DE19521476C2 - Vorrichtung zum thermischen Siegeln oder Schweißen von Kunststoffolien - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum thermischen Siegeln oder Schweißen von Verschlußnähten, insbesondere aus zwei miteinander zu verbindenden Lappen an einer aus Kunststoffolie gebildeten Gebindepackung, mit wenigstens einer Siegelbacke zum Übertragen von Wärme und Druck auf die zu siegelnden Bereiche der Verschlußnähte bzw. der Kunststoffolie, wobei mindestens im Bereich einer Siegelfläche der Siegelbacke eine auswechselbare bzw. verschiebbare Abdeckung aus einem Werkstoff mit nicht haftenden Eigenschaften, nämlich ein mit einem Teilbereich an der Siegelbacke anliegendes und verschiebbares Band, insbesondere aus Polytetrafluoräthylen (PTFE), angeordnet ist, und wobei die Siegelbacke gegen ein Gegenorgan bewegbar ist.

Thermisches Siegeln bzw. Schweißen wird in der Verpackungs­ technik zum Verbinden von Folien eingesetzt. Insbesondere bei der Verbindung von Faltlappen einer Umhüllung aus Folie wird das Siegeln angewendet. Die hohen Leistungen der Verpackungs­ maschinen und die dadurch bedingten kurzen Taktzeiten erfor­ dern, daß innerhalb kürzester Zeit hohe Temperaturen wirksam werden. Dies wiederum birgt die Gefahr in sich, daß plastifi­ ziertes Material der Werkstücke an den Schweiß- bzw. Siegelor­ ganen haften bleibt. Die Siegelorgane sollen so ausgebildet sein, daß sie auch bei Dauerbetrieb nicht der Gefahr des Anhaf­ tens von siegelbarem Material ausgesetzt sind.

Aus der DE 90 06 292 U1 ist eine Vorrichtung zum Querschweißen und Quertrennen einer Kunststoffolienbahn bekannt, bei der zur Vermeidung einer Haftung des geschmolzenen thermoplastischen Materials der Folienbahn an Heizorganen Folien aus Poly­ tetrafluorethylen über die Arbeitsflächen von Schweißleisten gezogen werden. Eine weitere Handhabung einer Verschlußnaht ist mit der bekannten Vorrichtung nicht möglich. Beispielsweise kann keine Verschlußnaht durch Siegeln und reibungsfreies Umle­ gen entsprechender Enden einer Folienbahn hergestellt werden.

Aus der DE 27 43 494 B1 ist eine Schweiß- und Trennvorrichtung für thermoplastische Kunststoffolien bekannt, bei der Teflon­ bänder über Heizleisten gezogen sind und eines der Teflonbänder durch das Gewicht einer Spannleiste gegen den Druck des Trenn­ messers stramm gezogen wird. Bei Bewegung der zugehörigen Schweißleiste wird die Folie aus PTFE automatisch ein Stück in Querrichtung über die Heizleiste gezogen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, mit der das Siegeln einer Verschlußnaht unter reibungsfreier Anlage einer nicht haftenden Folie möglich ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelbacke zum Siegeln der Verschlußnaht in einem ersten Schritt gegen das Gegenorgan bewegbar ist und in einem zweiten Schritt - nach Abheben des Gegenorgans - weiterbewegbar ist zum Mitnehmen und Umfalten der gebildeten Verschlußnaht, und daß an der Siegelbacke bzw. an einem Betätigungshebel hierfür eine Ausgleichswalze angeordnet ist, über die das Band umgelenkt ist, derart, daß die Ausgleichswalze mit der Siegelbacke synchron bewegt wird und die freie Länge des Bandes dadurch unverändert bleibt.

Die Siegelbacke oder ein anderes Schweiß- bzw. Siegelorgan ist im Bereich der Siegelfläche mit einer das Anhaften von plasti­ fiziertem Kunststoff verhindernden Beschichtung versehen, insbesondere mit einer Teflonbeschichtung, die verschiebbar ist, so daß von Zeit zu Zeit ein neuer bzw. frischer Bereich der Beschichtung in die Siegelfläche bewegbar ist. Die Beschichtung ist aus Teflon oder dergleichen als Band bzw. Bandabschnitt ausgebildet, das bzw. der mit einem Teilbereich der Siegelfläche des Siegelorgans anliegt und von Zeit zu Zeit um einen Abschnitt verschiebbar ist. Diese Gestaltung des Siegelorgans ist besonders geeignet für die Herstellung von als Flossennaht ausgebildeten Verschlußnähten an Gebindepackungen für (Papier-)Taschentuchpackungen. Die durch das Teflonband abgedeckte Siegelfläche der Siegelbacke kann durch Aufwärtsbewegung verklebungsfrei Faltlappen der Flossennaht miteinander verbinden und sodann die Verschlußnaht durch weitere Aufwärtsbewegung gegen eine Seitenfläche der Gebindepackung drücken.

Ein weiteres Thema der Erfindung ist das Siegeln von Faltlap­ pen, insbesondere trapez- oder dreieckförmigen Seitenlappen ei­ ner derartigen Verpackung während des Transports derselben durch feststehende bzw. ortsfeste Siegelorgane. Für eine ein­ wandfreie Siegelung ist erfindungsgemäß während des Siegelns der einander teilweise überdeckenden Faltlappen zwischen diesen einerseits und einer benachbarten Seitenwand der Umhüllung an­ dererseits eine Trennlage angeordnet, insbesondere aus einem Werkstoff mit nicht haftenden Eigenschaften. Diese relativ zur Bewegung der Packungen ortsfeste Trennlage verhindert das un­ erwünschte Ansiegeln der miteinander zu verbindenden Seitenlap­ pen an die Seitenwand der Verpackung.

Weitere Merkmale der Erfindung beziehen sich auf die Ausgestal­ tung eines Siegelaggregats für Verschlußnähte bzw. Flossennähte einerseits und Seitenlappen andererseits.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 bis Fig. 6 Einzelheiten einer (Gebinde-)Packung während der verschiedenen Herstellungs- bzw. Faltstufen in perspektivischer Darstellung,

Fig. 7 eine Vorrichtung zum Herstellen von Verpackungen ge­ mäß Fig. 1 bis 6 in schematischer Seitenansicht,

Fig. 8 einen Ausschnitt der Vorrichtung gemäß Fig. 7 in Seitenansicht in vergrößertem Maßstab,

Fig. 9 ein Siegelaggregat für Verschlußnähte in Seitenan­ sicht bzw. im Vertikalschnitt,

Fig. 10 das Siegelaggregat gemäß Fig. 9 in veränderter Posi­ tion eines Siegelorgans in nochmals vergrößertem Maßstab,

Fig. 11 das Siegelaggregat gemäß Fig. 9 in einer Queransicht bzw. im Querschnitt gemäß Schnittebene XI-XI in Fig. 9,

Fig. 12 ein Siegelaggregat für Seitenlappen der Verpackung im Querschnitt in der Schnittebene XII-XII der Fig. 8.

Die in den Zeichnungen wiedergegebenen Einzelheiten beziehen sich auf die Herstellung von Gebindepackungen 10 für eine Gruppe von Einzelpackungen, insbesondere (Papier-)Taschentuch­ packungen. Gebindepackung und Vorrichtung zum Herstellen der­ selben entsprechen weitgehend dem Gegenstand der DE 39 07 615 A1.

Die zu einer quaderförmigen Gruppe formierten Einzelpackungen der Gebindepackung 10 werden von einer aus schweiß- bzw. sie­ gelbarer Kunststoffolie bestehenden Außenumhüllung 11 umgeben. Ein Zuschnitt der Außenumhüllung 11 wird zu diesem Zweck in ei­ ner vertikalen Ebene bereitgehalten, derart, daß durch Förder­ bewegung der Gruppe der Einzelpackungen der Zuschnitt U-förmig um diese herumgelegt wird (Fig. 1). Zugleich wird ein vorderer seitlicher Innenlappen 12 gefaltet. Obere und untere Schenkel der U-förmig gefalteten Außenumhüllung 11 werden sodann an der Rückseite der Gruppe nach unten gefaltet, derart, daß eine Rückwand 13 gebildet wird. Deren Rand wird zu einem nach rück­ wärts quer abstehenden Oberlappen 14 umgefaltet, der mit einem Unterlappen 15 als Verlängerung einer Bodenwand 16 durch ther­ misches Siegeln zu verbinden ist. Es entsteht dadurch eine Ver­ schlußnaht 17 in Gestalt einer Flossennaht (Fig. 2, Fig. 3).

Die Verschlußnaht 17 wird sodann nach oben umgefaltet gegen die Rückwand 13 der Außenumhüllung 11 und mit dieser ebenfalls durch Siegeln verbunden (Fig. 4). Nun ist eine schlauchförmige Gestalt der Außenumhüllung 11 gegeben.

Als nächstes werden rückseitige Innenlappen 18 gegen seitwärts gerichtete Seitenflächen der Gruppe der Einzelpackungen umge­ faltet, analog zum Innenlappen 12. Es entstehen dadurch obere und untere dreieckförmige bzw. trapezförmige äußere Seitenlap­ pen 19, 20. Diese werden im weiteren Verlauf gegen die Seiten­ flächen der Gebindepackung 10 bzw. gegen die Innenlappen 12, 18 umgefaltet (Fig. 5 bzw. Fig. 6). Die Seitenlappen 19, 20 sind so bemessen, daß sie einander teilweise in einem mittleren Be­ reich überdecken. Sie werden miteinander ebenfalls durch Sie­ geln verbunden.

Fig. 7 zeigt vereinfacht eine Vorrichtung zum Herstellen einer derartigen Gebindepackung 10. Einzelpackungen werden auf einer Packungsbahn 21 zugeführt unter Bildung einer Packungsgruppe 22. Diese wird auf eine tiefer gelegene Faltbahn 23 abgesenkt. Im Bereich derselben wird der Zuschnitt 11 für die Außenumhül­ lung bereitgehalten, der von einem Zuschnittapparat 24 zuge­ führt wird.

Danach wird die Packungsgruppe 22 mit dem U-förmig gefalteten Zuschnitt auf der Faltbahn 23 einem ersten Siegelaggregat 25 für die Verschlußnaht 17 zugeführt. Nach Fertigstellung dersel­ ben gelangt die Gebindepackung 10 in den Bereich von Seiten­ faltern 26, 27. An diese schließt ein weiteres Siegelaggregat 28 für die Seitenlappen 19, 20 an. Die fertigen Gebindepackun­ gen 10 werden danach abtransportiert.

Einzelheiten des Siegelaggregats 25 für die Verschlußnaht 17 sind in Fig. 9 bis Fig. 11 gezeigt. Danach ist in diesem Be­ reich ein von oben nach unten bewegbarer Faltsteg 29 vorgese­ hen, der den oberen, nach rückwärts weisenden Schenkel der U- förmig gefalteten Außenumhüllung 11 erfaßt und unter Anlage an die Packungsgruppe 22 nach unten faltet entsprechend Fig. 2, 3. Der Faltsteg 29 ist am unteren Rand mit einem Druckschenkel 30 versehen.

Die Faltbahn 23 ist im Bereich des Siegelaggregats 25 unter­ brochen. Durch einen Schlitz 31 kann von unten her ein Sie­ gelorgan, nämlich eine langgestreckte, quer zur Faltbahn 23 verlaufende Siegelbacke 32 hindurchtreten. Die Siegelbacke 32 arbeitet mit dem Faltsteg 29 bzw. dem Druckschenkel 30 zusam­ men. In der Ebene der Faltbahn 23 bzw. etwas oberhalb derselben werden die quer bzw. rückwärts abstehenden Oberlappen 14 und Unterlappen 15 durch Siegeln miteinander verbunden. Diese Lap­ pen der Verschlußnaht 17 werden zwischen dem Druckschenkel 30 und der Siegelbacke 32 zusammengedrückt und durch Übertragung von Wärme miteinander verschweißt.

Die Siegelbacke 32 ist durch nicht gezeigte Heizelemente auf die erforderliche Siegeltemperatur aufgeheizt. Eine obere Sie­ gelfläche 33 entspricht in den Querabmessungen etwa denjenigen der Oberlappen 14 und Unterlappen 15. In diesem Bereich ist eine Abdeckung vorgesehen aus einem nicht haftenden Material, insbesondere PTFE. Konkret besteht die Abdeckung aus einem Band aus PTFE 34. Dieses erstreckt sich von der einen Seite der Siegelbacke 32 zur anderen und legt sich dabei auf die Siegel­ fläche 33. Das Band aus PTFE 34 kommt demnach beim Siegeln zur An­ lage am Unterlappen 15 und verhindert eine Verklebung desselben mit der Siegelfläche 33.

Die Abdeckung bzw. das Band aus PTFE 34 sind so ausgebildet und angeordnet, daß von Zeit zu Zeit ein neuer, "frischer" Ab­ schnitt in den Bereich der Siegelfläche 33 bewegt werden kann. Damit wird die fortdauernde volle Wirksamkeit der Abdeckung ge­ währleistet.

Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Band aus PTFE 34 ein endlicher Bandabschnitt. Dieser ist mit beiden Enden auf drehbare Träger aufgewickelt, nämlich auf drehbare Stangen 35, 36. Diese erstrecken sich quer zur Faltbahn 23 unterhalb der­ selben. Die Stangen 35, 36 sind mit ihren Enden drehbar in feststehenden Halterungen gelagert. Die in Förderrichtung vor der Siegelbacke 32 positionierte Stange 35 ist mit den Enden in Haltestegen 37 unterhalb der Faltbahn 23 gelagert. Die andere Stange 36 ist in einem ebenfalls mit der Faltbahn 23 verbunde­ nen Traggestell 38 gelagert. Mindestens eine Stange 35 ist an einem freien Ende für den Angriff eines Betätigungswerkzeugs ausgebildet, im vorliegenden Falle als Vierkant 39 für ein ma­ nuell zu betätigendes Drehwerkzeug zum Drehen der Stange. Dabei wird das Band aus PTFE 34 um einen Abschnitt auf die Stange 35 auf- und zugleich entsprechend von der anderen Stange 36 abge­ wickelt. Die Stangen 35, 36 sind in jeder Position der Siegel­ backe 32 unterhalb derselben positioniert, so daß das Band aus PTFE 34 wie eine Schleife über die Siegelfläche 33 läuft.

Die im Querschnitt als L-Profil ausgebildete Siegelbacke 32 ist auf- und abbewegbar. In einer unteren Ausgangsstellung befindet sich die Siegelfläche 33 unterhalb der Ebene der Faltbahn 23. Zur Durchführung eines Siegeltaktes wird die Siegelbacke 32 aufwärts bewegt in die in Fig. 9 gezeigte Siegelstellung.

Nach dem Verbinden von Oberlappen 14 und Unterlappen 15 wird der Faltsteg 49 aufwärts bewegt in eine obere Position (ober­ halb der Bewegungsbahn einer nachfolgenden Gebindepackung 10). Die Siegelbacke 32 wird danach weiter aufwärts bewegt in eine obere Endstellung entsprechend Fig. 10. Bei dieser Aufwärts­ bewegung wird die gebildete Verschlußnaht 17 nach oben umge­ faltet und gegen die Rückwand 13 gedrückt und infolge der gleichzeitig übertragenen Wärme mit dieser Rückwand 13 durch Siegeln verbunden. Die Siegelbacke 32 ist zu diesem Zweck auf der der Rückwand 13 zugekehrten Seite mit einem Vorsprung 40 versehen, der den Andrückprozeß begünstigt. Das Band aus PTFE 34 legt sich dabei auch an den Vorsprung 40 und überdeckt so eine seitwärts gerichtete weitere Siegelfläche im Bereich dieses Vorsprungs 40.

Die Siegelbacke 32 ist an (zwei seitlich positionierten) Betä­ tigungshebeln 41 angebracht. Diese sind gemeinsam auf- und ab­ bewegbar, im vorliegenden Falle durch einen Hubzylinder (nicht gezeigt), dessen Kolbenstange 42 über ein Gelenk 43 mit dem un­ teren Ende der Kolbenstange 42 verbunden ist. Zur gesteuerten Führung bzw. Lenkung der Bewegungen der Siegelbacke 32 ist mit dem Betätigungshebel 41 ein Lenker 44 verbunden, und zwar über ein Drehlager 45. Das andere Ende des hier bogenförmig ausge­ bildeten Lenkers 44 ist schwenkbar ortsfest gelagert, im vor­ liegenden Falle durch Verbindung mit dem Traggestell 38. Auch hier ist ein Drehlager 46 vorgesehen. Die beiden Drehlager 45, 46 befinden sich in der Siegelstellung (Fig. 9) etwa in glei­ cher Höhe bzw. Horizontalebene. Durch Aufwärtsbewegung der Sie­ gelbacke 32 mit dem Lenker 44 führt dieser eine leichte Schwenkbewegung bzw. Seitwärtsbewegung aus. Dies ist darauf zu­ rückzuführen, daß das Drehlager 45 auf einer Kreisbahn 47 be­ wegt wird. Die Siegelbacke 32 bzw. deren Vorsprung 40 führt da­ bei eine mit der Aufwärtsbewegung überlagerte Seitwärtsbewegung aus, wodurch der Anpreßdruck zur Verbindung der Verschlußnaht 17 mit der Rückwand 13 ausgeübt wird.

Das Band aus PTFE 34 wird bei der Auf- und Abwärts- sowie der Seitwärtsbewegung der Siegelbacke 32 nicht relativ zu dieser bewegt. Der vorgegebene Abschnitt ruht unbeweglich auf der Sie­ gelfläche 33. Dies wird durch eine Ausgleichsschleife des Bandes aus PTFE 34 bewirkt. Ein der Stange 35 zugekehrter Ab­ schnitt des Bandes aus PTFE 34 läuft über eine Ausgleichswalze 48, die an der Siegelbacke 32 bzw. seitlich am abgewinkelten Betä­ tigungshebel 41 angebracht ist. Die als Umlenkwalze für das Band aus PTFE 34 wirkende Ausgleichswalze 48 ist drehbar gelagert und wird mit der Siegelbacke 32 synchron auf- und abwärtsbe­ wegt. Die freie Gesamtlänge des Bandes aus PTFE 34 zwischen den Stangen 35 und 36, also den festen Endpunkten, bleibt dadurch unverändert.

Auf der zur Ausgleichswalze 48 gegenüberliegenden Seite des Betätigungshebels 41 ist das Band aus PTFE 34 über weitere Umlen­ kungen geführt, und zwar eine Umlenkkante 49 an der Unterseite der Faltbahn 23 und über eine abgerundete Oberkante 50 einer aufrechten, feststehenden Stützwand 51. Diese ist mit dem Trag­ gestell 38 verbunden, derart, daß die Oberkante 50 mit geringem Abstand unterhalb der Faltbahn 23 liegt.

Im Bereich des Siegelaggregats 25 werden die sich aus Fig. 2, Fig. 3 und Fig. 4 ergebenden Siegel-Schritte vollzogen. Danach gelangt die teilweise fertiggestellte Gebindepackung 10 in den Bereich einer Faltstation zum Umfalten des in Förderrichtung rückwärtigen, aufrechten Innenlappens 18 (Fig. 5). Es entstehen dadurch die dreieck- bzw. trapezförmigen oberen und unteren Seitenlappen 19, 20. Diese werden während des Transports der Gebindepackungen 10 in die aufrechte Ebene zur Bildung eines Teils von Seitenwänden der Gebindepackung 10 gefaltet. Hierfür dienen die Seitenfalter 26, 27, die als kurvenförmig gestaltete Schienen ausgebildet sind und auch als Faltweichen bezeichnet werden.

Im Anschluß an diese Seitenfalter 26, 27 folgt das Siegelaggre­ gat 28. In dessen Bereich werden die einander in einem mittle­ ren Bereich überlappenden Seitenlappen 19, 20 durch Siegeln miteinander verbunden (Fig. 12).

Die Fortsetzung der Faltbahn 23 ist in diesem Bereich mit einer im Querschnitt U-förmigen Oberführung 52 versehen. Ein nach un­ ten gerichteter Seitenschenkel 53 dieser Oberführung 52 er­ streckt sich bis in einen Bereich unterhalb einer Überlappung 54 der Seitenlappen 19, 20. Die Seitenschenkel 53 sind mit ei­ ner schlitzförmigen Ausnehmung 55 versehen, und zwar in Höhe der Überlappungen 54. Ein Siegelorgan, nämlich eine Siegelbacke 56, tritt durch die Ausnehmung 55 hindurch, um die Seitenlappen 19, 20 im Bereich der Überlappung 54 mittels Wärme und Druck zu verbinden.

Bei diesem Siegelvorgang soll verhindert werden, daß Teilberei­ che der Seitenlappen 19, 20 mit innenseitig benachbarten Folien verbunden werden, also mit Folienumhüllungen der Einzelpackun­ gen der Packungsgruppe 22 und/oder den Innenlappen 12, 18. Zu diesem Zweck ist eine Trennlage bzw. ein Trennstück 57 vorgese­ hen aus einem Material mit nicht haftenden Eigenschaften, ins­ besondere PTFE. Dieses streifenförmige Trennstück 57 er­ streckt sich in Höhe der Siegelung, also in Höhe der Überlap­ pungen 54 bzw. der Wirksamkeit der Siegelbacke 56 zwischen den Seitenlappen 19, 20 einerseits und den Innenlappen 12, 18 ande­ rerseits. Das Trennstück 57 ist als streifenförmiges, flexibles Organ ausgebildet, das bei Übertragung von Druck durch die Sie­ gelbacke 56 Anlage an der Seitenfläche der Gebindepackung 10, nämlich an den Innenlappen 12, 18 erhält.

Zu beiden Seiten der Bewegungsbahn der Gebindepackung 10 ist je ein Trennstück 57 ortsfest gelagert. Bei dem vorliegenden Aus­ führungsbeispiel ist eine Seitenführung 58 für die Gebinde­ packungen 10 im Bereich der Seitenfalter 26, 27 vorgesehen. Es handelt sich dabei um eine ortsfeste Seitenwandung, die sich über einen Förderabschnitt erstreckt, der den Abmessungen meh­ rerer Gebindepackungen 10 entspricht. Die Höhe der Seitenfüh­ rung 58 ist hier so gewählt, daß die Packungsgruppe 22 nahezu über die volle Höhe seitlich erfaßt ist, jedenfalls jede Lage von übereinander angeordneten Einzelpackungen. Das dünnwandige Trennstück 57 ist in Förderrichtung am Ende der Seitenführung 58 an dieser befestigt. Die Seitenführung 58 endet vor der Aus­ nehmung 55. Das Trennstück 57 erstreckt sich in Fortsetzung der Seitenführung 58 im Bereich des Siegelaggregats 28. Die Seiten­ führung 58 ist so positioniert, daß sie sich an den Innenlappen 12, 18 erstreckt. Die oberen und unteren Seitenlappen 19, 20 werden demnach außen gegen die Seitenführung 58 gefaltet. Da­ durch befindet sich das mit der Seitenführung 58 verbundene Trennstück 57 automatisch in dem beschriebenen Bereich zwischen den voneinander zu trennenden Faltlappen.

Mit der Siegelung im Bereich des Siegelaggregats 28 ist die Ge­ bindepackung 10 fertiggestellt.

Bezugszeichenliste

10

Gebindepackung

11

Außenumhüllung

12

Innenlappen

13

Rückwand

14

Oberlappen

15

Unterlappen

16

Bodenwand

17

Verschlußnaht

18

Innenlappen

19

Seitenlappen

20

Seitenlappen

21

Packungsbahn

22

Packungsgruppe

23

Faltbahn

24

Zuschnittapparat

25

Siegelaggregat

26

Seitenfalter

27

Seitenfalter

28

Siegelaggregat

29

Faltsteg

30

Druckschenkel

31

Schlitz

32

Siegelbacke

33

Siegelfläche

34

Teflonband

35

Stange

36

Stange

37

Haltesteg

38

Traggestell

39

Vierkant

40

Vorsprung

41

Betätigungshebel

42

Kolbenstange

43

Gelenk

44

Lenker

45

Drehlager

46

Drehlager

47

Kreisbahn

48

Ausgleichswalze

49

Umlenkkante

50

Oberkante

51

Stützwand

52

Oberführung

53

Seitenschenkel

54

Überlappung

55

Ausnehmung

56

Siegelbacke

57

Trennstück

58

Seitenführung

Claims (10)

1. Vorrichtung zum thermischen Siegeln oder Schweißen von Verschlußnähten (17), insbesondere aus zwei miteinander zu verbindenden Lappen (14, 15) an einer aus Kunststoffolie gebildeten Gebindepackung (10), mit wenigstens einer Siegel­ backe (32, 56), zum Übertragen von Wärme und Druck auf die zu siegelnden Bereiche der Verschlußnähte (17) bzw. der Kunststoffolie, wobei mindestens im Bereich einer Siegelfläche (33) der Siegelbacke (32) eine auswechselbare bzw. verschiebbare Abdeckung aus einem Werkstoff mit nicht haftenden Eigenschaften, nämlich ein mit einem Teilbereich an der Siegelbacke (32) anliegendes und verschiebbares Band (34), insbesondere aus Teflon, angeordnet ist, und wobei die Siegelbacke (32) gegen ein Gegenorgan (29) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegel­ backe (32) zum Siegeln der Verschlußnaht (11) in einem ersten Schritt gegen das Gegenorgan (29) bewegbar ist und in einem zweiten Schritt - nach Abheben des Gegenorgans (29) - weiter bewegbar ist zum Mitnehmen und Umfalten der gebildeten Verschlußnaht (17) und daß an der Siegelbacke (32) bzw. an einem Betätigungshebel (41) hierfür eine Ausgleichswalze (48) angeordnet ist, über die das Band (34) umgelenkt ist, derart, daß die Ausgleichswalze (48) mit der Siegelbacke (32) synchron bewegt wird und die freie Länge des Bandes (34) dadurch unverändert bleibt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelbacke (32) nach dem Abheben des Gegenorgans, insbe­ sondere eines von oben gegen die Siegelbacke (32) bewegbaren Faltsteges (29) mit Druckschenkel (30), aufwärts bewegbar ist zum Umfalten der Verschlußnaht (17) gegen eine Wandung, nämlich Rückwand (13), der Außenumhüllung (11) der Gebindepackung (10).

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelbacke (32) bei der Aufwärtsbewegung mindestens während des Bewegungsabschnitts zum Umfalten der gesiegelten Verschlußnaht (17) längs eines Kreisbogens bewegbar ist, derart, daß das Siegelorgan eine Andrückkraft auf die Verschlußnaht (17) gegen die Rückwand (13) der Außenumhüllung (11) ausübt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelbacke (32) bzw. deren Betätigungshebel (41) bei der Aufwärtsbewegung eine translatorische Bewegung längs eines Kreisbogens durchführt, insbesondere dadurch, daß der Betäti­ gungshebel (41) mit einem freien Ende gelenkig bzw. schwenkbar gelagert und mit einem quer gerichteten Lenker (44) verbunden ist, der die Kreisbewegung bewirkt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das endliche Band (34) aus Polytetrafluoräthylen (PTFE) von einem gewickelten Vorrat abziehbar ist, vorzugsweise durch Aufwickeln der verbrauchten Abschnitte, derart, daß ein unbenutzter, "frischer" Bereich des Teflonbandes (34) an der Siegelbacke (32) anliegt.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Band (34) aus PTFE von einer drehbaren Stange (35) ab- und in gleichem Maße auf eine drehbare Stange (36) an einer gegenüber­ liegenden Seite der Siegelbacke (32) aufwickelbar ist.

7. Vorrichtung zum Herstellen von Verpackungen mit einer Außenumhüllung (11) aus schweiß- bzw. siegelbarer Kunststoffo­ lie, insbesondere Gebindepackung (10), wobei die Außenumhüllung (11) derart gefaltet ist, daß im Bereich von sich in Trans­ portrichtung der Verpackung während des Faltvorgangs erstrec­ kende, einander teilweise überdeckende Faltlappen, insbesondere äußere trapez- oder dreieckförmige Seitenlappen (19, 20) gebil­ det sind, dadurch gekennzeichnet, daß während des Siegelns der einander teilweise überlappenden Faltlappen, insbesondere der Seitenlappen (19, 20), zwischen diesen einerseits und einer be­ nachbarten Seitenwand der Verpackung, zum Beispiel gegenüber Innenlappen (12, 18), eine Trennlage aus einem Werkstoff mit nicht haftenden Eigenschaften, wie PTFE, angeordnet ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Trennlage zwischen durch Siegeln nicht miteinander zu ver­ bindenen Faltlappen als streifenförmiges, sich in Transport­ richtung in Höhe er Siegelbacke (32) erstreckendes Trennstück (57) aus PTFE ausgebildet ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeich­ net, daß bei der Herstellung der seitlichen Bereiche der Gebin­ depackung (10) zuerst in Förderrichtung vorn und rückwärts an­ geordnete Innenlappen (12, 18) gegen den Packungsinhalt, näm­ lich gegen die Packungsgruppe (22) faltbar sind, wobei während des weiteren Transports der Gebindepackung (10) die Innenlappen (12, 18) durch ein seitliches Führungsorgan, nämlich durch eine platten- bzw. wandartige Seitenführung (58) positionierbar sind, gegen deren Außenseite die oberen und unteren Seitenlap­ pen (19, 20) faltbar sind, wobei weiterhin das Trennstück (57) mit der Seitenführung (58) verbunden ist, vorzugsweise als Fortsetzung derselben im Bereich der Siegelbacke (56).

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Siegelbacke (56) im Bereich eines Seitenschenkels (53) ei­ ner Oberführung (52) für die Gebindepackungen (10) wirksam ist und zum Siegeln durch eine Ausnehmung (55) des Seitenschenkels (53) hindurchtritt.