DE19545242A1 - Polier- oder Reinigungspad für die Fußbodenbehandlung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Polier- oder Reinigungs­ pad für die Fußbodenbehandlung, das einen an einem Halteelement einer Polier- oder Reinigungsmaschine montierbaren Grundkörper aus einem Gespinst aus Kunstfasern oder Naturhaar und Bindemit­ tel aufweist.

Derartige Pads sind beispielsweise in dem Artikel "Reinigungs­ pads" in der Zeitschrift Reinigung+Service, April 1993, S. 14-15, beschrieben. Solche Pads werden in verschiedenen Ausführun­ gen für die Reinigung und das Polieren von Fußböden und Fußbo­ denbelägen als vorgefertigte Einheiten zur Anbringung an Reini­ gungs- und Poliermaschinen bereitgestellt. Typische Pads weisen einen scheibenförmigen Grundkörper auf, der an einem Halteele­ ment einer Polier- oder einer Reinigungsmaschine anbringbar ist und im Betrieb in Anlage am Fußboden zusammen mit dem Haltee­ lement zur Rotation angetrieben wird.

Bei der Fußbodenbehandlung, worunter sowohl Naßbearbeitung bei der Fußbodenreinigung und Trockenbearbeitung beim Polieren fällt, werden Pads verwendet, die einen Grundkörper aus einem dreidimensionalen Fasergespinst aus Kunstfasern oder Naturhaar aufweisen, das mit einem Bindemittel, beispielsweise aus Kunst­ harz versehen ist. Oft sind Schleifkörner in dem Bindemittel verankert, um eine intensive Reinigungswirkung zu erzielen. Die Reinigungspads und Polierpads werden je nach Typ des Pads und Art des Fußbodens mit Geschwindigkeiten von 150 bis 3000 Umdre­ hungen pro Minute zum Reinigen oder Polieren von Fußböden ver­ wendet.

Es besteht heute mitunter der Wunsch, bestimmte Räume, bei­ spielsweise in Kaufhäusern, Möbelhäusern, in Messesälen oder dergleichen, mit bestimmten Duftstoffen zu präparieren, um eine bestimmte Raumatmosphäre zu schaffen. Dies kann z. B. in Kaufhäu­ sern in unterschiedlichen Abteilungen, abgestimmt auf die jewei­ ligen Waren zur positiven Einstimmung der Kunden auf die Waren und somit als verkaufsförderndes Mittel eingesetzt werden. Eine stimmungsfördernde oder beruhigende Wirkung von Duftstoffen kann beispielsweise in Arztpraxen und Versammlungsräumen förderlich wirken.

Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, in einem Raum den ge­ wünschten Duftstoff in einem gesonderten Arbeitsschritt, bei­ spielsweise durch Versprühen auf den Boden, auszubringen. Dies macht jedoch einen gesonderten Arbeitsschritt erforderlich, um einen Raum, beispielsweise in einem Kaufhaus, zu präparieren. Außerdem verfliegt ein nur auf den Boden auf gesprühter Duftstoff relativ schnell, so daß die erwünschte Wirkung schnell nachläßt und eine erneute Behandlung notwendig wird.

Es ist ferner bekannt, Reinigungsflüssigkeiten mit Duftstoffen zu versehen, die meist einen Eindruck von Frische erwecken sol­ len. Es bestünde zwar die Möglichkeit, ein Sortiment von Reini­ gungsflüssigkeiten bereitzustellen, die jeweils mit einem be­ stimmten Duftstoff versehen sind, um dadurch zu ermöglichen, daß durch Auswahl der Reinigungsflüssigkeit mit der gewünschten Duftnote bereits beim Arbeitsgang der Raumreinigung für die gewünschte Ausbringung des Duftstoffes gesorgt wird. Dies würde jedoch große praktische Schwierigkeiten mit sich bringen, da in diesem Fall jeweils bei Eintritt in einen neuen Raum, der mit einem anderen Duftstoff versehen werden soll, die Reinigungs­ flüssigkeit gewechselt werden müßte, was bei Naßreinigungsma­ schinen mit nicht unerheblichem Aufwand verbunden wäre. Ähnli­ ches wie für Reinigungsflüssigkeiten gilt für andere Bodenbe­ handlungsmittel wie Wachs oder andere Bodenbeschichtungsmateria­ lien.

Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in einfacher Weise und effektiver Weise ein selektives Ausbringen von Duft­ stoffen bei der Fußbodenbehandlung mit Polier- oder Reinigungs­ maschinen zu ermöglichen.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Pad der eingangs genannten Art vorgeschlagen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß in das Fasergespinst des Pads Duftstoffe enthaltende Mikrokapseln ein­ gelagert sind. Da Reinigungs- oder Polierpads an Reinigungs- oder Poliermaschinen ohnehin als leicht austauschbare Einheiten vorgesehen sind, ist es für den Benutzer in einfacher Weise möglich, jeweils in dem Raum, in dem ein bestimmter Duftstoff ausgebracht werden soll, ein diesen Duftstoff enthaltendes Pad zu montieren und dann den Fußbodenbehandlungsvorgang wie üblich auszuführen, wodurch der mikroverkapselte Duftstoff durch auf­ platzende Kapseln beim Reinigungsvorgang direkt ausgebracht und durch herausgelöste intakte Kapseln auf den Fußboden aufgebracht wird.

Mikrokapseln, die typischerweise aus Hüllen aus Polymermaterial mit Durchmessern von etwa 1 bis 1000 µm mit einem davon um­ schlossenen Wirkstoff bestehen, sind einerseits aus pharmazeuti­ schen Anwendungen bekannt. Andererseits wurden auch bereits mi­ kroverkapselte Aromastoffe vorgeschlagen, um beispielsweise Zigarettenpapier oder Tabak damit zu präparieren, um bestimmte Geschmackseindrücke beim Rauchen zu erwecken, wobei durch die Mikroverkapselung eine Konservierung der Aromastoffe bis zum Verbrauch der Zigarette erreicht wird.

Durch den erfindungsgemäßen Einsatz von mikroverkapselten Duft­ stoffen in den Pads ist eine besonders einfache Ausbringung der Duftstoffe auf den Fußboden des Raumes bereits bei der Fußboden­ behandlung beim Naßreinigen oder Polieren möglich. Durch die Mi­ kroverkapselung wird einerseits sichergestellt, daß die Duft­ stoffe nicht vor dem Reinigungsvorgang bereits entweichen können und andererseits eine Verzögerung der Freisetzung der Duftstoffe in dem Raum durch teilweise Ausbringung von intakten Mikrokap­ seln auf dem Fußboden erreicht.

Als wesentlicher Vorteil hat sich erwiesen, daß das Pad, das in Betrieb mit Andruck über den Boden reibt, die dabei über die Mikrokapseln freigesetzten Duftstoffe in besonders innigen Kon­ takt mit dem Fußbodenbelag bringt und es zu einem teilweisen Eindringen der Duftstoffe in den Fußbodenbelag kommt. Dies gilt insbesondere beim Polieren von Fußböden, auf die eine Wachs- oder Polymerbeschichtung, beispielsweise zum Schutz und zur Glanzerhöhung, aufgebracht ist, da das mit Andruck über die Beschichtung reibende Pad die freigegebenen Duftstoffe in die Beschichtung einmassiert und dadurch in der Fußbodenbeschichtung einlagert. Dies sorgt für eine verzögerte Freigabe der Duftstof­ fe, so daß die Wirkung der Präparation des Bodens mit dem Duft­ stoff länger anhält, so daß eine vergleichbare Standzeit wie für die Wachs- oder Polymerbeschichtungen erreicht wird. Dadurch läßt sich mit den erfindungsgemäßen Pads eine dauerhafte Duft­ stoffwirkung erzielen, ohne daß irgendein gesonderter Arbeits­ gang zwischen den ohnehin ausgeführten Fußbodenbehandlungen erforderlich wäre.

Vorteilhafterweise werden die Pads mit bestimmten Markierungen versehen, beispielsweise mit einer bestimmte Farbgebung oder einer anderen symbolische Kennzeichnung, die auf den jeweils in dem Pad enthaltenen Duftstoff hinweisen, so daß der Benutzer bei Beginn der Reinigung eines Raumes den Reinigungs- oder Polierpad mit dem gewünschten Duftstoff auswählen und an dem Halteelement der Reinigungs- oder Poliermaschine anbringen kann. Dadurch ist es in einfacher Weise möglich, beispielsweise in einem Kaufhaus je nach Abteilung und Warenart in einem Raum bestimmte Duftstof­ fe auszubringen.

Claims (3)

1. Polier- oder Reinigungspad für die Fußbodenbehandlung, mit einem an einem Halteelement einer Polier- oder Reinigungsma­ schine montierbaren Grundkörper aus einem Gespinst aus Kunstfasern oder Naturhaar und Bindemittel, dadurch gekenn­ zeichnet, daß in dem Gespinst Duftstoffe enthaltende Mikro­ kapseln eingelagert sind.

2. Polier- oder Reinigungspad nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Pad mit einer den jeweils eingelagerten Duftstoff identifizierenden Kennzeichnung versehen ist.

3. Polier- oder Reinigungspad nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Mikrokapseln in dem Bindemittel eingelagert sind.