DE1952983A1 - Verfahren zur Herstellung hohler Gegenstaende aus Schichtmaterial - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hohler Gegenstaende aus SchichtmaterialInfo
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Description
München, 13. Oktober 1969
RvP/D
Betrefft Unilever N.V., Museümpark1, Rotterdan,
Niederlande
Verfahren zur Herstellung hohler Gegenstände aus Schichtmaterial
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
hohler Gegenstände mit reproduzierbaren Verzerrung·-
druck durch gleichzeitiges Formen Mehrerer synthetischer Folien aus thermoplastischem Werkstoff.
Bs ist bekannt, daß Gegenstände, die nach den einleitend
erwähnten Verfahren hergestellt sind, von jeder der verwendeten thermoplastischen Folien die optimalen physikalischen
und mechanischen Eigenschaften nitbekonat, beispielsweise
Wasserdampfdurchlässigkeit, Wärneabschirnfählgkeit, stabilen Glanz und Bruchsicherheit. Wird auf
diese Weise beispielsweise eine thermoplastische Folie von niedriger Wasβerdanpfdurchlassigkeit und hoher Sauerstoffdurchdringbarkeit
mit einer thermoplastischen synthetischen Folie von hoher Wasserdampfdurchlässigkeit und
niedriger Saueretoffdurchdringbarkeit kombiniert« so entsteht
ein Gegenstand mit sowohl einer niedrigen Wasserdampfdurchlässigkeit als auch einer niedrigen Sauerstoff
durchdringbarkeit.
009818/U96 - a -
Warenformen engewandt, geaäO α·α eine Zusammenstellung mehrerer
synthetischer Plastikfolien, geschichtet oder übereinander
angeordnet, zweckmäOigerweise mittels eines Infrarotstrahlers
auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der sie mittel· einer pneumatischen Druckdifferenz, die auf einer
Seite der zusammengestellten Pollen erzeugt wird, oder mittels eines mechanischen Drucks derselben Größenordnung
leicht verformbar ist. Falls in diesem Fall die Folien alle die gleiche Erweichungstemperatur haben, werden sie gewöhnlich
auf diese Temperatur erhitzt. Haben die Folien Jedoch unterschiedliche Erweichungstemperatur, so euO die Zusammenatellung
der Folien auf eine Temperatur erhitzt werden, die der höchsten der Erweichungstemperaturen der verwendeten
Folien entspricht; die Folie Mit der höchsten Erweichungstemperatur
sollte dann ale Träger verwendet werden«
Beim Herstellen von Gegenständen mittels der beschriebenen WMrmeformungstechnik ist es sehr schwer, den sogenannten
Verzerrungedruck zu beherrschen. Der Ausdruck "Verzerrungedruck" bedeutet das Druckmuster, das eine vor dem Wurme«
formen mit bestimmte· Muster bedruckt« thermoplastische
Folie nach der Wärmebehandlung zeigt« Mit der beschriebenen Technik ist es also praktisch unmöglich, ein annehmbares
reproduzierbares Muster zu erhalten. 01··· Schwierigkeiten
rühren von verschiedenen Faktoren her, beispielsweise vom Spannungenachlassen la thermoplastischen Werkstoff
während des Erhitzens der Folie auf ihre Erweichungstemperatur vor dem Värmeformen. And«« störende Einflüsse
sind eine ungleiche Temperaturverteilung sowohl der Wärmequelle als auch der erhitzten Folie» Unterschiede Io des*
Temperatur der Fora, Temperaturschwankungen des Schubstempele,
sofern das Thermoformen vollständig oder teilweise mit mechanischen Mitteln durchgeführt wird, der Zeitpunkt
der Erzeugung der pneumatischen Druckdifferenz von einer Seite der Folie her oder Unterschiede in der Molekulargewichtsverteilung
der Folie.
Andererseits zeigt vorher bedrucktes Schichtmaterial aus thermoplastischer synthetischer Folie, die kaltverfonabar
~3 ~
BAD ORIGINAL
ist, nach dem Kaltformen einen reproduzierbaren Verzerrungedruck. Der Ausdruck "Kaltformen" bedeutet in dieser Hinsicht,
daß die betreffende synthetische Folie bei einer Temperatur verformbar iat, die unterhalb ihrer die Spannung
lösenden Temperatur liegt. Diese Kaltformungatemperatur
kann jedoch gerade unterhalb der spannungslösenden Temperatur der synthetischen Folie liegen. Es hat sich freilich
erwiesen, daß ein reproduzierbarer Verzerrungedruck in einer vorbedruckten Folie aus kaitverformbarem thermoplastischem
synthetischem Material einer Foliendicke unter 25OA1 nicht zu erhalten ist. In diesem Fall fließt die
Folie während des Kaltformens unregelmäßig, so daß eine regelmäßige Verzerrung des Druckmusters gestört wird.
Bei der Herstellung von Gegenständen mit speziellen physikalischen
und/oder mechanischen Eigenschaften, beispielsweise von Behältern etwa für Margarine oder Butter, kann eine gewünschte
physikalische und/oder mechanische Eigenschaften aufweisende Zusammenstellung verschiedener thermoplastischer
synthetischer Folien dem Formungsprozess unterworfen werden. Bei der Herstellung hohler Gegenstände mit reproduzierbarem
Verzerrungedruck durch gleichzeitiges Behandeln verschiedener thermoplastischer synthetischer Folien
in einem Formungsprozeß bringt man gemäß der Erfindung eine auf ihre Erweichungstemperatur erhitzte Folie in
Flächenkontakt mit einer unerwärmten, vorbedruckten, höchstens
250 Ai dicken Folie, deren spannungslösende Temperatur
höher liegt als die Erweichungstemperatur der erhitzten Folie, worauf-hin man die Zusammenstellung der Folien einem
negativen Tiefzieh-Vorgang unterwirft und durch Gas- oder Luftdruck in ihre endgültige Form bringt. Es hat sich erwiesen,
daß bei einem solchen Vorgehen die un-erwärmte Folie
mit einer Dicke von weniger als 25Oyu regelmäßig fließt
und der Druck gemäß einem bestimmten Muster verzerrt wird. Darüberhinaus bringt das erfindungagemäße Verfahren den
Vorteil mit sich, daß das "Zurückspringen" der vorgedruckten Folie nach dem Tiefzieh-Vorgang vermieden wird und die
Folie dann dem erwähnten Kaltformen unterworfen wird, indem die erwHrmte Folie, nachdem sie ihre endgültige For*
009818/U96 - k '
angenommen hat, verfestigt und gekühlt wird. Der Ausdruck "Zurückspringen" bedeutet hierbei die Erscheinung, daß die
Maße eines durch Kaltformen gebildeten Gegenstands aus thermoplaebischer
synthetischer Folie von den Maßen der verwendeten Port» abweichen.
Der negative Tiefzieh-Vorgang kann mit Hilfe einer auf
einer Seite des Folienstoßes erzeugten Druckdifferenz, durch einen Preßstempel oder durch eine Kombination dieser
Maßnahmen durchgeführt werden. Es ist Jedoch wichtig, daß der Folienstoß durch Gas- oder Luftdruck in seine endgültige
Form gebracht wird.
Vorzugsweise ist die auf ihre Erweichungstemperatur zu
erhitzende und mit der unerwärmten vorbedruckten Folie in
Flächenkontakt zu bringende Folie dicker als die vorbedruckte Folie. Durch diese Maßnahme erreicht man, daß der
hergestellte Gegenstand eine für die praktische Verwendung ausreichende Formstabilität erhält» Außerdem verhindert
diese Maßnahme noch sicherer das Zurückspringen der vorbedruckten Folie.
Vorteilhafterweise unterwirft man die Folie, deren spannungslösende
Temperatur höher liegt als die Erweichungstemperatur der auf diese Temperatur erwärmten Folie, einer
Schockkühlung, um die Ausmaße der Sphärolite oder Körner
des Materials in dieser Folie zu begrenzen. Die Verzerrung des Drucks geht hierdurch in noch regelmäßigerer Weise
vor sich.
Gemäß einer bevorzugten Durchführungsform der Erfindung
verwendet man als vorbedruckte Folie eine tran'epaxente
Folie, die spiegelbildlich bedruckt warden ist. Bei dem so hergestellten Gegenstand ist der Druck gegen Beschädigung
geschützt.
Bei der Durchführung des erfindungagemäßen Verfahrene ist
es empfehlenswert, daß eine oder beide der Folien sit einer
Schicht eines durch Wärme aktivierten Bindemittels verse-
009818/U96 ■ ■" 5 "
hen 1st bzw. sind. Die Folien verbinden sich dabei während
des Tiefzieh-Vorgangs.
Vorzugsweise verwendet man als diejenige Folie, die bis zu ihrer Erweichungstemperatur erhitzt wird und mit der
nids erwärmten vorbedruckten Folie in Berührung gebracht wird, eine Folie aus Polystyrol, während die vorbedruckte
Folie aus Polypropylen besteht. Mit dieser Kombination werden hinsichtlich der Reproduzierbarkeit des Verzerrungsdrucks, der Wasserdampfdurchlässigkeit und des Glanzes des
endgültigen Produkts sehr gute Ergebnisse erzielt. Die PoIyetyrolfolie
hat vorzugsweise eine Dicke von 500 ai und die
Polypropylenfolie eine Dicke von 50 au
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Durchführung*-
beispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert.
Die Figur zeigt eine bekannte Vorrichtung zum Herstellen flacher Behälter mit rechteckigem Horizontalschnitt
mit abgerundeten Ecken.
Diese Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrene besteht aus einer Tiefziehform 1, deren Hohlraum
2 die Form der herzustellenden Bebälter aufweist· Die Form 1 ist mit einer (nicht sichtbaren) Vakuumleitung
verbunden und kann in Richtung eines Pfeile A auf- und abbewegt werden.
Die Vorrichtung besteht weiterhin aua einem Klemmrahmen,
der aus Teilen 3 und 4 besteht, die in Richtung von Pfeilen B zusammengeklemmt werden können und in Riohtung eines
Pfeils C aus der dargestellten teilung in eine Stellung
oberhalb der Form 1 und zurück hin- und herbewegt werden können·
Zur Vorrichtung gehärt weiterhin ein Infrarotstrahler 5,
der an eine elektrieche Leitung 6 geschlossen ist·
Zur Durchführung des erfindungsgemäOen Verfahren« klemmt
man «ine thermoplastische synthetische Folie 7t beisplels-
008818/U96 " 6 "
weis· aus Polystyrol, zwischen dl« Teil· 3 und k de· Klemmrahaens,
während auf dem oberen Rand 8 der For« 1, der den Forahohlraum 2 umgibt, eine thermoplastische synthetische
Folie 9, beispielweise aus Polypropylen, angeordnet wird. Die synthetische Folie 9, deren Dicke weniger als 2$0m
betrügt, hat auf ihrer Oberseite ein spiegelbildliches Druckbild 10 und kann außerdem auf dieser Seite mit einer Schicht
eines durch Hitze aktivierbaren Bindemittels versehen sein.
Die Folie 7 wird mittels des Infrarotstrahlers 5 auf ihre
Erweichungstemperatur erhitzt, woraufhin der Klemmrahmen mit den Teilen 3, k in die Stellung oberhalb der Form 1 bewegt
wird. Anschließend wird die Form 1 angehoben, bis die
Folie 9 die Folie 7 flächig berührt. Nun wird im Formhohlraum 2 durch öffnen der Vakuumloitung ein Vakuum erzeugt.
Hierdurch nimmt die Zusammenstellung der Folien 7 und $ die Gestalt des Fortnholtraume an, während sich die Folie 9
durch die nahe Berührung mit der Folie 7 erwärmt. Jedoch nur auf eine Temperatur, die unterhalb der spannungslösenden
Temperaturen der Folie 9 liegt. Nach dem Kühlen und nachdem die Form nach unten bewegt worden ist, kann der hergestellte
Gegenstand aus dem Formhohlraum 2 genommen werden.
Durch das Kaltverformen der Folie 9, während sie in Kontakt
mit der Folie 7 ist, ergibt sich, daß der Druck des erhaltonen
Gegenstands sich immer in genau der gleichen Weise verzerrt, also reproduzierbar ist. Außerdem ergibt es sich,
daß die Maße des erhaltenen Gegenstands praktisch mit den Maßen des Formhohlraums 2 übereinstimmen, da ein Zurückspringen
der Folie 9 durch die beim Abkühlen wieder erhärtende
Folie 7 verhindert wird.
Vttrde andererseits die Folie ο ohne die Folie 7 einea Tiefsieh-
Vorgang unterworfen , so ergäbe es sieh, daß «ich der
Druck jedesmal in anderer Yeiee verzerrt, und zwar aufgrund des Auftretens eines unregelmäßigen Materialfließen· der
Folie. Der Verzerrungsdruck wäre dann nicht reproduzierbar und die Maße des tiefgezogenen Gegenstands entsprächen aufgrund
des Zurückspringana des Materials nicht den Maßen des Formhohlraum·.
609811/1*9-6 ' BADORiGlNAL
Claims (7)
1.) Verfahren zum Herstellen hohler Gegenstände mit reproduzierbarem
Verzerrungsdruck durch gleichzeitiges Formen mehrerer thermoplastischer synthetischer Folien, dadurch
gekennzeichnet, daß man eine auf ihre Erweichungstemperatur
erwärmte Folie (?) in Flächenkontakt mit einer unerwärmten vorbedruckten Folie (9)» deren Dicke hoch«tens
25OyU beträgt und deren die Spannung lösende Temperatur
höher liegt als die Erweichungstemperatur der erwärmten Folie (7), bringt und dann diese Zusammenstellung der
Folien durch Gas- oder Luftdruck einem negativen Tiefzieh-Vorgang
unterwirft und sie in ihre endgültige Form bringt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die bis zu ihrer Erweichungstemperatur zu erwärmende und in Flächenkontakt mit der unerwärmten vorbedruckten
Folie (9) au bringende Folie (7) dicker ist als die vorbedruckte Folie (9).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Folie (9), deren spannungslösende Temperatur
höher ist als die Erweichungstemperatur der auf diese Temperatur zu erwärmenden Folie (7)t einer Schock=·
kühlung unterwirft, um die Ausmaße der Körner dieses Material· zu begrenzen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man als vorbedruckte Folie (9) eine transparente, spiegelblldlch bedruckte Folie verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis kt dadurch gekennzeichnet,
daß eine oder he'ide der Folien (7,9) mit
einer Schicht eines durch Hitze aktivierten Bindemittels versehen ist bzw. sind.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die bis zu ihrer Erweichungstemperatur zu erwärmende und in Flächenkontakt Mit der un erwärmt et*
009819/U96 " 8 ~
BAD
- vorbedruckten Folie (9) *u bringende Folie (7) aus
Polystyrol besteht, während die vorbedruckte Folie (9)
aus Polypropylen besteht·
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polyetyrolfolie (7) 500/U und die Polypropylenrolie
(9) 5OyU dick ist.
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