex bezeichnet wird beträgt für die festen Polyurethane vorzugsweise Q,1.
bis etwa 1,3 und für das hautbildende Produkt mi Zellstruktur 0,8 bis 1,3. Für beide Polyurethansorter
wird ein Bereich von etwa 0,95 bis etwa 1,2 besonder) bevorzugt. Es wurde gefunden, daß mit einem Iso
cyanatindex von etwa 1,0 sehr gute Produkte erhaltei
werden.
Wenn R Wasserstoff bedeutet, ist das für die
erfindungsgemäßen Zwecke verwendete Monocarba mat, wie erwähnt, mit dem Polyätherpolyol, mit derr
der Kettenverlängerer sehr häufig bei der Polyurethan reaktion vermischt wird, verhältnismäßig schlech
verträglich. Wenn daher dieses besondere Carbama verwendet wird, soll das Polyätherpolyol, das der
Monocarbamatkettenverlängerer enthält, vor der Um setzung mit dem organischen Polyisocyanat, das zui
Erzeugung des Polyurethans verwendet wird, gründ lieh gemischt werden. Wenn dagegen die Reste P
an dem erfindungsgemäß verwendeten Monocarbama
as mehr Kohlenstoffatome enthalten, wird das Mona
carbamat mit dem Polyätherpolyol besser verträglich Es wurde gefunden, daß bei Verwendung eines Füll
Stoffs in der Polyurethanmasse das Monocarbama: mit dem Polyätherpolyol besser verträglich ist unc
daß Rühren in einem Ausmaß, welches ausreicht, urr den Füllstoff in Suspension mit dem Polyätherpolyo
zu halten, auch genügt, um das Monocarbamat dami in Mischung zu halten.
309 549/42!
3644
Durch die folgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Herstellung von 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthyl-
carbamat aus Monoäthanolamin und Äthylen-
carbonat
Ein 1-1-DreihaIskolben, der mit einem Rührer,
einem Thermometer und einem Tropftrichter ausgerüstet ist, wird mit 305 g Monoäthanolamin beschickt.
Dann wird mit der Zugabe von (geschmolzenem) Äthylencarbonat begonnen. Die Temperatur
steigt sofort an und beträgt nach Zugabe von etwa 20 ml 500C. Während der Zugabe des übrigen Äthylencarbonats
(insgesamt 445 g) wird die Reaktionnmischung durch Kühlen mit Eis bei 35 bis 40° C
gehalten. Die Reaktionsmischung wird über Nacht stehengelassen und dann 1 Stunde bei etwa 40 mm Hg
und 100° C abgestreift. Das niedrigviskose blaßgelbe flüssige Produkt hat eine Hydroxylzahl von 750 mg
KOH/g (theoretisch 753) und ein Aminäquivalerit von 0,04 mÄq./g.
Herstellung eines festen Polyurethans unter
Verwendung von 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthyl-
carbamat als Kettenverlängerer
500 g (0,50 Äquivalente) eines durch Äthylenoxid mit Endgruppen versehenen Polyoxypropylentriols
mit einem Molekulargewicht von 3000 und 112 g (1,50 Äquivalente) des wie oben hergestellten 2-Hydroxyäthyl
- 2 - hydroxyäthylcarbamats werden zur Entfernung jeglicher Feuchtigkeit 20 Minuten bei
120C evakuiert. Nach Abkühlen auf 25° C werden 350 g dieser Polyolmischung mit 0,15 g Stannooctoat
als Katalysator und 167 g eines modifizierten Diphenylmethandiisocyanats mit einem Äquivalentgewicht
von 143 vermischt. Der Isocyanatindex beträgt 1,0. Die Reaktionsmischung geiiert bei Raumtemperatur
in etwa 60 Sekunden. Nach 5 Tagen bei Raumtemperatur wird das feste Polyurethan getestet und
mit einem Polyurethan verglichen, das aus den gleichen Reaktionsteilnehmern in den gleichen Äquivalentverhältnissen
mit der Ausnahme hergestellt wurde, daß als Kettenverlängerer 1,4-Butandiol verwendet
wurde. Die Eigenschaften der beiden festen Polyurethane sind in Tabelle I miteinander verglichen.
Der Monocarbamatkettenverlängerer ergibt ein Produkt,
das sich durch höhere Zugfestigkeit und Reißfestigkeit auszeichnet.
Härte, Shore A2
Härte, Shore D
Zugfestigkeit, kg/cm2
100% Modulus, kg/cm2 ..
Dehnung, %
Einreißfestigkeit, kg/cm ..
Druckfestigkeit bei 10%
Verformung, kg/cm2 ...
bleibende Verformung,
Methode B, %
Verformung, kg/cm2 ...
bleibende Verformung,
Methode B, %
2-Hydroxyäthyl-
2-hydroxyäthyi-
carbsinat
83—87
36
162,6
162,6
65,7
262
262
38,6
14,5
53
53
1,4-Butandiol
80—81
83,9
48,2
188
21,2
48,2
188
21,2
23,8
43
43
Herstellung von 2-Hydroxyäthyl-2-(hydroxyäthoxy)-äthylcarbamat
Ein 1-1-Dreihalskolben, der mit einem Rührer,
einem Thermometer und einem Tropftrichter ausgerüstet ist, wird mit 420 g 2-(2-Aminoäthoxy)-äthanol
beschickt. Dann werden 352 g geschmolzenes Äthylencarbonat in einer Zeit von 2 Stunden bei 40 bis 45° C
zugegeben. Hierauf wird das Produkt auf 600C ro erwärmt und 30 Minuten unter einem Druck von
1,5 mm Hg bei dieser Temperatur gehalten.
Herstellung eines Urethanelastomeren unter
Verwendung von 2-Hydroxyäthyl-2-(hydroxyäthoxy)-äthylcarbamat als Kettenverlängerer
Verwendung von 2-Hydroxyäthyl-2-(hydroxyäthoxy)-äthylcarbamat als Kettenverlängerer
1000 g (1,0 Äquivalente) eines durch Äthylenoxid mit Endgruppen versehenen Polyoxypropylentriols
ίο mit einem Molekulargewicht von 3000 und 3,0 Äquivalente
des wie oben beschrieben hergestellten 2-Hvdroxyäthyl - 2 - (hydroxyäthoxy) - äthylcarbamats werden
zusammen im Vakuum bei 110° C abgestreift. 350 g der Polyolmischung werden mit 156 g des im
Beispiel 1 genannten Polyisocyanats und 0,3 g einer 50%igen Stannooctoatlösung als Katalysator vermischt.
Die Reaktionsmischung wird 3 Tage lang bei Raumtemperatur härten gelassen, wodurch ein
Elastomeres mit einer Shore -A2-Härte von 65 bis 66,
einer Zugfestigkeit von 65,3 kg/cm2 und einer Dehnung
von 262% erhalten wird. Ein anderes Polyurethan wird aus den gleichen Reaktionsteilnehmern in den
gleichen Verhältnissen mit der Ausnahme hergestellt, daß eine äquivalente Menge Diäthylenglykol an Stelle
des Monocarbamatkettenverlängerers verwendet wird. In Tabelle II sind die physikalischen Eigenschaften
der beiden festen Polyurethanelastomeren miteinander verglichen.
Härie, Shore A2
Zugfestigkeit, kg/cm2
100% Modulus, kg/cm2 .
Dehnung, %
Einreißfestigkeit, kg/cm .
Druckfestigkeit bei 10%
Verformung, kg/cm2 ..
bleibende Verformung,
Methode B, %
Verformung, kg/cm2 ..
bleibende Verformung,
Methode B, %
2-Hydroxy-
äthyl-
2-(hydroxy-
äthoxy)-
äthyl-
carbamat
65—66
65.3
22,1
262
19,6
8,4
41
41
Diäthylenglykol
74—75
60,4
47,2
140
22,5
16,8
42
42
Dieser Vergleich zeigt, daß das Carbamat ein
weicheres flexibleres Elastomeres, wie sich an seiner höheren Dehnung und seiner geringeren Härte, dem
niedrigeren Modulus und dem Verformungsverhalten zeigt, ohne Einbuße an Zugfestigkeit im Vergleich zu
der Verwendung von Diäthylenglykol als Verlängerer ergibt. Die Zugfestigkeit ist sogar erhöht
Dieses Beispiel erläutert dia Verbesserung der
Zugfestigkeit bei festen Urethanelastomeren für Dich-
tungszwecke, die unter Verwendung des 2-Hydroxyäthyl
2-hydroxyäthylcarbamats ermöglicht wird.
888 g (0,40 Äquivalente) eines dmch Äthylenoxid
mit primären OH-Endgruppen versehenen Polyoxypropylentriols
mit einem Molekulargewicht von 6500 werden mit 614 g calciniertem Ton und 8 g (0,20 g
Äquivalents) Trimethylolpropan vermischt. Nach einer Abstreifbehandlung im Vakuum bis 130°C zur Entfernung
jeglicher Feuchtigkeit wird die Mischung abgekühlt und mit 4,1 g Phenylmercuriacetat als
Katalysator und 15 g (0,20 Äquivalente) 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthylcarbamat
versetzt. 620 g dieser Polyol-Füllstoff-Katalysator-Mischung werden bei Raumtemperatur mit einem Polyarylpolyisocyanat
(Funktionalität etwa 2,3) vermischt, (NCO/OH= 1,1/ ><
1,0). Die Eigenschaften des gehärteten Elastomeren sind in der folgenden Tabelle III mit denen eines
ähnlichen Elastomeren verglichen, das aus der gleichen Zubereitung mit der Ausnahme hergestellt wurde,
daß der Carbamatverlängerer weggelassen wurde. Es wird eine beträchtliche Verbesserung der Zugfestigkeit
des Produkts, das den Monocarbamatkettenverlängerer enthält, ohne Verringerung der Einreißfestigkeit
und mit einer nur geringen Vermindung der Dehnung, erzielt.
2-Hydroxyäthyl-2-hydroxy-
äthylcarbamat, %
NCO/OH
Härte, Shore A2
Zugfestigkeit, kg cm2
Dehnung. %
Einreißfestigkeit, kg/cm ...
Druckfestigkeit bei 10%
Verformung, kg/cm2
bleibende Verformung,
Methode B, %
Methode B, %
0,93
1,1/1,0
66—67
67,3
125
125
14,1
10,7
4
4
keines
1,1/1.0
69—70
43,9
130
130
11,8
12,0
35
40
45
Herstellung von 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxypropylcarbamat
Ein 1-1-Dreihalskolben, der mit einem Rührer,
einem Thermometer und einem Tropftrichter ausgerüstet ist. wird mit 521 g (5,i0 Äquivalente) Propyiencarbonat
beschickt. Dieses Material wird auf 40"C erwärmt und mit 305 g (5,00 Äquivalente) Monoäthanolamin
mit solcher Geschwindigkeit versetzt, daß die Temperatur der Reaktionsmihchung 50" C
nicht überschreitet. Nach beendeter Zugabe wird die Mischung 1 Stunde bei 500C digenert und dann im
Vakuum bei 1000C 30 Minuten lang abgestreift. Das hellgelbe Produkt hat eine Hydroxylzahl von 674
und einen Amingehalt von 0,07 mAq./g.
to
Herstellung eines Urethanelastomeren unter
Verwendung von 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxy-
propylcarbamat als Kettenverlängerer
Eine Urethanelastomerdichtungsmasse wird aus einer Mischung von 1,0 Äquivalenten eines durch
Äthylenoxid mit Endgrappen versehenen Polyoxypropylentriols mit einem Molekulargewicht von 6500,
2,0 Äquivalenten eines Polyoxypropylenglykols mit einem Molekulargewicht von 4000, 37,3 Gewichtsprozent
(bezogen auf die Gesamtmasse) vollcalciniertem Tonfüllstoff, 0,20 Gewichtsprozent (bezogen auf
die Gesamtmasse) Phenylmercuriacetat als Katalysator und 2,0 Äquivalenten des 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxypropylcarbamats
erzeugt. 660 g dieser Mischung werden mit einer solchen Menge des im Beispiel 1 angegebenen Polyarylpolyisocyanats vermischt, daß
der Isocyanatindex 1,06 beträgt, (NCO/OH= 1,06/ 1,00). Die Prüfung des erhaltenen festen Elastomeren
ergibt eine Shore-A2-Härte von 42 bis 43, eine Zugfestigkeit
von 32,8 kg/cm2, eine Dehnung von 805% und eine Einreißfestigkeit von 22,8 kg/cm. Eine Probe
des Elastomeren zeigt eine Druckfestigkeit bei 10% Verformung von 4,5 kg/cm3.
Dieses Beispiel zeigt, wie 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthylcarbamat ein Urethanelastomeres verbessert,
das als fugenloser Fußbodenestrich geeignet ist.
Aus 1600 g eines durch Äthylenoxid mit primären
OH-Endgruppen versehenen Polyoxypropylenglykols mit einem Molekulargewicht von 2000, 160 g eines
durch Äthylenoxid mit primären OH-Endgruppen versehenen Polyoxypropylentriols mit einem Molekulargewicht
von 3000 und 1280 g calciniertem Tonfüllstoff wird eine Mischung erzeugt. 600 g dieser
Mischung werden mit 2,0 g Trimethylolpropan, 0,85 g Phenylmercuriacetat als Katalysator und 60 g eines
Polyarylpolyisocyanats mit einer Funktionalität von etwa 2,7 (NCO/OH = 1,1/1,0) versetzt. Die Mischung
wiril rasch gerührt und vergossen, wodurch ein Elastomeres
mit den in Tabelle IV beschriebenen Eigenschaften erhalten wird.
Weitere 597 g der vorstehend beschriebenen Polyol-Ton-Mischung werden mit 2,0 g Trimethylolpropan,
1,33 g Phenylmercuriacetat als Katalysator und 3,7 g 2 - Hydroxyäthyl - 2 - hydroxyäthylcarbamat versetzt.
Nachdem diese Mischung gut dispergiert ist, werden 70 g des gleichen Poiyarylpoiyisocyanais wie oben
zugesetzt, (NCO/OH = 1,1/1,0). Nach raschem Rühren und Vergießen wird die Mischung zu einem
zähen Elastomeren gehärtet, dessen Eigenschaften in Tabelle IV angegeben sind. Wie ein Vergleich der
beiden Produkte zeigt, ergibt die Verwendung von 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthylcarbamat ein Elastomeres
mit höherer Zugfestigkeit und Dehnung, als ohne den Verlängerer erzielt wird. Dadurch wird die
Zähigkeit und Fähigkeit zum Ausgleich von Bewegungen der Baukonstruktion erhöht, was beides
für fugenlose Fußbodenunterschichten vorteilhaft ist.
2-Hydroxyäthyl-2-hydroxy-
äthylcarbamat, %
NCO/OH
Härte, Shore A2
Zugfestigkeit, kg/cm2
Dehnung, %
Einreißfestigkeit, kg/cm
Druckfestigkeit bei
10% Verformung, kg/cm2
bleibende Verformung,
Methode B, %
10% Verformung, kg/cm2
bleibende Verformung,
Methode B, %
0,55
u/1,0
73—74
108
12,7
12,7
14,7
9$
9$
keines
U/1,0
74—75
U/1,0
74—75
53,5
TJ
Π.6
13,4
7,9
7,9
Dieses Beispiel zeigt die Verbesserungen, die bei Verwendung von 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthylcarbamat
zur Erzeugung weicher flexibler fester Urethanelastomerer, die zur Herstellung flexibler
Formen geeignet sind, erzielt werden.
Eine Lösung aus 280 g eines durch Äthylenoxid mit primären OH-Endgruppen versehenen Polyoxypropylentriols
mit einem Molekulargewicht von 6500, 555 g eines durch Äthylenoxid mit primären OH-Endgruppen
versehenen Polyoxypropylenglykols mit einem Molekulargewicht von 4000 und 50 g 4,4-Methylen-bis-(2-chloranilin)
wird durch Erwärmen der Mischung im Vakuum auf 110" C hergestellt. Die Lösung
wird abgekühlt und in 2 Teile geteilt, die wie folgt verwendet werden.
1 Teil der vorstehend beschriebenen Mischung wird mit einer Katalysatormischung aus 24%igem Bleiacetat
und einer Organoquecksilberkatalysatorlösung in Konzentrationen von 0,065 bzw. 0,31%. bezogen
auf die gesamte Zusammensetzung, versetzt. Die katalysierte Lösung wird mit einer solchen Menge
des im Beispiel 1 angegebenen Polyarylpolyisocyanats versetzt, daß sich ein Verhältnis von lsocyanal zu
Hydroxyl + Amin von 1,02/1,00 ergibt. Die Eigenschaften des erhaltenen Elastomeren sind*in der
folgenden Tabe"e V aufgeführt.
Der andere Teil der Mischung wird mit 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthylcarbamat
bis zu einer Gesamtmenge von 1,8% versetzt. Das Katalysatorsystem aus 24%igem Bleioctoat und der ll%igen Phenyl mercurioleatlösung
wird in solcher Menge zugesetzt, daß die Menge jedes Katalysators 0,05 bzw. 0,50%,
bezogen auf den gesamten Ansatz, beträgt. Das im Beispiel 1 genannte Polyarylisocyanat wird in solcher
Menge zugegeben, daß sich ein NCO/(OH + NH2)-Verhältnis
von 1,02/1,00 ergibt. Die Eigenschaften des Elastomeren sind ebenfalls in Tabelle V aufgeführt.
Das Elastomere, das 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyälhylcarbamat
enthält, weist höhere Zug- und Einreißfestigkeit auf. Es hat ferner ein höheres Lastaufnahmevermögen,
wie ein Vergleich der Druckfestigkeitswerte zeigt. Letztere Eigenschaft ist bei diesen weichen
Elastomeren besonders wichtig, da die daraus erzeugten flexiblen Formen eine genügende Druckfestigkeit
aufweisen müssen, damit sie den Kunststoffschäumen, die in den Formen gebläht werden, einen ausreichenden
Widerstand entgegensetzen.
2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthylcarbamat, %
NCOZ(OH + NH2)
Härte, Shore A2
Zugfestigkeit, kg/cm2
Dehnung, %
Einreißfestigkeit, kg/cm ...
Druckfestigkeit bei 10%
Verformung, kg/cm2
Verformung, kg/cm2
1,8
1,02/1,00
33—34
27,0
463
14,3
3,1
keines
1,02 1,00
33-34
20.6
447
447
11.8
ZO
Dieses Beispiel erläutert die Verwendung von 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyälhylcarbamat zur Erzeugung
von hautbildenden semiflexiblen Schaumstoffen. Diese können nach dem Einstufenverfahren aus verschiedenen
Polyoien, dem im Beispiel 1 genannten Diisocyanat, Fluorkohlenwasserstoff als Treibmittel
und 2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthylcarbamat her-
!c gestellt werden. Im folgenden Beispiel wird ein durch
Äihylenoxid mit primären OH-Endgruppen "ersehenes Polyoxypropylentriol mit einem Molekulargewicht
von 3000 und ein Katalysatorsystem aus Dibutylzinndilaurat und Trimethylaminoäthylpiper-
azin verwendet. Teile
Triol 82,0
2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthyl-
carbamat 18,0
Dibutylzinnlaurat 0,08
Trimethylaminoäthylpiperazin 0,6
Fl uorkohlen wasserstoff 10,0
Diisocyanat von Beispiel 1 48.7
Die Mischung wird in einer geschlossenen AIuminiumform
zu einem elastomeren Schaumstoff mit einer Dichte von 0,237 g/cm3 verschäumt, der eine
zähe, scheuerfeste integrale elastomere Haut aufweist. Proben des Schaumstoffes haben eine Zugfestigkeit
von 4,54 kg/cm2 und eine Dehnung von 120%. Der Schaumstoff und die Haut sind bei —29° C flexibel.
Ein Schaumstoff, der in ähnlicher Weise wie der oben beschriebene, jedoch mit der Ausnahme, daß Diäthylenglykol
statt des Carbamatverlängerers verwendet wurde, hergestellt wurde, zeigt eine so schlechte
Reißfestigkeit und Beständigkeit gegen Abscheuern oder Abtreten, daß seine Eigenschaften nicht gemessen
wurden.
Dieses Beispiel erläutert die Herstellung eines ausgezeichneten hautbildenden Urethanelastomerschaumstoffes,
der als einen seiner Bestandteile 2-Hydroxyl-2-hydroxyäthylcarbamat
enthält. Es wird ein durch Äthylenoxid mit primären OH-Endgruppen versehenes Polyoxypropylentriol mit einem Molekulargewicht
von 6500 als Polyol und ein Polyarylpolyisocyanat mit einer Funktionalität von 2,3 verwendet.
Teile
Triol 85,0
2-Hydroxyäthyl-2-hydroxyäthyl-
carbamat., 15,0
Dibutylzinndilaurat 0,08
Trimethylaminoäthylpiperazin 0,30
Fluorkohlenstoff 15,0
Polyarylpolyisocyanat 32,7
Die Mischung wird in einer geschlossenen AIurainiumform
zu einem elastomeren Schaumstoff mit einer Dichte von 0,195 g/cm3 verschäumt, der eine
zähe, scheuerbeständige integrale Haut aufweist Das Produkt hat eine Zugfestigkeit von l,74kg/cma und
eine Dehnung von 128% und ist bei -29°C sehr flexibel.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyurethanen durch Umsetzung eines organischen Polyisocyanats
mit einer polymeren Polyhydroxyverbindung in Gegenwart eines Carbonamidgruppen aufweisenden Kettenverlängerungsmittels
unter Formgebung, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kettenverlängerungsmittel
ein Monoearbamat der allgemeinen Formel
O R'
HO —CH — CH —O — C — N —(CHJi--ZCH-CH-O\ —H
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---|---|---|---|
BHV | Refusal |