DE19538545A1 - Verfahren zur Verbesserung des Regelverhaltens einer Bremsanlage - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung des Regelverhaltens einer BremsanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesse
rung des Regelverhaltens einer blockiergeschützten und/oder
antriebsschlupfgeregelten Bremsanlage, bei dem das
Drehverhalten der einzelnen Räder gemessen und zur Ermitt
lung einer Fahrzeug-Referenzgeschwindigkeit, des Radschlup
fes, der Verzögerung und Beschleunigung der einzelnen Räder
und ggf. anderer Regelgrößen ausgewertet wird und bei dem
Schwellenwerte des Radschlupfs für das Einsetzen der Rege
lung vorgegeben werden.
Bremsanlagen mit elektronischer Blockierschutzregelung (ABS)
gehören heute zu den Standardausrüstungen zahlreicher Kraft
fahrzeuge. Eine Erweiterung des ABS zu einer Antriebs
schlupfregelung ist ebenfalls keine Seltenheit. Bei solchen
Systemen wird mit Hilfe von Radsensoren das Drehverhalten
der einzelnen Räder gemessen und mit elektronischen Schal
tungen zur Erzeugung der Regelgrößen und Bremsdrucksteuer
signale ausgewertet. Zu diesen Regelgrößen, die sich aus dem
Raddrehverhalten ergeben, zählen vor allem der Radschlupf,
die Radgeschwindigkeit, Radverzögerung und Radbeschleunigung
und eine sogenannte Fahrzeug-Referenzgeschwindigkeit, die
durch logische Verknüpfung der einzelnen Radgeschwindigkei
ten bestimmt wird.
Das Erkennen der tatsächlichen Regelungssituation aus den
Informationen, die die einzelnen Radsensoren liefern, und
das folgerichtige Steuern des Bremsdruckes zur
Blockierschutzregelung oder Antriebsschlupfregelung ist im
mer dann schwierig, wenn die Interpretation des Drehverhal
tens der Räder keine eindeutige Aussage über die momentane
Straßensituation und das Fahrzeugverhalten zuläßt. Auch ist
bekannt, daß Straßenstörungen oder Straßenunebenheiten jeg
licher Art zu Fehlinformationen des Reglers bzw. der Aus
werteschaltung führen und unerwünschte Regelungsvorgänge
oder die Regelung nachteilig beeinflussende Regelungsände
rungen hervorrufen können. Durch die Straßenstörungen treten
nämlich an den einzelnen Fahrzeugrädern Verzögerungs- und
Beschleunigungsvorgänge oder Schlupfsignale auf, die der
Regler als Instabilitäten des Radlauf s interpretiert.
Solche Straßenstörungen oder Straßenunebenheiten stören die
ABS-Funktion; das ABS kann sogar bei nicht betätigter Bremse
ansprechen, wenn die ABS-Erkennungsschwellen, die Schlupf-
oder Verzögerungsschwellen sind, überschritten werden. Kommt
es danach in der laufenden ABS-Regelung zur Bremsenbetäti
gung, können relativ starke Giermomente entstehen, die die
Fahrstabilität des Fahrzeugs beeinträchtigen. Außerdem wird
dadurch die bei optimalem Bremsvorgang in der gegebenen Si
tuation erzielbare Fahrzeugverzögerung nicht erreicht. Bei
einer ASR-Regelung treten ähnliche Schwierigkeiten bzw. Ab
weichungen vom optimalen Verhalten auf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Auswir
kungen von Straßenunebenheiten verschiedener Art auf die
Regelfunktion eines ABS oder ASR-Systems zu unterdrücken und
dadurch das Regelverhalten des ABS- oder des ASR-Systems zu
verbessern. Dies sollte ohne Nachteile für die Regelungsemp
findlichkeit und Regelqualität in anderen Situationen er
zielt werden.
Es hat sich herausgestellt, daß diese Aufgabe durch das in
beigefügtem Anspruch 1 beschriebene Verfahren gelöst wird.
Die Besonderheit dieses Verfahrens besteht darin, daß die
Schlupfschwelle eines Rades in Abhängigkeit von der
Beschleunigung des betreffenden Rades nach einer vorangegan
genen Instabilität für eine vorgegebene Zeitspanne angehoben
wird. Zweckmäßigerweise wird die Schlupfschwelle proportio
nal zu der Beschleunigung des Rades erhöht. Diese Anhebung
der Schlupfschwelle erfolgt beim Überschreiten eines vor
gegebenen Grenzwertes der Radbeschleunigung.
Das erfindungsgemäße Verfahren beruht auf der Überlegung,
daß die Radbeschleunigungswerte nach einer vorangegangenen
Instabilität nicht nur auf die Rücknahme des Bremsmomentes
zurückzuführen sind, sondern daß sie auch von Radlastände
rungen abhängig sind, welche die Druckmodulation beeinflus
sen. Unter extremen Bedingungen können die Räder sogar den
Fahrbahnkontakt verlieren.
Unter diesen Bedingungen wäre das Verzögern, würde man dar
auf auf herkömmliche Weise (nämlich mit entsprechendem
Druckabbau) reagieren, von der Anordnung der Störgrößen bzw.
von den Unebenheiten der Fahrbahn und anderen Zufälligkeiten
abhängig. Daher wird erfindungsgemäß durch die Schwellen
anhebung die Empfindlichkeit der Regelung zeitweise herabge
setzt. Die durch die Straßenunebenheiten hervorgerufenen
Störungen werden dadurch aktiv durch mehr Bremsmoment unter
drückt. Für das Erreichen eines kurzen Bremswegs ist dies
ebenfalls von Vorteil.
Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung werden
mehrere Beschleunigungsgrenzwerte unterschiedlicher Höhe
vorgegeben und die Schlupfschwellen in Abhängigkeit von dem
Überschreiten dieser Beschleunigungsgrenzwerte in Stufen
erhöht. Als besonders zweckmäßig hat es sich erwiesen, zwei
Beschleunigungsgrenzwerte vorzugeben und die Schlupfschwel
len beim Überschreiten eines ersten, niedrigeren
Beschleunigungsgrenzwertes um einen vorgegebenen, relativ
niedrigen Wert und beim Überschreiten eines zweiten, höheren
Beschleunigungsgrenzwertes um einen vorgegebenen, ver
gleichsweise hohen Wert anzuheben.
Die vorgegebenen Zeitspannen für die Erhöhung der Schlupf
schwellen liegen in der Größenordnung zwischen 50 und 200
ms.
Weiterhin ist es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren vorge
sehen, die Schlupfschwellen nach dem Anheben bzw. Hochsetzen
infolge des Überschreitens der vorgegebenen Beschleunigungs
grenzwerte wieder rückzusetzen, wenn nach Ablauf der
vorgegebenen Zeitspanne die Beschleunigung des Rades eine
vorgegebene Rücksetzschwelle unterschreitet bzw. diese
Beschleunigungsschwelle nicht mehr erreicht. Die Höhe der
Rücksetzschwelle ist dabei von der Stufe bzw. von dem Wert
abhängig, auf den die Schlupfschwelle angehoben wurde. Wenn
die Schlupfschwelle - infolge relativ hoher Störungen bzw.
Straßenunebenheiten - auf einen verhältnismäßig hohen Wert
angehoben wurde, gilt eine relativ hohe Rücksetzschwelle,
während ein niedriger Wert für die Rücksetzschwelle maßge
bend ist, wenn die Straßenunebenheiten nur zu einem relativ
geringen Anheben der Schlupf schwelle Anlaß gegeben hatten.
Weitere Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der
Erfindung gehen aus der folgenden Darstellung weiterer De
tails anhand der beigefügten Abbildungen hervor.
Es zeigen
Fig. 1 in schematisch vereinfachter Blockdarstellung eine
Schaltungsanordnung zur Durchführung des erfindungs
gemäßen Verfahrens für ein ABS und
Fig. 2 im Diagramm die Geschwindigkeit eines Rades (Fig.
2A), den Zeitverlauf der Anhebung (Fig. 2B) und die
stufenweise Anhebung der Schlupfschwelle (Fig. 2C)
bei Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung.
Die Blockschaltung nach Fig. 1 gibt die wesentlichen Kompo
nenten der elektronischen Schaltungsanordnung eines elektro
nisch geregelten ABS wieder. Die Eingangssignale des Rege
lungssystems werden mit Hilfe von Radsensoren S1 bis S4 ge
wonnen, aus denen in einer Aufbereitungsschaltung 1 Signale
oder Daten abgeleitet werden, welche den Geschwindigkeits
verlauf v₁ bis v₄ der einzelnen Fahrzeugräder darstellen. In
einer Auswerteschaltung 2 wird vor allem die erste und zwei
te zeitliche Ableitung ₁ bis ₄ und ₁ bis ₄ gebildet, und
es wird der Schlupf λ₁ bis λ₄ der einzelnen Räder errechnet.
Als Bezugsgröße für diese Schlupfberechnung wird eine nä
herungsweise der Fahrzeuggeschwindigkeit entsprechende Fahr
zeugreferenzgeschwindigkeit vREF benötigt, die in einem
Schaltkreis 3 durch logische Verknüpfung der einzelnen Rad-
Geschwindigkeitssignale v₁ bis v₄ ermittelt wird.
In einem symbolisch als ABS-Logik dargestellten Schaltkreis
4 werden durch Datenverarbeitung auf Basis komplizierter
Algorithmen und durch Auswertung aller zur Verfügung stehen
den Informationen aus den radindividuellen Meßwerten und den
abgeleiteten Werten Bremsdrucksteuersignale gewonnen, die
über eine Ventilansteuerung 5 einem Schaltblock 6 zugeführt
werden, der Bremsdruckaktuatoren, zum Beispiel elektromagne
tisch steuerbare Hydraulikventile, enthält; es ist bei
spielsweise bekannt, jedem geregelten Fahrzeugrad ein elek
trisch oder elektromagnetisch steuerbares Einlaß- und Aus
laßventil zur Bremsdrucksteuerung und -modulation zuzuord
nen.
Zweckmäßigerweise werden ABS-Schaltungssysteme der in Fig. 1
dargestellten Art mit Hilfe eines oder mehrerer Mikrocom
puter, Mikrokontroller oder dergleichen verwirklicht.
Die Zusatzkomponenten zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden in Fig. 1 durch eine zusätzliche Schaltung
7 symbolisiert, die natürlich bei einem
Datenverarbeitungssystem durch entsprechende Programmschrit
te verwirklicht wird. In dieser Schaltung 7 werden die zeit
lichen Ableitungen ₁ bis ₄, speziell die Wiederbeschleuni
gungssignale, der einzelnen Fahrzeugräder analysiert. Der
Index "i" in Fig. 1 zeigt an, daß für jedes Rad i
(i = 1 . . . 4) die zeitliche Ableitung bzw. die Radbeschleu
nigung i gebildet und ausgewertet wird.
Wie im folgenden beschrieben, wird mit Hilfe der Schaltung 7
aus der Höhe der Beschleunigung bzw. Wiederbeschleunigung
eines Rades nach einer vorangegangenen Instabilität auf das
Vorhandensein von Störungen, insbesondere Straßenunebenhei
ten, geschlossen. Um die Auswirkungen solcher Straßenuneben
heiten auf die Regelung zu unterdrücken, werden, wie dies
anhand der in Fig. 2 dargestellten Diagramme geschildert
ist, die Eintrittsschwellen der Blockierschutzregelung vari
iert.
Ein weiterer, gestrichelt dargestellter Schaltkreis 8 deutet
an, daß noch weitere, durch Hardware oder Software reali
sierte Maßnahmen zur Verbesserung der Regelung - zum Bei
spiel beim Auftreten von sog. Sprunghügeln, Fahrbahnvertie
fungen oder Wellenstrecken - in bekannter oder bereits in
älteren Anmeldungen beschriebener Art und Weise - eingesetzt
werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist grundsätzlich für Rege
lungssysteme mit variablen Regelungs-Eintrittsschwellen,
insbesondere variablen Schlupfschwellen, geeignet. Auf ein
Beispiel für ein solches System bezieht sich Fig. 2.
Fig. 2A-C dient zur Veranschaulichung der Wirkungsweise
des erfindungsgemäßen Verfahrens. In dem oberen Diagramm "A"
ist der Geschwindigkeitsverlauf vR eines Fahrzeugrades wäh
rend eines Regelungsvorgangs, bei dem sich an jede Instabi
litätsphase eine relativ hohe Wiederbeschleunigung des Rades
anschließt, wiedergegeben. Dieser Radgeschwindigkeitsverlauf
könnte durch Straßenunebenheiten hervorgerufen sein. Erfin
dungsgemäß wird die Wiederbeschleunigung des Rades analy
siert. Im ersten Fall, etwa zum Zeitpunkt t₁, wird eine
recht hohe Wiederbeschleunigung R = a₁ ermittelt, die über
einen vorgegebenen, relativ niedrigen Beschleunigungsgrenz
wert ag1 hinausgeht. Zum Zeitpunkt t₁ wird daher eine für den
Regelungseintritt maßgebliche Schlupfschweile um einen be
stimmten Betrag, der als Schlupfschwellen-Offset bezeichnet
ist, d. h. auf die 1. Stufe gemäß Fig. 2C angehoben. Diese
Anhebung gilt, wenn keine anderen Ereignisse auftreten, für
eine vorgegebene Zeitspanne T, was durch den in Fig. 2B dar
gestellten Zählerinhalt Z, der nach dem Start zum Zeitpunkt
t₁ linear innerhalb der Zeitspanne T zurückgesetzt wird,
symbolisiert ist. Der Beschleunigungswert zum Zeitpunkt t₁
ist in Fig. 2A durch eine Tangente an die Radgeschwindig
keitskurve vR dargestellt.
Nach der erneuten Instabilität und Wiederbeschleunigung des
Rades, dessen Geschwindigkeit vR wiedergegeben ist, wird zum
Zeitpunkt t₂ - noch vor Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne T
eine Wiederbeschleunigung R = a₂ festgestellt, die höher
ist als die Wiederbeschleunigung zum Zeitpunkt t₁ und die
einen zweiten, höheren Beschleunigungsgrenzwert ag2 über
schreitet. Dies hat eine Anhebung der für dieses Rad maß
geblichen Schlupf schwelle um einen noch höheren Betrag, näm
lich eine Anhebung auf die 2. Stufe gemäß Fig. 2C, zur Fol
ge. Außerdem wird zum Zeitpunkt t₂ der Zähler Z (Fig. 2B) auf
den Startwert Z₀ hochgesetzt, so daß der Zähler, der die
Zeitspanne T definiert, erneut gestartet wird.
Nach erneuter Radverzögerung und Wiederbeschleunigung des
betrachteten Fahrzeugrades R wird zum Zeitpunkt t₃ eine
Radbeschleunigung R = a₃ ermittelt, die kleiner ist als die
Beschleunigung zum Zeitpunkt t₂, die jedoch noch über einem
vorgegebenen Rücksetz-Grenzwert bzw. über einer Rücksetz
schwelle aRS liegt. Folglich wird die Anhebung der Schlupf
schwelle auf die 2. Stufe (siehe Fig. 2C) beibehalten und
der Zähler (Fig. 2B) erneut gestartet.
Zum Zeitpunkt t₄ wird schließlich die Rücksetzschwelle aRS
unterschritten, worauf nun nach Beendigung der vorgegebenen
Zeitspanne T, bezogen auf den Startpunkt t₃, die Schlupf
schwellenanhebung zum Zeitpunkt t₅ beendet wird und damit
die ursprüngliche Empfindlichkeit bzw. die ursprüngliche
Schlupfschwelle des Regelungssystems wieder bestimmend
wird.
Für die Rücksetzschwelle aRS sind, wie allerdings aus dem in
Fig. 2A-C dargestellten Beispiel nicht zu entnehmen ist,
zwei unterschiedliche Werte maßgebend. Ein oberer Schwell
wert aRS2 bestimmt die Rücknahme der Schlupfschwellenanhebung,
wenn zuvor die 2. Stufe der Schlupfschwellenanhebung (siehe
Fig. 2C) erreicht war. Eine zweite, niedrigere Rücksetz
schwelle aRS1, die unter dem niedrigeren Beschleunigungs
grenzwert ag1 liegt, wird wirksam, wenn zuvor die Schlupf
schwelle auf die 1. Stufe angehoben war und anschließend die
Wiederbeschleunigung diese Schlupfschwelle nicht mehr er
reicht.
In einem speziellen Ausführungsbeispiel wurden für die Be
schleunigungsgrenzwerte, für die Rücksetzschwellen und für
die vorgegebene Zeitspanne T folgende Werte festgesetzt:
ag1 ∼ 7 g|(6,5 . . . 7,7 g) | |
ag2 ∼ 9 g | (8,5 . . . 9,5 g) |
aRS1 ∼ 4 g | (3,5 . . . 4,5 g) |
aRS2 ∼ 6 g | (5,5 . . . 6,5 g) |
T ∼ 110 ms | (5,0 . . . 200 ms) |
Mit "g" ist die Erdbeschleunigungskonstante (g = 9,81 m/s²)
bezeichnet.
Natürlich ist es auch möglich, die Schlupf schwelle in Abhän
gigkeit von der Wiederbeschleunigung des jeweiligen Fahrzeug
rades in mehr als zwei Stufen zu erhöhen. Andererseits dürfte
es in vielen Fällen auch genügen, eine einzige Stufe für die
Schwellenanhebung vorzusehen.
Außerdem kann es durchaus zweckmäßig sein, für die angetrie
benen Räder und für die nicht angetriebenen Räder unter
schiedliche Schwellen-Offset bzw. Schwellen-Anhebungsstufen
vorzusehen. Hierdurch läßt sich vermeiden, daß eine Schwin
gung des Antriebsstrangs zu einer unerwünschten Schwellenan
hebung und damit zu einer relativ unempfindlichen Regelung
führt. Die speziellen Anhebungswerte sind abhängig von der
jeweiligen Fahrzeugkonstruktion.
Claims (8)
1. Verfahren zur Verbesserung des Regelverhaltens einer
blockiergeschützten und/oder antriebsschlupfgeregelten
Bremsanlage, bei dem das Drehverhalten der einzelnen
Fahrzeugräder gemessen und zur Ermittlung einer
Fahrzeug-Referenzgeschwindigkeit, des Radschlupfes, der
Radverzögerung und -beschleunigung sowie ggf. weiterer
Regelgrößen ausgewertet wird und bei dem Schwellenwerte
des Radschlupfes für das Einsetzen der Regelung vorgege
ben werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlupf
schwelle eines Rades in Abhängigkeit von der Rad
beschleunigung (R) nach einer vorangegangenen Instabi
lität des betreffenden Rades für eine vorgegebene Zeit
spanne (T) angehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlupfschwelle proportional zu der Beschleunigung
des Rades (R) angehoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Anhebung der Schlupfschwelle beim Über
schreiten vorgegebener Grenzwerte (ag1, ag2) der Radbe
schleunigung (R) erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Beschleunigungsgrenzwerte (ag1, ag2) unterschied
licher Höhe vorgegeben werden und daß die Schlupf schwel
le in Abhängigkeit von dem Überschreiten dieser
Beschleunigungsgrenzwerte (ag1, ag2) in Stufen
(Schlupfschwellen-Offset) erhöht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Beschleunigungsgrenzwerte (ag1, ag2) vorgegeben wer
den und daß die Schlupfschwelle beim Überschreiten eines
ersten, niedrigeren Beschleunigungsgrenzwertes (ag1) um
einen vorgegebenen relativ niedrigen Wert (1. Stufe) und
beim Überschreiten eines zweiten, höheren
Beschleunigungsgrenzwertes (ag2) um einen vorgegebenen,
vergleichsweise höheren Wert (2. Stufe) angehoben wird.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß die vorgegebene Zeitspan
ne (T) für die Erhöhung der Schlupfschwelle in der
Größenordnung zwischen 50 und 200 ms, z. B. bei 100 ms,
liegt.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die als Folge des
Überschreitens des vorgegebenen Beschleunigungsgrenz
wertes erhöhte Schlupf schwelle rückgesetzt wird, wenn
nach Ablauf der vorgegebenen Zeitspanne (T) die Be
schleunigung des Rades eine vorgegebene Rücksetzschwelle
(aRS1, aRS2) unterschreitet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Höhe der Rücksetzschwelle (aRS1, aRS2) abhängig ist
von der Stufe bzw. von dem Wert, auf den die Schlupf
schwelle angehoben wurde.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, D |
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8130 | Withdrawal |