DE19547462A1 - Streckwerk für Spinnereimaschinen - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Streckwerk für Spinnereima
schinen, mit einem Unterriemchen, welches in Faserlaufrichtung
über eine Riemchen-Antriebswalze, eine Riemchenbrücke und ein
als Unterriemchenwalze ausgebildetes Umlenkglied geführt ist.
Stand der Technik ist, daß Unterriemchen von Riemchenstreckwer
ken für lange Fasern, wie z. B. Wolle oder Chemiefasern mit Sta
pellängen wie Wolle oder deren Mischungen eine lange Unterriem
chenbrücke aufweisen, durch welche die Unterriemchen auf ihren
Laufweg im Streckbereich gestützt werden. Hierdurch soll eine
sichere Rückhaltung der Fasern über die ganze Lauflänge der
Riemchen erzielt werden (WO 86/03793).
Die lange Gleitfläche auf der Unterriemchenbrücke hemmt jedoch
den Lauf des Riemchens, so daß unter ungünstigen Umständen ein
Stauchen des Unterriemchens unter empfindlicher Störung des
Verzugsvorganges auftreten kann.
Um diesen Nachteil zu beheben, ist eine Konstruktion bekannt,
mit welcher das mit kleinem Radius erfolgende Umlenken des Riem
chens vor der Ausgangs-Unterwalze über eine geschleppte Walze
bewirkt wird (DE-GM 68 05 009). Hierdurch wird der Reibwider
stand des Unterriemchens bei diesem Umlenken wesentlich vermin
dert und das Riemchen gut über die Unterriemchenbrücke gezogen.
Die Gefahr eines Stauchens oder allgemein eines Hemmens des
Laufes des Unterriemchens wird vermieden.
Nachteilig ist jedoch, daß das Umlenken des Riemchens um die
Umlenkwalze infolge eines Mindestdurchmessers dieser Umlenkwalze
nicht so eng wie über die Kante einer Riemchenbrücke erfolgt.
Der Umlenkpunkt muß daher weiter von der Klemmlinie des Aus
gangswalzenpaares abgerückt werden, was die Faserführung und
damit die Arbeitsweise des Streckwerkes beeinträchtigt.
Zum Stand der Technik zählt darüberhinaus, eine im Querschnitt
im wesentlichen dreieckige Umlenkschiene mit unterschiedlich
gewölbten Flächen auszubilden und in drei unterschiedliche Stel
lung einsetzbar zu gestalten (DE-AS 11 23 603). Darüberhinaus
ist bekannt, die Unterriemchenbrücke in der und gegen die Faser
laufrichtung verstellbar auszubilden (DE-AS 11 18 666). Weiter
hin zählt zum Stand der Technik, eine zwischen einer Riemchen
walze und einer Wendeschiene angeordnete Unterriemchenbrücke
entnehmbar auszubilden (DE 11 22 885). Alle diese bekannten
Konstruktionen sind jedoch entweder kostenaufwendig gestaltet
oder bedürfen eines erheblichen Montageaufwandes, um eine funk
tionsrichtige Einstellung der Unterriemchenbrücke zu gewährlei
sten.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es dementsprechend, eine
Konstruktion zu schaffen, welche bei Verminderung der erforder
lichen Lagerhaltung zwei Gestaltungsmöglichkeiten impliziert,
nämlich den Umlenkpunkt nahe an die Klemmlinie des Ausgangswal
zenpaares mit Hilfe der Riemchenbrücke heranzurücken oder statt
dessen eine Umlenkwalze mit geringerem Laufwiderstand für das
Riemchen einzusetzen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Un
terriemchenwalze und die Riemchenbrücke in bezug auf die Faser
laufrichtung in ihrer Lage derart veränderbar sind, daß sie
wechselweise als Umlenkglied dienen. Hierdurch wird der Nachteil
einer vergrößerten Lagerhaltung durch Vorhalten zweier Ausfüh
rungsformen vermieden, wodurch ein Anwender nicht mehr gezwungen
ist, zwei Teile Sätze vorrätig zu halten, von denen stets einer
nicht verwendet wird und damit kostenaufwendig zu lagern ist.
Die Erfindung bietet verschiedene Ausführungsmöglichkeiten:
- - Beispielsweise kann die Unterriemchenwalze und die Riemchen brücke in um 180° drehbaren Einsatzstücken gelagert sein,
- - die Stanzen können jeweils zwei entsprechend angeordnete Lagerstellen für die Unterriemchenwalze und die Riemchen brücke aufweisen,
- - die Riemchenbrücke kann eine versetzt angeordnete Halterung aufweisen, die unter Wenden der Riemchenbrücke bei einer Aufnahme der Stanze zwei unterschiedliche Stellungen der Riemchenbrücke erlaubt.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung brauchen nur die Unter
riemchenwalze und die Riemchenbrücke gegeneinander ausgetauscht
zu werden, während in einer alternativen Ausführungsform zusätz
lich die Riemchenbrücken um 180° gedreht in ihren Lagerstellen
eingesetzt werden können.
Je nach gewählter Anordnung wird das Unterriemchen mit größerem
Umlenkradius und demgemäß größerem Abstand von der Klemmlinie
des Ausgangswalzenpaares, jedoch geringerem Zugwiderstand über
die Unterriemchenwalze oder mit geringerem Radius und demgemäß
geringerem Abstand von der Klemmlinie, aber größerem Zugwider
stand um die Kante der Riemchenbrücke umgelenkt.
Dabei können die Führungsschenkel der Riemchenbrücke in bezug
auf ihre Lagerstelle unterschiedlich sein, so daß durch Wenden
dieser Riemchenbrücke zwei unterschiedliche Abstände des Umlenk
radius von der Klemmlinie des Ausgangswalzenpaares erreichbar
sind.
Bei Einsatz der Riemchenbrücke vor dem Ausgangswalzenpaar wird
die Unterriemchenwalze in Faserlaufrichtung vor der Riemchen
brücke eingesetzt, sie kann jedoch auch weggelassen werden. Die
Einsatzstücke sind vorteilhafterweise in der und/oder gegen die
Faserlaufrichtung verstellbar. Es besteht auch die Möglichkeit,
daß die Lagerstellen für die Unterriemchenwalze und die Riem
chenbrücke in verstellbaren Einsatzstücken angeordnet sind.
Darüberhinaus kann die Höhenlage der Riemchenbrücke einstellbar
sein.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in der Zeichnung dar
gestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. In der
Zeichnung zeigen:
Fig. 1 und 2 eine erste Ausführungsform der Erfindung in
schematischer Seitenansicht mit geschnittener
Unterriemchenwalze und geschnittener Riemchen
brücke in zwei verschiedenen Gestaltungsmöglich
keiten,
Fig. 3 und 4 eine andere Ausführungsmöglichkeit der Erfindung
in schematischer Seitenansicht mit zwei ver
schiedenen Gestaltungsmöglichkeiten der Umlen
kung des Unterriemchens,
Fig. 5 und 6 eine dritte Ausführungsform der Erfindung in
schematischer Seitenansicht mit zwei verschiede
nen Anordnungsmöglichkeiten der Unterriemchen
walze und der Riemchenbrücke.
Bei dem in den Figuren dargestellten Streckwerk 1 für eine Spin
nereimaschine ist zwischen einem Eingangswalzenpaar 10 und einem
Ausgangswalzenpaar 20 ein Riemchenpaar mit einem Unterriemchen 2
sowie einem Oberriemchen 4 angeordnet. Das Unterriemchen 2 läuft
hierbei über eine Riemchenantriebswalze 3, eine Riemchenbrücke
12, eine Unterriemchenwalze 6 sowie eine Spannwalze 8.
Die nicht näher beschriebenen und bezifferten Teile können von
an sich bekannter Art sein.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 sind Lagerstellen 22
und 23 in einem Einsatzstück 18 für die Unterriemchenwalze 6 und
die Riemchenbrücke 12 vorgesehen, wobei dieses Einsatzstück 18
in einer Stanze 15 der Maschine angeordnet ist. Die Befestigung
dieses Einsatzstückes 18 in der Stanze 15 erfolgt über ein bei
spielsweise in der Achse A eingesetztes Befestigungselement 40.
Wenn die Reihenfolge zwischen Unterriemchenwalze und Riemchen
brücke geändert werden soll, läßt sich nach Entfernen der Unter
riemchenwalze 2 und der Unterriemchenbrücke 12 das Einsatzstück
18 nach Lösen des Befestigungselements 40 wenden und wieder an
der Stanze 15 befestigen, wobei sich eine Position nach Fig. 2
ergibt. Hier liegt, wie ersichtlich, die Riemchenbrücke 12 mit
dem Klemmpunkt näher an dem Ausgangswalzenpaar 20 als bei der
Gestaltungsmöglichkeit nach Fig. 1.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 finden Stanzen 15′
Anwendung, welche Lagerstellen 22 und 22′ für die Unterriemchen
walze 6 sowie Lagerstellen 23 und 23′ für die Riemchenbrücke 12
aufweisen. Bei der Position nach Fig. 3 liegt die Unterriemchen
walze 6 in Faserlaufrichtung F nach der Riemchenbrücke 12 und
bildet damit die Umlenkkante im Hinblick auf das Ausgangswalzen
paar 20.
Bei der Gestaltungsmöglichkeit nach Fig. 4 ist die Unterriem
chenwalze 6 aus der Stanze 15′ entnommen und die Riemchenbrücke
12 aus der Lagerstelle 23 in die Lagerstelle 23′ überführt. Die
Riemchenbrücke 12 bildet damit im Hinblick auf das Ausgangswal
zenpaar 20 eine nahe herangerückte Umlenkkante.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 5 und 6 findet wiederum eine
Stanze 15′ Anwendung, in welcher bezüglich der Faserlaufrichtung
F eine erste Lagerstelle 22′ für die Unterriemchenwalze 6, eine
Lagerstelle 23 für die Riemchenbrücke 12′ und eine zweite Lager
stelle 22 für die Unterriemchenwalze 6 vorgesehen sind.
Bei diesem Ausführungsbeispiel weist die Riemchenbrücke 12′ zwei
verschieden lange Führungsschenkel 31 und 32 auf, zwischen wel
chen sich ein in die Lagerstelle 23 der Stanze 15′ einsetzbarer
Lagerbereich 30 befindet.
Bei der Position nach Fig. 5 liegt in Faserlaufrichtung F der
längere Schenkel 32 der Riemchenbrücke 12′ vor dem kürzeren
Schenkel 31, an welchen sich die in der Lagerstelle 22 gelagerte
Unterriemchenwalze 6 anschließt.
Es besteht bei dieser Ausführungsform die Möglichkeit, die Riem
chenbrücke 12′ um 180° gedreht in der Lagerstelle 23 anzuordnen,
wobei in Faserlaufrichtung F die Unterriemchenwalze 6 in der
Lagerstelle 22′ angeordnet sein kann, anschließend der kurze
Schenkel 31 der Riemchenbrücke 12′ folgt und der lange Führungs
schenkel 32 mit seinem vorderen Bereich die Umlenkkante bezüg
lich des Ausgangswalzenpaares 20 bildet.
Bei den Ausführungsformen nach Fig. 1 und 2 besteht auch die
nicht näher dargestellte Möglichkeit, daß das Einsatzstück 18 in
und/oder gegen die Faserlaufrichtung F verstellbar ausgebildet
ist. Analog können auch beide Ausführungsformen nach Fig. 3 und
4 bzw. 5 und 6 die betreffenden Lagerstellen 22 und 22′ für die
Unterriemchenwalze 6 und/oder die Lagerstellen 23 und 23′ für
die Riemchenbrücke 12 bzw. 12′ im Hinblick auf die Faserlauf
richtung F verstellbar ausgebildet sein. Darüberhinaus besteht
die nicht näher dargestellte Möglichkeit, daß die Lagerung 23
bzw. 23′ für die Riemchenbrücke 12 bzw. 12′ höhenverstellbar
ausgebildet ist.
Wenn die Unterriemchenbrücke 12, 12′ in dem Ausgangswalzenpaar
20 benachbarter Position eingesetzt ist, kann die Unterriemchen
walze 6 in ihrer Position zwischen der Riemchenantriebswalze 3
und der Unterriemchenbrücke nach Belieben eingesetzt oder wegge
lassen werden. Sie dient in dieser Position nur zum Stützen des
Unterriemchens 2 und kann die Rückhaltewirkung auf die Fasern
bei Bedarf erhöhen, die durch das Lieferwalzenpaar 20 aus dem
Riemchenpaar 2/4 herausgezogen werden.
Demgemäß kann die zwischen Riemchenantriebswalze 3 und Unter
riemchenbrücke 12 liegende Lagerstelle 22′ der Unterriemchenwal
ze 6 gegebenenfalls entfallen.
Durch die besondere Gestaltung der Lagerung der Unterriemchen
walze 6 und/oder der Riemchenbrücke 12 bzw. 12′ mit den ver
schiedenen Lagerstellen bzw. der Verwendung eines Einsatzstückes
oder einer speziell gestalteten Lagerung in der Stanze ergibt
sich eine Vereinfachung in der Bauform; darüber hinaus folgt
sowohl für den Hersteller als auch für den Anwender eine Redu
zierung der Kosten infolge verminderter Lagerhaltung.
Claims (9)
1. Streckwerk für Spinnereimaschinen,
mit einem Unterriemchen (2), welches in Faserlaufrichtung
(F) über eine Riemchen-Antriebswalze (3), eine Riemchen
brücke (12) und ein als Unterriemchenwalze (6) ausgebildetes
Umlenkglied geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterriemchenwalze (6) und die Riemchenbrücke (12;
12′) in bezug auf die Faserlaufrichtung (F) in ihrer Lage
derart veränderbar sind, daß sie wechselweise als Umlenk
glied dienen.
2. Streckwerk nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Unterriemchenwalze (6) und die Riemchenbrücke (12;
12′) in bezug auf die Faserlaufrichtung (F) gegeneinander
auswechselbar sind.
3. Streckwerk nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerstellen (22, 23) für die Unterriemchenwalze (6)
und die Riemchenbrücke (12; 12′) in bezug auf die Faserlauf
richtung (F) verstellbar ausgebildet sind.
4. Streckwerk nach Anspruch 1 bis 3, mit mindestens einem an
einer Stanze (15) der Maschine befestigten Einsatzstück (18)
mit Lagerstellen (22, 23) für die Unterriemchenwalze (6) und
die Riemchenbrücke (12),
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzstück (18) in bezug auf die Faserlaufrichtung
(F) um 180° gedreht an der Stanze (15) befestigbar ist
(Fig. 1, 2).
5. Streckwerk nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Einsatzstück (18) in bezug auf die Faserlaufrichtung
(F) verstellbar an der Stanze (15) befestigbar ist.
6. Streckwerk nach Anspruch 1, mit in Stanzen (15′) der Maschi
ne angeordneten Lagerstellen (22, 23) für die Unterriemchen
walze (6) und die Riemchenbrücke (12),
dadurch gekennzeichnet,
daß die jeweilige Stanze (15′) in bezug auf die Faserlauf
richtung (F) zwei im Abstand voneinander angeordnete Lager
stellen (23; 23′) für die Riemchenbrücke (12) aufweist
(Fig. 3, 4).
7. Streckwerk nach Anspruch 1, mit jeweils einer in Stanzen
(15′) der Maschine angeordneten Lagerstelle (22, 23) für die
Unterriemchenwalze (6) und die Riemchenbrücke (12′),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Riemchenbrücke (12′) zwei verschieden lange
Führungsschenkel (31, 32) zwischen einem in die Lagerstellen
(23) der Stanze (15′) einsetzbaren Lagerbereich (30) auf
weist und daß in bezug auf die Faserlaufrichtung (F) die
Unterriemchenbrücke (12′) um 180° gedreht in die Lagerstelle
(23) einsetzbar ist (Fig. 5, 6).
8. Streckwerk nach Anspruch 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in bezug auf die Faserlaufrichtung (F) im Eingangs
bereich angeordneten Lagerstelle (23) für die Riemchenbrücke
(12′) eine zweite Lagerstelle (22′) für die Unterriemchen
walze (6) vorgeordnet ist.
9. Streckwerk nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerung (23; 23′) für die Riemchenbrücke (12; 12′)
höhenverstellbar ausgebildet ist.
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