DE19517583A1 - Lärmschutzwand - Google Patents
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- E01F8/00—Arrangements for absorbing or reflecting air-transmitted noise from road or railway traffic
- E01F8/0005—Arrangements for absorbing or reflecting air-transmitted noise from road or railway traffic used in a wall type arrangement
- E01F8/0029—Arrangements for absorbing or reflecting air-transmitted noise from road or railway traffic used in a wall type arrangement with porous surfaces, e.g. concrete with porous fillers
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Description
Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand und die Verwendung von Stroh dafür.
An Verkehrswegen, Gewerbegebieten oder sonstigen Lärmquellen werden immer mehr
Lärmschutzwände benötigt, um dahinterliegende Wohnhäuser und Siedlungen vor Lärm
zu schützen. Die einfachste Art derartige Lärmschutzwände zu installieren, ist die
Aufschüttung eines Erdwalles, der mit Pflanzen begrünt wird. Probleme bereitet der
benötigte Bauraum, um ihn ausreichend stabil zu gestalten und gegen Regen oder sonstige
Witterungseinflüsse zu schützen.
Bekannt sind aus der Praxis auch künstlich hergestellte Lärmschutzwände, umfassend
einen Rahmen aus mindestens einem Fundament und darin verankerten vertikalen
Stützen, zwischen denen spezielle Lärmschutzelemente, beispielsweise Lochwände,
Schallabsorberplatten oder sonstige Konstruktionen mit Lärmschutzeigenschaften
angeordnet sind. Derartige Konstruktionen bedingen in der Regel eine exakte industrielle
Bauweise und sind sehr kostenträchtig.
Weiterhin sind Lärmschutzwände bekannt, bei denen in einer derartigen
Rahmenkonstruktion oder einer kompletten behälterartigen Betonkonstruktion Pflanzen
in Erdtrögen oder sonstigen Substratbehältern angesiedelt werden.
Weiterhin sind Lärmschutzwände aus bauchigen gestalteten Drahtgittermatten bekannt,
die auf einer erdgefüllten Betonkonstruktion ruhen und die selbst wiederum als statisches
Bauwerk aufgeschichtet werden (DE 42 08 286 A1). Derartige Drahtkörper können auch
zwischen vertikalen Stützen gespannt werden; in Regel werden sie jedoch als rechteckige
oder bauchige Konstruktionen aus Drahtgittermatten allein gefertigt, die Drahtgittermatten
anschließend mit Kokosmatten belegt und der sich so bildende Raum mit Erde gefüllt, die
sodann als Pflanzsubstrat dient.
Es ist ebenfalls bekannt, Gabionen für Lärmschutzbauten aufeinander zu stapeln. Dabei
werden Drahtkörbe mit Steinen gefüllt und in der benötigten Höhe und Breite,
gegebenfalls versetzt aufeinander gestapelt. Der Vorteil derartiger Gabionen liegt darin,
daß sie wasserdurchlässig sind, also auf eine eigene Dränage verzichtet werden kann und
auf Grund der verwendeten Natursteine und Drahtgittermatten relativ preiswert
herzustellen sind.
Aus der DE 42 12 172 A1 ist eine Leichtbau-Schallkonstruktion bekannt, bei der
zwischen Stützpfählen Gitter angebracht sind. Zwischen den Gittern sind
schallabsorbierende Steinewollematten angeordnet, die durch eine dachförmige
Blechabdeckung gegen Durchnässung mit Regenwasser geschützt werden.
Es ist eine gattungsgemäße Schallschutzwand mit einem Gerüst aus jeweils an einem
Fundament verankerten vertikalen Pfosten und s mit diesen verbundenen, im wesentlichen
horizontalen, Balken aus der DE-U 90 03 145 bekannt, wobei an den Balken Paneele aus
schalldämmendem Material angebracht sind. Diese Paneele bestehen aus dachziegelartig
geschichtetem und klemmend gehaltenem Reet bzw. Schilfrohr. Derartiges Reet ist für
Bedachungen von Wohnhäusern seit Jahrhunderten im Einsatz und hat sich sowohl
hinsichtlich der Wärmedämmung als auch des Witterungsschutzes von Wohnhäusern
bestens bewahrt. Problematisch ist Verwendung bei Lärmschutzwänden deshalb, weil
derartige Reetschichtungen sehr aufwendig herzustellen sind, Reet relativ teuer und
zudem fraglich ist, ob Reet in genügenden Mengen für kilometerlange Lärmschutzwände
zur Verfügung steht.
Ausgehend von dem letztgenannten gattungsbildenden Stand der Technik liegt der
Erfindung das Problem zugrunde, eine preiswerte, schnell zu errichtende Lärmschutzwand
aus Naturstoffen herzustellen, die einfach montierbar ist und eines geringen Aufwandes
an energieintensiv herzustellenden Industriegütern bedarf aber trotzdem lärmschützende
Eigenschaften aufweist.
Das Problem wird durch die Ansprüche 1 und 12 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung
sind in den Unteransprüchen erfaßt.
Die Praxis hat gezeigt, daß gepreßte Gräserhalme nicht nur als Wetterschutz dienen
können, sondern auch als Emissionsschutz geeignet sind. Dabei geht es primär um
Lärmschutz aber auch um Staubemissionen, die durch Lärmschutzwände, bei denen
Strohgebinde verwendet werden, Menschen ausreichend gegen derartige Immissionen
schützen können.
Stroh steht in praktisch unbegrenzten Mengen jährlich aufs neue zur Verfügung. Die
heutige Erntetechnik erzeugt beim Ernten vom Getreide aus transporttechnischen und
speichertechnischen Gründen gleich gepreßte Strohballen in Quaderform oder
Zylinderform, die als solche Elemente aufeinandergesichtet werden können und so eine
Lärmschutzwand ergeben. Die Strohgebinde müssen gegen horizontale quer- und
längsgerichtete Kraft, z. B. durch Winddruck statisch gesichert werden und zugleich
gegen aufsteigende Feuchtigkeit geschützt werden. Dazu kann ein Fundament dienen, auf
dem vertikale Stützen verankert werden. Diese Stützen können untereinander verbunden
werden, beispielsweise durch Gittermatten oder durch horizontale Spann- und Haltehölzer
und gewähren so eine geeignete Rahmenkonstruktion für die Strohgebinde.
Das Fundament dient dem Schutz vor aufsteigender Feuchtigkeit; erforderlichenfalls kann
zusätzlich am Fundament eine Dränage angebracht werden. Das Fundament selbst kann
aus Ortbeton, Betonfertigsteinen, Gabionen, das sind in Drahtkörben untergebrachte
Steine, Stahlträgern, z. B. Rammträgern mit Querholmen, geschichten oder gemauerten
Steinen oder Kombinationen dieser Baustoffe bestehen. Die Stützen selbst können als
Rammpfeiler oder gemauerte Pfeiler oder sonstige Pfeiler oder Pfosten aus Holz am
Fundament oder im Fundament verankert werden, z. B. vergossen werden oder mit
entsprechenden Baumaterial am Fundament befestigt sein.
Damit wird dem Immissionsschutzbauwerk eine gewisse Rahmensteifigkeit verliehen und
zugleich ein Aufsteigen von Feuchtigkeit in die Strohballen verhindert.
In Gebieten mit hohem Niederschlag kann der aus den Stützpfeilern gebildete Rahmen
oder auch nur die Strohgebinde zwischen den Stützen mit einem Regenschutz versehen
sein, welche als dachförmige Abdeckung mit üblichen Bedachungsbaustoffen aus Ton,
Beton oder Metall gefertigt sein kann. Es ist jedoch auch möglich, formlose Abdeckungen
zu verwenden, wie Kunststoffolien oder ähnliches.
Zur Erhöhung der Steifigkeit sollen die Strohgebinde durch Spannelemente vertikal
niedergehalten werden. Dazu kann eine lagenweise Befestigung der Strohgebinde an den
Stützen oder horizontal verlaufenden Querverbindern vorgenommen werden; es können
jedoch auf die oberste Lage der Strohgebinde auch Längsbalken aufgelegt werden, die als
Widerlager für eine Verspannung derartiger Längsträger in Richtung Fundament dienen.
Als Spannelemente können z. B. Stahl oder Kunststoffseile und andere ähnlich geeignete
Elemente verwendet werden. Eine derart gespannte Lärmschutzwand erhält eine hohe
Steifigkeit, so daß sie dem Winddruck oder sonstiger Horizontalbelastung stand hält.
Letztlich kann die äußere Oberfläche der so erstellten Lärmschutzwand aus Strohgebinden
mit einer Schutzschicht versehen werden, die das Stroh gegen Brand, d. h. Funkenflug
oder gegen Spritzwasser unempfindlich macht. Die Schutzschicht kann auch gleichzeitig
bakterizide- und fungizide Eigenschaften haben, um eine Zersetzung des Strohes durch
entsprechende Lebewesen zu verhindern.
Es hat sich in der Praxis herausgestellt, daß Gebinde aus Weizenstroh die besten
Eigenschaften hat, um den Anforderungen an eine Immissionsschutzwand gerecht zu
werden. Anstelle von Weizenstroh kann natürlich jedes andere Stroh oder äquivalentes
regional preiswert verfügbares Pflanzengut für die Erfindung Verwendung finden.
Die quaderförmigen Ballen von Weizenstroh können beispielsweise wie ein
Mauerwerksverband geschichtet werden, wobei aufgrund des geringen Gewichtes eine
Person allein in der Lage ist, diese Wand zu erstellen. In gleicher Weise können natürlich
auch als zylinderförmige Rollen als gepreßte Strohgebinde verwendet werden. Dieses
Bauelement wird bevorzugt in Eckbereichen von Lärmschutz- bzw.
Emissionsschutzwänden eingesetzt, wenn Abwinklungen von derartigen Wänden
erforderlich sind.
Natürlich können Eckbereiche auch als separate Stützkonstruktionen aus beliebigen
wetterfesten Baustoffe ausgebildet werden.
Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand von
Zeichnungen und aus den Zeichnungen selbst, wobei natürlich die einzelnen Merkmale
für sich und/oder in Kombination mit anderen Merkmalen durch äquivalente oder
ähnliche Ausführungsformen ersetzbar sind, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Es zeigen:
Fig. 1, 2 Querschnitte durch eine erfindungsgemäße Schutzwand in Feldmitte und
durch eine vertikale Stütze;
Fig. 3 einen Längsschnitt in Draufsicht auf eine Wand gemaß Fig. 1;
Fig. 4 eine Vorderansicht einer Wand;
Fig. 5, 6 Eckausbildungen einer Wand;
Fig. 7 eine weitere Stützenform im Schnitt;
Fig. 8 einen Schnitt durch ein Fundament.
Bauteile mit derselben Funktion erhalten in der folgenden Beschreibung dieselbe
Bezugsziffer.
Fig. 1 zeigt den Schnitt A-A gemäß Fig. 3 eine Lärmschutzwand 7 aus geschichteten
Strohballen 4 die auf einem Fundament 1 aus Gabionen im Erdreich 2 ruht. Neben dem
Fundament ist eine Drainage 3 angeordnet, damit in dem regenreichen Gebiet
Niederschläge sofort abgeführt werden können und nicht in das Stroh aufsteigen kann.
Auf der obersten Ballenlage sind Längshölzer 11 plaziert auf denen eine Regendach 6 aus
Blech liegt.
Fig. 2 zeigt einen ähnlichen Schnitt B-B (Fig. 3) durch eine Stützkonstruktion, den Pfosten
8. Dieser ruht auf einer Betongrundplatte 13 in der ein Widerlager 5 für eine
Spanneinrichtung integriert ist. Diese Einrichtung umfaßt die als Spannhölzer 11
ausgebildeten Längsträger, die quer dazu angeordneten und mit den Spannhölzern 10 reib-
oder formschlüssig verbundenen Spannträgern 10 sowie die Spannanker 9 mit denen die
gepreßten Strohballen 4 auf dem Betonfundament 12 des Pfostens 8 gespannt werden.
Der Pfosten ist mit einem Dach 14 versehen.
Fig. 3 zeigt im Längsschnitt die zwischen den Pfosten 8 angeordneten Gabionen mit
darauf plazierter Schicht von Strohballen.
Die Vorderansicht einer Wand in Fig. 4 gemäß den Fig. 1 bis 3 offenbart, daß die Pfosten
in einem Plan- oder Rasterabstand nach statischen Erfordernissen angeordnet sind.
Die Strohballen 4 sind nach Art eines Mauerwerksverbandes 21 gestapelt und mit einer
durchgehenden Abdeckung 6, 14 als Regendach versehen.
Alle Bauteile des Rahmens der Immissionsschutzwand wie Stützen, Fundamente,
Spannanker, Dächer etc. können eine beliebig gewählte Oberflächenstruktur oder farblich
gestaltete Beschichtung erhalten, damit sie optimal in die jeweilige Umgebung eingepaßt
werden können.
Fig. 5 zeigt in Draufsicht (ohne Dach) eine Eckausbildung der Lärmschutzwand mit
entsprechen gesetzten Betonfundamenten 12, Spannhölzern 11, die auf nicht dargestellten
Strohballen ruhen, sowie die Spannanker 9.
In Fig. 6 wird ein solcher Eckbereich aus gestapelter zylinderförmigen Strohballen 25 an
die andere Wandteile 24 und 23 aus z. B. quaderförmigem Preßstroh anschließen. Der so
gebildete "Pfosten" ist mit einem aus einer Plane bestehenden Regendach 26 abgedeckt.
In Fig. 7 ist eine andere Wandstruktur im Schnitt dargestellt, wie sie zum Beispiel in
weichem Erdreich oder an Böschungen einsetzbar ist. Den Halt gibt hier beispielsweise
ein Rammträger 17 aus Stahl, dessen Konsole 16 mit einem benachbarten Pfosten durch
ein Stahlbetonfertigteil 15 verbunden ist und so als Fundament für die Strohballen 4 dient.
Fig. 8 offenbart eine Variante des Fundamentes 19 auf dem Strohbunde 4 mittels
Baustahlnadeln 18 in horizontaler Richtung an der Nahtstelle Fundament/Stroh 20 fixiert
sind.
Claims (12)
1. Lärmschutzwand umfassend einen Rahmen aus mindestens einem Fundament,
daran verankerten vertikalen Stützen zwischen denen verdichtete getrocknete
Strohgebinde gestapelt sind, die ihrerseits an Teilen des Rahmens befestigt sind.
2. Lärmschutzwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strohgebinde
aus in Ballen oder Rollen gepreßten Getreidehalmen, vorzugsweise Weizenstroh
bestehen.
3. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß quaderförmige Ballen wie ein Mauerwerksverband
geschichtet sind.
4. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zylindrische Rollen aus Stroh zumindestens als Ecke einer
Wand gestapelt sind.
5. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Fundament aus Ortbeton, Betonfertigteilen, Gabionen,
Stahlträgern, Steinen oder Kombinationen dieser Baustoffe bestehen.
6. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rahmen und/oder die Strohgebinde von oben abgedeckt
sind.
7. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützen als Halterung für eine dachförmige Abdeckung
dienen.
8. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strohgebinde durch Spannelemente vertikal
niedergehalten werden.
9. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spannelemente oben auf den Strohgebinden
längsverlaufende Träger in Richtung Fundament spannen.
10. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den Stützen horizontale Verbinder zur Sicherung
der Strohgebinde und/oder des Rahmens angeordnet sind.
11. Lärmschutzwand nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Strohgebinde mindestens an ihrer nach dem Einbau
äußeren Oberfläche mit einer Schutzschicht beschichtet sind, die Schutz gewähren
gegen Brand und/oder Wasser und/oder Zersetzung durch Lebewesen.
12. Verwendung von gepreßtem Getreidestroh als Baumaterial für eine
Immissionsschutzwand.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995117583 DE19517583A1 (de) | 1995-05-05 | 1995-05-05 | Lärmschutzwand |
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DE1995117583 DE19517583A1 (de) | 1995-05-05 | 1995-05-05 | Lärmschutzwand |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7761827
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Country Status (1)
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