DE19547376A1 - Praegraphitische kohlenstoffhaltige Einsatzverbindungen und Verwendung derselben als Anoden in wiederaufladbaren Batterien - Google Patents
Praegraphitische kohlenstoffhaltige Einsatzverbindungen und Verwendung derselben als Anoden in wiederaufladbaren BatterienInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der kohlen
stoffhaltigen Materialien, insbesondere der praegraphi
tischen kohlenstoffhaltigen Einsatzmaterialien. Darüber
hinaus bezieht sich die Erfindung auf das Gebiet von wie
deraufladbaren Batterien, insbesondere von wiederaufladba
ren Batterien, die kohlenstoffhaltige Anodenmaterialien
umfassen.
Die Gruppe der praegraphitischen Verbindungen umfaßt
kohlenstoffhaltige Materialien, die normalerweise bei
niedrigen Temperaturen (d. h. weniger als etwa 2.000°C) aus
verschiedenen organischen Quellen hergestellt werden und
dazu neigen, zu graphitieren, wenn sie bei höheren Tempe
raturen geglüht werden. Es gibt sowohl harte als auch
weiche praegraphitische Kohlenstoffverbindungen, wobei die
erstgenannten selbst bei Temperaturen in einer Größenord
nung von 3.000°C schwierig zu graphitieren sind, während
die letztgenannten bei etwa 3.000°C nahezu vollständig
graphitieren.
Die vorstehend genannte Reihe von Verbindungen findet
großes Interesse als Anodenmaterialien in Lithiumionen-
Batterien oder Batterien vom Schaukelstuhltyp (rocking
chair type batteries). Diese Batterien geben den Stand der
Technik für kleine wiederaufladbare Stromquellen für den
Bereich der Verbraucherelektronik wieder. Sie besitzen die
höchste Energiedichte (Wh/L) von herkömmlichen wiederauf
ladbaren Systemen (d. h. NiCd, NiMH oder Blei-Säure-Batte
rien). Darüber hinaus arbeiten Lithiumionen-Batterien bei
etwa 3,5 V, was oft ausreichend hoch ist, so daß eine ein
zige Zelle für viele elektronische Anwendungsfälle einge
setzt werden kann.
Bei Lithiumionen-Batterien finden zwei unterschiedliche
Einsatzverbindungen als Materialien für die aktive Kathode
und Anode Verwendung. Bei Einsatzverbindungen handelt es
sich um solche Verbindungen, die als Wirtmaterial für das
reversible Einsetzen von Gastatomen (in diesem Fall
Lithiumatomen) wirken. Die Struktur des Einsatzverbin
dungswirtes wird durch das Einsetzen nicht in signifikan
ter Weise verändert. Bei einer Lithiumionen-Batterie wird
Lithium dem Anodenmaterial entzogen, während es gleichzei
tig bei der Entladung der Batterie in die Kathode einge
setzt wird. Beim Wiederaufladen der Batterie treten die
umgekehrten Prozesse auf. Lithiumatome bewegen sich oder
"schaukeln" von einer Elektrode zur anderen, und zwar als
in einem nicht wäßrigen Elektrolyt gelöste Ionen, während
die zugehörigen Elektroden sich in dem Stromkreis außer
halb der Batterie bewegen.
Die beiden Elektrodenmaterialien für Lithiumionen-Batte
rien werden so ausgewählt, daß das chemische Potential des
eingesetzten Lithiums in jedem Material sich um etwa 3 bis
4 Elektronenvolt unterscheidet, so daß eine 3- bis 4- V-Bat
terie erhalten wird. Es ist ferner von Bedeutung, die Ein
satzverbindungen so auszuwählen, daß Lithium über einen
breiten stöchiometrischen Bereich reversibel eingesetzt
wird, was zu einer Batterie mit hoher Kapazität führt.
Eine 3,6 V-Lithiumionen-Batterie auf der Basis von LiCoO₂/
praegraphitischer Kohlenstoffelektrochemie ist im Handel
erhältlich (hergestellt von der Firma Sony Energy Tec.),
wobei die kohlenstoffhaltige Anode auf reversible Weise
etwa 0,65 Li pro sechs C-Atome einsetzen kann (der verwen
dete praegraphitische Kohlenstoff ist eine ungeordnete
Ausführungsform von Kohlenstoff, die ähnlich wie Koks aus
gebildet ist). Die reversible Kapazität von den Anoden von
Lithiumionen-Batterien kann jedoch vergrößert werden, in
dem eine Vielzahl von Alternativen Anwendung findet, die
in der Literatur erwähnt sind. Beispielsweise beeinflußt
die Kristallstruktur des kohlenstoffhaltigen Materials
dessen Fähigkeit, auf reversible Weise Lithium einzusetzen
(beschrieben in J. R. Dahn et al., "Lithium Batteries, New
Materials and New Perspectives", herausgegeben von G.
Pistoia, Elsevier North-Holland, Seiten 1-47 (1993).
Graphit kann beispielsweise auf reversible Weise ein
Lithiumatom pro sechs Kohlenstoffatome einarbeiten, was
elektrochemisch 372 mAh/g entspricht. Diese elektroche
mische Kapazität pro Gewichtseinheit des Materiales wird
als spezifische Kapazität für dieses Material bezeichnet.
Graphitierte Kohlenstoffe und/oder Graphit selbst kann un
ter bestimmten Bedingungen verwendet werden
(beispielsweise gemäß der Präsentation von Matsushita, 6.
Internationale Lithiumbatteriekonferenz, Münster, Deutsch
land, 13. Mai 1992 oder in der US-PS 51 30 211).
Andere Alternativen zum Erhöhen der spezifischen Kapazität
von kohlenstoffhaltigen Anodenmaterialien umfassen die Ad
dition von anderen Elementen zur kohlenstoffhaltigen Ver
bindung. Beispielsweise beschreibt die kanadische Pa
tentanmeldung 2 098 248 von Jeffrey R. Dahn et al.,
"Electron Acceptor Substituted Carbons for Use as Anodes
in Rechargeable Lithium Batteries", vom 11. Juni 1993 ein
Mittel zum Erhöhen der Anodenkapazität durch Ersetzen der
Kohlenstoffatome in der Struktur der kohlenstoffhaltigen
Verbindung durch Elektronenakzeptoren (wie beispielsweise
Bor, Aluminium u.ä.). Hiermit wurden reversible spezi
fische Kapazitäten von bis 440 mAh/g mit Bor-substituier
ten C-Atomen erhalten. Die kanadische Patentanmeldung 2
122 770 von Alfred M. Wilson et al., "Carbanaceous Com
pounds and Use as Anodes in Rechargeable Batteries" vom 3.
Mai 1994 beschreibt praegraphitische kohlenstoffhaltige
Einsatzverbindungen, die nanodispergierte Siliciumatome
umfassen, wobei spezifische Kapazitäten von 550 mAh/g er
halten wurden. In entsprechender Weise können spezifische
Kapazitäten von etwa 600 mAh/g erhalten werden, indem
Siloxanvorläufer pyrolisiert werden, um praegraphitische
kohlenstoffhaltige Verbindungen herzustellen, die Silicium
enthalten, wie in der kanadischen Patentanmeldung 2 127
621 von Alfred M. Wilson et al. Carbonaceous Insertion
Compounds and Use as Anodes in Rechargeable Batteries" vom
8. Juli 1994 beschrieben ist.
In neuerer Zeit haben Praktiker kohlenstoffhaltige Mate
rialien mit einer sehr hohen reversiblen Kapazität durch
Pyrolyse von geeigneten Ausgangsmaterialien hergestellt.
Beim siebten internationalen Treffen über Lithiumbatte
rien, Extended Abstracts Seite 212, Boston, Mass., USA
(1994), haben A. Mabuchi et al. demonstriert, daß pyroly
siertes Kohleteerpech reversible spezifische Kapazitäten
haben kann, die bei Pyrolysetemperaturen von etwa 700°C
750 mAh/g betragen. K. Sato et al. haben in Science 264,
556 (1994) ein entsprechendes kohlenstoffhaltiges Material
offenbart, das durch Erhitzen von Polyparaphenylen bei
700°C gewonnen wurde und eine reversible Kapazität von 680
mAh/g besitzt. S. Yata et al. beschreiben in Synthetic Me
tals 62, 153 (1994) ein ähnliches Material, das in ent
sprechender Weise hergestellt wird. Diese Werte sind viel
größer als die von reinem Graphit. Die vorstehend erwähn
ten Materialien können eine sehr große irreversible Kapa
zität besitzen, wie dies durch erste Entladungskapazitä
ten, welche 1.000 mAh/g übersteigen können, bestätigt
wird. Darüber hinaus besitzt die Spannung-Lithium-Kurve
von sämtlichen vorstehend erwähnten Materialien eine be
trächtliche Hysterese (d. h. etwa 1 V) zwischen Entladung
und Aufladung (oder zwischen dem Einsetzen und der Extrak
tion von Lithium). Bei einer Lithiumionen-Batterie, die
ein derartiges Material als Anode aufweist, führt dies zu
einer ähnlichen Signifikanzhysterese in der Batteriespan
nung zwischen Entladung und Aufladung, was eine uner
wünschte Energieineffizienz zur Folge hat.
Es ist nicht klar, warum die vorstehend erwähnten kohlen
stoffhaltigen Materialien eine sehr hohe spezifische Kapa
zität besitzen (J. Dahn et al. in Electrochimica Acta,
Vol. 3, Nr. 9, Seiten 1179-1191, 1993 spekulierten jedoch
auf die Möglichkeit, daß bestimmte unorganisierte C-Atome,
die die Kapazität von Graphit über Lithiumadsorption auf
einzelne Graphitschichten übertreffen, enthalten sind. In
der vorstehend erwähnten Veröffentlichung von K. Sato et
al. wurde die Li-Dimer-Bildung als Erklärung für die sehr
hohe spezifische Kapazität ihres kohlenstoffhaltigen Mate
riales vorgeschlagen. Alle diese Materialien wurden bei
Temperaturen von etwa 700°C hergestellt und sind aus
reichend kristallin, um Röntgendiagramme zu ergeben, von
denen die Parameter d₀₀₂, Lc, a und La ermittelt werden
können (Definition und Bestimmung dieser Parameter geht
aus K. Kinoshita "Carbon - Electrochemical and Physicoche
mical Properties", John Wiley & Sons 1988 hervor). Auch
besitzen alle wesentliche Mengen an eingebautem Wasser
stoff, wie durch H/C-Atomverhältnisse verdeutlicht wird,
die größer sind als 0,1 und oft bei 0,2 liegen. Schließ
lich scheint es der Fall zu sein, daß durch das Pyrolysie
ren bei höheren Temperaturen die spezifische Kapazität mit
einer gleichzeitigen Reduktion des Wasserstoffgehaltes we
sentlich abfällt (gemäß der vorstehend erwähnten Veröf
fentlichung von Mabuchi et al. führt das Pyrolysieren des
Pechs über etwa 800°C zu einem Abfall der spezifischen Ka
pazität auf unter 450 mAh/g mit einer großen Reduktion von
H/C. Entsprechende Ergebnisse werden in der vorstehend er
wähnten Veröffentlichung von Yata et al. festgestellt).
Im Stand der Technik werden auch kohlenstoffhaltige Ver
bindungen beschrieben, die spezifische Kapazitäten be
sitzen, welche höher sind als die von reinem Graphit, und
die aus Vorläufern hergestellt werden, welche bei der
Pyrolyse Hartkohlenstoffe bilden. Die sehr hohen spezi
fischen Kapazitäten der vorstehend erwähnten Materialien,
die bei etwa 700°C pyrolysiert wurden, wurden jedoch au
genscheinlich nicht erzielt. A. Omaru et al, Paper #25,
Extended Abstracts of Battery Division, Seite 34, Meeting
of the Electrochemical Society, Toronto, Kanada (1992) be
schreiben die Herstellung von einer harten kohlenstoffhal
tigen Verbindung, die Phosphor mit einer spezifischen Ka
pazität von etwa 450 mAh/g enthält, durch Pyrolysieren von
Polyfurfurylalkohol. Der Polyfurfurylalkohol wurde wiederum
aus dem in Gegenwart von Phosphorsäure polymerisierten Mo
nomeren hergestellt. In der japanischen Patentanmeldung
mit der Offenlegungsnummer 06-132031 von Mitsubishi Gas
Chemical ist eine harte kohlenstoffhaltige Verbindung be
schrieben, die 2,4% Schwefel mit einer spezifischen Kapa
zität von etwa 500 mAh/g enthält. Diese harten kohlen
stoffhaltigen Verbindungen sind mit zusätzlichen eingear
beiteten Elementen versehen und wurden alle bei einer aus
reichend hohen Temperatur pyrolysiert, so daß sie wenig
Wasserstoff enthalten (d. h. das H/C-Atomverhältnis ist im
wesentlichen geringer als 0,1). Diese harten kohlenstoff
haltigen Verbindungen besaßen weder die sehr hohen spezi
fischen Kapazitäten noch die gleiche beträchtliche
Hysterese der Spannung wie die vorstehend erwähnten Mate
rialien, die bei etwa 700°C pyrolysiert wurden.
Darüber hinaus wurden andere kohlenstoffhaltige Materia
lien mit hoher Kapazität in neuerer Zeit hergestellt, die
eine hohe Kapazität für Lithium aufwiesen und nur eine
geringe oder überhaupt keine Spannungshystere besaßen. Im
Paper 2B05 des 35. Batteriesymposiums in Nagoya, Japan,
November 14-16, 1994 beschreiben y. Takahashi et al. Mate
rialien mit reversiblen Kapazitäten von etwa 480 mAh/g,
geben jedoch keine Einzelheiten in bezug auf ihre Herstel
lung wieder. Im Paper 2B09 des gleichen Symposiums be
schreiben N. Sonobe et al. harte Kohlenstoffmaterialien,
die aus Petroleumpech hergestellt wurden und reversible
Kapazitäten nahe 500 mAh/g aufweisen. Das Synthesever
fahren hiervon wird jedoch nicht erläutert.
Die japanische Patentanmeldung mit der Offenlegungsnummer
06-089721 beschreibt die Vorteile in bezug auf eine hohe
Kapazität von harten ungeordneten Kohlenstoffen anhand der
Parameter Pa (Anteil des gestapelten Kohlenstoffs), nave
(Zahl der Graphinlagen pro Stapel) und SI (Stapelindex).
SI wird definiert als Höhe des {002} Piks relativ zum
lokalen Hintergrund. Es werden kohlenstoffhaltige Verbin
dungen mit SI-Werten unter 0,76 beansprucht, wobei die
vorgesehenen Beispiele einen minimalen SI-Wert von 0,67
besitzen. Für Lithium wurden reversible Kapazitäten bis zu
460 mAh/g erhalten. Es wurde jedoch nichts über Spannungs
kurven (und somit Hystereseeigenschaften) und irreversible
Kapazitäten ausgesagt. Darüber hinaus wurden keine Erläu
terungen und keine Daten in bezug auf den Wasserstoffge
halt nach der Pyrolyse und den für einen nicht wäßrigen
Elektrolyt zugänglichen Oberflächenbereich wiedergegeben.
Die vorliegende Erfindung betrifft neuartige kohlenstoff
haltige Einsatzverbindungen mit einer hohen reversiblen
Kapazität für den Alkalimetalleinsatz, Verfahren zur Her
stellung von derartigen Einsatzverbindungen und die Ver
wendung von solchen Einsatzverbindungen als Elektrodenma
terialien in elektrochemischen Vorrichtungen allgemein.
Bei dem Alkalimetall kann es sich um Lithium handeln. In
einem solchen Fall kann die Einsatzverbindung eine
niedrige irreversible Kapazität und eine kleine Spannungs
hysterese zwischen Einsatz und Extraktion besitzen.
Die kohlenstoffhaltigen Einsatzverbindungen der Erfindung
umfassen einen praegraphitischen kohlenstoffhaltigen Wirt
und Atome eines hierin eingesetzten Alkalimetalls. Das
eingesetzte Alkalimetall kann Lithium sein, wie dies bei
Lithiumionen-Batterien der Fall ist. Der empirische Para
meter R, gewonnen aus einem Röntgenbeugungsdiagramm des
Wirtes und definiert als {002} Pik-Höhe, geteilt durch
das Hintergrundniveau, ist geringer als etwa 2,2. Um einen
großen stöchiometrischen Bereich für das reversible Ein
setzen des Alkalimetalls zu erreichen, ist R vorzugsweise
geringer als etwa 2, am bevorzugtesten geringer als etwa
1,5. Das H/C-Atomverhältnis des Wirtes ist geringer als
etwa 0,1. Der praegraphitische Wirt besitzt einen Ober
flächenbereich, der für einen nicht wäßrigen Elektrolyt
zugänglich ist, welcher ausreichend klein ist, so daß die
irreversible Kapazität geringer ist als etwa die Hälfte
der reversiblen Kapazität und vorzugsweise geringer als
etwa 1/3 der reversiblen Kapazität. Der nicht wäßrige
Elektrolyt kann eine Lösung sein, die Ethylenkarbonat und
Diethylenkarbonat umfaßt.
Elektrochemische Verfahren finden vorzugsweise Anwendung,
um reversible und irreversible Kapazitäten zu ermitteln,
von denen ein zugänglicher Oberflächenbereich abgeleitet
werden kann. Es können auch andere physikalische Eigen
schaften benutzt werden, um den zugänglichen Oberflächen
bereich zu schätzen. Beispielsweise bilden die Methylen-
Blau-Absorptionskapazität und der BET
(Standardstickstoffadsorptionstest) -Oberflächenbereich
derartige Schätzwerte. Wenn die Methylen-Blau-Absorptions
kapazität des kohlenstoffhaltigen Wirtes geringer ist als
etwa 4 µMol pro g des Wirtes oder wenn der Oberflächenbe
reich des kohlenstoffhaltigen Wirtes, bestimmt durch BET,
geringer ist als etwa 300 m²/g, kann der zugängliche Ober
flächenbereich ausreichend klein sein, um den Kapazitäts
anforderungen gerecht zu werden.
Geeignete kohlenstoffhaltige Wirte können durch eine rela
tiv schwache Oxidation ohne dramatische Überlagerungs
effekte auf die Methylen-Blau-Absorption ungeeignet wer
den. Andererseits kann der BET-Oberflächenbereich wesent
lich ansteigen, jedoch immer noch in einem Bereich liegen,
der im Prinzip akzeptabel ist. Es wurde festgestellt, daß
ein schwach oxidierter kohlenstoffhaltiger Wirt genug
Oberflächensauerstoff besitzen kann, so daß mehr als 5
Gew.% nach der Pyrolyse bei etwa 1.000°C unter Inertgas
verlorengeht. Somit wurden geeignete kohlenstoffhaltige
Wirte vorzugsweise nach der Herstellung nicht oxidiert. Ge
eignete kohlenstoffhaltige Wirte verlieren typischerweise
weniger als etwa 5 Gew.-% unter derartigen inerten Pyroly
sebedingungen.
Der praegraphitische kohlenstoffhaltige Wirt kann allge
mein durch Pyrolysieren eines Epoxidvorläufers, Phenol
harzvorläufers, Carbohydratvorläufers oder eines Carbohy
drat-enthaltenden Vorläufers bei einer Temperatur über
etwa 700°C hergestellt werden, wobei dadurch vorherrschend
Wasserstoff vom Vorläufer entfernt wird. Die Pyrolysetem
peratur kann jedoch nicht zu hoch sein, damit der empi
rische Parameter R, gewonnen aus einem Röntgenbeugungsdia
gramm des Wirtes und definiert als {002} Pik-Höhe, ge
teilt durch das Hintergrundniveau, kleiner als etwa 2,2
bleibt. Danach können durch herkömmliche chemische oder
elektrochemische Mittel Alkalimetallatome in den Wirt ein
gesetzt werden, um die erfindungsgemäßen Einsatzverbindun
gen herzustellen.
Wenn ein Epoxidvorläufer verwendet wird, kann es sich
hierbei um einen Epoxid-Novolac-Harz handeln, und der Vor
läufer kann einen Härter in einem Bereich von 0 bis etwa
40 Gew.% enthalten. Bei dem Härter kann es sich um Phthal
säureanhydrid handeln, und das Epoxidharz kann bei etwa
120°C vor der Pyrolyse gehärtet werden. Die maximale Pyro
lysetemperatur kann erreicht werden durch einen Anstieg
von etwa 1°C/min bis auf etwa 20°C/min. Eine mögliche Aus
führungsform der Erfindung kann hergestellt werden durch
Pyrolyse eines Epoxid-Novolac-Harzes mit der Formel
bei einer Maximaltemperatur unter etwa 1.100°C.
Alternativ dazu kann es sich bei dem Epoxid-Vorläufer um
ein Bisphenol A Epoxidharz handeln. Die maximale Pyroly
setemperatur kann durch einen Anstieg auf etwa 30°C/min
erzielt werden. Eine mögliche Ausführungsform der Erfin
dung kann durch Pyrolysieren eines Bisphenol A Epoxid
harzes mit der Formel
bei einer Temperatur von etwa 800°C hergestellt werden.
Wenn ein Phenolharzvorläufer verwendet wird, kann die
Pyrolysetemperatur vorzugsweise über etwa 800°C liegen,
und der empirische Parameter R ist vorzugsweise geringer
als etwa 1,6, um einen großen stöchiometrischen Bereich
für das reversible Einsetzen des Alkalimetalls zu
erzielen.
Bei dem Phenolharzvorläufer kann es sich um einen Novolac-
oder Resol-Typ handeln. Der letztere kann vorzugsweise bei
einer Temperatur in einem Bereich von etwa 900°C bis etwa
1100°C pyrolysiert werden. Beide Typen können vor der
Pyrolyse bei etwa 150°C ausgehärtet werden. Die Pyroly
setemperatur für beide Typen kann über etwa eine Stunde
aufrechterhalten werden.
Wenn ein Carbohydrat-Vorläufer oder ein ein Carbohydrat-
enthaltender Vorläufer verwendet wird, kann die Pyroly
setemperatur vorzugsweise über etwa 800°C liegen, und der
empirische Parameter R ist vorzugsweise geringer als etwa
2. Zusammen mit anderen vorstehend erwähnten Vorteilen
können derartige Wirte eine relativ große Abzugsdichte be
sitzen, die oft 0,7 g/ml übersteigt.
Ein derartiger Carbohydrat-Vorläufer oder Carbohydrat-ent
haltender Vorläufer kann aus der Gruppe ausgewählt werden,
die aus Zucker, Stärke und Zellulose oder diese Materia
lien enthaltenden Substanzen besteht. Insbesondere kann es
sich bei dem Carbohydrat (Kohlenhydrat)-Vorläufer um
Sucrose, Stärke oder Zellulose von Roteiche, Ahorn, Wal
nußschalen, Haselnußschalen, Mandelschalen, Baumwolle oder
Stroh handeln.
Die Pyrolyse kann bei einer Temperatur in einem Bereich
von etwa 900°C bis etwa 1.100°C über etwa eine Stunde
durchgeführt werden. Es kann vorteilhaft sein, die Pyroly
setemperatur rasch zu erhalten, beispielsweise durch einen
Anstieg mit einer Rate von etwa 25°C pro Minute.
Es kann von Vorteil sein, das Kohlenhydrat durch Waschen
mit einer Säure (beispielsweise konzentrierte Schwefel
säure) vor der Pyrolyse vorzukarbonisieren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als Anteil einer
Elektrode in verschiedenen elektrochemischen Vorrichtungen
auf der Basis von Einsatzmaterialien Verwendung finden
(d. h. Superkondensatoren, Elektrochromvorrichtungen etc.).
Ein bevorzugter Anwendungsfall für diese Verbindungen
stellt deren Verwendung als Elektrodenmaterial in einer
Batterie dar, insbesondere einer nicht wäßrigen Lithium
ionen-Batterie, die eine Lithiumeinsatz-Verbundkathode,
einen nicht wäßrigen Elektrolyten mit einem Lithiumsalz,
gelöst in einem Gemisch von nicht wäßrigen Lösungsmitteln,
und eine Anode, die die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin
dung der Erfindung enthält, umfaßt.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung in
Verbindung mit den Zeichnungen im einzelnen erläutert. Es
zeigen
Fig. 1 die Definition von R auf einem nahezu
merkmalsfreien Röntgenbeugungsdiagramm
eines praegraphitischen Kohlenstoffs im
Bereich um den {002} Pik;
Fig. 2 einen Schnitt durch eine herkömmliche
spiralförmig gewickelte Lithiumionen-
Batterie;
Fig. 3 eine auseinandergezogene Ansicht der in
den Ausführungsbeispielen verwendeten
Laborzellenbatterie;
Fig. 4 das H/C-Atomverhältnis in Abhängigkeit
von der Pyrolysetemperatur für die Pro
ben des Ausführungsbeispiels 2 des
Standes der Technik und des Epoxid
harzbeispiels 1;
Fig. 5 Röntgenbeugungsdiagramme in der Nach
barschaft des {002} Piks für einige
der Proben des Ausführungsbeispiels 2
des Standes der Technik, wobei die ent
sprechenden Diagramme aus Klarheits
gründen vertikal um 2.000 Zählungen
versetzt wurden;
die Fig.
6a und 6b die Spannung in Abhängigkeit von der
Kapazität von einigen der Batterien des
Ausführungsbeispiels 2 des Standes der
Technik;
wobei Fig. 6a eine auseinandergezogene Version der Fig. 6b im Bereich nahe 0 Volt ist und die Punkte, bei denen das Lithiumplattieren und Lithiumabbeizen durchgeführt wird, mit Pfeilen für die Batterie, die die bei 550°C pyroly sierte Probe umfaßt, angedeutet sind, wobei die Diagramme in jeder Figur aus Klarheitsgründen nacheinander um 0,05 V und 0,1 V versetzt wurden;
wobei Fig. 6a eine auseinandergezogene Version der Fig. 6b im Bereich nahe 0 Volt ist und die Punkte, bei denen das Lithiumplattieren und Lithiumabbeizen durchgeführt wird, mit Pfeilen für die Batterie, die die bei 550°C pyroly sierte Probe umfaßt, angedeutet sind, wobei die Diagramme in jeder Figur aus Klarheitsgründen nacheinander um 0,05 V und 0,1 V versetzt wurden;
Fig. 7 Röntgenbeugungsdiagramme in der Nach
barschaft des {002} Piks für die
M20E-aktivierten Kunststoffproben des
dargestellten Beispiels in Abhängigkeit
vom aktivierten Kohlenstoff;
Fig. 8 die Spannung des zweiten Zyklus in Ab
hängigkeit von der Kapazität für die
Batterie, die M30-aktivierten Kohlen
stoff, pyrolysiert bei 1.000°C, des
dargestellten Beispiels enthält;
Fig. 9 die Spannung des ersten Zyklus in Ab
hängigkeit von der Kapazität für die
M30 aktivierten Kohlenstoff, pyroly
siert bei 1.000°C, enthaltende Batterie
des dargestellten Beispiels;
Fig. 10 einen Vergleich der Spannung des zwei
ten Zyklus in Abhängigkeit von der Ka
pazität der Probe Nr. 1 des Epoxid
harzbeispiels 1 mit der der bei 700°C
pyrolysierten Probe gemäß Ausführungs
beispiel 2 des Standes der Technik;
Fig. 11 Röntgenbeugungsdiagramme in der Nach
barschaft des {002} Piks für die Pro
ben I, II und III des Epoxidharzbei
spiels 1, wobei die Diagramme aus Klar
heitsgründen in der vertikalen Richtung
um 1.600 Zählungen versetzt wurden;
die Fig.
12a und 12b die Spannung in Abhängigkeit von der
Kapazität der Proben I, II, III und IV
des Epoxidharzbeispiels 1, wobei Fig.
12a eine expandierte Version der Fig.
12b im Bereich nahe 0 Volt ist und die
Punkte, an denen die Lithiumplattierung
und Lithiumabbeizung auftritt, für die
Probe IV umfassende Batterie mit Pfei
len angedeutet sind und die Kurven in
jeder Figur nacheinander um 0,05 V und
0,1 V aus Klarheitsgründen versetzt
sind;
die Fig.
13a und 13b die Spannungs-Kapazitäts-Kurven der
Proben V, VI, VII und IX des Epoxid
harzbeispiels 1, wobei die Beziehung
zwischen R und der spezifischen Kapazi
tät für bei 1.000°C bis 1.100°C pyroly
sierte Proben verdeutlicht wird. Fig.
13a ist eine expandierte Version der
Fig. 13b im Bereich nahe 0 Volt. Die
Punkte, an denen die Lithiumplattierung
und Lithiumabbeizung auftritt, sind für
die Probe VII umfassende Batterie mit
Pfeilen angedeutet. Die Kurven in jeder
Figur sind nacheinander um 0,05 V und
0,1 V aus Klarheitsgründen versetzt;
Fig. 14 das Röntgenbeugungsdiagramm in der
Nachbarschaft des {002} Piks für die
Proben der Fig. 13a und 13b, wobei
die Kurven aus Klarheitsgründen in Ver
tikalrichtung um 3.000 Zählungen ver
setzt wurden;
Fig. 15 eine zusammenfassende Darstellung der
spezifischen Kapazität in Abhängigkeit
von R für die Proben III bis IX ein
schließlich des Epoxidharzbeispiels 1;
Fig. 16 die Spannungs-Kapazitäts-Kurve der
ersten Entladung und Aufladung der Bat
terie umfassend Probe Nr. VII des Epo
xidharzbeispiels 1;
die Fig.
17a und 17b Spannungs-Kapazitäts-Kurven einer Batterie
des Epoxidharzbeispiels 2, wobei Fig.
17a eine expandierte Version der Fig.
17b im Bereich nahe 0 Volt ist;
die Fig.
18a und 18b die Spannungs-Kapazitäts-Kurven für den
ersten und zweiten Zyklus für Batte
rien, die Proben umfassen, welche vom
A-Typ-Vorläufer im Phenolharzbeispiel 1
hergestellt wurden. Die Kurven wurden
nacheinander aus Klarheitsgründen ver
setzt (in beiden Figuren beträgt der
Versatz 0,0, 0,15, 0,3, 0,45 und 0,7 V
für die Proben A700, A800, A900, A1000
und A1100);
die Fig.
19a und 19b die Spannungs-Kapazitäts-Kurven für den
ersten und zweiten Zyklus für Batterien
gemäß den Proben, die aus dem Vorläufer
vom B-Typ des Phenolharzbeispiels 1
hergestellt wurden. Die Kurven wurden
aus Klarheitsgründen nacheinander ver
setzt (in Fig. 19a beträgt der Versatz
0,0, 0,1, 0,25, 0,3 und 0,4 V für die
Proben B700, B800, B900, B1000 und
B1100. In Fig. 19b beträgt der Versatz
0,0, 0,1, 0,3, 0,5 und 0,8 V für die
Proben B700, B800, B900, B1000 und
B1100);
die Fig.
20a und 20b die Spannungs-Kapazitäts-Kurven für den
ersten und zweiten Zyklus der Batterien
gemäß den Proben, die aus dem Vorläufer
vom C-Typ im Phenolharzbeispiel 1 her
gestellt wurden. Die Kurven wurden aus
Klarheitsgründen nacheinander versetzt
(in beiden Figuren beträgt der Versatz
0,0, 0,15, 0,3 und 0,45 V für die Pro
ben C800, C900, C1000 und C1100);
Fig. 21 die Abhängigkeit der Kapazität von der
Zykluszahl für die Batterie gemäß Probe
B1000 des Phenolharzbeispiels 1;
Fig. 22 die Spannungs-Kapazitäts-Kurven für den
zweiten Zyklus von Batterien gemäß Pro
ben, die aus dem Vorläufer vom B-Typ im
Phenolharzbeispiel 2 hergestellt wur
den, wobei die Kurven aus Klarheits
gründen nacheinander um 0,1 V versetzt
wurden;
Fig. 23 Pulver-Röntgenbeugungsprofile für die
direkt pyrolysierten Sucroseproben (Nr.
1, 2, 4, 5, 6 und 7) der Kohlenhydrat-
und Kohlenhydrat-enthaltenden Vorläu
ferproben, wobei die dargestellten Da
ten aus Klarheitsgründen nacheinander
um 500 Zählungen versetzt wurden;
Fig. 24 Pulver-Röntgenbeugungsprofile für bei
1000°C pyrolysierte Proben von Stärke-
und Zellulose-Vorläufern (Nrn. 14, 15,
16, 17 und 18), wobei die Daten aus
Klarheitsgründen nacheinander um 500
Zählungen versetzt wurden;
die Fig.
25a und b Spannungs-Kapazitäts-Kurven für den
zweiten Zyklus für repräsentative Bat
terien gemäß den Proben Nrn. 8, 2, 10,
11 und 12, pyrolysiert zwischen 700°C
und 1.100°C. Fig. 25a ist eine ver
größerte Ansicht eines Teiles der Fig.
25b. Der Beginn der Lithiumplattierung
während der Entladung und die Beendi
gung der Lithiumabbeizung während der
Aufladung ist in Fig. 25a für Probe 8
mit Vertikallinien angedeutet. Die Da
ten wurden aus Klarheitsgründen nach
einander um 0,05 V in Fig. 25a und um
0,1 V in Fig. 25b versetzt;
die Fig.
26a und 26b die Spannungs-Kapazitäts-Kurven für den
zweiten Zyklus für repräsentative Bat
terien gemäß den Proben Nrn. 2, 18, 14,
16 und 15, pyrolysiert bei 1.000°C.
Fig. 26a ist eine vergrößerte Ansicht
eines Teiles der Fig. 26b. Die Daten
wurden aus Klarheitsgründen nacheinan
der um 0,05 V in Fig. 26a und um 0,1 V
in Fig. 26b versetzt;
Fig. 27 die Kapazität in Abhängigkeit von der
Zykluszahl für eine der beiden Batte
rien, die Elektroden enthalten, welche
aus der Probe Nr. 14 hergestellt wur
den;
Fig. 28 die Kapazität in Abhängigkeit von der
Zykluszahl für eine der beiden Batte
rien, die Elektroden enthalten, die aus
Probe Nr. 14 hergestellt wurden;
Fig. 29 die Kapazität in Abhängigkeit von der
Zykluszahl für die beiden Batterien,
die Elektroden enthalten, die aus Probe
Nr. 18 hergestellt wurden;
Fig. 30 einen Vergleich der Spannungsprofile
der Zyklen 5 und 6 von Batterien gemäß
der Kohlenhydratvorläuferproben Nr. 8
und der Phenolresolharzvorläuferprobe
B1000;
Fig. 31 die Differentialkapazität in Abhängig
keit von der Spannung während des fünf
ten Aufladungszyklus der zwei Batterien
der Fig. 30;
Fig. 32 Röntgenbeugungsdiagramme von diversen
oxidierten Proben der Ausführungsbei
spiele;
Fig. 33a (vergrößerte Ansicht) und 33b Span
nungs-Kapazitäts-Kurven für in zweiten
Zyklus von repräsentativen Batterien
der Ausführungsbeispiele; und
die Fig.
34a und 34b die Intensität in Abhängigkeit vom
Streuwinkel und ln (Intensität) in Ab
hängigkeit von q² für die Proben der
Ausführungsbeispiele bei kleinem Streu
winkel.
Die Einsatzverbindungen der Erfindung umfassen harte prae
graphitische kohlenstoffhaltige Wirtmaterialien in sehr
schlecht gestapelten Graphitschichten mit einem geringen
Wasserstoffgehalt und einem kleinen Oberflächenbereich,
der üblichen nicht wäßrigen Elektrolytlösungen zugänglich
ist.
Die kohlenstoffhaltigen Wirtmaterialien dieser Verbindun
gen können aus Pyrolyseprodukten von geeigneten Vorläufern
abgeleitet werden. Geeignete Vorläufer sind diejenigen,
die so pyrolysiert werden können, daß wenig Wasserstoff
verbleibt (d. h. so, daß das H/C-Atomverhältnis geringer
ist als etwa 0,1) und das Wirtmaterial trotzdem nicht in
einem solchen Ausmaß graphitiert, daß der empirische Para
meter R, ermittelt aus dem Röntgenbeugungsdiagramm, etwa
2,2 übersteigt.
Der hier verwendete empirische Parameter R dient zum Be
schreiben von derartigen ungeordneten Strukturen und wird
bestimmt, indem die {002} Pikhöhe durch einen Schätzwert
des Hintergrundniveaus am Bragg-Winkel entsprechend der
Position des {002} Piks dividiert wird. R bildet ein
bequemes empirisches Mittel zur Quantifizierung des Grades
der Graphitierung dieser Verbindungen, die nahezu merk
malsfreie Röntgenbeugungsdiagramme besitzen. Fig. 1 zeigt
die Definition von R auf einem repräsentativen, nahezu
merkmalsfreien Röntgenbeugungsdiagramm eines praegraphiti
schen Kohlenstoffs im Bereich um den {002} Pik. Unten, in
unmittelbarer Nachbarschaft des {002} Piks ist eine Tan
gente gelegt, um den Hintergrund auszuschließen. Der
Punkt, an dem eine Parallele gerade den Pik schneidet,
gibt die Position der maximalen Pikhöhe wieder. Der Wert B
in Fig. 1 zeigt somit die {002} Pikhöhe an, während der
Wert A den Hintergrundschätzwert wiedergibt. R kann somit
dazu verwendet werden, um die Stapelreihenfolge in äußerst
ungeordneten Materialien zu unterscheiden. Um R reprodu
zierbar und quantitativ zu messen, müssen sämtliche Rönt
genstrahlen des Diffractometers in den interessierenden
Winkelbereich der Kohlenstoffprobe (d. h. von 10° bis 35°,
wenn eine Röntgenröhre mit Kupfertarget verwendet wird)
beschränkt werden.
R steht zu dem vorstehend erwähnten Parameter SI des Stan
des der Technik in Beziehung. Wenn der örtliche Hinter
grund relativ eben und/oder der {002} Pik im Vergleich
zum Hintergrund relativ groß ist, entspricht SI etwa 1-
(1/R). Im Stand der Technik wurden SI-Werte unter 0,76 be
ansprucht, und es wurden kohlenstoffhaltige Beispiele mit
einem minimalen SI-Wert von 0,67 aufgezeigt. Unter Verwen
dung dieser angenäherten Umwandlungsformel entsprechen
diese Werte einem R-Wert von 4,2 und 3,0.
Diese Art von Einsatzverbindung kann eine hohe reversible
Kapazität für das Einsetzen von Alkalimetallen besitzen.
Wenn das Alkalimetall Lithium ist, können die Einsatzver
bindungen zusätzlich eine niedrige irreversible Kapazität
und eine geringe Spannungshysterese zwischen Einsatz und
Extraktion besitzen. Es scheint für das kohlenstoffhaltige
Wirtmaterial erforderlich, daß dieses einen kleinen Ober
flächenbereich hat, der für übliche nicht wäßrige Elektro
lytlösungen zugänglich ist, um diese zusätzlichen Vorteile
zu erreichen. Dies ist besonders wichtig für die Anwendung
in Lithiumionen-Batterien. Elektrolytreaktionen, die
Lithium verbrauchen, treten bei solchen Batterien an der
Anodenfläche auf. Somit führt die Verwendung einer Anode,
die einen großen Oberflächenbereich besitzt, der für den
Elektrolyt zugänglich ist, zu einem beträchtlichen Verlust
an irreversibler Kapazität und an Elektrolyt. Diese Ver
luste werden vermieden, wenn die Anodenfläche nicht für
den Elektrolyten zugänglich ist. Der Oberflächenbereich
der kohlenstoffhaltigen Wirtmaterialien, der für übliche
nicht wäßrige Elektrolyten zugänglich ist, kann nicht di
rekt gemessen werden. Es kann jedoch zu einem gewissen
Ausmaß von der beobachteten irreversiblen Kapazität der
Lithium-Kohlenstoff-Einsatzverbindung abgeleitet werden.
Wünschenswerter Weise ist der zugängliche Oberflächenbe
reich so groß, daß die irreversible Kapazität geringer ist
als etwa die halbe reversible Kapazität für praktische An
wendungsfälle in Lithiumionen-Batterien. Vorzugsweise ist
die irreversible Kapazität noch kleiner, nämlich geringer
als etwa 1/3 der reversiblen Kapazität.
Es kann ein Verfahren zum Schätzen des zugänglichen Ober
flächenbereiches verwendet werden, das auf der Absorption
von Methylen Blau (üblicherweise für Aktivkohle verwendet)
basiert. In der Literatur (siehe beispielsweise "Active
Carbon" von H. Jankowska, A. Swiatkowski, J. Choma, über
setzt von T. J. Kemp, veröffentlicht von Elis Horwood, New
York, 1991) wird bei Methylen Blau (MB) davon ausgegangen,
daß es eine äquivalente minimale lineare Dimension von 1,5
nm besitzt. Mit anderen Worten, es wird davon ausgegangen,
daß MB in Poren mit Durchmessern größer als 1,5 nm ein
dringt. Obwohl nicht wäßrige Elektrolytlösungen äquiva
lente lineare Dimensionen besitzen können, die kleiner
sind, liegen normalerweise die, die von kommerziellem-In
teresse sind, in dieser Größenordnung. Es wurde daher ge
schätzt, daß dann, wenn bestimmte Bereiche einer Probe
nicht zugänglich für MB waren, diese gleichen Bereiche
auch für den Elektrolyten nicht zugänglich sind.
Der für den Elektrolyten zugängliche Oberflächenbereich
war oft ausreichend klein, wenn festgestellt wurde, daß
die Methylen Blau-Absorptionskapazität des kohlenstoffhal
tigen Wirtmateriales geringer war als etwa 4 µ Mol pro g
Wirtmaterial. Es wurden jedoch Verbindungen synthetisiert,
die zwar das Methylen Blau-Kriterium erfüllen, jedoch im
mer noch den Eindruck erwecken, daß sie unakzeptierbar
große für den Elektrolyt zugängliche Oberflächenbereiche
besitzen. Dies wird in den nachfolgenden Ausführungsbei
spielen verdeutlicht.
Das BET-Verfahren stellt eine herkömmliche Methode zum
Messen des für Stickstoff zugänglichen Oberflächenbe
reiches dar. Dies ist ebenfalls eine Möglichkeit zum
Schätzen des für den Elektrolyten zugänglichen Ober
flächenbereiches des kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales.
Der für den Elektrolyten zugängliche Oberflächenbereich
kann ausreichend klein sein, wenn entsprechende BET-Ober
flächenbereichswerte so hoch sind wie etwa 300 m²/g Wirt
material. Wirtmaterialien können jedoch auch größere BET-
Oberflächenbereiche besitzen und noch immer einen aus
reichend kleinen elektrolytzugänglichen Oberflächenbereich
aufweisen.
Es wurde festgestellt, daß kohlenstoffhaltige Wirtmateria
lien der Erfindung, die geringfügig oxidiert wurden, einen
wesentlich erhöhten elektrolytzugänglichen Oberflächenbe
reich besitzen können, ohne das vorstehend erwähnte Methy
len-Blau-Absorptionsvermögen oder das BET-Kriterium zu
überschreiten oder wesentlich zu überschreiten. Oxidieren
bedeutet in diesem Falle das Ruinieren von sonst geeigne
ten kohlenstoffhaltigen Wirtmaterialien. Ferner ist mit
Oxidieren das feine Abstimmen der Eigenschaften der Wirt
materialien gemeint, so daß der elektrolytzugängliche
Oberflächenbereich des Wirtmateriales nicht in angemesse
ner Weise durch die vorstehend erwähnten Schätzverfahren
unterschieden werden kann. Eine derartige Oxidation führt
zur Bildung von Oberflächenoxiden, die durch Pyrolyse bei
hoher Temperatur (d. h. 1.000°C) unter Inertgas nachfolgend
entfernt werden können. Unter diesen Umständen kann ein
Gewichtsverlust von 5% oder mehr anzeigen, daß ein Wirt
material durch Oxidation ruiniert wurde. Im Gegensatz dazu
kann ein Gewichtsverlust von weniger als etwa 5% nach dem
Oxidieren ein geeignetes kohlenstoffhaltiges Wirtmaterial
anzeigen. Dies wird in den nachfolgenden Ausführungsbei
spielen demonstriert.
Wie dem Fachmann bekannt ist, können die Kapazitätswerte
von kohlenstoffhaltigen Lithiumeinsatzverbindungen in Ab
hängigkeit von der Auswahl des verwendeten nicht wäßrigen
Elektrolytes variieren. Eine bestimmte Wahl kann immer zu
großen Werten irreversibler Kapazität führen. Ein Lösungs
mittelgemisch, von dem bekannt ist, daß es mit niedrigen
irreversiblen Kapazitäten verbunden ist, umfaßt Ethylen
karbonat und Diethylkarbonat. Auf diesem Lösungsmittelge
misch basierende Elektrolyten können geeignet sein, um den
elektrolytzugänglichen Oberflächenbereich auszuwerten.
Es können verschiedene Vorläufer pyrolysiert werden, um
den vorstehend erwähnten Typ von kohlenstoffhaltigen Wirt
materialien zur Verfügung zu stellen, die eine hohe rever
sible Kapazität für den Alkalimetalleinsatz besitzen. Be
stimmte Epoxidharze, Phenolharze, Kohlenhydrate und/oder
Kohlenhydrat enthaltende Verbindungen sind alle geeignete
Vorläufer. Geeignete Vorläufer umfassen solche, die bei
Pyrolyse bei Temperaturen über etwa 700°C nicht in einem
solchen Ausmaß graphitieren, daß der empirische Parameter
R, ermittelt aus dem Röntgenbeugungsdiagramm, etwa 2,2
übersteigt.
Der hier verwendete Begriff "Epoxidharz" bezieht sich auf
die Gruppe von duroplastischen Harzen, die auf der Reakti
vität der Epoxidgruppe basieren (gemäß der Definition in
"The Condensed Chemical Dictionary", 9. Ausgabe, Van
Nostrand Reinhold, 1977). Übliche Mitglieder dieser Gruppe
sind Epoxidharze auf Bisphenol A-Basis und Epoxid-Novolac-
Harze. Diese sind besonders geeignete Epoxidharze, da sie
bei der Pyrolyse über 700°C praegraphitische kohlenstoff
haltige Wirtmaterialien bilden, die beim Einsetzen oder
bei der Extraktion von Lithium keine signifikante Span
nungshysterese aufweisen. Bei der Pyrolyse bei solchen
Temperaturen, daß R unter 2,2 liegt, weisen diese Wirtma
terialien sehr hohe spezifische Kapazitäten für Lithium
auf. Die spezifische Kapazität für Lithium nimmt zu, wenn
R abfällt. Somit werden kleinere Werte von R allgemein be
vorzugt. Dies ist in den nachfolgenden Epoxidharzvorläu
ferbeispielen verdeutlicht, bei denen R vorzugsweise ge
ringer als etwa 2 und am bevorzugtesten geringer als etwa
1,5 ist.
Phenolharze können ebenfalls geeignete Vorläufer sein und
können gegenüber Epoxidharzen für diesen Anwendungsfall
bestimmte Vorteile bieten. Die Pyrolyse von Epoxid-Novo
lac-Harzen (d. h. DEN 438, Warenzeichen von DOW) führt zu
Produktausbeuten nahe 30%. Es ist jedoch gut bekannt, daß
Phenolharze (oder Phenol-Formaldehyd-Harze) auch pyroly
siert werden können, um Hartkohlenstoffe mit hoher Aus
beute zu liefern (beispielsweise erwähnt in E. Fitzer et
al., Carbon 7, 643 (1969)). Da das erstgenannte Material
etwa 5 $ pro Pfund kosten kann gegenüber etwa 1 $ pro
Pfund für das letztgenannte Material (zum Zeitpunkt der
Abfassung dieser Anmeldung), kann für die Phenolharzvor
läufer ein Kostenvorteil erwartet werden.
Geeignete Phenolharz-Vorläufer umfassen die des Novolac-
oder Resoltyps. Auf der Basis der nachfolgenden Phenol
harz-Vorläuferbeispiele erscheint es vorteilhaft, diese
Vorläufer bei Temperaturen über etwa 800°C zu pyrolysie
ren, um praegraphitische kohlenstoffhaltige Wirtmate
rialien zu erhalten, die beim Einsetzen oder bei der Ex
traktion von Lithium keine wesentliche Spannungshysterese
erfahren und die darüber hinaus durch niedrige H/C-Atom
verhältnisse gekennzeichnet sind. Kleinere Werte von R er
scheinen vorteilhaft, wie aus den Beispielen hervorgeht,
bei denen R vorzugsweise geringer ist als etwa 1,6.
Das McGraw-Hill Dictionary of Scientific and Technical
Terms, McGraw-Hill, Inc. New York definiert ein Kohlen
hydrat als eine Verbindung aus der Gruppe von organischen
Verbindungen, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauer
stoff bestehen, einschließlich Zucker, Stärke und Zellu
lose. Die Kohlenhydratvorläufer der Erfindung betreffen
sämtliche Kohlenhydrate, die aus Kohlenstoff, Wasserstoff
und Sauerstoff bestehen.
Die Zucker können Monosaccharide (einfache Zucker),
Disaccharide (komplexere Zucker, einschließlich Sucrose,
dem üblichen Tafelzucker) und Polysaccharide, die die ge
samte Stärke- und Zellulosefamilie einschließen, umfassen.
Stärke ist ein Polymer von α-D-Glukose, während Zellulose
ein Polymer von β-D-Glukose ist. Die Glukoseringe in
Zellulose besitzen eine unterschiedliche relative Orien
tierung als in Stärke. Isomere oder Verbindungen mit der
artigen Orientierungsunterschieden können sich in bioche
mischen Prozessen radikal unterschiedlich verhalten. In
anorganischen Prozessen spielen derartige Unterschiede je
doch keine Rolle. Beispielsweise sind die physikalischen
Eigenschaften und das elektrochemische Verhalten von Ein
satzverbindungen, die durch Pyrolyse von unterschiedlichen
Isomeren hergestellt wurden, wahrscheinlich gleich.
Die Verwendung von Kohlenhydraten als Vorläufer bietet ge
wisse Vorteile gegenüber Epoxidharz- und/oder Phenolharz-
Vorläuferoptionen. Während Phenolharze im Vergleich zu
Epoxidharzen relativ billig sein und zu höheren Ausbeuten
führen können, wenn sie pyrolysiert werden (bei 60%),
werden durch den Pyrolyseprozeß beträchtliche Mengen an
Teerresten erzeugt, die schwierig zu beseitigen sind und
krebserregend sein können.
Natürlich vorkommende Kohlenhydrate sind attraktive Vor
läufer, da sie zahlreich und relativ billig sind. Bei
spielsweise kann Eichenholz (das vorherrschend aus Zellu
lose besteht) etwa 0,08 $ pro Pfund kosten. Selbst bei ei
ner Pyrolyseausbeute von nur 20% kann dies zu Produkt
kosten führen, die etwa fünfmal geringer sind als die ent
sprechenden Kosten für ein von Phenolharz abgeleitetes
Produkt. Darüber hinaus können Kohlenhydratvorläufer zu
einem Produkt mit einer hohen Abzugsdichte (tap density)
führen, die für eine hohe volumetrische Energiedichte in
Lithiumionen-Batterien benötigt wird. Schließlich können
Kohlenhydratvorläufer zu einem geringeren Anteil an Teer
resten pro Gramm hergestelltem Kohlenstoff als Phenol
harzvorläufer führen.
Es wurde festgestellt, daß durch das Pyrolysieren von ge
eigneten Kohlenhydratvorläufern und Kohlenhydrat-enthal
tenden Vorläufern über 800°C praegraphitische kohlenstoff
haltige Wirtmaterialien erhalten werden können, die
niedrige H/C-Atomverhältnisse (< 0,1) besitzen. Darüber
hinaus ergeben sich durch eine Pyrolyse bei solchen Tempe
raturen, daß R unter 2,2 liegt, Wirtmaterialien mit sehr
hohen spezifischen Kapazitäten für Lithium. Die spezi
fische Kapazität für Lithium steigt an, wenn R abnimmt.
Wie in den nachfolgenden Kohlenhydratvorläuferbeispielen
gezeigt ist, können Pyrolyseprodukte mit R-Werten geringer
als etwa 2 hergestellt werden, die große reversible Kapa
zitäten besitzen. Diese Produkte können auch Methylen-
Blau-Absorptionswerte von weniger als 4 µMol pro g und
BET-Werte von weniger als 300 m²/d besitzen und weisen
keine großen irreversiblen Kapazitäten und keine wesent
liche Spannungshysterese beim Einsetzen oder der Extrak
tion von Lithium auf. Abzugsdichten von 0,7 g/ml können
ebenfalls erreicht werden.
Unabhängig vom verwendeten Vorläufer bzw. den verwendeten
Vorläufern sollte die Pyrolyse unter einer kontrollierten
Atmosphäre durchgeführt werden, um die Bildung von uner
wünschten Oxiden von Kohlenstoff zu verhindern. Ein ge
eignetes Reaktionssystem kann aus einer Reaktionsröhre
(beispielsweise aus Quarz) bestehen, die in einem herkömm
lichen Röhrenofen installiert ist, wobei die Röhre abge
dichtete Einlaß- und Auslaßanschlüsse besitzt, um die
darin befindliche Atmosphäre zu kontrollieren. Der Vorläu
fer bzw. die Vorläufer können auf diese Weise in der Reak
tionsröhre unter einem Inertgasstrom oder sogar unter re
duzierten oder erhöhtem Druck pyrolysiert werden.
Der elektrolytzugängliche Oberflächenbereich des pyroly
sierten Produktes sollte relativ gering sein. Allgemein
ist es daher wünschenswert, den Vorläufer während der
Pyrolyse zu oxidieren, da dies zu einem Anstieg in diesem
Bereich führt. Da die Nebenproduktgase der Pyrolyse uner
wünschte Oxidationsgase umfassen, ist es wünschenswert,
diese rasch zu entfernen.
Das Führen der Ofentemperatur relativ rasch auf die
Pyrolysetemperatur und das Minimieren der Pyrolysezeit
dauer können ebenfalls wünschenswert sein, um die Graphi
tierung des Produktes zu minimieren. Im Falle von Epoxid
harz- oder Phenolharzvorläufern sollten beide Materialien
idealerweise beträchtlich pyrolysieren und nicht nur ein
fach verdampfen, um gute Produktausbeuten sicherzustellen.
Dies muß bei der Auswahl von bevorzugten Vorläufern beach
tet werden. Es kann daher vorteilhaft sein, die Vorläufer
vor der Pyrolyse auszuhärten oder zu vernetzen. Das Ausmaß
einer derartigen Aushärtung kann eine signifikante Va
riable darstellen, die die gewünschten Endeigenschaften
der pyrolysierten Vorläufer beeinflußt. Es kann daher vor
teilhaft sein, den Einbau von Halteperioden bei diversen
Temperaturen als Teil der Wärmebehandlung in Betracht zu
ziehen. Beispielsweise kann ein Halten auf einer niedrigen
Temperatur durchgeführt werden, um den Vorläufer bzw. die
Vorläufer vor einer letzten Erhitzung auf die Pyrolysetem
peratur auszuhärten. Alternativ dazu kann der Aufheizgrad
variiert werden, um das Ausmaß der Aushärtung vor der
Pyrolyse zu steuern.
Im Falle von Kohlenhydratvorläufer kann es vorteilhaft
sein, das Kohlenhydrat vor der Pyrolyse bei einer niedri
gen Temperatur zu präkarbonisieren. Dies kann man bei
spielsweise durch Waschen des Kohlenhydrates mit einer
starken Säure, die danach weggespült wird, durchführen.
Das vorstehend erwähnte Produkt besitzt im Herstellzustand
kein eingesetztes Alkalimetall. Alkalimetallatome, insbe
sondere Li, können jedoch danach über herkömmliche
chemische oder elektrochemische Mittel (beispielsweise in
einer Lithium- oder Lithiumionen-Batterie) eingesetzt wer
den.
Normalerweise werden pulverisierte Formen von derartigen
Verbindungen für Elektrodenanwendungsfälle eingesetzt, so
daß üblicherweise ein Mahlen des pyrolysierten Produktes
erforderlich ist. Eine Vielzahl von Ausführungsformen,
insbesondere von verschiedenartigen Batteriekonfiguratio
nen, ist möglich unter Verwendung des erfindungsgemäß her
gestellten Elektrodenmateriales. Miniaturlaborbatterien,
die eine Lithiummetallanode verwenden, sind in den nach
folgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Eine bevor
zugte Konstruktion für ein Produkt vom Lithiumionen-Typ
ist jedoch eine herkömmliche spiralförmig gewickelte Bat
terie mit dem in Fig. 2 dargestellten Querschnitt. Eine
Jelly-Rolle 4 wird durch Wickeln einer Kathodenfolie 1,
einer Anodenfolie 2 und von zwei mikroporösen Polyolefin
lagen 3, die als Separatoren wirken, hergestellt.
Die Kathodenfolien werden erzeugt, indem ein Gemisch aus
einem geeigneten pulverisierten (typischerweise mit einer
Größe von etwa 10 µm) Kathodenmaterial, beispielsweise ei
nem lithiierten Übergangsmetalloxid, möglicherweise einem
anderen pulverisierten Kathodenmaterial, falls gewünscht,
einem Bindemittel und einem leitenden Verdünnungsmittel
auf eine dünne Aluminiumfolie aufgebracht wird. Typischer
weise beinhaltet das Aufbringungsverfahren zuerst das Lö
sen des Bindemittels in einem geeigneten flüssigen Träger.
Unter Verwendung dieser Lösung und der anderen pulveri
sierten Feststoffkomponenten wird danach ein Schlamm her
gestellt. Der Schlamm wird dann gleichmäßig auf die Sub
stratfolie beschichtet. Danach wird das Trägerlösungsmit
tel abgedampft. Oft werden beide Seiten des
Aluminiumfoliensubstrates auf diese Weise beschichtet, wo
nach die Kathodenfolie kalandriert wird.
Die Anodenfolien werden in entsprechender Weise herge
stellt, mit der Ausnahme, daß eine pulverisierte
(ebenfalls typischerweise mit einer Größe von etwa 10 µm)
kohlenstoffhaltige Einsatzverbindung der Erfindung an
stelle des Kathodenmaterials und eine dünne Kupferfolie
üblicherweise anstelle von Aluminium verwendet wird. Die
Anodenfolien sind typischerweise geringfügig breiter als
die Kathodenfolien, um sicherzustellen, daß immer eine An
odenfolie gegenüber einer Kathodenfolie liegt.
Die Rolle 4 wird in einen herkömmlichen Batteriemantel 10
eingesetzt. Ein Kopf 11 und eine Dichtung 12 werden zur
Abdichtung der Batterie 15 verwendet. Falls gewünscht,
kann der Kopf Sicherheitsvorrichtungen enthalten. Es kann
eine kombinierte Sicherheitsentlüftungs- und druckbetä
tigte Trennvorrichtung Verwendung finden. Fig. 2 zeigt
eine derartige Kombination, die im einzelnen in der kana
dischen Patentanmeldung 2 099 657 von Alexander H. Rivers-
Bowerman, "Electrochemical Cell and Method of Manufactu
ring Same" vom 25. Juni 1993 beschrieben ist. Ferner kann
in den Kopf eine Vorrichtung für einen positiven Wärme
koeffizienten (PTC) eingebaut werden, um das Kurzschluß
stromführungsvermögen der Batterie zu begrenzen. Die
Außenfläche des Kopfes 11 wird hierbei als positive Klemme
verwendet, während die Außenfläche des Batteriemantels 10
als negative Klemme dient.
Geeignete Kathodenfahnen 6 und Anodenfahnen 7-Anschlüsse
werden hergestellt, um die inneren Elektroden mit den
äußeren Klemmen zu verbinden. Geeignete Isolationsstücke 8
und 9 können eingesetzt werden, um die Möglichkeit von in
neren Kurzschlüssen zu verhindern. Vor dem Verbördeln des
Kopfes 11 mit dem Mantel 10 zur Abdichtung der Batterie
wird Elektrolyt 5 hinzugefügt, um die Porenräume in der
Rolle 4 aufzufüllen.
Dem Fachmann ist klar, daß die Arten und Mengen der ver
wendeten Materialien auf der Basis der Materialeigenschaf
ten und der gewünschten Betriebsverhaltens- und Sicher
heitserfordernisse ausgewählt werden müssen. Die in den
nachfolgenden Beispielen hergestellten Verbindungen können
eine etwas erhöhte irreversible Kapazität für Lithium zu
sammen mit einer erhöhten reversiblen Kapazität gegenüber
denen von vielen typischen handelsüblichen kohlenstoffhal
tigen Anodenmaterialien besitzen. Auch die höchste Abzugs
dichte (tap density) der Verbindungen der Beispiele ist
noch etwas geringer als die von typischen handelsüblichen
Anodenmaterialien. Dies muß bei der Ausgestaltung der Bat
terie berücksichtigt werden. Allgemein gesagt ist ein
elektrischer Konditionierungsschritt, der mindestens das
erste Wiederaufladen der Batterie umfaßt, Teil des Zusam
menbauprozesses. Die Festlegung eines geeigneten Konditio
nierungsschrittes zusammen mit dem Einstellen der Be
triebsparameter der Batterie (d. h. Spannung, Strom und
Temperaturgrenzen) wird von dem auf diesem Gebiet tätigen
Fachmann gefordert.
Es sind auch andere Konfigurationen oder Komponenten für
die erfindungsgemäß ausgebildeten Batterien möglich (d. h.
ein prismatisches Format). Eine Miniaturausführungsform,
d. h. eine Zelle in Form einer Münze, ist ebenfalls mög
lich. Die allgemeine Konstruktion von derartigen Zellen
ist in den nachfolgenden Labormünzzellausführungsbeispie
len erläutert.
Ohne an irgendeine Theorie gebunden zu sein, offerieren die
Erfinder die nachfolgende Diskussion in bezug auf diese
Art von hartem kohlenstoffhaltigen Wirtmaterial, um zu er
läutern, wie strukturelle Eigenschaften zu den elektro
chemischen Eigenschaften in Beziehung stehen und welche
strukturellen Eigenschaften für elektromechanische Anwen
dungsfälle wünschenswert sind. Aus Einfachheitsgründen ist
die nachfolgende Diskussion auf Lithiumeinsatzverbindungen
gerichtet. Die entsprechenden Kommentierungen treffen auch
jedoch für andere Alkalimetalle zu.
Das Vorhandensein von beträchtlichen Wasserstoffmengen in
kohlenstoffhaltigen Materialien des Standes der Technik,
die durch Pyrolyse bei niedrigen Temperaturen (zwischen
550°C und 750°C) hergestellt wurden, steht mit einer sehr
hohen spezifischen Kapazität, jedoch auch mit einer großen
Hysterese zwischen der Einsetz- und Extraktionsspannung in
Korrelation. Diese Effekte bewirken eine Bindung zwischen
dem eingesetzten Lithium und dem Wasserstoff.
Harte kohlenstoffhaltige Materialien, die wenig Wasser
stoff enthalten, können jedoch spezifische Kapazitäten be
sitzen, die die von Graphit übersteigen. Die Graphinlagen
in den Vorläufern für diese harten kohlenstoffhaltigen Ma
terialien sind vernetzt, wodurch das geordnete Stapeln von
Schichten in der Graphitstruktur verhindert wird, wenn die
Vorläufer pyrolysiert werden. Wenn schlecht gestapelte
Graphinschichten vorhanden sind, kann es möglich sein,
Lithium an die Oberflächen einer jeden Seite der Schichten
zu adsorbieren. Diese Oberflächen sind in den Kohlenstoff
partikeln im atomaren Maßstab vorhanden. In Graphit sind
die Schichten gut parallel gestapelt, und es ist die Ein
lagerung von Lithium bei einer Zusammensetzung von LiC₆
möglich (entsprechend etwa 370 mAh/g und einer eingelager
ten Schicht von Lithium pro Graphinlage). In Materialien
mit schlecht gestapelten Schichten können möglicherweise
ungeteilte Lithiumschichten auf jeder Seite der Graphinla
gen gefunden werden, was zu Zusammensetzungen bis nahezu
Li₂C₆ (entsprechend etwa 740 mAh/g) führt. Somit kann die
Zahl der Einzelschichtgraphinlagen im kohlenstoffhaltigen
Material in bezug auf die spezifische Kapazität von Bedeu
tung sein.
Informationen über die durchschnittliche Zahl N von gesta
pelten Graphinlagen in einem Kohlenstoff zwischen wesent
lichen Stapelfehlern können durch Röntgenbeugung erhalten
werden. Diese Zahl N multipliziert mit dem durchschnitt
lichen Schichtabstand wird üblicherweise mit Lc bezeich
net. Es kann daher wünschenswert sein, kohlenstoffhaltige
Materialien mit einem Wert von N von etwa 1 und mit einem
sehr kleinen Wert Lc (d. h. weniger als etwa 5 Å) herzu
stellen. Der {002} Bragg-Pik, gemessen in einem Pulver
röntgenbeugungsexperiment, wird normalerweise zur Bestim
mung von Lc und N verwendet. Für N = 1, ist kein {002}
Pik vorhanden, da es keine gestapelten parallelen Graphin
schichten gibt, um Interferenzen zu erzeugen (eine derar
tige Kohlenstoffprobe kann man sich so vorstellen, daß sie
einzelne Graphinlagen aufweist, die wie in einem
"Kartenhaus" angeordnet sind). Wenn N ansteigt (Beginn des
Stapelns des Kartendecks), steigt der {002} Pik in der
Höhe an und nimmt in der Breite ab. Gleichzeitig nimmt der
Hintergrund an der Seite des Piks mit geringem Winkel ab,
wenn N ansteigt. Hier wird der empirische Parameter R ver
wendet, um solche Strukturen zu beschreiben. Er kann be
nutzt werden, um die Stapelreihenfolge in sehr ungeordne
ten Materialien zu unterscheiden. Materialien, die sehr
geringe R-Werte (von etwa 1) besitzen, haben N Werte nahe
1. Materialien, bei denen R bei 5 liegt, besitzen einen
wesentlich größeren N-Wert, der möglicherweise etwa 10 be
trägt. Somit können Anstiege des R-Wertes als Anstiege des
durchschnittlichen N-Wertes in der Probe interpretiert
werden.
Diese "Kartenhausstruktur" von derartigen ungeordneten
Kohlenstoffmaterialien impliziert das Vorhandensein von
signifikanten Leerstellen oder Poren in der Struktur. Man
geht davon aus, daß die Porenzahl, Größe und Form
(insbesondere der Öffnungen) in Relation zur Fähigkeit der
Einzelschichtlagen zur Absorption von Lithium auf beiden
Seiten steht und darüber hinaus eine Einwirkung auf den
elektrolytzugänglichen Oberflächenbereich hat. Beispiels
weise impliziert eine relativ große Zahl von Einzel
schichtlagen das Vorhandensein einer relativ großen Zahl
von "Poren" zwischen den Lagen. Die bevorzugte Porengröße
ist groß genug, um eine Adsorption von Lithium auf beiden
Seiten zu ermöglichen, jedoch nicht, um einen Zugang für
nicht wäßrigen Elektrolyt zu ermöglichen (Größe im Nanome
ter-Maßstab).
Die Poren können flaschenförmig ausgebildet sein und Hals
öffnungen besitzen, die klein genug sind, um Elektrolyt
vom Inneren auszuschließen. Die gleichen Poren können je
doch einen Innenraum besitzen, der groß genug ist, um
Elektrolyt in einfacher Weise aufzunehmen. Proben, die
zahlreiche derartige flaschenförmige Poren besitzen, kön
nen daher entweder relativ große oder relativ kleine Ober
flächenbereiche aufweisen, was von der Art der Messung ab
hängig ist. Wenn beispielsweise die Porenöffnung groß ge
nug ist, um Stickstoff zuzulassen, jedoch nicht Methylen
Blau, kann der Stickstoff an den inneren Porenflächen ad
sorbiert werden, während dies bei Methylen Blau nicht der
Fall ist. Zusätzlich können geringfügige Unterschiede in
der Größe der Porenöffnungen zu dramatisch verschiedenen
elektrochemischen Ergebnissen führen. Eine Probe kann
einen enorm großen inneren Porenflächenbereich (» 300
m²/g), ermittelt über BET, besitzen, der für die größeren
Methylen Blau-Moleküle unzugänglich ist. Wenn die wirksame
Größe des nicht wäßrigen Elektrolytes zwischen der von
Stickstoff und Methylen Blau liegt, kann eine derartige
Probe entweder einen enorm großen oder einen vernachläs
sigbar kleinen elektrolytzugänglichen Oberflächenbereich
besitzen, was von geringfügigen Unterschieden in der Größe
der Porenöffnungen abhängig ist.
Ein mögliches Mittel zum allmählichen Erhöhen der Poren
größe und von deren Öffnungen besteht darin, geringe Men
gen durch Erhitzen der Proben in einer sauerstoffenthal
tenden Atmosphäre wegzubrennen (ältere Untersuchungen an
aktivem Kohlenstoff (J. S. Mattson et al., Activated Car
bon, Marcel Dekker Inc. NY, 1971 und F. Rodriguez-Reinoso
et al., Chemistry and Physics of Carbon, Vol. 21, heraus
gegeben von P. A. Thrower, Seite 1) haben gezeigt, daß
sowohl die Größen als auch die Formen von Poren durch phy
sikalische und chemische Aktivierungsprozesse manipuliert
werden können. Es ist jedoch festzustellen, daß die
meisten aktivierten Kohlenstoffe keine akzeptablen Wirtma
terialien für den elektrochemischen Lithiumeinsatz bilden,
da die Poren zu groß sind (im Mikrometermaßstab)). Somit
kann das Oxidieren eine Möglichkeit zum inkrementellen Er
höhen des inneren Porenflächenbereiches und der kritischen
Größe der Porenöffnungen darstellen. Einige Ergebnisse,
die sich auf diesen Gegenstand beziehen, sind in den nach
folgenden Ausführungsbeispielen aufgezeigt und erläutert.
Die Röntgenstrahlstreuung bei geringem Winkel wurde in
großem Umfang für die Untersuchungen der Porenstruktur in
kohlenstoffhaltigen Materialien ausgewertet (siehe bei
spielsweise H. Peterlik et al., Carbon, 32 (1994), Seite
939). Das Vorhandensein einer beträchtlichen Zahl von
Mikroporen führt zu einer beträchtlichen Streuung der
Röntgenstrahlen bei geringem Winkel. Somit ist davon aus
zugehen, daß die kohlenstoffhaltigen Wirtmaterialien der
Erfindung eine derartige Streuung aufweisen. Im Gegensatz
dazu zeigt das Fehlen einer solchen Streuung das Fehlen
von Mikroporen an (wie in den nachfolgenden Ausführungs
beispielen gezeigt). Poren können geschlossen sein (d. h.
keine Öffnungen besitzen), und Materialien, die derartige
Poren enthalten, zeigen immer noch eine beträchtliche
Röntgenstrahlstreuung. Man kann somit davon ausgehen, daß
kohlenstoffhaltige Wirtmaterialien ein größeres Porenvolu
men, geringere R-Werte und eine geringere Streuung bei
kleinem Winkel besitzen, jedoch trotzdem eine geringere
Lithiumkapazität und eine geringere irreversible Kapazität
aufweisen als ein vergleichbares Wirtmaterial, wenn viele
Poren geschlossen sind.
Die Guinier-Theorie und Formeln (in A. Guinier, Small
angle scattering of X-rays, Wiley and Sons, NY, 1955) kön
nen Verwendung finden, um die Porengrößen aus der Streuin
tensität bei kleinem Winkel zu ermitteln, wenn man homo
gene sphärische Porengrößen und willkürlich angeordnete
Poren voraussetzt. Der Radius Rs der Poren steht wie folgt
in Beziehung zum Gyrationsradius Rg:
Rg = (3/5)1/2 Rs
Die Intensität Iq beim Wellenvector q verhält sich zum
Gyrationsradius wie folgt:
Iq α NV² exp (-q²Rg²/3)
wobei N die Zahl der Poren und V ihr Volumen sind. Diese
Theorie sagt somit eine Beziehung zwischen ln (Iq) und q²
voraus, die einer Geraden entspricht. Obwohl die vor
stehend erwähnten Annahmen nicht generell zutreffen, wurde
eine derartige lineare Beziehung auch im Fall der nachfol
genden Ausführungsbeispiele der Erfindung beobachtet. Das
bedeutet, daß diese Ausführungsbeispiele Poren von etwa
gleichmäßiger Größe besitzen. Allgemein gesagt, gleich
mäßige Porengrößen werden bevorzugt, da Größen des kleinen
Extrems (d. h. im Bereich der normalen interatomischen
Distanzen) weniger zur reversiblen Alkalimetallkapazität
beitragen, während Größen der größeren Extreme (d. h. <30
Å) gegenüber Elektrolyt besser zugänglich sind, was zu ei
ner irreversiblen Kapazität führt (wie in einem nachfol
genden Ausführungsbeispiel verdeutlicht).
A. Mabuchi et al., J. Electrochem. Soc., Vol. 142, Nr. 4,
April 1995 zeigen Radien von Gyrationswerten, die von
Streudaten für kleine Winkel für Mesokarbon-Mikrokugeln,
die eine beträchtliche Menge Wasserstoff enthalten, abge
leitet wurden. Die effektiven Porengrößen sind relativ
sehr groß (Rg von etwa 37 Å und mehr), und die Verbindun
gen besitzen eine signifikante Hysterese in ihrer Span
nungskurve beim Einsetzen/Extrahieren von Lithium.
Die folgenden Beispiele dienen zur Verdeutlichung von be
stimmten Aspekten der Erfindung, stellen jedoch in keiner
Weise irgendeine Beschränkung dar.
Allgemein wurden kohlenstoffhaltige Materialien aus
Kohlenwasserstoff- oder Polymer-Vorläufern durch Pyrolyse
unter Inertgas hergestellt. Wenn nicht anders angedeutet,
wurden abgewogene Mengen der Vorläufer direkt in Alumi
niumoxidschiffchen eingegeben und in ein Ofenrohr aus
rostfreiem Stahl oder Quarz eingesetzt. Das Rohr wurde mit
Inertgas über etwa 30 Minuten gespült und dann in einen
Röhrenofen eingesetzt. Die Ofen- und somit die Probentem
peratur wurde auf die endgültige Pyrolysetemperatur ange
hoben und auf dieser eine Stunde lang gehalten. Die Auf
heizrate wurde in einigen Fällen als wesentlich angesehen.
In diesen Fällen wurde die Aufheizrate unter Verwendung
einer programmierbaren Temperatursteuereinheit sorgfältig
gesteuert.
Pulverröntgenbeugungsverfahren wurden angewendet, um die
Proben zu charakterisieren, wobei ein Diffraktometer vom
Typ Seimens D5000 verwendet wurde, das mit einer Kupfer
target-Röntgenröhre und einem Monochromator für die ge
beugten Strahlen ausgerüstet war. Das Diffraktometer ar
beitet nach der Bragg-Brentano-Pseudofokussiergeometrie.
Die Proben wurden hergestellt, indem ein 2 mm tiefer
Schacht in einem Block aus rostfreiem Stahl mit Pulver ge
füllt und die Oberfläche geglättet wurde. Die verwendeten
Schlitze wurden so ausgewählt, daß keiner der Röntgen
strahlen in einem Streuwinkelbereich von 10° bis 35° an
der Probe vorbeilief. Die Schlitzbreite wurde während der
Messung fixiert. Hierdurch wurde die Reproduzierbarkeit
der Meßwerte von R sichergestellt (in bestimmten Beispie
len wurde R etwas anders ermittelt als vorstehend erwähnt.
In den erfindungsgemäßen Beispielen, die die Epoxidharz-
und Phenolvorläufer betreffen, in den Beispielen 1 und 2
des Standes der Technik und dem Ausführungsbeispiel Aktiv
kohle wurde die Lage des {002} Piks als die des Piks
einschließlich des Hintergrunds genommen, anstelle den
Hintergrund auszuschließen. Die Auswirkungen hiervon auf
die ermittelten Werte von R ist für sämtliche praktische
Zwecke gering und in den nachfolgenden Beispielen vernach
lässigbar).
Wo angedeutet, wurden Röntgenstreudaten unter kleinem Win
kel unter Einsatz des vorstehend beschriebenen Diffrakto
meters, das in Transmissionsgeometrie arbeitete, gesam
melt. Die Proben wurden hergestellt, indem ein rechtecki
ger Rahmen, der Kaptonfenster aufwies, mit Pulver gefüllt
wurde. Die hergestellten Proben waren etwa 1,5 mm dick.
Die Einfall-, Antistreu- und Aufnahmeschlitze wurden alle
auf ihre Minimalwerte von 0,1°, 0,1° und 0,1 mm einge
stellt. In dieser Ausgestaltung konnten minimale Streuwin
kel von etwa 0,5° erreicht werden, was einem Wellenvektor
q von etwa 0,035 Å-1 entspricht. Die Streuintensität bei 2Θ
= 1° wurde gemessen und durch die Probenmasse geteilt, um
ein Relativmaß in bezug auf die Zahl der Poren × Volumen²
in den Proben zu erhalten. Dieser Wert wurde mit I₁ be
zeichnet. Der Wert Rg wurde ermittelt, indem Geraden an
die Streudaten bei kleinem Winkel angepaßt wurden, die als
ln (Intensität) in Abhängigkeit von q² und der vorstehend
erwähnten Formel dargestellt wurden.
Der Kohlenstoff-, Wasserstoff-und Stickstoffgehalt der Pro
ben wurde ermittelt, wobei ein Standard CHN-Analysegerät
(Gaschromatographieanalyse nach Verbrennung der Proben in
Luft) eingesetzt wurde. Die auf diese Weise ermittelten
Gewichtsprozente besaßen eine Standardabweichung von ±0,3%.
In jedem Fall war der Kohlenstoffgehalt größer als 90%
des Probengewichtes, und der Wasserstoffgehalt war gerin
ger als 3,3%. Das H/C-Atomverhältnis wurde geschätzt, in
dem das Verhältnis der Gewichtsprozente von Wasserstoff
und Kohlenstoff genommen und mit 12 multipliziert wurde
(im Massenverhältnis zwischen Kohlenstoff und Wasser
stoff). Der Stickstoffgehalt sämtlicher Proben war gering
und wurde nicht immer wiedergegeben. Der Sauerstoffgehalt
der Proben wurde nicht analysiert.
Wo angegeben, wurde das Absorptionsvermögen für Methylen
Blau (MB) ermittelt, wobei eine Modifikation von herkömm
lichen Verfahren eingesetzt wurde (wie bei dem vorstehend
erwähnten Bezugsbeispiel Aktivkohle). Die Proben wurden
vor dem Testen auf 130°C getrocknet. Bei den meisten der
nachfolgenden Proben wurden etwa 0,1 g der Probe zusammen
mit 1-2 ml einer 0,2%igen Lösung eines oberflächenakti
ven Mittels (hergestellt unter Verwendung von Micro-Liquid
Laboratory Cleaner (Warenzeichen) eines Standardlaborde
tergens) und etwa 5 ml von entionisiertem Wasser in einen
Kolben eingegeben. Dann wurde unter Verwendung einer 1,5
g/L Titrierlösung von hydriertem MB in einzelnen Schritten
eine Titrierung durchgeführt. Es wurde eine Anfangsmenge
an Lösung zugesetzt, wonach 5 Minuten lang heftig geschüt
telt wurde (die Anfangsmenge war entweder ein Minimum von
0,1 ml oder 1,0 ml, in Abhängigkeit vom geschätzten Ad
sorptionsvermögen der Probe). Das entstandene Gemisch
wurde dann visuell mit einer 0,4 mg/l Bezugslösung von MB
verglichen. Wenn das Gemisch klarer war als die Bezugslö
sung, wurden weitere 1,0 ml der Titrierlösung zugesetzt
und die Schritte wiederholt. Wenn das Gemisch nicht klarer
als die Bezugslösung war, ließ man die Adsorption über ein
Maximum von drei Tagen weiterlaufen. Wenn das Gemisch wie
derum klarer wurde als die Bezugslösung, wurde das dis
krete Titrieren fortgesetzt. Sonst wurde die Messung been
det, und das Adsorptionsvermögen wurde der Menge von MB
gleichgesetzt, die unmittelbar vor der letzten schrittwei
sen Zugabe titriert wurde. Für die getesteten Proben wurde
das titrierte MB in den 5 Minuten Intervallperioden
titriert, mit Ausnahme der letzten wenigen schrittweisen
Zugaben. Bei den Kohlenhydratvorläuferbeispielen und den
dargestellten Beispielen in bezug auf Abbrennen und Streu
ung bei kleinem Winkel war das Verfahren das gleiche, mit
der Ausnahme, daß eine 1 mM Methylen Blau Titrierlösung
verwendet wurde und die schrittweise zugegebenen Mengen
keine konstante Größe besaßen.
Anfangs wurden herkömmliche BET-Verfahren ausprobiert, um
den Oberflächenbereich von einigen Hartkohlenstoffproduk
ten auf der Basis der Adsorption von Stickstoff zu ermit
teln. Der Oberflächenbereich konnte jedoch auf diese Weise
nicht zuverlässig bestimmt werden. Während der Analyse
lief die Adsorption langsam über lange Zeitperioden
(Stunden). Es schien so, daß die Proben einen beträcht
lichen Oberflächenbereich besaßen, der für Stickstoff
schwer, jedoch generell zugänglich war. Somit wurde die
Zuverlässigkeit der gemäß herkömmlichen BET-Verfahren er
mittelten Adsorptionswerte in Frage gestellt. Statt dessen
wurde ein modifiziertes Verfahren verwendet. Hierbei wur
den Einpunkt-BET-Oberflächenbereichsmessungen durchge
führt, wobei ein Oberflächenbereichsanalysator vom Typ
Micromeritics Flowsorb 2300 eingesetzt wurde. Kohlenstoff
proben wurden unter Inertgas über einige Stunden bei 140°C
vor jeder Messung entgast. Die Adsorption von Stickstoff
(30% Stickstoff in einem Heliumgemisch) bei 77°K der Pro
ben ließ man einige Stunden fortlaufen. Die Adsorption
wurde als beendet angesehen, als die thermische Leitfähig
keit des Gasstromes vor und nach der Probe gleich war, was
identische Gaszusammensetzungen anzeigte. Die adsorbierte
N₂-Menge, die desorbierte, als die Probentemperatur auf
Raumtemperatur erhöht wurde, wurde hiermit ermittelt. Zwei
Messungen wurden für jede Probe durchgeführt, und die an
gegebenen Ergebnisse geben den Durchschnitt der beiden
Desorptionen wieder. Die Messungen können normalerweise
zufriedenstellend mit einer Genauigkeit innerhalb von
±3% dupliziert werden. Standardverfahren wurden dann
eingesetzt, um die für N₂-Moleküle zugängliche spezifische
Oberfläche der Probe zu berechnen.
Wo angegeben, wurden Abzugsdichten (tap densities) unter
Verwendung einer Quantachrome Dual Autotap-Vorrichtung ge
messen. Die Proben wurden in einen abgestuften 10 ml
Zylinder eingegeben und 500 Standardtaps ausgesetzt.
Laborbatteriezellen in Münzform wurden verwendet, um die
elektrochemischen Eigenschaften der Proben, einschließlich
der spezifischen Kapazität für Lithium, zu bestimmen.
Diese wurden unter Verwendung einer herkömmlichen 2325
Hardware zusammengebaut, wobei der Zusammenbau in einem
mit Argon gefüllten Kasten stattfand, wie von J. R. Dahn
et al. in Electrochimica Acta, 38, 1179 (1993) beschrie
ben. Fig. 3 zeigt eine auseinandergezogene Ansicht dieser
Batteriezelle vom Münztyp. Zu Analysezwecken wurden die
Proben in diesen Batterien gegenüber einer Lithium
metallanode als Kathoden verwendet. Eine Kappe 21 aus
rostfreiem Stahl und ein spezielles oxidationsfestes Ge
häuse 30 umfaßten den Behälter und dienten ferner als ne
gative und positive Klemme. Ein Dichtungsring 22 wurde als
Dichtung verwendet und diente ferner zum Trennen der
beiden Klemmen. Auf den aus der Lithiumanode 25, dem
Separator 26 und der Probenkathode 27 bestehenden Stapel
wurde mit Hilfe einer Federscheibe 23 aus Flußstahl und
einer Scheibe 24 aus rostfreiem Stahl Druck aufgebracht.
Die Federscheibe wurde so ausgewählt, daß ein Druck von
etwa 15 bar nach dem Schließen der Batterie aufgebracht
wurde. Eine 125 µm dicke Metallfolie wurde als Lithiuman
ode 25 eingesetzt. Ein mikroporöser Polypropylenfilm vom
Typ Celgard 2502 wurde als Separator 26 verwendet. Der
Elektrolyt 28 war eine Lösung von 1M LiPF₆-Salz, gelöst in
einem Lösungsmittelgemisch von Ethylenkarbonat und
Diethylkarbonat in einem Volumenverhältnis von 30/70.
Es wurden Probenkathoden 27 hergestellt, indem ein Gemisch
der pulverisierten Probenverbindung mit Super S
(Warenzeichen von Ensagri)-Kohlenstoffruß-Verdünnungsmit
tel (leitend) und Polyvinylidenfluorid (PVDF)-Bindemittel
(beide Bestandteile in Mengen von etwa 5 Gew.% vom Gewicht
der Probe) gleichmäßig auf eine dünne Kupferfolie aufge
bracht wurde. Die pulverisierte Probe und der Ruß wurden
anfangs einer Lösung von 20% PVDF in N-Methylpyrollidinon
(NMP) zugesetzt, um derart einen Schlamm zu bilden, daß
5% der endgültigen Elektrodenmasse von PVDF gebildet wer
den. Überschüssiges NMP wurde dann zugesetzt, bis der
Schlamm eine glatte sirupartige Viskosität erreichte. Der
Schlamm wurde dann auf kleine vorgewogene Stücke der Kup
ferfolie (Bereiche von etwa 1,5 cm²) verteilt, wobei ein
Verteiler verwendet wurde, und das NMP wurde bei etwa 90°C
in Luft abgedampft. Nachdem das Probenkathodenmaterial
abgetrocknet war, wurde es zwischen flachen Platten bei
einem Druck von etwa 25 bar komprimiert. Diese Elektroden
wurden dann abgewogen, und das Gewicht der Folie, des PVDF
und des Rußes wurden abgezogen, um die aktive Elektroden
masse zu erhalten. Typische Elektroden besaßen eine Dicke
von 100 µm und eine aktive Masse von 15 mg.
Hiernach wurden die Batteriezellen aus dem Kasten entnom
men, auf 30 ± 1°C temperaturgeregelt und dann aufgeladen
und entladen, wobei Konstantstromzyklen mit einer Strom
stabilität von ±1% benutzt wurden. Es wurden Daten fest
gehalten, wann immer sich die Spannung der Zelle um mehr
als 0,005 V änderte. Wenn nicht anders angedeutet, wurden
die Stromstärken auf 18,5 mA/g an aktivem Material für die
anfänglichen beiden Zyklen der Batterie eingestellt. Der
Hauptteil der Entladungskapazität der Kohlenstoffe der
Beispiele liegt sehr nahe am Potential von Lithium. Somit
waren spezielle Testverfahren erforderlich, um die gesamte
reversible Kapazität zu bestimmen. Die Batteriezellen wur
den daher bei Konstantstrom für eine feste Zeitdauer ent
laden, die Zeit wurde so ausgewählt, daß die Batteriespan
nung unter 0 Volt (gegen Li) fällt und derart, daß eine
galvanische Lithiumabscheidung auf der Kohlenstoffelek
trode auftrat. Die galvanische Abscheidung von Lithium
tritt nicht unmittelbar nach Abfall der Batteriespannung
unter 0 Volt auf, da der endliche Konstantstrom eine Über
spannung erzeugte. Die Abscheidung beginnt jedoch kurz
darauf (üblicherweise bei -0,02 V) und ist durch einen
Bereich gekennzeichnet, in dem die Spannung der Batterie
geringfügig ansteigt, wenn einmal die Abscheidung begonnen
hat, wonach ein konstanter oder nahezu konstanter Span
nungsbereich folgt. Der Beginn der Lithiumabscheidung kann
klar und einfach bestimmt werden, wie in den nachfolgenden
Beispielen gezeigt. Die Abscheidung von Lithium auf der
Kohlenstoffelektrode wurde einige Stunden fortgesetzt, wo
nach der Strom reversiert wurde. Zuerst wurde das abge
schiedene Lithium abgebeizt, wonach eingesetztes Lithium
vom Kohlenstoff entfernt wurde. Die beiden Prozesse können
leicht voneinander unterschieden werden, wenn die Aufla
dung gering ist (d. h. geringer als 37 mA/g an aktivem Ma
terial). Die reversible Kapazität wurde als Durchschnitt
der zweiten Entladungs- und zweiten Ladungskapazität der
Batterie berechnet, ausschließlich der Lithiumabscheidung
und der Lithiumabbeizung. Die erste Entladungskapazität
wurde für diese Berechnung nicht verwendet, da beim ersten
Entladen irreversible Prozesse auftreten.
Es wurden diverse Proben hergestellt, indem ein hitze
härtendes Polymer aus Furfurylalkohol in Gegenwart von
Phosphorsäure, Oxalsäure oder Borsäure, wonach eine Pyro
lyse bei verschiedenen Temperaturen bis auf 1.100°C
folgte, gemäß den Verfahren der vorstehend erwähnten Ver
öffentlichung von A. Omaru erzeugt wurde. Die R-Werte
sämtlicher Proben wurden in der vorstehend beschriebenen
Weise ermittelt, wobei die Ergebnisse in der nachfolgenden
Tabelle 1 aufgeführt sind.
Die Hartkohlenstoffproben mit hoher Kapazität des Standes
der Technik besitzen somit R-Werte, die 2,2 überschreiten.
KSRAW grade (Warenzeichen) -Petroleumpech wurde von der
Firma Kureha Company of Japan beschafft, um das Material
des Standes der Technik nach Mabuchi et al. zu replizie
ren. Es wurde eine Reihe von Weichkohlenstoffproben herge
stellt, indem das Pech bei Temperaturen zwischen 550°C und
950°C pyrolysiert wurde. Das H/C-Atomverhältnis für diese
Reihe wurde in der vorstehend beschriebenen Weise bestimmt
und ist in Fig. 4 wiedergegeben (ferner sind die H/C-Ver
hältnisse für erfindungsgemäße Proben, die von Epoxidharz
vorläufern abgeleitet wurden, dargestellt). Das Röntgen
beugungsdiagramm in der Nachbarschaft des {002} Piks ist
in Fig. 5 für einige dieser Proben zusammen mit dem Dia
gramm des Vorläufers dargestellt (Diagramme sind in Verti
kalrichtung aus Klarheitsgründen um 2.000 Zählungen ver
setzt worden). Die R-Werte und H/C-Daten für diese Reihe
sind in Tabelle 2 gezeigt. Keine der Proben erfüllte beide
Bedingungen R<2,2 und H/C<0,1.
Unter Verwendung von einigen der vorstehend beschriebenen
Proben wurden Laborbatteriezellen in Münzform hergestellt.
Fig. 6b zeigt die Spannung in Abhängigkeit von der Kapa
zität für den zweiten Zyklus dieser Batterien (die Dia
gramme wurden in Fig. 6b aus Klarheitsgründen nacheinan
der um 0,05 V nach oben verschoben). Fig. 6a zeigt eine
aufgeweitete Version der Fig. 6b in der Nähe von 0 V, um
den Beginn der Lithiumplattierung und die Beendigung der
Lithiumabbeizung (angedeutet durch Pfeile für die 550°C-
Daten) während des Zyklus besser darstellen zu können (in
Fig. 6a wurden die Daten nacheinander aus Klarheitsgrün
den um 0,1 V nach oben verschoben).
Jede der Proben, die bei 700°C oder weniger pyrolysiert
wurden, zeigt eine maximale spezifische Kapazität
(errechnet in der vorstehend beschriebenen Weise) von etwa
650 mAh/g. Die Proben, die über 700°C pyrolysiert wurden,
besaßen eine wesentlich geringere Kapazität (bis herunter
auf etwa 400 mAh/g für die Probe, die bei 900°C pyroly
siert wurde). In den Spannungsdiagrammen kann man eine be
trächtliche Hysterese erkennen, insbesondere für die Pro
ben, die bei den niedrigeren Temperaturen pyrolysiert wur
den.
Die Kohlenstoffproben mit sehr hoher Kapazität des Standes
der Technik verlieren offensichtlich ihre sehr hohen Kapa
zitätseigenschaften, wenn sie bei Temperaturen über etwa
700° pyrolysiert werden. Es gibt offensichtlich eine Kor
relation zwischen einer größeren spezifischen Kapazität
und einem größeren H/C-Verhältnis für diese Proben.
M20E und M30 (Warenzeichen) grade Aktivkohle wurde von der
Firma Spectracorp, MA, USA beschafft. Einige der Aktiv
kohleproben wurden, so wie sie waren, analysiert, während
einige vor der Analyse bei 1.000°C pyrolysiert wurden.
Ferner wurde Polyvinylidenfluorid (PVDF von der Firma
Aldrich Chemical Company, USA) bei 1.000°C pyrolysiert.
Für jede dieser Proben wurden die R, H/C-, CHN-Werte und
spezifischen Kapazitätswerte in der vorstehend beschriebe
nen Weise ermittelt. Bei jeder Aktivkohlenprobe betrug R
etwa 1,1, und das H/C-Atomverhältnis war sehr klein (<
0,03). Fig. 7 zeigt das Röntgenbeugungsdiagramm in der
Nachbarschaft des {002} Piks für die M20E-Probe so wie
sie war und nach der Pyrolyse auf 1.000°C. Bei der pyroly
sierten PVDF-Probe betrug R etwa 1,3, und das H/C-Atomver
hältnis war 0,053.
Die herkömmlichen BET-Oberflächenbereiche für alle diese
Proben sind relativ hoch (<100 m²/g). Auch das Adsorp
tionsvermögen für MB ist relativ hoch. Für die M20E- und
M30-Aktivkohleproben, so wie sie waren, überstieg das MB-
Adsorptionsvermögen 400 µMol/g (es wurde als überflüssig
angesehen, die Titration fortzusetzen). Die pyrolysierte
PVDF-Kohlenstoffprobe adsorbierte etwa 200 mMol von MB pro
Gramm.
Sämtliche Proben wiesen hohe spezifische Kapazitäten auf,
jedoch ebenfalls eine wesentliche Hysterese im Spannungs
diagramm und eine beträchtliche irreversible Kapazität bei
der ersten Entladung. Beispielsweise zeigt Fig. 8 die
Spannung in Abhängigkeit von der Kapazität für den zweiten
Zyklus für eine Batterie, die M30 Aktivkohle enthielt,
welche bei 1.000°C pyrolysiert worden war. Die spezifische
Kapazität beträgt etwa 550 mAh/g, und es gibt eine be
trächtliche Hysterese. Fig. 9 zeigt die Spannung in Ab
hängigkeit von der Kapazität beim ersten Zyklus für die
gleiche Batterie, die M30 Aktivkohle enthielt, welche bei
1.000°C pyrolysiert worden war. Die erste Entladungskapa
zität ist enorm bei etwa 2.000 mAh/g, und es gibt eine be
trächtliche irreversible Kapazität.
Dieses Beispiel zeigt, daß einige Hartkohlenstoffe, abge
leitet von anderen Vorläufern als denen der Erfindung, R-
Werte <2,2 und H/C-Werte <0,1 aufweisen können, wenn sie
bei Temperaturen über 700°C pyrolysiert werden, und trotz
dem nicht die Vorteile der Erfindung in bezug auf eine
niedrige Hysterese und niedrige irreversible Kapazität
aufweisen. Derartige Hartkohlenstoffe besitzen hohe BET-
Oberflächenbereiche und ebenfalls relativ große Adsorp
tionskapazitäten für MB (»4 µMol/g Kohlenstoff).
Es wurde eine Reihe von Proben unter Verwendung von Dow
438 (Warenzeichen der Firma Dow Chemical Co., USA) Epoxid
Novolac-Harz als Vorläufer hergestellt. Das Harz wurde
normalerweise mit unterschiedlichen Mengen eines Phthal
säureanhydridhärters, der auf etwa 120°C in einen harten
Kunststoffzustand ausgehärtet wurde, vermischt, bevor die
Pyrolyse durchgeführt wurde. Die Pyrolyse wurde bei Tempe
raturen durchgeführt, die von 700°C bis 1.100°C variier
ten. Danach wurden die R-, H/C-, CHN-Werte und die spezi
fischen Kapazitätswerte von den meisten Proben der Reihe
ermittelt, wie vorstehend beschrieben. Die Ströme wurden
auf 7,4 mA/g, 18,5 mA/g oder 37 mA/g an aktivem Material
eingestellt, je nach dem gewünschten Test. Die herkömm
lichen BET- und MB-Adsorptionskapazitäten wurden ebenfalls
für einige repräsentative Proben der Reihe erhalten. Eine
Zusammenfassung der hergestellten Proben mit diesen ent
sprechenden Werten ist in Tabelle 3 gezeigt.
Die Spannungs-Kapazitäts-Diagramme für Probe Nr. I, die
bei 700°C pyrolysiert wurde, wurden mit denen der Pech
probe des Beispiels 2 des Standes der Technik, die bei der
gleichen Temperatur pyrolysiert wurde, in Fig. 10 ver
glichen. Diese beiden Diagramme zeigen nahezu identisches
Verhalten (obwohl bei der Batterie unter Verwendung von
Probe Nr. I mehr Lithium plattiert wurde). Fig. 4 zeigt
an, daß die beiden Proben in Fig. 10 nahezu das gleiche
H/C-Verhältnis besitzen. Fig. 11 zeigt die Röntgenbeu
gungsdiagramme von den Proben I, II und III (versetzt um
1.600 Zählungen). Man kann erkennen, daß die Probe Nr. I
einen wesentlich kleineren R-Wert besitzt als die ent
sprechende Pechprobe der Fig. 5. Es gibt sehr wenig ge
stapelte Graphinschichten in Probe Nr. I, wie durch den
{002} Pik nachgewiesen wird, der lediglich eine Schulter
vor dem Niedrigwinkelhintergrund ausmacht. Die Fig. 11
und 5 zeigen ferner, daß diese strukturellen Differenzen
bei höheren Pyrolysetemperaturen verbleiben.
Die Fig. 12a und b zeigen die Spannungs-Kapazitäts-Kur
ven für die Proben I, II, III und V (die Kurven sind um
0,05 und 0,1 V in den Fig. a und b versetzt darge
stellt). Diese Proben besitzen alle einen R-Wert <2,2.
Die Probe I zeigt eine beträchtliche Hysterese in der
Spannungskurve. Bei höheren Pyrolysetemperaturen wird die
nahe 1,0 V während der Aufladung der Probe I erhältliche
Kapazität auf nahezu 0 V reduziert, so daß ein reversibler
Zyklus bei etwa 900°C bis 1.000°C mit einer geringen
Hysterese erhalten wird. Des weiteren wird die hohe spezi
fische Kapazität der Proben III und V bei Pyrolysetempera
turen von 900°C bis 1.000°C beibehalten, was im Gegensatz
zu dem pyrolysierten Pech des Beispiels 2 des Standes der
Technik steht.
Die Fig. 13a und 13b zeigen die Spannungs-Kapazitäts-
Kurven für die Proben V, VI, VII und IX (die Kurven sind
um 0,05 und 0,1 V in den Fig. a und b versetzt darge
stellt). Diese Figuren zeigen ferner die Beziehung
zwischen R und der spezifischen Kapazität für Proben, die
bei 1.000°C bis 1.100°C pyrolysiert wurden. Wenn R an
steigt, nimmt die spezifische Kapazität ab. Fig. 14 zeigt
die Röntgenbeugungsdiagramme in der Nachbarschaft des
{002} Piks für die Proben der Fig. 13a und b. (Die
Diagramme sind aus Klarheitsgründen nacheinander um 3.000
Zählungen nach oben versetzt worden). Fig. 15 zeigt eine
zusammengefaßte Kurve der spezifischen Kapazität in Abhän
gigkeit von R für die Proben III bis IX einschließlich,
die alle zwischen 900°C und 1.100°C pyrolysiert wurden.
Die Proben besaßen alle Spannungskurven mit einer geringen
Hysterese und H/C-Werte <0,1. Bei einem Anstieg von R
nimmt die spezifische Kapazität ab.
Fig. 16 zeigt die erste Entladung und Aufladung der La
borbatteriezelle unter Verwendung der Probe Nr. VII. Die
Batterie zeigt eine erste Entladungskapazität von etwa 625
mAh/g und eine erste Wiederaufladekapazität von etwa 465
mAh/g. Die irreversible Kapazität der Probe VII beträgt
daher nur etwa 160 mAh/g, was in einem akzeptablen Bereich
für praktische Lithiumionen-Batterien liegt. Der durch das
herkömmliche BET-Verfahren für Probe VII gemessene Ober
flächenbereich betrug 217 m²/g. Wenn dieser Bereich voll
ständig für Elektrolyt zugänglich wäre, würden derartige
niedrige Werte für die irreversible Kapazität nicht erwar
tet werden (beispielsweise auf Basis der Offenbarung in
der US-PS 50 28 500). Das MB-Adsorptionsvermögen ist je
doch relativ gering (<5 µMol/g) hierfür und für sämtliche
anderen getesteten erfindungsgemäßen Proben.
Die Einsatzverbindungen der Erfindung können daher sehr
hohe spezifische Kapazitäten in Verbindung mit akzeptablen
zugehörigen Spannungshysteresen und akzeptablen zugehöri
gen irreversiblen Kapazitäten besitzen.
Unter Verwendung von Dow D.E.R. 667 (Warenzeichen der
Firma Dow Chemical Co., USA) Bisphenol A Typ Epoxidharz
als Vorläufer wurde eine Probe hergestellt. Bei dieser
Herstellung wurde kein Härter verwendet. Die Pyrolyse
wurde durchgeführt, indem zuerst zwei Stunden lang auf
250°C erhitzt wurde, wonach mit 30°C/min auf 800°C aufge
heizt wurde. Danach wurde etwa zwei Stunden lang auf die
ser Temperatur gehalten. Der R-Wert für diese Probe betrug
etwa 1,52. Es wurden dann Laborbatteriezellen in Münzform
hergestellt, und die spezifischen Kapazitätswerte wurden
ermittelt.
Die Spannungs-Kapazitäts-Kurve für eine dieser Batterien
ist in den Fig. 17a und b gezeigt (die Kurven sind um
0,05 und 0,1 V in den Fig. a und b versetzt). Die spe
zifische Kapazität betrug 410 mAh/g. Die irreversible Ka
pazität beträgt nur etwa 160 mAh/g, während die Hysterese
der Spannung als akzeptabel angesehen wurde.
Es erscheint daher möglich, Einsatzverbindungen der Erfin
dung unter Verwendung von Epoxidharz vom Bisphenol A Typ
herzustellen.
Es wurde eine Reihe von Proben hergestellt, wobei drei un
terschiedliche Phenolharze als Vorläufer verwendet wurden.
Zwei davon waren basenkatalysierte oder Resoltypen,
während eine ein säurekatalysierter oder Novolac-Typ war.
Die verwendeten drei Vorläufer waren:
- A) Resoltyp, Produkt 11760 der Firma Plenco, Plastics Engineering Company, Sheboygan, WI 53082-0758, USA;
- B) Resoltyp, Produkt 29217 der Firma Oxychem, Occi dental Chemical Corp., Durez Engineering Materials, 5005 LBJ freeway, Dallas, Texas 75244, USA; und
- C) Novolac-Typ, Produkt 12116 der Firma Plenco.
Die Phenolharzvorläufer wurden alle in Pulverform zuge
führt. In jedem Fall wurde das Pulver bei etwa 150°C bis
160°C über 30 Minuten vor der Pyrolyse ausgehärtet. Am
Ende des Aushärtungsschrittes wurde eine feste Masse er
halten. Die Masse wurde als nächstes in einer Automahlvor
richtung auf Pulver reduziert. Das pulverisierte ausgehär
tete Harz wurde dann in einem Röhrenofen unter Argonfluß
pyrolysiert. Die Proben wurden von Raumtemperatur auf die
gewünschte Pyrolysetemperatur über drei Stunden aufgeheizt
und auf dieser Temperatur eine Stunde lang gehalten. Der
Ofenstrom wurde dann abgeschaltet, und man ließ die Proben
etwa auf Raumtemperatur in der Ofenröhre unter fließendem
Argon abkühlen. Die Abkühlung dauerte einige Stunden.
Die Pyrolyse wurde bei Temperaturen von 700°C bis 1.100°C
durchgeführt. Danach wurden die Proben zu einem Pulver ge
mahlen. Die R-, H/C- (durch CHN-Analyse) Werte und die
spezifischen Kapazitätswerte (durch Batteriezellentests)
wurden für die meisten Proben der Reihe in der vorstehend
beschriebenen Weise ermittelt. Das MB-Adsorptionsvermögen
wurde ferner für die Probe B1000 ermittelt. Es wurde fest
gestellt, daß es etwa 1,6 µMol pro Gramm des Wirtmateria
les betrug. Die Ausbeute wurde aus den Gewichten der Pro
ben vor und nach der Pyrolyse bestimmt. Die Ergebnisse
dieser Messungen sind in Tabelle 4 wiedergegeben (zwei
Batterien einer jeden Probe wurden hergestellt, und die
Ergebnisse eines jeden Experimentes lagen innerhalb von 20
mAh/g. Die in Fig. 4 wiedergegebenen Werte repräsentieren
die erhaltenen Durchschnittswerte).
Fig. 18a zeigt den ersten Entladungs-Aufladungs-Zyklus
für die Reihe der pyrolysierten Vorläufer vom A-Typ. Die
auf 700°C und 8000 erhitzten Proben zeigen eine beträcht
liche Hysterese im Spannungsprofil (Li ist nahe von 0 V
eingesetzt, jedoch nahe 1,0 V entfernt). Dies wird dem
großen Wasserstoffgehalt in den Proben zugeschrieben.
Durch Erhitzen auf 900°C wird die Hysterese überwiegend
entfernt, und die Proben zeigen eine beträchtliche Kapazi
tät bei niedriger Spannung. Fig. 18b zeigt den zweiten
Zyklus der gleichen Reihe. Die vertikalen Linien zeigen
den Beginn der Lithiumplattierung während der Entladung
und das Beenden der Lithiumabbeizung während der Aufladung
an. Die Batterien, die aus diesem auf 900°C und 1.000°C
erhitzten Material hergestellt wurden, erscheinen die er
folgversprechendsten für die Serie zu sein. Ihre reversib
len Kapazitäten betragen etwa 510 und 450 mAh/g.
Die Fig. 19a und 19b zeigen die Spannungsprofile für
den ersten und zweiten Zyklus für die Reihe der pyroly
sierten Vorläufer vom B-Typ. Die bei 1.000°C hergestellte
Probe ergibt eine reversible Kapazität von etwa 560 mAh/g
und eine irreversible Kapazität von nur etwa 200 mAh/g.
Dies ist ein sehr attraktives Material zur Verwendung als
Lithiumionen-Batterie-Anode. Die Fig. 20a und 20b zei
gen die Spannungsprofile des ersten und zweiten Zyklus für
die Reihe der pyrolysierten Vorläufer vom C-Typ. Die bei
900°C und 1.000°C hergestellten Proben ergeben reversible
Kapazitäten in der Nähe von 450 mAh/g. Sie weisen eine ir
reversible Kapazität von nur 130 mAH/g auf.
Mit einer Batterie umfassend Probe B1000 wurde eine
Vielzahl von Zyklen bei Strömen von 730 mA/g an aktivem
Material durchgeführt. Fig. 21 zeigt die Kapazität in
Abhängigkeit von der Zahl der Zyklen für diese Batterie.
Beim Durchlaufen der Zyklen tritt ein geringer
Kapazitätsverlust auf.
Die Einsatzverbindungen der Erfindung können daher eine
hohe reversible spezifische Kapazität in Verbindung mit
einer akzeptablen Spannungshysterese und einer akzeptablen
irreversiblen Kapazität aufweisen.
Es wurde gezeigt, daß die Reihe der aus dem Vorläufer B-
Typ hergestellten Proben die höchsten reversiblen Kapazi
täten im vorhergehenden Ausführungsbeispiel besitzt. Um zu
bestimmen, wie die reversible und irreversible Kapazität
im engeren Temperaturbereich zwischen 900°C und 1.100°C
schwankt, wurde eine zusätzliche Reihe von Proben unter
Verwendung dieses Vorläufers hergestellt. Die Proben wur
den in Batteriezellen vom Münztyp der vorstehend beschrie
benen Art getestet, und es wurden die Spannungsprofile,
irreversiblen Kapazitäten und reversiblen Kapazitäten ge
messen. Von jeder Probe wurden zwei Batterien hergestellt,
und die Ergebnisse eines jeden Versuches betrugen 20
mAh/g.
In Tabelle 5 sind die durchschnittlichen spezifischen Ka
pazitäten für sämtliche Proben, die aus dem Vorläufer vom
B-Typ hergestellt wurden, zusammengefaßt. Fig. 7 zeigt
repräsentative Spannungsprofile für den zweiten Zyklus für
die mit diesen Proben hergestellten Batterien.
Die geeignete Auswahl der Pyrolysetemperatur erscheint
wichtig zu sein, um die Eigenschaften dieser Einsatzver
bindungen zu optimieren.
Kohlenstoffhaltige Wirtmaterialien der Erfindung wurden
hergestellt, indem eine Vielzahl von Kohlenhydratvorläu
fern verwendet wurde. Tabelle 6 führt die verwendeten Vor
läufer zusammen mit ihrer Quelle und ihrer Morphologie
auf.
Vorläufer (typischerweise Chargen zwischen 1 und 25 g)
wurden in Nickelfolienschiffchen angeordnet und in ein
Ofenrohr aus rostfreiem Stahl oder Quarz eingebracht. Vor
dem Aufheizen wurde das Rohr mit Argon (ultrahoher Rein
heitsgrad - Linde) 30 Minuten lang gespült, um Luft zu
entfernen. Die Proben wurden von Raumtemperatur auf eine
gewünschte Pyrolysetemperatur mit einer Aufheizrate von
25°C/min erhitzt. Sie wurden eine Stunde lang auf der
Pyrolysetemperatur gehalten. Der Strom für den Ofen wurde
dann abgeschaltet, und man ließ die Proben etwa auf Raum
temperatur im Ofenrohr unter fließendem Argon abkühlen
(ein Prozeß, der einige Stunden dauerte). Vor und nach der
Pyrolyse wurden die Proben gewogen, so daß die Ausbeute
ermittelt werden konnte. Bestimmte Proben wurden auf Tem
peraturen von 1.200°C und höher pyrolysiert. Diese Proben
wurden zuerst auf 1.100°C pyrolysiert, wie vorstehend be
schrieben. Danach wurde die Pyrolyse in entsprechender
Weise unter Verwendung eines Ofens des Typs Centorr Series
10 fortgesetzt.
Einige Proben von Tafelzucker (hiernach einfach als
"Zucker" bezeichnet) wurden durch Waschen in überkonzen
trierter Schwefelsäure praekarbonisiert. Etwa 50 g Zucker
wurden zuerst mit etwa 100 cm³ konzentrierter Schwefelsäure
vermischt, die langsam zugesetzt wurde. Die entstandene
Holzkohle wurde kurz zerkleinert, mit siedendem Wasser ge
waschen und filtriert, um die Feststoffe zu entfernen. Das
Spülen wurde wiederholt, bis das Filtrat den gleichen pH-
Wert (etwa 6) ergab, wie das zum Spülen verwendete Lei
tungswasser. Das Produkt wurde über Nacht bei 110°C vor
der Pyrolyse getrocknet. Die Kohlenstoffausbeute wurde für
diese Proben errechnet, indem die endgültige Kohlenstoff
masse durch das Anfangsgewicht des Zuckers geteilt wurde.
Diese Proben wurden als "a-Zucker"-Proben bezeichnet.
Die pyrolysierten Proben wurden zu Pulver zermahlen und
analysiert, wie vorstehend beschrieben. Die Ergebnisse
dieser Messungen sind in Tabelle 7 aufgeführt.
Bei Einsatz dieser einfachen Pyrolysemethode wurden Aus
beuten nahe 20% ohne weiteres erzielt. Das H/C-Verhältnis
war geringer als 0,1 für Temperaturen über 800°C. Es wur
den Abzugsdichten bis zu 0,9 g/cm³ erhalten.
Fig. 23 zeigt die Pulverröntgenbeugungsprofile von eini
gen pyrolysierten Succroseproben (Nrn. 1, 2 (BDH-Quelle,
4, 5, 6 und 7) in Abhängigkeit von der Pyrolysetemperatur.
Der {002} Bragg-Pik nahe 22° ist bei all diesen Proben
schlecht ausgebildet, was anzeigte, daß diese Materialien
vorherrschend aus einzelnen Kohlenstoffschichten bestan
den, die etwa wie ein "Kartenhaus" angeordnet waren. Die
{100} und {110} Bragg-Piks nahe 44° und 80° können ver
wendet werden, um das seitliche Maß der Graphinlagen (dies
ist die Distanz, über die die Lagen mehr oder weniger eben
sind) zu bestimmen. Die seitliche Abmessung reicht von
etwa 10 Å für die bei 600°C pyrolysierte Probe bis zu etwa
25 Å für die bei 1.100°C pyrolysierte Probe. Die Beugungs
diagramme für die Proben, die aus dem mit Säure ge
waschenen Zucker hergestellt wurden (Nrn. 8-13), zeigten
ähnliche Merkmale.
Fig. 24 zeigt die Röntgenbeugungsprofile für die bei
1.000°C aus Stärke- und Zellulose-Vorläufern pyrolysierten
Proben. Die gezeigten Diagramme gelten für die Proben Nrn.
18, 17, 16, 15 und 14 von oben nach unten in Fig. 24.
Diese Diagramme gleichen einander und gleichen darüber
hinaus dem Diagramm der Probe Nr. 2 in Fig. 23, was auf
entsprechende strukturelle Gegebenheiten schließen läßt.
Höhere Pyrolysetemperaturen neigen dazu, kleinere BET-
Oberflächenbereiche zu erzeugen (die Proben Nrn. 3 und 9
besitzen jedoch anormal hohe Oberflächenbereiche).
Während der Pyrolyse geben die Proben Wasser, CO₂ und an
dere Gase ab. Wenn der Argondurchsatz zu gering ist, ver
bleiben diese Gase im Rohr und oxidieren die Proben, was
zu hohen Oberflächenbereichen führt.
Unter Verwendung dieser pyrolysierten Proben wurden Labor
batteriezellen in Münzform hergestellt, wie vorstehend be
schrieben. Die Fig. 25a und b zeigen die Spannungs-Ka
pazitäts-Kurven des zweiten Zyklus für repräsentative Bat
terien der Proben 8, 2, 10, 11 und 12, die zwischen 700°C
und 1.100°C hergestellt wurden. Die Proben 8, 2 und 10
zeigen große reversible Kapazitäten und eine geringe Span
nungshysterese (bei 800°C und darunter hergestellte Mate
rialien können sehr viel Wasserstoff enthalten, was zu ei
ner signifikanten Hysterese in den Spannungsplateaus
führt. Trotzdem können solche Kohlenstoffe, wenn sie bil
lig genug hergestellt werden, für einige Batterieanwen
dungsfälle von Nutzen sein).
Aus den Daten der Tabelle 7 kann man entnehmen, daß die
irreversiblen Kapazitäten abnehmen, wenn die Pyrolysetem
peratur ansteigt. Die Proben 3 und 9 besitzen eine wesent
lich geringere reversible Kapazität als Probe 2, die mit
der gleichen Temperatur hergestellt wurde. Dies kann auf
Differenzen in den Proben zurückzuführen sein, wie durch
den größeren Oberflächenbereich der Proben 3 und 9 im Ver
gleich zur Probe 2 deutlich wird.
Die Fig. 26a und b zeigen die Spannungs-Kapazitäts-Kur
ven des zweiten Zyklus für repräsentative Batterien, die
mit Sucrose-, Zellulose- und Stärke-Vorläufern hergestellt
wurden, welche bei 1.000°C pyrolysiert wurden. Es sind Da
ten für die Probe 2 (zu Vergleichszwecken), 18 (Eiche), 14
(Stärke), 16 (Walnußschalen) und 15 (Haselnußschalen) ge
zeigt. Die Proben 2, 18 und 14 zeigen ein ausgezeichnetes
Verhalten, und es ist wahrscheinlich, daß das Verhalten
der anderen Proben durch Änderungen des Pyrolyseprozesses
verbessert werden kann. Somit führten pyrolysierte Pro
dukte aus Eiche, Stärke und Walnußschalen zu einem ent
sprechenden Verhalten wie solche aus Sucrose.
Mit einigen der Batterien wurden ausgedehnte Zyklen durch
geführt, wie vorstehend beschrieben. Hierbei fanden Entla
dungsströme und Aufladungsströme von 74 mA/g und 37 mA/g
zwischen 2,0 V und dem Beginn der Lithiumplattierung An
wendung. Die Fig. 27, 28 und 29 zeigen die Kapazität in
Abhängigkeit von der Zykluszahl für Batterien, die Elek
troden der Proben 8, 14 und 18 enthalten. Diese Batterien
zeigen einen geringen Kapazitätsverlust nach der Zyklus
durchführung und behalten Zykluskapazitäten nahe 500 mAh/g
bei. Die die Probe 14 enthaltende Batterie (Fig. 28)
zeigt das schlechteste Verhalten. Dies kann auf die Tat
sache zurückzuführen sein, daß die Probe einen großen An
teil an Verunreinigungen besitzt (gemäß Tabelle 7 hat
diese Probe nur 91,7% Kohlenstoff).
Somit können Kohlenhydrate ganz allgemein zur Herstellung
von Einsatzverbindungen verwendet werden, die ausgezeich
nete elektrochemische Eigenschaften besitzen, indem bei
Temperaturen zwischen etwa 800°C und etwa 1.200°C pyroly
siert wird. Es wurden einige Unterschiede zwischen den aus
unterschiedlichen Kohlenhydrat-Vorläufern hergestellten
Proben festgestellt. Diese können jedoch zum Teil auf un
terschiedliche Mengen an Verunreinigungen in den natürlich
vorkommenden Quellen zurückzuführen sein. Beispielsweise
besitzen die Proben aus Holz und Schalen signifikante un
terschiedliche Mengen an Lignin und/oder Öl.
Zu Vergleichszwecken sind die Eigenschaften der Probe VII
des Epoxidharzbeispiels 1 und der Probe B1000 des Phenol
harzbeispiels 1 in der nachfolgenden Tabelle 8 wiedergege
ben.
Die Spannungskurven der Zyklen 5 und 6 der Batterie,
welche die Kohlenhydratvorläuferprobe 8 und die Phenolvor
läuferprobe B1000 enthalten, sind in Tabelle 30 gezeigt
(die B1000-Probe wurde mit 37 mA/g entladen und aufgela
den). Die Kurven entsprechen einander. Fig. 31 vergleicht
die Differenzkapazität, gemessen während der Aufladung des
fünften Zyklus, der beiden Batterien der Fig. 30. Diese
sind im wesentlichen identisch.
Die aus pyrolysierten Epoxidharzen, Phenolharzen und/oder
Kohlenhydraten hergestellten Einsatzverbindungen können
somit die gleichen physikalischen und elektrochemischen
Eigenschaften besitzen.
Eine erste Menge aus DEN 438 Epoxid Novolac-Harz (von der
Firma DOW Chemical) wurde mit 20 Gew.-% 4-Aminobenzoesäure
bei 170°C ausgehärtet und bei 1.000°C pyrolysiert, um
kohlenstoffhaltiges Material entsprechend Probe VII der
Epoxidharzbeispiele herzustellen. Proben (von jeweils etwa
1 g) wurden dann in unterschiedlichem Ausmaß in einem
Ofenrohr unter einem Fluß von extratrockener Luft oxi
diert. Dies wurde erreicht, indem die Proben mit einer
Rate von 10°C/min auf unterschiedliche spezifische Maxi
maltemperaturen (Tmax) aufgeheizt wurden. Die Menge des
weggebrannten Kohlenstoffs wurde ermittelt, indem die Dif
ferenz zwischen der Anfangsmasse und der Endmasse berech
net wurde (genau auf ±0,1%).
Fig. 32 zeigt die Röntgenbeugungsdiagramme von drei der
vorhergehenden oxidierten Proben mit unterschiedlichem
weggebrannten Gewichtsanteil. Die Intensität der Beugungs
piks nimmt mit dem Prozentanteil des weggebrannten Kohlen
stoffs ab, während die Intensität bei kleinen Streuwinkeln
hiermit zunimmt. Es kann davon ausgegangen werden, daß die
Beugungspiks abnehmen, wenn die Zahl der gestreuten Rönt
genstrahlen abnimmt. Der Anstieg in der Intensität bei
kleinen Winkeln ist konsistent mit einem Anstieg der Poro
sität der Probe. Die Beziehung zwischen ln (Intensität)
und q² war in jedem Falle ziemlich linear, und die abge
leiteten Werte von Rg deuten ebenfalls auf einen geringen
Anstieg der Porengröße mit dem Prozentanteil des wegge
brannten Kohlenstoffs hin.
Eine zweite Menge von DEN 438 Epoxid Novolac Harz (von der
Firma DOW Chemical) wurde mit 20 Gew.-%-igem Phthalsäurean
hydrid bei 170°C ausgehärtet und dann bei 1.000°C pyroly
siert, um kohlenstoffhaltiges Material entsprechend Probe
VII der Epoxidharzbeispiele herzustellen. Die Proben
(jeweils etwa 1 g) wurden dann unterschiedlich stark in
einem Ofenrohr unter einem Fluß von extratrockener Luft
oxidiert. Dies wurde erreicht, indem die Proben mit einer
Rate von 10°C/min auf unterschiedliche spezifische Maxi
maltemperaturen (Tmax) aufgeheizt wurden. Die Menge des
weggebrannten Kohlenstoffs wurde erhalten, indem der Un
terschied zwischen der Anfangsmasse und der Endmasse er
mittelt wurde (genau bis auf ±0,1%). Die physikalischen
und elektrochemischen Eigenschaften wurden wie bei den
vorhergehenden erfindungsgemäßen Beispielen ermittelt. Ta
belle 9 zeigt eine Zusammenfassung der erhaltenen Werte
(die spezifischen reversiblen und irreversiblen Kapazitä
ten repräsentieren den aus zwei Testbatterien ermittelten
Durchschnittswert).
Dieser zweite Satz von pyrolysierten Proben wurde dann un
ter Argon auf 1.000°C wiedererhitzt, um Oberflächenoxide
zu entfernen. Der Gewichtsverlust nach dieser Wiedererhit
zung ist ebenfalls in Tabelle 9 gezeigt. Wo gezeigt, wur
den auch die spezifischen Kapazitäten der wiedererhitzten
Proben bestimmt.
Der Oberflächenbereich, ermittelt durch BET, stieg merk
lich mit den Verbrennungen von nur einigen wenigen Ge
wichtsprozent an. Darüber hinaus gab es signifikante Un
terschiede in der Stickstoffadsorptionskinetik. Es war zu
nehmend weniger Zeit für die Proben erforderlich, Stick
stoff vollständig zu adsorbieren (von etwa 4 h für die
Probe I-1 bis zu weniger als 1 h für die Probe I-8). Im
Gegensatz dazu stiegen die MB-Absorptionswerte nicht
signifikant an, bis etwa 5 Gew.-% verbrannt waren. Wenn
sich die Porenöffnungen vergrößern oder wenn neue Öffnun
gen erzeugt werden, ist davon auszugehen, daß die Rate und
die Gesamtmenge an adsorbiertem Stickstoff ansteigen. Ein
entsprechender Anstieg in der Menge an adsorbiertem MB
kann verzögert werden, bis die Porenöffnungen genug ver
größert sind, um die größeren MB-Moleküle zuzulassen.
Die Fig. 33a (vergrößerte Ansicht) und b zeigen Span
nungs-Kapazitäts-Kurven für den zweiten Zyklus von reprä
sentativen Batterien, die die vorhergehenden Proben umfas
sen. Die Proben I-1 und I-2 besitzen ein niedriges Span
nungsplateau, das eine beträchtliche Kapazität aufweist
(etwa 200 mAh/g). Die Kapazität dieses Plateaus nimmt mit
ansteigendem Prozentsatz an Verbrennungen rasch ab und
wird bei einer Verbrennung von etwa 5% im wesentlichen
eliminiert. Wie in Tabelle 9 gezeigt, nimmt die reversible
Kapazität anfangs mit zunehmender Verbrennung ab und
steigt dann über etwa 10% Verbrennung an. Oberflächen
oxidkomplexe, die während des Oxidationsprozesses gebildet
werden, können für diesen nachfolgenden Anstieg der Kapa
zität verantwortlich gemacht werden. Eine genaue Überprü
fung der Spannungskurven der Proben I-6 und I-8 in Fig.
33b zeigt, daß dieser nachfolgende Anstieg mit einem
Lithiumeinsatz nahe 0 V und einer Extraktion über einem V
verbunden ist (d. h. mit einer beträchtlichen Hysterese in
der Spannungskurve). Eine solche Kapazität mit hoher
Hysterese ist normalerweise ungeeignet für Lithiumionen-
Batterie-Anwendungsfälle.
Die irreversible Kapazität steigt mit zunehmendem Verbren
nungsgrad etwa linear mit dem BET-Oberflächenbereich an
und beginnt eine wesentliche Zeit, bevor die MB-Absorp
tionswerte mit der Zunahme beginnen. Dies legt nahe, daß
die Elektrolytmoleküle in die Porenflächen eindringen, be
vor dies die MB-Moleküle tun (d. h. die Elektrolytmoleküle
sind kleiner als die MB-Moleküle).
Der Gewichtsverlust für die wiedererhitzten Proben ist am
größten für die Probe I-6, was anzeigt, daß die Menge der
Oberflächenoxide für diese Probe am größten ist. Qualita
tiv gesehen stimmt dies mit den bisherigen Arbeiten in der
Literatur überein, wo eine Oxidation bei höherer Tempera
tur zu weniger Oberflächenoxiden führt. Beim Wiederer
hitzen wird sowohl die reversible als auch die irrever
sible Kapazität der Proben bis zu etwa 100 mAh/g redu
ziert, woraus abzuleiten ist, daß die Oberflächenoxide in
beiden Fällen eine Rolle spielen. Das niedrige Spannungs
plateau, das bei der Probe I-1 vorhanden ist, wird nach
dem Wiedererhitzen selbst bei der Probe I-3, die nur 1,2
Gew.-% Verbrennungen aufweist, nicht wiederhergestellt. So
mit kann selbst eine minimale Oxidation ernsthaft und
irreversibel das Verhalten der Verbindungen der Erfindung
schädigen. Das Vorhandensein von Oberflächenoxiden kann
anzeigen, daß eine derartige Oxidation aufgetreten ist.
Ein beobachteter Gewichtsverlust beim Erhitzen einer
Kohlenstoffprobe unter einem inerten Gas kann ebenfalls
das Vorhandensein von derartigen Oberflächenoxiden anzei
gen.
Ferner gehen aus vorhergehendem die Schwierigkeiten bei
der Quantifizierung der elektrolytzugänglichen Ober
flächenbereiche unter Verwendung von Stickstoff- oder
Methylen Blau-Molekülen als Ersatz für den Elektrolyt
selbst hervor. Wenn die Größe der Elektrolyt-Moleküle
zwischen der Größe der zuerst genannten Moleküle liegt,
kann eine Probe einen akzeptablen MB-Absorptionswert be
sitzen, jedoch nicht die Vorteile der Erfindung aufweisen
(d. h. Probe I-3). Umgekehrt ist eine akzeptable Grenze für
den BET-Oberflächenbereich schwierig zu definieren, da
eine Probe einen enormen inneren Oberflächenbereich be
sitzen kann, der für Stickstoff zugänglich ist, jedoch
nicht für Elektrolyt (Kohlenstoffe, die die Vorteile der
Erfindung besitzen und BET-Oberflächenbereiche von 212
m²/g aufweisen, wurden in den vorhergehenden Epoxid
harzbeispielen hergestellt. Andererseits besitzt jedoch
Probe I-3 mit einem Oberflächenbereich von 316 m²/g nicht
die Vorteile der Erfindung).
Drei Vorläufermaterialien i) Polyvinylidenfluorid (PVDF),
ii) Crowley Pech (Warenzeichen) und iii) Phenolresolharz
(Produkt Nr. 29217 von der Firma Occidental Chemical
Corp.) wurden bei 1.000°C pyrolysiert, und von jeder Probe
wurden Röntgenstreudaten bei kleinem Winkel in der vor
stehend beschriebenen Weise ermittelt. Die Fig. 34a und
b zeigen Kurven der Intensität in Abhängigkeit vom Streu
winkel und von ln (Intensität) in Abhängigkeit von g² für
jede Probe. Die Resolharzprobe zeigt eine signifikante
Streuung (Intensität) bei kleinen Winkeln, und die Daten
in Fig. 34b sind linear, was bedeutet, daß die inneren
Poren vorherrschend eine gleichmäßige Größe besitzen. Die
Daten sind somit geeignet für die Guinier-Formel Rg = 5,5 A.
Die Resolharzprobe entspricht der B1000-Probe von den Phe
nolharzbeispielen, die sämtliche wünschenswerten elekto
chemischen Eigenschaften der vorliegenden Erfindung zeigt.
Die pyrolysierte PVDF-Probe zeigt ebenfalls eine beträcht
liche Streuung bei kleinen Winkeln, die Daten in Fig. 34b
sind jedoch nicht linear, was auf das Vorhandensein einer
Vielzahl von Porengrößen einschließlich Poren, die größer
sind als die des pyrolysierten Phenolresolharzes, hindeu
tet. Das H/D-Atomverhältnis für diese Probe betrug 0,054,
R war 1,23 und die Menge des absorbierten Methylen Blaus
war größer als 40 µMol pro Gramm. Die reversible und irre
versible Lithiumkapazität betrug 380 mAh/g und 710 mAh/g.
Diese Probe besitzt einen unakzeptabel großen elektrolyt
zugänglichen Oberflächenbereich.
Die Crowley Pech (Warenzeichen)-Probe zeigt eine minimale
Streuung bei kleinem Winkel, was andeutet, daß diese Probe
eine minimale Porosität besitzt. Die physikalischen und
elektrochemischen Eigenschaften dieser Probe entsprechen
denen von anderen pyrolysierten Koksen (das H/C-Atomver
hältnis für diese Probe betrug 0,04, und R betrug 8,79.
Die reversible und irreversible Lithiumkapazität betrug
340 mAh/g und 100 mAh/g).
Für den Fachmann ist klar, daß bei der Verwirklichung der
vorliegenden Erfindung viele Änderungen möglich sind, ohne
vom Kern oder Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Bei
spielsweise können Mischungen von mehr als einem Vorläufer
Anwendung finden, um Verbindungen herzustellen. Des weite
ren können Kohlenhydratvorläufer einen beträchtlichen An
teil an Substanzen enthalten, die kein Kohlenhydrat dar
stellen, wie dies der Fall ist bei Holz, Schalen, Baum
wolle oder Stroh. Der Schutzumfang der Erfindung wird da
her nur durch die Patentansprüche festgelegt.
Claims (70)
1. Kohlenstoffhaltige Einsatzverbindung enthaltend:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial mit einer reversiblen Kapazität für den Lithi umeinsatz, einer irreversiblen Kapazität für den Lithiumeinsatz und einem Oberflächenbereich, der für einen nicht wäßrigen Elektrolyten zugänglich ist, wo bei
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial mit einer reversiblen Kapazität für den Lithi umeinsatz, einer irreversiblen Kapazität für den Lithiumeinsatz und einem Oberflächenbereich, der für einen nicht wäßrigen Elektrolyten zugänglich ist, wo bei
- i) der empirische Parameter R, ermittelt durch Röntgenbeugung und definiert als die Höhe des Mittelpunktes des {002} Piks, geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2;
- ii) das H/C-Atomverhältnis geringer ist als etwa 0,1; und
- iii) der zugängliche Oberflächenbereich ausreichend gering ist, so daß die irreversible Kapazität geringer ist als etwa die Hälfte der reversiblen Kapazität; und
Alkalimetallatome, die in das kohlenstoffhaltige
Wirtmaterial eingesetzt sind.
2. Einsatzverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Alkalimetall Lithium ist.
3. Einsatzverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß der zugängliche Oberflächenbereich
ausreichend klein ist, so daß die irreversible Kapa
zität geringer ist als etwa 1/3 der reversiblen Kapa
zität.
4. Einsatzverbindung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Methylen
Blau-Absorptionskapazität des kohlenstoffhaltigen
Wirtmateriales geringer ist als etwa 4 µMol pro g
Wirtmaterial.
5. Einsatzverbindung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächen
bereich des kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales, er
mittelt durch BET, geringer ist als etwa 300 m²/g.
6. Einsatzverbindung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß weniger als etwa
5 Gew.-% des kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales nach
der Pyrolyse bei etwa 1.000°C unter Inertgas verlo
rengegangen ist.
7. Einsatzverbindung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der nicht
wäßrige Elektrolyt Ethylenkarbonat und Diethylkarbo
nat umfaßt.
8. Einsatzverbindung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß R geringer ist
als etwa 2.
9. Einsatzverbindung nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß R geringer ist
als etwa 1,5.
10. Kohlenstoffhaltige Einsatzverbindung, gekennzeichnet
durch:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid harzvorläufers, eines Phenolharzvorläufers, eines Kohlenhydratvorläufers oder eines Kohlenhydrat-ent haltenden Vorläufers bei einer Temperatur über 700°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgenbeugungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2, und durch Alkalimetallatome, die in das kohlenstoffhaltige Wirtmaterial eingesetzt sind.
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid harzvorläufers, eines Phenolharzvorläufers, eines Kohlenhydratvorläufers oder eines Kohlenhydrat-ent haltenden Vorläufers bei einer Temperatur über 700°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgenbeugungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2, und durch Alkalimetallatome, die in das kohlenstoffhaltige Wirtmaterial eingesetzt sind.
11. Einsatzverbindung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das H/C-Atomverhältnis des praegraphi
tischen kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales geringer
ist als etwa 0,1.
12. Einsatzverbindung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Methylen Blau Absorptionska
pazität des kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales gerin
ger ist als etwa 4 µMol pro g Wirtmaterial.
13. Einsatzverbindung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Oberflächenbereich
des kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales, ermittelt
durch BET, geringer ist als etwa 300 m²/g.
14. Einsatzverbindung nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalimetall Lithium
ist.
15. Einsatzverbindung nach Anspruch 14, dadurch gekenn
zeichnet, daß das praegraphitische kohlenstoffhaltige
Wirtmaterial eine reversible Kapazität für den
Lithiumeinsatz, eine irreversible Kapazität für den
Lithiumeinsatz und einen Oberflächenbereich, der für
einen nicht wäßrigen Elektrolyt zugänglich ist, be
sitzt.
16. Einsatzverbindung nach Anspruch 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zugängliche Oberflächenbereich aus
reichend gering ist, so daß die irreversible Kapazi
tät geringer ist als etwa die Hälfte der reversiblen
Kapazität.
17. Einsatzverbindung nach einem der Ansprüche 10 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß das praegraphitische
kohlenstoffhaltige Wirtmaterial hergestellt wird
durch Pyrolyse eines Epoxidharzvorläufers, der ein
Epoxid Novolac-Harz enthält.
18. Einsatzverbindung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Epoxidharzvorläufer einen Härter in
einem Bereich von 0 bis etwa 40 Gew.-% enthält.
19. Einsatzverbindung nach Anspruch 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Härter ein Phthalsäureanhydrid ist.
20. Einsatzverbindung nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Epoxidharzvorläufer vor der
Pyrolyse bei etwa 120°C ausgehärtet wird.
21. Einsatzverbindung nach Anspruch 17, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pyrolysetemperatur durch eine Auf
heizrate von etwa 1°C/min bis etwa 20°C/min erhalten
wird.
22. Einsatzverbindung nach einem der Ansprüche 10 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß das praegraphitische
kohlenstoffhaltige Wirtmaterial durch Pyrolysieren
eines Epoxidharzvorläufers, der ein Epoxidharz vom
Typ Bisphenol A enthält, hergestellt wird.
23. Einsatzverbindung nach Anspruch 22, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pyrolysetemperatur durch eine Auf
heizrate von etwa 30°C/min erhalten wird.
24. Einsatzverbindung nach einem der Ansprüche 10 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß das praegraphitische
kohlenstoffhaltige Wirtmaterial durch Pyrolysieren
eines Phenolharzvorläufers bei einer Temperatur über
800°C erhalten wird.
25. Einsatzverbindung nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß R geringer ist als etwa 1,6.
26. Einsatzverbindung nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Phenolharzvorläufer bei etwa 150°C
vor der Pyrolyse ausgehärtet wird.
27. Einsatzverbindung nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pyrolysetemperatur über etwa eine
Stunde aufrechterhalten wird.
28. Einsatzverbindung nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Phenolharzvorläufer vom Novolac-Typ
ist.
29. Einsatzverbindung nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Phenolharzvorläufer vom Resoltyp
ist.
30. Einsatzverbindung nach Anspruch 29, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Phenolharzvorläufer bei einer Tem
peratur in einem Bereich von etwa 900°C bis etwa
1.100°C pyrolysiert wird.
31. Einsatzverbindung nach einem der Ansprüche 10 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß das praegraphitische
kohlenstoffhaltige Wirtmaterial durch Pyrolysieren
eines Kohlenhydrat- oder Kohlenhydrat-enthaltenden
Vorläufers bei einer Temperatur über 800°C herge
stellt wird.
32. Einsatzverbindung nach Anspruch 34, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Abzugsdichte des kohlenstoffhalti
gen Wirtmateriales größer als etwa 0,7 g/ml ist.
33. Einsatzverbindung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß R geringer ist als etwa 2.
34. Einsatzverbindung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß- der Kohlenhydratvorläufer bei einer
Temperatur in einem Bereich von etwa 900°C bis etwa
1.100°C pyrolysiert wird.
35. Einsatzverbindung nach Anspruch 34, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pyrolysetemperatur über etwa eine
Stunde aufrechterhalten wird.
36. Einsatzverbindung nach Anspruch 34, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Pyrolysetemperatur durch Aufheizen
mit einer Rate von etwa 25°C pro Minute erhalten
wird.
37. Einsatzverbindung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kohlenhydratvorläufer ein Zucker
ist.
38. Einsatzverbindung nach Anspruch 37, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Zucker Succrose ist.
39. Einsatzverbindung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kohlenhydratvorläufer eine Stärke
ist.
40. Einsatzverbindung nach Anspruch 31, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Kohlenhydratvorläufer eine Zellu
lose ist.
41. Einsatzverbindung nach Anspruch 40, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zellulose aus der Zellulose enthal
tenden Gruppe ausgewählt ist, die aus Roteichenholz,
Ahornholz, Walnußschalen, Haselnußschalen, Mandel
schalen, Baumwolle oder Stroh besteht.
42. Kohlenstoffhaltige Einsatzverbindung umfassend:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid No volac-Harzes der Formel bei einer Temperatur über etwa 700°C und unter etwa 1.100°C, und
Lithiumatome, die in das kohlenstoffhaltige Wirtmate rial eingesetzt sind.
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid No volac-Harzes der Formel bei einer Temperatur über etwa 700°C und unter etwa 1.100°C, und
Lithiumatome, die in das kohlenstoffhaltige Wirtmate rial eingesetzt sind.
43. Kohlenstoffhaltige Einsatzverbindung umfassend:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Bisphenol A Epoxidharzes der Formel bei einer Temperatur von etwa 800°C, und
Lithiumatome, die in das kohlenstoffhaltige Wirtmate rial eingesetzt sind.
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Bisphenol A Epoxidharzes der Formel bei einer Temperatur von etwa 800°C, und
Lithiumatome, die in das kohlenstoffhaltige Wirtmate rial eingesetzt sind.
44. Verfahren zum Herstellen eines praegraphitischen
kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales für eine kohlen
stoffhaltige Einsatzverbindung, gekennzeichnet durch
das Pyrolysieren eines Epoxidharzvorläufers bei einer
Temperatur über 700°C oder eines Phenolharzvorläufers
bei einer Temperatur über 800°C oder eines Kohlen
hydrat-Vorläufers oder eines Kohlenhydrat-enthalten
den Vorläufers bei einer Temperatur über 800°C in der
Weise, daß der empirische Parameter R, ermittelt aus
einem Röntgenbeugungsdiagramm und definiert als die
{002} Pikhöhe, geteilt durch das Hintergrundniveau,
geringer ist als etwa 2,2.
45. Verfahren zur Herstellung eines praegraphitischen
kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales für eine kohlen
stoffhaltige Einsatzverbindung, gekennzeichnet durch
das Pyrolysieren eines Epoxidharzvorläufers bei einer
Temperatur von etwa 700°C in einer Weise, daß der em
pirische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgenbeu
gungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe,
geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als
etwa 2,2.
46. Verfahren nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet,
daß der Epoxidharzvorläufer ein Epoxid Novolac Harz
mit der Formel
ist und daß die Pyrolyse bei einer Maximaltemperatur
unter etwa 1.100°C durchgeführt wird.
47. Verfahren nach Anspruch 45, dadurch gekennzeichnet,
daß der Epoxidharzvorläufer ein Bisphenol A Epoxid
harz mit der Formel
ist und daß die Pyrolyse bei einer Temperatur von
etwa 800°C durchgeführt wird.
48. Verfahren zur Herstellung eines praegraphitischen
kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales für eine kohlen
stoffhaltige Einsatzverbindung, gekennzeichnet durch
das Pyrolysieren eines Phenolharzvorläufers bei einer
Temperatur über 800°C in einer Weise, daß der empi
rische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgenbeu
gungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe,
geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als
etwa 2,2.
49. Verfahren nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet,
daß der Phenolharzvorläufer vom Novolac-Typ ist.
50. Verfahren nach Anspruch 48, dadurch gekennzeichnet,
daß der Phenolharzvorläufer vom Resoltyp ist.
51. Verfahren nach Anspruch 50, dadurch gekennzeichnet,
daß die Pyrolyse bei einer Temperatur in einem Be
reich von etwa 900°C bis etwa 1.100°C durchgeführt
wird.
52. Verfahren zum Herstellen eines praegraphitischen
kohlenstoffhaltigen Wirtmateriales für eine kohlen
stoffhaltige Einsatzverbindung, gekennzeichnet durch
das Pyrolysieren eines Kohlenhydratvorläufers oder
eines Kohlenhydrat-enthaltenden Vorläufers bei einer
Temperatur über 800°C in einer Weise, daß der empi
rische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgenbeu
gungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe,
geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als
etwa 2,2.
53. Verfahren nach Anspruch 52, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenhydratvorläufer aus der Gruppe ausge
wählt ist, die aus Zucker, Stärke und Zellulose be
steht.
54. Verfahren nach Anspruch 52 oder 53, dadurch gekenn
zeichnet, daß es zusätzlich das Praekarbonisieren des
Kohlenhydrates durch Waschen mit einer Säure umfaßt.
55. Verfahren nach Anspruch 54, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kohlenhydrat Succrose ist.
56. Verfahren nach Anspruch 54 oder 55, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Säure konzentrierte Schwefelsäure
ist.
57. Elektrochemische Vorrichtung umfassend eine Elek
trode, bei der ein Teil der Elektrode die kohlen
stoffhaltige Einsatzverbindung der Ansprüche 1, 2,
10, 17, 22, 24 oder 31 enthält.
58. Batterie mit einer Elektrode, wobei ein Teil der
Elektrode die kohlenstoffhaltige Einsatzverbindung
der Ansprüche 1, 2, 10, 17, 22, 24 oder 31 umfaßt.
59. Nicht wäßrige Batterie umfassend
eine Kathode enthaltend eine Lithiumeinsatzverbin dung;
einen nicht wäßrigen Elektrolyt enthaltend ein Lithiumsalz, das in einem Gemisch von nicht wäßrigen Lösungsmitteln gelöst ist; und
eine Anode, die die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin dung nach den Ansprüchen 1, 10, 17, 22, 24 oder 31 umfaßt, wobei das Alkalimetall Li ist.
eine Kathode enthaltend eine Lithiumeinsatzverbin dung;
einen nicht wäßrigen Elektrolyt enthaltend ein Lithiumsalz, das in einem Gemisch von nicht wäßrigen Lösungsmitteln gelöst ist; und
eine Anode, die die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin dung nach den Ansprüchen 1, 10, 17, 22, 24 oder 31 umfaßt, wobei das Alkalimetall Li ist.
60. Verwendung einer kohlenstoffhaltigen Einsatzverbin
dung in einer Elektrode einer elektrochemischen Vor
richtung, wobei die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin
dung umfaßt:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid harzvorläufers bei einer Temperatur über 700°C oder eines Phenolharzvorläufers bei einer Temperatur über 800°C oder eines Kohlenhydratvorläufers oder eines Kohlenhydrat-enthaltenden Vorläufers bei einer Tempe ratur von über 800°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgenbeugungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid harzvorläufers bei einer Temperatur über 700°C oder eines Phenolharzvorläufers bei einer Temperatur über 800°C oder eines Kohlenhydratvorläufers oder eines Kohlenhydrat-enthaltenden Vorläufers bei einer Tempe ratur von über 800°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgenbeugungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
61. Verwendung einer kohlenstoffhaltigen Einsatzverbin
dung in einer Elektrode einer elektrochemischen Vor
richtung, wobei die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin
dung umfaßt:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid harzvorläufers bei einer Temperatur über 700°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Rönt genbeugungsdiagramm und definiert als {002} Pik höhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Epoxid harzvorläufers bei einer Temperatur über 700°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Rönt genbeugungsdiagramm und definiert als {002} Pik höhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
62. Verwendung der kohlenstoffhaltigen Einsatzverbindung
nach Anspruch 61, dadurch gekennzeichnet, daß der
Epoxidharzvorläufer ein Novolac Epoxidharz ist.
63. Verwendung der kohlenstoffhaltigen Einsatzverbindung
nach Anspruch 61, dadurch gekennzeichnet, daß der
Epoxidharzvorläufer ein Bisphenol A Epoxidharz ist.
64. Verwendung einer kohlenstoffhaltigen Einsatzverbin
dung in einer Elektrode einer elektrochemischen Vor
richtung, wobei die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin
dung umfaßt:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Phenol harzvorläufers bei einer Temperatur über 800°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Rönt genbeugungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, gerin ger ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Phenol harzvorläufers bei einer Temperatur über 800°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Rönt genbeugungsdiagramm und definiert als die {002} Pikhöhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, gerin ger ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
65. Verwendung der kohlenstoffhaltigen Einsatzverbindung
nach Anspruch 64, dadurch gekennzeichnet, daß der
Phenolharzvorläufer vom Novolac-Typ ist.
66. Verwendung der kohlenstoffhaltigen Einsatzverbindung
nach Anspruch 64, dadurch gekennzeichnet, daß der
Phenolharzvorläufer vom Resol-Typ ist.
67. Verwendung einer kohlenstoffhaltigen Einsatzverbin
dung in einer Elektrode einer elektrochemischen Vor
richtung, wobei die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin
dung umfaßt:
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Kohlen hydratvorläufers oder eines Kohlenhydrat-enthaltenden Vorläufers bei einer Temperatur über 800°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgen beugungsdiagramm und definiert als die {002} Pik höhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
ein praegraphitisches kohlenstoffhaltiges Wirtmate rial, hergestellt durch Pyrolysieren eines Kohlen hydratvorläufers oder eines Kohlenhydrat-enthaltenden Vorläufers bei einer Temperatur über 800°C, wobei der empirische Parameter R, ermittelt aus einem Röntgen beugungsdiagramm und definiert als die {002} Pik höhe, geteilt durch das Hintergrundniveau, geringer ist als etwa 2,2; und
Atome eines Alkalimetalls, die in das kohlenstoffhal tige Wirtmaterial eingesetzt sind.
68. Verwendung der kohlenstoffhaltigen Einsatzverbindung
nach Anspruch 67, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kohlenhydratvorläufer aus der Gruppe ausgewählt ist,
die aus Zucker, Stärke und Zellulose besteht.
69. Verwendung der kohlenstoffhaltigen Einsatzverbindung
nach Anspruch 61, 64 oder 67, dadurch gekennzeichnet,
daß das Alkalimetall Lithium und die elektrochemische
Vorrichtung eine nicht wäßrige Batterie ist, wobei
die Batterie eine Kathode, die eine Lithiumeinsatz
verbindung enthält, einen nicht wäßrigen Batterie
elektrolyten, der ein Lithiumsalz enthält, gelöst in
einem Gemisch aus nicht wäßrigen Lösungsmitteln, und
eine Anode, die die kohlenstoffhaltige Einsatzverbin
dung aufweist, umfaßt.
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