DE19532088C2 - Vorrichtung zur Verstellung der Federcharakteristik einer Federgabel eines Zweirads - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verstellung der Federcharakteristik einer Federgabel eines Zweirads gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Bekannte Federelemente für Fahrräder, vorwiegend für Teleskopgabeln, haben meist eine Fahrwerksvorwahlmöglichkeit über Drehschalter, die auf jedem Gabelrohr vorgesehen sind. Als nachteilig hat sich herausgestellt, daß diese Stellelemente zum einen nicht synchron betätigbar sind, zum anderen die Betätigung während des Stillstandes des Rades, d. h. nicht während der Fahrt vorgenommen werden muß.

Aus der US-A-4,609,202 ist eine Verstellvorrichtung bekannt, bei der die oberen Enden der Gabelrohre mit einer Gehäuseanordnung versehen sind, die mit den Stellelementen der Gabelrohre verbindbare Stellglieder aufweist.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Fahrwerksvorwahlmöglichkeit synchron für beide Gabelrohre und insbesondere während der Fahrt verstellen zu können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung gelöst, die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.

Das erfindungsgemäße Steuerungssystem für das Zweiradfahrwerk besteht aus einer Kassette, die auf die oberen Enden der Gabelrohre und die Stellelemente aufgesetzt wird. Über das Betätigungsorgan können die Stellelemente der Gabelrohre betätigt und somit die Fahrwerkswahl verändert werden.

Um während der Fahrt auf einfache Weise eine Änderung zu erzielen, ist das Betätigungsorgan an einem Lenkergriff vorgesehen. Dabei ist das Betätigungsorgan als Griffsegment ausgebildet, das am inneren Ende des Längsgriffes vorgesehen ist. Dabei ist das Griffsegment axial beweglich und/oder weist eine griffige, insbesondere mit Noppen oder Vertiefungen versehene Außenoberfläche auf. Beim Verstellen der Fahrwerkscharakteristik bzw. Federcharakteristik der Federgabel kann die Hand am Lenker verbleiben, so daß die Sicherheit während der Fahrt gewährleistet ist.

Eine selbsttätige Verstellung des Griffssegmentes wird dadurch verhindert, daß dieses verrastend verschiebbar oder drehbar ist. Außerdem kann das Betätigungsorgan mit einer optischen Anzeige verbunden sein.

Bei einem Ausführungsbeispiel sind die Stellräder über mindestens einen, insbesondere zwei Bowdenzüge mit dem Betätigungsorgan verbunden. Die synchrone Verstellung der beiden Stellelemente in den Gabelrohren wird dadurch erzielt, daß die beiden Stellräder über einen Zahnriemen, eine Kette, einen Seilzug o. dgl. Umlaufmittel miteinander verbunden sind. Dabei sind die Umlaufmittel über eine Spannrolle spannbar. Eine einfache Antriebsverbindung der Stellräder mit den Stellelementen wird dadurch erzielt, daß diese über einen Mehrkant, insbesonder Sechskant mit den Stellelementen der Gabelrohre verbindbar sind. Dabei weisen die beiden Mehrkante vorzugsweise eine unsymmetrische Verzahnung auf. Dies hat den Vorteil, daß die Verstellelemente vor dem Aufsetzen der Kassette die gleiche Einstellung aufweisen.

Ein besonderer Vorzug wird darin gesehen, daß die Kassette mit Bedienungsorgan als Nachrüstelement ausgebildet ist, so daß Fahrräder mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung aufrüstbar sind.

Weitere Vorzüge, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel im einzelnen beschrieben ist.

In der Zeichnung ist in perspektivischer Ansicht eine insgesamt mit 1 bezeichnete Teleskopgabel eines Fahrrads dargestellt. Diese Teleskopgabel weist ein linkes und ein rechtes Gabelrohr 2 bzw. 3 auf. In diesen Gabelrohren 2 und 3 sind Federelemente und Dämpferelemente vorgesehen, über welche die Federcharakteristik der Teleskopgabel bestimmt wird. Durch Einstellelemente (nicht dargestellt), welche am oberen Ende 4 bzw. 5 eines jeden Gabelrohres 2 und 3 zugänglich sind, kann diese Federcharakteristik verändert werden.

Oberhalb der oberen Enden 4 und 5 der Gabelrohre 2 und 3 ist eine teilweise aufgeschnittene Kassette 6 dargestellt, in der zwei Stellräder 7 und 8 vorgesehen sind, die über einen Zahnriemen 9 miteinander antriebsverbunden sind. Dieser Zahnriemen 9 umschlingt die beiden Stellräder 7 und 8, wobei die Spannung des Zahnriemens 9 über eine nicht dargestellte Spannrolle oder durch Verwendung von Stellrädern 7 bzw. 8 mit unterschiedlichen Durchmessern einstellbar ist.

Außerdem ist ein Lenkergriff 10 dargestellt, an welchem ein als Griffsegment 11 ausgebildetes Betätigungsorgan 12 vorgesehen ist. Dieses Griffsegment 11 liegt am inneren Ende des Lenkergriffes 10 und weist griffige Ausnehmungen 13 auf, über welche es z. B. mittels des Daumens und/oder Zeigefingers ergreifbar und drehbar ist. Durch Verdrehung des Griffsegments 11 werden zwei Bowdenzüge 14 und 15 bedient, welche über Stellscheiben 16 und 17 das Stellrad 8 antreiben. Über den Zahnriemen 9 wird dann synchron das Stellrad 7 in gleicher Drehrichtung angetrieben. Auf diese Weise kann durch Verstellen des Griffsegments 11 eine Verstellung der Stellräder 7 und 8 bewirkt werden, welche über Mitnahmeelemente 18, z. B. einen Mehrkant, in die Stellelemente der Gabelrohre 2 und 3 eingreifen, wodurch die Federcharakteristik der Teleskopgabel 1 und zwar beider Gabelrohre 2 und 3 synchron verstellt wird. Eine derartige Verstellung hat den wesentlichen Vorteil, daß sie neben einer synchronen Bedienung beider Stellelemente in den Gabelrohren 2 und 3 auch während der Fahrt betätigbar ist. Somit kann die Fahrwerksabstimmung den verschiedenen auftretenden Betriebszuständen während der Fahrt schnell und optimal angepaßt werden.

Die beiden Bowdenzüge 14 und 15 werden durch das Griffsegment 11 desmotromisch gesteuert. Durch die Anordnung der Verstelleinrichtung in einer Kassette 6 wird außerdem der Vorteil erzielt, daß herkömmliche Teleskopgabeln 1 mit Stellelementen mit einer derartigen Kassette 6 nachgerüstet werden können. Dabei greifen die Mitnahmeelemente 18 lediglich in die Stellelemente ein. Durch unterschiedliche Verzahnung der Mitnahmeelemente 18 ist gewährleistet, daß die Verstellelemente vor dem Aufsetzen der Kassette die gleiche Einstellung aufweisen.

Das Griffsegment 11 weist eine Rasterung auf, wodurch es in der jeweiligen Lage festgehalten wird. Es kann aber auch durch axiale Verstellung verriegelt bzw. entriegelt werden. Eine optische Anzeige im oder am Drehgriff oder auf der Kassette, welche mit dem Griffsegment 11 oder einem anderen beweglichen Element verbunden ist, erleichtert die Wiedergabe der Stellung des Griffsegments 11 bzw. zeigt die eingestellte Fahrwerksstellung an.

Die Bowdenzüge weisen vorteilhaft eine Einstellmechanik 19 mit Rändelmuttern auf, über welche die Bowdenzüge 14 und 15 nachjustiert werden können.

Claims (11)

1. Vorrichtung zur Verstellung der Federcharakteristik einer Federgabel eines Zweirads, insbesondere eines Fahrrads, wobei die Federgabel die Federcharakteristik einstellende Stellelemente aufweist, die am oberen Ende (4, 5) eines jeden Gabelrohres (2, 3) zugänglich sind, wobei auf die oberen Enden (4, 5) der Gabelrohre (2, 3) eine Gehäuseanordnung aufsetzbar ist, und die Gehäuseanordnung mit den Stellelementen der Gabelrohre (2, 3) verbindbare Stellglieder aufweist, die untereinander antriebsverbunden und über ein Betätigungsorgan (12), insbesondere während der Fahrt betätigbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Gehäuseanordnung als Kassette (6) und die Stellglieder als Stellräder (7, 8) ausgebildet sind, wobei die Stellräder (7, 8) über einen Zahnriemen (9), eine Kette, einen Seilzug o. dgl. Umlaufmittel miteinander verbunden sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (12) an einem Lenkergriff (10) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (12) ein Griffsegment (11) ist, das am inneren Ende des Lenkergriffes (10) vorgesehen ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffsegment (11) axial beweglich ist und/oder eine griffige, insbesondere mit Noppen oder Vertiefungen (13) versehene Außenoberfläche aufweist.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Griffsegment (11) verrastend verschiebbar oder drehbar ist.

6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellräder (7, 8) über mindestens einen, insbesondere zwei Bowdenzüge (14, 15) mit dem Betätigungsorgan (12) verbunden sind.

7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Umlaufmittel über eine Spannrolle spannbar ist.

8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellräder (7, 8) über ein Mitnahmeelement (18), z. B. einen Mehrkant, insbesondere Sechskant, mit den Stellelementen der Gabelrohre (2, 3) verbunden sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die beide Mitnahmeelemente (18) eine unsymmetrische bzw. ungleiche Verzahnung aufweisen.

10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsorgan (12) eine optische Anzeige aufweist.

11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kassette (6) mit Betätigungsorgan (12) nachrüstbar ist.